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Antragsheft - DIE LINKE in Bremen

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<strong>Antragsheft</strong><br />

außerordentlicher Landesparteitag 20. Juni 2010<br />

<strong>Antragsheft</strong> Sonderparteitag Seite 1 von 20


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Inhalt<br />

I Anträge mit Bezug zur Tagesordnung und zum Verfahren des Parteitages bzw der<br />

Partei<br />

Antrag 1 (C. Wechselbaum) Seite 3<br />

Antrag 2 (Kreisvorstand Nord-West, H. Kerst<strong>in</strong>g) Seite 3<br />

Antrag 3 (Kreisvorstand Nord-West) Seite 3<br />

Antrag 5 (J. Hermen<strong>in</strong>g, D. Nickel, A. Strausdat) Seite 4<br />

Antrag 11 (C. Spehr) Seite 12<br />

Antrag 13 (J. Hermen<strong>in</strong>g) Seite 14<br />

Antrag 15 (J. Restat) Seite 16<br />

Antrag 16 (Kreismitgliederversammlung Mitte-Ost) Seite 17<br />

II Anträge mit Bezug zum Thema "Arbeitsverhältnisse bei der <strong>LINKE</strong>N" allgeme<strong>in</strong><br />

Antrag 6 (D. Achelwilm, K. Alff, G. Arndt, und weitere) Seite 6<br />

Antrag 8 (H. Kerst<strong>in</strong>g) Seite 10<br />

Antrag 9 (P. Erlanson, I. Nitz, M. Horn und weitere) Seite 10<br />

Antrag 10 (D. Achelwilm, C. Bernhard, A. He<strong>in</strong> u. weitere)Seite 11<br />

III Anträge mit überwiegendem Bezug zum Thema Stellenbesetzung<br />

Antrag 4 (A. Br<strong>in</strong>kmann) Seite 4<br />

Antrag 7 (J. Hermen<strong>in</strong>g, M. Lassowski, D. Nickel u.w.) Seite 9<br />

Antrag 12 (C. Bernhard, C.Spehr) Seite 13<br />

Antrag 14 (C. Bernhard, D. Achelwilm, C. Spehr u.w.) Seite 15<br />

IV Anträge mit überwiegendem Bezug auf die <strong>in</strong>nerparteiliche Ause<strong>in</strong>andersetzung<br />

Antrag 17 (J. Hermen<strong>in</strong>g) Seite 18<br />

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Antrag 1<br />

Antragsteller: Christian Wechselbaum<br />

Der Tagesordnungspunkt 2.1. wird nachfolgend geändert:<br />

"Arbeitsverhältnisse bei Fraktionen, Abgeordneten der <strong>LINKE</strong>N und <strong>in</strong> der<br />

Landesgeschäftsstelle"<br />

Entscheidung des Parteitages<br />

angenommen<br />

abgelehnt<br />

überwiesen an<br />

nicht befasst<br />

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Antrag 2<br />

Antragsteller: Kreisvorstand Nord-West, Helmut Kerst<strong>in</strong>g<br />

Der Landesparteitag beschließt die sofortige Beendigung des Landesparteitages.<br />

Entscheidung des Parteitages<br />

angenommen<br />

abgelehnt<br />

überwiesen an<br />

nicht befasst<br />

------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------<br />

Antrag 3<br />

Antragsteller: Kreisvorstand Nord-West<br />

Der Landesparteitag beschließt, die Tagung <strong>in</strong> geschlossener Sitzung durchzuführen.<br />

Entscheidung des Parteitages<br />

angenommen<br />

abgelehnt<br />

überwiesen an<br />

nicht befasst<br />

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Antrag 4<br />

Antragsteller<strong>in</strong>: Antonie Br<strong>in</strong>kmann<br />

Der Landesparteitag möge beschließen:<br />

Mit völligem Unverständnis haben wir zur Kenntnis genommen, dass der Landesvorstand<br />

anstelle e<strong>in</strong>er der qualifizierten Bewerber<strong>in</strong>nen e<strong>in</strong>en Mann, der im Gegensatz zu ihnen<br />

nicht e<strong>in</strong>mal zu e<strong>in</strong>em Vorstellungsgespräch geladen worden war, für die Geschäftsstelle<br />

e<strong>in</strong>gestellt hat.<br />

Damit fällt der Landesvorstand h<strong>in</strong>ter die im Lande <strong>Bremen</strong> für den öffentlichen Dienst<br />

geltenden Bestimmungen und die Forderungen der Partei nach e<strong>in</strong>em<br />

Gleichstellungsgesetz für die Privatwirtschaft zurück und irritiert alle Mitglieder, die die<br />

Partei für Frauen attraktiver machen wollen.<br />

Erschwerend kommt h<strong>in</strong>zu, dass die Geschäftsstelle als "Vorzimmer" der Partei dr<strong>in</strong>gend<br />

e<strong>in</strong>er atmosphärischen Verbesserung bedarf. Immer wieder beklagen sich Mitglieder und<br />

Nichtmitglieder über die abschreckende "Männerwirtschaft" <strong>in</strong> diesem Büro, <strong>in</strong> dem e<strong>in</strong>e<br />

weibliche Ansprechpartner<strong>in</strong> fehlt.<br />

Wir fordern den Landesvorstand auf, sich dafür e<strong>in</strong>zusetzen, daß <strong>in</strong> unserer Satzung die<br />

Quote auch auf E<strong>in</strong>stellungen erstreckt wird und ab sofort im Vorgriff auf diese Regelung<br />

bei gleicher Qualifikation die weibliche Bewerber<strong>in</strong> bevorzugt wird.<br />

Entscheidung des Parteitages<br />

angenommen<br />

abgelehnt<br />

überwiesen an<br />

nicht befasst<br />

------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------<br />

Antrag 5<br />

Antragsteller: Jörn Hermen<strong>in</strong>g, Dieter Nickel, Axel Strausdat<br />

Beschlussvorschlag:<br />

Bei Tagesordnungspunkten und Anträgen, die sich mit der Situation von Mitarbeitern der<br />

Bürgerschaftsfraktion <strong>Bremen</strong> befassen, haben Mitarbeiter der Bürgerschaftsfraktion<br />

<strong>Bremen</strong> im Rahmen ihrer Funktion als Landesvorstandsmitglieder ke<strong>in</strong> Rede-, Antrags-<br />

und Abstimmungsrecht bzw. verzichten auf dies. Für Anhörungen und Stellungnahmen aus<br />

der Mitarbeiterschaft ist vor allem der gewählte Betriebsrat der Fraktion auf Anfrage<br />

zuständig. Entsprechendes gilt für Kreisvorstände und andere politische und<br />

kontrollierende Funktionen <strong>in</strong> der Partei s<strong>in</strong>ngemäß.<br />

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Begründung:<br />

In allen Vere<strong>in</strong>en, Institutionen, Initiativen, Ämtern und anderen Organisationen ist es<br />

üblich, dass man sich selbst aus beschlussfassenden Organen heraushält, wenn es um<br />

die eigene Anstellung geht. Das begründet sich durch Schutzgedanken für Arbeitnehmer<br />

und Arbeitgeber. Poltische Entscheidungen können nicht unabhängig von der eigenen<br />

wirtschaftlichen Situation getroffen werden, es besteht immer der Vorbehalt von<br />

eventuellen Interessenkollisionen.<br />

Vorbild könnte e<strong>in</strong>e Regelung aus dem Beirätegesetz se<strong>in</strong>:<br />

§ 20, Ortsgesetz über Beiräte und Ortsämter Mitwirkungsverbot<br />

(1) E<strong>in</strong> Beiratsmitglied darf bei Angelegenheiten nicht beratend oder entscheidend mitwirken, wenn<br />

die Entscheidung ihr oder ihm selbst, ihrem oder se<strong>in</strong>em Ehegatten, ihrer e<strong>in</strong>getragenen<br />

