Strategische Allianzen für nachhaltige Entwicklung Innovationen in ...

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29.06.2014 Aufrufe

Strategische Allianzen für nachhaltige Entwicklung · Innovationen in Unternehmen durch Kooperationen mit NPOs Excellence und RADAR als Basis für alle Instrumente 4.6 Entwicklung und Implementierung der Instrumente 4.6.1 Systematische Einordnung der Instrumente und ihre zeitliche Abfolge Nicht nur das Selbstbewertungsinstrument, sondern alle für die Toolbox entwickelten Instrumente basieren letztlich auf den von der EFQM formulierten und vom Sustainable Excellence Ansatz auf nachhaltiges Wirtschaften zugespitzten Grundsätzen der Excellence und der dazugehörigen Bewertungssystematik. Mit dem Einsatz der Instrumente lässt sich ein RADAR- Zyklus durchlaufen: Results (Festlegung der gewünschten Ergebnisse) Approach (Planung und Entwicklung der Vorgehensweise) Deployment (Umsetzung der Vorgehensweise) Assessment and Review (Bewertung und Überprüfung der Vorgehensweise und Umsetzung) An verschiedenen Stellen des Zyklus kann mit unterschiedlichen Instrumenten angesetzt werden. Teilweise bauen die Instrumente aufeinander auf. So empfiehlt es sich, die Analyse der Stakeholder zeitgleich mit der Selbstbewertung der Organisationsreife des Netzwerks durchzuführen, da ohne die Kenntnis und Einordnung der Stakeholder und ihrer Bedürfnisse wichtige Aspekte des Netzwerks nicht zuverlässig bewertet werden können. Die gewonnenen Erkenntnisse wiederum können als nützlicher Ausgangspunkt für das Aufsetzen eines Prozessmanagements dienen. Der Erfolg eines Prozessmanagements kann schließlich mit der Selbstbewertung der Prozessreife gemessen werden. Außerhalb dieser systematischen Abfolge steht die Balanced Scorecard als strategisches Controllinginstrument sowie die Ziele-Kennzahlen- Matrix als operatives Steuerungsinstrument. Dieses Tool wurde bei OWL MASCHINENBAU parallel zu den anderen Instrumenten implementiert. Ein Benchmarking mit anderen Netzwerken bietet die Möglichkeit, die erlangten Erkenntnisse anhand des externen Vergleichs einzuordnen. Je nach Vergleichsobjekt (z. B. Prozesse oder Strategien) kann dies als Schritt innerhalb eines RADAR-Zyklus oder unabhängig davon durchgeführt werden. 4.6.2 Grundsätzliche Erwägungen zur Anwendung des EFQM-Modells und der RADAR-Systematik für strategische Allianzen Bei der Entwicklung der Instrumente musste beachtet werden, dass die klassischen EFQM- Kriterien der hierarchischen Steuerungslogik in Abb. 6: Der RADAR-Zyklus Quelle: Trifolium nach EFQM 2009 Ergebnisse Results Bewertung & Verbesserung Assessment & Review Vorgehen Approach 36 Umsetzung Deployment

