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Application Manual Power Semiconductors - Deutsche ... - Semikron

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3 Datenblattangaben für MOSFET, IGBT, Dioden und Thyristoren<br />

3.2.2 Thermische Impedanz und thermischer Widerstand<br />

Die thermische Impedanz ist definiert als ein Quotient der Zeitfunktion einer Temperaturdifferenz<br />

dividiert durch die eingeprägte Verlustleistung. Sie wird als Diagramm in Abhängigkeit von der Zeit<br />

in den Datenblättern angegeben.<br />

T<br />

1(t)<br />

T2<br />

(t)<br />

Z<br />

th(t)<br />

<br />

P<br />

Der statische Endwert ist der thermische Widerstand. Dieser ist als Kennwert in den Datenblättern<br />

angegeben. Je nach Wahl der Messpunkte der beiden Temperaturwerte unterscheidet man z.B.:<br />

--<br />

Z th(j-c)<br />

/ R th(j-c)<br />

Sperrschicht-Gehäuse<br />

--<br />

Z th(c-s)<br />

/ R th(c-s)<br />

Gehäuse-Kühlkörper<br />

--<br />

Z th(s-a)<br />

/ R th(s-a)<br />

Kühlkörper-Umgebung<br />

--<br />

Z th(j-a)<br />

/ R th(j-a)<br />

Sperrschicht-Umgebung<br />

Da T c<br />

und T s<br />

von der Lage des Messpunktes abhängig sind, können sich ihre Anteile am thermischen<br />

Gesamtwiderstand verschieben. In der Summe muss jedoch immer gelten (sinngemäß<br />

auch für Z th<br />

):<br />

R th(j-c)<br />

+ R th(c-s)<br />

+ R th(s-a)<br />

= R th(j-a)<br />

Berechnungen mit dem thermischen Widerstand sind anwendbar bei reinen Gleichgrößen und für<br />

die Ermittlung von Temperaturmittelwerten periodischer Funktionen. Normalerweise sind jedoch<br />

der Strom im Halbleiterbauelement und damit auch die Verlustleistung zeitabhängige Größen. Bei<br />

Netzgleichrichtern schwanken die Verluste und Temperaturen mit der Netzfrequenz um einen Mittelwert.<br />

Im Maximum der Belastung ergibt sich eine höhere Ersatzsperrschichttemperatur T j<br />

als sich<br />

bei Gleichstrombelastung oder bei Berechnung mit einer mittleren Verlustleistung P FAV<br />

/P TAV<br />

und R th<br />

einstellen würde. Die Höhe der Temperaturschwankung ist abhängig von der Stromform und der<br />

Leitdauer innerhalb einer Netzperiode. Mit Hilfe der thermischen Impedanz kann für jeden beliebigen<br />

Zeitverlauf der Verlustleistung P(t) die aktuelle Sperrschichttemperatur T j<br />

(t) berechnet werden.<br />

In Datenblättern älterer Bauelemente sind wegen der damals eingeschränkten Rechenmöglichkeiten<br />

noch Hilfsgrößen angegeben. Diese sollen dem Anwender ermöglichen, die von der Last<br />

bedingte Verlustleistungs- und Temperaturschwankung auf Grund der Betriebsfrequenz mit zu<br />

berücksichtigen. Physikalisch nicht korrekt, aber als mathematisches Hilfsmittel wird der statische<br />

R th<br />

mit einem Korrekturfaktor multipliziert, um von der mittleren auf die Maximaltemperatur hochzurechen<br />

(Bild 3.2.3). Dieser als reine Rechengröße oder als Diagramm ausgegebene „R th<br />

“ gilt<br />

für die angegebene Stromform und den Leitwinkel bei Frequenzen von 40…60 Hz. Die Angabe<br />

„Rec120“ bedeutet also „rechteckiger Strom mit einer Leitdauer von 120°“.<br />

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