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Application Manual Power Semiconductors - Deutsche ... - Semikron

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4 Applikationshinweise für Thyristoren und Netzdioden<br />

4.4.2.3 Beschaltung auf der Gleichstromseite<br />

Diodenbaugruppen<br />

Wie bereits mehrfach erwähnt, ist es bei Diodenbaugruppen in Brückenschaltungen meist ausreichend,<br />

nur die Gleichstromseite zu beschalten, wenn diese nicht ohnehin niederinduktiv an<br />

einen Spannungszwischenkreis angeschlossen sind. Die Widerstände und Kondensatoren werden<br />

entweder nach den Bemessungsrichtlinien im Kap. 4.4.2.2 oder in diesem Kapitel bemessen,<br />

je nachdem ob vorwiegend Überspannungen von der Wechselstromseite oder von der Gleichstromseite<br />

gedämpft werden sollen. Falls die Möglichkeit besteht, dass der Gleichrichter auch<br />

bei abgeschalteter oder sogar abgetrennter Last unter Strom steht, muss ein Entladewiderstand<br />

vorgesehen werden.<br />

Bei Gleichrichtern mit ständig angeschlossener kapazitiver Last übernimmt diese Last die Rolle<br />

der Überspannungsschutzbeschaltung, so dass keine zusätzlichen Beschaltungsmaßnahmen<br />

erforderlich sind. Liegt allerdings zwischen dem Gleichrichter und der kapazitiven Last eine Glättungsdrossel<br />

oder eine Sicherung, so muss eine Überspannungsschutzbeschaltung direkt am<br />

Gleichrichter zusätzlich eingebaut werden.<br />

Bei Diodenbaugruppen in Einwegschaltungen (Mittelpunktschaltungen) ist es oft zweckmäßig, die<br />

Beschaltung ähnlich anzuordnen wie eine wechselstromseitige Beschaltung mit Hilfsbrücke, wobei<br />

eine Hälfte der Hilfsbrücke durch die Hauptzweige des Gleichrichters gebildet wird. Die andere<br />

Hälfte der Hilfsbrücke wird durch kleine Hilfsdioden hinzugefügt. Die Bemessung der Widerstände<br />

und Kondensatoren sowie der Hilfsdioden erfolgt dabei genauso wie diejenige einer wechselstromseitigen<br />

Beschaltung. Allerdings ist zu beachten, dass eine solche Beschaltung nicht gegen<br />

Überspannungen schützt, die von der Gleichstromseite her auf den Gleichrichter einwirken.<br />

Thyristorbaugruppen<br />

Bei Thyristorbaugruppen werden in der Regel eine wechselstromseitige Beschaltung und eine<br />

Beschaltung der Einzelventile vorhanden sein, so dass häufig auf eine gleichstromseitige Beschaltung<br />

verzichtet werden kann. In Einzelfällen kann diese jedoch trotzdem erforderlich sein.<br />

Manchmal kann man auch auf die Einzelbeschaltung der Ventile verzichten und stattdessen nur<br />

eine wechselstromseitige und eine gleichstromseitige Beschaltung vorsehen. Die letztere dient<br />

dann auch zugleich als kapazitive Grundlast, die ein einwandfreies Zünden der Thyristoren bei<br />

ungünstigsten Betriebsbedingungen sicherstellt. Die Kapazitäts- und Widerstandswerte können<br />

nach nachfolgenden „Bemessungsrichtlinien“ berechnet werden.<br />

Wechselrichter<br />

Bei Wechselrichtern ist auf der Gleichstromseite häufig eine Batterie oder ein Pufferkondensator<br />

angeschlossen, so dass eine gleichstromseitige Beschaltung nicht notwendig ist.<br />

Bemessungsrichtlinien<br />

Die günstigste Wirkung wird auch hier erreicht, wenn<br />

LL<br />

R RL<br />

2 <br />

C<br />

eingehalten wird (Bild 4.4.2b). Wählt man ferner<br />

R = R L<br />

,<br />

so ergibt sich<br />

LL<br />

C <br />

2<br />

RL<br />

L L<br />

:<br />

Induktivität der Last (in µH);<br />

R L<br />

:<br />

Ohmscher Widerstand der Last (in W);<br />

C: Beschaltungskapazität (in µF);<br />

R: Dämpfungswiderstand (in W).<br />

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