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Gottes Bodenpersonal - Schw. StV

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Ausgabe 03/04 2010<br />

• <strong>StV</strong>er in kirchlichen Berufen<br />

• Das Zölibat<br />

• Moins de «civitas» pour la SES<br />

<strong>Gottes</strong> <strong>Bodenpersonal</strong><br />

Les professions religieuses<br />

Z E I T S C H R I F T F Ü R G E S E L L S C H A F T U N D P O L I T I K<br />

R E V U E D E S O C I É T É E T P O L I T I Q U E<br />

R I V I S T A D I S O C I E T À E P O L I T I C A<br />

R E V I S T A P E R S O C I E T A D E P O L I T I C A<br />

H E R A U S G E B E R S C H W E I Z E R I S C H E R S T U D E N T E N V E R E I N S T V<br />

É D I T E U R S O C I É T É D E S É T U D I A N T S S U I S S E S S E S<br />

E D I T O R E S O C I E T À D E G L I S T U D E N T I S V I Z Z E R I S S S<br />

E D I T U R S O C I E T A D D A S T U D E N T S S V I Z Z E R S S S S


In dieser Ausgabe<br />

Dans cette édition<br />

CIVITAS<br />

Inserat ¼-Seite quer (190x64)<br />

3 Editorial<br />

4 Ernst Fuchs, Regens in Chur<br />

6 Felix Gmür, Generalsekretär der<br />

Bischofskonferenz<br />

8 Sr. Ingrid Grave, Dominikanerin<br />

11 Jean-Marc Wild, aumônier à Marly<br />

14 Ruedi Heim, Bischofsvikar<br />

17 Franz-Xaver Hiestand, Studierendenseelsorger<br />

19 Elmar Rotzer, Diakon<br />

22 Das Zölibat aus historischer Sicht<br />

25 Bildungspolitische Kurznachrichten<br />

Foto: Hanspeter Bärtschi<br />

Ein <strong>StV</strong>er als Ihr Nachfolger<br />

Ein <strong>StV</strong>er-Freund möchte seine Kompetenzen und Finanzmittel einsetzen, um als Unternehmer die eigene Zukunft zu gestalten.<br />

Er strebt den<br />

Kauf eines Unternehmens (MBI)<br />

im Rahmen einer Nachfolgeregelung an, um es weiterführen zu können. Dieses sollte folgenden Kriterien entsprechen:<br />

● Nahrungsmittel oder andere Konsumgüter des täglichen Bedarfs ● Mittlere Grösse (10-30 Mio Umsatz, 80-150 Mitarbeiter)<br />

● Produktion, Vertrieb, Handel (In- und Ausland)<br />

● (Mehrheits-)Beteiligung, Earn-out, ev. Spin-Off<br />

Er freut sich über Ihre Kontaktnahme an den Beauftragten<br />

Andreas C. Brändle v/o Ewig<br />

MIDELLIS MANAGEMENT | SCHLOSSGASSE 4 | POSTFACH 202 | 3280 MURTEN | TEL 026 670 66 06 | BRAENDLE@MIDELLIS.CH | WWW.MIDELLIS.CH<br />

Foto:<br />

2 civitas 03 / 04 2010


Nach zehn Jahren:<br />

Zum Abschied<br />

Editorial<br />

Ein bisschen Wehmut ist schon dabei, wenn wir hier das 53.<br />

und letzte Editorial schreiben. Es mutet fast ein wenig wie<br />

ein Wink des Schicksals, dass wir ein geistliches Thema aufgreifen,<br />

nachdem wir 1999 mit dem Anspruch angetreten waren,<br />

kein abgehobenes pfarramtlich-sakrales Gemeindeblatt herstellen<br />

zu wollen. Und doch liegt das Thema genau auf der Linie der letzten<br />

zehn Jahre: Themenbezogen einen Einblick gewähren. Nicht immer<br />

waren es so streitbare Themen wie Fristenregelung oder Kifferparadies<br />

<strong>Schw</strong>eiz, eher ruhigere wie Humor oder Theater.<br />

Zur letzten Nummer sind wir «back to the roots» gegangen,<br />

nämlich zum <strong>StV</strong> und seinen <strong>Gottes</strong>leuten. Bis auf eine Ausnahme<br />

porträtieren wir <strong>StV</strong>er und ihre Tätigkeit in der Kirche. Wir haben<br />

uns dabei bewusst auf die katholische Kirche beschränkt. Nicht,<br />

weil wir die Reformierten im <strong>StV</strong> vor den Kopf stossen wollen,<br />

