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Asten, ein Dorf mit Zukunft!

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<strong>Asten</strong><br />

Ein <strong>Dorf</strong> <strong>mit</strong> <strong>Zukunft</strong><br />

Leitziele und Visionen unserer <strong>Dorf</strong>gem<strong>ein</strong>schaft


Inhaltsverzeichnis<br />

1. Grußwort des Bürgermeisters.....................................................................................................................................................................................................4<br />

Vorwort der Projektgruppe................................................................................................................................................................................................................5<br />

2. Vorstellung des <strong>Dorf</strong>es <strong>Asten</strong>........................................................................................................................................................................................................6<br />

2.1 Geschichte<br />

2.2 Strukturen<br />

3. Wo wollen wir hin? ............................................................................................................................................................................................................................................8<br />

Leitziele und Visionen unserer <strong>Dorf</strong>gem<strong>ein</strong>schaft<br />

4. Entwicklungskonzepte und wirtschaftliche Initiativen ..............................................................................................10<br />

5. Soziales und kulturelles Leben.............................................................................................................................................................................................16<br />

6. Baugestaltung und -entwicklung..................................................................................................................................................................................31<br />

7. Grüngestaltung und -entwicklung..............................................................................................................................................................................38<br />

8. Das <strong>Dorf</strong> in der Landschaft............................................................................................................................................................................................................42<br />

3


Grußwort<br />

Sehr verehrte Gäste, liebe Astner<br />

Bürgerinnen und Bürger,<br />

die <strong>Dorf</strong>gem<strong>ein</strong>schaft <strong>Asten</strong> hat sich auf<br />

den Weg gemacht und gestaltet zusammen<br />

<strong>mit</strong> der Stadt Tittmoning aktiv den<br />

eigenen Lebensraum des Ortes und der<br />

ehemaligen Gem<strong>ein</strong>de <strong>Asten</strong>. Dieser Prozess<br />

begann <strong>mit</strong> dem Wunsch nach <strong>ein</strong>er<br />

<strong>Dorf</strong>werkstatt am 27. Januar 2011. Da<br />

war erkennbar, die Astner wollen für ihre<br />

Heimat etwas voranbringen.<br />

Bereits <strong>ein</strong> halbes Jahr später bildete<br />

sich in der 2. <strong>Dorf</strong>werkstatt <strong>ein</strong>e Projektgruppe,<br />

die sich <strong>mit</strong> der <strong>Dorf</strong>wirtschaft<br />

befasste. Die Stadt Tittmoning konnte<br />

das Gasthaus erwerben und hat der<br />

Projektgruppe für die Konzepterstellung<br />

<strong>ein</strong> halbes Jahr <strong>ein</strong>geräumt. Der Stadtrat<br />

hatte vorgegeben, dass die Stadt weder<br />

Investor noch Betreiber s<strong>ein</strong> wolle.<br />

In nur fünf Monaten erarbeitete die Projektgruppe<br />

ihren Vorschlag für die Sanierung<br />

der <strong>Dorf</strong>wirtschaft und schlug vor,<br />

dafür <strong>ein</strong>e Genossenschaft zu gründen.<br />

Es sprach für die Astner Bürgerinnen und<br />

Bürger, dass schon bei der Gründung<br />

viele Mitgliedschaften gezeichnet wurden.<br />

Der Grundst<strong>ein</strong> für den Projektbeginn<br />

war gelegt.<br />

Die außergewöhnliche Einsatzbereitschaft<br />

drückte sich dann in über 15.000<br />

Stunden freiwilliger Arbeitsleistung aus,<br />

in denen <strong>ein</strong> Großteil der Sanierungsarbeiten<br />

bewältigt wurde. Nur was <strong>mit</strong><br />

eigener Kraft nicht zu bewältigen war,<br />

wurde an Firmen vergeben. Das Projekt<br />

und das Engagement der Astner<br />

überzeugte auch das Amt für ländliche<br />

Entwicklung, so dass <strong>ein</strong>e Förderung<br />

möglich war. Die Stadt hat dann den<br />

Parkplatz und den Biergarten als Treffpunkt<br />

auch für die örtlichen Ver<strong>ein</strong>e neu<br />

gestaltet.<br />

Die „<strong>Dorf</strong>Wirtschaft“ <strong>Asten</strong> hat sich<br />

da<strong>mit</strong> als <strong>ein</strong>e beispielhafte Initiative<br />

erwiesen, die als Vorbild für <strong>ein</strong>e Bürgerschaft<br />

dient, die sich aktiv <strong>ein</strong>bringt und<br />

in guter Zusammenarbeit <strong>mit</strong> der Kommune<br />

<strong>ein</strong> positives Zeichen setzt.<br />

Der Weg geht weiter! Die Astner Bürgerinnen<br />

und Bürger wollen noch mehr<br />

erreichen, um Ihrem <strong>Dorf</strong> <strong>ein</strong>e gute<br />

<strong>Zukunft</strong> zu sichern. Deshalb werden<br />

nun weitere Schritte und neue Projekte<br />

angegangen, die das Leben in der ehemaligen<br />

Gem<strong>ein</strong>de attraktiv und reizvoll<br />

gestalten, um junge Menschen für das<br />

Verbleiben im <strong>Dorf</strong> zu gewinnen. So<br />

konnten bei der Breitbandversorgung<br />

bereits Fortschritte gemacht werden und<br />

die Ausweisung von Bauplätzen für Einheimische<br />

ist im Verfahren. Neue Pläne<br />

sind bereits in Arbeit. Weitere Ziele sind<br />

formuliert.<br />

Auf diesem Weg des <strong>Dorf</strong>es <strong>Asten</strong> in<br />

<strong>ein</strong>e gute <strong>Zukunft</strong>, dürfen wir der Bezirkskommission<br />

des Wettbewerbs<br />

„Unser <strong>Dorf</strong> hat <strong>Zukunft</strong> – Unser <strong>Dorf</strong><br />

soll schöner werden“ den Stand der<br />

<strong>Dorf</strong>entwicklung präsentieren.<br />

Im Namen der Stadt Tittmoning und für<br />

die Astner Bürgerinnen und Bürger darf<br />

ich die Gäste in <strong>Asten</strong> herzlich willkommen<br />

heißen.<br />

Ihr<br />

Konrad Schupfner<br />

Erster Bürgermeister<br />

4


Vorwort<br />

Liebe Leserinnen und Leser dieser<br />

Broschüre,<br />

unser <strong>Dorf</strong> wurde 2013 Sieger beim<br />

Kreiswettbewerb „Unser <strong>Dorf</strong> hat <strong>Zukunft</strong>“<br />

und hat sich da<strong>mit</strong> zur Teilnahme<br />

am Bezirksentscheid Oberbayern 2014<br />

qualifiziert.<br />

Wir konnten bereits die Juroren im Landkreis<br />

davon überzeugen, dass wir durch<br />

unsere Aktivitäten <strong>ein</strong>e in die <strong>Zukunft</strong><br />

gerichtete, lebendige <strong>Dorf</strong>entwicklung<br />

anstreben.<br />

Nun hat die Projektgruppe „Unser <strong>Dorf</strong><br />

hat <strong>Zukunft</strong>“ zusammen <strong>mit</strong> der gesamten<br />

<strong>Dorf</strong>gem<strong>ein</strong>schaft und der Unterstützung<br />

der Stadt Tittmoning intensiv<br />

daran gearbeitet, auf die Entwicklung<br />

der letzten 20 Jahre in <strong>ein</strong>em geschichtsträchtigen<br />

Ort zu blicken, sowie auf<br />

die <strong>Zukunft</strong>saufgaben aufmerksam zu<br />

machen.<br />

Die Verfasser dieser Broschüre sind sich<br />

bewusst, dass die darin angesprochenen<br />

Themen k<strong>ein</strong>en Anspruch auf Vollständigkeit<br />

haben können und nicht alle<br />

Leistungen der Einwohnerinnen und<br />

Einwohner, der Gewerbetreibenden, der<br />

Initiativen und Ver<strong>ein</strong>e wie auch der<br />

engagierten Kommunalpolitiker wiedergeben<br />

können.<br />

Es war und ist schön zu erleben, wie sich<br />

die generationsübergreifende Astner und<br />

<strong>Dorf</strong>ner <strong>Dorf</strong>gem<strong>ein</strong>schaft in mehreren<br />

<strong>Zukunft</strong>swerkstätten den Herausforderungen<br />

unserer Heimat annimmt.<br />

Dabei hat sich bewährt, <strong>ein</strong>erseits<br />

Bestehendes zu analysieren und Erhaltenswertes<br />

zu bewahren, andererseits<br />

strategische Konzepte für die Weiterentwicklung<br />

und umsetzungsorientierte<br />

Pläne zu erstellen, die auf<strong>ein</strong>ander aufbauen<br />

und eng <strong>mit</strong><strong>ein</strong>ander verflochten<br />

sind. Diese regelmäßig zu überprüfen<br />

und nach Bedarf fortzusetzen, ist selbstverständlich.<br />

Solch <strong>ein</strong>e Entwicklung ist nicht anzuordnen.<br />

Die Aktivitäten müssen von<br />

den Einwohnerinnen und Einwohnern<br />

selbst kommen. Wir haben <strong>ein</strong>drucksvoll<br />

bewiesen, dass <strong>ein</strong>e lebendige <strong>Dorf</strong>gem<strong>ein</strong>schaft<br />

in der Lage ist, viele zu<br />

begeistern und zum Mitmachen zu motivieren,<br />

um da<strong>mit</strong> den „Sozialverbund<br />

<strong>Dorf</strong>“ zu erhalten.<br />

Trotz aller Begeisterung sind wir erst<br />

am Anfang unserer Entwicklung und die<br />

zukunftsweisenden Ideen müssen weiter<br />

auf Machbarkeit geprüft und auch umgesetzt<br />

werden. Hier sind wir auf <strong>ein</strong>em<br />

sehr guten Weg.<br />

In enger Zusammenarbeit und <strong>mit</strong> Unterstützung<br />

der Stadt Tittmoning können<br />

wir bereits erste Erfolge verbuchen.<br />

Wichtig ist, dass der entstandene<br />

positive Prozess der <strong>Dorf</strong>entwicklung<br />

am Leben erhalten und von engagierten<br />

Bürgerinnen und Bürgern weiterentwickelt<br />

wird.<br />

Deshalb an dieser Stelle <strong>ein</strong> herzliches<br />

Dankeschön an alle, die es ermöglicht<br />

haben und hoffentlich auch weiterhin<br />

<strong>mit</strong>wirken, dass <strong>Asten</strong> <strong>ein</strong> <strong>Dorf</strong> <strong>mit</strong> <strong>Zukunft</strong><br />

ist und bleibt.<br />

Das wünscht sich die Projektgruppe<br />

„Unser <strong>Dorf</strong> hat <strong>Zukunft</strong>“.<br />

5


2. Vorstellung des <strong>Dorf</strong>es <strong>Asten</strong><br />

6


2.1 Geschichte<br />

<strong>Asten</strong> liegt, <strong>mit</strong> etwa 500 Einwohnern,<br />

in exponierter Lage auf <strong>ein</strong>em<br />

eiszeitlichen Endmoränenhügel aus der<br />

Würmkaltzeit (517 Meter ü. NN) 6 km<br />

nördlich von Tittmoning oberhalb des<br />

Salzachtals, un<strong>mit</strong>telbar an der deutschösterreichischen<br />

Staatsgrenze. Es ist das<br />

nördlichste <strong>Dorf</strong> des so genannten „Rupertiwinkels“,<br />

der nach der Teilung des<br />

Erzstifts Salzburg 1816 entstanden ist.<br />

Von <strong>Asten</strong> aus hat man <strong>ein</strong>en weiten<br />

Ausblick nach Süden in das Salzachbecken,<br />

auf die Berge des Salzkammerguts<br />

und des Chiemgaus.<br />

Um 715 schenkte Herzog Theodebert,<br />

der Sohn von Herzog Theodo, Grundbesitz<br />

in der Gegend an die Salzburger<br />

Kirche. Vor allem das Kloster Nonnberg<br />

war hier, im „unteren Salzburggau“,<br />

reich begütert. Das Frauenkloster Nonnberg<br />

besaß 70% aller Höfe zu <strong>Asten</strong> und<br />

prägte so<strong>mit</strong> bis 1816 das ländliche und<br />

gesellschaftliche Leben in <strong>Asten</strong>.<br />

Der Name des Ortsteils Nonnreit („Rodung<br />

der Nonnen“) erinnert daran. Der<br />

Ortsname <strong>Asten</strong> geht vermutlich auf das<br />

indogermanisch-althochdeutsche „awiwiste“<br />

zurück, was Schaf-Aufenthalt<br />

bedeutet. In den Breves Notitae von 790<br />

ersch<strong>ein</strong>t der Ort <strong>Asten</strong> als Stiftungsgut<br />

des Klosters Otting bei Waging, welches<br />

749 gegründet wurde und nur sehr kurz<br />

bestand. Die Grafschaftsrechte im unteren<br />

Salzburggau hatten die Grafen von<br />

Lebenau inne.<br />

Als 1229 der letzte Graf von Lebenau<br />

starb, beanspruchte Erzbischof Eberhard<br />

II. die Grafschaft. Der Herzog von Bayern<br />

erkannte 1275 die Grenzen des weltlichen<br />

Herrschaftsbereiches der Salzburger<br />

Erzbischöfe weitgehend an. Im Jahr<br />

1328 erließ Erzbischof Friedrich III. <strong>ein</strong>e<br />

eigene „Landesordnung“ und löste sich<br />

und s<strong>ein</strong>e Besitzungen da<strong>mit</strong> endgültig<br />

von Bayern. Das Erzstift Salzburg war<br />

seither <strong>ein</strong> weitgehend eigenständiges<br />

Land innerhalb des Heiligen Römischen<br />

Reiches. <strong>Asten</strong> lag im so genannten<br />

„Flachen Land“ des Erzstifts Salzburg.<br />

1810 fiel das Salzburger Land an das<br />

Königreich Bayern. Im Jahr 1816 wurde<br />

das „Flache Land“ geteilt: Salzburg fiel<br />

an Österreich, <strong>Asten</strong> blieb zusammen<br />

<strong>mit</strong> dem so genannten „Rupertiwinkel“,<br />

westlich der Salzach, bei Bayern.<br />

Am 1. Januar 1976 verlor die Gem<strong>ein</strong>de<br />

<strong>Asten</strong> im Zuge der Gebietsreform ihre<br />

Selbständigkeit und wurde in die Stadt<br />

Tittmoning <strong>ein</strong>gegliedert.<br />

2.2 Strukturdaten<br />

Einwohnerzahlen: 500<br />

Gemarkungsfläche: 14,42 km 2<br />

Gewerbebetriebe: ca. 30<br />

Arbeitsplätze: ca. 200<br />

7


3. Wo wollen wir hin<br />

<strong>Asten</strong><br />

Dem Himmel nahe!<br />

Mit <strong>ein</strong>er lebendigen <strong>Dorf</strong>gem<strong>ein</strong>schaft<br />

