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Application Manual Power Semiconductors - Deutsche ... - Semikron

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2 Grundlagen<br />

2.5.1.3 Drahtbonden<br />

Bei Leistungshalbleitern wird für Verbindungen, zum Beispiel der Oberseite eines Chips mit anderen<br />

Chips oder Anschlusselementen, häufig Dickdrahtbonden eingesetzt. Das ist ein Kaltschweißverfahren,<br />

bei dem zum Verbinden eines Aluminiumdrahtes (etwa 100 µm bis 500 µm dick) mit einer<br />

Oberfläche aus Aluminium, Kupfer oder Gold Ultraschallenergie eingesetzt wird. Der Prozess<br />

findet bei Raumtemperatur statt. Da ein Bonddraht in seiner Stromtragfähigkeit beschränkt ist,<br />

werden für höhere Stromstärken mehrere Bonddrähte parallel verwendet. Zur besseren Stromverteilung<br />

auf einem Chip wird das „Stitchen“, also das mehrfache Bonden eines Drahtes auf einer<br />

Fläche, eingesetzt (Bild 2.5.3).<br />

Stitches<br />

Diode<br />

Ceramic (DCB)<br />

Bild 2.5.3 Viele parallele, mehrfach „gestitchte“ Bonddrähte auf einem Diodenchip mit 502 mm².<br />

Da das Drahtbonden eine sehr flexible und kostengünstige Lösung ist, wird diese Technologie<br />

auch in den kommenden Jahren noch die dominierende Verbindung der Chipoberflächen herstellen.<br />

2.5.1.4 Druckkontakt<br />

Im Gegensatz zu Löten, Diffusionssintern und Drahtbonden, handelt es sich beim Druckkontakt<br />

nicht um eine stoffschlüssige, sondern eine formschlüssige Verbindung. Die durch Druckkontakt<br />

verbundenen Partner können sich also gegeneinander verschieben, sie können aufeinander gleiten.<br />

Spannungen, wie sie im Fall von stoffschlüssigen Verbindungen bei Temperaturzyklen durch<br />

die unterschiedlichen thermischen Ausdehnungskoeffizienten der Verbindungspartner entstehen,<br />

können daher beim Druckkontakt nicht oder nur stark vermindert auftreten. Ermüdungen der Verbindung<br />

durch Temperaturwechsel, wie sie von Lot- und Drahtbondverbindungen bekannt sind,<br />

gibt es beim Druckkontakt nicht. Das erklärt die hohe Zuverlässigkeit von druckkontaktierten Bauelementen.<br />

Bei geeigneter Bauform (Scheibenzellen) ist durch Einspannen zwischen zwei Kühlkörper<br />

eine beidseitige Kühlung und damit eine Halbierung des thermischen Widerstandes möglich.<br />

Sinnvoll ist eine Unterscheidung zwischen großflächigen und kleinflächigen („punktförmigen“)<br />

Druckkontakten.<br />

Großflächiger Druckkontakt<br />

Sie verlangen saubere, ebene Flächen der Verbindungspartner, die mit hoher Kraft aufeinander<br />

gepresst werden. Außerdem dürfen die sich berührenden Flächen nicht dazu neigen kalt zu verschweißen,<br />

denn das würde das Gleiten verhindern. Durch Wahl geeigneter Oberflächenpaarungen<br />

kann das sichergestellt werden. Beispiele für großflächige Druckkontakte sind die Scheibenzellen<br />

oder die Verbindung von Modulen mit der Kühleinrichtung.<br />

Kleinflächiger Druckkontakt<br />

Hier ist die Kontaktfläche linienförmig oder nahezu punktförmig. Durch diese sehr kleine Kontaktfläche<br />

reicht schon eine kleine Kraft aus, um hohe Drücke im Kontaktbereich zu erzielen. Die<br />

Drücke sind so groß, dass Oxidschichten oder sonstige Verunreinigungen der Oberfläche vom<br />

kleinflächigen Kontaktpartner durchstoßen werden und so ein sicherer und zuverlässiger Kontakt<br />

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