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Mai 2013 - Gemeinde Schwanstetten

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Aus dem Rathaus<br />

Grüne Mitte –<br />

<strong>Schwanstetten</strong> auf den Weg in die Zukunft<br />

Vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung stellt der<br />

Marktgemeinderat (MGR) bereits seit Anfang 2009 im Rahmen<br />

des Entwicklungskonzepts „<strong>Schwanstetten</strong> 2030“ Überlegungen<br />

an, mit Angeboten für Jung und Alt <strong>Schwanstetten</strong> als familienfreundliche<br />

<strong>Gemeinde</strong> für alle Generationen attraktiv weiterzuentwickeln.<br />

Seither wurde das Thema in drei Workshops und in<br />

etlichen Sitzungen durch das Gremium vertieft und als Schwerpunkt<br />

das Konzept „Grüne Mitte“ erarbeitet. Demnach sollen auf<br />

Grundstücken der <strong>Gemeinde</strong> im Ortszentrum ein Jugend- und<br />

Bürgerhaus sowie Freizeit- und Sportanlagen errichtet werden.<br />

Warum ein Jugend- und Bürgerhaus?<br />

Ausgangspunkt dieser Überlegungen ist die Tatsache, dass die offene<br />

Jugendarbeit der <strong>Gemeinde</strong>, die sich als Ergänzung der hervorragenden<br />

Jugendarbeit der Vereine, Kirchen und Organisationen<br />

sieht, seit 28 Jahren in provisorischen Verhältnissen auf<br />

knapp 50 m² stattfindet. Alle im MGR waren sich einig, dass es an<br />

der Zeit ist, angemessene Räume für die offene Jugendarbeit in<br />

der Mitte unserer <strong>Gemeinde</strong> zu schaffen. Ebenso stößt die <strong>Gemeinde</strong>halle<br />

an Kapazitätsgrenzen, ist sie doch sehr gut durch den<br />

Vereinssport ausgelastet. Auch wird die Halle gerne für größere<br />

kulturelle bzw. gesellschaftliche Veranstaltungen genutzt mit der<br />

Konsequenz, dass sie dann allerdings für den Sport gesperrt ist.<br />

Um diesen Engpass zu lösen, entschied der Rat in die Planungen<br />

den Bau eines Bürgerhauses aufzunehmen.<br />

Alternativen<br />

wie Umbau der im UG gelegenen Clubräume der <strong>Gemeinde</strong>halle<br />

wurden ebenso geprüft wie die Leerstände im Bereich des ehemaligen<br />

Netto-Markts. Bei beiden Standorten würden bei einer<br />

entsprechenden Nutzung die Immissionsrichtwerte für die angrenzende<br />

Wohnbebauung deutlich überschritten werden und<br />

können insofern hierfür nicht in Frage kommen. Abgesehen davon<br />

würde der Umbau hier wie dort einen nicht unerheblichen finanziellen<br />

Aufwand verursachen, wobei hinsichtlich der Clubräume<br />

durch den Eingriff in das Gebäude auch der Brandschutz überprüft<br />

und überarbeitet werden müsste. Bei der gewerblich genutzten<br />

Liegenschaft an der Sperbersloher Straße sei noch auf die komplexen<br />

Eigentumsverhältnisse hingewiesen.<br />

Ergebnisse der Beratungen beschlossen<br />

Mit 16:4 Stimmen hat der MGR in seiner Sitzung am 29.11.2011<br />

die Ergebnisse des letzten Workshops mit den Planungen zur<br />

„Grünen Mitte“ beschlossen. Die grob geschätzten Investitionen<br />

wurden dabei ebenfalls vorgestellt. Für das Jugendhaus beruhte<br />

die Kostenannahme von 456.000 EUR auf Wünschen, die unsere<br />

Jugendlichen an einer Jungbürgerversammlung äußerten und die<br />

für das Bürgerhaus von 1,3 Mio. EUR basierten auf Vorstellungen<br />

des MGR. Schon damals habe ich darauf hingewiesen, dass das<br />

Planungskonzept nur schrittweise unter Berücksichtigung der<br />

Haushaltssituation umgesetzt werden kann. Vor der Umsetzung<br />

des Jugend- und Bürgerhauses ist die dauerhafte Finanzierung sicherzustellen<br />

