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Risikobasiertes Testen mittels quantitativer ... - SE 2010

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Der Einsatz <strong>quantitativer</strong><br />

Sicherheitsanalysen für den<br />

risikobasierten Test<br />

eingebetteter Systeme<br />

Heiko Stallbaum, Andreas Metzger, Klaus Pohl<br />

Software Systems Engineering<br />

Institute for Computer Science and<br />

Business Information Systems (ICB)<br />

University of Duisburg-Essen, Germany<br />

www.sse.uni-due.de


Agenda<br />

• Einleitung und Motivation<br />

• <strong>Risikobasiertes</strong> <strong>Testen</strong> <strong>mittels</strong> <strong>quantitativer</strong><br />

Sicherheitsanalysen<br />

• Zusammenfassung und Ausblick<br />

H. Stallbaum, A. Metzger, K. Pohl – <strong>SE</strong> <strong>2010</strong>, Paderborn, 26.02.<strong>2010</strong> © Prof. Dr. K. Pohl – 2/15


Einleitung und Motivation<br />

<strong>Testen</strong> und Sicherheitsanalysen<br />

H. Stallbaum, A. Metzger, K. Pohl – <strong>SE</strong> <strong>2010</strong>, Paderborn, 26.02.<strong>2010</strong> © Prof. Dr. K. Pohl – 3/15<br />

• Für eingebettetes System oftmals Sicherheitsnachweis gefordert<br />

– Sicherheit (Safety) ist Abwesenheit von unakzeptablen Risiken<br />

(vgl. [SAE96], [DIN03], [ISO09])<br />

• <strong>Risikobasiertes</strong> <strong>Testen</strong><br />

– Produktrisiken erforschen durch systematische Systemausführung<br />

– Produktrisiken explizit nutzen für Testplanung<br />

• Quantitative Sicherheitsanalysen<br />

– Produktrisiken quantitativ analysieren auf Basis eines Systemmodells


Einleitung und Motivation<br />

Problem und Lösungsidee<br />

H. Stallbaum, A. Metzger, K. Pohl – <strong>SE</strong> <strong>2010</strong>, Paderborn, 26.02.<strong>2010</strong> © Prof. Dr. K. Pohl – 4/15<br />

• Problem<br />

– <strong>Risikobasiertes</strong> <strong>Testen</strong> erfordert Zusatzaufwand für<br />

Produktrisikobewertungen<br />

• Lösungsidee<br />

– Separate Produktrisikobewertung obsolet machen durch Kombination von<br />

risikobasierten Testtechniken mit quantitativen Sicherheitsanalysen


Agenda<br />

• Einleitung und Motivation<br />

• <strong>Risikobasiertes</strong> <strong>Testen</strong> <strong>mittels</strong> <strong>quantitativer</strong><br />

Sicherheitsanalysen<br />

• Zusammenfassung und Ausblick<br />

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<strong>Risikobasiertes</strong> <strong>Testen</strong> <strong>mittels</strong> <strong>quantitativer</strong> Sicherheitsanalysen<br />

Überblick über den Ansatz<br />

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• Anforderungsbasiert<br />

– Anforderungen sind Basis für Testfallableitung<br />

– Ermöglicht systematischen Test des Systems gegen Anforderungen<br />

• Risikobasiert<br />

– Produktrisiken sind Basis für Testfallpriorisierung<br />

– Ermöglicht systematischen Test entsprechend Produktrisiken<br />

• Modellbasiert<br />

– Ableitung eines Testmodells aus Anforderungen<br />

– Annotation von Produktrisiken im Testmodell<br />

– Ableitung und Priorisierung von Testfällen aus Testmodell<br />

– Ermöglicht hohe Testautomatisierung


<strong>Risikobasiertes</strong> <strong>Testen</strong> <strong>mittels</strong> <strong>quantitativer</strong> Sicherheitsanalysen<br />

Überblick über den Ansatz (2)<br />

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• Aktivitäten und Artefakte des Ansatzes<br />

N1<br />

Ziele,<br />

Szenarien,<br />

Anwendungs<br />

-fälle<br />

Testmodellerstellung<br />

ScenTED [Re05] [Po08]<br />

T1<br />

Anforderungsbasiertes<br />

Testmodell<br />

T2<br />

Risikoorientiertes<br />

Testmodell<br />

T2<br />

FMECA [DIN06]<br />

RiteDAP [St08]<br />

Testfallableitung<br />

und -priorisierung<br />

T3<br />

Modellbasierte<br />

Testfallszenarien<br />

Risiko-<br />

T4 priorisierte<br />

Testfallszenarien<br />

N2<br />

Systemmodell<br />

Sicherheitsanalyse<br />

N3<br />

Optionale Testfremde Aktivitäten u. Artefakte<br />

Testfremde Aktivitäten u. Artefakte<br />

Testaktivitäten u. Artefakte<br />

Quantifizierte<br />

Produktrisiken<br />

N1: Ziel- und Szenariobasiertes RE<br />

N2: Systemmodellerstellung<br />

N3: Quantitative Produktrisikobewertung<br />

T1: Anforderungsbasierte Testmodellerstellung<br />

T2: Risikoorientierte Testmodellerstellung<br />

T3: Modellbasierte Testfallableitung<br />

T4: Risikobasierte Testfallpriorisierung


<strong>Risikobasiertes</strong> <strong>Testen</strong> <strong>mittels</strong> <strong>quantitativer</strong> Sicherheitsanalysen<br />

