ENTSORGUNGS - Scania Ãsterreich Ges.mbH
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DAS SCANIA MAGAZIN • SEPTEMBER 2010 WWW.SCANIA.AT<br />
<strong>Scania</strong> Sonderausgabe<br />
ENTSORGUNG<br />
BEWEGT<br />
<strong>Scania</strong><br />
stellt aus<br />
Treffpunkt<br />
IFAT ENTSORGA<br />
Halle C4, Stand 105<br />
SAUBERMÄNNER von sCANIA<br />
Umweltprofis<br />
Reportage<br />
Die Saubermänner<br />
Seite 6<br />
Technik<br />
Hoch im<br />
Wechselkurs<br />
Seite 18
Keine ist<br />
attraktiver.<br />
Auszeichnungen stacheln uns an. Motivieren uns,<br />
im nächsten Jahr mindestens genauso gut zu sein,<br />
wenn nicht noch besser. Darum ist unser Erfolg<br />
auch Ihr Erfolg. Wir danken aufrichtig – und<br />
bleiben unvermindert tatkräftig.<br />
www.scania.at
Editorial<br />
INHALT<br />
SCANIA BEWEGT<br />
ENTSORGUNG<br />
6 Saubermänner<br />
Die Firma Walter Straßenreinigung in Mettlach hat spezielle<br />
Straßenkehrmaschinen auf <strong>Scania</strong> Basis im Einsatz.<br />
10 Tiefergelegt<br />
Wer häufig ein- und aussteigen muss, schätzt Low-Entry-<br />
Konzepte. <strong>Scania</strong> löst diese Anforderung kostengünstig<br />
für den Kunden aus dem Baukasten.<br />
14 Nächste Stunde: Recyclingkunde<br />
Bis zu 1.500 Besucher, von Schülern bis zu angehenden<br />
Recyclisten, werfen bei der Loacker Recycling G<strong>mbH</strong> in<br />
Götzis Jahr für Jahr einen Blick hinter die Kulissen.<br />
Außerdem<br />
Nachrichten: Das Neueste aus der <strong>Scania</strong> Welt Seite 4<br />
Rieger Austria: Spezialisten im Einsatz Seite 8<br />
Kleiner Recycling: Fahrgestelle von <strong>Scania</strong> Seite 12<br />
Canal-Control+Clean: Umweltschutz in Hamburg Seite 16<br />
Hoch im Wechselkurs: Spezialfahrzeuge von Sieber Seite 18<br />
6 8<br />
„Spezialfahrzeuge<br />
von <strong>Scania</strong> bewegen<br />
viele Branchen.“<br />
Christian Teichmann,<br />
Direktor Verkauf Lkw<br />
<strong>Scania</strong> Deutschland Österreich<br />
Liebe Leserinnen und liebe Leser,<br />
genauso vielfältig, wie die unzähligen Transport- und Arbeitsaufgaben<br />
sind, die Nutzfahrzeuge übernehmen müssen, ist das Produktportfolio von<br />
<strong>Scania</strong>. Ob man im Fernverkehr Palettenfracht transportiert oder dem Lkw<br />
in einem der vielen anderen Segmente Arbeit aufgebürdet wird, Spezialisten<br />
von <strong>Scania</strong> sind überall zu Hause.<br />
Gerade im Entsorgungsmarkt sind hoch technisierte Lkw mit zahlreichen<br />
An- und Aufbauten sehr gefragt und dienen als fahrende Arbeitsgeräte<br />
für besondere Aufgaben. Wir haben dazu Beispiele aus den unterschiedlichsten<br />
Bereichen von Entsorgung, Reinigung und Recycling zusammengestellt,<br />
bei denen Fahrzeuge von <strong>Scania</strong> eine tragende Rolle spielen, und sie<br />
in dieser Sonderausgabe von SCANIA BEWEGT zusammengefasst.<br />
Allen Lösungen gemeinsam ist, dass die Basisfahrzeuge über eine<br />
hohe Flexibilität verfügen und dem Aufbauhersteller viel Freiheit lassen. So<br />
sind derartig spezialisierte Anwendungen möglich, die die Branche braucht.<br />
Die gezeigten Beispiele sind Lösungen, die wir in den vergangenen Monaten<br />
in Deutschland und Österreich ausgeliefert haben.<br />
Natürlich können Sie sich auch persönlich von unseren Angeboten<br />
rund um die Entsorgung überzeugen, und zwar auf der IFAT ENTSORGA<br />
2010, der weltgrößten Messe zu den Themen Wasser, Abwasser, Abfall<br />
und Recycling. Die Messe findet in diesem Jahr vom 13. bis 17. September<br />
in München statt. Besuchen Sie uns in Halle C4, Stand 105, oder schauen<br />
Sie auf der IAA in Hannover bei uns vorbei. Wir freuen uns auf Sie. Ich<br />
wünsche Ihnen viel Spaß und nützliche Informationen bei der Lektüre<br />
der Sonderausgabe Entsorgung von SCANIA BEWEGT. <br />
<br />
Herzlichst Ihr Christian Teichmann<br />
Impressum<br />
SCANIA bewegt – Sonderausgabe ENTSORGUNG · 13. Jahrgang · 2. ausgabe · ISSN 1867-3104<br />
FÜR DEUTSCHLAND<br />
Herausgeber<br />
<strong>Scania</strong> Deutschland G<strong>mbH</strong><br />
Verantwortlich für<br />
den Herausgeber<br />
Mikael Lundqvist<br />
Anschrift<br />
Redaktion SCANIA BEWEGT<br />
c/o <strong>Scania</strong> Deutschland G<strong>mbH</strong><br />
Sieglinde Michaelis<br />
August-Horch-Str. 10<br />
D-56070 Koblenz<br />
Telefon: 02 61/8 97-2 08<br />
Telefax: 02 61/8 97-4 05<br />
Deutsche Internetadresse<br />
www.scania.de<br />
FÜR Österreich<br />
Offenlegung gemäß<br />
§ 25 Mediengesetz<br />
Medieninhaber und Herausgeber<br />
<strong>Scania</strong> Österreich <strong>Ges</strong>.m.b.H.<br />
2345 Brunn/Gebirge,<br />
Johann-Steinböck-Straße 4<br />
Österreichische Internetadresse<br />
www.scania.at, office@scania.at<br />
Verantwortlich für<br />
den Herausgeber<br />
Mag. Annette Plankensteiner<br />
Unternehmensgegenstand<br />
Handel mit Nutzfahrzeugen aller Art<br />
(ausgenommen Traktoren), deren<br />
Bestandteilen und Zubehör, Kfz-<br />
Mechanikergewerbe eingeschränkt auf<br />
Reparatur von Nutzfahrzeugen aller<br />
Art (Lkw, Omnibusse, ausgenommen<br />
Traktoren)<br />
<strong>Ges</strong>chäftsführer<br />
Thomas Bertilsson<br />
Blattlinie<br />
Die Zeitschrift SCANIA BEWEGT dient<br />
der kostenlosen Information der von ihr<br />
angesprochenen Zielgruppe über die<br />
von ihr vertriebenen Produkte und deren<br />
Umfeld.<br />
Realisation/Projektleitung<br />
Paul Göttl<br />
paul.goettl@etmservices.de<br />
ETMservices – Ein <strong>Ges</strong>chäftsbereich<br />
des ETM Verlags<br />
Verlag<br />
EuroTransportMedia Verlag<br />
Handwerkstraße 15, 70565 Stuttgart<br />
Telefon: 07 11/7 84 98-80<br />
Telefax: 07 11/7 84 98-0<br />
Internet: www.etmverlag.de<br />
Redaktion: Paul Göttl<br />
Autoren dieser Ausgabe<br />
Markus Bauer, Robert Domina,<br />
Martin Heying, Nicole de Jong,<br />
Alex Mannschatz, <strong>Scania</strong><br />
Grafik und Produktion<br />
Simone Strobel<br />
Anzeigen: Oliver Trost<br />
Telefon: 07 11/7 84 98-79<br />
oliver.trost@etmservices.de<br />
Fotos: Markus Bauer, Robert Domina,<br />
Martin Heying, Nicole de Jong, Gugu<br />
Mannschatz, <strong>Scania</strong><br />
Druck: Dierichs Druck + Media<br />
G<strong>mbH</strong> & Co. KG, 34121 Kassel<br />
Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, auch auszugsweise, und elektronische Verarbeitung nur mit ausdrücklicher Genehmigung von <strong>Scania</strong> Deutschland Österreich.<br />
Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Bilder übernimmt die Redaktion keine Haftung.<br />
www.scania.de · www.scania.at 2010 • SCANIA BEWEGT • ENTSORGUNG 3
Nachrichten<br />
Text: Markus Bauer, Fotos: <strong>Scania</strong><br />
Auf der Fachmesse GartenTech beim Wiener Ernst-Happel-Stadion präsentierte <strong>Scania</strong> das Wechselsystem Kipper und Kehrmaschine aufgebaut<br />
auf einen <strong>Scania</strong> G 360.<br />
GartenTech 2010<br />
Von 16. bis 17. Juni 2010 fand bereits zum neunten Mal die GartenTech, Fachausstellung zu den Themen Garten und Grünpflege, Kommunaltechnik, Straßen-,<br />
Reinigungs- und Winterdienste, in Wien statt. <strong>Scania</strong> Österreich war mit einem neuen Fahrzeugkonzept vor Ort, das von Behördenverkäufer Michael Merwald<br />
gemeinsam mit den Firmen Meiller, Kahlbacher und MUT entwickelt wurde. Bei dem <strong>Scania</strong> Wechselsystem handelt es sich um ein 23-Tonnen-Allrad-Winterdienstfahrzeug<br />
mit Kipper und Sieben-Kubikmeter-Kehrmaschine ohne Hilfsmotor. Hintergrund dieser Entwicklung von <strong>Scania</strong> ist die Minimierung von Fuhrparkkosten<br />
für den Kunden, da das Trägerfahrzeug sowohl im Winter als auch im Sommer betrieben wird.<br />
Das Kombi-Konzept<br />
vereint eine Mulde für<br />
Schüttgut mit einem<br />
Tank für die Entsorgung<br />
von Flüssigkeiten.<br />
Kombi-<br />
Entsorgungsfahrzeug<br />