– Jung und Alt verwurzelt im <strong>Dorf</strong> –<br />

gestalten wir unsere Gegenwart und <strong>Zukunft</strong>.<br />

Mit diesem Leitmotto stellen wir Astner und <strong>Dorf</strong>ner uns generationsübergreifend<br />

aktiv der Verantwortung um unsere Heimat. Die Entwicklung unseres <strong>Dorf</strong>es<br />

<strong>mit</strong> allen Herausforderungen betrachten wir als wesentliche <strong>Zukunft</strong>saufgabe.<br />

Wir setzen uns aktiv <strong>mit</strong> unserem Lebensraum aus<strong>ein</strong>ander.<br />

8


Leitziele und Visionen unserer <strong>Dorf</strong>gem<strong>ein</strong>schaft<br />

Ô Wirtschaft und Energie<br />

– Wir produzieren die benötigte Energie aus lokalen Ressourcen<br />

– Wir haben <strong>ein</strong>e gute informationstechnische Anbindung in allen Haushalten und Gewerbebetrieben<br />

– Wir kaufen auch in <strong>Zukunft</strong> unseren täglichen Bedarf im <strong>Dorf</strong>laden <strong>ein</strong><br />

– Wir erhalten die Arbeits- und Ausbildungsplätze vor Ort<br />

Ô Soziales, Kultur und Sport<br />

– Jung und Alt sind verwurzelt im <strong>Dorf</strong> und bereit sich zu begegnen und gem<strong>ein</strong>sam zu wachsen<br />

– Zusammenarbeit der Ver<strong>ein</strong>e und der Kirche<br />

– Wir stärken die Kooperation <strong>mit</strong> der früheren Gem<strong>ein</strong>de <strong>Dorf</strong>en<br />

Ô Bauen und Wohnen<br />

– Wir haben <strong>ein</strong>e sichere und gutausgebaute Infrastruktur, um die Naherholungsziele<br />

im Gem<strong>ein</strong>degebiet Tittmoning zu erreichen<br />

– Wir stellen sicher, dass die Lebensqualität in den Siedlungen und im Ortskern steigt<br />

– Wir stellen sicher, dass wir den Brand- und Hilfssschutz für die Bevölkerung gewährleisten können<br />

– Wir haben steigende Bevölkerungszahlen <strong>mit</strong> sinkendem Altersdurchschnitt<br />

Ô Lebensqualität, Ortsbild und Natur<br />

– Gäste und Einheimische fühlen sich in <strong>Asten</strong> wohl<br />

– Wir wertschätzen und bewahren unsere vorhandenen Naturschätze<br />

für jetzige und künftige Generationen<br />

9


4. Entwicklungskonzepte und wirtschaftliche Initiativen<br />

Die Ausgangslage vor 2011 war:<br />

Eine gute <strong>Dorf</strong>gem<strong>ein</strong>schaft von Jung<br />

und Alt, <strong>ein</strong> aktives Ver<strong>ein</strong>s- und <strong>Dorf</strong>leben,<br />

<strong>ein</strong> gut funktionierendes Lebens<strong>mit</strong>telgeschäft,<br />

<strong>ein</strong> noch vorhandenes<br />

Wirtshaus und die Einbindung in <strong>ein</strong>e<br />

wunderschöne Landschaft oberhalb des<br />

Salzachtals, machen in unseren Augen<br />

<strong>Asten</strong> besonders lebens- und liebenswert.<br />

Allerdings waren auch folgende Tendenzen<br />

nicht zu übersehen:<br />

Die Einwohnerzahl von <strong>Asten</strong> hat sich<br />

von 550 Einwohnern im Jahr 2000 auf<br />

500 Einwohner zum 01.01.2014 verringert.<br />

Überproportional reduzierten sich<br />

dabei die Bevölkerungsgruppen von 0<br />

bis 18 Jahren und von 19 bis 40 Jahren.<br />

Ihr Anteil beträgt aktuell 40% der Gesamtbevölkerung.<br />

Im Jahr 2000 waren<br />

dies noch 50%. Als Ursache wurden u.a.<br />

fehlende Baugrundstücke ausgemacht.<br />

Eine Überalterung droht.<br />

<strong>Asten</strong> hatte seit 1838 <strong>ein</strong>e traditionelle<br />

<strong>Dorf</strong>wirtschaft, die allerdings in den<br />

letzten Jahren mehrere Pächterwechsel<br />

verkraften musste und auch baulich<br />

nicht in dem Zustand war, um zukunftsfähig<br />

betrieben werden zu können. Eine<br />

Schließung drohte.<br />

Es fehlte <strong>ein</strong> erkennbarer <strong>Dorf</strong><strong>mit</strong>telpunkt,<br />

<strong>ein</strong> Platz für Feste und Feiern<br />

im Freien.<br />

Langsames Internet durch die fehlende<br />

Breitbandversorgung machte unseren<br />

Betrieben und den Privathaushalten zu<br />

schaffen.<br />

Nur schimpfen und nichts tun ist nicht<br />

unsere Sache. Wir forderten deshalb bei<br />

der Stadt <strong>ein</strong>e Bürgerwerkstatt <strong>ein</strong>, in<br />

der die <strong>Zukunft</strong> unseres Ortes und die<br />

Möglichkeiten zur positiven Veränderung<br />

diskutiert werden sollten.<br />

Am 27.01.2011 traf sich deshalb <strong>ein</strong>e<br />

große Anzahl von Bürgern <strong>mit</strong> unserem<br />

Bürgermeister und den Stadträten. In<br />

der extern moderierten Veranstaltung<br />

kristallisierte sich nach <strong>ein</strong>er Phase der<br />

Kritik schnell heraus, dass die <strong>Dorf</strong>gem<strong>ein</strong>schaft<br />

bei ausreichender Unterstützung<br />

durch die Stadt ihr Schicksal selbst<br />

in die Hand nehmen will.<br />

Weitere Bürgerwerkstätten <strong>mit</strong> der<br />

Bildung von Arbeitskreisen folgten und<br />

stets fanden sich genügend aktive Bürger,<br />

die sich der angesprochenen Themen<br />

annehmen wollten.<br />

Ziel: Alle für <strong>Asten</strong> wichtigen Themen werden <strong>mit</strong> unseren Bürgern besprochen,<br />

abgestimmt und in Eigenverantwortung weiterentwickelt.<br />

10


Günstige Entwicklungen veränderten<br />

die Situation so, dass erste Maßnahmen<br />

zur Verbesserung schnell in Angriff genommen<br />

werden konnten. Es ergab sich,<br />

dass die Stadt die alte Gastwirtschaft<br />

samt großzügigem Umgriff kurzfristig<br />

erwerben konnte.<br />

In weiteren Versammlungen wurde die<br />

Bereitschaft bekundet, in Eigenregie das<br />

Wirtshaus zu <strong>ein</strong>er neuen <strong>Dorf</strong>wirtschaft<br />

und zu Ver<strong>ein</strong>sräumen umzubauen.<br />

Dazu gründete sich <strong>ein</strong>e Genossenschaft,<br />

die heute knapp 600 Mitglieder<br />

zählt. Sie baute das von der Stadt<br />

zur Verfügung gestellte Gebäude <strong>mit</strong><br />

großem finanziellen Aufwand und rd.<br />

15.000 Stunden Eigenleistung zu <strong>ein</strong>er<br />

gut funktionierenden <strong>Dorf</strong>wirtschaft <strong>mit</strong><br />

Ver<strong>ein</strong>sräumen um.<br />

Mit <strong>ein</strong>er eigenen Maßnahme, unterstützt<br />

durch <strong>ein</strong>en Zuschuss vom Amt<br />

für ländliche Entwicklung, gestaltete die<br />

Stadt das zentral gelegene Grundstück<br />

vor und hinter dem Wirtshaus zu dem<br />

gewünschten <strong>Dorf</strong><strong>mit</strong>telpunkt um. Ein<br />

Salettl für Veranstaltungen im Freien erweitert<br />

die Möglichkeiten der Nutzung.<br />

Der Platz wird von allen Ver<strong>ein</strong>en, aber<br />

auch von vielen Gästen sehr gut angenommen.<br />

Dort steht auch der Astner<br />

Maibaum. Die Außenanlagen werden<br />

von uns <strong>mit</strong>gestaltet und gepflegt.<br />

Die Bevölkerung des 1976 in die Stadt<br />

Tittmoning <strong>ein</strong>gem<strong>ein</strong>deten Ortsteils<br />

<strong>Asten</strong> hat sich <strong>ein</strong>e große Eigenständigkeit<br />

bewahrt. Die Schule ging aufgrund<br />

der Errichtung des Schulverbandes 1976<br />

verloren. Der 2001 gegründete <strong>Dorf</strong>kindergarten<br />

konnte bis heute, auch durch<br />

die Aufnahme von <strong>Dorf</strong>ner Kindern<br />

(Gem<strong>ein</strong>de Burgkirchen a. d. Alz) aufrechterhalten<br />

werden. Das soll auch so<br />

bleiben.<br />

11


Wir kaufen im dörflichen Lebens<strong>mit</strong>telgeschäft<br />

rege <strong>ein</strong>, obwohl es im Umfeld<br />

zahlreiche Einkaufszentren <strong>mit</strong> großen<br />

Verkaufsflächen gibt.<br />

Dies sichert die Nahversorgung für <strong>Asten</strong><br />

und ermöglicht auch unseren weniger<br />

mobilen Bewohnern sich <strong>mit</strong> den Dingen<br />

des täglichen Bedarfs <strong>ein</strong>zudecken.<br />

Durch die Steigerung der Einwohnerzahl<br />

könnte das Geschäft noch gestärkt und<br />

auch für <strong>ein</strong>e evtl. Nachfolge interessanter<br />

gemacht werden.<br />

Ziel: Wir kaufen weiterhin überwiegend in unserem <strong>Dorf</strong>laden <strong>ein</strong>.<br />

<strong>Asten</strong> ist landwirtschaftlich geprägt, <strong>mit</strong><br />

zahlreichen noch aktiven Landwirten.<br />

Daneben stellen aber mehr als 30 Unternehmen<br />

Ausbildungsplätze und über 200<br />

Arbeitsplätze bereit. Größere Betriebe<br />

im Ort sind die Schr<strong>ein</strong>erei Asenkerschbaumer,<br />

das Baugeschäft Brandl, das<br />

Bekleidungsgeschäft Winklbauer, das<br />

Busunternehmen Wengler und das Lohnunternehmen<br />

Mayer. Nach langwierigen<br />

Verhandlungen gab es endlich <strong>ein</strong>en<br />

Anbieter für den Ausbau der Breitbandversorgung.<br />

Dadurch haben sich die infrastrukturellen<br />

Voraussetzungen für die<br />

Betriebe und Haushalte erheblich verbessert.<br />

Große Betriebe in den naheliegenden<br />

Städten Burghausen, Burgkirchen<br />

und Traunreut bieten tausende Arbeitsplätze,<br />

sodass auch viele Auspendler aus<br />

unserem Ort nur relativ geringe Entfernungen<br />

zu ihren Arbeitsstätten haben.<br />

Ziel: Den Betrieben wird <strong>ein</strong>e maßvolle Erweiterung ermöglicht. Das restliche<br />

