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Interventionstechniken Schlagfertigkeit - SDBB

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<strong>Interventionstechniken</strong> <strong>Schlagfertigkeit</strong><br />

Ob Sie all die folgenden <strong>Interventionstechniken</strong> nützen wollen hängt von Ihrem<br />

Menschenbild ab. Ich-Botschaften und aktives Zuhören haben oft einen günstigen Einfluss<br />

auf die Beziehung. Schlagfertige Antworten können erfrischend, belebend wirken, aber auch<br />

Distanz schaffend und verletzend sein.<br />

<strong>Interventionstechniken</strong> nach Nöllke<br />

Nöllke, M. 2007, <strong>Schlagfertigkeit</strong>, Haufe, Freiburg<br />

Instantsätze<br />

Instantsätze sind vorgefertigte Sätze, die Sie bei verschiedensten Gelegenheiten verwenden<br />

können. Die Sätze müssen weder originell noch einfallsreich sein, sondern dienen dazu dem<br />

Gegenüber den Wind aus den Segeln zu nehmen.<br />

Beispiele:<br />

Wenn es dir dabei besser geht.<br />

Fühlst du dich nun besser?<br />

Schön, dass es dir aufgefallen ist.<br />

Leider nicht getroffen. Ich gebe dir nochmals eine Chance.<br />

Stimmt.<br />

Wer hat dir das verraten?<br />

Schön für dich<br />

Ich habe kein Problem damit.<br />

Das hat meine Grossmutter schon gesagt<br />

Techniken der <strong>Schlagfertigkeit</strong> nach Dahms<br />

Ch. /M.Dahms; Die Magie der <strong>Schlagfertigkeit</strong>, 2004 3 , Dahms Privatinstitut, Wermelskirchen<br />

Die beiden Autoren beschreiben Vor-/Nachteile der Techniken und berücksichtigen die<br />

Wirkungen auf der Beziehungsebene.<br />

Bedeutungsvolles Schweigen / Pausentechnik<br />

Schweigend mit dem Gegenüber den Blickkontakt halten<br />

Gegenüber fragend anschauen<br />

Vorteil: Bietet wenig Angriffsfläche, wenig Dominanz<br />

Auszug von Alain Desarzens, PHZH- Dozent, Richterswil<br />

2012


Fragetechniken<br />

Welche? Warum? Wie? Was?<br />

Gegenfrage stellen: „Was meinst du mit...?“<br />

Vorteile:<br />

Durch geschicktes Fragen lässt sich Zeit gewinnen. Sie bringen Ihr Gegenüber dazu<br />

nachzudenken und haben selber ebenfalls Zeit dafür, dies kann die Situation<br />

entspannen.<br />

Sie führen die Gedanken der Gegenübers<br />

Angriffe lassen sich abwehren<br />

Nachteile<br />

Fragen können eine dominierende Wirkung haben<br />

Frage erzeugt Druck Antworten geben zu müssen. Das Gegenüber kann sich<br />

nachträglich ärgern eine Antwort gegeben zu haben. Dies kann die Beziehung<br />

belasten.<br />

Zu viele Fragen können dem Gespräch einen Verhörscharakter geben. Das kann zu<br />

einer unangenehmen Gesprächsatmosphäre führen.<br />

z.B. Welche anderen Problemlösungen schlagen Sie vor? Was ist der nächste Punkt,<br />

den Sie besprechen möchten? Wie kommen Sie zu dieser Aussage? Was meinen Sie<br />

damit?<br />

Umdeuten<br />

Mit dieser Technik können Sie gezielt Worte des Gegenübers mit anderen Bedeutungen<br />

füllen. Dabei werden Unterstellungen oder Beleidigungen durch gezieltes Umdeuten in<br />

günstiges Licht gerückt.<br />

Vorgehensweise:<br />

„Wenn Sie unter …(Aussage der Gegenübers) verstehen, dass …(Umdeutung in Ihrem<br />

Sinn), dann …(positive Darstellung des Begriffes)“<br />

Beispiele:<br />

Sie sind ein Clown!<br />

Wenn sie unter Clown einen humorvollen Menschen verstehen, der von Erwachsenen wie<br />

