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Application Manual Power Semiconductors - Deutsche ... - Semikron

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7 Software als Dimensionierungshilfe<br />

7.2.2 Zustandsmodelle<br />

Für einfache Verlustleistungs- und Temperaturberechnungen kann das Online-Simulationstool<br />

SemiSel genutzt werden. Bei Notwendigkeit können aber auch einfach aus Datenblattangaben<br />

Zustandsmodelle erstellt werden. Diese Modelle nutzen statische Kennlinien und Gleichungen<br />

bzw. „Look-up tables“ für Schaltverluste und Schaltzeiten. Sie sind für alle Simulatoren geeignet,<br />

welche Zustandsgraphen unterstützen [81], [82], [83]. Auf Anfrage unterstützt SEMIKRON die Anwender<br />

gern bei der Zusammenstellung der Datensätze für die Modelle. Die Modelle sind nicht<br />

geeignet um Schaltvorgänge zu untersuchen, sie haben ideale Schaltflanken, deshalb dürfen keine<br />

parasitären Induktivitäten in der Simulationsschaltung berücksichtig werden.<br />

Turn-on Delay Conducting Gate:=0<br />

Am1<br />

V CE :=V CE0 +r CE *I C<br />

Delay:=t on<br />

P IGBT :=E on (I C ,V CC ,T j )/t on<br />

P IGBT :=I C *V CE<br />

P FWD :=I F *V F<br />

Gate<br />

P FWD :=E rr *(I F ,V CC ,T j )/t on<br />

I C :=I Am1<br />

V CC<br />

I out<br />

Blocking<br />

Delay<br />

Turn-off<br />

Vm1<br />

V F :=V F0 +r F *I F<br />

Gate:=1<br />

P IGBT :=I C *V CE<br />

P FWD :=I F *V F<br />

I F :=I Am2<br />

Delay:=t off<br />

P IGBT :=E off (I C ,V CE ,T j )/t off<br />

Am2<br />

V CE :=V CC<br />

a) b)<br />

Bild 7.2.1 Halbleitermodellierung mit Zustandsmodellen; a) Zustandsbeschreibung; b) Elektrische Ersatzschaltung<br />

Ein solches Modell besteht aus einem „idealen“ Schalter mit einem logischen Ansteuersignal<br />

(“Gate“=1/0 in Bild 7.2.1), für den in 4 verschiedenen Zuständen die Verlustleistungen berechnet<br />

werden. Im dargestellten Beispiel haben die Zustände (Kreise) die Namen der IGBT-Schaltzustände.<br />

Wird eine Übergangsbedingung (Strich) wahr, z.B. wenn das Signal „Gate“ „=1“ gesetzt wird,<br />

wandert der markierte, aktive Zustand zum nächsten. Im Beispiel würde der Marker vom Zustand<br />

„Blocking“ zum Zustand „Turn-on“ wandern. Während dieses Zustandes werden Schaltverluste<br />

verursacht, in dem Fall Einschaltverluste für den IGBT und Ausschaltverluste für die Diode. Nach<br />

einer Verzögerungszeit „t on<br />

“ wandert der Marker in den nächsten Zustand „Conducting“ in dem<br />

Leitverluste entstehen. Diese werden fortlaufend aus dem Schaltungsstrom und der Durchlassspannung<br />

des IGBT berechnet. Die Durchlassspannung kann in Form einer Kennlinie oder mit<br />

Hilfe einer Ersatzgerade abgelegt oder dem Bauelement zugeordnet werden. Wird das Ansteuersignal<br />

auf „0“ gesetzt, geht das Bauelement in den Zustand „Turn-off“ über, in dem Ausschaltverluste<br />

entstehen. Nach einer Verzögerungszeit t off<br />

geht der IGBT wieder in den Ausgangszustand<br />

„Blocking“ über, in dem die Leitverluste der Diode berechnet werden. Damit ist der Schaltzyklus<br />

abgeschlossen. Die Schaltverluste können ebenfalls als Kennlinie abgelegt werden und für die<br />

aktuellen Schaltungsparameter ausgelesen werden. Im einfachen Fall werden die Gleichungen<br />

der Schaltenergien aus Kapitel 5.2.1 verwendet, da die Abhängigkeiten von der Sperrschichttemperatur<br />

und der Zwischenkreisspannung nicht als Kennlinien im Datenblatt verfügbar sind.<br />

E<br />

E E<br />

E on E<br />

E on<br />

on<br />

E off<br />

E off<br />

E off<br />

E rr<br />

E rr<br />

E rr<br />

I C<br />

T j<br />

V CC<br />

Bild 7.2.2 Beispiel der Abhängigkeiten der Schaltverluste von I C<br />

,T j<br />

und V CC<br />

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