Gem<strong>ein</strong>degebiet wird <strong>ein</strong>e Breitbandversorgung erhalten. Dadurch könnte<br />

z.B. in Nonnreit Entwicklungspotential u.a. für Gewerbebetriebe entstehen.<br />

12


<strong>Asten</strong> ist in der glücklichen Lage, dass<br />

drei stark frequentierte überörtlich ausgewiesene<br />

Radwege und <strong>ein</strong> Pilgerweg<br />

den Ort durchqueren. Auch der Salzhandelsweg<br />

von Bad Reichenhall führte<br />

über Astner Gem<strong>ein</strong>degebiet. Dies stellt<br />

neben der schönen Landschaft und dem<br />

Naherholungsgebiet Leitgeringer See<br />

Potential für mehr Tourismus dar. Derzeit<br />

verzeichnen die vier örtlichen Vermieter<br />

jährlich knapp 1000 Übernachtungen.<br />

Im Wirtshaus machen viele Rast und<br />

stärken sich für die Weiterreise.<br />

Ziel: Das Übernachtungsangebot wird ausgeweitet. Neben der <strong>Dorf</strong>wirtschaft<br />

werden Raststationen angeboten. Auch die besonderen Sehenswürdigkeiten<br />

von <strong>Asten</strong> können diesem Personenkreis ver<strong>mit</strong>telt werden.<br />

Auch der vom Landkreis Traunst<strong>ein</strong><br />

initiierte Vario-Bus bringt künftig Verbesserungen<br />

für <strong>Asten</strong>. Mit diesem System<br />

des öffentlichen Nahverkehrs haben alle<br />

Bürger die Möglichkeit kostengünstig<br />

von mehreren Haltestellen aus zum Arzt,<br />

zum Einkaufen oder zu anderen Zielen<br />

zu gelangen.<br />

Ziel: Wir werben für das neue ÖPNV-System und nutzen es.<br />

13


Beispiel <strong>ein</strong>er von zahlreichen PV-Anlagen im Ort<br />

Wasserkraftanlage in der Klaffmühle<br />

Trotz relativ hohen Energieverbrauchs<br />

durch die <strong>ein</strong>heimische Industrie werden<br />

in der Stadt Tittmoning aktuell schon<br />

über 40% des Gesamtstromverbrauchs<br />

regenerativ erzeugt. Mit <strong>ein</strong>er Wasserkraftanlage,<br />

zwei Biogasanlagen und<br />

zahlreichen z. T. sehr großflächigen<br />

Photovoltaikanlagen trägt <strong>Asten</strong> <strong>ein</strong>en<br />

wesentlichen Anteil dazu bei. Dabei wird<br />

<strong>ein</strong> Vielfaches von dem Strom erzeugt,<br />

der als Eigenverbrauch in der ehemaligen<br />

Gem<strong>ein</strong>de anfällt.<br />

Mit dem bereits vor längerer Zeit fertiggestellten<br />

Energienutzungsplan beabsichtigt<br />

die Stadt Tittmoning, weiteres<br />

Potential für zusätzliche regenerative<br />

Energie zu aktivieren. Dieser Plan beschäftigt<br />

sich aber auch <strong>mit</strong> Einsparmöglichkeiten<br />

sowohl im öffentlichen als<br />

auch im privaten Bereich. Bei uns im Ort<br />

wurde die vorhandene Straßenbeleuchtung<br />

durch LED-Leucht<strong>mit</strong>tel ersetzt und<br />

das städtische Gebäude energetisch<br />

saniert.<br />

Für das geplante Baugebiet soll der<br />

Energienutzungsplan erweitert werden,<br />

um für die besondere Situation die bestmögliche<br />

Lösung zu finden. Außerdem<br />

wurde <strong>ein</strong>e Umtauschaktion für stromsparende<br />

Heizungspumpen organisiert.<br />

Über 100 Heizungspumpen wurden<br />

ausgetauscht, darunter viele auch aus<br />

<strong>Asten</strong>.<br />

Ziel: Ausbau <strong>ein</strong>es Nahwärmenetzes auch für das städt. Gebäude, betrieben <strong>mit</strong><br />

nachwachsenden Rohstoffen. Weiterer Ausbau erneuerbarer Energien,<br />

wie Photovoltaikanlagen auf Dächern evtl. ergänzt durch Windkraft.<br />

Sensibilisierung der Bürger für Energie<strong>ein</strong>sparmöglichkeiten.<br />

14


1996 wurde <strong>Asten</strong> kanalisiert. Dadurch<br />

wurden die alten Hauskläranlagen <strong>mit</strong><br />

Sickerschächten abgelöst. Diese werden<br />

heute noch teilweise für das Ableiten<br />

von Regenwasser verwendet.<br />

Der Kanal wurde als Trennsystem ausgebaut,<br />

wobei nur das Schmutzwasser<br />

zur Kläranlage in Tittmoning geleitet<br />

wird. Straßenabwässer und das nicht<br />

versickerte Regenwasser aus Dachrinnen<br />

und befestigten Flächen werden nach<br />

<strong>ein</strong>er Vorr<strong>ein</strong>igung teilweise ins Astner<br />

Moos geleitet und verbessern dadurch<br />

kl<strong>ein</strong>räumig das Klima. Die Bodenverhältnisse<br />

stellen immer schon und<br />

auch für das geplante Baugebiet <strong>ein</strong>e<br />

große Herausforderung dar, weil kaum<br />

sickerfähige Stellen vorhanden sind. Die<br />

Wasserversorgung des Ortes ist dem<br />

Zweckverband der „Otting-Pallinger-<br />

Gruppe“ übertragen und funktioniert<br />

ausgezeichnet.<br />

Ziel: Langfristige Lösung für die Entsorgung von Oberflächenwasser.<br />

Eigentum der Stadt Tittmoning sind<br />

neben dem erworbenenen Wirtshausgrund:<br />

- Das ehemalige Lehrerwohnhaus,<br />

in dem <strong>ein</strong>ige Wohnungen,<br />

Ver<strong>ein</strong>sräume und der <strong>Dorf</strong>kindergarten<br />

untergebracht sind.<br />

- Das in die Jahre gekommene und<br />

nicht mehr dem aktuellen Stand<br />

der Technik entsprechende Feuerwehrhaus.<br />

Ziel: Erwerb <strong>ein</strong>es Grundstückes und Bau <strong>ein</strong>es neuen Feuerwehrhauses.<br />

15


5. Soziales und kulturelles Leben<br />

Wie sehr den Astner Bürgern die <strong>Zukunft</strong><br />

ihres <strong>Dorf</strong>es am Herzen liegt,<br />

spiegelt sich wieder in der hohen und<br />

engagierten Beteiligung an der jährlichen<br />

Bürgerversammlung, an den<br />

<strong>Dorf</strong>werkstätten 2011 und 2014 und an<br />

der Veranstaltung zur Entwicklung des<br />

Leitbildes. Auch in den Projektgruppen<br />

„<strong>Dorf</strong>Wirtschaft“ und „Unser <strong>Dorf</strong> hat<br />

<strong>Zukunft</strong>“ zeigten die Astner großen<br />

Einsatz. Die derzeit ca. 600 Genossenschafts<strong>mit</strong>glieder<br />

<strong>mit</strong> <strong>ein</strong>er Einlage von<br />

ca. 210.000 Euro sprechen für sich. Seit<br />

der Auflösung des örtlichen Gem<strong>ein</strong>derates<br />

waren immer Vertreter aus <strong>Asten</strong><br />

im Tittmoninger Stadtrat: Bis 2002 zwei,<br />

ab 2005 drei,<br />

ab 2008 fünf. Auch in der 2013 entstandenen<br />

Entwicklungsgruppe für „die faire<br />

Stadt Tittmoning“ ist <strong>Asten</strong> vertreten.<br />

Ziel: Menschen motivieren, sich handelnd, politisch und gesellschaftlich,<br />

für die <strong>Zukunft</strong> unseres <strong>Dorf</strong>es <strong>ein</strong>zubringen.<br />

16


Dass Haus, Hof und Garten <strong>ein</strong>en<br />

gepflegten Eindruck machen, ist uns<br />

Astnern <strong>ein</strong> selbstverständliches Anliegen.<br />

Daneben werden auch Aufgaben<br />

wahrgenommen, die über den privaten<br />

Bereich hinausgehen: Beetpaten pflegen<br />

die Außenanlagen bei der „<strong>Dorf</strong>Wirtschaft“,<br />

Bolzplatz und Friedhof werden<br />

gemäht; der Friedhof wird von Unkraut<br />

gesäubert und die Kirche innen geputzt.<br />

Im Winter halten Schneeräumer den<br />

Weg zur Kirche frei. Jemand ist verantwortlich<br />

für das Kriegerdenkmal, den<br />

Mesnergarten, die öffentliche Beflaggung,<br />

den Schaukasten bei der Kirche<br />

und die Begrüßungstafeln. Für alle wurde<br />

<strong>ein</strong>e Boulebahn angelegt. Eltern haben<br />

beim Kindergarten <strong>ein</strong>en Maibaum<br />

aufgestellt und halten den Wichtelplatz<br />

in Schuss. Die Landjugend pflanzte<br />

<strong>ein</strong>e Friedenslinde und stellte <strong>ein</strong>en<br />

Gedenkst<strong>ein</strong> auf. 2013 gab es erstmalig<br />

<strong>ein</strong>en beleuchteten, vom Kindergarten<br />

geschmückten Christbaum neben der<br />

Ortsdurchfahrt. Die Eigentümer der zahlreichen<br />

Flurdenkmäler kümmern sich um<br />

deren Pflege und Erhaltung. Neue Ruhebänke<br />

wurden aufgestellt.<br />

Ziel: Neben der Verantwortung für den eigenen Besitz auch weitere Aufgaben<br />

wahrnehmen, die der Gestaltung des <strong>Dorf</strong>es zugutekommen.<br />

17


Kirche und <strong>Dorf</strong> bilden in <strong>Asten</strong> nicht nur<br />

optisch, sondern auch tatsächlich immer<br />

noch <strong>ein</strong>e Einheit. Viele Ehrenamtliche<br />

sorgen für <strong>ein</strong>e lebendige Kirchengem<strong>ein</strong>de<br />

vor Ort. Die Wahlbeteiligung für<br />

PGR und KV ist seit Jahren überdurchschnittlich<br />

hoch (PGR 2014: 51,8%),<br />

ebenso der Kirchenbesuch <strong>mit</strong> ca. 28%<br />

an gewöhnlichen Sonntagen und mehr<br />

als 50% an hohen Feiertagen. Schon als<br />

<strong>Asten</strong> noch salzburgisch war, reichte der<br />

Kirchensprengel über die Grenze nach<br />

Bayern. Bis heute gehören Bewohner<br />

der ehemaligen Gem<strong>ein</strong>de <strong>Dorf</strong>en (jetzt<br />

Burgkirchen) und <strong>ein</strong>ige Halsbacher zur<br />

Kuratie <strong>Asten</strong> <strong>mit</strong> derzeit ca. 590 Mitgliedern.<br />

<strong>Asten</strong> ist Teil des Pfarrverbandes<br />

Tittmoning.<br />

Getragen wird das kirchliche Leben gem<strong>ein</strong>sam<br />

<strong>mit</strong> den Seelsorgern vom Pfarrgem<strong>ein</strong>derat,<br />

der Frauengem<strong>ein</strong>schaft<br />

(<strong>mit</strong> 140 Mitgliedern), der KLJB (<strong>mit</strong> 60<br />

Mitgliedern), den Ministranten (z. Zt. 21<br />

von 9 bis 17 Jahren), <strong>ein</strong>em achtköpfigen<br />

Gruppenleiterteam, das regelmäßige<br />

Gruppenstunden für Kinder ab neun<br />

Jahren anbietet, der MMC (<strong>mit</strong> ca. 30<br />

Mitgliedern), drei Chören (Erwachsene,<br />

Jugend, Kinder), <strong>ein</strong>er Familienpastoral,<br />

<strong>ein</strong>er Familien-Kind-Gruppe, <strong>ein</strong>er Gebetsgruppe<br />

sowie weiteren Freiwilligen,<br />

die sich nach Bedarf <strong>ein</strong>bringen. Die<br />

Kirchenverwaltung kümmert sich um die<br />

kirchlichen Gebäude und Liegenschaften<br />

und treibt <strong>mit</strong> dem Pfarrgem<strong>ein</strong>derat die<br />

längst notwendige Kirchenrenovierung<br />

voran. Dafür wird <strong>mit</strong> Veranstaltungen<br />

und Aktionen, auch <strong>mit</strong> Unterstützung<br />

der Ver<strong>ein</strong>e und privaten Sponsoren,<br />

denen „ihre Kirche“ <strong>ein</strong> Anliegen ist,<br />

das notwendige Renovierungskapital<br />

angespart.<br />

Es ist uns sehr wichtig, dass an allen<br />

Sonn- und Feiertagen, sowie <strong>ein</strong>mal<br />

werktags <strong>ein</strong> Gottesdienst stattfindet.<br />

Dabei werden auch regelmäßig Familien<br />

und Jugendliche als Zielgruppen ange-<br />

18


sprochen und übernehmen die Vorbereitung.<br />

Unterschiedliche Gebetsformen<br />

wie z. B. Rosenkränze, Maiandachten,<br />

Taizégebet usw. sorgen für Leben im<br />

Gotteshaus. Auch Erstkommunion,<br />

Taufen und Beerdigungsgottesdienste<br />

werden in unserer Kirche gehalten. Die<br />

Hochfeste im Kirchenjahr feiern wir <strong>mit</strong><br />

festlichen Gottesdiensten. Ältere Mitbürger,<br />

die nicht mehr aktiv am Gem<strong>ein</strong>deleben<br />

teilnehmen können, werden<br />

zuhause besucht. Allen Senioren wird zu<br />

besonderen Jubiläen gratuliert. Ebenso<br />

werden Täuflinge <strong>mit</strong> <strong>ein</strong>em Geschenk<br />

bedacht.<br />

Ziel: Wir wollen <strong>ein</strong>e eigenständige Kirchengem<strong>ein</strong>de bleiben, in der viele<br />