Lebenspartner<strong>in</strong> oder se<strong>in</strong>em e<strong>in</strong>getragenen Lebenspartner, ihrem oder se<strong>in</strong>em Verwandten bis<br />

zum dritten oder Verschwägerten bis zum zweiten Grad oder e<strong>in</strong>er von ihr oder ihm kraft Gesetz<br />

oder Vollmacht vertretenen Personen e<strong>in</strong>en unmittelbaren Vor- oder Nachteil br<strong>in</strong>gen kann.<br />

(2) Dies gilt auch, wenn das Beiratsmitglied<br />

1. <strong>in</strong> der Angelegenheit <strong>in</strong> anderer als <strong>in</strong> öffentlicher Eigenschaft e<strong>in</strong> Gutachten abgegeben hat<br />

oder sonst tätig geworden ist;<br />

2. gegen Entgelt bei jemand beschäftigt ist, die oder der an der Erledigung der Angelegenheit e<strong>in</strong><br />

persönliches oder wirtschaftliches Sonder<strong>in</strong>teresse hat;<br />

3. <strong>in</strong> der Angelegenheit als Beschäftigte oder Beschäftigter der zuständigen Stelle unmittelbar<br />

beteiligt ist;<br />

4. als Vorstandsmitglied oder als Geschäftsführer<strong>in</strong> oder Geschäftsführer von Vere<strong>in</strong>en oder<br />

Verbänden unmittelbar beteiligt ist.<br />

Dies gilt nicht, wenn e<strong>in</strong> Beiratsmitglied an der Entscheidung der Angelegenheit lediglich als<br />

Angehörige oder Angehöriger e<strong>in</strong>es Berufs oder e<strong>in</strong>er Bevölkerungsgruppe beteiligt ist, deren<br />

geme<strong>in</strong>same Interessen durch die Angelegenheit berührt werden.<br />

(3) Wer annehmen muss, nach Absatz 1 oder 2 an der Beratung und Entscheidung geh<strong>in</strong>dert zu<br />

se<strong>in</strong>, hat dies der Ortsamtsleitung mitzuteilen. Ob e<strong>in</strong> Mitwirkungsverbot besteht, entscheidet der<br />

Beirat.<br />

(4) Wer nach Absatz 1 oder 2 geh<strong>in</strong>dert ist, an der Beratung und Entscheidung e<strong>in</strong>er<br />

Angelegenheit mitzuwirken, hat den Beratungsraum zu verlassen. Dies gilt auch für die<br />

Entscheidung nach Absatz 3 Satz 2. Bei e<strong>in</strong>er öffentlichen Sitzung ist sie oder er berechtigt, sich <strong>in</strong><br />

dem für Zuschauer<strong>in</strong>nen und Zuschauer bestimmten Teil des Raumes aufzuhalten.<br />

Bis dies <strong>in</strong> die Landessatzung e<strong>in</strong>gearbeitet ist, könnte oben stehender<br />

Beschlussvorschlag Abhilfe schaffen.<br />

Entscheidung des Parteitages<br />

angenommen<br />

abgelehnt<br />

überwiesen an<br />

nicht befasst<br />

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Antrag 6<br />

Antragsteller/<strong>in</strong>nen: Doris Achelwilm, Klemens Alff, Gerd Arndt, Wolfgang Arndt, Cornelia<br />

Barth, Claudia Bernhard, Hans-Georg Endler-Bayanifar, Friedhelm Grützner, Andreas<br />

He<strong>in</strong>, Marlies Hundt, Sönke Hundt, Ullrich Peter Kokott, Brigitte Kramm, Re<strong>in</strong>ald Last,<br />

Michael Mork, Ingo Rehmke, Jan Restat, Wilfried Schartenberg, Christoph Spehr, Manfred<br />

Steglich<br />

Der Parteitag möge beschließen:<br />

Arbeitsverhältnisse bei Fraktionen und Abgeordneten der <strong>LINKE</strong>N<br />

I <strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong> als Arbeitgeber<strong>in</strong><br />

Im Leitantrag im November 2008 hat der Landesverband beschlossen:<br />

„Wo <strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong> Arbeitgeber<strong>in</strong> ist, hat sie sich von ihren eigenen gewerkschaftlich<br />

orientierten und arbeitspolitischen Ansprüchen leiten zu lassen. Sie stärkt deshalb auch <strong>in</strong><br />

dieser Funktion die Rechte von Beschäftigten, Ehrenamtlichen und Engagierten. Sie kennt<br />

Arbeitsteilung, Funktionen und Verantwortungsbereiche, aber sie akzeptiert ke<strong>in</strong>e<br />

persönlichen Privilegien, ke<strong>in</strong>e Privatisierung von Ressourcen und ke<strong>in</strong>e Etablierung e<strong>in</strong>er<br />

neuen Klasse von Funktionsträgern. Je stärker die Partei wird, desto dr<strong>in</strong>gender muss sie<br />

diese Gefahr bearbeiten. Von der Fraktion erwartet die Partei, dass sie <strong>in</strong> Fragen der<br />

Arbeitsverhältnisse, der MitarbeiterInnen- und Betriebsratsrechte das realisiert, was wir als<br />

Bundespartei politisch fordern.“<br />

Dieser Beschluss ist nach wie vor aktuell. Von unseren Abgeordneten erwarten wir, dass<br />

sie sich <strong>in</strong> ihrer Funktion als Arbeitgeber <strong>in</strong> Übere<strong>in</strong>stimmung mit unseren politischen<br />

Forderungen bewegen und Vorkehrungen treffen, um dem zu entsprechen. Das bedeutet<br />

im E<strong>in</strong>zelnen u.a.:<br />

1. <strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong> fordert die Anwendung des Kündigungsschutzes unabhängig von der<br />

Betriebsgröße. Abgeordnete sollen sich als Arbeitgeber <strong>in</strong><br />

Abgeordnetengeme<strong>in</strong>schaften zusammenschließen, um auch für MitarbeiterInnen,<br />

die bei Abgeordneten angestellt s<strong>in</strong>d, die Voraussetzung des Kündigungsschutzes<br />

und der Betriebsratsfähigkeit zu erreichen. Wo dies noch nicht der Fall ist, sollen<br />

sich Abgeordnete nach Möglichkeit so verhalten, als ob der Kündigungsschutz<br />

anwendbar wäre, so dass MitarbeiterInnen die übliche Möglichkeit haben,<br />

kritisiertes Verhalten zu ändern und dadurch Kündigungen abzuwenden. E<strong>in</strong>en<br />

„freien“ Austausch von MitarbeiterInnen lehnen wir ab.<br />

2. <strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong> fordert Gute Arbeit <strong>in</strong> Form von nicht-befristeten, nicht-prekären<br />

Beschäftigungsverhältnissen. Ungesicherte Arbeit auf Zeit entspricht nicht unseren<br />

programmatischen Zielvorstellungen. Befristungen <strong>in</strong> Arbeitsverhältnissen bei<br />

Fraktionen und Abgeordneten sollen sich auf die Dauer der Wahlperiode beziehen,<br />

sofern es sich nicht um zeitlich befristet anfallende Zusatzaufgaben handelt.<br />

Kürzere Befristungen aufgrund f<strong>in</strong>anzieller Planungsunsicherheit dürfen nicht als<br />

Mittel für kalte Entlassungen missbraucht werden. Für die Änderung von<br />

Stellenplänen gilt dasselbe.<br />

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3. <strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong> fordert kooperative Betriebskultur und nachhaltige Arbeitsverhältnisse,<br />

die <strong>in</strong> der Arbeitsorganisation so gestaltet s<strong>in</strong>d, dass Beschäftigte sie auch<br />

dauerhaft ausüben können. Dazu gehört die Anerkennung von Fähigkeiten und<br />

geleisteter Arbeit, das Ernstnehmen von Kritik, das Bemühen um die Vere<strong>in</strong>barkeit<br />

von Arbeit, Leben und Familie sowie e<strong>in</strong> gegenseitiger Umgang auf Augenhöhe.<br />

