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Application Manual Power Semiconductors - Deutsche ... - Semikron

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2 Grundlagen<br />

Vor, während und nach Abschluss der Tests werden relevante Bauelementparameter gemessen,<br />

um den Einfluss der Tests auf die Lebensdauer abzuschätzen. Als fehlerhaft gilt, wenn ein Bauelement<br />

folgende Änderung aufweist:<br />

Thyristoren/Dioden<br />

Sperrstrom/Blockierstrom I RD<br />

/I DD<br />

:<br />

+ 100 % über oberem Grenzwert<br />

Gate Trigger Spannung/Strom V GT<br />

/ I GT<br />

:<br />

+ 10 % über oberem Grenzwert<br />

Durchlassspannung V T<br />

/ V F<br />

:<br />

+ 10 % über oberem Grenzwert<br />

IGBT/MOS<br />

Einschaltwiderstand/Durchlassspannung R DS(on)<br />

, V CEsat<br />

: + 20 % des Anfangswertes<br />

max. Veränderung Schwellenspannung V GS(th)<br />

, V GE(th)<br />

: ± 20 % der Grenzwerte<br />

Gateleckstrom I GSS<br />

/ I GES<br />

:<br />

+ 100 % über oberem Grenzwert<br />

Sperrstrom I DSS<br />

/ I CES<br />

:<br />

+ 100 % über oberem Grenzwert<br />

Alle Module<br />

Innerer thermischer Widerstand R th(j-c)<br />

:<br />

+ 20 % des Anfangswertes<br />

Isolationsprüfspannung V isol<br />

:<br />

spezifizierter Grenzwert<br />

Ein Datenblatt beschreibt ein Produkt zum Zeitpunkt der Auslieferung an den Kunden. Veränderungen<br />

während der Lebensdauer sind dabei nicht abgedeckt. Dies steht im Gegensatz zu einigen<br />

Dokumenten der Halbleiternorm IEC-60747, welche in ihrer letzten Edition ein Einhalten der oberen<br />

Parametergrenzwerte auch nach Abschluss der Lebensdauertests verlangen.<br />

2.7.3.1 Heißsperr-Dauertest (HTRB), Gatestress-Test (HTGB), Feuchte-Wärme-Test (THB)<br />

Diese drei Tests dienen vorrangig der Qualifizierung der verwendeten Chips hinsichtlich ihrer<br />

Sperrfähigkeit, der Qualität der Passivierung und des Gateoxids. Sie werden in Klimakammern<br />

mit angelegter Spannung durchgeführt. Während des Tests werden die Leck- bzw. Sperrströme<br />

überwacht. Nach dem Ende werden die relevanten statischen elektrischen Parameter wie oben<br />

beschrieben abgeprüft.<br />

2.7.3.2 Hoch- und Tieftemperaturlagerung (HTS, LTS)<br />

Die Lagerung bei extremen Temperaturen stellt vor allem die Qualität des Gehäuses unter hohem<br />

thermischen Stress sicher. Am Ende des Tests dürfen die Gehäuse keine Beschädigungen (z.B.<br />

Risse) aufweisen.<br />

2.7.3.3 Temperaturwechseltest (TC)<br />

In diesem Test werden die Bauelemente periodisch zwischen einer Kühlkammer und einer Heizkammer<br />

mit Hilfe eines Fahrstuhlkorbes auf und ab bewegt (Bild 2.7.2). Das Bauelement wird<br />

passiv erwärmt. Die Testzeiten sind relativ lang, so dass alle Teile des Prüflings die Kammertemperatur<br />

angenommen haben. Mit diesem Test werden kritische mechanische Spannungen im Gehäuse<br />

selbst und zwischen Schichten mit verschiedenen thermischen Ausdehnungskoeffizienten<br />

abgeprüft. Gestresst werden insbesondere die großflächigen Lötungen zwischen DCB und Cu-<br />

Bodenplatte. Simuliert wird mit dem Test die passive Erwärmung, wie sie durch Tag- und Nachtwechsel<br />

oder durch Aufwärmkurven des Kühlmittels erfolgen. Für industrielle Anwendungen werden<br />

üblicherweise 100 Wechsel zwischen minimaler und maximaler Lagertemperatur gefordert<br />

(-40°C/+125°C). Moderne Bauelemente mit gesinterten Chips und ohne Bodenplatte erreichen<br />

1500 Wechsel und mehr.<br />

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