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Application Manual Power Semiconductors - Deutsche ... - Semikron

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5 Applikationshinweise für IGBT- und MOSFET-Module<br />

lationsgrad m 0, für Gleichrichterbetrieb (Energiefluss von AC zu DC) ist der cos(j) < 0, also negativ.<br />

Durch die symmetrische Struktur stellen sich jeweils für die IGBT und Dioden eines Umrichters<br />

zeitverschoben identische Strom- und Spannungsverläufe ein. Somit können die Verlustleistungsbetrachtungen<br />

auf einen IGBT und eine Diode reduziert werden. Die Umrichterverluste können<br />

anschließend durch Multiplikation entsprechend der IGBT-/Diodenanzahl (4 - einphasig bzw. 6 -<br />

dreiphasig) bestimmt werden. Der Unterschied zu den Berechnungen im Kap. 5.2.1.1 besteht darin,<br />

dass auch im stationären Zustand der Schaltung Tastverhältnis, Laststrom und Sperrschichttemperatur<br />

nicht konstant sind, sondern mit der Grundschwingungsfrequenz der AC-Seite (z.B.<br />

50/60 Hz) variieren. Das bedeutet zeitlich veränderliche Schalt- und Durchlassverluste für IGBT<br />

und Dioden und verlangt eine umfangreiche Erweiterung der Verlustbetrachtung. Mit exakten Ergebnissen<br />

kann also nur in soweit gerechnet werden, wie die getroffenen Vereinfachungen zutreffen<br />

bzw. Abweichungen noch akzeptabel sind [55].<br />

Es wird von folgenden Vereinfachungen ausgegangen:<br />

--<br />

Vernachlässigung der Transistor- und Diodenschaltzeiten<br />

--<br />

Annahme zeitlich konstanter Sperrschichttemperaturen (ist bei f out<br />

= ~ 50 Hz zulässig)<br />

--<br />

lineare Aussteuerung<br />

--<br />

Vernachlässigung der Schaltfrequenzwelligkeit im Wechselstrom (sinusförmiger Strom)<br />

--<br />

f sw<br />

>> f out<br />

Bei einem reinen Sinus/Dreieckvergleich würde die Schaltverriegelungszeit t d<br />

mit f sw<br />

· t d<br />

*V CC<br />

/2 an<br />

der Spannungszeitfläche der Ausgangsspannung fehlen. Ein vorgelagerter Regler würde die fehlende<br />

Spannung durch Verlängerung der Ansteuerpulse ausregeln, damit die für den gewünschten<br />

Strom benötigte Spannung auch am Wechselrichterausgang anliegt. Mit der Berechnung des Modulationsgrades<br />

m aus der Ausgangsspannung entfällt t d<br />

als Fehlerquelle.<br />

Die klassische PWM schaltet bei der maximalen Anzahl von möglichen Kommutierungszeitpunkten<br />

und verursacht damit auch maximale Schaltverluste. Andere Ansteuerverfahren wie z.B. die<br />

Vektorsteuerung lassen ausgewählte Schaltvorgänge aus und haben damit geringere Schaltverluste<br />

als mit den nachfolgenden Formeln berechnet. Mit einer Linearisierung der Ausgangskennlinie<br />

des IGBT durch eine Ersatzgerade ergibt sich folgender Ausdruck für die zeitliche Abhängigkeit<br />

der Sättigungsspannung v CEsat<br />

:<br />

v<br />

CEsat<br />

(t) VCE0<br />

rCE<br />

iC(t)<br />

VCE0<br />

rCE<br />

Î1<br />

sin t<br />

Unter Berücksichtigung der sinusförmigen Abhängigkeit des Tastverhältnisses von der Zeit ergeben<br />

sich die Durchlassverluste des IGBT nach<br />

1 m cos( )<br />

<br />

1 m cos( )<br />

<br />

2<br />

Pcond(T)<br />

VCE0<br />

(T<br />

j<br />

) Î1<br />

rCE<br />

(T<br />

j<br />

) Î1<br />

2<br />

8 <br />

8 3<br />

<br />

Mit der Vereinfachung, dass die Schaltverlustenergien linear vom Kollektorstrom abhängen, lässt<br />

sich die Gesamtschaltverlustleistung eines IGBT berechnen aus<br />

286

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