Ein Alleskönner auf dem Entsorgungssektor ist der Kombi-Entsorger<br />
auf der Basis eines <strong>Scania</strong> G 440 LB 6x2*4. Der Sonderaufbau<br />
von Willig in Straubing besteht aus einem in drei Kammern<br />
unterteilten Tank, der bis zu 11.000 Liter Altöl oder andere<br />
Flüssigkeiten fasst. Das Fahrzeug wird beim Kunden zur Altölentsorgung<br />
eingesetzt. Zusätzlich verfügt das Fahrzeug über einen<br />
elf Kubikmeter großen Schüttgutbehälter und einen Hecklader,<br />
der auf zwei Mülltonnen oder 300 Kilogramm Gewicht ausgelegt<br />
ist. Je nach Einsatzgebiet nimmt er zum Beispiel ölverschmierte<br />
Lappen auf. Eine Zweikreishydraulik ermöglicht es dem Kunden,<br />
gleichzeitig den Hecklader und die Pumpanlage zu betreiben. Auf<br />
Wunsch kann er die Pumpe auch per Funkfernsteuerung bedienen.<br />
Neben einer optionalen Füllstandsanzeige sorgt eine Sicherung<br />
dafür, dass der Fahrer die Tanks nicht überfüllt. Rückfahrkamera<br />
und Totmann-Schaltung vervollständigen die umfassende<br />
Sicherheitsausstattung des Kombi-Entsorgungsfahrzeugs.<br />
4 SCANIA BEWEGT • ENTSORGUNG • 2010 www.scania.de · www.scania.at
Die Kehrmaschine<br />
auf<br />
Basis eines<br />
<strong>Scania</strong> P 230<br />
bewährt sich im<br />
Einsatz bestens.<br />
<strong>Scania</strong> Kehrmaschine für<br />
Neustadt an der WeinstraSSe<br />
Neustadt an der Weinstraße hat eine neue Kehrmaschine für<br />
den Kommunaldienst erhalten. Die Großkehrmaschine hat sich<br />
im Einsatz bisher bestens bewährt. Das Fahrzeug ersetzt eine<br />
17 Jahre alte Kehrmaschine, die bereits rund 1,3 Millionen Kilometer<br />
gelaufen ist. Die neue Maschine basiert auf einem <strong>Scania</strong><br />
P 230 Fahrgestell. Der 230 PS starke Motor erfüllt die Euro 5-<br />
Norm mit Hilfe der EGR-Technologie. Für die Straßenreinigung<br />
führt der Lkw 1.300 Liter Wasser mit, um den Kehricht anzufeuchten.<br />
Mit einer Arbeitsbreite von bis zu 2,4 Metern nimmt die<br />
Kehrmaschine bis zu sechs Kubikmeter Kehrgut auf.<br />
Zahlen und Fakten<br />
Laut Statistischem Bundesamt fallen in Deutschland pro<br />
Einwohner jedes Jahr mehr als 500 Kilogramm Haushaltsabfälle<br />
an. Diese setzen sich aus rund einem Drittel<br />
Hausmüll und knapp einem Fünftel Biomüll und Gartenabfällen<br />
zusammen. Ein weiteres Fünftel entfällt auf<br />
Altpapier, etwa zwölf Prozent auf Kunststoff. Der Rest<br />
besteht aus Verpackungen und Sperrmüll. Der Großteil<br />
des Abfalls ist recycelbar. 2007 lag die Quote für den<br />
Abfall, der tatsächlich auf Deponien landete, bei etwa<br />
27 Prozent. In die Wiederverwertung gingen rund<br />
73 Prozent. Das Amt prophezeit für 2020 hier einen<br />
Wiederverwertungsanteil von 100 Prozent. Doch Haushaltsabfälle<br />
sind nur ein Teil des Abfallaufkommens. Mit<br />
fast 60 Prozent stellen Bau- und Abbruchabfälle den<br />
größten Teil des gesamten Abfallaufkommens dar. Doch<br />
auch hier sind 90 Prozent recycelbar.<br />
Neue Gas-Motorenpalette<br />
<strong>Scania</strong> bietet ab dem dritten Quartal 2010 eine neue Baureihe<br />
von Gas-Motoren an. Als Basis dienen die 9-Liter-<br />
Dieselaggregate nach Euro 5-Standard. In der Gasversion<br />
wächst der Hubraum auf 9,3 Liter. Die Leistung steigt auf<br />
270 und 310 PS. Wie schon das Dieselpendant verfügen<br />
auch die Gas-Motoren über die <strong>Scania</strong> Abgasrückführung<br />
EGR. <strong>Scania</strong> verzichtet damit darauf, Harnstoff einzuspritzen.<br />
Dank EGR-Technologie genügen die Gas-Motoren<br />
schon jetzt der strengeren EEV-Norm (Enhanced Environmentally<br />
Friendly Vehicle). Besonders interessant für Kommunalfahrzeuge<br />
ist aber nicht nur der äußerst geringe Schadstoffausstoß.<br />
<strong>Scania</strong> verteilt die zusammen 640 Liter großen<br />
Gas-Tanks auf acht einzelne Behälter. Diese sitzen direkt am<br />
Fahrgestell – eine kompakte Sache für jeden Kunden.<br />
IFAT ENTSORGA<br />
im Überblick<br />
Die IFAT ist die weltgrößte Messe zu den Themen Wasser,<br />
Abwasser, Abfall und Recycling. Die Messe findet in diesem<br />
Jahr vom 13. bis 17. September auf dem Messegelände<br />
München statt. Im Vergleich zu anderen Messen der Branche<br />
verzeichnet die IFAT mit Abstand die meisten Besucher<br />
und die größte Ausstellungsfläche. 2008 kamen etwa 120.000 Fachbesucher zur Messe.<br />
Als Aussteller arbeiten die Fachverbände mit der Industrie Hand in Hand. So bietet die<br />
Messe nicht nur einen umfassenden Überblick über aktuelle Technologien, sondern auch<br />
über zukünftige Entwicklungen. Neben dem eher praktischen Bereich neuer Technologien<br />
und Innovationen präsentieren sich auf der IFAT auch zahlreiche Serviceunternehmen. Sie<br />
informieren auf der Messe über Dienstleistungen in den Bereichen Wasser, Abwasser und<br />
Abfallwirtschaft. Die Messe richtet sich in erster Linie an Besucher aus der Industrie und<br />
aus öffentlichen Einrichtungen. Im Rahmenprogramm der IFAT finden in diesem Jahr deshalb<br />
auch internationale Fachtagungen und Symposien zu den aktuellen Umweltthemen<br />
statt. Seit 2008 befasst sich die IFAT zudem mit den Segmenten „Küsten- und Hochwasserschutz“<br />
sowie „Energiegewinnung aus Abfallstoffen“. Mit diesem noch breiteren Spektrum<br />
will sich die Messe weiter auf die Zukunft ausrichten.<br />
Telefonhotline: (+49) (0) 89 949 113-58<br />
Telefax: (+49) (0) 89 949 113-59<br />
Internet: www.ifat.de, E-Mail: info@ifat.de<br />
Öffnungszeiten:<br />
Montag bis Donnerstag: 9:00 Uhr–18:00 Uhr<br />
Freitag: 9:00 Uhr–16:00 Uhr<br />
Hier finden Sie uns!<br />
Halle C4, Stand 105<br />
auf dem VAK<br />
Gemeinschaftsstand<br />
Die Eintrittspreise liegen zwischen 23,00 Euro für ein Tagesticket und<br />
58,00 Euro für ein Dauerticket. Im Online-Vorverkauf kostet das Tagesticket 19,00 Euro,<br />
das Dauerticket 49,00 Euro.<br />
www.scania.de · www.scania.at 2010 • SCANIA BEWEGT • ENTSORGUNG 5
Reportage<br />
Hier ist enge Zusammenarbeit<br />
gefragt, das ist<br />
Aufbau-Management pur.”<br />
Manfred Altmeyer,<br />
Motoren Baader, Saarbrücken<br />
Wenn <strong>Ges</strong>chäftsführer Benjamin Walter (re.) seine<br />
Vorstellungen äußert, heißt es aufpassen. <strong>Scania</strong> Verkäufer<br />
Manfred Altmeyer koordiniert die Anforderungen<br />
an Aufbauten, Nebenabtriebe oder Anbaugeräte.<br />
SAUBERMÄNNER<br />
Lkw-Technik vom Feinsten vermutet man eher in Metropolen.<br />
Gefunden haben wir sie aber am Rande der Republik.<br />
Der Finger gleitet lange über die<br />
Karte. Die Reise geht in den wohl<br />
westlichsten Winkel der Republik: nach<br />
Mettlach im Saarland, gelegen an der<br />
Grenze zu Luxemburg. Wer Ruhe und Erholung<br />
will, ist hier richtig. Wer Lkw-Technik vom Feinsten<br />
sucht, aber auch. Fündig wird er beim ortsansässigen<br />
Unternehmen Walter Straßenreinigung.<br />
Dort im Fuhrpark: ein <strong>Scania</strong> P 310 LB 4x2, ein<br />
P 340 mit gleicher Achsfolge und frisch bestellt<br />
noch ein P 320 – ausgestattet mit den Standardradständen<br />
von 3.550 oder 3.700 Millimetern im<br />
Falle des 340er. So weit nichts Ungewöhnliches.<br />
Ungewöhnlich aber ist der Einsatzzweck.<br />
Ihr Arbeitsrevier sind die Straßen und Autobah-<br />
nen im Umkreis von etwa 100 Kilometern, auch<br />
grenzüberschreitend. „Unsere Lkw fahren im<br />
Baustellenreinigungsdienst und werden eingesetzt<br />
zur Straßensanierung“, klärt <strong>Ges</strong>chäftsführer<br />
Benjamin Walter auf. Das Unternehmen ist spezialisiert<br />
auf das Abfräsen, Aufbereiten und Reinigen<br />
von Straßenbelägen mit eigenen Geräten, ehe<br />
die Straßenbaufirmen neu asphaltieren. Nach den<br />
einzelnen Arbeitsgängen nehmen die <strong>Scania</strong> quasi<br />
die Endreinigung vor. Klingt nach Schweiß und<br />
Arbeit „Das ist es auch. Wir arbeiten häufig nachts<br />
