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Application Manual Power Semiconductors - Deutsche ... - Semikron

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2 Grundlagen<br />

PT-Konzept<br />

Das erste und nach Weiterentwicklung bis heute angewandte „Punch-Through“(PT)-Konzept benutzt<br />

als Ausgangsmaterial ein p + -Substrat, n + - und n - -Zone werden durch Epitaxie aufgebracht.<br />

PT-IGBT können heute ebenfalls die Trench-Gatestruktur besitzen, wie rechts im Bild 2.4.10 gezeigt.<br />

Im Vorwärtssperrzustand erfasst die Raumladungszone das gesamte n - -Gebiet. Um die<br />

Epitaxieschicht auch für hohe Sperrspannungen möglichst dünn zu halten, wird das Feld am Ende<br />

des n - -Driftgebietes durch eine hochdotierte n + -Bufferzone abgebaut.<br />

PT-IGBT haben einen sehr hohen Emitterwirkungsgrad von Löchern der p + -Schicht in das n - -<br />

Driftgebiet, da das Substrat relativ dick und hochdotiert ist. Die pnp-Stromverstärkung muss über<br />

den Basistransportfaktor (n - -Driftzone, n + -Buffer) abgesenkt werden, was durch Senkung der Ladungsträgerlebensdauer<br />

in der n + -Schicht mittels zusätzlicher Rekombinationszentren (z.B. Golddotierung<br />

oder Elektronenbestrahlung) erfolgt. Der Löcherstrom ist mit 40...45 % am Gesamtstrom<br />

beteiligt.<br />

NPT-Konzept<br />

Ausgangsmaterial der etwas später von vielen Herstellern eingeführten „Non-Punch-Through“<br />

(NPT)-IGBT, ist ein dünner, schwach dotierter n - -Wafer, die kollektorseitige p + -Zone wird durch<br />

Rückseitenimplantation erzeugt. Das n - -Driftgebiet ist hier so breit, dass im Vorwärtssperrzustand<br />

bis zur höchstzulässigen Sperrspannung das elektrische Feld vollständig im n - -Driftgebiet abgebaut<br />

wird und sich – im Gegensatz zum PT-Konzept – nicht durch die gesamte n - -Zone ausbreiten<br />

kann.<br />

NPT-IGBT besitzen eine sehr dünne kollektorseitige p + -Emitterzone, wodurch ein niedriger Emitterwirkungsgrad<br />

(g E<br />

= 0,5) des pnp-Teiltransistors erreicht wird - eine Absenkung des Basistransportfaktors<br />

durch Reduzierung der Ladungsträgerlebensdauer ist nicht notwendig. Der Anteil<br />

des Löcherstromes am Gesamtstrom beträgt 20...25 %. Die Sättigungsspannung von NPT-IGBT<br />

weist – im Gegensatz zu PT-IGBT – einen positiven Temperaturkoeffizienten auf, was die Symmetrierung<br />

der Stromaufteilung sowohl zwischen den Zellen eines Chips als auch zwischen parallel<br />

geschalteten Chips verbessert. Die Schaltzeiten beim harten Schalten sind vergleichsweise<br />

kleiner und weniger von der Temperatur abhängig, Überströme aufgrund einer besseren internen<br />

Strombegrenzung leichter abschaltbar. SEMIKRON setzt zum Zeitpunkt der Manuskripterstellung<br />

in älteren Produktreihen NPT-IGBT der Generation IGBT2 ein.<br />

SPT- und SPT+-Konzept<br />

Der „Soft-Punch-Through“ (SPT)-IGBT von ABB ist eine Weiterentwicklung des NPT-Konzepts. Ihr<br />

Ausgangsmaterial ist ebenfalls ein dünner, schwach dotierter n - -Wafer, die kollektorseitige p + -Zone<br />

wird durch Rückseitenimplantation erzeugt. Oberhalb der kollektorseitigen p + -Zone ist hier jedoch<br />

eine zusätzliche p + -Zone als Feldstoppschicht implantiert. Hierdurch wird – in Analogie zur hochdotierten<br />

n + -Buffer Layer beim PT-Konzept – die Dicke der Driftzone verkürzt, indem das elektrische<br />

Feld am Ende des n - -Driftgebietes vor der Kollektorzone abgebaut wird. Da diese Schicht<br />

nicht wie beim PT-IGBT den hohen Emitterwirkungsgrad senken, sondern nur die Feldstärke reduzieren<br />

muss, ist sie im Vergleich zum n + -Buffer des PT-IGBT weniger hoch dotiert.<br />

Bei gleicher Vorwärtssperrspannung kann die Dicke w B<br />

der n - -Driftzone gegenüber einem NPT-<br />

IGBT und damit deren Durchlassspannung (~ w B<br />

) deutlich gesenkt werden. Positiver Temperaturkoeffizient<br />

der Durchlassspannung und hohe Robustheit bleiben erhalten. Bild 2.4.11 zeigt<br />

schematisch das Schnittbild eines SPT-IGBT sowie den Vergleich der Chipdicke PT-NPT- und<br />

SPT-IGBT.<br />

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