69. Jg.-Nr. 135 Winter 2005 - carocktikum.de
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Ansicht vom alten Trebbow<br />
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Ortsteile gestoßen. Die Schwierigkeit<br />
bestand darin, die vorhan<strong>de</strong>nen<br />
Bruchstücke zu einem Ganzen zusammenzufügen.<br />
Dies gelang oftmals nur<br />
mit Hilfe von Zeitzeugen (sofern noch<br />
vorhan<strong>de</strong>n). Beson<strong>de</strong>rs interessant<br />
und aufschlussreich waren die alten<br />
Fotos, die von einigen Trebbowern<br />
zur Verfügung gestellt wur<strong>de</strong>n.<br />
Neben <strong>de</strong>r Erstellung <strong>de</strong>r eigentlichen<br />
Chronik habe ich auch die Vorlagen<br />
für das Klein Trebbower Logo sowie<br />
das Faltblatt mit <strong>de</strong>m Festprogramm<br />
<strong>de</strong>s Jahres geliefert. Gleichzeitig<br />
habe ich mich im Zuge <strong>de</strong>r Arbeiten<br />
an meiner ersten Website probiert.<br />
Dieser kurze Geschichtsüberblick ist<br />
über <strong>de</strong>n Internetauftritt <strong>de</strong>r Stadt<br />
Neustrelitz, zu <strong>de</strong>r Klein Trebbow ja<br />
gehört, zu erreichen.<br />
Die Arbeiten an <strong>de</strong>r 160 Seiten<br />
umfassen<strong>de</strong>n Chronik (inklusive Layout)<br />
waren En<strong>de</strong> April diesen Jahres<br />
abgeschlossen, erschienen ist sie dann<br />
im Juni mit einer Auflage von 500<br />
Exemplaren. Zu erhalten ist das Heft<br />
in <strong>de</strong>r Touristinformation Neustrelitz<br />
sowie in <strong>de</strong>r Buchhandlung Wilke.<br />
Aus <strong>de</strong>m Inhalt <strong>de</strong>r Chronik<br />
Klein Trebbow wur<strong>de</strong> 1505 – also<br />
vor genau 500 Jahren – das erste Mal urkundlich erwähnt. Etliche Fun<strong>de</strong> in <strong>de</strong>r Umgebung<br />
belegen allerdings, dass Menschen das Gebiet schon viel früher besie<strong>de</strong>lten. Der Name<br />
„Trebbow“ ist übrigens slawischen Ursprungs, seine Be<strong>de</strong>utung nicht ein<strong>de</strong>utig geklärt.<br />
Sowohl Klein als auch Groß Trebbow wur<strong>de</strong>n im Zuge <strong>de</strong>s 30 jährigen Krieges komplett<br />
zerstört und zunächst nicht wie<strong>de</strong>r besie<strong>de</strong>lt. Große Teile <strong>de</strong>r gesamten Region waren<br />
menschenleer. Erst 1769 wur<strong>de</strong> Klein Trebbow im Zuge <strong>de</strong>r Großen Inneren Kolonisation<br />
wie<strong>de</strong>r errichtet.<br />
Aus verschie<strong>de</strong>nen Berichten wird <strong>de</strong>utlich, dass die Trebbower zumeist ein einfaches,<br />
beschei<strong>de</strong>nes aber <strong>de</strong>nnoch zufrie<strong>de</strong>nes Leben lebten. In <strong>de</strong>r Chronik wer<strong>de</strong>n auch einige<br />
(lustige und zum Teil sogar tragische) Geschichten und Anekdoten aus <strong>de</strong>m Trebbower<br />
Alltag erzählt. Eine davon ist die Geschichte mit <strong>de</strong>m Kaffee ...<br />
Als in Klein Trebbow <strong>de</strong>r Kaffee als neues Getränk in verschie<strong>de</strong>nen Häusern Einzug hielt<br />
und sehr gelobt wur<strong>de</strong>, überre<strong>de</strong>te ein Trebbower seine Frau, bei ihrem nächsten Besuch in<br />
<strong>de</strong>r Stadt 1/4 Pfund zu kaufen. Sie besorgte <strong>de</strong>nn auch <strong>de</strong>n Kaffee und kochte die rohen Bohnen<br />
einen ganzen Vormittag, ohne dass sie gar wur<strong>de</strong>n. Am nächsten Tag ging das Kochen<br />
weiter, die Kaffeebohnen blieben unverän<strong>de</strong>rt. Da riet ihr <strong>de</strong>r Mann mit folgen<strong>de</strong>n Worten:<br />
„Mud<strong>de</strong>r steck man een Stück Speck an und <strong>de</strong>nn kok man los, ob <strong>de</strong>nn das nige Gericht<br />
nicht schmecken ward.“ Trotz <strong>de</strong>s Speckes hat das Gericht nicht gemun<strong>de</strong>t. Erst die Nachbarinnen<br />
haben dann Aufklärung gegeben.