und ein Nutzungskonzept zu erarbeiten, woraus sich<br />

die Folgekosten an Personal und Unterhalt ergeben. In welcher<br />

Größenordnung die einzelnen Vorhaben realisiert werden können,<br />

ist also von der Haushaltslage abhängig und entscheidet letztendlich<br />

der MGR. Zunächst gilt es über das eingeleitete Änderungsverfahren<br />

zum Bebauungsplan „Neues Ortszentrum“<br />

Baurecht zu schaffen. Danach kann die Objektplanung angegangen<br />

werden.<br />

Lärmschutzmaßnahmen (LSM)<br />

Die Grundzüge der Planung aus dem Workshop vom 24.09.2011<br />

und der vorgenannten Sitzung des MGR haben sich nicht wesentlich<br />

verändert. LSM waren von Beginn am Wohnbereich der Sperbersloher<br />

Straße vorgesehen. Im Zuge der Planungen wurden die<br />

Auswirkungen der Immissionen auf die Nachbarschaft sehr genau<br />

untersucht. Aufgrund von Vorbelastungen sind LSM in Form von<br />

Garagen am Rathausparkplatz neu hinzugekommen. Die vorhandenen<br />

müssten wegen der erforderlichen Erschließungsstraße ohnehin<br />

zurückgebaut werden. Der Ersatzbau mit Satteldach und<br />

einer Firsthöhe von 5 m übernimmt zugleich lärmschützende Wirkung<br />

für die Wohnbebauung auf der gegenüberliegenden Seite<br />

der Sperbersloher Straße. Ferner wurde festgestellt, dass der bestehende<br />

Beachvolleyball- und Bolzplatz vom Köhlerweg wegen<br />

der dort deutlich überschrittenen Immissionsrichtwerte in den östlichen<br />

Bereich des Jugendhauses zu verlegen ist. Um den Wohnbereich<br />

vor Lärm zu schützen ist auch am Köhlerweg eine LSM<br />

von 3 m Höhe erforderlich. Im Bereich der neu geplanten Wohnbebauung<br />

ist kein Erdwall erforderlich, weil an dieser Stelle im<br />

Bebauungsplan Garagen festgesetzt werden, die lärmschützende<br />

Wirkung erfüllen.<br />

Bürgerbeteiligung<br />

ist mir und allen politisch Verantwortlichen sehr wichtig. Erst nach<br />

der gut besuchten Infoveranstaltung am 19.01.2012 in der <strong>Gemeinde</strong>halle,<br />

an der die Planungen zur „Grünen Mitte“ vorgestellt<br />

wurden, ist das Änderungsverfahren des Bebauungsplans „Neues<br />

Ortszentrum“ einstimmig vom MGR in die Wege geleitet worden.<br />

Die vorgetragenen Anregungen und Bedenken der Bürgerinnen<br />

und Bürger sind in die weiterführenden Überlegungen miteingeflossen.<br />

Daneben ist die Öffentlichkeit frühzeitig zum Vorentwurf<br />

und zuletzt zum Planentwurf beteiligt worden. Die unmittelbaren<br />

Anwohner am Plangebiet der Sperbersloher Straße und des Köhlerwegs<br />

habe ich zu persönlichen Gesprächen eingeladen und sie<br />

über den Planungsstand informiert. Selbstverständlich stehe ich,<br />

unser Geschäftsleitender Beamter Frank Städler und Bauamtsleiter<br />

Rudi Mitzam für ein Gespräch mit Ihnen nach vorheriger Terminabsprache<br />

jederzeit gerne zur Verfügung.<br />

Aktueller Stand<br />

Zum ausgelegten Planentwurf sind uns von den Trägern öffentlicher<br />

Belange und den Bürgern zahlreiche Stellungnahmen eingegangen.<br />

Das Büro Grosser-Seeger hat dazu auf über 50 Seiten<br />

Abwägungsvorschläge erarbeitet. In der April-Sitzung wird der<br />

MGR über diese dann sachgerecht abgewogen und entschieden<br />

haben, ob das Änderungsverfahren weiterläuft oder beendet wird.<br />

Auch aus Sicht des Landratsamts Roth sind wir auf dem richtigen<br />

Weg, denn von dort erfolgten keine relevanten Einwände oder Bedenken<br />

gegen das geplante Vorhaben.<br />

Fazit<br />

Eine realisierbare Alternative für ein Jugend- und Bürgerhaus im<br />

Ortszentrum gegenüber den Planungen in der „Grünen Mitte“, bei<br />

denen die <strong>Gemeinde</strong> auch noch Eigentümer der Liegenschaften<br />

ist, ist nicht in Sicht. Die über einen längeren Entscheidungsprozess<br />

entwickelte Planung, die Identifikation mit dem neuen Ortszentrum<br />

durch Angebote für alle Generationen zu stärken, ist<br />

zukunftsweisend und hebt die Attraktivität unserer <strong>Gemeinde</strong> im<br />

Sinne von „(M)ein <strong>Schwanstetten</strong>“.<br />

Mit dem Planentwurf ist eine tragfähige Lösung gefunden worden,<br />

die vor allem an der Sperbersloher Straße (bis auf eine Ausnahme)<br />

und am Köhlerweg eine Verbesserung der bisherigen Immissionswerte<br />

bringen.<br />

Der überarbeitete Bebauungsplan soll Baurecht und damit den<br />

rechtlichen Rahmen für die geplanten Vorhaben schaffen. Der<br />

MGR entscheidet zu gegebener Zeit über die Objektplanung und<br />

die damit verbundenen Investitions- und Folgekosten sowie über<br />

die Finanzierung.<br />

Die Marktgemeinderäte, als von den Bürgerinnen und Bürgern gewählte<br />

Vertreter, haben es also selbst in der Hand mit Weitsicht<br />

eine verantwortungsbewusste Entscheidung wie damals beim Bau<br />

der <strong>Gemeinde</strong>halle vor über 25 Jahren zu treffen.<br />

Robert Pfann, 1. Bürgermeister n<br />

Info <strong>Schwanstetten</strong> · <strong>Mai</strong> <strong>2013</strong> 5

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