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■ CHARTER GRIECHENLAND<br />
Die Bucht von Ormos Tzortzi auf<br />
Alonnisos bietet doppelten Schutz –<br />
vor <strong>de</strong>m Meltemi und Touristenschwärmen<br />
Skopelos: Die Zeit<br />
scheint stehengeblieben…<br />
Poseidons gol<strong>de</strong>ner Palast<br />
Man nennt sie auch heute noch die „Versprengten“, obwohl einer <strong>de</strong>r Götter <strong>de</strong>s Olymp sie<br />
einst eingesammelt und in Form einer Sichel geordnet hatte. Uns Seglern haben die Götter<br />
einen Gefallen getan, bieten uns doch die Nördlichen Spora<strong>de</strong>n, auch wenn Boreas wütet,<br />
ein geschütztes Revier in Lee ihrer Inseln. Ein Bericht von Carl Victor (Text und Fotos)<br />
Völker ohne Geschichte sind glückliche<br />
Völker“, behauptete einst einer,<br />
<strong>de</strong>r es wissen musste. Wenn das<br />
stimmt, hätten die Bewohner von Skiathos<br />
zu jenem mit Glück gesegneten Teil <strong>de</strong>r<br />
Menschheit gehören müssen, war doch so<br />
manches Zeitalter spurlos an ihrer Insel<br />
vorübergegangen. Die Einwohner selbst<br />
sehen naturgemäß jene Jahrhun<strong>de</strong>rte, in<br />
<strong>de</strong>nen sie sich in Kastro, ihrer auf einem<br />
Felssporn im äußersten Nor<strong>de</strong>n gelegenen<br />
Stadt verschanzen mussten, als die finsteren<br />
Jahre an. Die Sonne ging für sie auf, als es<br />
ihnen nach 400 langen Jahren gelang, das<br />
türkische Joch abzuschütteln. Erst dann<br />
konnten sie ihre Hauptstadt an die von Licht<br />
durchfluteten Buchten im Sü<strong>de</strong>n verlegen<br />
und darauf warten, bis <strong>de</strong>r erste, damals<br />
noch aus touristischen Schleierwolken<br />
herabnieseln<strong>de</strong> Geldregen das Gemeinwesen<br />
aufblühen ließ.<br />
Als ich an diesem Abend die Chora unter<br />
mir leuchten sehe, verbirgt sie mit ihrer Idylle<br />
geschickt die Schatten <strong>de</strong>s Pauschaltourismus.<br />
Nur die Prozession <strong>de</strong>r Fährschiffe,<br />
die in <strong>de</strong>n Hafen pilgern, lässt das Gedränge<br />
in <strong>de</strong>n Gassen <strong>de</strong>r Altstadt erahnen. Auch<br />
wir sind bald ein Teil <strong>de</strong>s Trubels, weil sich<br />
unsere Mägen unüberhörbar nach einem<br />
Tisch sehnen, <strong>de</strong>r sich unter griechischem<br />
Essen und noch griechischerem Wein biegt.<br />
Den zu fin<strong>de</strong>n, ist in dieser von internationalen<br />
Küchengerüchen durchzogenen<br />
Enklave allerdings nicht leicht.<br />
An je<strong>de</strong>r Ecke ein an<strong>de</strong>rer Wind<br />
Dass wir uns tags darauf nicht ins touristische<br />
Abseits verkriechen, son<strong>de</strong>rn erneut<br />
ins pralle Geschehen stürzen, hat seine<br />
Grün<strong>de</strong>. Entschei<strong>de</strong>nd für uns ist, dass <strong>de</strong>m<br />
Meltemi die Puste ausgegangen zu sein<br />
scheint, was wir als Einladung ansehen, ➣<br />
80 segeln 7/2006<br />
7/2006 segeln 81
■ CHARTER GRIECHENLAND<br />
Skopelos Hafen einen Besuch abzustatten.<br />
Denn wenn <strong>de</strong>r Meltemi wie<strong>de</strong>r seine Muskeln<br />
spielen lässt, könnte dies schwierig<br />
wer<strong>de</strong>n. Selbst Fährschiffe verschreckt <strong>de</strong>r<br />
raue Geselle dann mit seiner in die Hafeneinfahrt<br />
