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Application Manual Power Semiconductors - Deutsche ... - Semikron

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4 Applikationshinweise für Thyristoren und Netzdioden<br />

Ist die Spieldauer länger als 1 min, so nähert man sich dem Bereich, in dem der höchste auftretende<br />

Strom als Dauerstrom anzusehen ist. Dies ist je nach Größe der Sicherung bei Stromflussdauern<br />

länger als 10 bis 20 min der Fall. In Bild 4.4.18 ist ein Nomogramm zur graphischen Ermittlung<br />

des zulässigen Überstroms bei Aussetzbetrieb wiedergegeben.<br />

Bild 4.4.18 Nomogramm zur Ermittlung des zulässigen Überstroms von Halbleitersicherungen bei Aussetzbetrieb<br />

mit und ohne Grundlast<br />

Ablesebeispiel: Es seien Einschaltdauer ED = 10%, Spieldauer t s<br />

= 10 s, Sicherungs-Nennstrom<br />

I N<br />

= 400 A, Grundlaststrom I G<br />

= 0,4 · I N<br />

: Vom Schnittpunkt der Kurve für t s<br />

= 10 s mit ED = 10% im<br />

linken Diagramm geht man waagrecht nach rechts bis zum Schnittpunkt mit der Kurve für I N<br />

= 400<br />

A. Von dort senkrecht nach unten bis zum Schnittpunkt mit der Kurve für I G<br />

/I N<br />

= 0. Von dort waagerecht<br />

bis zum Schnittpunkt mit der Kurve für I G<br />

/I N<br />

= 0,4. Der zugehörige Abszissenwert ist das<br />

gesuchte Ergebnis: T OV<br />

= 1.75 · I N<br />

ist der zulässige Überstrom.<br />

Bei Überströmen die größer sind als der 2,5 fache Nennstrom ist zu unterscheiden zwischen gelegentlich<br />

(selten) und periodisch oder zumindest häufig auftretenden Belastungen. Bei gelegentlich<br />

auftretenden Strömen genügt es, anhand der Schmelzzeit-Kennlinie zu prüfen, ob der Überstrom<br />

mit Sicherheit noch nicht zum Schmelzen des Schmelzleiters führt. Dabei ist zu beachten, dass<br />

diese Kennlinie für 20°C Ausgangstemperatur gilt. Es müssen also die erhöhte Umgebungstemperatur<br />

sowie die Grundlast, aus der heraus der Überstrom auftritt, gegebenenfalls berücksichtigt<br />

werden. Bei häufig oder gar periodisch auftretenden Überströmen größer als der 2,5fache<br />

Nennstrom muss man die Stromtragfähigkeit der Sicherung durch Dauerversuche ermitteln. In<br />

allen Zweifelsfällen ziehe man den Hersteller zu Rate.<br />

Bemessen nach der Nennspannung<br />

Halbleitersicherungen sind in der Regel für Wechselspannung vorgesehen. Die Nennspannung<br />

ist dann stets der Effektivwert einer sinusförmigen Wechselspannung 50 bis 60 Hz. Wird ein für<br />

Wechselspannung bestimmter Sicherungseinsatz für Gleichspannung verwendet, so ist je nach<br />

Sicherungstyp nur die 0,5 - 0,8fache Nennspannung als Betriebsgleichspannung zulässig. lm<br />

Zweifel sollte der Hersteller zu Rate gezogen werden. Halbleitersicherungen werden für Nennspannungen<br />

bis zu 2000 V, vereinzelt bis 3000 V angeboten. Lässt es sich trotzdem nicht vermeiden,<br />

zwei oder mehr Sicherungen in Reihe zu schalten, so ist auf folgendes zu achten:<br />

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