und oft am Wochenende“, so Walter.<br />
Der Diplom-ingenieur und Technikexperte hat<br />
genaue Vorstellungen von dem, was die Aufbauten,<br />
die Nebenabtriebe, die Anbauten oder die<br />
Gerätschaften leisten müssen. Die Wahl der dafür<br />
infrage kommenden Basisfahrzeuge ist schwierig.<br />
Oft geht es um Millimeter, immer ist ein hohes<br />
Engagement des Anbieters gefragt. „Wir brauchen<br />
beispielsweise eine <strong>Ges</strong>amtkehrbreite von<br />
3,80 Metern“, so Walter. „Zudem erreichen wir<br />
immer die kritische Grenze von 18 Tonnen, wollen<br />
aber gleichzeitig aufgrund der Wendigkeit die<br />
Achsfolge 4x2. Außerdem brauchen wir Anhängerkupplungen<br />
zum Ziehen von Wassertanks.“<br />
Im Fokus seiner Recherchen steht daher stets<br />
die Bauform eines Basisfahrzeugs. Es muss Platz<br />
sein für die Aggregate, Stahlbürsten, Hydraulikschläuche,<br />
Waschbalken und zusätzlichen Ge triebe.<br />
„Bei <strong>Scania</strong> sind wir fündig geworden. Auch<br />
weil man dort die notwendige Flexibilität zeigte.“<br />
6 SCANIA BEWEGT • ENTSORGUNG • 2010 www.scania.de · www.scania.at
Text: Alex Mannschatz, Fotos: Gugu Mannschatz<br />
Im Fuhrpark von Walter Straßendienst: ein P 340 und<br />
ein P 310 mit Standardradständen. Eingesetzt werden die<br />
Fahrzeuge im anspruchsvollen Baustellenreinigungsdienst.<br />
Walter<br />
StraSSendienste<br />
Die Walter & Co. G<strong>mbH</strong><br />
beschäftigt etwa 30 Mitarbeiter.<br />
Zum Angebot<br />
zählen neben den Baustellenleistungen<br />
auch<br />
Straßenreinigungen,<br />
Wildkrautbeseitigungen<br />
oder Vermietungen von<br />
Kehrmaschinen nebst<br />
Fachpersonal. Zudem<br />
bietet das Unternehmen<br />
Spezialreinigungen von<br />
kontaminierten Flächen an.<br />
Die Rechtslenkung erfordert<br />
höchste Konzentration<br />
von Stammfahrer Andreas<br />
Hoffmann.<br />
Der 200-bar-Waschbalken wird vom fahrzeugeigenen Nebenabtrieb<br />
„befeuert“. Die Rinnsteinbürsten aus Stahldraht müssen<br />
nach nur wenigen Betriebsstunden gewechselt werden.<br />
Eine elektronische Frontkamera zeigt dem Fahrer den Bereich<br />
vor der Frontschürze. Auch Besen und Schaufel gehören zur<br />
Ausrüstung.<br />
Das Schritttempo verlangt<br />
Höchstleistungen von<br />
Mensch und Material.<br />
Ein Beispiel: Der frontseitige Hochdruckwaschbalken<br />
arbeitet unter einem Hochdruck von 200<br />
bar. <strong>Ges</strong>peist werden muss das Ganze vom fahrzeugeigenen<br />
Nebenabtrieb, nicht etwa über einen<br />
zusätzlichen. Für Manfred Altmeyer vom <strong>Scania</strong><br />
Partner Motoren Baader bedeuten solche Spezifikationen<br />
eine besondere Herausforderung: „Hier<br />
ist eine ganz enge Zusammenarbeit mit den Technikern<br />
von <strong>Scania</strong> einerseits und den Aufbauherstellern<br />
andererseits gefragt. Oft geht es nur um<br />
Nuancen, die aber Machbarkeitsprüfungen oder<br />
technische Freigaben erfordern. Das ist Aufbau-<br />
Management in Reinkultur“, so Altmeyer.<br />
Aufbau im Falle Walter heiSSt: Beim P 340<br />
ein acht Kubikmeter großer Aufbaubehälter plus<br />
zusätzlichem 3.000-Liter-Tank, beim 310er braucht<br />
es sechs Kubikmeter nebst 1.250-Liter-Was sertank.<br />
„Etwa acht bis zwölf Jahre fahren solche Autos bei<br />
uns“, so Walter und präzisiert sogleich: „Eigentlich<br />
fahren sie ja wenig, sondern arbeiten viel. Jährlich<br />
fallen pro Lkw zwar nur 28.000 Kilometer an, dafür<br />
aber gut 1.800 Betriebsstunden.“ Kein Wunder, die<br />
Lkw fahren meist nur im Schritttempo. „Deshalb<br />
haben wir selbst noch ein sogenanntes Untersetzergetriebe<br />
zwischen Vorder- und Hinterachse<br />
eingebaut, mit einer Übersetzung von 1 : 5. Das ist<br />
nicht bei allen Basisfahrzeugen möglich“, so Walter<br />
zur Entscheidung für <strong>Scania</strong>.<br />
Bedient werden solche Lkw von Spezialisten.<br />
Einer von ihnen ist Andreas Hoffmann, Herr über<br />
schätzungsweise 60 Knöpfe, Schalter, Hebel und<br />
Schieber. „Das ist nur etwas für Stammpersonal.<br />
Allein die Rechtslenkung erfordert höchste Konzentration“,<br />
so Hoffmann. Gute Leute sind gefragt<br />
im Unternehmen. Technikbegeisterung und -verständnis<br />
muss da sein sowie die Bereitschaft, dann<br />
zu arbeiten, wenn andere Freizeit haben. „Ein<br />
Jahr etwa dauert es, bis man ein solches Fahrzeug<br />
richtig fahren kann“, erklärt Hoffmann. Anfangs<br />
wird zu zweit gefahren, das Unternehmen bildet<br />
selbst aus. Wenn Hoffmanns Hände das Lenkrad<br />
umfassen, lenken sie ein großes Stück Verantwortung.<br />
Solche Lkw sind mit Standardfahrzeugen<br />
nicht vergleichbar. „Das Wertverhältnis von Aufbau<br />
zu Basisfahrzeug beträgt etwa zwei zu eins“,<br />
so Unternehmenschef Walter.<br />
www.scania.de · www.scania.at 2010 • SCANIA BEWEGT • ENTSORGUNG 7
technik Text und Fotos: <strong>Scania</strong><br />
Wir wollen in<br />
unserer Flotte bald auch<br />
auf Biogas setzen.”<br />
Johann Rieger,<br />
Entsorgungsunternehmer<br />
Staatsgrenzen sind für Johann Rieger kein Thema,<br />
er liefert seit gut zehn Jahren Müll an eine südbayrische<br />
Müllverbrennungsanlage.<br />
Die durchschnittliche Nutzungsdauer<br />
der Fahrzeuge liegt bei rund<br />
sechseinhalb Jahren.<br />
Mit einem Biogas-Heizwerk will sich der<br />
Salzburger Familienbetrieb ein weiteres<br />
Standbein schaffen (oben). <strong>Scania</strong> ist im<br />
Rieger-Fuhrpark mit einem Anteil von<br />
rund 90 Prozent dominierend.<br />
8 SCANIA BEWEGT • ENTSORGUNG • 2010 www.scania.de · www.scania.at
Pro Jahr verarbeitet das Unternehmen<br />
40.000 Tonnen Altholz.<br />
Grenzüberschreitende<br />
Ideen<br />
Mit den richtigen Konzepten hat sich der Salzburger<br />
Entsorgungsunternehmer Johann Rieger bei einer<br />
Müllverbrennungsanlage im benachbarten Ausland<br />
einen Namen gemacht.<br />
Der Name Rieger wird den Einwohnern<br />
im südbayrischen Burgkirchen<br />
wahrscheinlich genauso wenig sagen,<br />
wie das in Salzburg gelegene Neumarkt<br />
am Wallersee. Auch die in der heutigen<br />
Zeit fast lächerlich wirkende Entfernung von<br />
nur 80 Kilometern zwischen der mit nicht ganz<br />
11.000 Einwohnern knapp zweimal so großen<br />
deutschen Stadt und der unweit der Bundeslandgrenze<br />
zu Oberösterreich gelegenen Stadt<br />
in Österreich kann daran nichts ändern. Johann<br />
Rieger kennt nicht nur den direkten Weg vom<br />
sechstgrößten österreichischen Bundesland in<br />
den Süden des Freistaates Bayern wie seine eigene<br />
Westentasche. Er ist ihn in den letzten zehn<br />
Jahren unzählige Male gefahren. Wenn ihn auch<br />
beim ersten Mal ein nur schwer zu beschreibendes<br />
Gefühl im Bauch begleitet hat. „Da investiert<br />
ein Abfallverband zig Millionen Euro in<br />
ein Müllheizwerk und plötzlich steht dort ein<br />
allen Beteiligten unbekannter Unternehmer in<br />
der Türe und sagt, „Rieger meine Name, ich würde<br />
euch gerne mit Müll beliefern“, schmunzelt<br />
der <strong>Ges</strong>chäftsführer des in drei Bundesländern<br />
mit eigenen Standorten vertretenen Familienunternehmens<br />
über die damalige Begebenheit.<br />
Immerhin war seine Idee, Müll in großem Stil<br />
der thermischen Verwertung zuzuführen, für die<br />
zu dieser Zeit vorherrschenden österreichischen<br />
Verhältnisse mehr als futuristisch. „Bei uns hat<br />
diese Art der Müllverwertung erst einige Jahre<br />
später Einzug gehalten, damals wurde alles noch<br />
deponiert“, bemerkt Rieger.<br />
Wieso die Idee des Salzburger Unternehmers nur<br />
wenige Kilometer hinter der Grenze auf überaus<br />
fruchtbaren Boden gefallen ist, zeigt die Entwicklung<br />
der Anlage im Zeitraffer. Seit der Inbetriebnahme<br />
Mitte der 1990er-Jahre sind mehr als drei<br />
Millionen Tonnen Müll unter höchsten Emissionsschutz-Vorkehrungen<br />
verbrannt worden. Im<br />
