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Application Manual Power Semiconductors - Deutsche ... - Semikron

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4 Applikationshinweise für Thyristoren und Netzdioden<br />

di<br />

dt<br />

<br />

V<br />

B<br />

0<br />

LS1<br />

LS2<br />

mit V B<br />

als Versorgungsspannung des Treibers<br />

Um den bei einer Ansteuereinrichtung mit bekannten Werten von Kurzschlussstrom (I K<br />

~ V B<br />

/R) und<br />

Leerlaufspannung (V 0<br />

~V B<br />

) sich einstellenden Spitzenstrom zu ermitteln, trägt man die durch diese<br />

Werte bestimmte Ausgangskennlinie in das Zündstrom-Zündspannungsdiagramm des betreffenden<br />

Thyristors (z.B. Bild 3.2.22) ein. In Bild 4.3.2 ist dasselbe Diagramm der besseren Anschaulichkeit<br />

wegen in linearem Maßstab dargestellt.<br />

Bild 4.3.2 Zündstrom (I G<br />

) – Zündspannungs (V G<br />

) – Kennlinienfeld eines Thyristors in linearem Maßstab;<br />

gestrichelt Ausgangskennlinie, V 0<br />

– Leerlaufspannung und I K<br />

– Kurzschlussstrom der Ansteuereinrichtung;<br />

Strich-punktiert Eingangs-Kennlinie des Steueranschlusses – Kathode eines<br />

typischen Thyristors<br />

Die tatsächlichen Eingangs-Kennlinien der einzelnen Thyristoren des betreffenden Typs liegen<br />

zwischen den Grenzkennlinien des Diagramms (Strich-Punkt Linie). Dementsprechend liegen die<br />

möglichen Schnittpunkte mit der Ausgangskennlinie der Ansteuereinrichtung zwischen den Punkten<br />

A und B. Der Schnittpunkt S mit der Ausgangskennlinie der Ansteuereinrichtung ergibt die sich<br />

einstellenden Daten des Ansteuerimpulses, hier z.B.: 2,3 A; 10,7 V. Die Mindestdauer der Ansteuerimpulse<br />

beträgt 10 µs. Meist gilt der in den Datenblättern angegebene Einraststrom ebenfalls<br />

für diese Impulsdauer. Bei längeren Ansteuerimpulsen verringern sich der Mindestzündstrom und<br />

der Einraststrom.<br />

Bei Gleichrichtern mit Gegenspannung kann jeder Thyristor erst dann zünden, wenn der Augenblickswert<br />

der Anschlussspannung höher ist als derjenige der Gegenspannung. Um sicheres Kommutieren<br />

zu erreichen, sind deshalb verhältnismäßig lang dauernde Ansteuerimpulse notwendig.<br />

Ein Extremfall ist der Wechselstromsteller mit induktiver Last. Infolge der Phasenverschiebung<br />

zwischen Strom und Spannung ist hier eine Impulsdauer von 180°- a erforderlich, also bei 50 Hz<br />

bis zu 10 ms. Natürlich wird man die Dauer der Ansteuerimpulse nicht unnötig lang machen, denn<br />

zusammen mit der erforderlichen Amplitude ergeben sich beträchtliche Steuerverlustleistungen,<br />

die in der Verlustleistungsbilanz des Thyristors berücksichtigt werden müssen. Darüber hinaus<br />

dürfen selbstverständlich die in den Bildern 3.2.22 und 4.3.2 eingetragenen Grenzverlustleistungen<br />

P GM<br />

auf keinen Fall überschritten werden, sonst kann der Thyristor zerstört werden. Aber<br />

schon weit unter diesen Maximalwerten liegende Leistungen müssen bei der Bemessung des<br />

Thyristors berücksichtigt werden, wie in Kap. 4.1.3.1 erläutert. Im oben genannten Beispiel wäre<br />

P v<br />

= 2,3 A · 10,7 V = 24,6 W.<br />

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