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Application Manual Power Semiconductors - Deutsche ... - Semikron

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2 Grundlagen<br />

solche Konstruktion ist in Bild 2.5.25 dargestellt. Das Schienensystem sorgt für eine magnetische<br />

Kopplung der Hauptinduktivitäten L sC<br />

und L sE2<br />

. Bei der Kommutierung des Stroms zwischen +DC<br />

und -DC muss sich das Magnetfeld nur wenig ändern, was gleichbedeutend mit einer geringen<br />

Induktivität ist. Die vielen parallelen Strompfade zu den einzelnen Chips reduzieren die Induktivität<br />

der Anschlussteile, die nicht als „Sandwich“ ausgeführt werden können. Den Hauptanteil<br />

der verbleibenden Induktivität bilden die nach außen geführten Anschraubpunkte. Hier muss die<br />

überlappende Stromführung aufgegeben werden, um Luft und Kriechstrecken an den äußeren<br />

Anschlüssen sicherzustellen. In Bild 2.5.26 ist ein Schaltvorgang mit den Spannungen über verschiedenen<br />

Chippositionen und an den DC Terminals dargestellt. Die interne Spannungsdifferenz<br />

beträgt 150 V aus der man bei der gemessenen Stromsteilheit eine Induktivität von +DC nach<br />

-DC von etwa 20 nH berechnen kann. Zu erkennen ist auch, dass es kaum Spannungsdifferenzen<br />

zwischen den einzelnen Chippositionen gibt, was auf die äußerst geringe Induktivität im Bereich<br />

des Sandwich-Busbarsystems hinweist.<br />

Aux.-emitter<br />

Chip at AC-terminal<br />

Chip in middle position<br />

Chip at DC-terminal<br />

Terminal screws<br />

V CE<br />

I C<br />

150V/Div; 80A/Div +DC -DC<br />

Bild 2.5.26 Messung der Abschaltüberspannung im SKiM93 an verschiedenen Chippositionen und den<br />

äußeren Klemmen bei 6,7 kA/µs, Zeitskala =20 ns/Div<br />

Für den Anwender geht die interne Abschaltüberspannung an der maximal nutzbaren Spannung<br />

verloren. Er muss sicherstellen, dass die an den äußeren Klemmen gemessenen Abschaltspannungen<br />

plus der Spannungsabfall über die internen Induktivitäten stets kleiner als die Blockierspannung<br />

der Halbleiter ist. Für den „Bottom“-Schalter kann der Hilfsemitteranschluss zur<br />

Spannungsmessung genutzt werden. Dieser liegt näher am Chip und gibt deshalb ein besseres<br />

Bild der Abschaltüberspannung als der Hauptemitteranschluss (siehe auch [AN1]).<br />

2.5.2.6 Koppelkapazitäten<br />

Die mit MOSFET- oder IGBT-Modulen erreichbaren Strom- und Spannungsanstiegszeiten im ns-<br />

Bereich verursachen elektromagnetische Störungen mit Frequenzspektren bis weit in den MHz-<br />

Bereich. Gravierenden Einfluss auf die entstehenden Funkstörspannungen haben deshalb die<br />

Ausbreitungswege im Modul und aus diesem heraus mit ihren parasitären Elementen. Durch geeignete<br />

Isoliermaterialien, kleine Koppelflächen oder leitfähige Schirme können z.B. die asymmetrischen<br />

Störungen vermindert werden [38]. Darüber hinaus müssen die modulinternen Verbindungen<br />

so strukturiert sein, dass Fehlfunktionen durch äußere Streufelder oder transformatorische<br />

Einkopplungen auf Steuerleitungen ausgeschlossen sind.<br />

Ein weiterer Aspekt ist der „Erdstrom“, d.h. der durch die Kapazität C E<br />

des Isoliersubstrates aufgrund<br />

des dv CE<br />

/dt in den IGBT beim Schalten über den i.a. geerdeten Kühlkörper in den Schutzleiteranschluss<br />

fließende Strom i E<br />

= C E<br />

· dv CE<br />

/dt. Die Kapazitäten können mit der Gleichung für<br />

Plattenkondensatoren berechnet werden:<br />

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