Jahr 2009 hat man auf diesem Weg 70.000 Megawattstunden<br />
Strom ins Netz eingespeist. Parallel<br />
dazu konnten nicht ganz 98.000 Tonnen Dampf<br />
an einen Abnehmer aus der Industrie geliefert<br />
werden. Für diese stattlichen Mengen waren<br />
ungefähr 250.000 Tonnen Müll notwendig.<br />
6,5 Prozent davon liefert Johann Rieger mit<br />
seinem Team an. „Mit unseren 16.000 Tonnen<br />
haben wir uns mittlerweile zum größten Lieferanten<br />
von gewerblichem Müll entwickelt“, sagt der<br />
Unternehmer. Interessantes Detail am Rande:<br />
Der Müllexport ins benachbarte Ausland entspricht<br />
exakt den Vorgaben der Europäischen<br />
Union (EU). Dort heißt es sinngemäß, dass der<br />
Müll am nächstgelegenen Standort zur thermischen<br />
Verwertung anzuliefern ist. „Alle anderen<br />
Müllverbrennungsanlagen in Österreich sind<br />
von unserem Firmensitz deutlich weiter entfernt“,<br />
weiß Rieger.<br />
Als wesentliches Standbein für die mittlerweile<br />
langjährige Zusammenarbeit mit seinem<br />
süddeutschen Partner bezeichnet Rieger das<br />
5.000 Kubikmeter fassende Lager in Neumarkt.<br />
„Große Mengen an Müll anliefern zu können ist<br />
die ein Sache. Mindestens genauso wichtig ist es<br />
aus Sicht der Anlagebetreiber allerdings<br />
auch, den Müll bei Revisionsarbeiten zwischenlagern<br />
zu können.“ Grundlegend neue Quellen<br />
möchte Johann Rieger bei den im eigenen<br />
Fuhrpark genutzten Energieträgern anzapfen.<br />
So will er in den kommenden Monaten eine<br />
Biogas-Anlage in Betrieb nehmen, die nicht<br />
nur Teile seiner Flotte umweltfreundlich antreiben<br />
soll. „Die Aktivitäten der Lkw-Industrie<br />
in Sachen alternative Energiequellen beobachte<br />
ich seit Langem mit großem Interesse.“ Aus der<br />
näheren Umgebung haben dabei bereits drei<br />
Firmen mit großen Eigenfuhrparks ihr Interesse<br />
an diesem Projekt bekundet. „Wir gehen<br />
bei den zur Verarbeitung anstehenden Mengen<br />
von etwa 10.000 Tonnen Bioabfall aus“,<br />
verrät der <strong>Ges</strong>chäftsführer. Dem nicht genug,<br />
will Rieger ein Fünf-Megawatt-Heizwerk für<br />
Biomasse errichten. Heizmaterial dafür gibt<br />
es ebenfalls genug. „Wir verarbeiten pro Jahr<br />
rund 40.000 Tonnen Altholz, das entweder<br />
thermisch verwertet wird oder in die Spanplattenindustrie<br />
geht.“<br />
Keine wirklichen Veränderungen plant der<br />
Unternehmer dagegen bei der Zusammenstellung<br />
seines Fuhrparks, der 52 Lkw umfasst. Hier<br />
spielt <strong>Scania</strong> mit einem Anteil von 90 Prozent seit<br />
jeher eine dominierende Rolle. „Wenn Fahrer und<br />
Unternehmer mit dem Produkt zufrieden sind,<br />
wüsste ich nicht, warum wir über Veränderungen<br />
nachdenken sollten.“ Die durchschnittliche<br />
Nutzungsdauer der Fahrzeuge liegt bei rund<br />
sechseinhalb Jahren. Die vielfältigen Konfigurationen<br />
der Rieger-Lkw spiegeln das breite<br />
Leistungsspektrum des Unternehmens wider.<br />
Lkw mit Kofferaufbau und Ladebordwand sind<br />
dabei genauso vorhanden wie Muldenfahrzeuge<br />
oder Spezial-Lkw zum Transport des Mobiler-<br />
Systems der ÖBB.<br />
www.scania.de · www.scania.at 2010 • SCANIA BEWEGT • ENTSORGUNG 9
TECHNIK Text und Fotos: Robert Domina<br />
Erst nach<br />
15 Jahren hat ein<br />
Müllfahrzeug sein<br />
Soll erfüllt.”<br />
Rainer Glogger, Fuhrparkchef bei<br />
Veolia in Denkendorf, Bayern<br />
Tiefergelegt<br />
Wer häufig ein- und aussteigen muss, schätzt Low-Entry-Konzepte.<br />
<strong>Scania</strong> löst diese Anforderung kostengünstig für den Kunden aus dem Baukasten.<br />
R<br />
ainer Glogger, Betriebsleiter der<br />
Veolia-Niederlassung in Denkendorf<br />
an der A 9 in Bayern, begeistert das Low-<br />
Entry-Konzept des <strong>Scania</strong>: „Der Einstieg<br />
ist natürlich klasse, wenn man das mal mit unseren<br />
Standard-6x2-Müllsammlern vergleicht.“ Die<br />
Bedenken bezüglich der Bodenfreiheit räumt der<br />
Betriebsleiter der Entsorgungsfirma gleich selbst<br />
aus, indem er den <strong>Scania</strong> die größte Bodenwelle<br />
auf dem Betriebshof passieren lässt. Da ist noch<br />
viel Luft zwischen Kabinenboden und Gelände.<br />
Der klassisch städtisch geprägte Müllsammeleinsatz<br />
gehört nicht zur alleinigen Domäne des<br />
Low-Entry-Fahrzeugs von <strong>Scania</strong>. Seine Qualitäten<br />
stellt der Lkw auch außerhalb der Stadt unter<br />
Beweis, wenn die Müllwerker und meist auch der<br />
Fahrer öfter ein- und aussteigen müssen. Für sehr<br />
sinnvoll hält Glogger das Konzept auch für Ein-<br />
sätze in ländlich strukturierten Gebieten. Hier<br />
sind einzelne Gehöfte und Dörfer anzufahren,<br />
die Crew wechselt deshalb sehr oft in das schützende<br />
Fahrerhaus. Der niedrige Einstieg und das<br />
Platzangebot in dem tief auf dem verlängerten<br />
Rahmen sitzenden CP 19-Low-Entry-Fahrerhaus<br />
sind da Gold wert.<br />
Die Ein- und Ausstiegssituation schont nicht<br />
nur die Gelenke der Werker: Die rutschhemmenden<br />
Stufen bieten einen sicheren Auftritt und<br />
sind so breit wie die ganze Tür. Ist die „Kneeling“-<br />
Funktion aktiviert, liegt die erste Stufe nur 30<br />
Zentimeter über der Fahrbahn. Der Low-Entry<br />
von <strong>Scania</strong> wird grundsätzlich nur mit vollluftgefedertem<br />
Chassis realisiert. Damit ist die<br />
Kneeling-Funktion, die das ohnehin schon recht<br />
tief sitzende Fahrerhaus nochmals um sechs bis<br />
acht Zentimeter absenkt, automatisch Teil der<br />
Ausstattung. Bei dem aus dem Omnibusbereich<br />
bekannten Kneeling nutzt man die Luftfederbälge<br />
der Vorderachse, um das Chassis blitzschnell um<br />
sechs bis acht Zentimeter pneumatisch abzusenken.<br />
Diese Handbreit klingt zunächst nach wenig,<br />
ist aber eine ganze Menge. Wer täglich zigmal einund<br />
aussteigen muss, schätzt hier jeden Zentimeter.<br />
Aktiviert wird der Knicks automatisch über die<br />
Türkontakt-Schalter.<br />
<strong>Scania</strong> kann das Low-Entry-Fahrgestell<br />
sehr rationell aus dem hauseigenen Komponenten-Baukasten<br />
realisieren: Ein robuster, nach<br />
vorne verlängerter Rahmen bildet das Rückgrat.<br />
Darauf sitzt das CP 19-Fahrerhaus, das in drei<br />
Dachhöhen (Low, Normal und HighLine) erhältlich<br />
ist. Den Antriebsstrang bildet der neun Liter<br />
10 SCANIA BEWEGT • ENTSORGUNG • 2010 www.scania.de · www.scania.at
Auch in der Stadt zeigt sich der 6x2 mit gelenkter<br />
Nachlaufachse ausgesprochen wendig und einfach<br />
im Handling.<br />
Ein Symbol im Bildschirm signalisiert:<br />
Passagier auf der Plattform!<br />
Der Automatik-Modus wird am hinteren Lifter-<br />
Schaltbrett eingestellt. Der Schalter am Kamm<br />
signalisiert: Tonne angelegt.<br />
Rainer Glogger<br />
ist Betriebs leiter<br />
beim Entsorger<br />
Veolia in<br />
Denkendorf. Er<br />
schätzt vor allem<br />
Einstieg und<br />
Bodenfreiheit des<br />
Low-Entry-<br />
Fahrzeugs.<br />
Ein leichter Einstieg<br />
ins Fahrerhaus<br />
zeichnet<br />
das Low-Entry-<br />
Konzept von<br />
<strong>Scania</strong> aus.<br />
große Reihendiesel mit 320 PS, angeflanscht an<br />
eine sechsstufige Wandler-Automatik von Allison.<br />
Hinten trifft die Antriebsleistung auf eine angetriebene<br />
11,5-Tonnen-Achse, die von einer liftund<br />
lenkbaren 7,5-Tonnen-Nachlaufachse unterstützt<br />
wird. Euro 5 und EEV-Standard (Enhanced<br />
Environmentally Friendly Vehicle) sind erhältlich<br />
und werden ohne AdBlue-Zusatz nur mit Abgas-<br />
Rückführung und Partikelfilter realisiert. Ein<br />
Ethanol- Motor, der ebenfalls die EEV-Klassifizierung<br />
erfüllt, ist zusätzlich im Programm.<br />
Durch das Baukastensystem ergibt sich eine<br />
Fülle von Variationsmöglichkeiten. Zwei-, Dreiund<br />
Vierachser mit einfach oder doppelt angetriebenen<br />
Hinterachsen, gelenkte und liftbare<br />
Vor- und Nachlaufachsen sind darstellbar. Als<br />