4. <strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong> lehnt die Anwendung des Tendenzschutz-Paragraphen ab und fordert<br />

die Abschaffung des Tendenzschutzes, so wie dies auch die Gewerkschaften tun.<br />

Die üblichen arbeitsrechtlichen Möglichkeiten s<strong>in</strong>d auch für Tendenzbetriebe<br />

ausreichend.<br />

5. <strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong> unterstützt die Bildung von Betriebsräten und das E<strong>in</strong>treten von<br />

Beschäftigten für ihre Rechte und Interessen.<br />

6. <strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong> fordert, dass Beschäftigte ihre politischen und gewerkschaftlichen<br />

Rechte ungeh<strong>in</strong>dert ausüben können und dass Arbeitgeber ihre strukturelle Macht<br />

nicht dazu missbrauchen, Beschäftigte h<strong>in</strong>sichtlich ihres politischen Engagements<br />

außerhalb des Arbeitsplatzes unter Druck zu setzen oder dieses zu sanktionieren.<br />

7. <strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong> fordert geschlechtergerechte Arbeitsbed<strong>in</strong>gungen und e<strong>in</strong>e<br />

antipatriarchale Betriebskultur. Wir wollen die Herausbildung chefzentrierter<br />

Gefolgschaften unbed<strong>in</strong>gt vermeiden, für die der Begriff Patriarchat im wahrsten<br />

S<strong>in</strong>ne des Wortes zutrifft. Wir wollen, dass Quotierung gelebt und nicht nur formal<br />

vollzogen wird. Sowohl dafür, als auch für die Verbesserung der betrieblichen und<br />

politischen Teilhabechancen von Menschen mit Migrationsh<strong>in</strong>tergrund, werden wir<br />

entsprechende Regelwerke ausbauen und weiterentwickeln.<br />

Wir wissen, dass sich politische Forderungen nicht hundertprozentig <strong>in</strong> der eigenen Praxis<br />

umsetzen lassen. Der Bereich der Beschäftigungsverhältnisse und des Umgangs mit<br />

Beschäftigten ist jedoch für die politische Glaubwürdigkeit der Partei, die als<br />

antikapitalistische Partei e<strong>in</strong>e Partei auf Seiten der abhängig Beschäftigten ist, von großer<br />

Bedeutung. Politische Effektivität wird nicht durch die Vernachlässigung von<br />

ArbeitnehmerInnen-Rechten erreicht, sondern durch Gute Arbeit.<br />

Wir wissen auch, dass Konflikte unvermeidlich s<strong>in</strong>d, sowohl zwischen Beschäftigten und<br />

Abgeordneten, als auch jeweils untere<strong>in</strong>ander. Betriebliche und politische<br />

Handlungsfähigkeit entsteht dadurch, dass Konflikte nach Regeln ablaufen, der Bezug auf<br />

geme<strong>in</strong>same Ziele hergestellt und der E<strong>in</strong>satz von Ressourcen für persönliche Ambitionen<br />

begrenzt wird. Wichtige Grundregeln zum Umgang mit Arbeitsverhältnissen wollen wir<br />

verb<strong>in</strong>dlich festgeschrieben sehen, durch entsprechende Verpflichtungen aller künftigen<br />

KandidatInnen vor ihrer Aufstellung oder durch Betriebsvere<strong>in</strong>barungen, die dann auch<br />

über die Legislaturperiode h<strong>in</strong>aus Bestand haben.<br />

Wir begrüßen die Verlängerung der befristeten Stellen bei der Bürgerschaftsfraktion. Wir<br />

sprechen uns nach wie vor für e<strong>in</strong>e kooperative Lösung h<strong>in</strong>sichtlich der arbeitsrechtlichen<br />

Trennung im Abgeordnetenbüro aus. Wir fordern alle Abgeordneten und Mitglieder auf,<br />

ihre Kräfte auf e<strong>in</strong>en geme<strong>in</strong>samen Erfolg bei den bevorstehenden Wahlen und beim<br />

Kampf gegen die drohenden sozialen Angriffe zu konzentrieren und sich nicht vorrangig<br />

von <strong>in</strong>dividuellen Karrierezielen leiten zu lassen.<br />

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II Parlamentarische Ressourcen im Verhältnis zur Partei<br />

Fraktionen der <strong>LINKE</strong>N arbeiten <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er relativen Autonomie zur Partei und müssen sich<br />

auch als Betriebe verstehen. Fraktionen und Abgeordnete der <strong>LINKE</strong>N s<strong>in</strong>d jedoch ke<strong>in</strong>e<br />

Firmen, deren ausschließliches Produkt die Wiederwahl von Abgeordneten ist und deren<br />

Ressourcen <strong>in</strong> der privaten Verfügung von Individuen stehen. Wenn die Partei von der<br />

politischen Mitsprache über den Umgang mit den Ressourcen ihrer Fraktionen<br />

abgeschnitten wird, würde sie den E<strong>in</strong>fluss auf e<strong>in</strong>es ihrer wichtigsten Produktionsmittel<br />

verlieren und sich nach und nach der B<strong>in</strong>nenlogik des parlamentarischen Geschäfts<br />

unterordnen.<br />

In den Konflikten der letzten Zeit um Arbeitsverhältnisse bei Fraktionen und Abgeordneten<br />

der <strong>LINKE</strong>N wird deutlich, dass wir uns mit der Gefahr e<strong>in</strong>es Ausschlusses der Partei von<br />

der Mitsprache und e<strong>in</strong>es hierarchischen und selbstbezogenen Umgang mit Ressourcen<br />

ause<strong>in</strong>andersetzen müssen. Wenn e<strong>in</strong> re<strong>in</strong> parlamentarisch dom<strong>in</strong>ierter, auf die<br />

Bedürfnisse von Abgeordneten abgestellter Kurs bereits vorausgesetzt wird, könnte die<br />

„Frage des Charakters der Partei <strong>in</strong> kapitalistischen Klassengesellschaften und des<br />

Stellenwerts des Parlamentarismus“ (Manfred Sohn) nicht mehr gestellt werden. Wir<br />

wären dann „angekommen“ im Parlamentarismus und <strong>in</strong> der kommandoorientierten<br />

Betriebsführung. Die politische Richtschnur für den Umgang mit den Ressourcen von<br />

Fraktionen kann deshalb nicht nur se<strong>in</strong>, was den e<strong>in</strong>zelnen Abgeordneten unmittelbar für<br />

die Erledigung ihrer parlamentarischen Pflichten und für das Bekanntmachen ihrer Person<br />

nützt. „Im Zentrum aller Arbeit für e<strong>in</strong>e grundlegende Wende zu mehr sozialer<br />

Gerechtigkeit stehen niemals die Parlamente, sondern immer das Ziel, alle diejenigen für<br />

ihre Interessen <strong>in</strong> Bewegung zu br<strong>in</strong>gen, die nicht über Grund und Boden oder<br />

Produktionsmittel verfügen.“ (Sohn) Deshalb muss es für l<strong>in</strong>ke Fraktionen und<br />

Abgeordnete Grenzen geben bei der Nachahmung kapitalistischer Betriebskulturen.<br />

Die <strong>LINKE</strong> steht vor der Aufgabe, den Widerstand gegen die Abwälzung der Krisenfolgen<br />

auf die Bevölkerungsmehrheit zu stärken und e<strong>in</strong>e Alternative zum Neoliberalismus<br />

massenfähig zu machen – im Bund wie im Land <strong>Bremen</strong>. Sie hat <strong>in</strong> NRW mit Recht darauf<br />

beharrt, selbst unter den Bed<strong>in</strong>gungen e<strong>in</strong>er Regierungsbeteiligung ihre Inhalte auf der<br />

Straße zu vertreten. All das ist nur möglich, wenn die Partei auch mit ihrem<br />

parlamentarischen Arm orientiert auf<br />

• Verbreiterung des außerparlamentarischen Widerstands statt<br />

Verparlamentarisierung<br />

• Stärkung der basisdemokratische Strukturen statt Chef- und Hierarchiekult<br />