sondern weil diese Nummer ein bisschen Einblick in verschiedene<br />

Etagen ermöglichen soll. Wir haben gelernt, dass weniger manchmal<br />

mehr ist und wir keine wesentlich neuen Erkenntnisse gewinnen<br />

können, aber unter Umständen etwas verlieren, nämlich einen<br />

tieferen Einblick in die Befindlichkeit der katholischen Kirche und<br />

seines Personals. In diesem Sinne verabschieden wir uns an dieser<br />

Stelle und wünschen unserem Nachfolger Thomas Gmür v/o Mikesch<br />

viel Freude in seiner Aufgabe. Und Jacques-André Possa wird<br />

ihm für den französischsprechenden Teil der «civitas» erhalten<br />

bleiben. Thomas Gmür wird es anders machen und das ist gut so!<br />

Beat Waldmeier v/o Calcio und Erich Schibli v/o Diskus<br />

Après dix ans: pour partir…<br />

C’est avec un pincement au cœur que nous avons écrit ce 53 e et<br />

dernier éditorial. Et c’est presque un clin d’œil du destin que de<br />

terminer sur un thème spirituel, nous qui avions commencé en<br />

1999 avec la volonté de ne pas mettre en place une feuille d’avis<br />

pastoralo-sacrée. Et cependant le thème est tout à fait sur la ligne<br />

des dix dernières années: offrir un tour d’horizon sur un thème précis.<br />

Ce n’a pas toujours été des thèmes aussi chauds que la solution<br />

des délais ou le paradis suisse du chanvre, ou plus calmes comme<br />

l’humour ou le théâtre.<br />

Pour notre dernier numéro, nous sommes retournés vers nos<br />

racines, à savoir la SES et ses gens d’Eglise. A une exception près,<br />

nous avons portraitisé des membres de la SES et leur activité au sein<br />

de l’Eglise. Nous nous sommes volontairement restreints à l’Eglise<br />

catholique. Non pas pour offenser les réformés de la SES, mais<br />

parce que ce numéro devait donner un aperçu de tous les étages.<br />

Nous avons appris qu’en faire moins, c’est faire mieux et que nous<br />

n’aurions pas fait de découvertes plus importantes, mais aurions<br />

perdu quelque chose, à savoir une vision plus profonde des états<br />

d’âme de l’Eglise catholique et de son personnel. C’est ainsi que<br />

nous prenons congé et souhaitons à notre successeur Thomas Gmür<br />

v/o Mikesch beaucoup de plaisir dans sa tâche. Et Jacques-André<br />

Possa v/o Tintin le soutiendra pour la partie francophone du «civitas».<br />

Thomas Gmür le fera différemment et c’est tant mieux comme<br />

cela!<br />

Beat Waldmeier v/o Calcio et Erich Schibli v/o Diskus<br />

Traduction: jap<br />

civitas 03/04 2010 3


«Der Priester ist ein<br />

Freudenbote <strong>Gottes</strong>»<br />

Ernst Fuchs v/o Kirin, Regens in Chur<br />

Die Aussicht könnte nicht besser<br />

sein. Von der Terrasse aus liegt<br />

Chur mit seinen protestantischen<br />

und katholischen Kirchen zu Füssen und die<br />

Sonne dringt langsam von oben durch den<br />

Hochnebel. Es ist ruhig hier oben, nur leise<br />

sind Geräusche vom nahen Gymnasium zu<br />

hören. Während dort noch Hochbetrieb<br />

herrscht, dominiert im Priesterseminar die<br />

Ruhe. Die Studenten – für einmal kann bei<br />

einem Artikel auf die weibliche Schreibform<br />

verzichtet werden – sind ausgeflogen. Für<br />

Ernst Fuchs v/o Kirin ist dies ein Moment<br />

der Entspannung, denn der Regens ist sonst<br />

für seine Schützlinge verantwortlich. 16<br />

Priesteramtskandidaten sind normalerweise<br />

im Haus, über 20 total auf dem Weg zum<br />

Priesterdasein. Deren Alter ist sehr unterschiedlich,<br />

der jüngste ist 19, der älteste 47.<br />

In 10 Jahren: Fehlende<br />

Priesteramtskandidaten<br />

Die Aussicht vom Priesterseminar St. Luzi<br />

mag gut sein, sie ist es jedoch nicht bezüglich<br />

Nachwuchs für die katholische Kirche.<br />

20 Männer sind zuwenig, um den Bedarf<br />

der nächsten Jahre zu decken. «Selbst für<br />

sogenannte Seelsorgeverbände genügt das<br />

nicht», ist Ernst Fuchs realistisch. Bis 1968<br />

habe es grosse Jahrgänge gegeben, die nächstens<br />

ersetzt werden müssten. «Im Moment<br />

läuft der Betrieb noch, aber in 10, 20 Jahren<br />

wird das Problem sehr gross werden.» Zwar<br />

habe man bisher den Bedarf durch ausländische<br />

Priester etwas auffangen können, aber<br />

das sei keine Lösung für die Zukunft. Man<br />

scheue die Diskussion, wie viele Priester es<br />

überhaupt brauche. Der Regens tritt für eine<br />

offensivere Haltung ein, wenn er sagt, man<br />

müsse in Zukunft werben für den Priesterberuf.<br />

«Es ist ein schöner und vielseitiger<br />

Beruf, der Priester ist der Freudenbote<br />

<strong>Gottes</strong>», erklärt Kirin, und er kann dabei<br />

seine eigenen Erfahrungen als Beweis anführen.<br />

Von Zürich bis Trun hat er dabei das<br />

ganze Spektrum priesterlichen Wirkens selber<br />

und positiv erlebt. «Ich war auch in verschiedenen<br />

Positionen tätig und habe auch<br />

immer noch Kontakte.» Seine Erlebnisse<br />

helfen ihm dabei, Freude zu vermitteln und<br />

so den Seminaristen Bedenken und Ängste<br />

auszuräumen, welche sich gerade auch aufgrund<br />

des Bildes in der Öffentlichkeit gebildet<br />

hätten, nämlich das des schwulen oder<br />

pädophilen Priesters. «Der Priester ist ein<br />

<strong>Gottes</strong>mann, der in erster Linie Jesus nachfolgt»,<br />

korrigiert er.<br />

Zölibat bleibt<br />

Als Regens für das Seminar ist er dafür zuständig,<br />

die Kandidaten «das Gruppenerlebnis<br />

der Apostel um Jesus erfahren zu lassen».<br />

Diese Gemeinschaft sei sehr wichtig. In einem<br />

Einführungsjahr können sie herausfinden, ob<br />

sie für das Amt geschaffen sind, ob sie bescheiden,<br />

gehorsam und zölibatär leben wollen. In<br />

den 70er-Jahren hätten die Kandidaten noch<br />

die Erwartung gehabt oder haben können,<br />

dass das Zölibat falle, aber heute nicht mehr.<br />

Seit mehr als einem Jahr füllt Ernst Fuchs das<br />

Amt des Regens aus, was auch für ihn eine<br />

Umstellung war. Als Dorfpfarrer ist man zwar<br />

im Leben drin, kann sich aber auch leichter<br />

zurückziehen, als dies heute der Fall ist, wo er<br />

im Priesterseminar wohnt. «Es ist am Anfang<br />

schon eine Umstellung», stellt er fest.<br />

Fotos: bw<br />

4 civitas 03 / 04 2010


Es fehlt die religiöse Grundbildung,<br />

obwohl der Religionsunterricht<br />

noch nie so gut war wie heute.»<br />

Im Seminar keine Kirchenpolitik<br />

Das Seminar galt noch vor nicht langer Zeit<br />

als Hort konservativer Kirchenpolitik, womit<br />

natürlich Kirin unter Beobachtung stand und<br />

steht. «Ja, ich stehe unter Beobachtung und das<br />

ist auch gut so.» Das sei schon so als normaler<br />

Dorfpfarrer gewesen. Für ihn ist Offenheit<br />

eine katholische Eigenheit. Er selber wolle keine<br />

Kirchenpolitik machen, das sei eben nicht<br />

der Sinn des Seminars. Der gegenseitige Respekt,<br />

der Dienst an der Versöhnung, das seien<br />

Dinge, die wichtig und entscheidend seien.<br />

50 Prozent der Seminaristen<br />

sind <strong>Schw</strong>eizer<br />

Das Priesterseminar ist längst nicht nur der<br />

Ort, wo junge Männer auf ihre Aufgabe als<br />

Priester vorbereitet werden, sondern ein Ausbildungs-<br />

und Austauschzentrum der katholischen<br />

Kirche überhaupt. «Viele Pfarrer, Pastoralassistentinnen<br />

und Pastoralassistenten<br />

kommen zur Weiterbildung hierher». So sei<br />

auch der Rückfluss betreffend Erfahrungen<br />

gegeben. Dazu gesellt sich die Theologische<br />

Hochschule mit dem Pastoralinstitut. Weiterbildungsseminare<br />

seien also zahlreich. Auch<br />

ist das Priesterseminar Wohnort, beispielsweise<br />

von Bischof Amédée Grab v/o Chräh. So<br />

ergebe sich ein reges Kommen und Gehen bei<br />

Hausbewohnern und Gästen, was er als positiv<br />

empfindet. Chur ist aber nicht nur ein nationales<br />

Kompetenzzentrum, sondern strahlt<br />

über die Grenzen hinaus. Nur etwa 50 Prozent<br />

der Seminaristen sind <strong>Schw</strong>eizer, auch nur 50<br />

Prozent haben als Muttersprache Deutsch.<br />

Einführungsjahr im Priesterseminar wichtig<br />

Das Einführungsjahr ist nicht nur für<br />

Fremdsprachige nötig, um sie an die deutsche<br />

Sprache heranzuführen, sondern überhaupt<br />

um das Katholische näherzubringen.<br />

Das tönt einigermassen erstaunlich, doch<br />

ist es für Fuchs eine Notwendigkeit. «Dass<br />

die Kandidaten in einer katholischen Welt<br />

aufwachsen, ist keine Selbstverständlichkeit<br />

mehr.» Viele kennen die Bräuche nicht<br />

mehr, entweder weil sie in der Familie oder<br />

im Ort nicht mehr gepflegt werden. «Es<br />

fehlt die religiöse Grundbildung, obwohl<br />

der Religionsunterricht noch nie so gut war<br />

wie heute», sagt er ohne Groll. Der Lebensrhythmus<br />

der ganzen Bevölkerung habe sich<br />

verändert, sei früher näher an der Natur gewesen.<br />

«Heute scheinen viele gut ohne Religion<br />

leben zu können», stellt der Regens<br />

fest. Ein weiterer Punkt ist, dass viele Spätberufene<br />

interessiert seien. Tatsächlich sind<br />

die ältesten Seminaristen über 40 Jahre alt.<br />

Viele hätten bereits einen anderen Beruf<br />

gelernt. Dazu kommen auch Neubekehrte,<br />

welche erst in die katholische Gedankenwelt<br />

eingeführt werden müssten. Das mache das<br />

Priesterseminar St. Luzi gegenüber früher<br />

vielfältiger, komplizierter, aber auch spannender,<br />

erklärt Fuchs.<br />

Interessant ist, dass die Mehrheit<br />

der zukünftigen Priester aus dem Kanton<br />

Zürich, der Diaspora, stammt, dem Hort<br />

des Widerstands gegen das Churer Kirchenestablishment.<br />

«Die Zürcher Katholiken<br />

sind in einer Minderheitssituation und<br />

werden sich deshalb viel früher ihres Katholischseins<br />

bewusst», begründet der Regens.<br />

Und sie müssten sich oft gegen Widerstände<br />

durchsetzen. «Es ist heutzutage für Eltern<br />

oft nicht einfach zu verstehen, wenn ihr einziges<br />

Kind Priester werden will.» Die Zeiten,<br />

als es für eine Familie eine Ehre gewesen sei,<br />

dass eines der vielen Kinder <strong>Gottes</strong>mann<br />

wurde, seien schon lange vorbei. Nicht nur<br />

bei den Menschen, auch bei den Ausbildungsplätzen<br />

ist der Kanton Zürich führend.<br />

Obwohl es ja nicht eine Riesenschar<br />

ist, die sich in Chur ausbilden lassen will, sei<br />

es nicht immer ganz einfach, einen Platz für<br />

die Ausbildung zu finden. «Einige wenige<br />

Pfarreien tragen vor allem mit», hat Fuchs<br />

festgestellt. Das seien vor allem solche aus<br />

dem Kanton Zürich, dann ein paar aus der<br />

Innerschweiz.<br />

Ad personam<br />

Ernst Fuchs ist am<br />

16. Mai in Willerzell bei<br />

Einsiedeln geboren, ging<br />

nachher in Einsiedeln zur<br />

Schule, wo er die Matur<br />

erlangte. Seine Studien<br />

in Slawistik und Theologie<br />

führten ihn nach Bern, Prag, Freiburg<br />

i. Ue. und Rom. Nach seiner Ausbildung zum<br />

Priester wurde er Pastoralassistent in Zürich-<br />

Witikon, dann Diakon und Vikar in Zernez<br />

und Sachseln und Pfarrer in Trun GR, danach<br />

wurde er 2009 zum Regens des Priesterseminars<br />

St. Luzi in Chur berufen. Fuchs<br />

v/o Kirin ist Mitglied der Corvina, Berchtoldia,<br />

Helvetia Romana und AHB-Vorstandsmitglied<br />

des <strong>Schw</strong>eizerischen Studentenvereins.<br />

Er nennt als seine Hobbys Lesen,<br />

Wandern, Reisen und den <strong>StV</strong>.<br />

bw<br />

civitas 03/04 2010 5


«Im Pfarrhaus muss<br />

Licht brennen»<br />

Felix Gmür v/o Schpoot, Generalsekretär der Bischofskonferenz<br />

Es gibt angenehmere Aufgaben, aber<br />

ganz sicher zurzeit ruhigere Arbeitsplätze<br />

als die eines Generalsekretärs<br />

der <strong>Schw</strong>eizer Bischofskonferenz. Dies, weil<br />

nicht alle aus <strong>Gottes</strong> <strong>Bodenpersonal</strong> so tun<br />