Getriebe sind neben dem komfortablen Allison-<br />
Automaten auch die automatisierten Opticruise-<br />
Schaltge triebe in Acht- oder Zwölf-Gang-Ausführung<br />
verfügbar, Retarder auf Wunsch inklusive.<br />
Kräftige Nebenabtriebe für leistungsfressende<br />
Hydraulik-Aufgaben sind bei <strong>Scania</strong> zudem in<br />
allen Varianten abrufbar.<br />
Der Fahrerplatz ist geprägt vom kurzen<br />
<strong>Scania</strong> Armaturenbrett. Im Zentraldisplay sind<br />
unter anderem die Achsdrücke des vollluftgefederten<br />
Chassis abrufbar – ein guter Schutz gegen<br />
Überladung. Außerdem kann sich der Fuhrparkleiter<br />
die Leerlauf- (Idle-) und Nebenabtriebszeiten<br />
(PTO) anzeigen lassen.<br />
Wichtigstes Überwachungsinstrument für den<br />
Fahrer ist jedoch der Bildschirm der Heckkamera.<br />
Er zeigt in Farbe an, was hinten los ist. Je eine<br />
eingeblendete Figur links und rechts signalisiert,<br />
ob die Trittplatte besetzt ist oder nicht. Daneben<br />
lassen sich über ein Rändelrad und ausführliche<br />
Menüs alle Funktionen, die den Aufbau betreffen,<br />
steuern. Von den bis zu drei Mitfahrern sitzen<br />
zwei über dem etwas erhöhten Motortunnel, der<br />
dritte auf einem Schwingsitz auf Höhe des Fahrers.<br />
Hinter den Beifahrersitzen nehmen große<br />
Ablageschalen die Utensilien der Crew auf, Extra-<br />
Getränkehalter fixieren die Kaffeebecher sicher.<br />
Der Clou ist die Garderobe hinter dem Fahrersitz:<br />
Belastbare Haken nehmen hier auch schwerste,<br />
pitschnasse Arbeitsjacken auf, die praktischerweise<br />
gleich in einen duschtassenartigen Trichter mit<br />
eigenem Abfluss tropfen.<br />
Den <strong>Scania</strong> Low-Entry zu fahren ist durchaus<br />
etwas Besonderes und unterscheidet sich deutlich<br />
vom Fahrgefühl eines Standard-Fahrgestells.<br />
Die Sitzposition weit vor der Vorderachse erinnert<br />
eher an die Proportionen eines Omnibusses. Und<br />
ähnlich unkompliziert fallen auch die Handling-<br />
Qualitäten aus. Die Lenkung ist leichtgängig wie<br />
bei einem Linienbus – daran muss man sich erst<br />
einmal gewöhnen. Von Kreisel zu Kreisel lernt<br />
man diese Eigenschaften schnell zu schätzen und<br />
schon bald nutzt man auch die unterstützende<br />
Wirkung der Nachlaufachse. Sie ermöglicht das<br />
gleichzeitig sehr flotte und dennoch reifenschonend<br />
runde Durcheilen der Landstraßenkreisel.<br />
Wie gut, dass man seine Aufmerksamkeit<br />
dank des automatisierten Getriebes ganz auf den<br />
Verkehr richten kann. Die sechsstufige Allison-<br />
Automatik arbeitet exzellent und sehr leise: Das<br />
bei Planetengetrieben oft typische Heulen im<br />
Schubbetrieb ist bei diesem Getriebe komplett<br />
ausgeblendet, die elektronisch gesteuerten Schaltvorgänge<br />
vollziehen sich ohne Zugkraftunterbrechung<br />
in großer Sanftheit. Dies und die sehr<br />
früh programmierten Schaltpunkte führen zu<br />
einer überaus gelassenen Fahrweise mit niedrigen<br />
Drehzahlen und minimalem Geräusch.<br />
Längere Bergab-Passagen lassen sich dank<br />
einer für die Hubraumgröße recht wirkungsvollen<br />
Motorbremse schnell und mit konstanter<br />
<strong>Ges</strong>chwindigkeit absolvieren. Fazit nach einem<br />
Tag als Müllwerker: Das Low-Entry-Konzept von<br />
<strong>Scania</strong> ist nicht nur in jeder Hinsicht praxisgerecht.<br />
Sein größter Vorteil ist seine Wirtschaftlichkeit.<br />
Die Darstellung aus Standardkomponenten<br />
ist für den Kunden bereits in der Anschaffung<br />
kostengünstig und spart Zeit und Geld bei der<br />
Wartung und im Reparaturfall. Auch ein Low-<br />
Entry <strong>Scania</strong> ist ein hundertprozentiger <strong>Scania</strong>.<br />
Durch und durch.<br />
Vielseitig<br />
einsetzbarer<br />
Aufbau<br />
Als Aufbau trägt der abgebildete Low-<br />
Entry einen Variopress-Sammelbehälter<br />
von Faun und einen geteilten Lifter von<br />
Zoeller. Laut Faun bietet die glattwandige<br />
Behälterform einen Nutzlastvorteil<br />
von rund 500 Kilogramm im Vergleich<br />
zu Behältern mit außen liegenden Verstärkungsprofilen.<br />
Davon abgesehen<br />
erleichtert die glatte Außenhaut des<br />
Pressbehälters auch das Aufbringen<br />
großflächiger Beschriftungen. Der geteilte<br />
Lifter sorgt für schnellen Umschlag: Je<br />
zwei Tonnen lassen sich gleichzeitig entleeren,<br />
für die großen Behälter auf Rollen<br />
ist ebenfalls eine Aufnahme vorhanden.<br />
Beide Lifter arbeiten dann synchron und<br />
heben einen solchen Behälter in einem<br />
Zehn- bis Zwölf-Sekunden-Zyklus. Für die<br />
kleineren Tonnen dauert ein Hebe- und<br />
Senk-Zyklus zwischen fünf und sieben<br />
Sekunden. Per Tastendruck am hinteren<br />
Bedienpaneel lässt sich der Hebevorgang<br />
leicht automatisieren: Berührt die Tonne<br />
den Sensor an der Aufnahme, startet der<br />
Liftvorgang automatisch.<br />
www.scania.de · www.scania.at 2010 • SCANIA BEWEGT • ENTSORGUNG 11
Technik Text und Fotos: Martin Heying<br />
Qualität<br />
lohnt sich<br />
Natürlich gilt auch im Entsorgungsgeschäft:<br />
Qualität setzt sich durch. Für die Kleiner Recycling Köln<br />
G<strong>mbH</strong> gilt dieser Grundsatz schon beim Fuhrpark. Fahrgestelle<br />
von <strong>Scania</strong> und Aufbauten von Gergen-Jung<br />
genügen höchsten Ansprüchen.<br />
Der <strong>Scania</strong> R 440 mit dem<br />
Gergen-Jung-Abrollgerät<br />
GRK 21/70 ist das neueste<br />
Schmuckstück auf dem Hof<br />
von Kleiner Recycling in Köln.<br />
Sind Aufbau<br />
und Fahrgestell<br />
hochwertig,<br />
verringert sich die<br />
Anfälligkeit und<br />
erhöht sich die<br />
Haltbarkeit.”<br />
Christian Kleiner,<br />
Kleiner Recycling G<strong>mbH</strong><br />
12 SCANIA BEWEGT • ENTSORGUNG • 2010 www.scania.de · www.scania.at
Links: Der <strong>Scania</strong> P 420<br />
mit dem kurzen Radstand<br />
von 3850 mm und Gergen-<br />
Jung TAK Adonis-Absetzkipper<br />
ist ideal für beengte<br />
Platzverhältnisse.<br />
Rechts: Gergen-Jung liefert<br />
mit dem neuen Abrollgerät<br />
auch einen ebenso sinnvollen<br />
wie wirksamen Schutz<br />
für Rückleuchten und pneumatische<br />
Anschlüsse.<br />
Am alten Industriehafen zwischen Köln-Poll<br />
und Köln-Deutz, direkt neben der großen<br />
Aurora Mühle, hat sich der Entsorgungsspezialist<br />
Kleiner Recycling Köln G<strong>mbH</strong> niedergelassen.<br />
Pausenlos fahren die blauen Fahrzeuge mit dem auffälligen<br />
Kreis- Logo auf den Hof, um Abfall abzukippen oder um<br />
leere Container aufzunehmen. Die Kleiner Recycling Köln<br />
G<strong>mbH</strong> bewegt circa 120.000 Tonnen Müll im Jahr allein im<br />
Großraum Köln. Entsprechend hoch ist die Belastung der<br />
eingesetzten Maschinen und Fahrzeuge.<br />
Christian Kleiner kümmert sich unter anderem um<br />
Technik, Einkauf und Logistik. Er stellt die Langlebigkeit<br />
seiner Flotte durch eine bewährte Mischung sicher. Über<br />
70 Prozent der Fahrgestelle bei Kleiner Recycling liefert<br />
<strong>Scania</strong>, der Aufbau kommt von Gergen-Jung. So bestehen<br />
die meisten Absetzkipper aus einem <strong>Scania</strong> P 420 mit<br />
einem Gergen-Jung TAK Adonis-Aufbau. <strong>Scania</strong> punktet<br />
für Kleiner durch sein gutes Motorenangebot: „Wir haben<br />
die 9-und-13-Liter-Motoren im Einsatz. Der Hubraum<br />
entspricht so immer unseren jeweiligen Leistungsanforderungen“,<br />
sagt Kleiner, „die Motoren sind sparsam und<br />
haben das adäquate Drehmoment.“ Vor allem aber sei der<br />
niedrige Einstieg des P 420 unschlagbar. Waage, Lieferschein,<br />
Ketten festmachen oder lösen, Container umsetzen<br />
- der Fahrer steigt bis zu 100 Mal am Tag ein und aus,<br />
der bequeme Einstieg und das komfortable Fahrerhaus<br />
machen sich bemerkbar.<br />
Das schätzt auch Fahrer Frank von der Bank, unterwegs<br />
