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Application Manual Power Semiconductors - Deutsche ... - Semikron

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5 Applikationshinweise für IGBT- und MOSFET-Module<br />

V GG+<br />

i C<br />

i 1 >> i 2<br />

v meas<br />

i 2 i 1<br />

R Sense<br />

v meas<br />

v CE<br />

a) b)<br />

Bild 5.7.10 Fehlerstromerkennung durch a) Stromspiegelung und b) v CEsat<br />

-Überwachung<br />

Stromspiegelung mit Sense-IGBT<br />

Bei einem Sense-IGBT sind einige wenige Zellen zu einem Sense-Emitter zusammengefaßt, so<br />

dass zwei parallele Stromzweige entstehen. Über den Messwiderstand R Sense<br />

kann die Information<br />

über den fließenden Kollektorstrom gewonnen werden. Bei R Sense<br />

= 0 ergibt sich eine ideale Stromaufteilung<br />

zwischen den beiden Emittern entsprechend dem Verhältnis der Anzahl der Sense-<br />

Zellen zur Gesamtzellenzahl. Mit Erhöhung von R Sense<br />

verringert sich der durch den Messkreis<br />

fließende Strom durch die Gegenkopplung des Messsignales.<br />

Deshalb sollte für eine hinreichend genaue Messung des Kollektorstromes der Widerstand R Sense<br />

im<br />

Bereich von 1...5 W liegen.<br />

Wird die Abschaltstromschwelle nur geringfügig über den Nennstrom des Transistors gelegt, so<br />

muss die Stromüberwachung während der Rückstromspitze beim Einschalten auf eine stromführende<br />

Freilaufdiode ausgeblendet werden.<br />

Bei sehr großen Sense-Widerständen (R Sense<br />

→ ∞) entspricht die Messspannung der Kollektor-Emitter-Sättigungsspannung,<br />

so dass die Stromspiegelung in eine v CEsat<br />

-Überwachung überführt wird.<br />

v CEsat<br />

-Überwachung<br />

Die v CEsat<br />

-Überwachung nutzt den im Transistordatenblatt angegebenen Zusammenhang zwischen<br />

Kollektorstrom und Kollektor-Emitter-Spannung (Durchlassspannung, Ausgangskennlinienfeld).<br />

Dazu wird die Kollektor-Emitter-Spannung mit einer hochsperrenden schnellen Diode erfasst und<br />

mit einem Referenzwert verglichen. Bei Überschreitung des Referenzwertes erfolgt die Fehlermeldung<br />

und das Ausschalten des Transistors. Durch die schnelle Entsättigung des Transistors können<br />

Kurzschlüsse sehr gut erfasst werden. Tritt im Fehlerfall keine Entsättigung des Transistors ein (z.B.<br />

bei langsam ansteigenden Erdschluss- und Überströmen), kann die v CEsat<br />

-Überwachung zur Fehlererkennung<br />

nur begrenzt eingesetzt werden.<br />

Um den IGBT im Normalbetrieb sicher Einschalten zu können, muss die v CEsat<br />

-Überwachung so lange<br />

ausgeblendet werden, bis die Kollektor-Emitter-Spannung den Wert der Referenzspannung unterschritten<br />

hat (vgl. Kap. 5.6.4). Da während dieser Zeit kein Kurzschlussschutz besteht, muss die<br />

Ausblendzeit kleiner als t sc_max<br />

sein.<br />

Die Temperaturabhängigkeit der Ausgangskennlinie sowie Parametertoleranzen wirken sich ungünstig<br />

auf das Verfahren der v CEsat<br />

-Überwachung aus. Der wesentliche Vorteil gegenüber der<br />

Stromspiegelung mit Sense-IGBT ist jedoch, dass das Schutzkonzept auf jeden Standard-IGBT/<br />

MOSFET angewendet werden kann.<br />

Fehlerstromabsenkung<br />

Der Schutz des Transistorschalters wird durch Absenkung bzw. Begrenzung hoher Fehlerströme<br />

insbesondere bei Kurzschlüssen und niederimpedanten Erdschlüssen verbessert.<br />

Wie im Kap. 5.7.2 erläutert, kommt es beim Eintritt des Kurzschlusses II zu einer dynamischen<br />

Kurzschlussstromüberhöhung aufgrund der Anhebung der Gate-Emitter-Spannung durch hohe<br />

dv CE<br />

/dt-Werte.<br />

Die Amplitude des Kurzschlussstromes kann durch die Begrenzung der Gate-Emitter-Spannung<br />

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