beziehungsweise getan haben, wie sie sollten.<br />

Die Aktualität der Missbrauchsdebatte<br />

ist das eine, aber die langfristige Sicherung<br />

des geistlichen Beistands für die sogenannten<br />

Schäflein etwas anderes: Für Felix Gmür<br />

v/o Schpoot steht nämlich die Frage des<br />

Priestermangels schon länger auf der Traktandenliste<br />

seiner Tätigkeit. Sie wird durch<br />

die Aktualität überdeckt, vielleicht sogar<br />

erschwert, aber sie bleibt dringend. Die<br />

fehlenden Priester verlangen nach neuen<br />

Lösungen. Verschiedene Ansätze stehen dabei<br />

im Vordergrund, die sich in der Art fast<br />

widersprechen können.<br />

1. Einerseits will man mit der «Unité<br />

pastorale», den Seelsorgeeinheiten, die<br />

lebensraumorientierte Seelsorge, fördern.<br />

«Die Leute leben und arbeiten nicht mehr<br />

am gleichen Ort, daher braucht es nicht<br />

Fotos: Hanspeter Bärtschi<br />

6 civitas 03 / 04 2010


mehr so viele Priester in den Schlafstädten.»<br />

Aber die Kirche müsse weiterhin vor Ort selber<br />

sein und Präsenz markieren. Oder wie es<br />

Gmür sagt: «Im Pfarrhaus muss es Licht haben.»<br />

Auf der anderen Seite werden offene<br />

Angebote wichtiger wie eine Sihlcity-Kirche,<br />

eine Bahnhofkirche oder eine offene Kirche,<br />

welche eine Anlaufstelle für Leute auf der<br />

Suche bilden. Also eine Mischung von Zugehen<br />

und Dasein für die Gläubigen.<br />

2. Es hat sich gezeigt, dass religiöse<br />

Zentren sehr wichtig sind und man sie<br />

stärken müsse. Einsiedeln als traditionelles<br />

Angebot oder die Jesuitenkirche in Luzern<br />

seien Anlaufpunkte für Leute, die wissen,<br />

was sie wollen. Dieses Modell entspricht<br />

der immer weniger vorhandenen örtlichen<br />

Orientierung der Gläubigen zugunsten<br />

einer inhaltlichen Suche.<br />

3. Man will die Pfarreien mit Laien<br />

besetzen, weil der Ansatz, dass man alles so<br />

lässt, wie es ist, wenig schlau sei. Während<br />

der Prozess in Frankreich bereits weiter<br />

fortgeschritten ist, sei das in der <strong>Schw</strong>eiz<br />

anders, weil die Strukturen komplizierter<br />

seien. «Zu einer katholischen Kirche gehört<br />

ein Priester», dies sei noch in vielen Köpfen.<br />

Ausländische Priester könnten das Problem<br />

nicht lösen, schon weil der Bund nur 25<br />

Leute pro Jahr zuliesse, die nicht aus der EU<br />

sind. Man müsse diese Leute auch intensiv<br />

schulen, damit sie die kulturellen Unterschiede<br />

kennen.<br />

Die Kirche müsse den Mut haben, neue<br />

Modelle auszuprobieren, nötigenfalls auch<br />

mal eine Kirche zu schliessen, denn die Seelsorgeeinheiten<br />

seien nicht die Lösung aller<br />

Probleme. «Der Priester, früher für die allgemeine<br />

Seelsorge zuständig, droht so zu<br />

einem Funktionär zu werden und ist als<br />

Mensch nicht mehr spürbar.» Und Gmür<br />

macht darauf aufmerksam, dass auch bei<br />

den Laienseelsorgern ein Mangel bestehe.<br />

Mindestens ebenso zu schaffen macht<br />

der Kirche nicht nur der Priester-, sondern<br />

auch der Gläubigenmangel. War die<br />

Religion früher Teil des Alltags, ist sie nun<br />

wie ausgekoppelt. «Die Leute verstehen sich<br />

nicht mehr als aktiven Teil der katholischen<br />

Kirche.» Das Morgen- und Abendgebet und<br />

das Beten vor dem Essen verschwänden immer<br />

mehr. «Das wichtigste <strong>Bodenpersonal</strong><br />

sind die Eltern, aber sie selber lernen das<br />

religiöse Leben nicht mehr.» Man delegiere<br />

die Aufgabe der religiösen Erziehung an<br />

die Kirche. Vor allem in Westeuropa werde<br />

das religiöse Bedürfnis anders gestillt. Eine<br />

Absage erteilt der Generalsekretär der Idee<br />

«Jesus ja, Kirche nein». Das entspreche der<br />

Tendenz, alles was schlecht sei, der Institution<br />

Kirche anzuhängen. Die Krise der<br />

Institution betreffe im Übrigen beispielsweise<br />

auch die Polizei und die Banken. Der<br />

guten alten Zeit hinterher trauern will aber<br />

auch Gmür nicht. Dass zwischen 1850 und<br />

1950 80 Prozent der Katholiken und 70<br />

der Reformierten in der Kirche waren, sei<br />

vergangene Zeit und ob sie besser war, fragt<br />

er sich im gleichen Atemzug auch. Klar sei<br />

für ihn aber, dass sich das Volk heute mehr<br />

entscheiden müsse. «Entscheidungs- statt<br />

Erbchristentum.» Und die Kirche müsse die<br />

Inhalte – nämlich mit der Konzentration auf<br />

das Wesentliche – so vermitteln, dass es die<br />

Entscheidung fördere. «Gott wird Mensch,<br />

einer von uns.» Die Orientierung im Leben,<br />

Ad personam<br />

Felix Gmür, geboren am 7. Juni 1966 in<br />

Luzern, studierte in München, Paris, Rom<br />

und Freiburg und schloss als Dr. der Philosophie<br />

ab. Anschliessend folgten vier Jahre im<br />

Bistum Basel als Pastoralassistent, Diakon,<br />

Vikar, Pfarradministrator in der Seelsorge,<br />

1999 liess er sich zum Priester weihen. Von<br />

2001 bis 2004 war er in Rom, dann Subregens<br />

am Priesterseminar Luzern, bevor er<br />

2006 zum Generalsekretär der Bischofskonferenz<br />

gewählt wurde. Schpoot ist Mitglied<br />

der Helvetia Monancensis, Vindelicia im<br />

CV, Alemannia, Helvetia Romana. Als seine<br />

Hobbys bezeichnet er Musik und Reisen.<br />

Das wichtigste <strong>Bodenpersonal</strong> sind die Eltern,<br />

aber sie selber lernen<br />

das religiöse Leben nicht mehr.»<br />

die Sinngebung, die Christusnachfolge sei<br />

wichtig, das Nachher ist geregelt. «Alles andere<br />

ist Beigemüse und nicht Kern des Glaubens.»<br />

In diesem Spannungsfeld bewege sich<br />

der Priester, der heute immer flexibler sein<br />

müsse, weil das Volk auch vielfältiger werde.<br />

«Wer geeignet sein will als Pfarrer, muss<br />

gute Nerven haben und darf keine Mimose<br />

sein», hat Gmür festgestellt. Er selber schätze<br />

den Kontakt mit der Bevölkerung sehr, er<br />

sei auch selber an den Wochenenden unterwegs<br />

in den Pfarreien.<br />

bw<br />

civitas 03/04 2010 7


Ein Ordensleben ausserhalb<br />

der Klostermauern<br />

<strong>Schw</strong>ester Ingrid Grave, Dominikanerin<br />

Von aussen deutet nichts daraufhin,<br />

dass das Haus eine kleine Gemeinschaft<br />

von Dominikanerinnen<br />

beherbergt. Das Haus ist schlicht, alt, unscheinbar.<br />

Das Haus zum Palmbaum, wie<br />

es genannt wird, befindet sich mitten in<br />

der Zürcher Altstadt. Direkt neben einem<br />

Wirtshaus. Auch die Beschriftung der Klingelknöpfe<br />

verrät nichts Aussergewöhnliches.<br />

«Ingrid Grave» steht neben einem der<br />

Köpfe geschrieben. Ingrid Grave ist Nonne,<br />

Ordensschwester. Sie gehört dem Orden der<br />

Dominikanerinnen an. Seit 2002 lebt sie<br />

jedoch nicht mehr im Kloster in Ilanz, sondern<br />

zusammen mit einer Mitschwester in<br />

diesem Haus im Zürcher «Niederdörfli». Im<br />

selben Haus wohnt auch ein Paar und eine<br />

junge Frau, die sich dem spirituellen Weg<br />

der Ordensfrauen verbunden fühlt. Hier<br />

gibt die Ordensschwester Menschen, die<br />

auf der Suche nach Spiritualität und Glaube<br />

sind, die Möglichkeit einen Zugang dazu zu<br />

finden. Die Menschen – es sind praktisch<br />

ausschliesslich Frauen – können diese Hilfe<br />

dank der Unauffälligkeit des Ortes sehr diskret<br />

in Anspruch nehmen. Die Diskretion<br />

wird dadurch unterstrichen, dass die Ordensschwester<br />

nicht in ihrem Ordenskleid,<br />

sondern in ganz normaler Kleidung ihrer<br />

Arbeit nachgeht.<br />

Viele Menschen sind auf der Suche<br />

Auch wenn die Örtlichkeit nicht offensichtlich<br />

auf ein klösterliches Leben hinweist,<br />

<strong>Schw</strong>ester Ingrid Grave lebt wie eine Ordensschwester:<br />

bescheiden, religiös und in einer,<br />

wenn auch sehr kleinen, Gemeinschaft. «Es<br />

war meine Idee, einen Ort zu schaffen, wo<br />

Frauen diskret hinkommen können, die spirituell<br />

auf der Suche sind», erklärt <strong>Schw</strong>ester<br />

Ingrid Grave. Mittlerweile organisiert<br />

sie regelmässig Gebetsabende und <strong>Schw</strong>eigemeditationen<br />

oder hilft den Menschen in<br />

persönlichen Gesprächen weiter. «Ich hatte<br />

den Eindruck, dass es viele Menschen gibt,<br />

die mit der Kirche ein Problem haben, aber<br />

durchaus gläubig sind», fährt die 72-Jährige<br />

fort. Diesen Menschen möchte sie eine Möglichkeit<br />

geben, einen Zugang zum Glauben<br />

oder zur Spiritualität zu finden. Wichtig<br />

dabei sei, niemandem etwas aufdrängen zu<br />

Fotos: Hanspeter Bärtschi<br />

8 civitas 03 / 04 2010


wollen. «Viele haben das Gefühl, in der Kirche<br />

wird ihnen etwas aufgedrängt, was sie<br />

gar nicht wollen», meint die Ordensschwester.<br />

Vielleicht eine Erklärung dafür, warum<br />

so viele Menschen auf der Suche sind.<br />

<strong>Schw</strong>ester Ingrid Graves Angebot<br />

macht nur Sinn, wenn die Räumlichkeiten<br />

zentral und unauffällig sind. Dafür ist<br />

das Haus zum Palmbaum ideal. Es gehört<br />

der evangelisch-reformierten Gemeinde<br />

der Predigerkirche, mit der die <strong>Schw</strong>estern<br />

eine enge ökumenische Zusammenarbeit<br />

pflegen. Die <strong>Schw</strong>estern bewohnen je ein<br />

Zimmer, es gibt eine Küche und Zimmer für<br />

Gäste, den Gebets- und Meditationsraum<br />

sowie Räume die von der Kirchgemeinde<br />

genutzt werden.<br />

Die «Freischaffende»<br />

Die Ordensschwester bezeichnet sich als<br />

«freischaffend». «Ich bin nirgends angestellt»,<br />

sagt sie. Ist Gott ihr Auftraggeber?<br />

Ingrid Grave lacht herzlich. Wohl eher der<br />

heilige Dominikus, der Begründer des Ordens.<br />

«Unser Auftrag ist es, für die Menschen<br />

da zu sein», erklärt sie. Wie das jede<br />

einzelne Ordensschwester macht, sei von<br />

ihren eigenen Fähigkeiten abhängig.<br />

Natürlich spielt Gott in ihrem Leben<br />

eine zentrale Rolle. «Wir haben den Gott<br />

Jesu Christi vor Augen», erklärt <strong>Schw</strong>ester<br />

Ingrid Grave. «Den Gott, der uns Jesus<br />

Christus vorgestellt hat.» Der liebende Vater<br />

also, der für die Armen, die Verzweifelten<br />

und die Bedrängten einstand. «Und nicht,<br />

was die Kirche daraus gemacht hat», fügt<br />

sie an. «Für uns ist nicht entscheidend, was<br />

jemand in Rom denkt, entscheidend ist, was<br />

uns die Bibel durch Jesus Christus sagt. Und,<br />

was jede als eigene Berufung empfindet.»<br />

Berufung ist es wohl auch, wenn sich jemand<br />

dafür entscheidet, ins Kloster einzutreten.<br />

«Natürlich ging auch bei mir eine Phase der<br />

Hin- und Hergerissenheit voraus», blickt<br />

Ingrid Grave zurück. Der Gedanke habe<br />

sie aber nicht mehr losgelassen. «Ich dachte<br />

mir, dann muss ja wohl was dran sein»,<br />

erzählt sie. So entschied sie sich mit 23 Jahren,<br />

es zu versuchen. «Und dann beruhigte<br />

sich dieses Hin und Her.» Den Entscheid<br />

bereut sie bis heute nicht. Sie vergleicht das<br />

Klosterleben mit einer Partnerschaft. «Ein<br />

gewisses Risiko bleibt in beiden Fällen. Mit<br />

der Zeit zeigt es sich, ob man sich geirrt hat,<br />

oder man noch tiefer in die ‹Beziehung› eintaucht»,<br />

erklärt die Ordensschwester.<br />

Rausgehen und predigen<br />

Geirrt hat sie sich nicht, Ingrid Grave. Auch<br />

was die Wahl des Ordens angeht nicht. Die<br />

Entscheidung, Dominikanerin zu werden,<br />

fiel ihr nicht schwer. Einerseits kannte sie<br />

den Dominikanerorden – auch Predigerorden<br />

genannt – aus ihrer Heimat schon ein<br />

wenig. Anfang 13. Jahrhundert wurde der<br />

Orden vom heiligen Dominikus gegründet.<br />

Er versuchte die biblische Wahrheit herauszuschälen,<br />

mit der die Menschen leben<br />

konnten. Und er ging raus, um dies zu predigen.<br />

«Weil es ein Predigerorden war und<br />

weil mir die Atmosphäre in den Gemeinschaften,<br />

die ich kannte, gefiel, entschied<br />

ich mich für diesen Orden», sagt <strong>Schw</strong>ester<br />

Ingrid Grave. Beeindruckt sei sie auch vom<br />

Wappen des Ordens gewesen. «Darüber<br />

stand ‹veritas› geschrieben. Wahrheit, das<br />

war mir auch sehr wichtig.» Dass sie vor<br />

einiger Zeit die Klostermauern verlassen<br />

hat, passt zu den Ursprüngen des Ordens.<br />

<strong>Schw</strong>ester Ingrid Grave ist – wie damals<br />

Dominikus – ausgezogen, um zu predigen<br />

und um für Menschen da zu sein, die in seelischer<br />

Not sind.<br />

Résumé<br />

Nadja Kaiser<br />

Ad personam<br />

Von Norddeutschland über<br />

Ilanz und Leutschenbach ins<br />

Zürcher Niederdörfli<br />

Ingrid Grave<br />

ist 1937 in Norddeutschland<br />

geboren.<br />

Im Alter<br />

von 23 Jahren<br />

trat sie ins Kloster<br />

ein. Sie schloss sich 1965 endgültig dem<br />

Orden der Dominikanerinnen im Kloster in<br />

Ilanz GR an.<br />

Von 1994 bis 2000 moderierte die Ordensschwester<br />

die Sendereihe Sternstunde<br />

<strong>Schw</strong>eizer Fernsehen. Zwei weitere Jahre<br />

blieb sie beim SF: Nun sprach sie in der<br />

Sendung Wort zum Sonntag zu den Zuschauern.<br />

Nach diesem Engagement kehrte die<br />

Ordensschwester nicht wie geplant ins<br />

Kloster in Ilanz zurück, sondern bezog<br />

ein Zimmer in einem Haus in der Altstadt<br />

Zürichs. Seither verwirklicht sie hier ihre<br />

Idee, Frauen eine Möglichkeit zum Glauben<br />

und zur Spiritualität zu eröffnen.<br />

Une vie dans les ordres hors des murs<br />

Sœur Ingrid Grave est entrée dans les ordres à l’âge de 23 ans, choisissant l’ordre prêcheur<br />