bran<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n See so, dass sie ihr Heil<br />
in <strong>de</strong>n Häfen in Lee <strong>de</strong>r Insel suchen. Heute<br />
können wir unbehelligt von seinem Imponiergehabe<br />
<strong>de</strong>n Anker fallen lassen und dann<br />
das Heck an die Mole bugsieren.<br />
An<strong>de</strong>rs als Skiathos kann sich Skopelos<br />
durchaus seiner Geschichte rühmen. Peparethos<br />
hieß die Insel einst, benannt nach<br />
jener Stadt, die Staphylos gegrün<strong>de</strong>t hatte. Er<br />
soll <strong>de</strong>r Sohn von Ariadne und Dionysos<br />
gewesen sein, aber auch Theseus käme als<br />
sein Erzeuger in Frage. Genaueres wird man<br />
bei diesen schlampigen Verhältnissen in <strong>de</strong>r<br />
Antike wohl nie erfahren. Skopelos Chora<br />
gehört zu <strong>de</strong>n schönsten <strong>de</strong>r Ägäis. Deshalb<br />
mühen wir uns am Nachmittag die Stufen<br />
<strong>de</strong>s Burgberges hoch. Einige <strong>de</strong>r 120 Kirchen<br />
<strong>de</strong>s Ortes säumen <strong>de</strong>n steilen Weg,<br />
manche von ihnen noch original mit Platten<br />
aus Schiefer ge<strong>de</strong>ckt. Bei <strong>de</strong>r Bar „Thalassa“,<br />
<strong>de</strong>ren Namen je<strong>de</strong>n Seemann zur Einkehr<br />
verpflichtet, ist aber dann Schluss mit<br />
Kultur. Schließlich will auch <strong>de</strong>r Organismus<br />
zu seinem Recht kommen und auf das<br />
Aben<strong>de</strong>ssen eingestimmt wer<strong>de</strong>n.<br />
Die von Philipp II., <strong>de</strong>m Vater Alexan<strong>de</strong>rs<br />
<strong>de</strong>s Großen, erbaute Burg zu stürmen,<br />
erspare ich mir. Sie war im Mittelalter zur<br />
Festung ausgebaut wor<strong>de</strong>n und bot Skopelos<br />
Bewohnern verlässlichen Schutz – bis Barbarossa<br />
kam. Dem rotbärtigen Piraten <strong>de</strong>s<br />
Sultans waren ihre Mauern nicht gewachsen.<br />
Seine Hor<strong>de</strong>n wüteten ärger als die Pest.<br />
300 Jahre später hatte sich Skopelos von<br />
<strong>de</strong>m Kahlschlag so gut erholt, dass sie zwar<br />
Pelagonisi, Kira Panagia. Lei<strong>de</strong>r ist <strong>de</strong>r<br />
Ankergrund mehr als unzuverlässig<br />
nur als drittgrößte, dafür aber schönste Stadt<br />
<strong>de</strong>s neu gegrün<strong>de</strong>ten Griechenlands in die<br />
Geschichte einging. Davon zeugt heute noch<br />
die Altstadt, durch <strong>de</strong>ren Labyrinth wir uns<br />
<strong>de</strong>n Weg ins Hafenrund suchen, um dort an<br />
einem <strong>de</strong>r Restauranttische vor Anker zu<br />
gehen.<br />
Der Wirt empfiehlt uns einen Wein <strong>de</strong>r<br />
Insel. Der ist gut. Staphylos be<strong>de</strong>utet „Weinrebe“.<br />
Er scheint doch von Dionysos und<br />
nicht von Theseus gezeugt wor<strong>de</strong>n zu sein.<br />
Noch beeindruckt von Skopelos fällt es uns<br />
am nächsten Tag nicht schwer, Patitiri links<br />
liegen zu lassen. Alonnisos galt als schönste<br />
Insel <strong>de</strong>r Spora<strong>de</strong>n, bis das große Beben die<br />
Häuser ihrer Chora in sich zusammen stürzen<br />
ließ. Die Überleben<strong>de</strong>n begannen, sich<br />
Äolus, <strong>de</strong>r Gott <strong>de</strong>s Win<strong>de</strong>s, lässt sich nicht lumpen. Nur manchmal ist er allzu launig…<br />
