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Application Manual Power Semiconductors - Deutsche ... - Semikron

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4 Applikationshinweise für Thyristoren und Netzdioden<br />

Parallelgeschaltete Thyristoren<br />

Wegen der unvermeidlichen Streuung der Zündverzögerungszeiten, die sich auch durch kräftige<br />

Zündimpulse mit steiler Anstiegsflanke nicht unter einen bestimmten Wert reduzieren lässt, zünden<br />

parallelgeschaltete Thyristoren niemals gleichzeitig. Man muss deshalb bei parallelgeschalteten<br />

Thyristoren durch geeignete Maßnahmen verhindern, dass sich über den zuerst durchzündenden<br />

Thyristor außer seinem eigenen auch sämtliche Beschaltungskondensatoren der übrigen<br />

Thyristoren entladen, was zur Zerstörung führen könnte. Hinweise hierzu sind in den nachfolgenden<br />

Abschnitten „Ventilbeschaltung über Hilfsdioden“ und „Ventilbeschaltung mit Schaltdrosseln“<br />

zu finden.<br />

Halbgesteuerte Gleichrichtersätze<br />

Die Beschaltung der Ventile in halbgesteuerten Schaltungen wird nach den gleichen Grundsätzen<br />

vorgenommen wie bei vollgesteuerten. Insbesondere sind zur Beschaltung der Dioden die<br />

gleichen Widerstände und Kondensatoren wie für die Beschaltung der Thyristoren zu verwenden.<br />

Die für reine Diodenbaugruppen vorgesehenen Beschaltungselemente sind auf keinen Fall ausreichend.<br />

Freilaufzweige<br />

Freilaufdioden bzw. Siliziumdioden in Freilaufzweigen von steuerbaren Stromrichterschaltungen<br />

sind ebenso zu beschalten wie die Thyristoren in den Hauptzweigen.<br />

Bemessungsrichtlinien für Einzelbeschaltungen<br />

Die folgenden Richtlinien für die Bemessung der Ventilbeschaltung gelten unter der Voraussetzung,<br />

dass die Beschaltung nur vor den durch den Trägerspeichereffekt (TSE) hervorgerufenen<br />

Überspannungen schützen soll. Müssen darüber hinaus auch energiereichere Überspannungen<br />

bedämpft werden, wie sie z.B. beim Abschalten des leer laufenden Transformators entstehen, so<br />

sind die Widerstände und Kondensatoren nach dem in Kap. 4.4.2.2 „Beschaltung auf der Wechselstromseite/Bemessungsrichtlinien“<br />

angegebenen Verfahren zu berechnen.<br />

Unter der Annahme, dass etwa die Hälfte der von der Sperrverzögerungsladung Q rr<br />

repräsentierten<br />

Energie in Form einer Überspannung an die Schaltung abgegeben wird, errechnen sich die<br />

günstigsten Werte für die Kapazität und den Dämpfungswiderstand R zu<br />

Qrr<br />

C <br />

L<br />

s<br />

R <br />

Vv<br />

2<br />

C<br />

C: Kapazität (in µF); L S<br />

: Gesamtinduktivität im Stromkreis (in µH);<br />

R: Widerstand (in W); V v<br />

: Effektivwert der Anschlussspannung (in V);<br />

Q rr<br />

: Sperrverzögerungsladung (in µC).<br />

Zusätzlich ist zu beachten, dass die Stromamplitude beim Entladen von C über R und den Thyristor,<br />

die sich aus der Spannung am Thyristor zum Zündzeitpunkt und dem Widerstandswert von<br />

R ergibt, nicht größer als 50 A sein soll. Unter Umständen muss daher R etwas größer gewählt<br />

werden als sich aus obiger Gleichung ergibt. Die Dämpfung der Überspannungen ist dann naturgemäß<br />

etwas ungünstiger.<br />

Die Verlustleistung P R<br />

im Dämpfungswiderstand R ergibt sich aus der Formel<br />

2<br />

PR<br />

2 VV<br />

Qrr<br />

f k1<br />

C<br />

VV<br />

f<br />

k 1<br />

= 0 für Ventile in ungesteuerten Gleichrichterschaltungen<br />

k 1<br />

= 2·10 -6 für Ventile in gesteuerten Ein- und Zweipuls-Mittelpunktschaltungen sowie<br />

halbgesteuerten Zweipuls-Brückenschaltungen und Wechselwegschaltungen<br />

k 1<br />

= 3·10 -6 für Ventile in gesteuerten Drei- und Sechspuls-Mittelpunktschaltungen sowie<br />

vollgesteuerten Zweipuls-Brückenschaltungen und Wechselwegschaltungen<br />

k 1<br />

= 4·10 -6 für Ventile in gesteuerten Sechspuls-Brückenschaltungen<br />

Q rr<br />

: Sperrverzögerungsladung (in C; nicht µC!)<br />

V v<br />

: Effektivwert der Anschlussspannung (in V)<br />

f: Betriebsfrequenz (in Hz)<br />

C: Kapazität (in µF)<br />

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