• e<strong>in</strong>e andere Gewichtung des Stellenwerts von parlamentarischer und<br />

außerparlamentarischer Orientierung.<br />

Wir haben als Landesverband mit verschiedenen Strukturen experimentiert, um die<br />

Verb<strong>in</strong>dung von Fraktion, Partei und Umfeld zu stärken und e<strong>in</strong>e Verselbstständigung zu<br />

verh<strong>in</strong>dern: Vom „15er-Rat“ bis zum „Offenen Plenum“, von den „offenen<br />

Abgeordnetenbüros“ bis zur E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung der Abgeordneten <strong>in</strong> die AGs der Partei, vom<br />

ungeliebten „offenen Forum“ bis zur geme<strong>in</strong>samen Teilnahme der Fraktion an der G8-<br />

Demo nach der Wahl. Wir haben den Fehler gemacht, positive und negative Erfahrungen<br />

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nicht kollektiv auszuwerten und entsprechende Instrumente weiterzuentwickeln. Dies ist<br />

aber notwendig, wenn wir dem Anspruch genügen wollen: „Wir s<strong>in</strong>d und werden nicht wie<br />

jene Parteien.“ (Programmentwurf) Das politische Ergebnis der Konflikte um die<br />

Arbeitsverhältnisse muss auch se<strong>in</strong>: Eigenständigkeit ja, Verselbständigung ne<strong>in</strong>.<br />

Entscheidung des Parteitages<br />

angenommen<br />

abgelehnt<br />

überwiesen an<br />

nicht befasst<br />

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Antrag 7<br />

Was für die Fraktion gilt, muss auch für den Landesverband gelten!<br />

Gleichberechtigung und Ehrlichkeit!<br />

Antragsteller/<strong>in</strong>nen: Jörn Hermen<strong>in</strong>g, Michael Lassowski, Dieter Nickel, Ra<strong>in</strong>er Nathow,<br />

Toni Br<strong>in</strong>kmann, Axel Strausdat, Christian Wechselbaum<br />

Der Landesparteitag möge beschließen:<br />

1. Der Parteitag fordert den Landesvorstand auf, das Verfahren zur Besetzung der Stelle<br />

<strong>in</strong> der Landesgeschäftstelle sofort zu stoppen.Der Landesvorstand wird aufgefordert die<br />

ausgeschriebene Stelle <strong>in</strong> der Landesgeschäftstelle mit e<strong>in</strong>er weiblichen Bewerber<strong>in</strong> zu<br />

besetzen.<br />

2. Dauerhaft ist e<strong>in</strong>e Aufteilung der zur Verfügung stehenden 1,5 Personalstellen auf<br />

jeweils 30 Stunden vorzunehmen, bei gleicher E<strong>in</strong>gruppierung und Vertretungsfähigkeit <strong>in</strong><br />

allen Bereichen. Dies kann frühestens zum Januar 2012 erfolgen, um <strong>in</strong> bestehende<br />

Arbeitsverhältnisse nicht e<strong>in</strong>zugreifen. Die arbeitsrechtliche Besitzstandswahrung für aktiv<br />

Beschäftigte bleibt davon natürlich unberührt.<br />

Die Punkte s<strong>in</strong>d getrennt abzustimmen. Begründung erfolgt mündlich.<br />

Entscheidung des Parteitages<br />

angenommen<br />

abgelehnt<br />

überwiesen an<br />

nicht befasst<br />

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Antrag 8<br />

Antragsteller: Helmut Kerst<strong>in</strong>g<br />

Der Landesparteitag fordert den Landesvorstand auf, e<strong>in</strong>e Arbeitsgruppe zu gründen.<br />

Aufgabe der Arbeitsgruppe:<br />

Entwicklung e<strong>in</strong>es Arbeitnehmer / Arbeitgeber Kodexes, der das aktuelle Arbeitsrecht und<br />

die politischen Ansprüchen der <strong>LINKE</strong>N berücksichtigt.<br />

Entscheidung des Parteitages<br />

angenommen<br />

abgelehnt<br />

überwiesen an<br />

nicht befasst<br />

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Antrag 9<br />

Antragsteller/<strong>in</strong>nen: Peter Erlanson, Inga Nitz, Michael Horn, Dieter Nickel, Christian<br />

Wechselbaum, Agnes Alpers, Dirk Lehrke-Alpers, Axel Strausdat, Leo Stefan Schmitt, Jörg<br />

Güthler, Thea Kle<strong>in</strong>ert, Toni Br<strong>in</strong>kmann, Ra<strong>in</strong>er Tegtmeier<br />

1. Für <strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong> ist erklärtes politisches Ziel, geme<strong>in</strong>sam mit dem DGB und se<strong>in</strong>en<br />

E<strong>in</strong>zelgewerkschaften für die Verbesserung jeglicher Arbeitsverhältnisse wie für die<br />

Verbesserung des Kündigungsschutzes e<strong>in</strong>zutreten.<br />

2. Dort, wo <strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong> oder ihr nahestehende Gruppierungen <strong>in</strong> ArbeitgeberInnenfunktion<br />

tätig s<strong>in</strong>d, werden diese – genauso wie die dort Beschäftigten – aufgerufen, sich an die<br />

Bestimmungen der Tarifverträge und des Betriebs- oder Personalvertretungsgesetzes zu<br />

halten. Begründung erfolgt mündlich<br />

Entscheidung des Parteitages<br />

angenommen<br />

abgelehnt<br />

überwiesen an<br />

nicht befasst<br />

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Antrag 10<br />

Antragsteller/<strong>in</strong>nen: Doris Achelwilm, Claudia Bernhard, Andreas He<strong>in</strong>, Christoph Spehr,<br />

Maja Imlau, Krist<strong>in</strong>a Vogt, Jan Restat, Hans-Georg Endler-Bayanifar, Claudia Schwabe,<br />

Klaus-Ra<strong>in</strong>er Rupp<br />

Der Landesparteitag möge bschließen:<br />

Für e<strong>in</strong>e geschlechtergerechte Praxis <strong>in</strong> Betrieben und<br />

Beschäftigungsverhältnissen der <strong>LINKE</strong>N<br />

1. Es ist darauf h<strong>in</strong>zuwirken, dass das Verhältnis von männlichen und weiblichen<br />

Angestellten bei der <strong>LINKE</strong>N auf allen Hierarchiestufen und den Stufen der Voll-<br />

und Teilzeitarbeit ausgeglichen ist.<br />

2. Die konsequente Umsetzung der Quote bzw. die damit verbundenen Erwartungen<br />

und Befürchtungen von Frauen und Männern sollten <strong>in</strong> der <strong>LINKE</strong>N grundsätzlicher<br />

diskutiert werden – und nicht erst, wenn es um konkrete Stellenbesetzungen geht.<br />

3. Die Vere<strong>in</strong>barkeit von Beruf, Familie und Freizeit muss Frauen und Männern<br />

gegenüber zum<strong>in</strong>dest <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Rahmen, der dem Arbeitsplatzprofil nicht<br />

entgegensteht, gewährleistet werden.<br />

4. Strukturell eher „frauendom<strong>in</strong>ierte Arbeitsbereiche“ wie z.B. im kaufmännischen<br />

oder Verwaltungsbereich s<strong>in</strong>d nicht ger<strong>in</strong>g zu schätzen, sondern als professionelle<br />

Kompetenzbereiche anzuerkennen, ohne die „der Laden“ nicht läuft.<br />

5. Strukturell eher „männerdom<strong>in</strong>ierte Arbeitsbereiche“ sollten sich weiblichen<br />

Bewerber<strong>in</strong>nen, darüber h<strong>in</strong>aus auch weiblichen Perspektiven, Ansprüchen und<br />

Kritikpunkten gegenüber, erkennbar öffnen.<br />

6. Jede Form sog. „reproduktiver Arbeit“, die im Betrieb anfällt, ob<br />

Konfliktmanagement oder unliebsame Erledigungen etwa <strong>in</strong> der Küche, ist e<strong>in</strong>e<br />