Ehrenamtliche <strong>mit</strong>wirken und Kirche für alle Altersgruppen glaubhaft<br />

lebendig gestalten.<br />

Kinder und Jugendliche fühlen sich in der Ortskirche geborgen.<br />

Wir wollen vielen Menschen die Möglichkeit anbieten, sich <strong>mit</strong> ihren<br />

Talenten und Interessen aktiv am kirchlichen Leben zu beteiligen.<br />

Wir integrieren Kinder, Jugendliche und junge Familien.<br />

Kirche muss im <strong>Dorf</strong> bleiben.<br />

Wir wollen, dass unsere kunsthistorisch bedeutsame Kirche renoviert<br />

wird und erhalten bleibt.<br />

Älteren Menschen zeigen wir unsere Wertschätzung durch Gesten der<br />

Verbundenheit.<br />

19


Von der Aussendung der Sternsinger<br />

über die Fastenzeit, Palmsonntag,<br />

Ostern, den Marienmonat Mai, das<br />

Kirchenpatrozinium, das Erntedankfest,<br />

Allerheiligen und den Advent bis hin zu<br />

Weihnachten wird allgem<strong>ein</strong>es religiöses<br />

Brauchtum ortstypisch praktiziert. Dabei<br />

ist es <strong>ein</strong> besonderes Anliegen, Kindern<br />

bestimmte Rituale zu ver<strong>mit</strong>teln und<br />

ihnen <strong>mit</strong> auf den Weg zu geben. So<br />

bringt z. B. jedes Kind s<strong>ein</strong>e Kommunionkerze<br />

an Lichtmess selbst zur Weihe<br />

oder bindet s<strong>ein</strong>en eigenen Kräuterkranz<br />

für Mariä Himmelfahrt. Es gibt <strong>ein</strong>en<br />

besonderen Kreuzweg für Kinder und<br />

<strong>ein</strong>e Maiandacht. Kinder gestalten das<br />

Hirtenspiel und treffen sich beim Kinderbibeltag.<br />

Eine Gruppe von Kindern belebt in der<br />

Adventszeit den Brauch des Kletzgehens<br />

und sammelt Geld für Kinder in Kenia.<br />

Den Nikolausbesuch bei den Astner<br />

Kindern übernimmt seit vielen Jahren<br />

die KLJB Gruppe. Durch <strong>ein</strong>e private<br />

Initiative wird alle drei Jahre <strong>mit</strong> viel<br />

Einsatz <strong>ein</strong> Hl. Grab aufgebaut, das von<br />

zahlreichen Einheimischen und Gästen<br />

besucht wird. Heuer gab es erstmals <strong>ein</strong>en<br />

Emmausgang.<br />

Musikalisches Brauchtum pflegen die<br />

„Astner Wirtshausmusi“ und Sepp<br />

Winklbauer <strong>mit</strong> s<strong>ein</strong>er Ziach im hiesigen<br />

Erlebnisdorf Winklbauer. Unterstützt<br />

wird er dabei u. a. von Hochzeitslader<br />

Rupert Wolfswinkler, der hier wohnt und<br />

dessen Wirkungsbereich weit über die<br />

Ortsgrenze hinausgeht.<br />

Ziel: Wir erhalten und pflegen Brauchtum in s<strong>ein</strong>er ursprünglichen Form.<br />

Kindern ver<strong>mit</strong>teln wir Rituale.<br />

Feste feiern wir <strong>mit</strong><strong>ein</strong>ander in <strong>ein</strong>em würdigen Rahmen und <strong>mit</strong> dem<br />

entsprechenden Brauchtum.<br />

20


Bei allen Gruppen und Gremien wird<br />

Geselligkeit gepflegt. Ehrenamtliche<br />

werden zu <strong>ein</strong>em gem<strong>ein</strong>samen Frühschoppen<br />

<strong>ein</strong>geladen. Für Senioren gibt<br />

es zwei Mal im Jahr <strong>ein</strong>en unterhaltsamen<br />

Nach<strong>mit</strong>tag und von September bis<br />

April <strong>ein</strong>en wöchentlichen Spielenach<strong>mit</strong>tag.<br />

Dazu kommen vier Ausflugsfahrten<br />

während des Sommerhalbjahres.<br />

Drei Mal im Jahr ersch<strong>ein</strong>t <strong>ein</strong> Pfarrbrief,<br />

der verteilt an alle Haushalte über das<br />

Geschehen in der Kuratie informiert. Alle<br />

zwei Jahre laden PGR und KV zu <strong>ein</strong>em<br />

informativen Pfarrfamilienabend <strong>ein</strong>.<br />

Ziel: Wir schaffen Möglichkeiten für geselliges Beisammens<strong>ein</strong> und<br />

nehmen sie innerhalb der Altersgruppen und übergreifend wahr,<br />

auch als Möglichkeit zur Integration.<br />

21


egionale und fair gehandelte Produkte<br />

verwendet. Auch das Einzelhandelsgeschäft,<br />

die „<strong>Dorf</strong>Wirtschaft“ und <strong>ein</strong>ige<br />

Betriebe am Ort bieten jeweils fair gehandelte<br />

Produkte an bzw. verwenden<br />

solche.<br />

Aus der Kuratie <strong>Asten</strong> werden auch soziale<br />

Hilfsprojekte unterstützt. Das jährliche<br />

Solidaritätsessen wird zugunsten<br />

der Gem<strong>ein</strong>de von Pater Domingos in<br />

Brasilien veranstaltet. Seit vielen Jahren<br />

beteiligt sich die KLJB an der Hilfsaktion<br />

„Junge Leute helfen“. Mit der Aktion<br />

„Rumpelkammer“ erwirtschaftet die<br />

KLJB Geld, das Projekten in aller Welt<br />

zugutekommt. Auch aus der Aktion<br />

„Minibrot“, dem Erlös aus dem jährlich<br />

stattfindenden Astner Festl und der Nikolausaktion<br />

fließen regelmäßig Beträge<br />

für die Schule in Kenia. Zu verschiedenen<br />

Anlässen werden Produkte aus fairem<br />

Handel angeboten. Im Pfarrheim werden<br />

Ziel: Wir setzen uns gezielt für Hilfsprojekte in den Ländern der Einen Welt <strong>ein</strong><br />

und erkennen die Notwendigkeit fairen Handels.<br />

22


Unser Kindergarten <strong>mit</strong>ten im <strong>Dorf</strong><br />

bedeutet kurze Wege von und nach<br />

Hause, zum nahen Lebens<strong>mit</strong>telgeschäft,<br />

zum Spielplatz, ins Pfarrheim, wo die<br />

Turnstunde stattfindet und zum Erlebnisplatz<br />

im Wald. Im eigenen Garten<br />

bewirtschaften die Kinder <strong>ein</strong>ige Beete<br />

und ernten Äpfel vom selbst gepflanzten<br />

Baum.<br />

Ins örtliche Brauchtum sind sie z. B. am<br />

Erntedankfest, beim Kirtahutschn oder<br />

an St. Martin integriert.<br />

Mit dem Kindergarten haben wir Astner<br />

<strong>ein</strong> zusätzliches Stück Lebensqualität<br />

gewonnen. Wie schön ist es, die Kinder<br />

auf dem Spielplatz zu beobachten oder<br />

an vielen Tagen ihr herzerfrischendes<br />

Lachen oder auch Geschrei zu hören.<br />

Kinder brauchen das <strong>Dorf</strong> und wir brauchen<br />

Kinder.<br />

Für junge Familien bietet der Kindergarten<br />

<strong>ein</strong>en Anreiz sich in <strong>Asten</strong> niederzulassen.<br />

Ziel: Wir möchten unseren <strong>Dorf</strong>kindergarten weiter erhalten<br />

und durch ihn Lebensfreude erfahren.<br />

23


Neben dem kirchlichen Leben prägt<br />

auch das Ver<strong>ein</strong>sgeschehen unser <strong>Dorf</strong>leben.<br />

Ver<strong>ein</strong>e sind wichtiges Kulturgut.<br />

Viele Bürger finden in den Ver<strong>ein</strong>en Kameradschaft<br />

und <strong>ein</strong> Stück Heimat. Ver<strong>ein</strong>slokal<br />

für alle ist die <strong>Dorf</strong>wirtschaft<br />

<strong>mit</strong> dem Ver<strong>ein</strong>sheim. Alle Treffen und<br />

Feiern finden dort statt. <strong>Asten</strong> hat vier<br />

Ortsver<strong>ein</strong>e: Die freiwillige Feuerwehr<br />

(161 Mitglieder, davon 67 Aktive und<br />

22 Jungfeuerwehrler), die Reservistenkameradschaft<br />

(43), eng verbunden <strong>mit</strong><br />

der Krieger- und Soldatenkameradschaft<br />

<strong>Asten</strong>-<strong>Dorf</strong>en (noch 5 Kriegsteilnehmer<br />

und 150 Reservisten) und die Salzachtaler<br />

Schützen (200 Mitglieder und 20<br />

Schüler und Jugendliche). Die Ver<strong>ein</strong>e<br />

halten Mitgliederversammlungen und<br />

Kameradschaftsabende ab, nehmen<br />

Ehrungen ihrer Mitglieder vor, gratulieren<br />

zu Festtagen, beteiligen sich in<br />

Uniform und <strong>mit</strong> der Fahne an Beerdigungen,<br />

unternehmen jeweils Ausflüge<br />

und organisieren Grillfeste, sowie den<br />

traditionellen „Oasenball“. Die Kriegerund<br />

Soldatenkameradschaft begeht am<br />

Pfingstmontag ihren Jahrestag <strong>mit</strong> den<br />

örtlichen Ver<strong>ein</strong>en und Abordnungen<br />

aus dem Euregiobereich. Die Reservisten<br />

haben <strong>ein</strong>en eigenen Chor. Besondere<br />

Jubiläen werden <strong>mit</strong> dem ganzen <strong>Dorf</strong><br />

gefeiert. So begeht 2015 die Kriegerund<br />

Soldatenkameradschaft ihr 125jähriges<br />

Jubiläum. Ins Ver<strong>ein</strong>sgeschehen<br />

<strong>ein</strong>gebunden ist auch die Freiwillige<br />

Feuerwehr <strong>Dorf</strong>en.<br />

Ortsübergreifend zählt der Gartenbauver<strong>ein</strong><br />

Kay-<strong>Asten</strong> 116 Mitglieder aus<br />

unserem <strong>Dorf</strong>. S<strong>ein</strong> besonderes Anliegen<br />

sind neben dem Blumenschmuck, naturnahe<br />

Gärten und heimische Gehölze.<br />

Er bietet Kurse und Fachvorträge an<br />

(z. B. Baumschneidekurs) und organisiert<br />

den Tittmoninger Apfelmarkt. Er pflegt<br />

Verkehrsinseln und kümmert sich um<br />

die Dekoration des Ortes bei besonderen<br />

Anlässen. Vertreter aller Ver<strong>ein</strong>e<br />

betreiben gem<strong>ein</strong>sam <strong>ein</strong>en Stand bei<br />

der Waldweihnacht im benachbarten<br />

Halsbach. Der Erlös kommt der Genossenschaft<br />

zugute.<br />

24


Allen Ver<strong>ein</strong>en ist der Nachwuchs <strong>ein</strong><br />

besonderes Anliegen. Die Jungfeuerwehr<br />

beobachten wir oft bei ihren Übungen<br />

im <strong>Dorf</strong>. An Weihnachten bringt sie uns<br />

das Friedenslicht. Die Schützen bieten<br />

regelmäßig Trainingsabende am örtlichen<br />

Schießstand für die Jugend an.<br />

Alle Ver<strong>ein</strong>e engagieren sich im Ferienprogramm<br />

für Kinder. Das gilt auch für<br />

den Trachtenver<strong>ein</strong> Alpenrose Grassach,<br />

Tittmoning, dem ca. 25 Astner Mitglieder<br />

angehören. 150 Mitglieder aus <strong>Asten</strong><br />

zählt der Alpenver<strong>ein</strong> Tittmoning. Am<br />

jährlichen Berggottesdienst auf der Gleiwitzer<br />

Hütte beteiligen sich viele Astner.<br />

Anlässlich der Wiedereröffnung des Astner<br />

Wirtshauses gründete sich die „Astner<br />

Wirtshausmusi“. Etwa 30 Mitglieder,<br />

vorwiegend Jugendliche und junge<br />

Erwachsene aus dem Einzugsgebiet der<br />

<strong>Dorf</strong>wirtschaft spielen unter der Leitung<br />

von Franz Deser echte, traditionelle<br />

Blasmusik, auch <strong>mit</strong> Liedtexten, wie sie<br />

von ca. 1850-1950 in oberbayerischen<br />

Wirtshäusern gespielt wurde. Die Wirtshausmusi<br />

versteht sich als Projektgruppe<br />

zur Pflege altbayerischer Blasmusik und<br />

spielt bei besonderen Anlässen, auch in<br />

der Kirche, zur Freude aller aus nah und<br />

fern auf.<br />

Vor <strong>ein</strong>igen Jahren hat sich in <strong>Asten</strong> <strong>ein</strong>e<br />