Skiathos in <strong>de</strong>r Altstadt und am Hafen – auch in <strong>de</strong>r Hochsaison lassen sich idyllische Flecken und Restaurants ent<strong>de</strong>cken<br />
an <strong>de</strong>r Küste, hauptsächlich in Votsi und<br />
Patitiri, eine neue Existenz aufzubauen.<br />
Ebenso neu wie reizlos sind bei<strong>de</strong> Orte,<br />
weshalb wir eine Ankerbucht im Ormos<br />
Tzortzi ihren sicheren Häfen vorziehen.<br />
Die Kaffeepause auf <strong>de</strong>r nahen Peristeri<br />
Insel scheint uns Äolus nicht zu gönnen.<br />
Erst lässt er <strong>de</strong>n anfangs guten Wind abflauen,<br />
dann ihn plötzlich aus an<strong>de</strong>rer Richtung<br />
über das Schiff herfallen. Als er uns zu guter<br />
Letzt auch noch eins auf die Nase knallt,<br />
kontern wir mit Kreuzschlägen. Die Pause<br />
fällt kürzer aus als geplant. Wer die Enge<br />
zwischen Alonnisos und Peristera hoch nach<br />
Pelagonisi will, <strong>de</strong>r sollte je<strong>de</strong> Brise aus Ost<br />
als Geschenk ansehen. Unsere erweist sich<br />
lei<strong>de</strong>r als Danaergeschenk. Kaum haben wir<br />
Peristeris Südwestkap gerun<strong>de</strong>t, wen<strong>de</strong>n<br />
sich Wind und Strom samt weiß bemützte<br />
See gegen uns. Ich hätte <strong>de</strong>m Segelführer<br />
glauben sollen, <strong>de</strong>r mich davor warnte, dass<br />
es in diesem Revier an je<strong>de</strong>r Ecke aus einer<br />
an<strong>de</strong>ren Richtung bläst. Wir nutzen die<br />
Gelegenheit, um <strong>de</strong>m Wind einmal zu zeigen,<br />
was ein Motor ist. Der quirlt uns flott<br />
durch die Enge. Er erspart uns aber nicht die<br />
Kreuz hoch nach Pelagonisi, jener Insel, die<br />
in <strong>de</strong>n griechischen Karten als Kyra Panagia<br />
Linaria auf Skyros: Bei Meltemi liegt man<br />
hier auch an <strong>de</strong>r Mole recht ungeschützt<br />
geführt wird, also unter <strong>de</strong>m gleichen<br />
Namen wie in unseren Karten die Agios<br />
Petros heißt.<br />
Trotz <strong>de</strong>s Verwirrspiels fin<strong>de</strong>n wir unseren<br />
Weg in <strong>de</strong>n Ormos Paigniou. Hier liegen<br />
wir sicher und gut. Allerdings nur bis um<br />
vier Uhr morgens, bis <strong>de</strong>r Wind umspringt.<br />
Von da ab liegen wir unsicher und auf<br />
Legerwall. Eine Situation, die <strong>de</strong>s Skippers<br />
Nachtruhe stört. Statt mich schlaflos in <strong>de</strong>r<br />
Koje zu wälzen, vertreibe ich mir die Zeit<br />
bis zum Morgen mit Kartenarbeit. So sehr<br />
ich auch die Dreiecke verschiebe, ein Anleger<br />
hinunter nach Skyros ist bei Wind aus<br />
Südsüdost nicht drin. Also machen wir aus<br />
<strong>de</strong>r Not eine Tugend und setzen <strong>de</strong>n Kurs<br />
hoch nach Kap Kira ab. Es dauert, bis wir im<br />
Ormos Planitis <strong>de</strong>n Anker in <strong>de</strong>n Grund<br />
gefahren haben. Dafür können wir dann in<br />
dieser rundum geschützten Traumbucht<br />
Äolus Launen für <strong>de</strong>n Rest <strong>de</strong>s Tages und<br />
wohl auch <strong>de</strong>r Nacht gelassen entgegen<br />
sehen.<br />
Der geruht am nächsten Tag Poseidons<br />
Reich ruhen zu lassen. Kein noch so lautes<br />
Brummen <strong>de</strong>s Motors kann ihn dazu bewegen,<br />
uns wenigstens einen Teil <strong>de</strong>s Weges<br />
nach Skyros die Segelgar<strong>de</strong>robe lüften zu<br />