Geme<strong>in</strong>schaftsaufgabe, die gleichermaßen von männlichen wie weiblichen<br />

Betriebsangehörigen zu übernehmen ist.<br />

7. Die jeweils fachspezifischen Kompetenzbereiche von sowohl männlichen als auch<br />

weiblichen Betriebsangehörigen s<strong>in</strong>d nicht nach Belieben zu verschieben oder <strong>in</strong><br />

Abrede zu stellen, sondern zu respektieren und zu fördern.<br />

8. Ke<strong>in</strong>e Arbeitnehmer<strong>in</strong> darf seitens e<strong>in</strong>er/e<strong>in</strong>es Vorgesetzten oder e<strong>in</strong>es/e<strong>in</strong>er<br />

KollegIn aufgrund ihres Geschlechts bzw. äußerlicher Attribute zum Objekt<br />

abfälliger Bemerkungen, Gesten oder diskrim<strong>in</strong>ierender Arbeitsanweisungen<br />

werden.<br />

9. Es ist <strong>in</strong>akzeptabel, qualifizierten ArbeitnehmerInnen nachzusagen, dass sie ihre<br />

Position aufgrund von Äußerlichkeiten oder privaten Verb<strong>in</strong>dungen erworben<br />

haben.<br />

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10.Wenn Verstöße gegen die Grundvoraussetzungen der Geschlechtergerechtigkeit <strong>in</strong><br />

Betrieben der <strong>LINKE</strong>N nach Gesprächen zwischen Vorgesetzten und Arbeitnehmer-<br />

Innen wiederholt auftreten, sollten die zuständigen Vorstände klärend h<strong>in</strong>zugezogen<br />

werden.<br />

11. Arbeitsverhältnisse <strong>in</strong> und bei der <strong>LINKE</strong>N s<strong>in</strong>d im S<strong>in</strong>ne unserer<br />

programmatischen Forderungen nach Geschlechterdemokratie, Anti-Sexismus,<br />

Chancengleichheit und Lohngerechtigkeit aktiv auszugestalten.<br />

Die Begründung erfolgt mündlich.<br />

Entscheidung des Parteitages<br />

angenommen<br />

abgelehnt<br />

überwiesen an<br />

nicht befasst<br />

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Antrag 11<br />

Antragsteller: Christoph Spehr<br />

Der Parteitag möge beschließen:<br />

1. Die Tagesordnung wird wie folgt präzisiert:<br />

1. Begrüßung<br />

2.1. Arbeitsverhältnisse bei Fraktionen und Abgeordneten der <strong>LINKE</strong>N<br />

2.1.1. Debatte zu Arbeitsverhältnissen bei Fraktionen und Abgeordneten<br />

2.1.2. Debatte zu Arbeits- und E<strong>in</strong>stellungsfragen im Landesverband<br />

2.2. Beschlussfassung zu Anträgen zu 2.1.<br />

3. Schlusswort<br />

2. Es wird folgender Zeitplan festgelegt:<br />

1. Begrüßung 17:00-17:15<br />

2.1. Arbeitsverhältnisse<br />

2.1.1. Debatte 17:15-18:15<br />

2.1.2. Debatte 18:15-19:00<br />

2.2. Beschlussfassung 19:00-21:00<br />

3. Schlusswort 21:00-21:10<br />

3. Alle fristgerecht e<strong>in</strong>gereichten Anträge werden zur Beschlussfassung zugelassen. Es<br />

werden zunächst die Anträge zu 2.1.1. behandelt, dann die Anträge zu 2.1.2. Auf die<br />

Antragse<strong>in</strong>br<strong>in</strong>gung erfolgt 1 Gegenrede und 1 Fürrede, dann die Behandlung von<br />

Änderungsanträgen mit E<strong>in</strong>br<strong>in</strong>gung, Möglichkeit zur Gegenrede, Abstimmung, dann die<br />

Schlussabstimmung ohne weitere Debatte.<br />

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4. Der Parteitag fordert den Landesvorstand auf, auf se<strong>in</strong>er nächsten Sitzung die vom<br />

Parteitag gefassten Beschlüsse ebenfalls zu beschließen.<br />

5. Die Redezeit <strong>in</strong> der Debatte beträgt 3 M<strong>in</strong>uten.<br />

Für die ersten beiden Redebeiträge zu 2.1.1. wird die Redezeit auf 6 M<strong>in</strong>uten verdoppelt;<br />

dar<strong>in</strong> sollen die konträren Positionen verständlich dargestellt werden. Delegierte, die noch<br />

nicht zum Thema gesprochen haben, erhalten <strong>in</strong> der Redeliste den Vorzug vor solchen,<br />

die sich bereits zum Thema geäußert haben; diese Regelung wird für 2.1.1 und 2.1.2<br />

getrennt angewandt.<br />

6. Während der Debatte s<strong>in</strong>d Anträge zur Geschäftsordnung nicht zulässig. Das Präsidium<br />

ist aufgefordert, bei persönlichen Angriffen unverzüglich e<strong>in</strong>zuschreiten.<br />

Begründung:<br />

Die Debatten zu 2.1.1 und 2.1.2 sollten getrennt werden, damit die Beiträge sich zeitnah<br />

aufe<strong>in</strong>ander beziehen können. Dem Bedürfnis, zu beiden Themen zu diskutieren, wird<br />

entsprochen. Ause<strong>in</strong>andersetzungen um die Zulässigkeit von Anträgen werden durch (3)<br />

vermieden. Die zusätzliche Beschlussfassung durch den LaVo (4) erübrigt den Versuch<br />

von Anfechtungen wegen „Themaverfehlung“. Die Frage, ob Anträge <strong>in</strong>haltlich der Satzung<br />

entsprechen, ist damit natürlich nicht erledigt.<br />

Entscheidung des Parteitages<br />

angenommen<br />

abgelehnt<br />

überwiesen an<br />

nicht befasst<br />

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Antrag 12<br />

Antragsteller/<strong>in</strong>: Claudia Bernhard, Christoph Spehr<br />

Der Parteitag möge beschließen:<br />

Verwendung e<strong>in</strong>gesparter Personalmittel<br />

1. Wenn sich bei der soeben besetzten Stelle „Mitarbeiter/<strong>in</strong> <strong>in</strong> der Geschäftsstelle“<br />

e<strong>in</strong>e Personalkosten-E<strong>in</strong>sparung durch arbeitsmarktpolitische Förderung ergibt,<br />

werden die ggf. e<strong>in</strong>gesparten Mittel nicht <strong>in</strong>nerhalb des Haushalts des<br />

Landesverbandes umgewidmet. Sie werden verwendet, um e<strong>in</strong>e zusätzliche<br />

Teilzeitstelle „Mitarbeiter/<strong>in</strong> <strong>in</strong> der Geschäftsstelle“ e<strong>in</strong>zurichten. Die Stelle wird<br />

befristet, da auch die Förderung befristet ist.<br />

2. Für die zusätzliche Stelle gilt die gleiche Stellenbeschreibung. Im Rahmen der<br />

konkreten Aufgabenverteilung sollen auch die Bedürfnisse der Kreisverbände nach<br />

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besserer Unterstützung und Verzahnung berücksichtigt werden.<br />

3. E<strong>in</strong> neues Besetzungsverfahren ist nicht erforderlich. Die zusätzliche Teilzeitstelle<br />

wird der Nächstplatzierten des durchgeführten Bewerbungsverfahrens angeboten.<br />

