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Kantische Letztbegründung - servat.unibe.ch

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entweder ablehnenden oder nur teilweise rezipierenden) gegenwärtigen<br />

Philsosophien sei, die si<strong>ch</strong> no<strong>ch</strong> positiv an den zentralen Gedanken<br />

von Kants Vernunftkritik orientierten 15 . Eine sol<strong>ch</strong>e These<br />

unters<strong>ch</strong>lägt bereits die übrigen Diskurstheorien, die ebenfalls eine<br />

methodis<strong>ch</strong>e Kant-Rezeption betreiben und glei<strong>ch</strong>ermaßen »nennenswert«<br />

sind. Allerdings soll es hier, weil die Arbeit auf den<br />

Letztbegründungsanspru<strong>ch</strong> geri<strong>ch</strong>tet ist, allein um die transzendentalpragmatis<strong>ch</strong>e<br />

Ri<strong>ch</strong>tung der Diskurstheorie gehen. Diese Ri<strong>ch</strong>tung<br />

sieht si<strong>ch</strong> selbst jedenfalls ents<strong>ch</strong>ieden in der Tradition von<br />

Kants Transzendentalphilosophie:<br />

»[Die] Transzendentalpragmatik [ist] eine Konzeption, die<br />

(1) an den Hauptzielen der klassis<strong>ch</strong>en Transzendentalphilosophie<br />

festhält, die (2) mit den ... S<strong>ch</strong>wierigkeiten der kantis<strong>ch</strong>en<br />

Version der Transzendentalphilosophie – zweifellos<br />

zentralen S<strong>ch</strong>wierigkeiten – tatsä<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong> fertig wird und die<br />

(3) mit diesen S<strong>ch</strong>wierigkeiten auf eine wirkli<strong>ch</strong> transzendentalphilosophis<strong>ch</strong>e<br />

Weise fertig wird und daher den Namen einer<br />

Transzendentalphilosophie ni<strong>ch</strong>t usurpiert, sondern zu<br />

Re<strong>ch</strong>t trägt.« 16<br />

Liest man dieses Programm von Kuhlmann und stellt weiter in<br />

Re<strong>ch</strong>nung, daß die Transzendentalpragmatik si<strong>ch</strong> unter den gegenwärtigen<br />

Philosophien insbesondere dur<strong>ch</strong> ihren Letztbegründungsanspru<strong>ch</strong><br />

auszei<strong>ch</strong>net, dann wäre es eigentli<strong>ch</strong> naheliegend<br />

zu fragen, ob es ni<strong>ch</strong>t gerade der Letztbegründungsanspru<strong>ch</strong> ist,<br />

der sie zur (vermeintli<strong>ch</strong> einzigen) »wahren« Na<strong>ch</strong>folgerin kantis<strong>ch</strong>er<br />

Epistemologie werden läßt. Um so erstaunli<strong>ch</strong>er, daß die<br />

Frage bisher – soweit ersi<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong> – ni<strong>ch</strong>t gezielt untersu<strong>ch</strong>t wurde.<br />

Selbst hinter dem vielverspre<strong>ch</strong>end klingenden Titel »Letztbegründung<br />

und Dialektik« eines von Wands<strong>ch</strong>neider verfaßten Aufsatzes<br />

zur Transzendentalpragmatik verbirgt si<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t etwa eine Ar-<br />

15<br />

Kuhlmann, Kant (Fn. 14), S. 39.<br />

16<br />

Kuhlmann, Kant (Fn. 14), S. 49.<br />

14

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