lassen. Linaria ist uns wohler gesonnen. Es<br />
bietet unserem Schiff einen Platz an <strong>de</strong>r<br />
Mole und uns einen geruhsamen Nachmittag<br />
auf dieser an Mythen so reichen Insel. Thetis<br />
soll hier ihren Sohn Achill versteckt<br />
gehalten haben, um ihn vor <strong>de</strong>m Schicksal<br />
zu bewahren, das ihm vom Orakel prophezeit<br />
wor<strong>de</strong>n war. Hätten nicht <strong>de</strong>s Olymp<br />
boshafte Götter Odysseus Schiffe nach Skyros<br />
gelenkt, wäre ihr dies wohl auch gelungen.<br />
Dem Laertia<strong>de</strong>n entging die wahre<br />
I<strong>de</strong>ntität <strong>de</strong>s als Mädchen verklei<strong>de</strong>ten<br />
Recken nicht. Mit all <strong>de</strong>r ihm von Homer<br />
besungenen List lockte er ihn fort von <strong>de</strong>r<br />
Mutter und hin zum Krieg um Troja, wo<br />
<strong>de</strong>m als unbesiegbar Gelten<strong>de</strong>n seine Achillesferse<br />
zum Verhängnis wur<strong>de</strong>. Auch Theseus<br />
ereilte auf Skyros sein Schicksal. Bevor<br />
ihn Lykome<strong>de</strong>s von <strong>de</strong>n Klippen stürzte,<br />
mag er wohl noch bereut haben, nicht bei<br />
Ariadne auf Naxos geblieben zu sein.<br />
Wir lassen uns von <strong>de</strong>n antiken Mären<br />
nicht <strong>de</strong>n Appetit ver<strong>de</strong>rben und <strong>de</strong>n Durst<br />
schon gar nicht. Hoch sollen sie leben, die<br />
Götter und Halbgötter <strong>de</strong>r alten Grie- ➣<br />
82 segeln 7/2006<br />
7/2006 segeln 83
■ CHARTER GRIECHENLAND<br />
BEWERTUNG DER CHARTERYACHT<br />
Die Bavaria 41 erwies sich bei<br />
diesem Törn als zuverlässiges<br />
und bequemes Reisegefährt<br />
Stets umschmeichelt einen ein Duft von Tang und Fisch – das Parfum <strong>de</strong>s Meeres<br />
chen! Was wäre die Ägäis ohne sie? Ein<br />
Segelrevier wie je<strong>de</strong>s an<strong>de</strong>re, nicht aber das<br />
Reich Poseidons, <strong>de</strong>r uns auf See mit Wind<br />
und auf seinen Inseln mit Kneipen verwöhnt.<br />
Linaria ist ein Hafen, wie ich ihn<br />
liebe: Das Becken gefüllt mit <strong>de</strong>n Booten<br />
<strong>de</strong>r Fischer, <strong>de</strong>r Kai voll von ihren Netzen.<br />
Dazu Typen wie Alexis Sorbas, die an ihnen<br />
flicken, umschmeichelt von einem Duft<br />
nach Tang und Fisch. So und nicht an<strong>de</strong>rs<br />
soll die See riechen, wenn sie auf Land trifft.<br />
Eine Landratte, wer darüber die Nase rümpft<br />
und dieses O<strong>de</strong>ur als Gestank verunglimpft.<br />
Und da ist noch dieses Café auf <strong>de</strong>m Sporn<br />
jenseits <strong>de</strong>s Hafens, wo wir fern vom Alltäglichen<br />
vom abendlichen Schlemmen in<br />
einer <strong>de</strong>r Kneipen träumen können.<br />
Trotz<strong>de</strong>m kehren wir Skyros früher als<br />
Flaniermeile in Skopelos. Wer sich die besten Plätze sichern will, muss früh einlaufen<br />
geplant das Heck. Schuld daran ist <strong>de</strong>r<br />
Konstrukteur unseres Bootes. Ich frage<br />
mich, was er sich gedacht hat, als er diesen<br />
Krümmer zwischen Bordwand und Fäkalientank<br />
plante. Diese vorprogrammierte<br />
Stelle für postrektale Verstopfungen verlei<strong>de</strong>t<br />
uns auch noch <strong>de</strong>n Besuch von Skantzoura,<br />
jener Insel, die zur Mönchsrepublik<br />
