civitas 5-2012 - Schw. StV
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Leserbrief<br />
tionellen Anpassung 3 die Titel der Kapitel<br />
«Grundsätze» und «Leitbild» gegeneinander<br />
ausgetauscht, inhaltlich wurde jedoch<br />
nichts verändert.<br />
Schon im Vereinsjahr 1985/86, als der<br />
erste Kommissions-Entwurf der neu zu<br />
schaffenden Grundsatzpapiere vorlag, hat<br />
der Bund Akademischer Kommentverbindungen<br />
festgestellt, dass der Umfang der<br />
Grundsatzpapiere zu gross sei (s. Kasten)<br />
und plädierte für eine einfache und konzise<br />
Formulierung der <strong>StV</strong>-Grundsätze. Rückblickend<br />
darf man feststellen, die im Vereinsjahr<br />
1986/87 mit viel Herzblut und Engagement<br />
erarbeiteten 1987er-Grundsatzpapiere<br />
sind ein wenig beachteter elitärerer Papiertiger<br />
geblieben.<br />
Man stelle sich einen Penäler-Fuchsmajoren<br />
vor, wie er bei der Fuchsenschulung<br />
mit diesem überlangen Dokument seinen<br />
Fuchsen die Grundsätze des <strong>StV</strong> erklärt und<br />
erläutert. Ob die Fuchsmajoren der Hochschulsektionen<br />
die Herausforderung, ihren<br />
Fuchsen die Grundsätze des <strong>StV</strong> zu vermitteln,<br />
annehmen, darf angesichts des Umfangs<br />
der Grundsatzpapiere stark bezweifelt<br />
werden.<br />
Was bleibt zu tun?<br />
In Art. 3 Abs. 1 der neuen Statuten ist<br />
unter Zweckverfolgung zu lesen: «Verein<br />
und Mitglieder stehen für den schweizerischen<br />
Bundesstaat ein und übernehmen<br />
Verantwortung in Staat, Wirtschaft, Gesellschaft,<br />
Kirche und Kultur. Der <strong>Schw</strong>. <strong>StV</strong> ermutigt<br />
seine Mitglieder, diese Bereiche auf<br />
allen Ebenen aktiv mitzugestalten.»<br />
Damit ist vermeintlich alles klar. Doch<br />
die mehrstimmig zu hörende Appelle nach<br />
einer profilierten, gesellschaftspolitisch<br />
klaren Positionierung des <strong>StV</strong> machen deutlich,<br />
es braucht unter den Mitgliedern eine<br />
vertiefte Diskussion zur inhaltlichen Umsetzung<br />
des Vereinszwecks und am Ende wohl<br />
auch eine Revision der bestehenden Grundsatzpapiere.<br />
Aus dem Archiv:<br />
Der BLOCK hatte der Delegiertenversammlung vom 22. August 1986 vorgeschlagen, prägnant<br />
formulierte Grundsätze zu verabschieden und beglückte die DV mit einem eilig formulierten,<br />
durch Blockbeschluss legitimierten, Antrag 1 . Dies mit dem Ziel, dass die Grundsätze des <strong>StV</strong> –<br />
wie das Vater Unser – auswendig gelernt werden können und jeden aktiven <strong>StV</strong>er im Sinne des<br />
«Aktiver sein!» begleiten.<br />
Entwurf des Bundes Akademischer Kommentverbindungen<br />
Antrag an die DV vom 22. August 1986<br />
Grundsätze des <strong>Schw</strong>eizerischen Studentenvereins<br />
I Der <strong>StV</strong> ist eine Gemeinschaft von christlichen Studenten und Altherren. Er versteht sich als<br />
pluraler Verein.<br />
II Die Mitglieder des <strong>Schw</strong>eizerischen Studentenvereins bekennen sich zu den folgenden Grundsätzen:<br />
1. Farbe bekennen<br />
Wir sind uns unseres geschichtlichen Erbes bewusst. Wir bekennen Farbe – in jeder Situation.<br />
2. Freundschaft<br />
Wir pflegen eine lebenslange, generationenverbindenden Freundschaft.<br />
3. Wissenschaft<br />
Wir setzen uns für die Freiheit von Lehre und Forschung für alle ein.<br />
Wir betreiben aktiv Hochschul- und Bildungspolitik.<br />
Wir pflegen das interdisziplinäre Gespräch auf der Grundlage des humanistischen Bildungsideals.<br />
4. Religion<br />
Wir bilden uns im Geiste des christlichen Glaubens.<br />
Wir leben in der Verantwortung in der Verantwortung um das Erbe der katholischen Kirche.<br />
5. Staat<br />
Wir bekennen uns zu den Grundwerten unseres Staates.<br />
Wir setzen usn für die Familie als Kern der Gesellschaft ein.<br />
Wir stehen zu einer kriegstüchtigen Verteidigungsarmee auf Basis des Milizsystems.<br />
6. Politik<br />
Wir setzen uns für politische Anliegen ein.<br />
Wir sind keine politische Partei.<br />
Wir sind offen für informelle Kontakte mit interessierten Institutionen.<br />
7. Wirtschaft - Umwelt<br />
Wir befürworten den privatwirtschaftlichen Wettbewerb.<br />
Wir berücksichtigen die sozialen und ökologischen Rahmenbedingungen.<br />
8. Kultur<br />
Wir erhalten und fördern im Sinne unseres Gedankengutes alle Bereiche des kulturellen<br />
Lebens.<br />
III Das Zentralkomitee oder die Sektionen können aufgrund der vorstehenden <strong>StV</strong>-Grundsätze<br />
zu aktuellen Themen ein Aktionsprogramm erstellen. Dieses unterliegt der Genehmigung<br />
durch die DV. Esb bleibt unter Vorbehalten von Änderungen und Ergänzungen bis zu seinem<br />
Widerruf in Kraft. Jedes neue Zentralkomitee hat sich um Aktionsprogramm zu äussern.<br />
Genehmigt durch die Blocktagung vom 21. Mai 1986 in Bern<br />
3 www.schw-stv.ch/docs/Grunsatzpapiere 2009.pdf<br />
(nur abrufbar im internen Bereich)<br />
1 GV-Spezial-Civitas 1986, Seite 111<br />
<strong>civitas</strong> 5-<strong>2012</strong> 21