des Dominicaines, au couvent d’Ilanz. Et comme dans un partenariat, c’est avec le temps qu’on<br />

se rend compte si on a fait le bon choix. Sœur Ingrid en est convaincue, tout comme le choix<br />

de l’ordre. Elle apprécie tout particulièrement l’importance liée au prêche dans cet ordre, fondé<br />

au XIII e siècle par saint Dominique. Sœur Ingrid a d’ailleurs utilisé des moyens très modernes<br />

pour cela, étant donné qu’elle a travaillé pendant huit ans à la Télévision Suisse (alémanique),<br />

animant une émission consacrée à la religion. Cela lui a permis de rencontrer un monde totalement<br />

nouveau. Après cela, elle n’est pas rentrée au couvent, mais s’est établie dans une maison<br />

au centre de la vieille ville de Zurich, qu’elle partage avec une coreligionnaire. Dans cette<br />

vieille demeure appelée «Haus zum Palmbaum» vit également un couple ainsi qu’une jeune<br />

femme. Dans cet endroit, la religieuse a la possibilité d’aider des personnes – très souvent des<br />

femmes – en quête de spiritualité et de foi à accéder à celles-ci.<br />

Et même si le lieu ne renvoie pas à la vie de couvent, Sœur Ingrid vit comme ses coreligionnaires:<br />

modestement, religieusement et au sein d’une communauté, certes restreinte. Créer<br />

cet espace fut son idée; elle organise également des soirées de prière et des méditations silencieuses<br />

ou soutient les gens par le biais d’entretiens personnels. Elle répond ainsi à un besoin,<br />

notamment de gens qui sont croyants, mais qui ne se retrouvent pas dans l’Eglise. La modestie<br />

du lieu, qui appartient à la paroisse réformée avec laquelle Sœur Ingrid mène une importante<br />

activité œcuménique, est également un avantage pour son activité. Activité pour laquelle elle a<br />

quitté, comme saint Dominique à l’époque, les murs du couvent, pour prêcher et pour soutenir<br />

les gens qui sont dans le besoin spirituel.<br />

Traduction/résumé: jap<br />

civitas 03/04 2010 9


<strong>Schw</strong>ester Ingrid Grave: Die Zeit beim <strong>Schw</strong>eizer Fernsehen<br />

Als Moderatorin nicht nur gern gesehen<br />

<strong>Schw</strong>ester Ingrid Grave ist in der <strong>Schw</strong>eiz<br />

