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Application Manual Power Semiconductors - Deutsche ... - Semikron

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5 Applikationshinweise für IGBT- und MOSFET-Module<br />

5.6.6 Übertragung von Ansteuerinformation und -energie<br />

Die von der Informationsverarbeitungsbaugruppe kommenden Steuersignale, in der Gegenrichtung<br />

zu übermittelnden Status- und Fehlermeldungen, ggf. analoge Messwerte (Strom, Temperatur,<br />

evt. Zwischenkreisspannung) sowie die Ansteuerleistung müssen potentialgetrennt zum Treiber<br />

übertragen werden.<br />

+<br />

S TOP<br />

P TOP<br />

S TOP<br />

P TOP<br />

S TOP<br />

P TOP<br />

~<br />

~<br />

~<br />

P<br />

~<br />

S BOT<br />

S BOT<br />

S BOT<br />

S BOT<br />

P BOT<br />

P BOT<br />

P BOT<br />

a)<br />

-<br />

-<br />

P BOT<br />

P TOP<br />

S BOT<br />

S TOP<br />

S BOT<br />

P BOT<br />

~<br />

S BOT<br />

b)<br />

S TOP<br />

S BOT<br />

+<br />

Bild 5.6.12 Prinzipien der Signal- und Energieübertragung (Auswahl)<br />

STOP, SBOT: Steuersignal für TOP-/BOTTOM-Schalter<br />

PTOP, PBOT: Ansteuerleistung für TOP-/BOTTOM-Schalter<br />

a) Maximalvariante, b) gemeinsame Energieversorgung der BOTTOM-Treiber<br />

c) Bootstrap-Prinzip, d) Level-Shifter-Prinzip<br />

In den meisten Anwendungen erfolgt dies über optisch oder transformatorisch (magnetisch) arbeitende<br />

Potentialtrennstellen bzw. durch „Quasi“-Potentialtrennglieder, wie die Bootstrap-Schaltung<br />

(für die Ansteuerleistung) oder der Level-Shifter (für das Ansteuersignal).<br />

Bild 5.6.12 zeigt schematisch die wichtigsten Grundkonfigurationen der Signal- und Energieübertragung.<br />

In Bild 5.6.12a ist die zumeist angewandte Anordnung dargestellt, bei der jede Treiberschaltung<br />

eigene Potentialtrennungen für Steuersignal (S) und Ansteuerleistung (P) besitzt. Aufgrund der<br />

hohen Störsicherheit und der minimalen gegenseitigen Beeinflussung der Schalter wird diese Anordnung<br />

bevorzugt angewendet (mit Ausnahme des low-cost-Bereiches).<br />

Variante b), die für alle Treiber der BOTTOM-Transistoren eigene Potentialtrennungen für das<br />

Steuersignal, jedoch nur eine gemeinsame Potentialtrennung für die Ansteuerleistung enthält,<br />

wird vor allem im unteren Leistungsbereich angewandt und ist die bevorzugte Lösung in einer<br />

Vielzahl von IPM.<br />

Das Prinzip einer Bootstrapschaltung zur Leistungsversorgung des TOP-Schalters ohne „echtes“<br />

Potentialtrennglied zeigt Bild 5.6.12c. In Bild 5.6.12d ist schematisch das Prinzip eines Level-<br />

Shifters dargestellt, bei dem das Steuersignal S TOP<br />

ohne galvanische Trennung über eine Hochvolt-Stromquelle<br />

übertragen wird. Level-Shifter werden üblicherweise in monolithisch integrierten<br />

Treiber-IC verwendet.<br />

Wichtigste Anforderungen an Potentialtrennstellen sind eine ausreichend hohe statische Isolationsfestigkeit<br />

(2,5...4,5... kV eff<br />

, in entsprechenden Normen definiert; ggf. Teilentladungsprüfung)<br />

und eine an die Applikation angepasste, ausreichend hohe dv/dt-Festigkeit (15...100 kV/µs).<br />

Eine hohe dv/dt-Festigkeit wird über kleine Koppelkapazitäten (1..10 pF-Bereich) zwischen Primär-<br />

zu Sekundärseite der Potentialtrennstelle erreicht. Damit werden Störungen der Signalübertragung<br />

durch Verschiebeströme während des Schaltens minimiert bzw. vermieden (Bild 5.6.12).<br />

+<br />

-<br />

c)<br />

d)<br />

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