03.07.2014 Aufrufe

Application Manual Power Semiconductors - Deutsche ... - Semikron

Application Manual Power Semiconductors - Deutsche ... - Semikron

Application Manual Power Semiconductors - Deutsche ... - Semikron

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

7 Software als Dimensionierungshilfe<br />

Mit den berechneten Verlusten können dann Stromquellen der thermischen Ersatzschaltungen<br />

gespeist werden (Bild 7.2.3). Die Widerstände entsprechen den R th<br />

-Werten der thermischen Impedanzen.<br />

Die Kapazitäten werden aus C th<br />

= t/R th<br />

berechnet. Die Temperatur wird wiederum auf<br />

die Schaltungsparameter zurückgekoppelt und beeinflusst Schaltverluste und Durchlassspannung<br />

der Modelle. Für den PWM-Wechselrichter ist die Berechnung der Verluste und Temperaturen für<br />

einen IGBT und eine Diode wegen der symmetrischen Verhältnisse ausreichend.<br />

R thI1<br />

C thI1<br />

P FWD<br />

T jD<br />

R thD2<br />

R thD1<br />

C thD1<br />

30<br />

T jI<br />

20<br />

R thI2<br />

C thI2<br />

C thD2<br />

T jD<br />

10<br />

R thI3<br />

C thI3<br />

R thD3<br />

P IGBT<br />

T jI<br />

0<br />

C thD3<br />

0 100ms 200ms 300ms 400ms 500ms<br />

Bild 7.2.3 Thermische Ersatzschaltung und Beispiel für den berechneten Temperaturverlauf eines PWM-<br />

Wechselrichters bei 2 Hz Ausgangsfrequenz<br />

7.2.3 Physikalisch-basierte und Verhaltensmodelle<br />

Beide Modellvarianten erheben den Anspruch, das Schaltverhalten in Abhängigkeit der Ansteuer-<br />

und Lastbedingungen wirklichkeitsnah wiederzugeben. Sie sind vor allem geeignet, einzelne<br />

Schaltvorgänge zu untersuchen. Wegen der Unterschiede in den Zeitdomänen (einige 10 -9 s für<br />

einen Schaltvorgang ↔ Erwärmung in 100 s ) sind diese Modelle nicht geeignet um Erwärmungsvorgänge<br />

zu simulieren. Selbst einige Perioden einer Umrichterausgangsfrequenz erfordern schon<br />

erhebliche Rechenzeiten.<br />

Während physikalische Modelle auf Gleichungen der Halbleiterphysik zurückgreifen, beschreiben<br />

die Verhaltensmodelle die Halbleiter eher in Form einer Blackbox. Mischformen in allen Ausbaustufen<br />

sind auch denkbar. Für die halbleiterphysikalischen Modelle ist das Hauptproblem die Parametergewinnung,<br />

so dass sie für den Anwender meist recht unhandlich sind. Sie bieten den Vorteil,<br />

dass sie über einen großen Arbeitsbereich gültige Ergebnisse liefern. Verhaltensmodelle sind<br />

leichter mit Datenblattwerten und gemessenen Schaltvorgängen zu parametrisieren, aber dafür<br />

meist nur für einen beschränkten Gültigkeitsbereich. Für beide Modelle gilt, dass das Schaltverhalten<br />

wesentlich durch parasitäre Elemente (L S<br />

) aus der Umgebung der Halbleiter mitbestimmt<br />

wird. Die Güte der Modelle ist deshalb nur so gut wie es gelingt auch die (Gehäuse)-Elemente mit<br />

zu modellieren.<br />

Ein Beispiel für ein Verhaltensmodell ist in Bild 7.2.4 dargestellt [84]. Das statische Verhalten wird<br />

mit Hilfe zweier Kennlinien, der Sättigungskennlinie und der Transferkennlinie nachgebildet. Die<br />

Sättigungskennlinie ist der Diode D1 zugeordnet und verursacht den Spannungsabfall V CE<br />

=f(I C<br />

).<br />

Die Transferkennlinie steuert die Stromquelle parallel zu D2 in Abhängigkeit der angelegten Gatespannung.<br />

In dem Maße wie die Gate-Emitterkapazität C GE<br />

über das Gate geladen oder entladen<br />

wird, steigt und sinkt auch der Strom im IGBT. Wichtigstes Element für die Modellierung des dynamischen<br />

Verhaltens ist die nichtlineare Millerkapazität, die für die Rückkopplung der Kollektor-<br />

Emitterspannung auf das Gate sorgt.<br />

437

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!