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Gottes Bodenpersonal - Schw. StV

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Ein Ordensleben ausserhalb<br />

der Klostermauern<br />

<strong>Schw</strong>ester Ingrid Grave, Dominikanerin<br />

Von aussen deutet nichts daraufhin,<br />

dass das Haus eine kleine Gemeinschaft<br />

von Dominikanerinnen<br />

beherbergt. Das Haus ist schlicht, alt, unscheinbar.<br />

Das Haus zum Palmbaum, wie<br />

es genannt wird, befindet sich mitten in<br />

der Zürcher Altstadt. Direkt neben einem<br />

Wirtshaus. Auch die Beschriftung der Klingelknöpfe<br />

verrät nichts Aussergewöhnliches.<br />

«Ingrid Grave» steht neben einem der<br />

Köpfe geschrieben. Ingrid Grave ist Nonne,<br />

Ordensschwester. Sie gehört dem Orden der<br />

Dominikanerinnen an. Seit 2002 lebt sie<br />

jedoch nicht mehr im Kloster in Ilanz, sondern<br />

zusammen mit einer Mitschwester in<br />

diesem Haus im Zürcher «Niederdörfli». Im<br />

selben Haus wohnt auch ein Paar und eine<br />

junge Frau, die sich dem spirituellen Weg<br />

der Ordensfrauen verbunden fühlt. Hier<br />

gibt die Ordensschwester Menschen, die<br />

auf der Suche nach Spiritualität und Glaube<br />

sind, die Möglichkeit einen Zugang dazu zu<br />

finden. Die Menschen – es sind praktisch<br />

ausschliesslich Frauen – können diese Hilfe<br />

dank der Unauffälligkeit des Ortes sehr diskret<br />

in Anspruch nehmen. Die Diskretion<br />

wird dadurch unterstrichen, dass die Ordensschwester<br />

nicht in ihrem Ordenskleid,<br />

sondern in ganz normaler Kleidung ihrer<br />

Arbeit nachgeht.<br />

Viele Menschen sind auf der Suche<br />

Auch wenn die Örtlichkeit nicht offensichtlich<br />

auf ein klösterliches Leben hinweist,<br />

<strong>Schw</strong>ester Ingrid Grave lebt wie eine Ordensschwester:<br />

bescheiden, religiös und in einer,<br />

wenn auch sehr kleinen, Gemeinschaft. «Es<br />

war meine Idee, einen Ort zu schaffen, wo<br />

Frauen diskret hinkommen können, die spirituell<br />

auf der Suche sind», erklärt <strong>Schw</strong>ester<br />

Ingrid Grave. Mittlerweile organisiert<br />

sie regelmässig Gebetsabende und <strong>Schw</strong>eigemeditationen<br />

oder hilft den Menschen in<br />

persönlichen Gesprächen weiter. «Ich hatte<br />

den Eindruck, dass es viele Menschen gibt,<br />

die mit der Kirche ein Problem haben, aber<br />

durchaus gläubig sind», fährt die 72-Jährige<br />

fort. Diesen Menschen möchte sie eine Möglichkeit<br />

geben, einen Zugang zum Glauben<br />

oder zur Spiritualität zu finden. Wichtig<br />

dabei sei, niemandem etwas aufdrängen zu<br />

Fotos: Hanspeter Bärtschi<br />

8 civitas 03 / 04 2010

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