Kindern geliebt wird, dann freut mich Ihre Einschätzung/Kompliment.<br />

Sie sind überhaupt nicht schlagfertig<br />

Wenn Sie unter „Nicht schlagfertig“ meinen, dass ich durchdacht spreche und dadurch<br />

Fettnäpfchen umgehe, dann freut mich Ihr Kompliment.<br />

Nicht auf den Mund gefallen nach Pöhm<br />

Pöhm, M., 2004, Nicht auf den Mund gefallen, Goldmann Verlag<br />

Zusammengefasst und ergänzt durch Alain Desarzens<br />

Anschuldigungen<br />

kategorisch<br />

zurückweisen<br />

Vorwürfe<br />

entkräften durch<br />

Zustimmung<br />

Nein, falsch...<br />

Bsp. Sie Spielen nur was vor Nein, falsch, ich spiele nicht!<br />

Stehen Sie unerwartet zu dem, was man Ihnen vorwirft.<br />

Schämen Sie sich nicht für etwas, wofür es nichts zu schämen gibt.<br />

Auszug von Alain Desarzens, PHZH- Dozent, Richterswil<br />

2012


Bsp. Sie sind völlig unerfahren, denn sie unterrichten ja erst sein einem Jahr<br />

Stimmt, ich unterrichte erst seit 11 Monaten.<br />

Bsp. Sie sind zu dick Na klar, sieht man das nicht?<br />

Bsp. Melinda, dich kann ja jeder haben. Na klar; ich suche mir immer<br />

spannende Männer aus.<br />

Übertreiben Sie<br />

das Gegenteil<br />

Übertriebene<br />

Zustimmung<br />

Vorwürfen<br />

begegnen<br />

Bsp. Michael Jackson trat einmal in Wetten dass auf. Thomas Gottschalk<br />

unternahm den verzweifelten Versuch Michael Jackson zu interviewen, aber<br />

alles was der sagte war: Thank you I love you all und verschwand hinter die<br />

Kulissen. Damit ging das Interview völlig daneben und war das Gegenteil<br />

eines grossartigen Interviews.<br />

Gottschalk sagte anschliessend: „Wir haben in dem ausführlichen Interview<br />

einige Geheimnisse von Michael Jackson erfahren, die die Welt vorher noch<br />

nicht gewusst hat“.<br />

Bsp. Zwei Streithähne schauen sich finster in die Augen. „Ah, schon<br />

verliebt“?<br />

Bsp. Sie haben einen Vortrag gehalten und einen Witz eingefügt. Niemand<br />

lacht. „Sie müssen ja nicht gleich ausflippen.“<br />

Bsp. Ihr 3.Liga Fussballklub hat 6:0 verloren. „Nach diesem Glanzresultat<br />

werden wir direkt aufsteigen“.<br />

Bist du überhaupt jemals in der Schule gewesen? Ja, ich hab’s knapp bis<br />

zum Kindergarten geschafft.<br />

Bei Ihnen war ja gestern der Teufel los. Nicht einer, eine ganze Armee.<br />

Du hörst nicht zu. Wie bitte?<br />

Du weißt immer alles besser. Ja sogar das weiss ich.<br />

Du bist unweiblich. Stimmt, ich bin ein Mann.<br />

Drei Standardantworten:<br />

Das ist Ihre Meinung<br />

Das finden Sie, objektiv gesehen ist es anders<br />

Das sehen Sie so<br />

Gefühle sind<br />

beeinflussbar<br />

Keiner zwingt Sie sich zu ärgern.<br />

Lesen Sie bitte folgende Beschreibungen durch und sagen sich nach jedem<br />

Satz: Ich behalte meine gute Laune.<br />

Autofahrer nimmt Ihnen die Vorfahrt<br />

Die gut gefüllte Einkaufstasche fällt Ihnen zu Boden<br />

Jemand brüllt Sie ungerechtfertigt an<br />

Jemand beleidigt Sie vor allen Leuten<br />

Auszug von Alain Desarzens, PHZH- Dozent, Richterswil<br />

2012

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