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Application Manual Power Semiconductors - Deutsche ... - Semikron

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4 Applikationshinweise für Thyristoren und Netzdioden<br />

Bild 4.4.23 Spitzenwert V aM<br />

der Schaltspannung einer Halbleitersicherung mit 500 V Nennspannung als<br />

Funktion der wiederkehrenden Spannung (Effektivwert) V WRMS<br />

Gleichstrom-Schnellschalter<br />

Ist bei Gleichrichtern mit häufigen Kurzschlüssen der Last zu rechnen (Fall a), so sollte auf der<br />

Lastseite ein Gleichstrom-Schnellschalter vorgesehen werden, denn das häufige Auswechseln<br />

von Sicherungen ist zeitaufwendig und kostspielig. Ersatzsicherungen des richtigen Typs müssen<br />

stets bereitgehalten werden, usw. Natürlich müssen die zusätzlich zum Schutz bei Ausfall<br />

eines Halbleiterbauelements erforderlichen Halbleitersicherungen einerseits und der Gleichstrom-<br />

Schnellschalter andererseits so gewählt werden, dass bei Last-Kurzschluss der Schalter anspricht,<br />

bevor eine Halbleitersicherung schmilzt. Dies bezeichnet man als Selektivität der verschiedenen<br />

KurzschIussschutz-Vorrichtungen. Im vorliegenden Fall ist Selektivität dann gegeben, wenn die<br />

Zeit-Strom-Kennlinie des Gleichstromschnellschalters im gesamten in Frage kommenden Bereich<br />

unterhalb der Schmelzzeit-Strom-Kennlinie (nicht Ausschaltzeit-Strom-Kennlinie!) der Sicherung<br />

verläuft.<br />

4.5 Reihen- und Parallelschaltung von Dioden und Thyristoren<br />

4.5.1 Parallelschaltung von Thyristoren<br />

Bei der Parallelschaltung von Thyristoren ist eine gleichmäßige Aufteilung des Stroms ab dem<br />

Zündzeitpunkt und während der gesamten Leitdauer notwendig. Hierfür sind steil ansteigende<br />

Zündimpulse ausreichender Amplitude (siehe „kritische Stromsteilheit“) sowie Symmetrie der Leitungsimpedanzen<br />

im Hauptstromkreis wichtig. Eine Sortierung parallel zu schaltender Thyristoren<br />

nach möglichst gering voneinander abweichenden Durchlassspannungen ist zweckmäßig. Um<br />

die verbleibenden Unsymmetrien zu berücksichtigen, wird empfohlen, die parallelgeschalteten<br />

Thyristoren nur mit max. 80% des rechnerisch zulässigen Dauergrenzstroms zu betreiben. Unter<br />

Umständen ist eine Begrenzung der Stromanstiegssteilheit im einzelnen Thyristor durch Drosseln<br />

erforderlich.<br />

4.5.2 Reihenschaltung von Thyristoren<br />

Zur Erhöhung von Sperr- bzw. Blockierspannung ist eine Reihenschaltung von Thyristoren möglich.<br />

Hierbei ist eine gleichmäßige Spannungsaufteilung im Blockier- und Sperrzustand durch Parallelwiderstände,<br />

sowie während der Kommutierung durch parallelgeschaltete RC-Glieder (vgl.<br />

Kap. 4.4.2 „Reihenschaltung“) zu gewährleisten. Die Parallelwiderstände müssen so bemessen<br />

sein, dass durch die Widerstände ein Strom fließt, der dem 5...10fachen des Thyristorsperrstromes<br />

im heißen Zustand entspricht. Um möglichst gleichzeitige Zündung zu gewährleisten, ist eine<br />

Ansteuerung mit ausreichend hohen, steil ansteigenden Zündimpulsen erforderlich. Die Spannungsbeanspruchung<br />

jedes Thyristors soll gegenüber dem Einzelbetrieb um mindestens 10% geringer<br />

sein.<br />

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