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69. Jg.-Nr. 135 Winter 2005 - carocktikum.de

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Studienfahrt nach Weimar<br />

Wir wählten als Thema für unsere Studienaufgabe „Buchenwald“. Wir überlegten zunächst,<br />

diese Problematik in Form eines Referates abzuarbeiten, kamen jedoch zu <strong>de</strong>m<br />

Schluss uns kreativ mit dieser Thematik auseinan<strong>de</strong>rsetzen zu wollen. Unser Ziel war es<br />

also, ein Bild zu malen, das die Grausamkeit <strong>de</strong>s Nationalsozialismus, das Leid <strong>de</strong>r „Sün<strong>de</strong>nböcke“<br />

dieser Zeit, die bewusste Blindheit <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen Bevölkerung und die Kaltherzigkeit<br />

<strong>de</strong>rer, die diesem System dienten, aufzeigt. Unser Besuch <strong>de</strong>s ehemaligen Konzentrationslagers<br />

Buchenwald war sehr wichtig für die Entstehung <strong>de</strong>s Gefühls, welches<br />

wir in diesem Bild auszudrücken versuchten.<br />

Im Zentrum <strong>de</strong>s Bil<strong>de</strong>s befin<strong>de</strong>t sich ein blutiger Totenkopf, aus <strong>de</strong>ssen blutigem Gebiss<br />

ein Hakenkreuz hervorsticht. Wir wollten mit dieser Darstellung die Absicht dieses<br />

menschenverachten<strong>de</strong>n Regimes beleuchten, nämlich das Blutvergießen und <strong>de</strong>n Tod<br />

zahlreicher unschuldiger Opfer. Das Blut im Zusammenhang mit <strong>de</strong>m Lächeln ver<strong>de</strong>utlicht,<br />

mit welcher peniblen und eiskalten Genauigkeit die Opfer dieses Systems vernichtet<br />

wur<strong>de</strong>n.<br />

Das Bild wird durch einen Stacheldrahtzaun in <strong>de</strong>r Bildmitte in zwei Teile geteilt. Unterhalb<br />

<strong>de</strong>s Zaunes im Bildvor<strong>de</strong>rgrund sind Phantome dargestellt, die die Unterdrückten<br />

dieser herzlosen Diktatur symbolisieren sollen, welche aus Ju<strong>de</strong>n, Homosexuellen, politischen<br />

Gegnern, Sinti und Roma sowie an<strong>de</strong>ren Randgruppen bestehen. In <strong>de</strong>n Gesichtern<br />

dieser Figuren spiegeln sich Verzweiflung, Leid, Hilflosigkeit und Angst wi<strong>de</strong>r. Dieser Eindruck<br />

wird durch <strong>de</strong>n Einsatz dunkler Farben noch verstärkt. Ein wenig erhöht über <strong>de</strong>n<br />

Köpfen befin<strong>de</strong>t sich ein Schild mit <strong>de</strong>r Aufschrift „Arbeit macht frei“, dieses verkörpert<br />

die Perversion <strong>de</strong>r Nationalsozialisten, da die Menschen durch dieses Schild eigentlich angeregt<br />

wer<strong>de</strong>n sollen, freiwillig zu arbeiten. Dies war in <strong>de</strong>n Arbeitslagern jedoch nicht <strong>de</strong>r<br />

Fall, da die Menschen in <strong>de</strong>n Lagern zur Arbeit gezwungen wur<strong>de</strong>n und sie nicht die Möglichkeit<br />

hatten, in <strong>de</strong>r Arbeit frei zu sein.<br />

Hinter <strong>de</strong>m Stacheldrahtzaun, im Bildhintergrund, sind saftig grüne Obstbäume, ein<br />

Regenbogen und die strahlen<strong>de</strong> Sonne zu erkennen. Wir stellten sie bewusst so dar, als<br />

wür<strong>de</strong>n sie einem Kin<strong>de</strong>rbild entstammen. Auf diese Art und Weise wollten wir sowohl<br />

die absichtliche Naivität und Blauäugigkeit als auch <strong>de</strong>n Egoismus und die Nie<strong>de</strong>rtracht<br />

<strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen Bevölkerung dieser Zeit herausstellen.<br />

Alles in allem möchte dieses Bild das wahre Gesicht <strong>de</strong>r Zeit <strong>de</strong>s Nationalsozialismus<br />

offen darlegen, ohne Beschönungen und Vertuschungen.<br />

Studienaufgabe <strong>de</strong>r Geschwister<br />

Katharina und Maximilian Grund<br />

Schüler <strong>de</strong>r Klasse 13<br />

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