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Application Manual Power Semiconductors - Deutsche ... - Semikron

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2 Grundlagen<br />

2.4.3.1 Statisches Verhalten<br />

Bild 2.4.17 zeigt qualitativ das Ausgangskennlinienfeld eines Leistungs-MOSFET mit strukturbedingter<br />

Rückwärtsleitfähigkeit („Inversdiode“) und dessen Übertragungskennlinie.<br />

I D<br />

Ohmic Region<br />

Active Region<br />

Avalanche-Breakdown<br />

R DS(on) =<br />

V F0<br />

I V D<br />

DS<br />

I D<br />

I D<br />

g<br />

fs<br />

= V<br />

@V DS<br />

GS<br />

V GS(th) V GS<br />

V GS<br />

V F (-V DS)<br />

V<br />

Forward Blocking<br />

Characteristic<br />

GS<br />

< V<br />

GS(th)<br />

V DS<br />

V (BR)DSS<br />

b)<br />

a)<br />

I F (-I D)<br />

Bild 2.4.17 a) Ausgangskennlinienfeld eines Leistungs-MOSFET (n-Kanal-Anreicherungstyp)<br />

b) Übertragungskennlinie I D<br />

= f(V GS<br />

)<br />

Die stationären Schaltzustände sind:<br />

Vorwärtssperrzustand und Avalanchedurchbruch<br />

Bei positiver Drain-Source-Spannung V DS<br />

und einer Gate-Source-Spannung V GS<br />

unterhalb der<br />

Gate-Source-Schwellenspannung V GS(th)<br />

fließt nur ein sehr kleiner Reststrom I DSS<br />

zwischen Drainund<br />

Sourceanschluss. Mit wachsender V DS<br />

steigt I DSS<br />

zunächst leicht an. Oberhalb einer spezifizierten,<br />

höchstzulässigen Drain-Source-Spannung V DSS<br />

erfolgt ein Avalanchedurchbruch des<br />

pin-Übergangs p + -Wanne/n - -Driftzone/n + -Epitaxieschicht (Durchbruchspannung V (BR)DSS<br />

). V (BR)DSS<br />

entspricht physikalisch etwa der Durchbruchspannung V CER<br />

des parasitären npn-Bipolartransistors<br />

in der MOSFET-Struktur, gebildet durch die Schichtenfolge: n + -Sourcezone (Emitter)/p + -Wanne<br />

(Basis)/n - -Driftzone/n + -Epitaxieschicht-Drainzone (Kollektor).<br />

Der im Avalanchedurchbruch der Kollektor-Basis-Diode entstehende Multiplikationsstrom kann<br />

über das Einschalten des Bipolartransistors zur Zerstörung des MOSFET führen. Basis- und Emitterzone<br />

sind jedoch über die Sourcemetallisierung nahezu kurzgeschlossen; zwischen beiden Zonen<br />

liegt lediglich der laterale Widerstand der p + -Wanne. Durch verschiedene Designmaßnahmen,<br />

wie kleine MOSFET-Zellen, homogenes Zellenfeld, niederohmige p + -Wannen, optimierte Randstrukturen<br />

und sehr homogene Technologieprozesse kann bei modernen MOSFET ein sehr kleiner<br />

Durchbruchstrom je Zelle realisiert werden, der unter genau spezifizierten Bedingungen noch<br />

nicht zum Einschalten der Bipolartransistorstruktur führt. Für diese „avalanchefesten“ MOSFET-<br />

Chips wird in den Datenblättern eine zulässige Avalancheenergie E A<br />

für Einzelimpulse bzw. für<br />

periodische Belastung (begrenzt durch höchstzulässige Chiptemperatur) spezifiziert.<br />

Da in Leistungsmodulen mit mehreren parallel geschalteten MOSFET-Chips keine absolute Symmetrie<br />

garantiert werden kann, ist stets nur die Nutzung des für einen Einzelchip garantierten E A<br />

-<br />

Höchstwertes zulässig.<br />

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