03.07.2014 Aufrufe

Application Manual Power Semiconductors - Deutsche ... - Semikron

Application Manual Power Semiconductors - Deutsche ... - Semikron

Application Manual Power Semiconductors - Deutsche ... - Semikron

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

1 Betriebsweise von Leistungshalbleitern<br />

Hartes Schalten (HS, Bild 1.1.2 und Bild 1.2.3)<br />

Der harte Einschaltvorgang ist dadurch gekennzeichnet, dass während der Stromkommutierungszeit<br />

nahezu die gesamte Kommutierungsspannung v K<br />

über dem stromführenden Schalter S 1<br />

abfällt,<br />

wodurch erhebliche Verlustleistungsspitzen im Leistungshalbleiter auftreten. Die Induktivität<br />

L K<br />

im Kommutierungskreis hat dabei ihren Minimalwert, d.h. der Stromanstieg wird durch den einschaltenden<br />

Leistungshalbleiter bestimmt. Durch den passiven Ausschaltvorgang von Schalter S 2<br />

endet die Stromkommutierung. Die Kommutierungszeit ist annähernd identisch mit der Gesamtschaltzeit.<br />

Während des harten Ausschaltvorganges steigt die Spannung an S 1<br />

bei weiterfließendem Strom<br />

i S1<br />

bis über den Wert der Kommutierungsspannung v K<br />

an. Erst ab diesem Zeitpunkt beginnt die<br />

Stromkommutierung durch passives Einschalten von Schalter S 2<br />

. Die Kapazität C K<br />

im Kommutierungskreis<br />

ist dabei minimal, wodurch der Spannungsanstieg wesentlich durch die Eigenschaften<br />

der Leistungshalbleiter festgelegt ist. Gesamtschaltzeit und Kommutierungszeit sind deshalb annähernd<br />

gleich, verbunden mit hohen Verlustleistungsspitzen im Schalter.<br />

Weiches Schalten (ZCS, ZVS, Bild 1.1.2, Bild 1.2.4 und Bild 1.2.5)<br />

Während des weichen Einschaltvorganges eines Nullstromschalters (ZCS; S 1<br />

aktiv ein) fällt bei<br />

ausreichend großem L K<br />

die Schalterspannung relativ schnell auf den Wert des Durchlassspannungsabfalls<br />

ab, so dass während der Stromkommutierung keine bzw. geringe dynamische Verluste<br />

in den Schaltern auftreten. Die Kommutierungsinduktivität L K<br />

bestimmt den Stromanstieg.<br />

Die Stromkommutierung endet mit dem passiven Ausschalten von Schalter S 2<br />

. Damit erhöht sich<br />

die Kommutierungszeit t K<br />

gegenüber den Schaltzeiten der Einzelschalter.<br />

Der weiche Ausschaltvorgang eines Nullspannungsschalters (ZVS) wird durch aktives Ausschalten<br />

von S 1<br />

eingeleitet. Der abnehmende Schalterstrom kommutiert in die parallel zum Schalter<br />

angeordneten Beschaltungskapazitäten C K<br />

und leitet die Spannungskommutierung ein. Die Größe<br />

von C K<br />

bestimmt zusammen mit dem zu kommutierenden Strom den Spannungsanstieg. Durch<br />

den verzögerten Spannungsanstieg am Schalter reduziert sich dessen dynamische Verlustleistung.<br />

Resonantes Schalten (ZCRS, ZVRS, Bild 1.1.2, Bild 1.2.6 und Bild 1.2.7)<br />

Von resonantem Einschalten spricht man, wenn ein Nullstromschalter in dem Zeitpunkt einschaltet,<br />

in dem der zu kommutierende Strom i L<br />

im Schaltmoment annähernd den Wert Null annimmt. Die<br />

Schaltverluste reduzieren sich damit weiter gegenüber dem weichen Einschalten des Nullstromschalters.<br />

Weil der Zeitpunkt des Stromnulldurchganges vom Schalter aus nicht aktiv bestimmt<br />

werden kann, geht ein Steuerfreiheitsgrad des Gesamtsystems verloren.<br />

Ein resonantes Ausschalten eines Nullspannungsschalters liegt dann vor, wenn während des Ausschaltvorganges<br />

die Kommutierungsspannung annähernd Null ist. Auch dabei sind gegenüber<br />

dem weichen Ausschalten des Nullspannungsschalters die Schaltverluste nochmals reduziert bei<br />

Verlust eines Steuerfreiheitsgrades.<br />

Neutrales Schalten (NS, Bild 1.1.2 und Bild 1.2.8)<br />

Neutrales Schalten liegt vor, wenn sowohl die Schalterspannung als auch der Schalterstrom im<br />

Schaltaugenblick annähernd Null sind. Beim Einsatz von Dioden liegt dieser Fall natürlicherweise<br />

vor.<br />

3

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!