einigen wohl aus dem Fernsehen bekannt.<br />

Sechs Jahre moderierte sie die Sendereihe<br />

Sternstunde sonntagmorgens im <strong>Schw</strong>eizer<br />

Fernsehen. Anschliessend durfte sie während<br />

zweier Jahre ihre Gedanken in der Sendung<br />

Wort zum Sonntag vorstellen. Noch heute wird<br />

sie an Veranstaltungen eingeladen, um über<br />

ihre Erfahrungen beim Fernsehen zu erzählen.<br />

Sei es an Altersnachmittagen, vor Schulklassen,<br />

an Vereinsanlässen oder in Jugendkirchen.<br />

Die Arbeit beim Fernsehen öffnete<br />

<strong>Schw</strong>ester Ingrid Grave verschiedene Türen,<br />

um später vor Publikum über Spiritualität und<br />

Mystik zu referieren.<br />

Auch persönlich habe diese Aufgabe sie<br />

weitergebracht. «Ich bin in ein Gebiet eingetaucht,<br />

das ich vorher nicht kannte», erklärt<br />

die Dominikanerin. Sie habe Menschen<br />

kennen gelernt, die nichts mit Kirche oder Religion<br />

zu tun hatten. «Dadurch konnte ich deren<br />

Weltsicht erfahren», erklärt sie. Zudem kam sie<br />

mit sehr vielen Themen in Berührung, lernte,<br />

vor Publikum aufzutreten und frei zu sprechen.<br />

«Insgesamt war für mich die Zeit beim Fernsehen<br />

eine Horizonterweiterung», erklärt sie.<br />

Der Zufall half mit<br />

Die Ordensschwester nennt es Zufall, dass sie diese<br />

Aufgabe beim Fernsehen übernehmen durfte.<br />

«Ich habe mich nicht um die Stelle beworben»,<br />

sagt die 72-Jährige und lacht. Zufällig sei sie es<br />

gewesen, die die telefonische Anfrage des <strong>Schw</strong>eizer<br />

Fernsehens entgegengenommen habe. Ingrid<br />

Grave war zu dieser Zeit im Team der Ordensleitung.<br />

Doch ihre Amtszeit in der Leitung neigte<br />

sich bereits dem Ende entgegen. «Auch das<br />

ein Zufall», sagt sie. Denn, die beiden Aufgaben<br />

wären unmöglich miteinander vereinbar gewesen.<br />

So liess sich <strong>Schw</strong>ester Ingrid Grave als Moderatorin<br />

«testen». «Alle Interessentinnen wurden<br />

getestet. Wie ist die Sprache? Wie steht man da?<br />

Wie kommt man rüber?», erzählt sie. «Ganz unerwartet<br />

habe ich diesen Test bestanden.»<br />

Viel Lob, aber auch heftige Kritik<br />

Die Ordensschwester stand also vor der Entscheidung,<br />

ob sie die Stelle beim Fernsehen<br />

antreten soll oder nicht. Sie ahnte wohl, dass<br />

sie bei einer Zusage nicht nur lobende Worte zu<br />

hören bekommen würde. Und tatsächlich, ihre<br />

Fernsehauftritte wurden auch stark kritisiert.<br />

«Vor allem aus konservativen Kreisen musste ich<br />

mir heftigste Kritik anhören», erinnert sie sich.<br />

«Statt in Bescheidenheit zu leben, würde ich am<br />

Bildschirm eine Show abziehen, hiess es.» Dass<br />

sie als Frau so etwas machte, kam auch nicht<br />

überall gut an. «Daneben bekam ich aber auch<br />

ganz viel Lob», fügt sie an.<br />

Sie lernte mit den kritischen Stimmen umzugehen,<br />

zumal sie sich selbst in ihrer Entscheidung<br />

sicher war. «Der heilige Dominikus und die<br />

Dominikaner waren Prediger», erklärt sie. Es lag<br />

also im Ursprung des Ordens, zu predigen, nach<br />

draussen zu gehen und seine Meinung kund<br />

zu tun. «Bei der Entscheidung fragte ich mich:<br />

wenn Dominikus heute leben würde, was würde<br />

er dazu sagen, dass ich als Frau diese Fernsehstelle<br />

annehme? Die Antwort war klar. Er würde<br />

sagen: Selbstverständlich!» Im Grunde war es<br />

die moderne Art, nach draussen zu gehen, zu<br />

predigen und zu überzeugen, was sie glaubt.<br />

Foto: Hanspeter Bärtschi<br />

10 civitas 03 / 04 2010


Faire un bout de<br />

chemin avec les élèves<br />

Jean-Marc Wild, aumônier du Cycle d’orientation de Marly FR<br />

Les élèves se posent<br />

beaucoup de questions<br />

sur l’importance d’être<br />

soi-même.»<br />

Photo: jap<br />

Cela fait plus de 35 ans que le<br />

Cycle d’orientation de Marly a été<br />

construit. En trois décennies, beaucoup<br />

de choses ont évolué; pour suivre l’augmentation<br />

constante des élèves, de nouvelles<br />

ailes ont été construites, le corps professoral<br />

s’est agrandi. Pour être en adéquation avec<br />

son époque, l’établissement a évidemment<br />

acquis tout le matériel informatique adéquat.<br />

Pourtant, un changement apparemment<br />

anodin a eu lieu il y a deux ans à peine:<br />

un aumônier a été nommé au sein de l’établissement.<br />

«Comme dans tous les cycles<br />

d’orientation francophones du canton de<br />

Fribourg», souligne Jean-Marc Wild, qui occupe<br />

ce poste depuis sa création. «L’évêché<br />

avait décidé d’aller vers les gens dans leurs<br />

lieux de vie. Et l’école est un lieu de vie extrêmement<br />

important». Si le poste est financé<br />

par l’Eglise, l’école met à disposition un bureau<br />

agréablement agencé où il peut recevoir<br />

des élèves. Il peut également utiliser l’infrastructure<br />

informatique de l’établissement.<br />

«Au début, tout était à inventer, à créer, ce<br />

qui était à la fois un défi impressionnant et<br />

excitant.» Mais le nouvel aumônier du CO<br />

de Marly pouvait compter sur une solide<br />

expérience sur le terrain de la pastorale ou<br />

dans l’encadrement des jeunes, s’étant notamment<br />

occupé pendant plusieurs années<br />

des servants de messe de la paroisse ou encore<br />

des scouts. «C’est vrai, mais le public<br />

est tout de même différent, j’avais affaire auparavant<br />

à des groupes plus identitaires, et<br />

il fallait trouver des activités qui s’intègrent<br />

dans ce nouveau cadre.»<br />

Les actions de l’aumônerie sont menées<br />

dans quatre axes différents: tout d’abord il y<br />

a l’écoute, si un élève se pose des questions<br />

civitas 03/04 2010 11


Il faut offrir aux jeunes,<br />

de manière gratuite<br />

et désintéressée, une écoute,<br />

un soutien sur leur chemin<br />

personnel.»<br />

sur la foi. «Il faut ici bien distinguer le service<br />

de l’aumônerie de celui de la médiation,<br />

voire de la psychologie scolaire, et j’ai pu à<br />

plusieurs reprises aiguiller des élèves vers<br />

le médiateur; ce dernier s’occupe plutôt du<br />

‹comment›, moi je gère le ‹pourquoi›. Je le<br />

précise bien lors de mes passages dans les<br />

classes pour présenter l’aumônerie. Mais<br />

c’est vrai que des questions liées à la médiation<br />

peuvent déclencher des questions<br />

existentielles par rapport à la foi.» Il faut<br />

bien reconnaître cependant que les élèves ne<br />

se bousculent pas au portillon et que dans<br />

ce champ d’action, Jean-Marc Wild ne rencontre<br />

qu’une poignée d’élèves. Autre axe,<br />

celui des activités menées dans les classes,<br />

avec la collaboration des enseignants en<br />

religion de l’établissement. «Nous formons<br />

d’ailleurs une équipe», souligne Jean-Marc<br />

Wild. Cette année, les discussions dans<br />

les classes se sont focalisées sur la gestion<br />

du deuil, par le biais d’une activité, menée<br />

avec le soutien de l’association Vivre avec la<br />

mort, spécialisée dans l’accompagnement<br />

du deuil... «Le but ici est simplement de<br />

souligner l’importance d’un deuil, d’encourager<br />

les élèves à accepter leurs différentes<br />

émotions et à trouver les ressources qui les<br />

entourent.» Jean-Marc Wild apprécie par<br />

ailleurs ces passages dans les classes, que ce<br />

soit pour cette activité ou pour présenter son<br />

service. «L’écoute des élèves est globalement<br />

toujours bonne, on sent qu’ils sont attentifs<br />

et que certains se posent des questions.»<br />

Mais c’est bien souvent dans les activités<br />

mises en place par l’aumônerie que<br />

les questions concernant la foi surgissent.<br />

Notamment lorsqu’il est possible de faire<br />

un lien entre l’activité en question et des<br />

problématiques spirituelles. Et Jean-Marc<br />

Wild de citer en exemple une sortie de<br />

grimpe effectuée aux Gastlosen, activité<br />

qui a laissé un souvenir extraordinaire à<br />

l’aumônier, comme aux participants. «Il y<br />

avait également des enseignants qui étaient<br />

présents, et nous avons effectué avec les<br />

élèves des ateliers qui permettaient de lier<br />

ce qu’ils vivaient pendant l’activité et de<br />

faire une réflexion qui allait du côté de la<br />

foi, en utilisant par exemple la parabole du<br />

roc et du sable. Cela devenait un véritable<br />

échange sur la spiritualité. En outre, ce que<br />

j’ai énormément apprécié dans cette activité,<br />

c’est l’union qui s’est créée autour de<br />

ces 24 élèves, qui venaient pourtant tous de<br />

classes différentes.»<br />

C’est parfois autour d’un film que se<br />

cristallisent les discussions, étant donné que<br />

l’aumônerie propose également une activité<br />

intitulée Ciné-crêpes, qui consiste à regarder<br />

un film puis d’en discuter autour d’un<br />

repas. Jean-Marc Wild se souvient que le<br />

film «Into the Wild» avait suscité un débat<br />

passionnant: «Les élèves se sont posé beaucoup<br />

de questions sur les choix, sur l’importance<br />

d’être soi-même, de trouver sa voie,<br />

de goûter à sa liberté; d’autres avaient de la<br />

peine avec le scénario qui relate pourtant<br />

une histoire vraie.» Bref, un débat splendide,<br />

entre une poignée de participants. Les<br />

séances attirent en général une dizaine de<br />

spectateurs. Dans l’ensemble, l’aumônier a<br />

eu quelque 150 participants pour l’ensemble<br />

de ses activités en une année, dont 40 élèves<br />

pour une sortie en raquettes. Un nombre<br />

modeste, certes, mais qui correspond aux attentes<br />

et qui doit être mis en regard avec les<br />

nombreuses sollicitations et activités qu’ont<br />

déjà les adolescents aujourd’hui.<br />

Il est clair que les élèves qui participent<br />

à ces activités ne sont pas tous forcément<br />

attirés par l’Eglise, certains ne sont pas<br />

croyants, mais cependant cela permet de<br />

donner une autre image de l’aumônerie et de<br />

modifier parfois l’opinion de certains adolescents.<br />

Cependant l’aumônier se défend de<br />

faire du prosélytisme. «N’ayant jamais aimé<br />

cela, même en paroisse, je ne veux en aucun<br />

cas le faire, ni donner l’impression que<br />

c’est le cas. Je ne suis pas un prêtre déguisé.<br />

Photo: jap<br />

12 civitas 03 / 04 2010


Zusammenfassung<br />

Zuhören und auf dem persönlichen Weg begleiten<br />

Seit 35 Jahren existiert die Orientierungsstufe in Marly und seit gut zwei Jahren hat das Bistum<br />

die Stelle des Seelsorgers für die Schüler eingerichtet.<br />

Jean-Marc Wild, gelernter Hochbauzeichner und Absolvent des Theologiestudiums, durfte<br />

von Anfang an die Stelle aufbauen. Alles musste neu geschaffen werden, eine eindrückliche<br />

und aufregende Herausforderung, wie Wild selber meint. Er ist zudem Vater von vier Kindern.<br />

Die Aktivitäten der Seelsorge werden auf vier Bereiche aufgebaut. Im Vordergrund steht<br />

das Zuhören, falls ein Schüler Fragen zum Glauben habe. Im Unterschied zur Schulpsychologie<br />

gehe es bei der Seelsorge um die Frage warum.<br />

Zum Zweiten gehe es um Aktivitäten, die in Zusammenarbeit mit dem Religionsunterricht<br />

durchgeführt werden. Heuer werde die Diskussion um die Frage der Trauerverarbeitung<br />

geführt. Die Schüler hören aufmerksam zu. Bei solchen Aktivitäten würden dann die Glaubensfragen<br />

von den Schülern gestellt.<br />

Als weitere Aktivitäten nennt Wild die Klettertage in den Gastlosen und die «Ciné-crêpes».<br />

Beim letzteren Beispiel werde nach einem Film gemeinsam bei einer Mahlzeit der Film besprochen.<br />

Beim letzten Film Into the Wild ging es hauptsächlich um die Frage, seinen eigenen<br />

Weg zu finden. Mit 150 Teilnehmern an diesen Aktivitäten pro Jahr sei die Präsenz noch eher<br />

bescheiden.<br />

Ein vierter Bereich sind die sichtbaren Veranstaltungen, welche mit der Schule durchgeführt<br />

werden. Die Solidaritätsaktion, wie beispielsweise die Karwochen, war von der Seelsorge gruppe<br />

geführt worden, oder auch die Animationen in der Eingangshalle der Schule, wie beispielsweise<br />

die Adventsdekoration.<br />

Dabei entstünden Diskussionen, kommen Fragen auf. Wild scheut die Debatte um die Frage<br />

«woher kommen wir, wohin gehen wir?» nicht.<br />

Die Bilanz nach gut zwei Jahren: Wild ist äusserst zufrieden über seine Wahl. Natürlich<br />

wünsche er sich eine regere Beteiligung von Seiten der Schüler. Seine Schlussfolgerung: Man<br />

müsse kontinuierlich Präsenz zeigen und den Jungen ohne Kosten und ohne Verpflichtung ein<br />

Ort des Zuhörens anbieten und sie auf ihrem persönlichen Weg begleiten.<br />

Le but est d’aller vers les jeunes et de faire<br />

un bout de chemin avec eux. Si quelqu’un<br />

trouve une réponse qui peut l’aider dans sa<br />

vie, tant mieux.» D’ailleurs, il ne cherche pas<br />

à savoir si les élèves qui viennent aux différentes<br />

activités deviennent plus pratiquants<br />

ou pas. «Les jeunes ont droit à leur chemin<br />

d’Emmaüs. Qu’ils fassent leur expérience<br />

dans la vie, leur chemin. Et peut-être que<br />

les questions soulevées reviendront un jour<br />

dans leur existence. Et si par ce service des<br />

jeunes peuvent renouer avec leur foi et une<br />

pratique, c’est le plus beau des cadeaux.»<br />

Enfin, dernier axe de l’aumônerie au<br />

sein de l’école, les animations mises en<br />

place au sein de l’établissement, temporaires<br />

et visibles par tous. Il y a des actions<br />

de solidarité, notamment celle de Carême,<br />

qui est chapeautée par le groupe aumônerie.<br />

Pour les prochaines années, l’école souhaite<br />

d’ailleurs accorder plus d’importance à l’activité<br />

solidarité, en mettant l’accent sur une<br />

action, mais qui s’étalera sur quatre ans; et<br />

cette action solidarité serait prolongée dans<br />

Übersetzung/Zusammenfassung: es<br />

les cours des enseignants par le biais d’activités<br />

interdisciplinaires, par exemple en<br />

histoire, en géographie ou encore en économie<br />

familiale en fonction du pays choisi. Le<br />

groupe organise également des animations<br />

dans le hall d’entrée de l’école: il y a eu notamment<br />

l’accueil d’une exposition sur les<br />

grandes religions, que les élèves ont tous travaillé<br />

avec leur enseignant, ou aussi les décorations<br />

de l’Avent, qui pousse les élèves à réfléchir<br />

sur les valeurs et le message du Christ<br />

en période de Noël. A ce propos, combien de<br />

temps pourra-t-on encore décorer des écoles<br />

avec des symboles de Noël? «C’est vrai que<br />

la question s’est déjà posée dans certains<br />

cantons. Pour ma part, finalement, c’est<br />

comme pour tout mon travail: cela peut être<br />

remis en cause par la neutralité. D’une part,<br />

je ne le crains pas, car je me dis que si cela<br />

ne se fait pas ici, eh bien nous trouverons<br />

un autre espace. Et d’autre part, plus cette<br />

question avance, plus je suis convaincu que<br />

l’humanisme pur, sans transcendance, c’està-dire<br />

sans référence au-delà de l’homme<br />

lui-même, le plus noble qu’il soit, constitue<br />

un repli sur lui-même. Et je ne crains pas<br />

véritablement ce débat, parce que les questions<br />

fondamentales que se pose l’homme,<br />

– d’où venons-nous, où allons-nous? – nous<br />

travaillent, dans l’inconscient, l’homme<br />

étant fondamentalement un être spirituel.»<br />

Par contre il lui semble difficile d’intégrer<br />

forcément les autres religions dans<br />

son mandat, même si en tant que telles ses<br />

activités sont ouvertes à tous les élèves du<br />

cycle d’orientation. Tout d’abord parce que<br />

les pratiquants d’autres religions bénéficient<br />

déjà d’un encadrement en dehors de l’école,<br />

pour ceux qui le souhaitent, et ensuite parce<br />

que l’aumônier lui-même ne se sentirait<br />

pas apte à célébrer par exemple d’autres<br />

fêtes religieuses. «De plus, en signalant par<br />

exemple les fêtes des autres religions, on arriverait,<br />

politiquement, à un trop-plein. Une<br />

ouverture à d’autres religions me donnerait<br />

un autre statut, mais risquerait donc d’aboutir<br />

à une impasse structurelle.»<br />

Jean-Marc Wild s’était promis de faire<br />

le bilan après deux ans d’activités pour voir<br />

s’il continuait son activité au sein du CO de<br />

Marly. Cela fait maintenant quelques mois<br />

que ce délai est échu, et il est toujours en<br />

place, extrêmement content de son choix.<br />

Bien sûr il souhaiterait une plus grande<br />

participation de la part des élèves, mais il<br />

apprécie grandement l’ambiance de l’établissement:<br />

«Même si je sais que tous les<br />

enseignants n’étaient pas enchantés par<br />

l’idée d’avoir une aumônerie dans l’école,<br />

j’ai été très bien accueilli et ils font très bien<br />

la part des choses.» Le travail va donc se<br />

poursuivre, les idées ne manquant pas. Il<br />

faut marquer sans cesse sa présence et continuer<br />

à offrir aux jeunes, de manière gratuite<br />

et désintéressée, une écoute, un soutien sur<br />

leur chemin personnel.<br />

jap<br />

Ad personam<br />

Jean-Marc Wild est né en 1967, à<br />

Fribourg. Il a fait sa scolarité en Singine,<br />

puis a travaillé comme dessinateur en bâtiment,<br />

avant de faire des études de théologie,<br />

pastorales. Il a œuvré pendant 10 ans<br />

auprès de la paroisse de Marly. Depuis 2007,<br />

il s’occupe de l’aumônerie du Cycle d’orientation<br />

de Marly et collabore encore auprès<br />

de la pastorale cantonale de jeunesse. Jean-<br />

Marc Wild est marié et père de quatre enfants.<br />

civitas 03/04 2010 13


«Wir pfeifen aus<br />

dem letzten Loch»<br />

Bischofsvikar Ruedi Heim zur personellen Situation<br />

würde heute gewisse Dinge<br />

anders machen als früher.» Eine<br />

«Ich<br />

verbindlichere Zusammenarbeit<br />

anstreben, nicht alles anbieten, von der<br />

gegenseitigen Bereicherung besser profitieren,<br />

führt er an. Ruedi Heim v/o Loyola<br />

weiss, wo er Akzente setzt, falls er wieder<br />

in den Seelsorgedienst vor Ort eintritt. Der<br />

42-jährige Thurgauer hat tagtäglich Anschauungsmaterial,<br />

wie es Priester machen.<br />

Als Bischofsvikar für St. Viktor, welches die<br />

Kantone Luzern Schaffhausen, Thurgau<br />

und Zug des Bistums Basel umfasst, betreuen<br />

er und zwei weitere Leute <strong>Gottes</strong> <strong>Bodenpersonal</strong>.<br />

