Gottes Bodenpersonal - Schw. StV
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Résumé<br />
Directeur d’une église sans prêtre<br />
En tant que «Gemeindeleiter» de la paroisse d’Ennetbürgen (NW), Elmar Rotzer v/o Pfoschte<br />
est un laïc qui accomplit, «à titre exceptionnel», la plupart des services dévolus aux prêtres. Le<br />
parcours du Valaisan a été sinueux. Il avait toujours été intéressé par la théologie; après avoir<br />
caressé l’idée d’enseigner, il entra au séminaire. Mais après avoir rencontré sa future épouse<br />
au sein de la SES, ce Neu-Romanien a abandonné cette voie. Il a ensuite été engagé pour la<br />
catéchèse et le travail de jeunesse dans une paroisse de la ville de Berne. Mais il ne se sentait<br />
pas vraiment fait pour travailler dans une ville.<br />
Après avoir effectué des études en philosophie et obtenu un diplôme d’enseignement secondaire,<br />
Rotzer avait plusieurs voies ouvertes devant lui. Il a choisi de s’occuper d’une paroisse.<br />
Sa femme travaillant comme notaire, il a dû s’adapter et s’occuper également de l’éducation<br />
des enfants, abandonnant le modèle familial «traditionnel». Son épouse détonne d’ailleurs<br />
quelque peu, en tant que réformée de l’Oberland bernois. Et s’il est possible que certains ne<br />
viennent pas dans une paroisse «sans prêtre», il pense que d’autres viennent à Ennetbürgen<br />
pour cette raison.<br />
Pour Rotzer, aujourd’hui diacre, l’Eglise ne pourrait pas fonctionner sans collaborateurs laïcs,<br />
au sein desquels on trouve de nombreuses femmes. Il sent aussi que certains prêtres auraient<br />
voulu faire comme lui; enfin, il est particulièrement déçu des débats entre gauche et droite au<br />
sein de l’Eglise. On perd de vue les fidèles, alors que la priorité doit être l’église locale. Ce point<br />
de vue fédéraliste va plutôt à l’encontre des orientations actuelles, qui poussent à la création<br />
d’équipes pastorales.<br />
Traduction: jap<br />
Klar habe er Verantwortung für Kirche und<br />
Familie und sei mit der Familie auch ausgestellt.<br />
Aber seine beiden Buben müssten<br />
keine Heiligen sein und seien es sicher auch<br />
nicht. Dass er eine Frau hat und dann erst<br />
noch eine protestantische Berner Oberländerin,<br />
das sei nie ein Thema gewesen. Dies<br />
umso mehr, als sie keine Berührungsängste<br />
kannte und beispielsweise als Präsidentin<br />
des katholischen Kirchenchors amtete. Es<br />
sei schon möglich, dass sich einige wenige<br />
Gläubige in der priesterlosen Pfarrei Ennetbürgen<br />
nicht blicken lassen und lieber auswärts<br />
praktizieren, aber dafür gebe es andere,<br />
die extra hierher kommen. «Wir haben<br />
heute ein Auswahl-Christentum», stellt er<br />
schlussfolgernd fest.<br />
«Es braucht die kirchlich<br />
Mitarbeitenden!»<br />
Seine Bilanz nach 17 Jahren seelsorgerischer<br />
Tätigkeit ist deutlich: «Ohne die Mitwirkung<br />
von kirchlichen Mitarbeitern, also<br />
von sogenannten Laientheologen geht es in<br />
der katholischen Kirche nicht.» Das beziehe<br />
sich nicht nur auf seine Person, sondern<br />
auch auf alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
aus dem Dorf, vor allem die Frauen.<br />
Er habe schon Reaktionen von Priestern bekommen,<br />
die ihm gesagt hätten, sie würden<br />
das heute wie er machen, wenn sie könnten.<br />
«Ich spüre aber gerade bei älteren Priestern,<br />
dass sie, die das Zweite Vatikanische Konzil<br />
(1962–1965) mit der Fensteröffnung erlebt<br />
haben, über die derzeitigen Entwicklungen<br />
in der katholischen Kirche sehr enttäuscht<br />
sind.» Dass es verschiedene Strömungen<br />
(die Vielfalt) in der Kirche und im Volk gibt,<br />
damit könne er gut leben. Es nerve ihn aber,<br />
wenn Grabenkämpfe zwischen links und<br />
rechts ausgetragen werden, dabei aber die<br />
eigentliche Kernaufgabe – die Seelsorge –<br />
vernachlässigt werde. Die Gefahr sei, dass<br />
man die Leute einfach in Schubladen stecke,<br />
den Buchstaben ins Zentrum stelle und<br />
dabei den Menschen vergesse. Rotzer tritt<br />
für eine föderalistische Organisation der<br />
Bistümer ein; die Ortskirche ist für ihn das<br />
Fundament, hier geschieht die Basisarbeit<br />
und wird Verantwortung wahrgenommen.<br />
Darunter gehört auch die Priesterweihe von<br />
bewährten Männern und Frauen. Er sei sich<br />
bewusst, dass er hier in Opposition zu den<br />
Plänen stehe, welche Seelsorgeverbände<br />
vorsehen. «Für mich steht der Mensch im<br />
Zentrum. Als Gemeindeleiter bin ich in der<br />
Ortspfarrei erste Bezugs- und Ansprechperson<br />
sowie Begleitperson für möglichst viele<br />
Leute in allen Lebenslagen, wobei ich mich<br />
nach dem Evangelium orientiere.» bw<br />
Ad personam<br />
Elmar Rotzer v/o Pfoschte ist seit 1993<br />
Gemeindeleiter und seit 2001 Ständiger<br />
Diakon in der Kirchgemeinde Ennetbürgen<br />
mit 4200 Einwohnern, davon 3200 Katholiken.<br />
Er ist verheiratet mit Thesese Mathyer<br />
v/o Delphi und Vater zweier Kinder im Alter<br />
von 12 und 8 Jahren. Delphi und Pfoschte<br />
sind Mitglieder der Berchtoldia, Pfoschte<br />
auch der Brigensis und der Neu-Romania.<br />
Geboren wurde Rotzer am 20.9.1962 in<br />
Brig. Er schloss die Matura mit Typus E am<br />
Gymnasium in Brig ab. 1990 beendete er<br />
sein Theologiestudium in Freiburg mit dem<br />
Lizenziat. Seit 1993 ist er Gemeindeleiter<br />
in der Pfarrei St. Anton Ennetbürgen NW.<br />
1998 absolvierte er das Gymnasiallehrerdiplom<br />
in Religion und ist seit 2000 als Armeeseelsorger<br />
(Art Abt 47) tätig.<br />
civitas 03/04 2010 21