Strategische Allianzen für nachhaltige Entwicklung · Innovationen in Unternehmen durch Kooperationen mit NPOs [StratAll] Balanced Scorecard · [StratAll] Ziele-Kennzahlen-Matrix Abb. 7: Zeitliche Abfolge der Instrumente in der Toolbox Quelle: Trifolium [StratAll] [StratAll] [StratAll] [StratAll] [StratAll] Selbstbewertung Stakeholderanalysmanagement Prozess- Selbstbewertung Benchmarking Organisationsreife Prozessreife Unternehmen verpflichtet sind, während sich das Netzwerkmanagement an die Kooperation der netzwerkspezifischen Steuerungslogik anpassen muss. So lässt sich in einem Netzwerk nichts einfach hierarchisch durchsetzen, beim Einsatz von Tools zum Netzwerkmanagement auf Grundlage des EFQM-Modells müssen daher Möglichkeiten und Grenzen beachtet werden. Bei der Instrumentenentwicklung wurde demzufolge darauf geachtet, wie die EFQM-Grundkonzepte allgemein für das „System Netzwerk“ zu interpretieren sind und wie sie im konkreten Netzwerkkontext umzusetzen sind. Mittels der Stakeholderanalyse konnten wichtige EFQM- Schlüsselbegriffe wie z. B. „Kunden“, „Partner“ und „Mitarbeiter“ und ihre Bedeutung für das Netzwerk geklärt werden; die Zielrichtung der Untersuchung konnte mit folgender Frage zusammengefasst werden: „Wie geht die Netzwerk-Geschäftsstelle vor, damit das Netzwerk optimal funktioniert und damit seine Zwecke erfüllt?“ Es wurde dementsprechend letztlich eine Selbstbewertung durchgeführt, die zwar das gesamte Netzwerk im Blick hatte, aber nur Aspekte abfragte, die durch die Geschäftsstelle auch tatsächlich steuer- und beeinflussbar sind. Dieses Vorgehen dürfte für die meisten Netzwerke handlungsleitend sein. 4.6.3 Grundsätzliche Erwägungen zu den entwickelten Instrumenten für strategische Allianzen Ähnliche Überlegungen wie im vorhergehenden Absatz, zu Gemeinsamkeiten und Unterschieden der Funktionslogik von Unternehmen und Netzwerken und zu Implikationen für die Steuerung solcher Einheiten, mussten im Zusammenhang mit der Entwicklung aller Tools durchgeführt werden. So ist eine Stakeholderanalyse im Allgemeinen und die Identifikation von Stakeholdern im Besonderen bei einem Netzwerk komplexer und schwieriger als bei einem Unternehmen. Für ein Unternehmen in der klassischen Betrachtung sind, neben den Anteilseignern, in der Regel seine Kunden und Mitarbeiter die wichtigsten Stakeholder. Dies ist zwar bei Netzwerken nicht grundlegend anders, allerdings muss man sich bei dem Vorhaben, ein Netzwerk unter dem Fokus von Nachhaltigkeit und Innovation zu steuern, zuerst einmal im Klaren sein, wer denn die „Kunden“ des Netzwerks sind. Dies dürften üblicherweise in erster Linie die ordentlichen Mitglieder eines Netzwerks sein, die mittels ihrer Mitgliedsbeiträge die Netzwerkaktivitäten ermöglichen und die „Netzwerkzentrale“ für die Steuerung des Netzwerks und die Erbringung von Dienstleistungen „bezahlen“. Die Problematik des Begriffs „Kunde“ für Netzwerkmitglieder, die nicht nur rein marktförmig in und mit dem Netzwerk agieren wollen, wird in der Trifolium- Toolbox (Engelmann/Merten 2010) diskutiert. Dazu kommt, dass in Netzwerken bestimmte gesellschaftliche Akteure viel stärker als in Einzelunternehmen berücksichtigt werden müssen, beispielsweise andere Vereinigungen (z. B. Verbände) und Akteure auf politischer Ebene. Zu beachten waren nicht nur Unterschiede zwischen Einzelorganisationen und Netzwerken, sondern auch zwischen verschiedenen Arten von Netzwerken. So bietet der von OWL MASCHINENBAU repräsentierte Netzwerktypus, im Vergleich zu anderen Netzwerkkonstellationen wie z. B. vertikalen Kooperationen, seinen Mitgliedern ein hohes Maß an Handlungsfreiheiten, dem Netzwerkmanagement aber kaum hierarchische „Durchgriffsmöglichkeiten“. Netzwerkakteure müssen sich dessen bewusst sein und Überlegungen anstellen, für welche Zwecke und Anwendungsbereiche Instrumente zur Steuerung von Netzwerken sinn- und wirkungsvoll sein können. Soll also zur strategischen Steuerung eines Netzwerks eine BSC aufgesetzt werden, ist die Reichweite einer solchen BSC zu Netzwerke sind komplexer als Einzelorganisationen. Dementsprechend ist auch das Instrumentarium ausdifferenziert. 37

<strong>Strategische</strong> <strong>Allianzen</strong> für <strong>nachhaltige</strong> <strong>Entwicklung</strong> · <strong>Innovationen</strong> <strong>in</strong> Unternehmen durch Kooperationen mit NPOs<br />

