69. Jg.-Nr. 135 Winter 2005 - carocktikum.de
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Zweitens, die Werte für „Selbst-Annahme „ ergeben sich durch die Differenz <strong>de</strong>r jeweils<br />
16 Skala-Werte von „Real-Selbst“ und „I<strong>de</strong>al-Selbst“, die Werte für „Selbst-Image“<br />
durch die Differenz <strong>de</strong>r entsprechen<strong>de</strong>n Skala-Werte von „Real-Selbst“ und „Meta-Perspektive“.<br />
Addieren wir danach jeweils diese Differenzwerte und tragen diese in die entsprechen<strong>de</strong><br />
Spalte „SA-Ergebnis“ bzw. „SI-Ergebnis“ ein.<br />
Drittens, ermitteln wir schließlich die interne Kohärenz bzw. Inkohärenz unseres persönlichen<br />
Selbstbil<strong>de</strong>s: Gehen wir jetzt die Spalten „SA“ und „SI“ durch und markieren<br />
dann jeweils ein Ausrufezeichen („!“) in <strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>n daneben laufen<strong>de</strong>n Spalten „Kohärenz“<br />
bzw. Inkohärenz, wenn unsere jeweiligen Differenzwerte in <strong>de</strong>n entsprechen<strong>de</strong>n<br />
Spalten 0 und 1 (für Kohärenz!) bzw. 3 und 4 (für Inkohärenz!) betragen.<br />
Was könnten uns diese unsere Daten sagen?<br />
Wie nehme ich mich selbst an ? – Selbst-Annahme (SA) als Differenz von „Real-Bild“<br />
und „I<strong>de</strong>al-Bild“<br />
Grundsätzlich gilt: Wenn die SelbstBil<strong>de</strong>r „Real“ und „I<strong>de</strong>al“ nur wenig von einan<strong>de</strong>r<br />
abweichen, die Differenzwerte also sehr gering sind, dann sehe ich mich als gelassen, zufrie<strong>de</strong>n,<br />
stabil, belastbar; als jemand, <strong>de</strong>r wenig Energien verbraucht und sich am Status<br />
quo orientiert. Ich verstehe mich als ein Mensch, <strong>de</strong>r mehr Sein als Schein sucht. O<strong>de</strong>r<br />
noch direkter – natürlich Selbsttäuschung vorbehalten!: Ich bin „normal“, weil echt, authentisch,<br />
ehrlich ! Soweit die sogenannten funktionalen (systemunterstützen<strong>de</strong>n) Perspektiven<br />
dieses Vergleichs von persönlich wahrgenommenen Selbstbil<strong>de</strong>rn.<br />
Auf <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren Seite die sogenannte dysfunktionale (systemgefähr<strong>de</strong>n<strong>de</strong>) Perspektive<br />
dieses Vergleichs: Ich könnte selbstzufrie<strong>de</strong>n, arrogant, egozentrisch sein; letztlich „normal“<br />
sein, weil kulturtypisch erfolgreich !<br />
Wenn dagegen diese bei<strong>de</strong>n Bil<strong>de</strong>r vergleichsweise stark von einan<strong>de</strong>r abweichen, die<br />
Differenzwerte also relativ sehr groß sind, dann verstehe ich mich als problem-orientiert,<br />
hoch motiviert, weil meine kognitiv und affektiv wahrgenommenen Dissonanzen wegweisen<strong>de</strong><br />
Bedürfnisse „produzieren“. Kurzum: Ich bin „anormal“, weil außergewöhnlich!<br />
O<strong>de</strong>r medienwirksam formuliert: James Dean is still alive - it´s me !....<br />
Auf <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren Seite die sogenannte dysfunktionale Perspektive dieses Vergleichs:<br />
Ich bin nervös, unzufrie<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>fizitorientiert, Ich orientiere mich weniger an Gegenwart,<br />
dafür mehr an Vergangenheit o<strong>de</strong>r Zukunft. Kurzum: Ich bin „anormal“, weil unglücklich<br />
Welches Bild habe ich nach meiner Meinung im Bewußtsein an<strong>de</strong>rer, für mich wichtiger<br />
Menschen – Selbst-Image (SI) als Differenz von „Real-Bild“ und „Spiegel-Bild“.<br />
Grundsätzlich gilt: Wenn die SelbstBil<strong>de</strong>r „Real“ und „Spiegel“ nur wenig von einan<strong>de</strong>r<br />
abweichen, die Differenzwerte also sehr gering sind, dann sehe ich mich grundsätzlich<br />
am Feedback durch meine „Powerful Others“ interessiert und anpassungsfähig an meine<br />
„zwischen-menschliche Umwelt“. Ich bemühe mich um eine „realistische“ Einstellung zu<br />
dieser; bin daher aber oft leicht einschätzbar; mit an<strong>de</strong>ren Worten: ein „pflege-leichter“<br />
Kollege. Kurzum: Ich bin „normal“, weil Teil <strong>de</strong>r „Schweigen<strong>de</strong>n Mehrheit“.<br />
Und auf <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren Seite die dysfunktionale Perspektive dieses Vergleichs: Ich verzichte<br />
auf Visionen und Illusionen, neige vielleicht zu Melancholie und <strong>de</strong>pressiven Verstimmungen,<br />
könnte daher leicht ausgenutzt und manipuliert wer<strong>de</strong>n. Kurzum: Ich bin<br />
„normal“, weil ich mich mit mir selbst und meiner Welt abgefun<strong>de</strong>n habe !<br />
Wenn dagegen diese bei<strong>de</strong>n Bil<strong>de</strong>r vergleichsweise stark von einan<strong>de</strong>r abweichen, die<br />
Differenzwerte relativ sehr groß sind, dann sehe ich mich als problemorientiert, hoch motiviert,<br />
voller Sehnsüchte und verstehe mich selbst oft als „Sucher“. Ich habe Sehnsucht<br />
nach einem alternativen Leben. Kurzum: Ich bin „anormal“, weil ich vielleicht sogar außergewöhnlich<br />
und innovativ bin! Und ein letzter Mal: James Dean is still alive - it´s me!...<br />
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