Athos gehört, auf <strong>de</strong>r aber nur Ziegen in<br />
mönchischer Einsamkeit leben. Eine Nacht<br />
im Ormos Prasso war eingeplant, doch mittlerweile<br />
stinkt die Sache mehr als nur zum<br />
Himmel, weshalb wir nicht schnell genug<br />
nach Skiathos kommen können. In <strong>de</strong>r<br />
Basis sind diese Symptome bekannt. Eine<br />
Therapie auch. Es empfiehlt sich nur, sie<br />
nicht im Hafen anzuwen<strong>de</strong>n. Damit müssen<br />
wir schon warten, bis uns das Inselchen<br />
Marango vom touristischen Geschehen<br />
abschirmt. Erst dann dürfen wir das Seeventil<br />
öffnen und das Mundstück <strong>de</strong>r<br />
Pumpe für das Dingi in die Entlüftungsöffnung<br />
<strong>de</strong>s Fäkalientanks einführen. Eindringlich<br />
hat man uns davor gewarnt, allzu<br />
heftig zu pumpen, da sonst <strong>de</strong>r Tank platzen<br />
könne, was einem von keiner Versicherung<br />
ge<strong>de</strong>ckten Totalscha<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s Schiffes gleich<br />
käme. Ein Schicksal, das uns zum Glück<br />
erspart bleibt.<br />
■<br />
ALLGEMEINES:<br />
• Charterfirma: . . . . . . . . . . . . . . .<br />
. . . . . .Kiriacoulis Mediterranean<br />
• Zeitpunkt: . .23. bis 30. Juli 2005<br />
• Yacht: . . . . . . . . . . . .Bavaria 41<br />
• Preis: . . . . . . . . . . . . . . .2.500 €<br />
• Rabatte: 3 Prozent für Stammkun<strong>de</strong>n,<br />
10 Prozent für Frühbucher, 15<br />
Prozent für Stammkun<strong>de</strong>n, die bis<br />
31.12. buchen, 10 Prozent für 3<br />
Wochen sowie 15 Prozent für 4<br />
Wochen<br />
• Extras: . . . . .Außenbor<strong>de</strong>r 80 €,<br />
. . . . . . . . . . . .Endreinigung 70 €<br />
• Selbstbehalt/Kaution: . .1.525 €<br />
• Kautionsversicherung: . . .120 €<br />
ANREISE:<br />
• Erreichbarkeit: ●●●●●<br />
• Transfer: ●●●●●<br />
STÜTZPUNKT:<br />
• Freundlichkeit: ●●●●●<br />
• Komfort: ●●●●<br />
• Sanitärräume: ●●●<br />
• Sicherheit: ●●●●●<br />
UMFELD:<br />
• Restaurants/Cafés: ●●●●●<br />
• Versorgung ●●●●●<br />
• Preisniveau: ●●●●<br />
ÜBERGABE:<br />
• Kompetenz: ●●●●●<br />
• Ausstattung: ●●●●<br />
• Sauberkeit: ●●●●●<br />
TECHNISCHER ZUSTAND:<br />
• Motor: ●●●●<br />
• Technik: ●●●●●<br />
• Rigg: ●●●●●<br />
• Segel: ●●●●●<br />
• Decksausrüstung: ●●●●●<br />
• Navigation: ●●●●●<br />
• Elektronik: ●●●●●<br />
• Dingi: ●●●●<br />
• Außenbor<strong>de</strong>r: ●●●●●<br />
• Ankergeschirr: ●●●●<br />
KOMFORT:<br />
• Pantry: ●●●●<br />
• Sanitärraum: ●●●●●<br />
• Bettwäsche: ●●●●●<br />
• Hand- & Ba<strong>de</strong>tücher: ●●●●●<br />
• Basisset Pantry: nicht vorhan<strong>de</strong>n<br />
FAZIT:<br />
Ein Charterschiff, mit <strong>de</strong>m wir zufrie<strong>de</strong>n<br />
gewesen wären, hätte uns nicht<br />
die unglückselige Montage <strong>de</strong>s Fäkalientanks<br />
die letzten Tage vermiest.<br />
●●●●● sehr gut ●●●● gut ●●● befriedigend ●● ausreichend ● mangelhaft<br />
<br />
<br />
DAS SCHIFF:<br />
Immer wie<strong>de</strong>r überzeugt mich die<br />
Bavaria 41 als Charterschiff. Einfach<br />
i<strong>de</strong>al war das kleine Appartement mit<br />
Doppelkoje im Vorschiff. Nicht weniger<br />
gelungen, auch wenn sich vier<br />
Leute mit einem Sanitärraum begnügen<br />
mussten, waren die bei<strong>de</strong>n Kajüten<br />
im Achterschiff. Sitzecke, Pantry<br />