Trommelgruppe gebildet. Gem<strong>ein</strong>sam<br />

<strong>mit</strong> Trommlerinnen aus Trostberg tritt die<br />

10köpfige Gruppe z. B. beim Weltgebetstag<br />

und Pfarrfest in <strong>Asten</strong> oder beim<br />

Stadtfest in Tittmoning auf.<br />

S<strong>ein</strong>en Sitz in <strong>Asten</strong> hat auch der gem<strong>ein</strong>nützige<br />

Ver<strong>ein</strong> „Für Kinder in Kenia<br />

e. V.“ <strong>mit</strong> derzeit 30 Mitgliedern.<br />

Ziel: Wir fördern und erhalten die Ortsver<strong>ein</strong>e als bedeutendes Kulturgut und<br />

wichtigen Bestandteil sozialer Integration.<br />

Kinder und Jugendliche binden wir altersgerecht <strong>ein</strong> und versuchen<br />

sie zu begeistern.<br />

Wir erkennen Mitgliedschaften in Ver<strong>ein</strong>en als sinnvolle Freizeitbeschäftigung.<br />

Menschen finden in Ver<strong>ein</strong>en Heimat.<br />

25


Bei uns im <strong>Dorf</strong> kennt jeder jeden.<br />

Gegenseitige Anteilnahme und Hilfsbereitschaft<br />

sind selbstverständlich.<br />

Zugezogene erleben hier <strong>ein</strong>e offene<br />

Nachbarschaft und werden schnell in<br />

die <strong>Dorf</strong>gem<strong>ein</strong>schaft aufgenommen.<br />

Für Familien <strong>mit</strong> Kindern sind die Eltern-<br />

Kind-Gruppe, der Kindergarten,<br />

der Spielplatz und der Bolzplatz mögliche<br />

Begegnungsstätten. Im Sommer ist<br />

die Boulebahn <strong>ein</strong> beliebter Treffpunkt.<br />

Jung und Alt begegnen sich im Lebens<strong>mit</strong>telgeschäft<br />

oder in oder nach der<br />

Kirche. Es besteht die Möglichkeit, <strong>ein</strong>em<br />

Ver<strong>ein</strong>, <strong>ein</strong>er kirchlichen Gruppe oder<br />

<strong>ein</strong>em der Astner Chöre beizutreten.<br />

Im <strong>Dorf</strong>wirtshaus, im Gastgarten, beim<br />

Frauen- oder Männerstammtisch oder<br />

bei <strong>ein</strong>er Veranstaltung im Pfarrheim<br />

treffen sich Alt<strong>ein</strong>gesessene und Neuzugänge.<br />

Von der Pfarrei erhalten Zugezogene<br />

<strong>ein</strong>en Begrüßerbrief, der<br />

alle wichtigen Kontaktpersonen und<br />

Telefonnummern enthält.<br />

Ziel: Wir nehmen Neuzugezogene wahr und lassen ihnen notwendige<br />

Information und Hilfe zukommen.<br />

Wir laden sie zu <strong>ein</strong>em der verschiedenen Treffpunkte <strong>ein</strong>.<br />

26


Leute treffen und kennenlernen kann<br />

man auch bei der jährlichen Spielsaison<br />

der Astner Theatergruppe. 2013 gab es<br />

erstmals <strong>ein</strong> Kabarett <strong>mit</strong> der Astner Wirtin.<br />

Zum musikalischen Frühschoppen,<br />

Dämmerschoppen und zum Pfarrfest<br />

spielt die „Astner Wirtshausmusi“ auf.<br />

Der Astner Singkreis gibt Konzerte und<br />

in der Kirche finden Gitarren- und Trommelkonzerte<br />

statt, sowie jährlich <strong>ein</strong>e<br />

Erntedankandacht <strong>mit</strong> Texten, Liedern<br />

und Bildern. Das Astner Adventsingen<br />

gestalten ortsansässige Sänger und Musikanten.<br />

Alle 10 Jahre feiert das ganze<br />

<strong>Dorf</strong> nach alter Tradition die Faschingshochzeit.<br />

Auf Anfrage finden Kirchenführungen<br />

statt.<br />

Ziel: Wir führen Menschen verschiedenen Alters zusammen.<br />

Kirche und <strong>Dorf</strong>wirtschaft nutzen wir als geeignete Rahmen<br />

für kulturelle Veranstaltungen.<br />

27


Im Astner Pfarrheim wird zwei Mal im<br />

Jahr <strong>ein</strong> Kurs für Rückenschule angeboten.<br />

Ein Musiklehrer erteilt Schülern<br />

Musikunterricht. Im Saal des Pfarrheims<br />

treffen sich Interessierte zu Vorträgen,<br />

Filmabenden, Einkehrtagen oder Kursen<br />

wie z. B. Tanzkurs oder Erste Hilfe Kurs.<br />

Hier finden auch Ausstellungen statt.<br />

Ziel: Das Pfarrheim bleibt <strong>ein</strong> weiterer Treffpunkt.<br />

Es muss gepflegt und erhalten werden.<br />

Langjährige Tradition haben in <strong>Asten</strong><br />

zwei Flurprozessionen, wobei die Felder<br />

und Wiesen der ehemaligen Gem<strong>ein</strong>den<br />

<strong>Asten</strong> und <strong>Dorf</strong>en umgangen und<br />

gesegnet werden. An der traditionellen<br />

Fronleichnamsprozession beteiligen sich<br />

Abordnungen der kirchlichen Gruppen<br />

und der örtlichen Ver<strong>ein</strong>e <strong>mit</strong> ihren Fahnen.<br />

Eine der ältesten Traditionen ist die<br />

Wallfahrt von Salzburg und Tittmoning<br />

aus dem 16. Jhdt. nach Altötting. Sie lebt<br />

heute weiter in der Wallfahrt der Rupertiwinkler,<br />

die in <strong>Asten</strong> Quartier erhalten.<br />

In unserer Kirche werden an Weihnachten<br />

<strong>ein</strong> großer Christbaum und die mehr<br />

als 300 Jahre alte Krippe aufgestellt.<br />

2011 feierte die Kuratie den 550ten Wei-<br />

28


hetag ihrer Kirche. Der Festtag wurde<br />

in <strong>ein</strong>em Bildband dokumentiert. Eine<br />

Fotoausstellung über die Geschichte<br />

der Kuratie <strong>Asten</strong> war Impuls für <strong>ein</strong><br />

Heimatbuch, das in den nächsten Jahren<br />

entstehen wird.<br />

2011 wurden auch zwei neue Kirchenführer<br />

aufgelegt. 2007 wurden alle<br />

Denkmäler katalogisiert. Aktuell fasst<br />

<strong>ein</strong>e Broschüre alle Flurdenkmäler zusammen<br />

und schlägt Routen für Fußgänger<br />

und Radfahrer vor. Straßennamen<br />

im <strong>Dorf</strong> erinnern neben verdienten Tittmoningern<br />

auch an den ersten Lehrer,<br />

Joseph Neudecker (1778 - 1840), an <strong>ein</strong><br />

früheres Brechelbad, an den Herrnsitz<br />

und Gangsteig, <strong>ein</strong>en alten Kirchenweg.<br />

2000 und 2002 gab es <strong>ein</strong>en Astner<br />

Kalender, der besondere Gegebenheiten,<br />

Gebäude und Plätze im <strong>Dorf</strong> festhielt.<br />

Auf <strong>ein</strong>e 36-jährige Tradition schaut<br />

die Partnerschaft der Astner KLJB <strong>mit</strong><br />

Forchheim zurück, die weiterhin gepflegt<br />

wird. Die KLJB organisiert auch das bekannte<br />

„AstnerFestl“, wo sich Jugendliche<br />

aus der ganzen Umgebung treffen<br />

und feiern.<br />

Seit mehr als 20 Jahren feiern wir an<br />

Erntedank unser Pfarrfest <strong>mit</strong> Essen,<br />

Trinken, der Astner Blasmusik und <strong>ein</strong>em<br />

unterhaltsamen Programm. Jung und Alt<br />

feiern <strong>mit</strong><strong>ein</strong>ander.<br />

Groß gefeiert werden in <strong>Asten</strong> Ver<strong>ein</strong>sjubiläen.<br />

Alle fünf Jahre stellt die Astner<br />

Feuerwehr <strong>ein</strong>en Maibaum auf. Auch<br />

daran nimmt Alt und Jung teil.<br />

Ziel: Wir pflegen Traditionen und halten die <strong>Dorf</strong>geschichte fest.<br />

Wir werden <strong>ein</strong> Heimatbuch für <strong>Asten</strong> herausgeben.<br />

29


Wir Astner haben das große Glück,<br />

<strong>mit</strong>ten in der Natur zu leben. Von der<br />

Haustür weg können wir zu Spaziergängen<br />

und Wanderungen in die nähere und<br />

weitere Umgebung aufbrechen. Der nahe<br />

Wald, das Astner Moos oder die Linde<br />

am Herrnsitz sind lohnende Ziele, genauso<br />

wie die vielen Kapellen und Kreuze<br />

im <strong>Dorf</strong> und außerhalb, meist unter<br />

<strong>ein</strong>em Baum und <strong>mit</strong> <strong>ein</strong>er <strong>ein</strong>ladenden<br />

Bank. Auf den vielen Wegen rund ums<br />

<strong>Dorf</strong> machen auch Radfahren oder Walken<br />

Spaß. Die zahlreichen durchfahrenden<br />

Radler sind der Beweis. Für E-Bikes<br />

gibt es <strong>ein</strong>e Tankstelle beim Wirtshaus.<br />

Wer es abenteuerlich mag, wandert oder<br />

radelt hinunter zur Salzach, wo er in der<br />

Au die besondere Pflanzenwelt bewundern<br />

kann. Unsere Kinder sind auf dem<br />

Spielplatz, dem Bolzplatz oder im Erlebnisdorf<br />

Winklbauer gut aufgehoben. An<br />

den Wochenenden trifft man sich an der<br />

Boulebahn. Im Sommer lädt der nahe<br />

Leitgeringer See zum Baden <strong>ein</strong>. Der<br />

Astner Biergarten ist immer <strong>ein</strong>en Ausflug<br />

wert. Die Astner Schützen treffen<br />

sich regelmäßig an ihrem Schießstand<br />

neben dem Wirtshaus. Für Kinder gibt es<br />

Gruppenstunden und während der Sommerferien<br />

verschiedene Angebote des<br />

Ferienprogramms hier am Ort.<br />

Ziel: Wir erkennen und schätzen den Freizeitwert unseres Ortes und s<strong>ein</strong>er<br />

Umgebung und die da<strong>mit</strong> verbundene Lebensqualität.<br />

Wir erhalten die intakte Natur.<br />

Das Rad- und Wegenetz werden wir sanft ausbauen und den Bolz- und<br />

Spielplatz im <strong>Dorf</strong> erhalten.<br />

Wir nutzen und fördern sinnvolle Freizeitangebote.<br />

30


6. Baugestaltung und -entwicklung<br />

Von allen Richtungen, aus denen man<br />

sich <strong>Asten</strong> nähert, blicken wir auf die<br />

spätgotische Kuratiekirche „Mariä Himmelfahrt“,<br />

als markanten Mittelpunkt<br />

des <strong>Dorf</strong>es.<br />

Der Tuffquaderbau <strong>mit</strong> nicht <strong>ein</strong>gezogenem<br />

Chor und Westturm wurde in der<br />

2. Hälfte des 15. Jahrhunderts durch den<br />

Braunauer Baumeister Stephan Krummenauer<br />

errichtet. Wegen des weithin<br />

sichtbaren Kirchturms, von dem aus man<br />

bei klarer Sicht mindestens 50 weitere<br />

Kirchtürme erblicken kann, ist die Astner<br />

Kirche <strong>ein</strong> bedeutender trigonometrischer<br />

Vermessungspunkt.<br />

Umgeben von mächtigen Tuffst<strong>ein</strong>mauern<br />

fügt sich der alte und erweiterte<br />

Friedhof harmonisch in die Ansicht der<br />

<strong>Dorf</strong>kirche <strong>ein</strong>. Am Eingang zum Friedhof<br />

steht das historische Kriegerdenkmal,<br />

erbaut von Richard Puchner im Jahre<br />

1920, das an die Opfer des 1. Weltkrieges<br />

erinnert.<br />

Kirche „Mariä Himmelfahrt“<br />

Neben der Kirche steht das im Jahr 1980<br />

liebevoll renovierte denkmalgeschützte<br />

Pfarrheim - ehemaliges Mesnerhaus<br />

und noch früher Schulhaus - das uns als<br />

Pfarrgem<strong>ein</strong>de für die verschiedensten<br />

Veranstaltungen zur Verfügung steht.<br />

Dieser stattliche zweigeschossige Walmdachbau<br />

wurde im 18. Jahrhundert<br />

erbaut.<br />

Pfarrheim (ehemaliges Mesnerhaus)<br />

Kriegerdenkmal<br />

31


Ein weiterer ortsbildprägender Bau in<br />

exponierter Lage ist das imposante<br />

Pfarrhaus (1880/81), <strong>ein</strong> spätklassizistischer<br />

zweigeschossiger Walmdachbau<br />

<strong>mit</strong> Mezzanin.<br />

Pfarrhaus<br />

Im alten Lehrerhaus – ehemaliges<br />

Schul- und Gem<strong>ein</strong>dehaus – welches<br />

von der Stadt Tittmoning substantiell<br />

und energetisch saniert wurde, ist neben<br />

Mietwohnungen auch der städtische<br />

<strong>Dorf</strong>kindergarten untergebracht. Hierzu<br />

gehört auch der von den Hausbewohnern<br />

und dem Kindergarten gestaltete<br />

Garten <strong>mit</strong> Beeten und Obstbäumen.<br />

<strong>Dorf</strong>kindergarten<br />

32


Von Süden her blickt man auf die von<br />

der Astner <strong>Dorf</strong>gem<strong>ein</strong>schaft <strong>mit</strong> hohem<br />