Sie sind eine Art Vorhut des bischöflichen<br />

Personalamts in Solothurn, sie<br />

machen eine Vorselektion für die Personalentscheide.<br />

Die Spezialaufgaben von Loyola<br />

sind die anderssprachigen Missionen und<br />

das Vertreten des Bischofs bei Firmungen,<br />

Einweihungen, Jubiläen usw.<br />

Es ist keine einfache Aufgabe und dafür<br />

muss man nicht einmal Bischofsvikar<br />

sein, um das zu realisieren. Allein schon<br />

die quantitative Ausgangslage ist delikat.<br />

Von den 200 Pfarreien im Bischofsvikariat<br />

St. Viktor seien 10 Prozent der Leitungsstellen<br />

nicht besetzt, im ganzen Bistum etwa<br />

50 Stellen vakant und besser wird es nicht.<br />

«Wir pfeifen aus dem letzten Loch», fasst<br />

Heim es profan zusammen. Ein Drittel der<br />

Seelsorgenden stammt heute aus dem Ausland.<br />

Viele aus Deutschland, weil man in<br />

der <strong>Schw</strong>eiz eigenständiger handeln könne,<br />

viele aus anderen katholischen Regionen Afrikas,<br />

Asiens und Osteuropas. Es gebe unterschiedliche<br />

Erfahrungen mit ausländischen<br />

Priestern, gerade aus fernen Ländern. Sie<br />

müssen mit Kirchenbehörden zusammen-<br />

«Ein Drittel der Seelsorgenden<br />

stammt heute aus dem Ausland.»<br />

Foto: bw<br />

14 civitas 03 / 04 2010


Region St. Viktor<br />

Die Betreuung von <strong>Gottes</strong> <strong>Bodenpersonal</strong> von Seiten des Bistums Basel hat sich stark gewandelt.<br />

War früher ein Pfarrer mit Personal einer der zehn Regionaldekane, ist nun das Bistum in<br />

drei Regionen aufgeteilt. Jeweils drei Personen (ein Priester, eine Frau und ein Mann) bilden<br />

diese Region. «Das ist besser gegenüber früher, weil die drei Leute mit ihren unterschiedlichen<br />

weltanschaulichen Auffassungen und Erfahrungen einen grösseren Austausch ermöglichen»,<br />

sagt Bischofsvikar Ruedi Heim. 1 + 1 + 1 gäben in diesem Fall mehr als 3. Zur Arbeit in der<br />

Region gehört auch der Einsitz in den Bischofsrat und in Arbeitsgruppen. «Ich bin das Bindeglied<br />

zwischen Bistum und Regionen.»<br />

arbeiten, hätten andere Rollenbilder, auch<br />

unterschiedliche Hierarchieerfahrungen.<br />

Loyola will ein differenziertes Bild abgeben,<br />

wenn er sagt, dass es hervorragende Beispiele<br />

fremder Seelsorger gebe. Es habe sich aber<br />

gezeigt, dass es wichtig ist, die Neuen gut<br />

einzuführen in Bräuche, Sitten und Strukturen<br />

in der <strong>Schw</strong>eiz. Es sei ihm klar, dass<br />

schlechte Beispiele zu Vorbehalten und Verallgemeinerungen<br />

führten. «Ich habe auch<br />

schon gehört, dass wir zu viele deutsche<br />

Seelsorgende hätten.»<br />

Die ausländischen Helfer vermögen<br />

den inländischen Priestermangel bei weitem<br />

nicht zu decken. Dies auch, weil es beileibe<br />

nicht nur dort an Leuten mangelt. Für<br />

Loyola sind Priester meist noch irgendwie<br />

zu ersetzen, aber bei Pfarrern und Gemeindeleitern<br />

gebe es kein Ausweichen. Und<br />

dass Patoralassistenten, Katechetinnen und<br />

kirchliche Jugendarbeiter immer schwieriger<br />

zu finden sind, zeigt ihm, dass die Bedeutung<br />

von Kirche und Religion abnimmt.<br />

Das sei noch nicht überall angekommen in<br />

den Pfarreien, aber sie merkten es spätestens<br />

schmerzhaft bei längeren Vakanzen.<br />

«Wir leben zurzeit noch von den fetten<br />

Zeiten», erklärt Ruedi Heim. Früher, beispielsweise<br />

im Entlebuch, habe die Aufgabe<br />

des Pfarrers einen sozialen Aufstieg bedeutet.<br />

«Ich habe selber erlebt, wie das Prestige<br />

des Amts abnimmt.» Den Ausspruch «zuerst<br />

die Kirche ändern, dann bessere es»,<br />

glaubt Loyola nicht oder nicht mehr. Kein<br />

Zweifel hat er, dass es auch innerkirchliche<br />

<strong>Schw</strong>ierigkeiten gibt. «Die Polarisierung in<br />

der katholischen Kirche nimmt zu, in der<br />

Mitte wird man zerrieben.» So werde Bischof<br />

Kurt Koch als Brückenbauer immer<br />

wieder angegriffen. Offen sein und gleichzeitig<br />

Traditionen pflegen sei nicht einfach.<br />

Zwar gälten die Bistümer Basel und St.Gallen<br />

als am liberalsten in der <strong>Schw</strong>eiz, aber<br />

«katholisch sein im Bistum Basel sei sehr<br />

wohl möglich», stellt er Kritikern entgegen.<br />

Einige Basler seien aus kirchenpolitischen<br />

Gründen ins Bistum Chur gewechselt, aber<br />

die hätten sehr schnell festgestellt, dass es<br />

vor Ort ähnlich ist. Festgestellt hat er eine<br />

Tendenz zur Organisation in Rechtskreisen,<br />

aber nicht in den Pfarreien selber. «Gleichgesinnte<br />

träfen sich über die Pfarreigrenzen<br />

hinweg.» Die katholische Kirche erlaube<br />

einen breiten Weg, benenne aber die Leitplanken.<br />

Zu schaffen macht Loyola, dass<br />

immer die anderen tolerant sein müssten,<br />

sei es innerhalb der Kirche, aber auch gegen<br />

aussen. Für Loyola gibt es gegen die Polarisierung<br />

nur die Dialogförderung als Gegenmittel.<br />

«Man muss für die eigene Religion<br />

etwas tun, nicht den anderen etwas verbieten»,<br />

sagt er und nennt als negatives Beispiel<br />

die Minarettfrage und als positives die zunehmende<br />

Zahl von Sternsingern und die<br />

blühenden Umritte. «Aber man muss diese<br />

Traditionen auch vermehrt erklären, denn<br />

das kirchliche Brauchtum droht verloren<br />

zu gehen.» Sonst passiere es wirklich noch,<br />

dass alle meinten, der Samichlaus habe eine<br />

Mütze und keine Mitra.<br />

Seine Erfahrung vor Ort, um der Schematisierung<br />

zu entgehen: Am Anfang müsse<br />

ein Priester, der eine grosse Gestaltungsfreiheit<br />

besitze, schnell Vertrauen schaffen<br />

können, sonst lande er in der Schublade.<br />

Beispielsweise könne die Kleiderwahl ihn<br />

bereits dort landen lassen. Und wer den<br />

Ruf hat, bekommt es schnell mit dem Auswahlchristentum<br />

zu tun: «Es wird mit den<br />

Füssen abgestimmt.»<br />

Loyola kennt seine Pappenheimer und<br />

darum weiss er auch, dass die angestrebten<br />

Pastoralräume nicht für alle das Beste sind.<br />

«Die Zusammenarbeit ist nicht allen ihr<br />

Ding, es gibt viele Einzelkämpfer», stellt<br />

er fest. Die Bereitschaft zum Miteinander<br />

sei auf allen Ebenen unterschiedlich stark.<br />

Je mehr diese vorhanden sei, umso leichter<br />

falle die Aufgabe, ist er überzeugt. Dies, weil<br />

das Kirchenvolk nicht mehr autoritätsgläubig<br />

sei und die Behörden etwas von der Sache<br />

verstünden. Die Betreuung der eigenen<br />

Leute sei eine Aufgabe des Bischofs und sie<br />

vor Ort brauchten heute viel Zeit für einige<br />

wenige, welche in der Pfarrei Probleme hätten.<br />

Lösungen seien nicht immer einfach,<br />

«weil selbst die schrägsten Vögel noch ihre<br />

Supporter haben».<br />

Die Schuld an Unfrieden in der Pfarrgemeinde<br />

gibt Heim beileibe nicht nur dem<br />

Priester. «Es braucht immer zwei zum Streiten»,<br />

hat Loyola festgestellt. Er rate seinen<br />

Leuten, lieber zu gehen, wenn kein Friede<br />

möglich sei. In der Regel beginne es nach<br />

drei Jahren zu harzen, wenn der Wurm drin<br />

sei. Ein Wechsel sei in der Regel bei Priestern<br />

einfacher, da sie nicht auf eine Familie<br />

Rücksicht nehmen müssen – aber auch hier<br />

gibt es Ausnahmen und gegenteilige Erfahrungen.<br />

«Ich empfehle aber allen einen<br />

Wechsel nach acht bis fünfzehn Jahren, weil<br />

das neue Impulse geben kann. Zu schaffen<br />

machen beispielsweise die vermischten Auffassungen<br />

über die Zuständigkeiten. Während<br />

in der reformierten Kirche die Behörde<br />

die Aufsicht über alles wahrnehme, sei sie in<br />

der katholischen nur für die Organisation<br />

und die Finanzen zuständig, der Priester,<br />

Ad personam<br />

Ruedi Heim v/o Loyola ist geboren am<br />

25. Dezember 1967 in Oberwil bei Frauenfeld.<br />

Das Gymnasium absolvierte er in der<br />

thurgauischen Hauptstadt und trat dort der<br />

Mittelschulverbindung KTV Concordia bei. In<br />

der Folge studierte er zwei Jahre Medizin,<br />

dann sieben Jahre Theologie in Freiburg und<br />

Rom. Nach Tätigkeiten als Vikar und Pfarrer<br />

ist er seit 2004 Bischofsvikar. Als Hobbys<br />

nennt er Literatur, Theologie, Skifahren,<br />

Gastronomie. Loyola ist – neben der Concordia<br />

– Mitglied bei den <strong>StV</strong>.-Verbindungen<br />

Alemannia, Surlacia, Helvetia Romana.<br />

civitas 03/04 2010 15


«Man muss für die eigene<br />

Religion etwas tun,<br />

nicht den anderen<br />

etwas verbieten.»<br />

Résumé<br />

Au service du personnel de l’évéché:<br />

50 postes sont vacants<br />

Ruedi Heim v/o Loyola est vicaire épiscopal de l’évêché de Bâle: une activité qu’il trouve<br />

passionnante, même si parfois, un contact plus important avec la base de l’Eglise lui manque.<br />