und Navigation run<strong>de</strong>ten das Konzept<br />
perfekt ab. Der Diesel war in diesem<br />
Revier mit stark wechseln<strong>de</strong>m Wind<br />
und lei<strong>de</strong>r auch Flautentagen mehr<br />
gefragt als uns lieb war. Er arbeitet<br />
klaglos. Wann immer es ging, hatten<br />
wir die Segel oben. Das Schiff kreuzte<br />
Gute Noten für <strong>de</strong>n Vercharterer<br />
Kiriacoulis<br />
gut und sprang bei Kursen hart am<br />
Wind schon bei einer leichten Brise<br />
an. Um es auf Raumschotkursen o<strong>de</strong>r<br />
vor <strong>de</strong>m Wind zum Laufen zu bringen,<br />
war Rasmus schon mehr gefor<strong>de</strong>rt.<br />
Die Beschläge waren ausreichend<br />
dimensioniert, auch die Winschen<br />
reichten bei diesen Windverhältnissen.<br />
Hätte es einmal richtig<br />
geblasen, wären sie uns wohl eine<br />
Nummer zu klein vorgekommen.<br />
Wenig gefor<strong>de</strong>rt war auf diesem Törn<br />
das Ankergeschirr, <strong>de</strong>m ich nie recht<br />
vertraute. Je<strong>de</strong>s Schiff muss wohl<br />
seine Achillesferse haben. Bei uns war<br />
dies <strong>de</strong>r Fäkalientank…<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
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84 segeln 7/2006<br />
7/2006 segeln 85
■ CHARTER GRIECHENLAND<br />
Name<br />
Position<br />
Marina<br />
Hafen<br />
Ankerplatz<br />
Ankertiefe/-grund<br />
Wasser<br />
Strom<br />
Duschen<br />
Lä<strong>de</strong>n<br />
Diesel/Treibstoffe<br />
Restaurants<br />
Anmerkungen<br />
SKIATHOS<br />
Skiathos 39°09,9’N ● ● ● ● ● ● Es ist nicht leicht, im Nordteil <strong>de</strong>s Hafens einen Liegeplatz zu bekom-<br />
Hafen 23°29,6’E men. Wer ankert, muss auf das Verbot in <strong>de</strong>r Flugschneise achten.<br />
Ormos 39°08,8’N ● 3-6 m ● Der kleine Hafen, in <strong>de</strong>m man geschützt liegen könnte, ist meist über-<br />
Koukounaries 23°23,9’E Sand, Gras füllt. So wer<strong>de</strong>n Sie meist in <strong>de</strong>r nach S offenen Bucht ankern müssen.<br />
Ormos 39°08,5’N ● 4-8 m ● Weit offen nach S bis W. Hier liegen Sie gut beschützt vor <strong>de</strong>m<br />
Platania Sand Meltemi, nicht aber vor seinen Fallböen.<br />
SKOPELOS<br />
Limin 39°07,5’N ● ● ● ● So schön Hafen und Ort auch sind, bei starkem Meltemi kann es hier<br />
Skopelou 23°43,9’E ungemütlich und das Ein- und Auslaufen sogar unmöglich wer<strong>de</strong>n.<br />
Ormos 39°05,2’N ● 5-10 m ● Die nach SE bis SW offene Bucht gilt als Tagesankerplatz. Unter guten<br />
Stafilos 23°44,8’E Sand Bedingungen auch zum Übernachten geeignet.<br />
Ormos 39°05,1’N ● 3-6 m ● Offen nach SW bis W. Wenn Platz ist, gehen Sie am besten r.k. an <strong>de</strong>n<br />
Agnondas 23°42,4’E Sand, Gras Kai. Sonst müssen Sie in <strong>de</strong>r etwas zu klein geratenen Bucht ankern.<br />
Ormos 39°06,4’N ● 4-8 m ● Die rundum geschützte Südbucht ist hübsch, aber eng und es gibt<br />
Panormou 23°39,8’E Sand, Gras viele Steine am Ufer. Eine Landleine wird sich nicht vermei<strong>de</strong>n lassen.<br />
Loutraki 39°09,8’N ● ● ● ● Falls Platz ist, können Sie sich r.k. an <strong>de</strong>n Steg im Nordteil <strong>de</strong>s<br />
23°36,9’E<br />
Hafens legen, sonst müssen Sie im südlichen Teil ankern.<br />
ALONNISOS<br />
Ormos 39°08,6’N ● ● ● ● In <strong>de</strong>m von einem Wellenbrecher geschützten Hafen liegen Sie gut. In<br />