in einem P 420. Für den eingefleischten <strong>Scania</strong> Fan<br />
ist der spritzverzinkte Gergen-Jung-Aufbau eine gute Hilfe:<br />
„Mit dem Absetzer kann ich auch im 45-Grad-Winkel<br />
an den Container ansetzen, zusammen mit der enormen<br />
Wendigkeit des P 420 ist das bei den vielen engen Räumen<br />
einfach unschlagbar“, sagt der 42-jährige Fahrerprofi. Und<br />
wenn es mal schnell gehen muss, hilft der Doppelschnellgang.<br />
Der funktioniert nicht nur beim Absetzen, sondern<br />
ebenso beim Aufnehmen eines Containers.<br />
Auch bei den AbrollKippern dominiert die Kombination<br />
von <strong>Scania</strong> und Gergen-Jung. Diese Flotte hat<br />
jetzt Zuwachs bekommen: einen <strong>Scania</strong> R 440 mit einem<br />
Gergen-Jung GRK 21/70-Aufbau. Auch das GRK 21/70<br />
Haken abrollgerät ist spritzverzinkt und hat einen Doppelschnellgang,<br />
es ist robust und auf seine Weise ein<br />
Spargerät: Die beiden Hydraulikzylinder legen sich beim<br />
Aufnehmen oder Abstellen eines Containers nicht mehr<br />
vollständig in den Rahmen. Ergo: Der Kraftaufwand beim<br />
Hochziehen des vollen Rollcontainers verringert sich,<br />
eine Kraftstoffeinsparung ist die Folge und auch die Be lastung<br />
des Materials ist geringer.<br />
Der zweite Sparer in der Konstellation ist der<br />
R 440. Neben dem niedrigen Verbrauch spart Kleiner aufgrund<br />
der <strong>Scania</strong> EGR-Technologie das AdBlue: keine<br />
Beschaffungskosten für den Harnstoff mehr und weniger<br />
Zeit und Aufwand. Hinzu kommt für Kleiner: „Die <strong>Scania</strong><br />
EGR-Motoren sind weniger störanfällig als die SCR-Motoren<br />
anderer Hersteller.“ Das weiße Fahrerhaus des<br />
<strong>Scania</strong> R 440 verrät übrigens, dass Kleiner das Fahrzeug<br />
über die LogUp G<strong>mbH</strong> in die Vermietung gibt, ein weiteres<br />
Standbein in der Entsorgungsbranche. Durch sein großes<br />
Fahrerhaus mit Liege und Rückfenster ist der <strong>Scania</strong><br />
universell einsetzbar und in dieser Kombination bei den<br />
Kunden beliebt.<br />
Natürlich nutzt Kleiner das Fahrzeug auch in der<br />
Kleiner Recycling G<strong>mbH</strong>. Und zwar sowohl am Standort<br />
Köln als auch am zweiten Standort in Pirmasens. Eine<br />
weitere LogUp-Niederlassung in Kaiserslautern öffnet<br />
noch in diesem Jahr ihre Tore. Auch hier wird wohl die<br />
Kombination von <strong>Scania</strong> und Gergen-Jung-Aufbauten<br />
vorherrschen. Gemäß dem einfachen Grundsatz, dass<br />
Qua lität am Anfang unter Umständen ein wenig mehr<br />
kostet, am Ende aber viel mehr spart.<br />
Kleiner Recycling<br />
Kleiner Recycling Köln G<strong>mbH</strong> &<br />
LogUp Cologne G<strong>mbH</strong><br />
Siegburger Straße 116 · 50679 Köln<br />
Telefon: 02 21/7 12 77 99<br />
Telefax: 02 21/7 12 77 98<br />
Kleiner Recycling G<strong>mbH</strong><br />
Höhstraße 9 · 66989 Petersberg<br />
Telefon: 0 63 34/44 14-0<br />
Lkw im Fuhrpark: 30 Stück<br />
Baumaschinen und Lkw in der Vermietung: 50 Stück<br />
Beschäftigte: 40<br />
Bei dem<br />
stimmt alles,<br />
anständiger<br />
Klang, genug<br />
unter der<br />
Haube.”<br />
Frank von der Bank,<br />
seit 21 Jahren Lkw-Fahrer<br />
www.scania.de · www.scania.at 2010 • SCANIA BEWEGT • ENTSORGUNG 13
TECHNIK Text und Fotos: <strong>Scania</strong><br />
Nächste Stunde:<br />
Unsere Arbeit<br />
lockt Jahr<br />
für Jahr 1.500<br />
Besucher in unser<br />
Unternehmen.”<br />
Michael Loacker,<br />
Recycling-Multi<br />
Recyclingkunde<br />
Bis zu 1.500 Besucher, von Schülern bis zu angehenden Recyclisten, werfen bei der<br />
Loacker Recycling G<strong>mbH</strong> in Götzis Jahr für Jahr einen Blick hinter die Kulissen.<br />
Ein Porträt des legendären österreichischen<br />
Kabarettisten Karl Farkas<br />
sucht man im Gebäude der Loacker<br />
Recycling G<strong>mbH</strong> in Götzis in Vorarlberg<br />
noch vergebens. Seine unvergesslichen<br />
Worte „Schauen Sie sich das an, meine Damen<br />
und Herren“ sind dagegen scheinbar allgegenwärtig.<br />
70 Gruppen mit gut 1.500 Personen<br />
haben 2009 das Betriebsareal der Loacker<br />
Recycling G<strong>mbH</strong> in Götzis in Vorarlberg zum<br />
Ziel ihrer Reise erkoren. Ihr Wunsch: einmal<br />
den Betrieb auf dem von der Straße aus überraschend<br />
unscheinbar wirkenden Stammsitz des<br />
Traditionsunternehmens live zu erleben. „Das<br />
Interesse an den Vorgängen in einem Recyclingunternehmen<br />
steigt zunehmend“, weiß<br />
<strong>Ges</strong>chäftsführer Michael Loacker. Das Sammeln<br />
und die richtige Weiterverarbeitung bzw.<br />
Verwertung von Sekundärrohstoffen ist längst<br />
in allen Altersschichten zum Thema geworden.<br />
Diskutiert wird darüber im beruflichen und<br />
auch im privaten Bereich. „Zu uns kommen<br />
Firmen genauso wie Vereine oder Schulklassen“,<br />
erzählt Loacker. Von einer eingeschränkten<br />
Zielgruppe bei den Führungen will er nichts<br />
wissen, denn „das ist schon lange vorbei“.<br />
Fünf Besuchergruppen haben sich zu Beginn<br />
der Führungen auf das Firmenareal des in mehreren<br />
europäischen Ländern aktiven Familienunternehmens<br />
„verirrt“. In diesen Anfängen hat<br />
Michael Loacker die Gäste noch selbst betreut.<br />
„Der weitreichende Stellenwert dieser Aktivitäten<br />
hat sich Jahr für Jahr mehr herauskristallisiert“,<br />
erinnert sich der Unternehmer. Heute<br />
pilgern sogar angehende Recyclisten aus der<br />
Schweiz nach Götzis. Nach dem ersten Besuch<br />
der Berufsschule Bildungszentrum Zürichsee<br />
im Jahr 2008 nutzte das Lehrerteam in diesem<br />
Sommer erneut die Möglichkeit, ihren Schülern<br />
einen modernen Recyclingbetrieb in natura zu<br />
zeigen. „Durch die rege Nachfrage haben wir<br />
mittlerweile zwei Mitarbeiter, die sich um die<br />
Führungen von Gruppen durch unser Unternehmen<br />
kümmern“, sagt Michael Loacker. Sie<br />
verzeichnen bei annähernd konstanten Besucherzahlen<br />
eine leichte Umverteilung bei den<br />
Gruppen zugunsten von Schulklassen. Zu<br />
14 SCANIA BEWEGT • ENTSORGUNG • 2010 www.scania.de · www.scania.at
Am Standort Götzis werden pro Jahr<br />
400.000 Tonnen Material umgeschlagen.<br />
Der Umweltgedanke wird vom Vorarlberger<br />
Familienunternehmen auch mit einem<br />
topmodernen Fuhrpark hochgehalten.<br />
Die Abnehmer der Sekundärrohstoffe<br />
sitzen in Österreich und<br />
auch im europäischen Ausland.<br />
Das Thema<br />
Recycling<br />
interessiert<br />
mittlerweile alle<br />
Altersschichten.”<br />
Michael Loacker, Recycling-Multi<br />
sehen gibt es genug für die Gäste, und zwar<br />
an allen Ecken und Enden des weitläufigen<br />
Areals. Mehr als 33.000 Tonnen Material werden<br />
pro Monat bewegt. Alleine der eigene, hier<br />
am Standort stationierte Fuhrpark umfasst an<br />
die 50 Lkw. „Wir haben immer wieder Gäste<br />
aus der Region, die sich überrascht von der<br />
von außen nicht erkennbaren Größe unseres<br />
Unternehmens und auch von der Vielfalt der<br />
angebotenen Dienstleistungen zeigen“, hebt der<br />
<strong>Ges</strong>chäftsführer hervor.<br />
Viele der Besucher kennen den Namen<br />
Loacker zumeist nur über die nicht nur in Vorarlberg<br />
anzutreffende Loacker-Flotte. Aktuell<br />
betreibt die Firmengruppe 38 Betriebsstandorte<br />
in sechs europäischen Ländern. „Es ist<br />
immer interessant zu verfolgen, wenn Besucher<br />
am Anfang eher beiläufig erzählen, sie kennen<br />
unsere Lkw, und am Ende des Rundgangs<br />
richtig gehend überrascht sind, in welchen Einsätzen<br />
unsere Fahrzeuge überall unterwegs<br />
sind.“ Die eigenen Lkw sind für Michael Loacker<br />
„ein wichtiges Mittel zum Zweck, mit einer<br />
nicht zu unterschätzenden Werbewirkung, auf<br />
die wir keinesfalls verzichten wollen“. Schon<br />
deswegen stehen regelmäßige Investitio nen<br />
in die Flotte hoch im Kurs. Auch wenn sich<br />