Il fonctionne, avec deux collègues, comme le service du personnel de l’évéché; il remplace en<br />

outre l’évêque lors de confirmations, de jubilé, etc. Aujourd’hui la situation quantitative est<br />

assez difficile; quelque 50 postes sont vacants et environ un tiers des paroisses sont confiées<br />

à des prêtres étrangers. Beaucoup proviennent d’Allemagne, d’autres d’horizons plus lointains.<br />

Ils ont parfois des représentations différentes et d’autres expériences avec la hiérarchie. Il<br />

convient donc de les informer le mieux possible à leur arrivée, sur les sites, les us et coutumes<br />

suisses. Car de mauvaises expériences peuvent conduire à des généralisations malheureuses.<br />

Loyola remarque aussi qu’en général, un prêtre doit rapidement se faire apprécier, sans quoi<br />

son office sera désert. Le manque de personnel se retrouve cependant aussi au niveau des<br />

pasteurs, des assistants pastoraux, d’animateurs de jeunesse, de cathéchistes. Cela montre<br />

que la religion a perdu de l’importance. Auparavant, le curé jouissait d’un prestige important.<br />

Mais Loyola ne croit pas à l’adage «il faut d’abord changer l’Eglise, ensuite cela ira mieux». Il<br />

regrette la polarisation interne au sein de l’Eglise, et le fait que des positions centristes, comme<br />

celles de l’évêque Koch, soient attaquées. Pour Loyola, seul le dialogue peut s’opposer à la<br />

polarisation.<br />

Lorsqu’il y a des conflits, qui arrivent entre autres parce que les membres des équipes<br />

pastorales sont souvent des cavaliers solitaires, l’évêque doit agir. Ce n’est jamais simple car<br />

même les pires auront toujours leurs supporters. Mais la faute n’est pas uniquement du côté du<br />

prêtre; cependant il est plus simple de demander au prêtre, qui n’a pas de famille, de changer<br />

de lieu. Loyola estime que de toute façon, après une dizaine d’années, il est bon de changer<br />

d’endroit. Pour que la sauce prenne, il faut que le prêtre soit en adéquation avec la paroisse.<br />

Or celles-ci peuvent être très différentes l’une de l’autre. Une visite préalable pour sentir l’atmosphère<br />

est nécessaire. Enfin, Loyola aimerait souligner que globalement, les prêtres sont<br />

satisfaits et il y a peu de conflits.<br />

Traduction/résumé: jap<br />

die Seelsorgerin unterstehe dem Bistum.<br />

Das könne Konfliktstoff geben. Festgestellt<br />

hat Heim auch, dass das Kirchenvolk zentralistischer<br />

geworden sei. «Es gibt Berge von<br />

Post, die direkt an den Bischof gehen und<br />

einige schreiben direkt nach Rom, wenn sie<br />

mit dem Priester vor Ort nicht zufrieden<br />

sind.»<br />

Wichtig für ein erfolgreiches Gelingen<br />

sei die richtige Auswahl, sowohl von Seelsorger<br />

als auch von Pfarrgemeinde. «Unser Bistum<br />

bietet alles.» Es gebe ganz unterschiedliche<br />

Regionen: praktisch nur katholisch oder<br />

Diaspora, Stadt oder Land oder sogar Berggebiet<br />

(«Das Bistum Basel kann allerdings<br />

nur das Entlebuch und das Berner Oberland<br />

anbieten»). Ebenfalls wichtig kann die<br />

Grösse der Pfarrei sein und schliesslich – und<br />

nicht zuletzt – spielen auch noch die Wünsche<br />

und Bedürfnisse des Bistums mit hinein<br />

in die Wahl. Er empfehle den Seelsorgern, zuerst<br />

inkognito am neuen Ort zu schnuppern,<br />

und dann den Kontakt mit der Behörde zu<br />

suchen. Dabei gelte es festzustellen, wo es in<br />

der Kirchgemeinde Potenzial gebe und ob<br />

man dafür der Richtige sei. «Es ist wichtig<br />

von beiden Seiten, offen zu sein für die eigenen<br />

<strong>Schw</strong>ächen.» Aber die Kirchgemeinden<br />

dürften ruhig auch die guten Seiten anpreisen,<br />

wenn sie beispielsweise ihre Bau- und<br />

Renovationsaufgaben erledigt hätten oder<br />

viele Mitarbeitende aufweisen.<br />

Wenn an dieser Stelle vor allem von<br />

Problemen, <strong>Schw</strong>ierigkeiten oder möglichen<br />

Fettnäpfchen die Rede war, so soll das laut<br />

Heim nicht darüber hinwegtäuschen, dass<br />

viele <strong>Gottes</strong>leute sehr zufrieden sind mit<br />

ihrer Tätigkeit im Alltag. Frustrierte Priester<br />

gebe es, ja, diese versuche man ernst zu<br />

nehmen und gut zu betreuen. Seine Tätigkeit<br />

hat Loyola Aufschlüsse über sein eigenes<br />

Priesterdasein gegeben, nicht nur, was<br />

er bei einer allfälligen zukünftigen Seelsorgetätigkeit<br />

anders machen würde. Das Amt<br />

als Bischofsvikar sei sehr spannend und<br />

spannungsreich, aber manchmal vermisse<br />

er den direkten Bezug zur kirchlichen Basis<br />

schon. «Aber dafür habe ich heute auch eine<br />

gewisse Narrenfreiheit.»<br />

bw<br />

Foto: bw<br />

16 civitas 03 / 04 2010


«Man muss personenorientiert<br />

vorgehen!»<br />

Studierendenseelsorger Franz-Xaver Hiestand SJ, Universität Luzern<br />

Foto: zVg<br />

Franz-Xaver Hiestand SJ stellt als Studierendenseelsorger fest: «Indizien deuten<br />

darauf hin, dass die Persönlichkeiten der Erst-Semestrigen weniger gefestigt sind als<br />