Anwendung des Ansatzes<br />

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• Demonstration Anwendbarkeit am Beispiel ACC-System [Wi03]<br />

• Beispielhafter Anwendungsfall „Geschwindigkeitsverringerung bei<br />

vorausfahrendem Fahrzeug innerhalb des Sicherheitsabstandes“<br />

• Ausschnitt aus anforderungsbasiertem<br />

Testmodell zu<br />

betrachtetem Anwendungsfall<br />

Folgegeschwindigkeit<br />

errechnen<br />

Geschwindigkeitsverringerung<br />

an Motorsteuerung<br />

signalisieren<br />

[Geschwindigkeitsverringerung durch<br />

Motorsteuerung nicht ausreichend]<br />

Geschwindigkeitsverringerung<br />

an Bremssystem<br />

signalisieren<br />

[Geschwindigkeitsverringerung<br />

durch Motorsteuerung ausreichend]


<strong>Risikobasiertes</strong> <strong>Testen</strong> <strong>mittels</strong> <strong>quantitativer</strong> Sicherheitsanalysen<br />

Anwendung des Ansatzes (2)<br />

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• Ausschnitt aus FMECA-Arbeitsblatt zu einer Funktion des<br />

betrachteten Anwendungsfalls<br />

Funktion / Anforder. Fehlerart(en) Fehlerauswrikung(en) Schwere Fehlerursache(n) Auftreten RPN<br />

Folgegeschwindigkeit<br />

errechnen<br />

10 Ist-Geschwindigkeit und / oder<br />

Abstand zum vorausfahrenden<br />

1 10<br />

Folgegeschwindigkeit<br />

kann nicht errechnet<br />

werden<br />

Folgegeschwindigkeit<br />

wird zu langsam<br />

errechnet<br />

Folgegeschwindigkeit<br />

wird zu hoch errechnet<br />

Folgegeschwindigkeit<br />

wird zu niedrig<br />

errechnet<br />

Fahrzeug wird nicht verlangsamt<br />

und kollidiert mit vorausfahrendem<br />

Fahrzeug<br />

Fahrzeug wird verspätet<br />

verlangsamt und kollidiert mit<br />

vorausfahrendem Fahrzeug<br />

Fahrzeug wird verspätet<br />

verlangsamt und kann<br />

Sicherheitsabstand nicht einhalten<br />

Fahrzeug wird zu wenig<br />

verlangsamt und kollidiert mit<br />

vorausfahrendem Fahrzeug<br />

Fahrzeug wird stärker verlangsamt<br />

als zur Einhaltung des<br />

Sicherheitsabstandes notwendig<br />

Fahrzeug liegen nicht vor<br />

10 Softwarefehler bei der Berechnung 2 20<br />

10 Ist-Geschwindigkeit und / oder 1 10<br />

Abstand zum vorausfahrenden<br />

Fahrzeug liegen verspätet vor<br />

10 Softwarefehler bei der Berechnung 2 20<br />

4 Ist-Geschwindigkeit und / oder 1 4<br />

Abstand zum vorausfahrenden<br />

Fahrzeug liegen verspätet vor<br />

4 Softwarefehler bei der Berechnung 2 8<br />

10 Ist-Geschwindigkeit liegt falsch (zu 3 30<br />

niedrig) und / oder Abstand zum<br />

vorausfahrenden Fahrzeug falsch<br />

(zu groß) vor<br />

10 Softwarefehler bei der Berechnung 2 20<br />

1 Ist-Geschwindigkeit liegt falsch (zu 3 3<br />

hoch) und / oder Abstand zum<br />

vorausfahrenden Fahrzeug falsch<br />

(zu klein) vor<br />

1 Softwarefehler bei der Berechnung 2 2


<strong>Risikobasiertes</strong> <strong>Testen</strong> <strong>mittels</strong> <strong>quantitativer</strong> Sicherheitsanalysen<br />

Anwendung des Ansatzes (3)<br />

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• Ausschnitt aus risikoorientiertem Testmodell zum betrachteten<br />