Patitiri 23°51,8’E <strong>de</strong>r engen Einfahrt sollten Sie <strong>de</strong>r Fähre nicht in die Quere kommen.<br />
Ormos 39°08,7’N ● 5-10 m ● Der nur nach S offene Ankerplatz ist ruhig, hat aber recht große<br />
Rousoumi 23°52,0’E Sand, Gras Ankertiefen. Zum Einkaufen ins nahe Patitiri.<br />
Votsi 39°08,8’N ● ● In <strong>de</strong>m von einem Wellenbrecher geschützten Hafen können Sie r.k.<br />
23°52,2’E<br />
an <strong>de</strong>ssen Innenseite liegen o<strong>de</strong>r im Nordteil auf 3-5m ankern.<br />
Ormos Tzortzi 39°09,9’N ● 3-8 m In dieser nur nach E offenen Bucht liegen Sie gut beschützt vor<br />
23°53,8’E Sand, Gras Meltemi und Touristenrummel.<br />
Steni Vala 39°11,4’N ● ● ● ● Offen nach E bis SE ist diese Bucht, die nur als Hafen bezeichnet wird,<br />
23°55,5’E<br />
weil Sie r.k. am Yachtkai liegen können. Vorsicht vor <strong>de</strong>n Steinen!<br />
PERISTERI<br />
Ormos 39°10,2’N ● 5-12 m Die Bucht bietet guten Schutz vor <strong>de</strong>m Meltemi, viel Ruhe aber<br />
Peristera 23°58,0’E Sk, Gras lei<strong>de</strong>r auch recht große Ankertiefen.<br />
Ormos 39°11,9’N ● 4-8 m Offen nach S bis SW. Kein attraktiver Ankerplatz. Achten Sie auf das<br />
Vasiliko 23°58,5’E Sand, Gras Unterwasserkabel und auf <strong>de</strong>n faulen Grund am Kopfen<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Bucht.<br />
PELAGONISI<br />
Kira Panagia 39°18,7’N ● 3-6 m Ungeschützt nach NW. Bei Meltemi sollten Sie die südlichen<br />
Agios Petros 24°04,0’E Sand, Gras Buchten mit ihrem schlecht halten<strong>de</strong>n Ankergrund mei<strong>de</strong>n.<br />
Kira Panagia 39°19,2’N ● 2-4 m In <strong>de</strong>r östlichen Bucht liegen Sie praktisch rundum geschützt und<br />
O. Paigniou 24°03,2’E Sand, Gras dazu noch in traumhaft schöner Umgebung<br />
Ormos Planitis 39°20,5’N ● 3-6 m Die Traumbucht schlechthin! Mehrere rundum geschützte Ankerplätze<br />
24°04,0’E Sk, Gras in völliger Einsamkeit. Doch Vorsicht! Nicht überall hält <strong>de</strong>r Grund gut.<br />
SKYROS<br />
Limin Linaria 38°50,5’N ● ● ● ● ● Ein beliebter Hafen, <strong>de</strong>n ich <strong>de</strong>shalb nicht uneingeschränkt empfehle,<br />
24°32,9’E<br />
weil Sie bei Meltemi an <strong>de</strong>r Mole recht ungeschützt liegen wür<strong>de</strong>n.<br />
Ormos Pevki 38°51,2’N ● 5-8 m ● Nur offen nach SSW bis W. Bei Meltemi liegen Sie in dieser Bucht<br />
24°30,5’E Sand, Gras recht gut.<br />
Ormos 38°52,3’N ● 5-8 m ● Offen nach S bis SW. Hier empfiehlt sich eine Landleine, da Schwell in<br />
Agios Fokas 24°28,5’E Sand, Gras die Bucht laufen kann.<br />
Ormos 38°47,0’N ● 3-6 m Offen nach SSE. Meist völlig einsamer Ankerplatz im östlichen Teil <strong>de</strong>s<br />
Akladhi 24°34,0’E Sand, Gras Ormos Tristomou, <strong>de</strong>r in weiten Teilen militärisches Sperrgebiet ist.<br />
Ormos Rennes 38°46,5’N ● 5-8 m Offen nach S. Je<strong>de</strong> <strong>de</strong>r inneren Buchten bietet gute Ankermöglich-<br />
24°38,2’E Sand, Gras keiten, Schutz gegen <strong>de</strong>n Meltemi, nicht aber gegen seine Fallböen.<br />
Ormiskos 38°45,1’N ● 4-6 m Offen nach S. Eine kleine Bucht an <strong>de</strong>r Südseite <strong>de</strong>s Inselchens<br />
Glifadha 24°37,0’E Sand, Gras Sarakin. Hier sollten Sie in absoluter Einsamkeit liegen.<br />