Begründung:<br />

1. Es gibt ke<strong>in</strong>en Grund, die Haushaltsplanung des Landesverbandes zu verändern.<br />

Die Aufstockung der personellen Kapazitäten kommt sowohl den Kreisverbänden<br />

als auch der Wahlkampfvorbereitung zu Gute.<br />

2. Die E<strong>in</strong>richtung der zusätzlichen Stelle ermöglicht es, die Gesamtquotierung der<br />

Geschäftsstelle zu verbessern, was aus frauenpolitischer Sicht und aus Gründen<br />

der Parteientwicklung dr<strong>in</strong>gend geboten ist.<br />

Entscheidung des Parteitages<br />

angenommen<br />

abgelehnt<br />

überwiesen an<br />

nicht befasst<br />

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Antrag 13<br />

Antragsteller: Jörn Hermen<strong>in</strong>g<br />

Vermeidung unnötiger Probleme<br />

Antragsteller sollten für die Zeit der Behandlung von Anträgen, die sie selbst (mit-)gestellt<br />

haben oder Anträgen, die sich gegen die eigenen richten, nicht dem Tagungspräsidium<br />

angehören.<br />

Begründung:<br />

Mir selbst wurde beim letzten LPT Parteilichkeit und E<strong>in</strong>flussnahme auf die Wahl der<br />

Delegierten zum Bundesparteitag <strong>in</strong> schärfster Form vorgeworfen, obwohl ich selbst gar<br />

nicht kandidierte. Solche Situationen sollten gerade bei heiklen Themen vermieden<br />

werden.<br />

Entscheidung des Parteitages<br />

angenommen<br />

abgelehnt<br />

überwiesen an<br />

nicht befasst<br />

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Antrag 14<br />

AntragstellerInnen: Claudia Bernhard, Doris Achelwilm, Christoph Spehr, Maja Imlau,<br />

Krist<strong>in</strong>a Vogt, Jan Restat, Hans-Georg Endler-Bayanifar, Claudia Schwabe, Klaus-Ra<strong>in</strong>er<br />

Rupp<br />

Der Landesparteitag möge beschließen:<br />

Stellenbesetzung und Quotierung <strong>in</strong> der Partei<br />

1. Bei der Stellenbesetzung ist zukünftig darauf h<strong>in</strong>zuwirken, dass nach der Anzahl<br />

der im Betrieb vorhandenen Stellen, d.h. funktionsübergreifend, m<strong>in</strong>destens e<strong>in</strong><br />

Frauenanteil von 50 Prozent erreicht wird. Bei der Besetzung e<strong>in</strong>er Tätigkeit <strong>in</strong> allen<br />

Lohn- oder Vergütungsgruppen s<strong>in</strong>d Frauen bei gleicher Qualifikation vorrangig zu<br />

berücksichtigen. Daraus ist nicht abzuleiten, dass e<strong>in</strong>e offen ausgeschriebene<br />

Stelle mit e<strong>in</strong>er Frau besetzt werden muss.<br />

2. Wir erwarten vom Landesvorstand, dass er Belange von Frauen und MigrantInnen<br />

bereits im Ausschreibungs- und Bewerbungsverfahren berücksichtigt, <strong>in</strong>dem er<br />

beispielsweise die/den frauenpolitische/n sowie die/den migrationspolitische/n<br />

Sprecher/<strong>in</strong> <strong>in</strong> diese Verfahren wirksam e<strong>in</strong>bezieht.<br />

3. Wir fordern den Landesvorstand auf, mit dem Parteivorstand und dem Betriebsrat<br />

der <strong>LINKE</strong>N e<strong>in</strong> Verfahren bei der Besetzung von Stellen zu entwickeln, das stärker<br />

als bisher darauf h<strong>in</strong>wirkt, die Forderung nach Geschlechtergerechtigkeit mit Leben<br />

zu erfüllen.<br />

Begründung:<br />

Aus frauenpolitischer Sicht ist es unbefriedigend, dass wieder wie 2008 die<br />

Landesgeschäftsstelle nur mit Männern besetzt worden ist. Die <strong>in</strong> der<br />

Betriebsvere<strong>in</strong>barung der Partei festgelegte Regelung, die Quotierung nur auf<br />

funktionsgleiche Stellen bezieht, ist unzureichend.<br />

Es ist e<strong>in</strong> Mangel des bisherigen Verfahrens, dass sowohl die Anwendung e<strong>in</strong>er<br />

funktionsstellenübergreifenden Quotierung als auch die Entscheidung, ob gleiche<br />

Qualifizierung vorliegt und deshalb die Bewerber<strong>in</strong> bevorzugt werden muss, <strong>in</strong> die jeweils<br />

<strong>in</strong>dividuelle Entscheidung der Mitglieder des Landesvorstands gelegt ist. Dieses Verfahren<br />

ist weder objektivierbar noch überprüfbar.<br />

Für die Anwendung e<strong>in</strong>er funktionsstellenübergreifenden Quotierung im Landesverband<br />

muss auch die Grundlage geschaffen werden. Dabei gilt es bei der Ausschreibung wie<br />

auch bei der Besetzung e<strong>in</strong>er Diskrim<strong>in</strong>ierung aufgrund von Geschlecht oder<br />

Migrationsh<strong>in</strong>tergrund entgegen zu treten.<br />

Entscheidung des Parteitages<br />

angenommen<br />

abgelehnt<br />

überwiesen an<br />

nicht befasst<br />

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Antrag 15<br />

Antragsteller: Jan Restat<br />

Der Parteitag begrüßt es, wenn e<strong>in</strong> Mitglied des Landesvorstandes (LaVo), welches<br />

gleichzeitig MitarbeiterIn der Fraktion ist, <strong>in</strong> Fällen, <strong>in</strong> denen der LaVo sich kritisch mit<br />

Vorgehensweisen der Fraktion ause<strong>in</strong>andersetzt, welche das jeweilige Mitglied persönlich<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>schneidender Art und Weise betreffen, dieses LaVo-Mitglied<br />

• se<strong>in</strong>e persönliche Betroffenheit gegenüber den anderen LaVo-Mitgliedern zu<br />

Beg<strong>in</strong>n der Themenbearbeitung darlegt,<br />

• e<strong>in</strong> Votum des LaVo zur weiteren Mitwirkung an diesem Thema e<strong>in</strong>holt<br />

• sich bei Abstimmungen zu diesem Thema freiwillig enthält.<br />

Begründung<br />

In der vorangegangenen Ause<strong>in</strong>andersetzung um die Nicht-Verlängerung von vier<br />

MitarbeiterInnen-Stellen <strong>in</strong> der Fraktion war ich als LaVo-Mitglied persönlich betroffen, weil<br />

me<strong>in</strong>e Stelle e<strong>in</strong>e derjenigen war, die zum 31. August auslief und ursprünglich nicht<br />

verlängert werden sollte. Ich habe auf der ersten Sitzung des LaVo am 9.5. zu diesem<br />

Thema me<strong>in</strong>e persönliche Betroffenheit thematisiert. Die anderen LaVo-Mitglieder sahen<br />

ke<strong>in</strong>e Ursache, me<strong>in</strong>e Mitwirkung an der Beratung und der Beschlussfassung<br />

e<strong>in</strong>zuschränken. Auf der nächsten Sitzung wurde dies per Beschluss bestätigt. Trotzdem<br />

habe ich mich auf dieser und der nächsten Sitzung bei den gefassten Beschlüssen zum<br />

Brief an die Abgeordneten und zum Sonderparteitag freiwillig enthalten. (Wobei ich bei<br />

e<strong>in</strong>em dritten, abgelehnten Beschluss zum Verschicken e<strong>in</strong>es weiteren Briefes an die<br />

Abgeordneten im Eifer des Gefechts und entgegen me<strong>in</strong>er ursprünglichen Absichten mit<br />

gestimmt habe. Ich hoffe, dass so e<strong>in</strong>e Situation sowieso nicht wieder vorkommt, aber<br />

wenn, werde ich noch bessere Selbstkontrolle üben.)<br />

Dieses Verhalten steht im E<strong>in</strong>klang mit dem "Mitwirkungsverbot" aus den<br />

bundesdeutschen Geme<strong>in</strong>deordnungen, welches sich auch <strong>in</strong> der Bremer Beiratsordnung<br />