Aufwand und Gem<strong>ein</strong>sinn neu renovierte<br />

„<strong>Dorf</strong>Wirtschaft“ <strong>mit</strong> dem Platz für<br />

Kultur und Ver<strong>ein</strong>e. Die Wirtschaft haben<br />

wir im Jahr 2013 als kulturelles und soziales<br />

Zentrum des <strong>Dorf</strong>es für Jung und<br />

Alt wiederbelebt.<br />

Das Astner Wirtshaus wurde 1838 von<br />

dem Nonnreiter Gastwirt Josef Remmelberger<br />

erbaut und seither ohne Unterbrechung<br />

bis Ende 2011 als Wirtschaft<br />

betrieben.<br />

Bei der Gestaltung der Außenbereiche<br />

der „<strong>Dorf</strong>Wirtschaft“ achteten wir darauf,<br />

dass sich diese unaufdringlich und<br />

ökologisch in die umgebende Architektur<br />

<strong>ein</strong>fügen. So wurden die Flächen um<br />

die „<strong>Dorf</strong>Wirtschaft“ <strong>Asten</strong> weitgehend<br />

unversiegelt gestaltet.<br />

„<strong>Dorf</strong>Wirtschaft“ <strong>mit</strong> Biergarten<br />

Das in die Jahre gekommene Feuerwehrgeräteaus<br />

ist in die Orts<strong>mit</strong>te integriert.<br />

Derzeit werden Konzepte über <strong>ein</strong>en<br />

Neubau entwickelt. Hierbei ist es uns <strong>ein</strong><br />

großes Anliegen, dass sich neuzeitliche<br />

Gebäude gut in das vorhandene Ortsbild<br />

<strong>ein</strong>fügen.<br />

Zahlreiche dokumentierte und beschriebene<br />

denkmalgeschützte Flur- und Bodendenkmäler,<br />

sowie Kapellen wurden<br />

und werden in Eigenregie renoviert<br />

und von den Eigentümern behutsam<br />

gepflegt und betreut.<br />

Krötzinger Kapelle<br />

Ziel: Kulturdenkmäler und historische Gebäude erhalten, nutzen<br />

und zugänglich machen!<br />

33


Im ländlich geprägten Außenbereich von<br />

<strong>Asten</strong> befinden sich stattliche und ausgezeichnet<br />

sanierte landwirtschaftliche<br />

Gebäude <strong>mit</strong> Bundwerkstadel, teils als<br />

Dreiseit- oder Vierseithöfe <strong>mit</strong> Tuffst<strong>ein</strong>gemäuer.<br />

Unsere Denkmäler sind wichtige Quellen<br />

und Zeugnisse der Astner Geschichte<br />

und da<strong>mit</strong> unbedingt erhaltenswert.<br />

Alle Baudenkmäler von <strong>Asten</strong> sind in der<br />

Denkmalliste des Bayerischen Landesamtes<br />

für Denkmalpflege erfasst.<br />

Die Lebens- und Wohnqualität unseres<br />

<strong>Dorf</strong>es und so<strong>mit</strong> s<strong>ein</strong>e Identität werden<br />

maßgeblich durch die Erhaltung, Pflege<br />

und Entwicklung der ortsbildprägenden<br />

Bausubstanz <strong>mit</strong>bestimmt<br />

Im Ortskern gibt es kaum mehr landwirtschaftlich<br />

aktive Anwesen bzw. tragen<br />

sich die Eigentümer <strong>mit</strong> dem Gedanken,<br />

die Hofstellen aufzugeben bzw. auszusiedeln.<br />

Hier ist es unsere erste Aufgabe<br />

und unser Ziel, diese Gebäude sinnvoll<br />

<strong>ein</strong>er anderen Nutzung zuzuführen.<br />

Ein Großteil der landwirtschaftlichen<br />

Anwesen, sowie viele weitere Gebäude<br />

nutzen alternative Energien wie Hackschnitzelheizungen,<br />

Solaranlagen und<br />

Photovoltaikanlagen. Zusätzlich werden<br />

im Ortsgebiet <strong>Asten</strong> zwei Biogasanlagen<br />

betrieben. Eine wichtige Einrichtung ist<br />

der noch vorhandene <strong>Dorf</strong>laden, der für<br />

die Nahversorgung der <strong>Dorf</strong>bewohner<br />

<strong>ein</strong>e herausragende Rolle spielt.<br />

Schon in den neunziger Jahren hat man<br />

dafür Sorge getragen, dass durch <strong>ein</strong>e<br />

Erweiterungs- und Änderungsplanung<br />

<strong>ein</strong>e nachhaltige Bauentwicklung in<br />

<strong>Asten</strong> möglich war. Die wenigen neugebauten<br />

Einfamilienhäuser fügen sich<br />

harmonisch in das Ortsbild <strong>ein</strong>.<br />

Im <strong>Dorf</strong> gibt es <strong>ein</strong>ige unbebaute Grundstücke,<br />

sowie Leerstände von Häusern<br />

und Gebäuden der sechziger Jahre. Hier<br />

wollen wir Konzepte entwickeln, um<br />

durch <strong>ein</strong>e mögliche Änderung der Bebauungsplanung,<br />

Gebäude auch <strong>ein</strong>er<br />

anderen Bestimmung zuzuführen bzw.<br />

<strong>ein</strong>e zukunftsfähige Bebauung <strong>mit</strong> Unterstützung<br />

zur Nutzung von erneuerbaren<br />

Energien zu ermöglichen.<br />

Eine zukunftsweisende und flächensparende<br />

<strong>Dorf</strong>entwicklung zu schaffen, hat<br />

für uns hohe Priorität.<br />

Ziel: Erhalt und nachhaltige Modernisierung der charakteristischen Bausubstanz<br />

und Entwicklung neuer Nutzungskonzepte für private und öffentliche Gebäude.<br />

Überarbeitung von bestehenden Bebauungsplänen, um neue Spielräume<br />

für <strong>ein</strong>e zukunftsfähige Bebauung zu ermöglichen.<br />

Wir wollen junge Familien motivieren, sich für ältere Häuser und Leerstände<br />

zu interessieren.<br />

Stärkung, Entwicklung und moderate Nachverdichtung des Ortskerns.<br />

34


Entwicklung des <strong>Dorf</strong>es <strong>Asten</strong> anhand historischer Flurkarten<br />

1817<br />

1849<br />

1966<br />

2014<br />

35


Des Weiteren haben wir beim Umbau<br />

der „<strong>Dorf</strong>Wirtschaft“ auf barrierefreie<br />

Gestaltung geachtet und möchten<br />

öffentliche Gebäude und <strong>Dorf</strong>gem<strong>ein</strong>schafts<strong>ein</strong>richtungen,<br />

sowie Plätze bei<br />

Umgestaltung auf Barrierefreiheit überprüfen.<br />

Baugestaltung und -entwicklung, verbunden<br />

<strong>mit</strong> <strong>ein</strong>em raumsparenden<br />

Flächenmanagement ist uns für <strong>ein</strong>e zukunftsorientierte<br />

<strong>Dorf</strong>entwicklung sehr<br />

wichtig.<br />

Um <strong>ein</strong>e maßvolle Erweiterung von<br />

Bauflächen zu ermöglichen, ist geplant,<br />

am westlichen Ortsrand <strong>ein</strong> Baugebiet<br />

im Einheimischenmodell auszuweisen.<br />

Hier soll insbesondere der sparsame<br />

Verbrauch von Landschaft und Energie<br />

untersucht und berücksichtigt werden.<br />

Für diese Planung wurde <strong>ein</strong>e im Flächennutzungsplan<br />

bereits ausgewiesene<br />

Fläche für Wohnbebauung zurückgenommen,<br />

da das aktuelle Vorhaben aus<br />

städtebaulicher Sicht <strong>ein</strong>e erhebliche<br />

Verbesserung für die Abrundung des<br />

Ortes <strong>Asten</strong> darstellt.<br />

Flächennutzungsplan <strong>Asten</strong><br />

Ziel: Wir setzen uns für <strong>ein</strong>e maßvolle und ökologische Siedlungsentwicklung <strong>ein</strong>.<br />

Mit Haus- und Hoftafeln, auf denen kurz<br />

die Geschichte der Anwesen beschrieben<br />

ist, wird bei den wichtigsten historischen<br />

Häusern das Geschichtsinteresse geweckt<br />

und erhalten.<br />

Haustafel Wirtshaus<br />

Im <strong>Dorf</strong>kern entwickeln wir zusammen<br />

<strong>mit</strong> der Stadt Tittmoning Konzepte für<br />

die Gestaltung von entsiegelten privaten<br />

und öffentlichen Flächen wie z. B. den<br />

Vorplatz des <strong>Dorf</strong>ladens bzw. die Parkfläche<br />

vor der Kirche.<br />

Wir sind bestrebt, durch <strong>ein</strong>e gestalterische<br />

Aufwertung der „Orts<strong>mit</strong>te“ die<br />

Aufenthaltsqualität im Straßen- und<br />

übrigen Bereich für die Einwohner und<br />

Besucher zu steigern.<br />

Neben der Erweiterung von Bauflächen<br />

ist es uns wichtig, für die vorhandenen<br />

Gewerbebetriebe Möglichkeiten für <strong>ein</strong>e<br />

maßvolle Erweiterung zu schaffen.<br />

Schon vor vielen Jahren hat die Stadt<br />

Tittmoning u. a. auch für <strong>Asten</strong> <strong>ein</strong>en<br />

Flächennutzungsplan <strong>mit</strong> integriertem<br />

Landschaftsplan unter Einbeziehung der<br />

Öffentlichkeit festgelegt. Hierbei ließen<br />

wir auf den ortsbildprägenden <strong>Dorf</strong>anger<br />

(Obstanger) in der <strong>Dorf</strong><strong>mit</strong>te besondere<br />

Beachtung zukommen.<br />

Ziel: Wir gestalten unsere Straßen und Plätze dorfgemäß und ökologisch.<br />

36


Bei der Gestaltung des Ortskerns achteten<br />

wir auch auf den Erhalt des Bolzplatzes<br />

<strong>mit</strong> Boulebahn und des anliegenden<br />

Spielplatzes als öffentliche Gem<strong>ein</strong>schaftsflächen<br />

für Jung und Alt.<br />

Wir sind bestrebt, den ins Leben gerufenen<br />

positiven <strong>Dorf</strong>entwicklungsprozess<br />

<strong>mit</strong> den daraus resultierenden zukunftsweisenden<br />

Projektideen voranzutreiben<br />

um unsere dörflichen Strukturen zu verbessern<br />

und attraktiver zu gestalten.<br />

Ziel: Wir erhalten die Ausgewogenheit von Bebauung und Begrünung<br />

als attraktive Landschaftsfläche in Abwägung von Nachfrage<br />

und der Gebäudesituation von Altbauten.<br />

37


7. Grüngestaltung und -entwicklung<br />

Für unseren dörflichen Charakter ist sowohl der offene<br />

Wiesenbereich sehr prägend als auch der Wald, als grünes<br />

Rückgrat des Ortes. Ein weiteres Merkmal stellen unsere alten<br />

Baumbestände an den verschiedenen Flurdenkmälern dar, die<br />

als Solitärbäume unser Landschaftsbild gestalten.<br />

Im Ortskern befindet sich der Obstanger, der weiterhin von<br />

Bebauung frei bleiben soll. Diese Forderung wird vom privaten<br />

Besitzer ausdrücklich unterstützt. Wurde noch in der älteren<br />

Siedlung auf Bepflanzung der Straßenränder wenig Wert gelegt,<br />

so konnten wir in der Badstraße die Bepflanzung schon<br />

in den Straßenbereich <strong>mit</strong> <strong>ein</strong>beziehen. Zudem wurden hier<br />

die Parkbuchten unversiegelt gestaltet. Im neuen Baugebiet<br />

werden wir unter Einbeziehung der Bürger weiter an dieser Art<br />

der Bebauung arbeiten. Die Grundstücksgrenzen werden zunehmend<br />

offen gestaltet und die Umzäunungen als Staketenzaun<br />

erstellt. Den Hang bei der Kirche und die Verkehrsinseln<br />

im Gem<strong>ein</strong>degebiet bepflanzt der Gartenbauver<strong>ein</strong>.<br />