viele Parameter bei der Anschaffung oder im<br />
Betrieb der Nutzfahrzeuge deutlich von den<br />
Rahmenbedingungen klassischer Transportunternehmer<br />
unterscheiden. „Grundsätzlich<br />
nutzen wir unsere Lkw acht Jahre“, erklärt der<br />
Unternehmer. Der Umweltgedanke spielt bei<br />
diesen Überlegungen eine wesentliche Rolle.<br />
„Wir heften uns bei unseren Arbeiten umweltgerechte<br />
Abläufe auf die eigenen Fahnen, da<br />
müssen natürlich auch die eigenen Lkw dazupassen.“<br />
Daher sind die Abgasklassen Euro 5<br />
bzw. EEV bei Neukäufen seit Langem Standard.<br />
„Mit der von <strong>Scania</strong> umgesetzten Möglichkeit,<br />
die strengen Euro 5-Grenzwerte ohne zweiten<br />
Betriebsstoff zu erreichen, haben wir nur gute<br />
Erfahrungen gemacht.“<br />
Der erste <strong>Scania</strong> ist aus heutiger Sicht zu<br />
Urzeiten des modernen Nutzfahrzeugs in den<br />
Loacker-Fuhrpark gekommen. Anfang der<br />
1970er-Jahre landete der erste Greif und sorgte<br />
vom Beginn an für Furore. „Unsere Haus- und<br />
Hofmarke war damals Bedford“, blickt Michael<br />
Loacker zurück. Mit rund 25 Prozent mehr Leistung<br />
unter der Haube ließ der Newcomer aus<br />
Schweden die alt eingesessenen Bedford vom<br />
ersten Meter an alt aussehen. „Der erste <strong>Scania</strong><br />
war für unseren Fuhrpark damals ein echter<br />
Quantensprung.“ Den guten Ruf hat <strong>Scania</strong> auch<br />
bald 40 Jahre später nicht eingebüßt. „Abgesehen<br />
von kaufmännischen und technischen Hintergründen<br />
legen wir bei Neuanschaffungen großen<br />
Wert auf die Meinung unserer Fahrer“, verrät<br />
der <strong>Ges</strong>chäftsführer. „Und da hat <strong>Scania</strong> bis jetzt<br />
immer erstklassig abgeschnitten.“<br />
www.scania.de · www.scania.at 2010 • SCANIA BEWEGT • ENTSORGUNG 15
Technik Text und Fotos: Nicole de Jong<br />
Service rund ums Rohr<br />
Seit zwei Jahren kauft Canal-Control+Clean aus Wentorf bei Hamburg nur<br />
noch Lkw der Marke <strong>Scania</strong>. Vor allem Bedienfreundlichkeit und Preis-<br />
Leistungs-Verhältnis überzeugen das Unternehmen. Neueste Errungenschaft<br />
ist ein R 420, der mit zweiter Lenkachse so wendig ist, dass er auf<br />
einem Bierdeckel drehen kann. <br />
Wo andere gerne mal ihre Nase<br />
rümpfen, stecken Heiko Gaedke<br />
und seine Kollegen sie am liebsten<br />
hinein. Nicht im wörtlichen Sinne,<br />
versteht sich. Gaedke ist Werkstattleiter bei Canal-<br />
Control+Clean Umweltschutzservice in Hamburg,<br />
einem Unternehmen, das sein Geld mit der<br />
Reinigung, Inspektion und Reparatur von Kanälen<br />
und Rohren verdient.<br />
Die Auftraggeber von Canal-Control+ Clean<br />
sind vor allem Gewerbebetriebe, Gemeinden,<br />
Kommunen und Städte. „Wir reinigen für diese<br />
Kunden beispielsweise Kanäle mit Rohren, die<br />
über Durchmesser von 0,2 bis 4,5 Metern verfügen“,<br />
erläutert Gaedke. Dort sammelt sich mit der<br />
Zeit Schmutz an, der ein Rohr oder einen Kanal<br />
verstopfen kann. Auch bei Schäden wird Canal-<br />
Control+Clean gerufen, damit der Dienstleister<br />
diese möglichst schnell behebt. „Wir reparieren<br />
die Rohre mit unserem Schlauchrelining-Verfahren.<br />
Dabei wird ein mit glasfaserverstärktem<br />
Kunststoff getränkter Schlauch in das defekte<br />
Rohr eingezogen und verklebt.“ Ein Verfahren,<br />
das an solchen Stellen sinnvoll ist, wo man<br />
Rohre und Kanäle schlecht erreicht, wie etwa<br />
unter Gebäuden.<br />
Um diese Aufgaben erledigen zu können, verfügt<br />
der Hamburger Dienstleister über Spezialequipment.<br />
Die Flotte von Canal-Control+Clean umfasst<br />
neben einer Reihe von Transportern mit TV-Großanlagen<br />
auch 20 Großreiniger-Lkw. „Wir brauchen<br />
bei den Spülfahrzeugen für den Pumpenbetrieb<br />
starke Lkw-Motorisierungen“, berichtet Gaedke.<br />
Deshalb hat keines der großen Fahrzeuge weniger<br />
16 SCANIA BEWEGT • ENTSORGUNG • 2010 www.scania.de · www.scania.at
Der neue R 420 soll im Schienenbettbereich zum Einsatz kommen.<br />
CANAL-<br />
CONTROL+CLEAN<br />
Canal-Control+Clean Umweltschutzservice<br />
G<strong>mbH</strong> ist ein Unternehmen, das<br />
sich zusammen mit seinen Tochterfirmen<br />
auf Dienstleistungen „Rund um das<br />
Rohr“ spezialisiert hat. Das Unternehmen<br />
erledigt Arbeiten zur Reinigung und Inspektion<br />
von Kanälen und Rohrleitungen.<br />
Canal-Control+Clean unterhält eine<br />
Flotte von 70 Fahrzeugen und beschäftigt<br />
126 Mitarbeiter. Der Rohr-Experte ist bundesweit<br />
tätig, der Hauptsitz von Canal-<br />
Control+Clean ist Wentorf bei Hamburg.<br />
Das Hochleistungs-Kanalspülgerät<br />
von Kroll Fahrzeugbau-Umwelttechnik<br />
lässt sich auch über ein größeres<br />
Hindernis wie einen parkenden Pkw<br />
ausfahren.<br />
als 380 PS. Bei voller Leistung der Pumpen sind<br />
sogar 500 bis 520 Pferdestärken nötig.<br />
Seit rund zwei Jahren setzt Canal-Control+Clean<br />
auf Lkw aus dem Hause <strong>Scania</strong>. Fünf<br />
Fahrzeuge des schwedischen Herstellers gehören<br />
mittlerweile zur Flotte. „Die <strong>Scania</strong> sind robust<br />
und zuverlässig“, erläutert der Werkstattleiter.<br />
Zudem sei der Service des Herstellers sehr gut.<br />
Auf die Kilometerleistung der Lkw komme es<br />
jedoch nicht an, denn meist legen sie auf der Straße<br />
keine weiten Strecken zurück. „Wir benötigen<br />
die Kraft des Fahrzeugs“, sagt Gaedke. Die Spülfahrzeuge,<br />
die mit Kanalspültechnik von Kroll<br />
Hellmers ausgestattet sind, haben im Schnitt<br />
450 bis 480 PS und leisten Tausende von Betriebsstunden.<br />
Meist laufen sie sechs bis acht Jahre für<br />
den Dienstleister.<br />
Von der Stange kauft Canal-Control+Clean die<br />
Lkw nicht. Jedes Fahrzeug wird speziell für sein<br />
späteres Einsatzgebiet aufgebaut. Die Motorleistung<br />
wird eigens dafür berechnet. Gaedke: „Alle<br />
Fahrzeuge sind Einzelanfertigungen.“ Lediglich<br />
die Fahrgestelle sind aus der Serienproduktion.<br />
Zwei große <strong>Scania</strong>, ein R 620 LB8x4HNB mit 620<br />
PS sowie ein R 560 LB8x4*4HNA mit 560 PS, die<br />
stärksten Fahrzeuge der Flotte, sind in der Großprofilreinigung<br />
unterwegs. Sie verfügen jeweils<br />
über drei Hinterachsen, wovon die letzte lenkbar<br />
ist. Rund 400.000 Euro kostet das Unternehmen<br />
ein solches Gefährt. „Wir kaufen die Fahrzeuge,<br />
weil wir mit Leihfahrzeugen aufgrund des speziellen<br />
Einsatzes nichts anfangen können.“ Ein bis<br />
zwei alte Lkw jährlich ersetzt der Dienstleister,<br />
Mit Hilfe der Rückfahrkamera (li.) kann ein Mann alleine den Lkw in Position bringen. Das Fahrerhaus<br />
(Mitte) ist standardmäßig ausgestattet. Viel gefahren wird mit dem Lkw nicht, es kommt auf die Kraft des<br />
Fahrzeugs an. Am Bedienpult für den Saug- und Spülarm lassen sich Daten wie Motorleistung ablesen (re.) .<br />
der sich zurzeit auf <strong>Scania</strong> eingeschossen hat.<br />
Das Preis-Leistungs-Verhältnis der schwedischen<br />
Herstellung stimme. Zwar seien Lkw mit dem<br />
Greif im Logo etwas teurer, dafür bekomme man<br />
mehr Auto für sein Geld. „Unsere Fahrer sind sehr<br />
zufrieden und loben die Bedienfreundlichkeit der<br />
Fahrzeuge“, sagt Gaedke.<br />
Die neueste Errungenschaft ist ein <strong>Scania</strong><br />
R 420 LB4x2MNA, der im Schienenbettbereich<br />
für die Deutsche Bahn auf einem Waggon seinen<br />
Dienst tun soll. Etwa acht Stunden am Tag<br />
läuft der Lkw-Motor, der Reinigungsaggregate,<br />
Wir haben uns auf<br />
<strong>Scania</strong> eingeschossen,<br />
weil die Lkw robust und<br />
zuverlässig sind.”<br />
Heiko Gaedke, Werkstattleiter bei<br />
Canal-Control+Clean in Hamburg.<br />
Pumpen und Wasserrückgewinnung antreibt. „Je<br />
robuster und langlebiger der Lkw-Motor, desto<br />
besser für uns“, erläutert der Werkstattleiter.<br />