(§ 20) wiederf<strong>in</strong>det. Das "Mitwirkungsverbot" tritt genau dann <strong>in</strong> Kraft, wenn e<strong>in</strong> Beschluss<br />

des Gremiums e<strong>in</strong>en unmittelbaren Vorteil oder Nachteil für e<strong>in</strong> Mitglied des Gremiums<br />

(z.B. Beirat) haben würde. E<strong>in</strong>e entsprechende Interessenkollision ist dem Gremium<br />

anzuzeigen. Das Gremium entscheidet, ob e<strong>in</strong> Mitwirkungsverbot angebracht ist oder<br />

nicht. Entscheidend ist dabei der Begriff "unmittelbar" - der Vorteil oder Nachteil muss<br />

durch das Gremium direkt herbeigeführt werden. Für den Landesvorstand wäre e<strong>in</strong><br />

unmittelbarer Vorteil z.B. dann gegeben, wenn sich e<strong>in</strong> Vorstandsmitglied auf e<strong>in</strong>e Stelle<br />

im Parteibüro bewirbt. Dann wäre es selbstverständlich, dass dieses Mitglied während der<br />

Beratung und Beschlussfassung über die Vergabe der Stelle nicht anwesend se<strong>in</strong> dürfte.<br />

Beschlüsse des LaVo haben dagegen nur e<strong>in</strong>en höchst mittelbaren E<strong>in</strong>fluss auf die<br />

Entscheidungen der Fraktion. In solchen Fällen greift das Mitwirkungsverbot der<br />

Geme<strong>in</strong>deordnungen nicht. Trotzdem erschien mir das offene Ansprechen me<strong>in</strong>er<br />

persönlichen Betroffenheit, das E<strong>in</strong>holen des E<strong>in</strong>verständnisses des LaVo zur weiteren<br />

Mitwirkung und die freiwilligen Stimmenthaltungen als angemessen, um e<strong>in</strong>e unter diesen<br />

besonderen Umständen denkbare Verquickung von persönlichen Interessen und<br />

Tätigkeiten des LaVo zu vermeiden. Warum Jörn, Dieter und Axel <strong>in</strong> ihrer "Stellungnahme"<br />

und <strong>in</strong> ihrem Antrag darauf verzichten, me<strong>in</strong>e Handlungsweise darzustellen, muss man sie<br />

selber fragen. Ihr Antrag greift jedenfalls zu weit. Die Regelungen des<br />

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"Mitwirkungsverbots" s<strong>in</strong>d sowieso nicht direkt anzuwenden, weil der LaVo ke<strong>in</strong>e<br />

unmittelbaren Vorteile für FraktionsmitarbeiterInnen bewirken kann. Darüber h<strong>in</strong>aus muss<br />

aber <strong>in</strong> jedem E<strong>in</strong>zelfall geprüft werden, ob e<strong>in</strong> Vorstandsmitglied wenigstens mittelbare<br />

Vorteile als Mitarbeiter durch die Beschlüsse des LaVo erwarten könnte. Wenn auch dies<br />

nicht der Fall ist, gibt es überhaupt ke<strong>in</strong>en Grund für e<strong>in</strong> "Mitwirkungsverbot" analog zur<br />

Geme<strong>in</strong>deordnung. Die von mir praktizierte und im obigen Antragstext beschriebene<br />

Regelung für e<strong>in</strong>e Offenlegung und freiwillige Zurückhaltung bietet nach me<strong>in</strong>er<br />

E<strong>in</strong>schätzung e<strong>in</strong>e saubere Lösung für solche Konfliktfälle. Ich möchte darum bitten, dass<br />

der Parteitag diese E<strong>in</strong>schätzung durch Beschluss bekräftigt.<br />

Entscheidung des Parteitages<br />

angenommen<br />

abgelehnt<br />

überwiesen an<br />

nicht befasst<br />

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Antrag 16<br />

Antragsteller: Kreisverband Mitte-Ost (Kreismitgliedeversammlung)<br />

Die Kreismitgliederversammlung Mitte-Ost begrüßt die E<strong>in</strong>berufung e<strong>in</strong>es<br />

außerordentlichen Parteitages zum Thema "Arbeitsverhältnisse bei Fraktionen und<br />

Abgeordneten der <strong>LINKE</strong>N.<br />

Der Parteitag möge beschließen:<br />

1. Auf dem Parteitag wird auch die Diskussion um das E<strong>in</strong>stellungsverfahren bei der<br />

Geschäftsstelle des Landesverbandes zugelassen.<br />

2. Die Diskussion um das E<strong>in</strong>stellungsverfahren <strong>in</strong> der Geschäftsstelle wird von den<br />

anderen Themen <strong>in</strong> der Generaldebatte getrennt.<br />

Entscheidung des Parteitages<br />

angenommen<br />

abgelehnt<br />

überwiesen an<br />

nicht befasst<br />

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Antrag 17<br />

Antragsteller: Jörn Hermen<strong>in</strong>g<br />

Arbeitsverhältnisse bei Fraktionen, Abgeordneten und der Geschäftsstelle der<br />

L<strong>in</strong>ken <strong>in</strong><br />

<strong>Bremen</strong> – Arbeitsverhältnisse nicht immer nur bei den Anderen kritisieren! Gleiche<br />

Maßstäbe für Alle!<br />

Der Parteitag möge beschließen:<br />

MitarbeiterInnen politischer Fraktionen, Parteien oder von Abgeordneten haben<br />

Ansprüchen zu genügen, e<strong>in</strong> klares und deutliches Vertrauensverhältnis muss bestehen<br />

und Loyalität wird gefordert. Dies gilt ebenso für andere Arbeitnehmer und Arbeitgeber. Die<br />

Sicht von außen muss nicht immer der Realität entsprechen, vor allem wenn die<br />

Außensicht vor allem von aktuellen und ehemaligen Mitarbeitern selbst <strong>in</strong> die Partei -<br />

<strong>in</strong>terne und -externe Debatte gebracht wird. Nur die Fraktion selbst kann wirklich<br />

beurteilen, ob dieses Vertrauensverhältnis weiterh<strong>in</strong> besteht und die Loyalität gegenüber<br />

der Fraktion selbst gegeben ist. Dabei muss es um alle Abgeordneten gehen, es darf nicht<br />

se<strong>in</strong>, dass e<strong>in</strong> Abgeordneter alle<strong>in</strong>e entscheidet, wer wie lange verlängert werden muss<br />

und sogar, für den Fall, dass dem von den anderen Mitgliedern der Fraktion nicht<br />

nachgekommen wird, mit se<strong>in</strong>em Austritt aus der Fraktion drohet. Abgeordnete dürfen<br />

nicht erpressbar se<strong>in</strong>, weder von außen noch von <strong>in</strong>nen.<br />

Innerhalb der Fraktion und mit den MitarbeiterInnen muss offen diskutiert werden können,<br />

ohne die Gefahr am nächsten Tag alles <strong>in</strong> der Zeitung lesen zu können.<br />

Ehrlichkeit von allen fordern:<br />

In Antrag 6 wird unter Anderem gefordert:<br />

Zitat:<br />

„2. <strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong> fordert Gute Arbeit <strong>in</strong> Form von nicht-befristeten, nicht-prekären<br />

Beschäftigungsverhältnissen. Ungesicherte Arbeit auf Zeit entspricht nicht unseren<br />

programmatischen Zielvorstellungen. Befristungen <strong>in</strong> Arbeitsverhältnissen bei Fraktionen<br />

und Abgeordneten sollen sich auf die Dauer der Wahlperiode beziehen, sofern es sich<br />

nicht um zeitlich befristet anfallende Zusatzaufgaben handelt. Kürzere Befristungen<br />

aufgrund f<strong>in</strong>anzieller Planungsunsicherheit dürfen nicht als Mittel für kalte Entlassungen<br />

missbraucht werden. Für die Änderung von Stellenplänen gilt dasselbe.“<br />

Zwei der Antragsteller haben auf der letzten Landesvorstandssitzung die E<strong>in</strong>stellung e<strong>in</strong>er<br />