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Tel.: +30 210 9886187 bis 91, Fax:<br />
+30 210 9817823 / 9818979 /<br />
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von 950 bis 4.650 Euro sowie Katamarane<br />
mit 38 und 46 Fuß von<br />
2.325 bis 6.200 Euro/Woche buchen.<br />
REVIER: Die Nördlichen Spora<strong>de</strong>n<br />
bil<strong>de</strong>n ein kleinräumiges, gegen <strong>de</strong>n<br />
Meltemi gut abgeschirmtes Revier.<br />
SEEKARTEN: Imray Iolaire Sportbootkarten<br />
G25 und G26.<br />
NAUTISCHE LITERATUR: Rod<br />
Heikell „Greek Waters Pilot“ bei<br />
Imray Laurie Norie & Wilson Ltd.<br />
(Englisch), Gerd Radspieler „Griechenland“<br />
(Teil 4) im DK-Verlag.<br />
WIND & WETTER: In <strong>de</strong>n Sommermonaten<br />
können Sie mit gutem<br />
Wetter rechnen. In <strong>de</strong>r Vor- und<br />
Nachsaison können Fronten für<br />
Gewitter und Abkühlung sorgen.<br />
Der Meltemi bläst<br />
hier aus NNE<br />
und meist<br />
schwächer als in <strong>de</strong>r zentralen Ägäis.<br />
WETTERBERICHTE: Auf UKW um<br />
0600, 1000, 1600 und 2200 UTC ( =<br />
MESZ + 3 h und MEZ + 2 h ). Der<br />
Sen<strong>de</strong>kanal wird auf Kanal 16<br />
angekündigt. In diesem Bereich sollten<br />
Sie auf Kanal 60 (Pilio/Volos),<br />
23 (Sfendarni/Thessaloniki) empfangen<br />
können.<br />
LEUCHTFEUER & SEEZEICHEN:<br />
Die Häfen sind gut befeuert, viele<br />
<strong>de</strong>r Buchten nicht. Nachts wird in<br />
diesem Revier kaum gesegelt.<br />
BESTE ZEIT: Juni bis Oktober.<br />
EINREISE & ZOLL: Griechenland<br />
ist EU-Land und Schengen Gebiet.<br />
SPRACHE: Englisch wird hier überall<br />
verstan<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>utsch manchmal.<br />
RESTAURANTS: In Skiathos gibt es<br />
Unmengen an Restaurants. Alle sind<br />
teuer, nur wenige sind gut. Besser ist<br />
die Situation in Skopelos, doch auch<br />
hier haben Sie die Qual <strong>de</strong>r Wahl.<br />
Die bleibt Ihnen in Linaria auf Skyros<br />
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erspart,<br />
weil es nur dort wenige Lokale<br />
gibt. Ich wage nicht, Ihnen eines <strong>de</strong>r<br />
Restaurants zu empfehlen. Prüfen Sie<br />
die Speisekarten und probieren Sie,<br />
wenn möglich, in <strong>de</strong>r Küche.<br />
STROM: 220/230V. Sie benötigen<br />
meist einen Adapter, <strong>de</strong>n Sie sich<br />
schon zu Hause besorgen sollten.<br />
TELEFON: Am Handy hatten wir<br />
fast überall Empfang. Achtung: Hohe<br />
Roaminggebühren!<br />
KLIMA: Mediterran heiß kann es<br />
ab Juni wer<strong>de</strong>n. In <strong>de</strong>n Sommermonaten<br />
kühlt <strong>de</strong>r Meltemi.<br />
REISEFÜHRER: Bae<strong>de</strong>cker „Griechische<br />
Inseln“ im Verlag Karl<br />
Bae<strong>de</strong>cker. Nelles Gui<strong>de</strong> „Griechische<br />
Inseln“ im Nelles Verlag, München.<br />
REISE<br />
LINIENFLUG<br />
Charter ca. 250 €<br />
REISEPAPIERE<br />
Pass /<br />
Personalausweis<br />
DEVISEN<br />
Euro<br />
NOTARZT/POLIZEI<br />
Tel. 166 / 100<br />
ZEITUNTERSCHIED<br />
MEZ – 1 h<br />
HAFEN<br />
ESSEN & TRINKEN<br />
10,- bis 25,- €<br />
LIEGEPLATZ/KOSTEN<br />
Keine angefallen<br />
TIDENHUB<br />
ca. 15 cm<br />
HAFENSCHUTZ<br />
AMBIENTE<br />
SEGELN<br />
WINDVORKOMMEN<br />
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7/2006 segeln 87