Excellence und RADAR<br />

als Basis für<br />

alle Instrumente<br />

4.6 <strong>Entwicklung</strong> und Implementierung<br />

der Instrumente<br />

4.6.1 Systematische E<strong>in</strong>ordnung der<br />

Instrumente und ihre zeitliche Abfolge<br />

Nicht nur das Selbstbewertungs<strong>in</strong>strument,<br />

sondern alle für die Toolbox entwickelten Instrumente<br />

basieren letztlich auf den von der EFQM<br />

formulierten und vom Susta<strong>in</strong>able Excellence<br />

Ansatz auf <strong>nachhaltige</strong>s Wirtschaften zugespitzten<br />

Grundsätzen der Excellence und der dazugehörigen<br />

Bewertungssystematik. Mit dem<br />

E<strong>in</strong>satz der Instrumente lässt sich e<strong>in</strong> RADAR-<br />

Zyklus durchlaufen:<br />

Results (Festlegung der gewünschten Ergebnisse)<br />

Approach (Planung und <strong>Entwicklung</strong> der Vorgehensweise)<br />

Deployment (Umsetzung der Vorgehensweise)<br />

Assessment and Review<br />

(Bewertung und Überprüfung der Vorgehensweise und Umsetzung)<br />

An verschiedenen Stellen des Zyklus kann mit<br />

unterschiedlichen Instrumenten angesetzt werden.<br />

Teilweise bauen die Instrumente aufe<strong>in</strong>ander<br />

auf. So empfiehlt es sich, die Analyse der Stakeholder<br />

zeitgleich mit der Selbstbewertung der<br />

Organisationsreife des Netzwerks durchzuführen,<br />

da ohne die Kenntnis und E<strong>in</strong>ordnung der<br />

Stakeholder und ihrer Bedürfnisse wichtige<br />

Aspekte des Netzwerks nicht zuverlässig bewertet<br />

werden können. Die gewonnenen Erkenntnisse<br />

wiederum können als nützlicher Ausgangspunkt<br />

für das Aufsetzen e<strong>in</strong>es Prozessmanagements<br />

dienen. Der Erfolg e<strong>in</strong>es Prozessmanagements<br />

kann schließlich mit der Selbstbewertung<br />

der Prozessreife gemessen werden. Außerhalb<br />

dieser systematischen Abfolge steht die<br />

Balanced Scorecard als strategisches Controll<strong>in</strong>g<strong>in</strong>strument<br />

sowie die Ziele-Kennzahlen-<br />

Matrix als operatives Steuerungs<strong>in</strong>strument.<br />

Dieses Tool wurde bei OWL MASCHINENBAU<br />

parallel zu den anderen Instrumenten implementiert.<br />

E<strong>in</strong> Benchmark<strong>in</strong>g mit anderen Netzwerken<br />

bietet die Möglichkeit, die erlangten<br />

Erkenntnisse anhand des externen Vergleichs<br />

e<strong>in</strong>zuordnen. Je nach Vergleichsobjekt<br />

(z. B. Prozesse oder Strategien) kann dies als<br />

Schritt <strong>in</strong>nerhalb e<strong>in</strong>es RADAR-Zyklus oder<br />

unabhängig davon durchgeführt werden.<br />

4.6.2 Grundsätzliche Erwägungen<br />

zur Anwendung des EFQM-Modells<br />

und der RADAR-Systematik für<br />

strategische <strong>Allianzen</strong><br />

Bei der <strong>Entwicklung</strong> der Instrumente musste<br />

beachtet werden, dass die klassischen EFQM-<br />

Kriterien der hierarchischen Steuerungslogik <strong>in</strong><br />

Abb. 6:<br />

Der RADAR-Zyklus<br />

Quelle: Trifolium nach<br />

EFQM 2009<br />

Ergebnisse<br />

Results<br />

Bewertung &<br />

Verbesserung<br />

Assessment &<br />

Review<br />

Vorgehen<br />

Approach<br />

36<br />

Umsetzung<br />

Deployment

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