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Application Manual Power Semiconductors - Deutsche ... - Semikron

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5 Applikationshinweise für IGBT- und MOSFET-Module<br />

Der Laststrom kann schnell vom IGBT in den parallelen D-C-Zweig kommutieren, wodurch der Kollektorstrom<br />

bei gleichzeitig reduzierter Anstiegsgeschwindigkeit der Kollektor-Emitter-Spannung<br />

sinkt.<br />

Das führt zur Absenkung der Ausschaltverluste im IGBT. Die Verläufe von Kollektorstrom und Kollektor-Emitter-Spannung<br />

entsprechen dann der Darstellung für das weiche Schalten im Kap. 1.<br />

In Kap. 5.9.3 wird gezeigt, dass der mit einem bestimmten Kapazitätswert erreichbare Entlastungseffekt<br />

stark von der konkreten Transistortechnologie abhängt.<br />

Am Ende der Spannungskommutierung schaltet die Freilaufdiode verlustarm ein und übernimmt den<br />

Strom von der Beschaltungskapazität.<br />

Ab dem nächsten Einschalten des IGBT wird die in der Beschaltungskapazität gespeicherte Energie<br />

vorwiegend im Widerstand R in Wärme umgesetzt.<br />

Auslegungshinweise:<br />

1. Beschaltungskapazität nicht größer als für Entlastung notwendig dimensionieren<br />

2. schnelle Beschaltungsdiode mit niedriger Einschaltüberspannung (forward recovery)<br />

verwenden<br />

3. impulsfeste Kondensatoren (MKP o.ä.) mit niedriger Eigeninduktivität einsetzen<br />

4. Schleifeninduktivität im Beschaltungsnetzwerk minimieren<br />

5. R und C bilden die Zeitkonstante (t = R*C) für den Energieabbau in der Kapazität. Daraus ergibt<br />

sich eine minimale Einzeit für den IGBT (Tastverhältnisbegrenzung), um eine voll wirksame<br />

Ausschaltentlastung zu realisieren (keine Restspannung mehr in C). Eine Verkleinerung<br />

von R bedeutet zwar zum einen eine Verkürzung der Mindest-Einzeit des IGBT, führt aber<br />

zum anderen zu einer höheren Strombelastung und damit höheren Verlusten beim Einschalten<br />

des Transistors.<br />

Eine Vergrößerung der induktiven und kapazitiven Beschaltungselemente führt in jedem Fall zur<br />

Verlängerung der Kommutierungszeit!<br />

Bei Anwendung der oben beschriebenen einfachen Beschaltungsnetzwerke wird die gesamte gespeicherte<br />

Energie hauptsächlich im Beschaltungswiderstand aber auch zu einem Teil im Transistor<br />

in Wärme umgesetzt (dissipative snubber). Damit ist trotz Schalterentlastung keine Verbesserung<br />

des Gesamtwirkungsgrades der Schaltung zu erzielen. Die Maßnahme führt lediglich zu<br />

einer Verlagerung der Verluste vom Leistungshalbleiter zum Beschaltungswiderstand und ermöglicht<br />

damit höhere Schaltfrequenzen.<br />

Daneben sind aus der Literatur eine Vielzahl verlustarmer Beschaltungsnetzwerke bekannt (nonoder<br />

low-dissipative snubber), bei denen die Energie in Schwingkreisen gespeichert oder in den<br />

Zwischenkreis zurückgespeist wird. Derartige Schaltungen sind allerdings oft kompliziert in der Dimensionierung<br />

sowie schaltungstechnisch und konstruktiv aufwendig. [72].<br />

5.9.3 Weiches Schalten / Soft Switching<br />

5.9.3.1 Beanspruchung der Leistungshalbleiter<br />

Das weiche Schalten ist eine weitere Möglichkeit der Verlustreduzierung in leistungselektronischen<br />

Schaltern.<br />

Unter dem Begriff „weiches Schalten, soft switching” wird im eigentlichen Sinne der Betrieb leistungselektronischer<br />

Schalter als Zero-Voltage-Switch (ZVS, Nullspannungsschalter) bzw. Zero-Current-Switch<br />

(ZCS, Nullstromschalter) verstanden (s. Kap. 1).<br />

Die nach diesen Prinzipien arbeitende Vielzahl von Stromrichterschaltungen wird allgemein der Resonanz-<br />

bzw. Quasiresonanztechnik zugeordnet.<br />

ZVS (Bild 5.9.3):<br />

--<br />

Kommutierung beginnt mit einem aktiven Ausschaltvorgang, entlastbar durch parallel zum Schalter<br />

angeordnete Entlastungs-/Kommutierungskapazität C K<br />

,<br />

--<br />

Kommutierung endet mit einem passiven, verlustarmen Einschaltvorgang bei einer Schalterspannung<br />

v s<br />

≈ 0,<br />

--<br />

vor dem nächsten Kommutierungsvorgang polt sich die Stromrichtung im eingeschalteten Schal-<br />

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