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Strategische Allianzen für nachhaltige Entwicklung Innovationen in ...

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<strong>Strategische</strong> <strong>Allianzen</strong> für <strong>nachhaltige</strong> <strong>Entwicklung</strong> · <strong>Innovationen</strong> <strong>in</strong> Unternehmen durch Kooperationen mit NPOs<br />

50<br />

Versagen<br />

konventioneller<br />

Ansätze<br />

Vier Funktionen<br />

strategischer <strong>Allianzen</strong><br />

Maßnahmen für die Verbesserung von Umweltschutz<br />

und Sozialverträglichkeit werden mit<br />

Blick auf die unmittelbare Umgebung und nicht<br />

unter Berücksichtigung globaler Zusammenhänge<br />

beschlossen.<br />

Je nach Produkt können während der Designphase<br />

bereits bis zu 70% der später anfallenden ökologischen<br />

Kosten festgelegt werden (Ullman 2010).<br />

Ressourcen und Wissen werden lokal genutzt<br />

und mögliche Synergien ignoriert. Konsumenten<br />

und E<strong>in</strong>käufer können häufig nicht überblicken,<br />

welches Produkt ihren Nachhaltigkeitsanforderungen<br />

am ehesten entspricht. Die Folgen s<strong>in</strong>d<br />

fehlerhafte Entscheidungen und strukturelle<br />

Ineffizienzen bei der Generierung und Verteilung<br />

von Wohlstand und beim Umweltschutz.<br />

6.2 Die Rolle strategischer <strong>Allianzen</strong><br />

Strategic alliances are long-term contracts<br />

between legally dist<strong>in</strong>ct organizations<br />

that provide for shar<strong>in</strong>g the costs and benefits<br />

of a mutually beneficial activity.<br />

(Rob<strong>in</strong>son 2008, 1)<br />

Aus der betriebswirtschaftlichen Theorie<br />

kommend, wird der Term<strong>in</strong>us der strategischen<br />

Allianz hier weiter gefasst und auch auf <strong>Allianzen</strong><br />

zwischen Unternehmen und geme<strong>in</strong>nützigen<br />

Organisationen und Interessengeme<strong>in</strong>schaften<br />

angewandt.<br />

E<strong>in</strong>e Ausweitung ersche<strong>in</strong>t s<strong>in</strong>nvoll, da strategische<br />

<strong>Allianzen</strong> zwischen Unternehmen und<br />

geme<strong>in</strong>nützigen Akteuren über die Potenziale<br />

klassischer strategischer <strong>Allianzen</strong> h<strong>in</strong>aus neue<br />

Spielräume für <strong>nachhaltige</strong> <strong>Innovationen</strong> bieten.<br />

Wie im Folgenden gezeigt werden soll, leisten<br />

sie oft e<strong>in</strong>en wichtigen Beitrag dazu, die E<strong>in</strong>bettung<br />

wirtschaftlicher Aktivitäten <strong>in</strong> Umwelt<br />

und Gesellschaft auf Prozesse der Strategiebildung<br />

und des tägliches Managements zu<br />

übertragen und neue Formen der Kooperation<br />

zu erschließen. Letzterer Punkt wird auch aus<br />

dem Spektrum der Beiträge dieses Sammelbandes<br />

ersichtlich.<br />

Unabhängig von der Mitgliedsstruktur lassen<br />

sich vier Funktionen strategischer <strong>Allianzen</strong><br />

<strong>in</strong> Bezug auf <strong>Innovationen</strong> unterscheiden.<br />

<strong>Allianzen</strong> können zur Schaffung neuen Wissens<br />

(Rob<strong>in</strong>son 2008, 37) beitragen oder aber zur Verbreitung<br />

und Zusammenführung verteilt vorliegenden<br />

Wissens (Grant / Baden-Fuller 2005).<br />

<strong>Strategische</strong> <strong>Allianzen</strong> können Rahmen und<br />

Grundlage für die Schaffung und Durchsetzung<br />

von Institutionen (North 1990) se<strong>in</strong> und schließlich<br />

kann die Bildung strategischer <strong>Allianzen</strong> selbst<br />

als organisatorische Innovation verstanden<br />

werden.<br />

Angesichts der oben besprochenen Herausforderungen<br />

<strong>in</strong> globalen Wertschöpfungsketten<br />

stehen diese vier Funktionen strategischer<br />

<strong>Allianzen</strong> jede für sich für e<strong>in</strong> erhebliches Potenzial.<br />

Neues Wissen über wertschöpfungskettenübergreifende<br />

Prozesse und Systeme sowie das<br />

Zusammenführen und Verteilen von bestehendem<br />

Wissen können Entscheidungsgrundlagen<br />

verbessern und Prozesse effizienter werden<br />

lassen. Neue Institutionen können neue Verhaltensmuster<br />

dauerhaft fördern und Raum für<br />

weitere <strong>Innovationen</strong> schaffen. Neue <strong>Allianzen</strong><br />

und Partnerschaften können schließlich helfen,<br />

Synergien zu realisieren, und Ausgangspunkt<br />

für weitere Verbesserungen werden.<br />

6.3 Das Beispiel des GDA<br />

Der Gesamtverband der Alum<strong>in</strong>ium<strong>in</strong>dustrie<br />

(GDA) bedient sich netzwerkartiger Organi sationsformen<br />

und kann daher als e<strong>in</strong>e strategische<br />

Allianz mit Wertschöpfungskettenfokus betrachtet<br />

werden, die – wie im Folgenden besprochen<br />

wird – bereits <strong>nachhaltige</strong>re <strong>Innovationen</strong> erzielt<br />

hat. Damit vere<strong>in</strong>t der GDA alle drei Trends<br />

bezüglich Innovationsträgerschaft, -schwerpunkt<br />

und -kontext <strong>in</strong> sich und bietet sich daher als<br />

Fallbeispiel an. Weitere Gründe werden <strong>in</strong> der<br />

separaten Allianzbeschreibung an anderer<br />

Stelle <strong>in</strong> dieser Publikation dargelegt.<br />

<strong>Strategische</strong> <strong>Allianzen</strong> der Alum<strong>in</strong>ium<strong>in</strong>dustrie<br />

eignen sich aus verschiedenen Gründen für<br />

die Untersuchung von Initiativen. E<strong>in</strong> wichtiger<br />

Grund ist die hohe vertikale Integration der<br />

Alum<strong>in</strong>iumwertschöpfungskette.<br />

6.3.1 Analyseansatz und Ergebnis<br />

Die Analyse des GDA wurde <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em eigenständigen<br />

Bericht dokumentiert (Petruschke / Philipps<br />

2010) und wird hier als Grundlage für die Erläuterung<br />

der Rolle strategischer <strong>Allianzen</strong> für<br />

<strong>nachhaltige</strong> <strong>Entwicklung</strong> herangezogen. Ziel<br />

war es, am Beispiel des GDA die Handlungsfähigkeit<br />

und damit die Potenziale strategischer<br />

<strong>Allianzen</strong> <strong>in</strong> Bezug auf <strong>nachhaltige</strong> Innovation<br />

empirisch nachzuvollziehen und, darauf<br />

aufbauend, Ansätze für die spätere <strong>Entwicklung</strong><br />

von Instrumenten für strategische <strong>Allianzen</strong><br />

zu liefern (CSCP 2010).

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