Der neue Friedhof wurde bewusst <strong>mit</strong> viel Grün und <strong>ein</strong>heimischen<br />

Baumarten gestaltet. Er schmiegt sich da<strong>mit</strong> sehr gut an<br />

die noch intakte Umfriedung des alten Friedhofes an.<br />

Auf private Initiative hin konnten Bänke im Ort aufgestellt<br />

werden, da<strong>mit</strong> die zahlreichen Wanderer und Fahrradfahrer im<br />

Ort bessere Rastmöglichkeiten für ihren Aufenthalt vorfinden<br />

und <strong>Asten</strong> <strong>ein</strong> <strong>ein</strong>ladendes Ziel für Besucher wird.<br />

Im Ortskern ist <strong>mit</strong> dem Bolzplatz, der Boulebahn und dem<br />

Ziel: Im Ortsbereich werden Straßen im Rahmen <strong>ein</strong>er anstehenden Überplanung<br />

entsiegelt.<br />

Die Plätze bei Wengler und Obermayer werden neugestaltet, um dem<br />

<strong>Dorf</strong>charakter besser zu entsprechen.<br />

Wir möchten, dass am Platz des alten, abgerissenen <strong>Dorf</strong>brunnens <strong>ein</strong> neuer<br />

Brunnen als Treffpunkt der Astner, Radlfahrer und Pilger entsteht.<br />

38


Die sehr naturnahe Gestaltung unserer<br />

Gärten ist Heimat für viele Insekten und<br />

Tiere. Der Hausgarten <strong>mit</strong> Kräutern und<br />

Gemüsepflanzungen ist noch <strong>ein</strong> fester<br />

Bestandteil des <strong>Dorf</strong>bildes und in den<br />

Weilern außerhalb. Rosenstauden und<br />

Kletterpflanzen an den Hauswänden verschönern<br />

die Fassaden. Ebenso werden<br />

die Balkone <strong>mit</strong> Blumen geschmückt.<br />

Wir haben in der Vergangenheit darauf<br />

geachtet, dass Solitärbäume gezielt ersetzt<br />

wurden und auch gepflegt werden.<br />

Ebenso wurden an Feldrainen von der<br />

Jugend des Landesbundes für Vogelschutz<br />

viele Sträucher gepflanzt und am<br />

St. Rupert Pilgerweg säumen auf Grund<br />

<strong>ein</strong>er privaten Initiative <strong>ein</strong>e Reihe alter<br />

Apfelsorten den Weg. Hier hatte sich<br />

im Vorfeld <strong>ein</strong>e Gruppe für die Beibehaltung<br />

der historischen Wegführung<br />

<strong>ein</strong>gesetzt und den Anschluss an den<br />

neuen Pilgerweg von Altötting bis nach<br />

Bischofshofen möglich gemacht (Geschichtsträchtiger<br />

Weg - dieser Weg war<br />

lange Zeit die Grenze zwischen Salzburg<br />

und Bayern).<br />

Kinderspielplatz noch sehr viel Grünfläche<br />

vorhanden. Hier trifft sich Alt und<br />

Jung des <strong>Dorf</strong>es zum Spielen. Diese Flächen<br />

gilt es zu erhalten. Die heimischen<br />

Obstbäume in den Gärten und die Spalierbäume<br />

sind <strong>ein</strong> weiteres charakteristisches<br />

Merkmal unseres <strong>Dorf</strong>bildes. Seit<br />

drei Jahren verkaufen der Gartenbauver<strong>ein</strong><br />

und die <strong>Dorf</strong>genossenschaft auf<br />

dem Halsbacher Waldweihnachtsmarkt<br />

Apfelmost und andere Apfelprodukte<br />

aus Eigenerzeugung. Da<strong>mit</strong> wird die Sanierung<br />

der Wirtschaft ganz wesentlich<br />

finanziell unterstützt.<br />

Ziel: Obstanger in der <strong>Dorf</strong><strong>mit</strong>te auch für die <strong>Zukunft</strong> erhalten.<br />

Obstbaumbepflanzungen auch weiterhin unterstützen<br />

und den Wert für Tier- und Pflanzenwelt heraus stellen.<br />

39


Alles beginnt aber da<strong>mit</strong>, dass bereits die Kinder an die Natur<br />

und das Gärtnern herangeführt werden. So betreut der Kindergarten<br />

s<strong>ein</strong>en „Schulgarten“ und im nahen Waldstück gibt<br />

es den „Wichtelplatz“, wo die Gruppe unsere Natur erfahren,<br />

erlernen und erleben kann.<br />

Auf entsprechenden Hinweistafeln können sowohl Gäste als<br />

auch Einheimische etwas über die Geschichte unseres Ortes<br />

erfahren. Die Pfarrgem<strong>ein</strong>de bietet Kirchenführungen an, die<br />

immer mehr in Anspruch genommen werden. Die Pflege des<br />

gesamten Platzes um die „<strong>Dorf</strong>Wirtschaft“ wird von freiwilligen<br />

Helfern übernommen; <strong>ein</strong>ige der Neupflanzungen konnten<br />

wir über Baum-Patenschaften ermöglichen.<br />

An den Häusern und in den Gärten wird viel Wert auf den Blumenschmuck<br />

gelegt.<br />

Ziel: Wir bleiben <strong>ein</strong> familienfreundliches <strong>Dorf</strong>, in dem Besucher der „<strong>Dorf</strong>Wirtschaft“<br />

gerne <strong>ein</strong>en Spaziergang <strong>mit</strong> der gesamten Familie machen (Spielplatz <strong>Dorf</strong>).<br />

Im südlichen Bereich vor dem <strong>Dorf</strong>kern liegt der Endmoränenweiher,<br />

das Astner Moos, als Naturdenkmal. Hier wurde in den<br />

letzten Jahren sowohl von der Stadt als auch vom Landesbund<br />

für Vogelschutz Fläche erworben bzw. gepachtet, um <strong>ein</strong>e<br />

naturverträgliche Bewirtschaftung zu gewährleisten. Die Beweidung<br />

dieser Streifen wird von Heckrindern vorgenommen.<br />

Zudem gibt es im gesamten Gem<strong>ein</strong>degebiet <strong>ein</strong>en Grünflächenpflegeplan<br />

für alle öffentlichen Grünflächen, der Festlegungen<br />

über die naturgemäße Pflege der Flächen trifft.<br />

Am Astner Moos ist <strong>ein</strong>e Ausdehnung des schon vorhandenen<br />

Randstreifens vorgesehen, um den Eintrag von Nitraten weiter<br />

zu reduzieren. In <strong>ein</strong>er Pflanzaktion im Jahr 2013 wurden<br />

durch die Jagdgenossenschaft und den Landschaftspflegeverband<br />

Traunst<strong>ein</strong> 350 Sträucher gepflanzt. So konnte zu <strong>ein</strong>er<br />

weiteren Vernetzung des Biotopes <strong>mit</strong> den Waldflächen beigetragen<br />

werden. Viele Vögel (Schwäne, Reiher, Störche, Enten,<br />

Möwen) nutzen dieses Gewässer jedes Jahr, um hier zu rasten<br />

oder auch zu brüten. Das Abwassersystem im Ortsbereich ist<br />

als Trennsystem im gesamten Bereich ausgelegt.<br />

40


Zu diesen Wasserflächen gibt es im Gem<strong>ein</strong>degebiet <strong>ein</strong>e<br />

stattliche Anzahl von Toteislöchern als Überbleibsel der Eiszeiten.<br />

Als Rückzugsort für Tiere (Molche, Kröten und Salamander)<br />

und für seltene Wasserlilien werden diese geschätzt<br />

und auch im Rahmen <strong>ein</strong>es Programmes von Seiten der Stadt<br />

können Besitzer in der Pflege unterstützt werden. Mehrere der<br />

Toteislöcher sind als Bodendenkmäler festgehalten.<br />

Die Salzach-Auenlandschaft hat ebenfalls <strong>ein</strong>e wichtige Funktion<br />

als Schutzwald an den Salzachhängen. Sie ist <strong>ein</strong> wertvoller<br />

Wasserspeicher, <strong>ein</strong> Quellgebiet und dient als Schutz vor<br />

Muren und als notwendiger Speicher für die Wasseraufnahme<br />

bei Starkregen. An den Hängen bei Klaffmühle ist <strong>ein</strong>e Sinterterrasse;<br />

die wachsenden Tuffst<strong>ein</strong>e stellen <strong>ein</strong> sehr schützenwertes<br />

Biotop dar.<br />

Ein Naturbadesee – der Leitgeringer See – liegt zum Teil auch<br />

im Gem<strong>ein</strong>degebiet von <strong>Asten</strong>; dieser Moorbadesee ist schon<br />

seit 1972 Landschaftsschutzgebiet. Die Wasserqualität konnte<br />

seit 1992, beginnend durch <strong>ein</strong> von der Stadt aufgelegtes freiwilliges<br />

Seenprogramm unter Mithilfe der Landwirte (Verzicht<br />

auf Düngung), erheblich verbessert werden. Die Werte sind<br />

seit dem Jahre 2005 als hervorragend <strong>ein</strong>gestuft und liegen<br />

weit unter den Grenzwerten. Mit dem Badesee und dem Astner<br />

Weiher umfasst die Wasserfläche 18 ha.<br />

Ziel: Die Biotope im Gem<strong>ein</strong>debereich als etwas Besonderes achten.<br />

Die Natur und die Ressourcen hier bewusst schützen und vor<br />

schädigenden Eingriffen bewahren.<br />

Weiterer Flächenerwerb am Astner Moos, um die extensive<br />

Bewirtschaftung auf mehr Umland auszudehnen.<br />

Die Vernetzung der Biotope für die Tierwelt weiter ausbauen.<br />

41


8. Das <strong>Dorf</strong> in der Landschaft<br />

Bedingt durch s<strong>ein</strong>e exponierte Lage auf<br />

<strong>ein</strong>er eiszeitlichen Endmoräne aus der Würmkaltzeit<br />

(vor ca. 115.000 bis 10.000 Jahren)<br />

oberhalb des Salzachtals ist <strong>Asten</strong> für s<strong>ein</strong>e<br />

weite Fernsicht bekannt. Bei klarer Wetterlage<br />

bietet sich so<strong>mit</strong> <strong>ein</strong> großartiger Ausblick nach<br />

Süden in das Salzachbecken und auf die Berge<br />

des Salzkammerguts und des Chiemgaus.<br />

Viele Ausflügler genießen diesen freien Blick<br />

auf das Alpenpanorama u. a bei der Rast im<br />

schattigen Biergarten unserer <strong>Dorf</strong>wirtschaft.<br />

Dies veranlasste uns, hier <strong>ein</strong>e Panoramatafel<br />

aufzustellen, die dem interessierten Beobachter<br />

wichtige Hinweise gibt.<br />

Einen besonderen Reiz von <strong>Asten</strong> macht die<br />

abwechslungsreiche Landschaft aus. <strong>Asten</strong><br />

ist aber auch für die Landschaft bemerkenswert,<br />

da es aus allen Richtungen von weit<br />

her sichtbar ist. Ein Großteil der Flächen rund<br />

um das <strong>Dorf</strong> ist bewaldet. Den größten Anteil<br />

bilden immer noch Fichtenwälder. Mit ihrer<br />

dunkelgrünen Farbe sind sie charakteristisch<br />

für die Region. In der Nachpflanzung wird<br />

aber immer mehr auf Mischwälder geachtet.<br />

Wir sind auf unsere ausgeprägte Ortsrand<strong>ein</strong>grünung<br />

stolz, da sie die Lebensqualität<br />

unseres <strong>Dorf</strong>es erhöht.<br />

Ziel: Den Grüngürtel um unser <strong>Dorf</strong> durch abwechslungsreiche Mischwaldränder<br />

erhalten. Wildstrauchhecken und Einzelbäume in der Feldflur sowie (Obst-)<br />

Baumreihen pflanzen und privat fördern.<br />

42


Grünflächen und Obstbäume gestalten<br />

auch das Ortsbild und erinnern, dass die<br />

wirtschaftliche Struktur des Ortes stark<br />

von der Landwirtschaft geprägt ist.<br />

Wir wollen das Ortsbild und die bestehende<br />

Bausubstanz erhalten und <strong>mit</strong> gezielten<br />

Baugebietsausweisungen unser<br />

<strong>Dorf</strong> weiterhin attraktiv gestalten.<br />

Ziel: Obstbäume und Grünflächen im <strong>Dorf</strong> schützen und bewahren.<br />

