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Kantische Letztbegründung - servat.unibe.ch

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werden, um dann zu zeigen, daß diese Spre<strong>ch</strong>akte selbst in irgendeiner<br />

Hinsi<strong>ch</strong>t notwendig sind. Für den Spre<strong>ch</strong>akt des Behauptens<br />

wird beispielsweise geltend gema<strong>ch</strong>t, daß der Spre<strong>ch</strong>er damit notwendig<br />

glei<strong>ch</strong>zeitig einen Anspru<strong>ch</strong> auf Wahrheit oder Ri<strong>ch</strong>tigkeit<br />

des Behaupteten erhebt 4 . Täte er es ni<strong>ch</strong>t, so würde der Spre<strong>ch</strong>er<br />

si<strong>ch</strong> mit dem Vollzug des Spre<strong>ch</strong>aktes, also dem Spre<strong>ch</strong>en, in Widerspru<strong>ch</strong><br />

zu dessen Inhalt setzen (performativer Selbstwiderspru<strong>ch</strong>),<br />

würde also als Behauptender für etwas auftreten, das er<br />

für fals<strong>ch</strong> oder für unbegründet hält 5 . Entspre<strong>ch</strong>end läßt si<strong>ch</strong> zeigen,<br />

daß mit jeder Aussage eines Spre<strong>ch</strong>ers immer s<strong>ch</strong>on Gel-<br />

4<br />

Vgl. Walter Reese-S<strong>ch</strong>äfer, Das Begründungsprogramm Diskursethik<br />

in der gegenwärtigen Diskussion und sein Verhältnis zur<br />

Struktur des Politis<strong>ch</strong>en, in: ders./Karl T. S<strong>ch</strong>uon (Hrsg.), Ethik<br />

und Politik. Diskursethik, Gere<strong>ch</strong>tigkeitstheorie und politis<strong>ch</strong>e<br />

Praxis, Marburg 1991, S. 15-26 (17); Robert Alexy, Diskurstheorie<br />

und Mens<strong>ch</strong>enre<strong>ch</strong>te, in: ders., Re<strong>ch</strong>t, Vernunft, Diskurs. Studien<br />

zur Re<strong>ch</strong>tsphilosophie, Frankfurt a.M. 1995, S. 127-164 (135).<br />

Ähnli<strong>ch</strong> bereits die These von den preparationary conditions bei<br />

John R. Searle, Spee<strong>ch</strong> Acts. An Essay in the Philosophy of Language,<br />

Cambridge 1969, S. 64 f.<br />

5<br />

Vgl. dazu Karl-Otto Apel, Die Vernunftfunktion der kommunikativen<br />

Rationalität. Zum Verhältnis von konsensual-kommunikativer<br />

Rationalität, strategis<strong>ch</strong>er Rationalität und Systemrationalität, in:<br />

ders./Matthias Kettner (Hrsg.), Die eine Vernunft und die vielen<br />

Rationalitäten, Frankfurt a.M. 1996, S. 17-41 (22): »Unter letzterem<br />

[transzendentalpragmatis<strong>ch</strong>en Selbstwiderspru<strong>ch</strong>] verstehe<br />

i<strong>ch</strong> einen performativen Widerspru<strong>ch</strong> zwis<strong>ch</strong>en dem Inhalt einer<br />

Proposition und dem selbstbezügli<strong>ch</strong>en – impliziten oder performativ<br />

expliziten – intentionalen Inhalt des Aktes des Vorbringens<br />

der Proposition im Rahmen eines argumentativen Diskurses.« Zu<br />

vers<strong>ch</strong>iedenen Verwendungsweisen des Begriffes 'performativer<br />

Selbstwiderspru<strong>ch</strong>' vgl. Matthias Kettner, Ansatz zu einer Taxonomie<br />

performativer Selbstwidersprü<strong>ch</strong>e, in: Andreas Dors<strong>ch</strong>el/ders.<br />

u.a. (Hrsg.): Transzendentalpragmatik. Ein Symposion für Karl-<br />

Otto Apel, Frankfurt a.M. 1993, S. 187-211 (187 ff.).<br />

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