Der neue R 420 ist im Vergleich zum R 620 zwar<br />
lediglich das Beiboot des Großen, doch dafür ist<br />
der Kleine wendiger. Gerade in engen Baugebieten<br />
sei das eine wichtige Eigenschaft. Gaedke: „Der<br />
kann auf einem Bierdeckel umdrehen.“ Deshalb<br />
ist der Neue mit einer weiteren Lenkachse konfiguriert<br />
worden, was für einen Lkw dieser Größe<br />
eher untypisch ist, den Canal-Control+Clean-<br />
Mit arbeitern die Arbeit aber immens erleichtert.<br />
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Technik Text und Fotos: <strong>Scania</strong><br />
Walter und Michael Mohl nutzen bewusst die Möglichkeit,<br />
auf ein Kennzeichen bis zu drei Lkw anzumelden.<br />
Hoch<br />
im Wechselkurs<br />
Kurios: Bei der Josef Sieber <strong>Ges</strong><strong>mbH</strong> sind seit Jahren maximal 60 Prozent der Lkw-Flotte<br />
gleichzeitig unterwegs. Und das auf ausdrücklichen Wunsch der Eigentümer.<br />
Ob alle <strong>Ges</strong>chäftsführer diesen<br />
Anblick so locker wegstecken? Wenn<br />
Walter Mohl in seinem Büro sitzt, hat<br />
er von seinem Schreibtisch aus einen<br />
bequemen Überblick über Teile des Firmenareals<br />
der Josef Sieber <strong>Ges</strong><strong>mbH</strong>. Genau vor der breiten<br />
Fensterfront fahren pro Tag bis zu 150 Lkw über<br />
die Brückenwaage. Dahinter verläuft die firmeneigene<br />
Anschlussbahn, auf der Monat für Monat<br />
gut 100 Waggons mit Schrott beladen werden. Zu<br />
Statisten in diesem an Werktagen regen Treiben<br />
sind regelmäßig sechs Lkw des niederösterreichischen<br />
Familienunternehmens degradiert.<br />
Sie sind, auf drei Orte verteilt, offenbar mangels<br />
absehbarer Einsatzmöglichkeit ohne Nummerntafel<br />
abgestellt. „Was anderen Lkw-Betreibern<br />
die Haare zu Berge stehen ließe, ist bei uns ganz<br />
normal“, meint Mohl fast nebensächlich. „Maximal<br />
60 Prozent unseres Fuhrparks stehen gleich-<br />
zeitig im Einsatz, alles andere wäre technisch gar<br />
nicht möglich“, schmunzelt der Unternehmer.<br />
Von Szenen, wo Sieber-Chauffeure nur ein oder<br />
zwei Stunden nach Arbeitsbeginn wieder auf den<br />
rund 30 Kilometer südwestlich von Wien gelegenen<br />
Firmensitz zurückkehren, den Lkw wechseln<br />
und wieder wegfahren, nehmen daher bestenfalls<br />
Besucher Notiz. „Wir bewegen unsere 16 Lkw<br />
seit Langem nur mit zehn Fahrern und auch nur<br />
zehn Nummerntafeln“, lüftet der Unternehmer<br />
das Geheimnis.<br />
Notwendig gemacht hat das auffallende<br />
Ungleichgewicht zwischen Fahrzeuganzahl,<br />
Fahrern und Nummerntafeln das breit gestreute<br />
Dienstleistungsangebot der Josef Sieber<br />
<strong>Ges</strong><strong>mbH</strong>. Vom reinen Schrotthändler hat sich<br />
das mehr als 130 Jahre alte Unternehmen in<br />
den letzten zwei Jahrzehnten Zug um Zug<br />
auch Standbeine in artverwandten Tätigkeiten<br />
geschaffen. „Da der Eigenfuhrpark für uns eine<br />
fixe Größe darstellt, kommen wir um eine vielfältige<br />
Zusammenstellung einfach nicht herum“,<br />
erklärt Juniorchef Michael Mohl. Abrollkipper<br />
mit aufgebautem Kran sind in der Sieber-Flotte<br />
daher genauso vertreten wie Müllpresswagen<br />
oder Absetzkipper. Um die Einsatzbereitschaft<br />
der Lkw möglichst hochzuhalten, gibt es für<br />
jede Fahrzeuggattung auch Reservefahrzeuge.<br />
Welcher Lkw letztlich Nummerntafeln verpasst<br />
bekommt und auf Tour geht, entscheiden<br />
die anstehenden Transporte. „Wenn die gleiche<br />
Nummerntafel an ein und demselben Tag<br />
bereits mit dem dritten Lkw unseren Platz verlässt,<br />
ist das für uns ein untrügliches Zeichen<br />
dafür, dass unser <strong>Ges</strong>chäft in allen bedienten<br />
Unternehmensbereichen gut läuft.“ Aber auch<br />
wenn sich tatsächlich einmal nicht nur mehrere<br />
18 SCANIA BEWEGT • ENTSORGUNG • 2010 www.scania.de · www.scania.at
Durch die zunehmende Abwanderung der heimischen Stahlindustrie<br />
kommt der Schrott vermehrt aus dem privaten Bereich.<br />
Erst in diesem Sommer hat das Unternehmen ein<br />
neues Schrottlager in Betrieb genommen.<br />
Für die werksinterne Belieferung<br />
des Lagers greift man auf<br />
den ersten, vor vielen Jahren neu<br />
angeschafften <strong>Scania</strong> zurück.<br />
Die Vielfalt<br />
unseres Fuhrparks<br />
ist für uns<br />
unverzichtbar.”<br />
Walter und Michael Mohl,<br />
Entsorgungsunternehmer<br />
Die Abnehmer aus dem industriellen Bereich<br />
erhalten den Schrott fast ausnahmslos auf<br />
der Schiene.<br />
Lkw, sondern auch mehrere Nummerntafeln<br />
für längere Zeit am Firmenareal befinden, findet<br />
Michael Mohl seelenruhig die passende Erklärung<br />
dafür: „Dann ist Urlaubszeit.“<br />
In der Art der Transporte haben Vater und<br />
Sohn Mohl beim Schrotthandel eine strikte<br />
Trennung zwischen dem Materialein- und<br />
-ausgang getroffen. Die Anlieferung der Rohstoffe<br />
erfolgt prinzipiell auf der Straße, die<br />
Großabnehmer aus der Industrie erhalten<br />
ihre Sendungen dagegen zu 95 Prozent auf der<br />
Schiene. Acht von zehn Wagenladungen gehen<br />
dabei an österreichische Abnehmer. Der Rest<br />
wird nach Italien exportiert. Kontinuierliche<br />
Investitionen in die eigene Infrastruktur, wie die<br />
im Jahr 1993 in Betrieb genommene Anschlussbahn,<br />
sind für die Unternehmer unumgänglich.<br />
„Die Vorgaben der Behörde sind in unserer<br />
Branche sehr weitreichend, dadurch ist ein<br />
zukunftsorientiert agierendes Unternehmen<br />
von Haus aus angehalten, in den eigenen Firmenstandort<br />
zu investieren“, wissen die beiden<br />
aus eigener Erfahrung. Rund 50 Millionen Euro<br />
sind in den letzten 20 Jahren an den Stammsitz<br />
des Unternehmens in Guntramsdorf geflossen.<br />
Mit einem nicht zu unterschätzenden Teil<br />
davon wurden Umweltauflagen erfüllt. „Bei uns<br />
gelangen sämtliche Oberflächenwässer in einen<br />
Ölabscheider“, berichtet Michael Mohl. Als<br />
ausgleichenden Gegenpol zum ständig schwankenden<br />
Stahlpreis errichteten die beiden in<br />
diesem Sommer ein 3.000 Quadratmeter großes<br />
Pufferlager.<br />
Mit der Inbetriebnahme dieses Bauwerks<br />
hat auch der älteste <strong>Scania</strong> des Sieber-Fuhrparks,<br />
ein <strong>Scania</strong> 113 H-340, wieder einen fixen<br />
Aufgabenbereich bekommen. Er transportiert<br />
innerhalb des Firmenareals den einzulagernden<br />
Schrott – wenn auch endgültig ohne<br />
Nummerntafeln. „Dieser <strong>Scania</strong> war in meiner<br />
Ära der erste für uns aufgebaute neue Lkw“,<br />
erinnert sich Walter Mohl. 12 von 16 Sieber-<br />
Lkw entstammen aktuell der Lkw-Schmiede<br />
aus Södertälje. „Die restlichen vier haben wir<br />
bereits fertig aufgebaut erworben“, meint der<br />
<strong>Ges</strong>chäftsführer beinahe entschuldigend. Bei<br />
einer veranschlagten Nutzungsdauer von zehn<br />
Jahren tauscht das Unternehmen pro Jahr ein<br />
bis zwei Lkw. Die Größe des Eigenfuhrparks hat<br />
sich in den vergangenen 25 Jahren vervierfacht.<br />
„Ohne Eigenfuhrpark wären wir in unserem<br />
<strong>Ges</strong>chäft einfach zu unflexibel. Das soll jetzt<br />
aber nicht heißen, dass wir nicht auch mit Partnern<br />
aus der Transportbranche kooperieren“,<br />
erzählt Michael Mohl.<br />
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Wir schnüren übrigens auch<br />
Finanzierungspakete.<br />
Kein Wunder, wenn unsere Finanzierungsideen neugierig machen. Als <strong>Scania</strong> Servicegesellschaft<br />
sind wir nicht nur in der Lage, gute Angebote für neue und gebrauchte LKW<br />
zu machen. Wir hängen auf Wunsch auch gleich noch welche für Auflieger, Anhänger oder<br />
Aufbauten hinten dran. Fesselnder Vorschlag, oder? www.scania.at<br />
<strong>Scania</strong> Leasing. Kompetenz, die sich auszahlt.<br />
<strong>Scania</strong> Leasing Österreich <strong>Ges</strong>.m.b.H.