Mitarbeiter<strong>in</strong> für 15 – 20 Wochenstunden beantragt, befristet für e<strong>in</strong> Jahr. Wie kann man<br />

das E<strong>in</strong>e auf dem Parteitag fordern und das Andere fast zeitgleich auf dem Parteitag<br />

beantragen?<br />

Ehrlichkeit wäre hier angebracht!<br />

Außerdem wird <strong>in</strong> Antrag 6 gefordert:<br />

Zitat:<br />

„7. <strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong> fordert geschlechtergerechte Arbeitsbed<strong>in</strong>gungen und e<strong>in</strong>e antipatriachale<br />

Betriebskultur. Wir wollen die Herausbildung chefzentrierter Gefolgschaften unbed<strong>in</strong>gt<br />

vermeiden, für die der Begriff Patriarchat im wahrsten S<strong>in</strong>ne des Wortes zutrifft. Wir<br />

wollen, dass Quotierung gelebt und nicht nur formal vollzogen wird. Sowohl dafür, als auch<br />

für die Verbesserung der betrieblichen und politischen Teilhabechancen von Menschen mit<br />

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Migrationsh<strong>in</strong>tergrund, werden wir entsprechende Regelwerke ausbauen und<br />

weiterentwickeln.“<br />

Diese Forderung bezieht sich auf alle Bereiche der L<strong>in</strong>ken, Fraktionen, Abgeordnete und<br />

natürlich auch auf unseren eigenen Landesverband. Gerade <strong>in</strong> unseren eigenen Reihen<br />

sollten wir das nicht nur <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en Antrag schreiben, sondern auch selbst umsetzen und<br />

leben, dazu werden <strong>in</strong> weiteren Anträgen an den Sonderparteitag konkrete Forderungen<br />

gestellt. Auch hier sollte ehrlich mit den eigenen Ansprüchen auch im eigenen<br />

Entscheidungsbereich, wie dem Landesvorstand, umgegangen werden.<br />

Gleiches Recht für alle!<br />

E<strong>in</strong>ige, die von Anderen, wie der Fraktion, verlangen über die Regelungen h<strong>in</strong>ausgehende<br />

Arbeitnehmerrechte umzusetzen und hier den Antrag 6 e<strong>in</strong>gebracht haben, plädieren im<br />

Fall Landesgeschäftsstelle dafür, sich nur an die bestehenden Regelungen und<br />

Bestimmungen zu halten. Wenn dem so ist, dann muss dass auch für alle gelten, auch für<br />

die Fraktion und auch für die Bundestagsabgeordnete. Aber hier gibt es e<strong>in</strong>e ganz andere<br />

E<strong>in</strong>stellung, dafür wurde von dem gleichen Landesvorstand mit Mehrheit e<strong>in</strong><br />

Sonderparteitag anberaumt, um die Personalentscheidungen zu kritisieren. E<strong>in</strong>mischung<br />

bei sich selbst wird sich verbeten. Es gibt ke<strong>in</strong>e Regelung, die Fraktionen der L<strong>in</strong>ken<br />

vorschreibt, alle befristeten Verträge immer wieder zu verlängern! Es gibt ke<strong>in</strong>e Regelung<br />

die aussagt, dass Bundestagsabgeordnete von der L<strong>in</strong>ken Arbeitsverträge nicht kündigen<br />

dürfen. Wenn Kritik, dann auch an sich selbst!<br />

Gleiches Recht für alle! Nummer 2<br />

Zitat Ausschreibung Landesgeschäftsstelle: „Zur Erhöhung des Anteils von Frauen <strong>in</strong> den<br />

Geschäftsstellen der <strong>LINKE</strong>N s<strong>in</strong>d Bewerbungen von Frauen besonders erwünscht.“ Re<strong>in</strong><br />

fachlich gesehen konnten die zwei Frauen mit Ihrer Qualifikation <strong>in</strong> der Bewerbung den<br />

erfolgreichen Bewerber übertreffen, Erfahrung haben sie auch beide reichlich und zeigen<br />

erhebliches Engagement. Die Vermutung, dass hier patriachale Strukturen gewirkt haben<br />

liegt nahe. Es wurden lediglich von dem erfolgreichen Bewerber noch während der<br />

Entscheidungsf<strong>in</strong>dung Arbeitsproben herumgereicht, diese Gelegenheit hatten die<br />

Bewerber<strong>in</strong>nen nicht. Auch dass müsste h<strong>in</strong>terfragt werden. Wenn die Grundlage der<br />

Entscheidung die Bewerbungsunterlagen s<strong>in</strong>d, dann muss man dabei bleiben, wenn noch<br />

Arbeitsproben nachgefordert werden, dann bitte von allen. Hier wird wieder mit zweierlei<br />

Maß gemessen, sehrwohl geht es hier um politische Entscheidungen, es geht um<br />

persönliche E<strong>in</strong>flussnahme, die ausgebaut werden soll und um die Unterstützung von<br />

persönlichen Freunden, ohne Rücksicht auf e<strong>in</strong>e gerechte Verteilung auf Geschlechter<br />

oder die Außenwirkung, die damit verbunden ist. Bis <strong>in</strong> die kle<strong>in</strong>ste Ebene s<strong>in</strong>d bei uns alle<br />

politischen Posten quotiert. Das es sich <strong>in</strong> der Landesgeschäftsstelle um unterschiedliche<br />

Funktionsbereiche handelt, wie von Teilen des LaVos berichtet wurde und wird, ist<br />

sicherlich richtig, die Quotierungsregelung hatte aber wohl eher den S<strong>in</strong>n, allen Bewerbern<br />

unabhängig vom Geschlecht e<strong>in</strong> Chance zu geben, auf Stellen zu kommen, bei denen nur<br />

e<strong>in</strong>e Person erforderlich ist. Unser Geschäftsstellen-Team wäre gemischt-geschlechtlich<br />

sicherlich auch e<strong>in</strong> besseres Aushängeschild für e<strong>in</strong>e Partei, die sich Gleichberechtigung<br />

auf die Fahnen geschrieben hat!<br />

Politische Ziele statt persönlicher Interessen!<br />

- An erster Stelle steht für uns, soweit wie möglich unsere politischen Ziele umzusetzen,<br />

wenn politische Gremien missbraucht werden, um persönliche Interessen umzusetzen, ist<br />

dies abzulehnen!<br />

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Ke<strong>in</strong>e alten Rechnungen auf Kosten der Partei begleichen!<br />

- Wenn politische Gremien missbraucht werden, um alte Rechnungen zu begleichen, wie<br />

es bei ehemaligen Geschäftsführern der Fraktion nahe liegt, ist dies zu verurteilen!<br />

Über e<strong>in</strong>e Liste zur Bürgerschaftswahl entscheidet die<br />

Landesmitgliederversammlung!<br />

- Wenn hier Grundlagen für e<strong>in</strong>e neue Fraktion ohne die notwendige Parteibeteiligung<br />

geschaffen werden sollen, ist dies abzulehnen.<br />

Transparenz zu den eigenen Ambitionen herstellen!<br />

- Persönliche Karriereziele haben h<strong>in</strong>ter den politischen Zielen und Forderungen<br />

zurückzustehen, daher fordern wir alle auf, die <strong>in</strong> Zukunft bezahlte Mitarbeiterposten <strong>in</strong> der<br />

Fraktion zu übernehmen gedenken, wie zum Beispiel die Geschäftsführung, dies hier und<br />

heute offen zu benennen, um auch <strong>in</strong> dieser H<strong>in</strong>sicht e<strong>in</strong>e Transparenz herzustellen.<br />

Ke<strong>in</strong>e Drohungen unter und gegen uns!<br />

- Drohungen die Fraktion zu verlassen, wenn nicht die eigenen Personalvorstellungen<br />

durchgesetzt werden können, s<strong>in</strong>d abzulehnen und zu verurteilen!<br />

Entscheidung des Parteitages<br />

angenommen<br />

abgelehnt<br />

überwiesen an<br />

nicht befasst<br />

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