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Application Manual Power Semiconductors - Deutsche ... - Semikron

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2 Grundlagen<br />

„verwischt“ sich die Treppenform des Gate-Emitter-Spannungsverlaufs. Die beim harten Schalten<br />

durch das Verhalten der Freilaufdiode „entkoppelten“ Intervalle gehen dann stärker ineinander<br />

über und die Beschreibung des Schaltverhaltens wird komplexer.<br />

2.4.2.3 IGBT – Konzepte und neue Entwicklungsrichtungen<br />

Seit der Erfindung des IGBT wird dessen Grundprinzip in unterschiedlichen Konzepten genutzt.<br />

Die Weiterentwicklung der IGBT-Chips erfolgt somit auf unterschiedlichen Wegen mit den im<br />

Kap. 2.1 angegebenen Zielen und in die dort für die Chiptechnologie aufgeführten Richtungen.<br />

Sowohl aus Gründen der Kostenersparnis durch Chipflächenreduktion (shrinking) als auch um<br />

eine immer weitere Annäherung an die physikalischen Grenzen zu erreichen, werden bei der Weiterentwicklung<br />

der IGBT-Chips drei grundsätzliche Wege beschritten:<br />

--<br />

Verfeinerung der Zellstrukturen/Verringerung der Chipflächen/Erhöhung der möglichen Stromdichte<br />

--<br />

Reduzierung der Chipdicke<br />

--<br />

Erhöhung der zulässigen Chiptemperatur.<br />

Jedes IGBT-Konzept muss – angepasst an Hauptanwendungen – ein ausgewogenes Verhältniss<br />

zwischen verschiedenen konkurrierenden Bauelementeeigenschaften lösen, z.B. wie es Bild 2.4.8<br />

an einem Beispiel verdeutlicht:<br />

--<br />

a) zwischen Durchlassspannung V CE(sat)<br />

und Ausschaltverlustenegie E off<br />

,<br />

--<br />

b) zwischen Durchlassspannung V CE(sat)<br />

und Kurzschlussverhalten (SCSOA, vgl. Kap. 3.3.4).<br />

Die Grenzen für a) werden in den neuesten IGBT-Konzepten, z.B. SPT+ (ABB), IGBT4 (Infineon)<br />

und CSTBT (Mitsubishi), durch Anhebung der Konzentration freier Ladungsträger unter den n-<br />

Emitterzellen verschoben. Nachteilige Konsequenz ist jedoch meist ein sehr steiler Kollektorstromabfall<br />

beim Ausschalten mit seinen Nebenwirkungen hinsichtlich EMV u.a. Das trade off b)<br />

wird durch immer weitere Verringerung der Chipdicke sowie die Einführung schwach dotierter<br />

Feldstoppschichten verbessert.<br />

Entscheidende Auswirkungen auf die IGBT-Eigenschaften hat die Feinheit seiner Zellstruktur<br />

(cellpitch). Diese bestimmt u.a. den Einfluss des MOS-Kanals auf die Leitfähigkeitsmodulation.<br />

Bild 2.4.8 [15] verdeutlicht am Beispiel eines 1200 V-IGBT mit Trench-Gate die Abhängigkeit von<br />

V CE(sat)<br />

bzw. der Kollektorstromdichte J C(sat)<br />

bei T j<br />

= 125°C vom cell pitch (Abstand zwischen benachbarten<br />

Gatezentren).<br />

V CE(sat) [V] 150A/cm 2 , 398K<br />

2.7<br />

2.5<br />

2.3<br />

2.1<br />

1.9<br />

1.7<br />

1200V IGBT<br />

1.5<br />

CSTBT<br />

former generation<br />

1.3<br />

2 2.5 3 3.5 4 4.5<br />

cell pitch [µm]<br />

a) b)<br />

J C(sat) [A/cm 2 ], 398K<br />

1050<br />

1000<br />

950<br />

900<br />

850<br />

1200V IGBT<br />

former generation<br />

800<br />

2 2.5 3 3.5 4 4.5<br />

cell pitch [µm]<br />

CSTBT<br />

Bild 2.4.8 a) Abhängigkeit der Durchlassspannung V CE(sat)<br />

eines 1200 V-IGBT vom cell pitch bei<br />

T j<br />

= 125°C; b) Abhängigkeit der Kollektorstromdichte J C(sat)<br />

eines 1200 V-IGBT vom cell pitch<br />

bei T j<br />

= 125°C [15]<br />

Bild 2.4.9 zeigt am Beispiel von Infineon IGBT-Chips 1200 V/75 A die Entwicklung der Chipgröße<br />

und der Durchlassspannung unterschiedlicher Bauteilgenerationen.<br />

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