Hierzu wurde die bestehende Obstbaumwiese in den Flächennutzungsplan<br />

integriert. Wenn möglich maßvoll wachsen, aber nicht um jeden Preis.<br />

Eine Vielzahl von bäuerlichen Betrieben<br />

formt das umgebende Landschaftsbild.<br />

Wir wollen den Wert unserer Bauern für<br />

den Erhalt unserer Kulturlandschaft herausstellen.<br />

Außerdem ist es uns <strong>ein</strong> Anliegen,<br />

den ländlich geprägten Charakter<br />

des dörflichen Umfelds zu bewahren und<br />

dabei ökologisch wertvolle Kl<strong>ein</strong>flächen<br />

zu gewinnen. Sie garantieren den Erhalt<br />

seltener Tier- und Pflanzenarten.<br />

43


Zum Wildbestand gehören Reh, Hase,<br />

Fuchs, Marder, Dachs und Fasan; seit<br />

kurzem gibt es sogar wieder ver<strong>ein</strong>zelt<br />

Wildschw<strong>ein</strong>e.<br />

In der Viehzucht dominieren Milchkühe.<br />

Es werden aber auch Ziegen, Schafe<br />

und Hühner gehalten. In den letzten<br />

Jahren ist die Anzahl der Biobauernhöfe<br />

gestiegen. Zur Unterstützung unserer<br />

Landwirte bei der Regionalvermarktung<br />

findet in Tittmoning <strong>ein</strong> wöchentlicher<br />

Bauernmarkt statt.<br />

In <strong>Asten</strong> und <strong>Dorf</strong>en wird von drei<br />

Familien Schafzucht betrieben und<br />

so<strong>mit</strong> <strong>ein</strong> wichtiger Beitrag zur Pflege<br />

der Landschaft und zum Erhalt von<br />

wertvoller Blumenwiesen geleistet. Die<br />

Schafzucht gab vor rd. 1000 Jahren<br />

dem neu entstandenen <strong>Dorf</strong> <strong>Asten</strong><br />

den Namen (awiste bedeutet Schaf-<br />

Aufenthalt).<br />

44


Neben der Kirche weist <strong>Asten</strong> in der näheren Umgebung <strong>ein</strong>e<br />

Reihe sehr schöner Flurdenkmäler auf. Flurdenkmäler sind<br />

echte Zeitzeugen und erzählen oft von menschlichen Schicksalen.<br />

Zahlreiche Bildstöcke, Kapellen, Weg- und Wetterkreuze<br />

legen Zeugnis ab von dem großen Gottvertrauen unserer<br />

Vorfahren.<br />

Es ist wichtig, unsere Geschichte und da<strong>mit</strong> auch unsere Herkunft<br />

zu erhalten.<br />

Da<strong>mit</strong> jeder die Möglichkeit zur Besichtigung der Denkmäler<br />

hat und die wertvollen Lebenserinnerungen nicht in Vergessenheit<br />

geraten, wurde <strong>ein</strong>e entsprechende Informationsschrift<br />

<strong>mit</strong> <strong>ein</strong>em Rundweg zusammengestellt.<br />

Ziel: Die Bestandssicherung unserer Flurdenkmäler ist uns wichtig. Es ist unsere<br />

Aufgabe, den geistigen Wert des Flurdenkmals, s<strong>ein</strong>e Funktion als Bindeglied<br />

zwischen Mensch und Landschaft weiterhin bewusst zu halten. Ein wichtiger<br />

Beitrag dazu ist unsere Informationsschrift <strong>mit</strong> Routenvorschlägen.<br />

45


Neben den Flurdenkmälern prägen die Umgebung von <strong>Asten</strong><br />

mehrere alte Bäume, die das Landschaftsbild verschönern<br />

und bereichern. Einige alte Kastanienbäume, Eichen und Linden<br />

sind im Flächennutzungsplan als Naturdenkmäler ausgewiesen.<br />

Wir wollen diese jahrhundertealten Bäume erhalten.<br />

Besonders wertvoll ist uns das Naturschutzgebiet Astner<br />

Moos. Es liegt als großflächiges Toteisloch <strong>mit</strong> <strong>ein</strong>er markanten<br />

ovalen Form in <strong>ein</strong>er Talmulde südlich von <strong>Asten</strong>. Eine<br />

ausgeprägte Verlandungszone z.T. <strong>mit</strong> Weidengebüschen,<br />

kennzeichnet den See, an den sich im Osten <strong>ein</strong> Streuwiesengebiet<br />

anschließt. Das Naturschutzgebiet ist bedeutend<br />

für die Avifauna als Rastplatz und Ganzjahreslebensraum.<br />

Darum wurde um die Wasserfläche <strong>ein</strong> weites Landschaftsschutzgebiet<br />

erschlossen. Der Moorweiher wird von zahlreichen<br />

Vogelarten bevölkert: Zwergtaucher, Zwergrohrdommel,<br />

Kiebitz, Schwarzhalstaucher, verschiedene Entenarten,<br />

Flussregenpfeifer und Teichrohrsänger geben sich hier <strong>ein</strong><br />

Stelldich<strong>ein</strong>. Darüber hinaus benutzen ihn viele Gastvögel<br />

z. B. Reiher und Gänse, als Durchzugs- und Rastgebiet. Der<br />

Grasfrosch ist rund um den See zu hören und bei genügend<br />

Aufmerksamkeit zu sehen. Außerdem verfügt das Moos über<br />

<strong>ein</strong>e vielseitige Flora.<br />

Das Gem<strong>ein</strong>e Schilf und der breitblättrige Rohrkolben säumen<br />

den Gewässerrand.<br />

Im Rahmen <strong>ein</strong>es Beweidungsprojekts des Landschaftspflegeverbands<br />

werden die Wiesen südlich des Naturschutzgebietes<br />

für <strong>ein</strong>e Ganzjahresbeweidung <strong>mit</strong> Heckrindern<br />

(zurückgezüchtete Auerochsen) genützt. Die Beweidung ist<br />

<strong>ein</strong>e kostengünstige Alternative zur Mahd. Außerdem bleibt<br />

<strong>ein</strong> offenes Landschaftsbild erhalten.<br />

Ziel: Das Astner Moos, die Toteislöcher und unsere Naturdenkmäler für jetzige<br />

und künftige Generation erhalten, bewahren und wertschätzen.<br />

Oberflächenwasser<strong>ein</strong>leitung ins Astner Moos neu konzipieren.<br />

46


Wie bereits erwähnt, liegt <strong>Asten</strong> oberhalb des Salzachtales;<br />

so<strong>mit</strong> ist die Nähe und Verbundenheit<br />

zur Salzach <strong>mit</strong> ihren Auen über Generationen<br />

gewachsen. Die Salzachaue ist <strong>ein</strong> Lebensraumkomplex<br />

von bayernweiter Bedeutung. Die hohe<br />

ökologische Wertigkeit liegt in der Größe und Geschlossenheit,<br />

sowie Naturnähe und Artenausstattung<br />

dieser Flusslandschaft. Die Auengebiete sind<br />

Lebensraum vieler Greifvogel- und Spechtarten.<br />

Der aufmerksame Beobachter kann die Gelbbauchunke<br />

und den Feuersalamander entdecken oder<br />

sieht, wie sich <strong>ein</strong>e Äskulapnatter durch das Gras<br />

schlängelt. Dazu kommen Großschmetterlinge und<br />

Wiesenbrüter. Hier wachsen noch viele geschützte<br />

Pflanzen wie Seidelblast, Blaustern, Sumpfdotterblume,<br />

Türkenbundlilie und das „Josephibleamerl“.<br />

Auch Dolden-Milchstern, Melissen-Immenblatt,<br />

Aronstab, Maiglöckchen, Frühlingsschlüsselblume,<br />

Löffelkraut, Rosslaich, Spargelschote, ästige Graslilie,<br />

Edel-Gamander, Akelei, Sumpf-Haarstrang, Haselwurz,<br />

Rotes Waldvögel<strong>ein</strong>, Vogelnestwurz und<br />

Helmknabenkraut sind zu bewundern.<br />

Die Berghänge von der Salzach in Richtung Nonnreit<br />

<strong>mit</strong> ihren zur Salzach fließenden Quellwassern,<br />

sind für <strong>Asten</strong> von jeher von hoher Bedeutung. Es<br />

ist <strong>ein</strong> wichtiges Wasserschutzgebiet.<br />

In den vorhandenen Gewässerentwicklungsplänen<br />

ist die ökologisch ausgerichtete Pflege und Gestaltung<br />

der kl<strong>ein</strong>eren Bäche wichtiger Bestandteil.<br />

Wir führen Renaturierungen von geschädigten<br />

Gewässerlebensräumen durch. Besonders erwähnenswert<br />

ist hier die naturnahe Gestaltung des<br />

Siechenbaches, der bei Nonnreit in die Salzach<br />

fließt. Das Auengebiet dient als Wohnraum für den<br />

Biber, der seit geraumer Zeit wieder in der Region<br />

lebt.<br />

47


Da <strong>Asten</strong> von vielen Radfahrern aus<br />

nah und fern besucht wird, ist der Ausbau<br />

des Fahrradwegenetzes von hoher<br />

Bedeutung. Viele Rad- und Pilgerwege<br />

führen durch <strong>Asten</strong>. Eine Route des St.<br />

Rupert Pilgerweges folgt den Spuren des<br />

„Salzheiligen“ und „Apostels Bayerns“<br />

von Altötting über <strong>Asten</strong>, Tittmoning<br />

durch den Rupertiwinkel nach Salzburg<br />

zu dessen Grab. Der Benediktweg wurde<br />

als Pilgerweg zu Ehren von Papst<br />

Benedikt XVI errichtet. Man pilgert an<br />

Stationen der Kindheit und Jugend des<br />

Papstes vorüber. Dabei führt der Weg<br />

von Marktl kommend, auf der Strecke<br />

nach Tittmoning, durch <strong>Asten</strong>.<br />

Für <strong>Asten</strong> ist neben den überregionalen<br />

Radwegen die Fahrradanbindung an<br />

das Naherholungsgebiet Leitgeringer<br />

See besonders wichtig. Der See wird<br />

vollständig von <strong>ein</strong>em Gehölzsaum<br />

umgeben.<br />

Die Stadt Tittmoning betreibt ergänzend<br />

zum Kulturlandschaftsprogramm <strong>ein</strong><br />

eigenes kommunales Seenprogramm,<br />

das <strong>ein</strong>e gewässerschonende und umweltverträgliche<br />

Bewirtschaftung der<br />

seenahen Grundstücke zusätzlich honoriert<br />

(gegen Zusatzauflagen). Der See ist<br />

bei den Einheimischen und Gästen sehr<br />

beliebt.<br />

Ziel: Den Fahrradweg zum Leitgeringer See durchgängig ausbauen<br />

und <strong>ein</strong>e Anbindung nach Tyrlaching in die Planung aufnehmen.<br />

48


Umrahmt von weitläufigen Waldflächen ist<br />

<strong>Asten</strong> <strong>ein</strong> sehr grüner Ort. Da<strong>mit</strong> dies so<br />

bleibt, ist es wichtig die Bedeutung und den<br />

Bezug zur Natur zu erhalten und weiter zu<br />

geben. Der Naturlehrpfad, am Waldrand auf<br />

dem Gelände der Familie Winklbauer, ist<br />

daher <strong>ein</strong> wichtiger Lern- und Informationsbeitrag.<br />

Auf dem Rundgang werden an den<br />

verschiedenen Stationen heimische Baumarten<br />

beschrieben, sowie weitere interessante<br />

Informationen über verschiedene naturkundliche<br />

Themen ver<strong>mit</strong>telt. Waldameisen<br />

und <strong>ein</strong> Insektenhotel sind zu bewundern.<br />

Neubauten fügen sich harmonisch in das<br />

Gesamtersch<strong>ein</strong>ungsbild unseres <strong>Dorf</strong>es.<br />

Es wird Wert darauf gelegt, dass sich neue<br />

Baugebiete nahtlos an den Ort anschließen<br />

bzw. in den Ort integriert sind.<br />

Wir wollen die Zersiedelung der Landschaft<br />

verhindern. Bauliche Anlagen werden<br />

schonend in die Landschaft <strong>ein</strong>gebunden.<br />

Zwischen den Siedlungs<strong>ein</strong>heiten bleiben<br />

ausreichend Freiflächen erhalten.<br />

Ziel: Baugebiete nahtlos an den Ort anschließen bzw. in den Ort integrieren.<br />

49


Impressum<br />

Herausgeber<br />

Stadt Tittmoning<br />

Ortsteil <strong>Asten</strong><br />

Stadtplatz 1<br />

84529 Tittmoning<br />

Telefon +49 8683 7007-0<br />

E-Mail: info@tittmoning.de<br />

Texte und Fotos<br />

Projektgruppe „Unser <strong>Dorf</strong> hat <strong>Zukunft</strong>“<br />

Team Broschüre<br />

Helmut Hiermeier, Ludwig Hinterecker,<br />

Josef Ober, Rosemarie Rahn,<br />

Albert Schauer<br />

Gestaltung und Druck<br />

bergamott - more than a fruit<br />

R<strong>ein</strong>hard Koller, Traunreut<br />

Telefon +49 8669 7895151<br />

E-Mail: info@bergamott.de<br />

Auflage: 1.000 Stück<br />

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