Anwendungsfalls<br />

Folgegeschwindigkeit<br />

errechnen<br />

<br />

context Risiko inv:<br />

{Risikoereignis = „Fehlerauswirkung(en)<br />

nach FMECA“<br />

Risikowert = 127}<br />

[Geschwindigkeitsverringerung durch<br />

Motorsteuerung nicht ausreichend]<br />

Geschwindigkeitsverringerung<br />

an Motorsteuerung<br />

signalisieren<br />

<br />

context Risiko inv:<br />

{Risikoereignis = „Fehlerauswirkung(en)<br />

nach FMECA“<br />

Risikowert = 92}<br />

<br />

context Risiko inv:<br />

{Risikoereignis = „Fehlerauswirkung(en)<br />

nach FMECA“<br />

Risikowert = 155}<br />

Geschwindigkeitsverringerung<br />

an Bremssystem<br />

signalisieren<br />

[Geschwindigkeitsverringerung<br />

durch Motorsteuerung ausreichend]<br />

• Hieraus risikopriorisierte Testfallszenarien automatisch ableitbar


Agenda<br />

• Einleitung und Motivation<br />

• <strong>Risikobasiertes</strong> <strong>Testen</strong> <strong>mittels</strong> <strong>quantitativer</strong><br />

Sicherheitsanalysen<br />

• Zusammenfassung und Ausblick<br />

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Zusammenfassung und Ausblick<br />

Zusammenfassung<br />

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• Präsentiert wurde ein neuer Ansatz<br />

– für den systematischen, risikobasierten Test eingebetteter Systeme<br />

– unter Verwendung <strong>quantitativer</strong> Sicherheitsanalysen<br />

– zur Verminderung des Zusatzaufwandes für Produktrisikobewertungen<br />

– mit hohem Automatisierungsgrad<br />

• Demonstriert wurde die Anwendbarkeit des Ansatzes


Zusammenfassung und Ausblick<br />

Ausblick<br />

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• Evaluation der Eignung und Anwendbarkeit von FMECA im<br />

Rahmen des Testansatzes<br />

– Eignung und Anwendbarkeit von FMECA für Software umstritten<br />

- Ist z.B. Fehlzustandsbaumanalyse (FTA) geeigneter? [DIN07]<br />

– Frühe, anforderungsbasierte FMECA untypisch<br />

- Wie kann z.B. architekturbasierte FMECA verwendet werden?<br />

• Evaluation des Leistungsverhaltens des Testansatzes<br />

– Leistungsverhalten von risikobasierten Tests bislang kaum empirisch<br />

untersucht


Zusammenfassung und Ausblick<br />

Weitere Informationen<br />

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• Forschungsprojekt<br />

– Software-Plattform Embedded<br />

Systems 2020<br />

– Nationale Innovationsallianz<br />

– 21 Partner aus Forschung und<br />

Industrie<br />

– Förderung durch BMBF<br />

– Entwicklung einer Methodik zur<br />

durchgängig modellbasierten<br />

Entwicklung von eingebetteten<br />

Systemen<br />

– www.spes2020.de<br />

• Kontaktdaten<br />

– Heiko Stallbaum<br />

– Software Systems Engineering<br />

– Universität Duisburg-Essen<br />

Schützenbahn 70<br />

45117 Essen<br />

Germany<br />

– Tel +49 (201) 183 - 4655<br />

Fax +49 (201) 183 - 4699<br />

Web www.sse.uni-due.de<br />

heiko.stallbaum@sse.uni-due.de


H. Stallbaum, A. Metzger, K. Pohl – <strong>SE</strong> <strong>2010</strong>, Paderborn, 26.02.<strong>2010</strong> © Prof. Dr. K. Pohl – 15/15<br />

Referenzen<br />

[DIN03] DIN EN 61508: Funktionale Sicherheit sicherheitsbezogener elektrischer / elektronischer /<br />

programmierbarer elektronischer Systeme. DIN, Germany, 2003.<br />

[DIN06] DIN EN 60812: Analysetechniken für die Funktionsfähigkeit von Systemen – Verfahren für die<br />

Fehlzustandsart- und -auswirkungsanalyse (FMEA). DIN, Germany, 2006.<br />

[DIN07] DIN EN 61025: Fehlerzustandsbaumanalyse. DIN, Germany, 2007.<br />

[ISO09] ISO/DIS 26262: Road vehicles – Functional safety. ISO, Switzerland, 2009.<br />

[Po08] K. Pohl: Requirements Engineering: Grundlagen, Prinzipien, Techniken. 2nd ed., dpunkt Verlag,<br />

2008.<br />

[Re05] A. Reuys, E. Kamsties, K. Pohl, S. Reis: Model-based System Testing of Software Prod-uct<br />

Families. In: Proc. of 17th CAi<strong>SE</strong>, Porto, Portugal, 2005, pp. 519-534.<br />

[SAE96] ARP 4761: Guidelines and Methods for Conducting the Safety Assessment Process on Civil<br />

Airborne Systems and Equipment. SAE, 1996.<br />

[St08] H. Stallbaum, A. Metzger, K. Pohl: An automated Technique for risk-based Test Case Generation<br />

and Prioritization. In: Proc. of 3rd AST, Leipzig, Germany, 2008, pp. 67-70.<br />

[Wi03] H. Winner: ACC Adaptive Cruise Control. Robert Bosch GmbH, Stuttgart, 2003.

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