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Application Manual Power Semiconductors - Deutsche ... - Semikron

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2 Grundlagen<br />

2.3.3.3 Dynamische Robustheit<br />

Bei Freilaufdioden ab einer Spannung von 1000 V ist neben softem Schaltverhalten die dynamische<br />

Robustheit eine gleich wichtige Anforderung. Bild 2.3.17b zeigt, dass die Diode nahezu die<br />

volle Zwischenkreisspannung aufnimmt, während noch ein beträchtlicher Tailstrom in ihr fließt.<br />

Bei sehr steilem Schalten des IGBT (kleiner Gate-Widerstand R G<br />

) steigen Rückstromspitze und<br />

Tailstrom, gleichzeitig sinkt V CE<br />

am IGBT schneller ab und liegt entsprechend mit höherem dv/dt<br />

an der Diode an. Das elektrische Feld kann sich nur im bereits ausgeräumten Gebiet ausbreiten<br />

(t 2<br />

– t 4<br />

in Bild 2.3.11 und Bild 2.3.12) wobei extrem hohe Feldstärken auftreten und ein Lawinendurchbruch<br />

im Halbleiter bei Spannungen weit unter der Sperrspannung (dynamischer Avalanche)<br />

ist unvermeidlich. Dynamische Robustheit kennzeichnet die Fähigkeit der Diode, den hohen Kommutierungssteilheiten<br />

bei gleichzeitig hoher Zwischenkreisspannung standzuhalten. Alternative<br />

zur dynamischen Robustheit ist eine Begrenzung der Kommutierungssteilheit des IGBT bzw. der<br />

maximalen Rückstromspitze der Diode, was gleichbedeutend ist. Damit werden erhöhte Schaltverluste<br />

in Kauf genommen.<br />

Während sich die Raumladungszone ausbreitet, fließt durch den freigewordenen Teil der n - -Zone<br />

ein Löcherstrom, der den Strom I R<br />

trägt. Durch dynamischen Avalanche werden im Bereich des<br />

pn-Überganges Elektronen und Löcher generiert. Die Löcher bewegen sich durch die hochdotierte<br />

p-Zone. Die Elektronen aber bewegen sich durch die n - -Zone, und die effektive Dotierung ist jetzt<br />

N<br />

eff<br />

N<br />

D<br />

p n<br />

av<br />

Dabei ist n av<br />

die Dichte der durch dynamischen Avalanche erzeugten Elektronen, die vom pn-<br />

Übergang durch die Raumladungszone laufen. Die Elektronen kompensieren die Löcherdichte<br />

teilweise und wirken somit der Avalanche-Generation entgegen. Bei kleinen Vorwärtsströmen<br />

nimmt auch der Rückstrom ab, und damit die Löcherdichte p. Da aber bei kleinen Strömen die<br />

schaltenden Bauelemente ein höheres dv/dt aufweisen, kann die Belastung durch dynamischen<br />

Avalanche gerade bei kleinen Strömen höher sein.<br />

2.4 Leistungs-MOSFET und IGBT<br />

2.4.1 Aufbau und prinzipielle Funktion<br />

Leistungs-MOSFET- und IGBT-Chips besitzen bis zu 250.000 Zellen je mm 2 (50 V Leistungs-MOS-<br />

FET) bzw. 50.000 Zellen je mm 2 (1200 V IGBT) mit Chipflächen von 0,1 bis 1,5 cm 2 (Bild 2.4.1).<br />

Bild 2.4.1 Zellstruktur (Emittermetallisierung) eines Trench-IGBT3<br />

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