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Application Manual Power Semiconductors - Deutsche ... - Semikron

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2 Grundlagen<br />

2.5.4 Leistungsmodule<br />

2.5.4.1 Grundlagen<br />

Schaltungen der Leistungselektronik enthalten in der Regel nicht nur einen einzelnen Leistungshalbleiter,<br />

sondern sind fast immer aus mehreren Bauelementen aufgebaut. Beim Einsatz diskreter<br />

Bauelemente müssen also mehrere davon samt ihren zugehörigen Kühlkörpern zu einer<br />

Baugruppe zusammengefasst werden. Da die Kühlkörper elektrisch leitend mit je einem Hauptanschluss<br />

des zugehörigen Halbleiterbauelementes verbunden sind, müssen sie beim Zusammenbau<br />

elektrisch voneinander isoliert werden. Die elektrischen Verbindungen werden durch Kabel<br />

oder Schienen hergestellt. Diese Bauweise ist sehr aufwändig im Bezug auf Material, Volumen<br />

und Arbeitszeit. Einen ganz neuen Weg eröffnete hier die Idee, die notwendige Isolierung der<br />

einzelnen Bauelemente voneinander anstatt in den mechanischen Aufbau der Baugruppe in das<br />

Bauelement selbst hineinzuverlegen. Solche Leistungsmodule sind gekennzeichnet durch die<br />

Trennung der Wege für Strom und Wärme. Eine interne Isolation mit guter Wärmeableitfähigkeit<br />

sorgt dafür, dass die metallische Grundfläche von dem mit den äußeren Anschlüssen verbundenem<br />

Stromkreis elektrisch getrennt ist und die Wärme mehrerer Bauelemente potentialfrei an eine<br />

gemeinsame Kühlvorrichtung abgegeben werden kann (Bild 2.5.34).<br />

Current<br />

Internal<br />

isolation<br />

Heat<br />

Bild 2.5.34 Prinzip der Leistungsmodule am Beispiel des SEMIPACK ® -Halbbrückenmoduls (Phasenmodul,<br />

Zweigmodul) mit zwei Dioden/Thyristoren in Reihenschaltung<br />

Module können als Leistungshalbleiter Netzdioden, schnelle Dioden, Thyristoren, MOSFET oder<br />

IGBT enthalten. Die Komplexität der internen Verschaltung reicht von einem einzelnen Halbleiter<br />

bis zu 20 Halbleiterfunktionen (Kap. 2.5.2.7). Zusätzlich sind bei manchen Modulen passive<br />

Bauelemente wie Temperatursensoren, Widerstände oder Kondensatoren enthalten. Sind auch<br />

Treiberfunktionen integriert, spricht man von Intelligenten <strong>Power</strong> Modulen (IPM).<br />

Weit verbreitet sind Halbbrückenmodule (Zweigmodule, Phasenmodule) mit der Anschlussfolge<br />

~ / + / - / Steueranschlüsse. Diese Konfiguration ermöglicht es, aus mehreren dieser Module und<br />

einfachen Verbindungselementen alle üblichen Schaltungen der Leistungselektronik aufzubauen.<br />

Auch das weltweit erste Halbleiterleistungsmodul, der SEMIPACK® (1975) wies schon diese Anschlussgeometrie<br />

auf. Bild 2.5.35 zeigt in einer beispielhaften Skizze den Aufbau so eines Halbbrückenmoduls<br />

mit Thyristoren in Löttechnologie. Auf diesen Modultorso wird ein Kunststoffgehäuse<br />

aufgeklebt und soviel Silikon-Gel eingebracht, dass die Isolationsanforderungen dauerhaft<br />

sichergestellt werden. Zu beachten ist, dass die meisten Gehäusematerialien für Infrarotstrahlung<br />

nicht völlig undurchlässig sind. Das hat zur Folge, dass bei heller Umgebung, zum Beispiel Sonnenschein,<br />

der Sperrstrom einen höheren Wert hat als im Dunkeln. Auf Funktion oder Zuverlässigkeit<br />

hat das keinerlei Einfluss.<br />

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