früher. Heute ist auch das durchschnittliche Anfangsalter tiefer.»<br />

Niemand muss auf <strong>Gottes</strong> katholischen<br />

Segen verzichten, seien die<br />

Orte noch so protestantisch oder<br />

abgelegen. Ob im Militär oder Studium:<br />

Wer geistlichen Beistand will, kann ihn<br />

auch haben. Zu jenen, die ihn liefern, gehört<br />

Franz-Xaver Hiestand v/o Mentor, zurzeit<br />

noch Studierendenseelsorger in Luzern,<br />

bald in Zürich und vorher in Bern. Die Arbeitsbedingungen<br />

und das Milieu könnten<br />

dabei nicht unterschiedlicher sein. Hier Luzern,<br />

das Büro im «UNION» an der Quelle<br />

und finanziell gut ausgestattet, damals in<br />

Bern ein paar Meter von der Uni weg etwas<br />

abseits in einem älteren Haus mit schönem<br />

Garten, aber immer um die Gelder kämpfend.<br />

Wer nun allerdings das Gefühl hat,<br />

Hiestand habe es in Luzern automatisch besser<br />

gefallen, täuscht sich. Widerstände seien<br />

an beiden Orten zu spüren gewesen, mehr<br />

oder wenig deutlich. In Luzern mehr passiv,<br />

weil das Katholische an einem katholischen<br />

Ort normal ist («wir kennen das doch»),<br />

während es in Bern eher die Unkenntnis<br />

war, welche viele Leute zuerst skeptisch<br />

gegenüber dem aki, wie es heisst, bleiben<br />

liessen. 1990 war der im zürcherischen Wald<br />

aufgewachsene junge Jesuit erstmals für zwei<br />

Monate nach Bern gekommen. Von 1992 bis<br />

1994 wirkte er wiederum dort, als Assistent<br />

unter P. Bruno Lautenschlager v/o Zupf; und<br />

von 1998 bis 2006 leitete er das aki.<br />

Franz Xaver Hiestand kann von Veränderungen<br />

sprechen, sei es bei den Studierenden,<br />

sei es auf dem Platze Bern. «Ich habe die<br />

ökumenische Zusammenarbeit auf dem Platz<br />

als sehr positiv empfunden», sagt er. Die Reformierten<br />

hätten für ihn beispielsweise Türöffner<br />

gespielt gegenüber dem Rektorat, und<br />

Eröffnungs- und Schlussgottesdienst des Semester<br />

wurden übers Kreuz mal bei den Reformierten,<br />

mal bei den Katholiken gefeiert.<br />

Er habe es ab und zu erlebt, dass die gute<br />

Zusammenarbeit die Seelsorger auf beiden<br />

Seiten verwandelt habe oder dass Stammlandkatholiken<br />

realisiert hätten, dass auch<br />

Protestanten rechtschaffene Menschen sind.<br />

Weil eine katholische theologische Fakultät<br />

fehlte, habe es in Bern halt weniger katholische<br />

Intellektualität gegeben.<br />

Eine Eigenheit von Bern war für den<br />

Zürcher, dass die universitäre Welt recht<br />

getrennt war vom religiösen Leben. «Vor<br />

20 Jahren war es noch ein Tabu, innerhalb<br />

der Uni von religiösen Themen zu reden,<br />

aber heute ist die Grenze durchlässiger,<br />

falls religiöse Personen entsprechende Fachkompetenz<br />

besitzen.» Da seien Luzern und<br />

Lausanne ganz anders. Die Universität Lu-<br />

civitas 03/04 2010 17


zern bezahle an die Seelsorge 30 000 Franken<br />

und stelle Büro und andere Naturalien<br />

zur Verfügung. «Das ist etwa die Hälfte der<br />

Betriebeskosten», sagt Hiestand. Auch Lausanne<br />

habe ein ähnliches Modell.<br />

Andererseits hat er festgestellt, dass<br />

die Uni noch nicht in der Stadt Luzern angekommen<br />

sei. «Viele Dozierende wohnen<br />

auswärts, sie bleiben ein Fremdkörper und<br />

beeinflussen das Leben von Luzern nicht.»<br />

Er bedauert das und hofft, dass wenigstens<br />

die Kirche dazu beitrage, dass sich Universität<br />

und Stadt näherkommen.<br />

Es gab nicht nur Veränderungen in<br />

der religiösen Welt, sondern auch bei den<br />

Studierenden. «Ich rede hier mehr von einer<br />

Hypothese, aber Indizien deuten darauf hin,<br />

dass die Persönlichkeiten der Erst-Semestrigen<br />

weniger gefestigt sind als früher. Früher<br />

hatten viele Studierende die RS bereits<br />

gemacht bei Studienbeginn, heute ist das<br />

durchschnittliche Anfangsalter tiefer.» Die<br />

damaligen Studenten hätten mehr zu Träumereien<br />

geneigt, aber auch mehr Erfahrung<br />

mit Widerstand gehabt. «Heute ergeben sie<br />

sich willfähriger ins bestehende System,<br />

sind mehr im Sog der Angstmaschine Uni.»<br />

Bis sie gelernt hätten, damit umzugehen,<br />

dauere es länger. In der heutigen Uniwelt<br />

gebe es weniger Raum, auch für Krisen. Das<br />

fehlende Krisenbewusstsein auch im Verhältnis<br />

gegenüber anderen Menschen senke<br />

das Verständnis und den Raum dafür. Trotz<br />

dieser kritischen Sicht zeigt sich Hiestand<br />

«nicht zu pessimistisch». Junge suchten sich<br />

Ventile, die einen bei Partys, die anderen<br />

fänden andere Anlässe.<br />

Mit dieser Ausgangslage verändere sich<br />

auch die Arbeit eines Seelsorgers. Weil er<br />

wisse, dass die Studierenden kommen, wenn<br />

sie Freiraum erhalten, zähle vorher jede Begegnung.<br />

Veranstaltungen und <strong>Gottes</strong>dienste<br />

seien dabei Türöffner. Es könne sehr gut sein,<br />

dass drei Jahre nach einer Begegnung jemand<br />

komme und ihn frage, ob er Zeit habe. «Aus<br />

dem Nichts kommt niemand.» Weil persönliche<br />

Kontakte und Begegnungen so wichtig<br />

seien, plädiere er dafür, in der Kirche in<br />

Personen, nicht in Bauten zu investieren. «Segensreich<br />

wirken ist nur möglich, wenn man<br />

personenorientiert vorgeht.» Er erlebe oft,<br />

dass suchende Leute sich öffnen, selbstsicherer<br />

werden, ohne dass sie sogenannt fromm<br />

sind. Er müsse mit jedem und jeder seinen<br />

Weg gehen, bis diese die Erfahrung der Gnade<br />

machen können.<br />

Résumé<br />

L’aumônier de l’Uni de Lucerne:<br />

chaque rencontre compte!<br />

Tout le monde a le droit à un soutien religieux: que ce soit à l’armée ou aux études. Franz-Xaver<br />

Hiestand v/o Mentor est justement aumônier catholique pour les étudiants; actuellement en<br />

place à Lucerne, il l’a été à Berne et le sera bientôt à Zurich. Si à Lucerne il bénéficie d’un soutien<br />

financier, il devait toujours lutter à Berne. Là-bas le jeune jésuite, débarqué en 1990, puis<br />

directeur de l’aumônerie dès 1998, a dû faire face à certaines résistances. Pourtant il a trouvé<br />

la collaboration œcuménique très positive, amenant notamment les catholiques de la région à<br />

modifier leur opinion sur les réformés. A Berne, le monde universitaire était très séparé de la<br />

vie religieuse. C’était encore tabou il y a 20 ans. Aujourd’hui la frontière est plus perméable.<br />

Preuve en est le soutien financier et logistique de l’Université de Lucerne; il en va de même à<br />

Lausanne. A propos de Lucerne, Hiestand regrette que la ville et l’Uni ne soient pas véritablement<br />

liées. Les étudiants vivent en dehors et influencent peu la cité.<br />

Hiestand a l’impression que les étudiants de premier semestre sont moins mûrs qu’avant.<br />

L’âge d’entrée est plus bas. Si auparavant les étudiants étaient plus enclins à des idéaux, ils<br />

avaient aussi plus de capacité de résistance. Ils ont aujourd’hui certaines difficultés devant<br />

cette machine que représente l’Université, et ont besoin de plus de temps d’adaptation. Le<br />

monde universitaire d’aujourd’hui laisse peu de place pour traiter les crises. C’est pourquoi<br />

chaque rencontre compte pour un aumônier. L’Eglise doit donc investir en personnes, et non en<br />

bâtiments. Comme activité qui a permis de tisser des liens, Hiestand cite les repas hebdomadaires<br />

ou encore le fait de permettre aux réunions d’étudiants de facultés de se tenir dans ses<br />

locaux.<br />

Traduction/résumé: jap<br />

Die Hochschulseelsorge der Universität<br />

Luzern www.unilu.ch/horizonte verfügt<br />

dank eines privaten Fördervereins über<br />

eigene Räumlichkeiten.<br />

Beispiele für solche Kontaktanlässe<br />

sind für ihn das wöchentliche Mittagessen.<br />

«Es ist eine gute Aufgabe zu vernetzen», es<br />

sei dabei nicht einmal nötig, explizit religiös<br />

aufzutreten. In Bern beispielsweise habe es<br />

schon genügt, dass Fachschaften Sitzungen<br />

im aki abgehalten hätten, denn das schaffe<br />

Vertrauen.<br />

Hiestand interessiert sich stark für gesellschaftspolitische<br />

Fragen. Das zeigt sich<br />

schon daran, dass er während seines Germanistikstudiums<br />

in Zürich sich auch intensiv<br />

gefragt hat, warum die 68er-Generation<br />

nicht mehr bewirkt hat? Seine Antwort:<br />

Den damaligen Studentenführern fehlte die<br />

spirituelle Fundierung. Er plädiert für eine<br />

reformorientierte Kirche, die im Glauben<br />

tief verankert ist. Seine eher progressive<br />

Haltung grenzt ihn ab von kirchlichen Fundamentalisten.<br />

Wobei ein solcher Fundamentalismus<br />

an der Uni eher im bibeltreuen<br />

Protestantismus zu finden sei. Wenn sich<br />

Berner Studierende davon befreien wollten,<br />

kamen sie oft zu uns ins aki. «In Luzern gibt<br />

es nur wenige katholische Fundamentalisten.»<br />

Sie neigten dazu, Jus zu studieren, weil<br />

sie sich von all den Normen und Regeln eine<br />

Linderung ihrer tiefsitzenden Ängste und<br />

Unsicherheiten erhofften.<br />

bw<br />

Ad personam<br />

Franz Xaver Hiestand v/o Mentor ist<br />

geboren am 10. November 1962 in Wald ZH.<br />

Seine Gymnasiumszeit verbrachte er in Disentis,<br />

in der Folge studierte er von 1981 bis<br />

1988 Germanistik in Zürich. Danach folgte<br />

der Eintritt in den Jesuitenorden. Hiestand<br />

war von 1998 bis 2006 leitender Hochschulseelsorger<br />

in Bern, seit 2006 in Luzern. Im<br />

Juli dieses Jahres wechselt er nach Zürich.<br />

Als seine Hobbys nennt er Literatur, Freundschaften<br />

und «Fussball passiv».<br />

Foto: zVg<br />

18 civitas 03 / 04 2010


Der Mensch im<br />

Zentrum<br />

Foto: Hanspeter Bärtschi<br />

Elmar Rotzer, Ständiger Diakon in Ennetbürgen<br />

civitas 03/04 2010 19


Ein Nicken hier, einen Gruss dort, als<br />

er über die Strasse geht. Man kennt<br />

ihn in Ennetbürgen, keine Frage. Es<br />

wäre allerdings ein schlechtes Zeichen, man<br />

würde Elmar Rotzer im nidwaldnerischen<br />

Dorf am Vierwaldstättersee nicht kennen,<br />

denn seit fast 17 Jahren amtet er hier als Gemeindeleiter<br />

beziehungsweise seit Oktober<br />

2001 als Ständiger Diakon. Für die katholische<br />

Kirche ist das eine Ewigkeit, denn ein<br />

normaler <strong>Gottes</strong>mann wird nach spätestens<br />

zehn Jahren versetzt. Aber normal im Sinne<br />

der Kirche ist Rotzer auch sonst nicht, denn<br />

verheiratete <strong>Gottes</strong>leute entsprechen nicht<br />

dem Idealbild. Aber der Priestermangel<br />

hatte auch vor der Innerschweiz nicht Halt<br />

gemacht, als er 1993 angefragt wurde. Sein<br />

Verbindungskollege und Kirchenpräsident<br />

Alois Bissig v/o Fox wollte endlich wieder<br />

einen normalen Betrieb, nachdem wegen<br />

Vakanzen der Betrieb auf Sparflamme lief<br />

und nur durch die beiden Räte (Kirchenund<br />

Pfarreirat) und die Liturgiegruppe einigermassen<br />

sichergestellt werden konnte.<br />

Zuerst, so erzählt Rotzer, habe er sich gefragt,<br />

ob Gemeindeleiter das Richtige für<br />

ihn sei, doch die Bedenken sind heute längst<br />

verschwunden. Mit Engagement sorgt er<br />

für den Betrieb in der Pfarrei, nimmt am<br />

Dorfleben aktiv teil und ist stolz, dass pro<br />

Wochenende durchschnittlich dreihundert<br />

Leute in seiner Kirche sind. «Das ist heute,<br />

auch in der Innerschweiz, nicht mehr selbstverständlich.»<br />

Kein gerader Weg<br />

Mit diesem Engagement fand ein theologischer<br />

Zickzackweg nicht nur für die Kirchgemeinde<br />

ein Ende. Der Walliser hatte, als<br />

er in Brig ins Gymnasium eintrat, noch<br />

nicht ein kirchliches Amt im Sinne, obwohl<br />

ihn die Theologie immer faszinierte. Gymnasiallehrer<br />

war sein Berufsziel, doch in der<br />

Rekrutenschule entschied er sich um. Der<br />

Besuchstag an der Uni Freiburg, wo er statt<br />

in Englisch schliesslich in der Theologievorlesung<br />

landete, bestärkte seinen Wunsch,<br />

als Priester in einer Pfarrei zu wirken. Also<br />

trat er ins Salesianum in Freiburg ein. Dort<br />

war auch das Walliser Priesterseminar, das<br />

später nach Givisiez übersiedelte. Mit den<br />

Vorstellungen, welche die Obrigkeit in ihn<br />

setzte, konnte er sich jedoch nicht anfreunden.<br />

Es folgten ein Auslandjahr im irischen<br />

Maynooth und ein weiteres Studienjahr in<br />

Freiburg. Dann stellte sich der Neu Romane<br />

für ein Jahr dem Zentralkomitee des <strong>Schw</strong>eizerischen<br />

Studentenvereins als CA zur Verfügung.<br />

1989 trat er aus dem Seminar aus,<br />

was für ihn eine «logische Folge einer Entwicklung»<br />

war. Dass auch noch seine zukünftige<br />

Frau in der Person der Brienzerin<br />

Therese Mathyer v/o Delphi in sein Leben<br />

trat, bestärkte seinen Entschluss, auch wenn<br />

die Zeit für ihn damals nicht einfach gewesen<br />

sei, wie er selbst zugibt: «Ich musste<br />

mich neu orientieren, sah für mich im Wallis<br />

keine Zukunft.» Es kam ihm dabei entgegen,<br />

dass der Pfarrer und spätere Bischof<br />

Hansjörg Vogel ihn für Katechese und Jugendarbeit<br />

in der Berner Pfarrei St. Marien<br />

engagierte. Hier verbrachte er seine eigentlichen<br />

Lehrjahre. Die Pfarreiarbeit gefiel<br />

ihm, doch eine Lebensstelle wurde daraus<br />

nicht, das wurde ihm schnell einmal klar.<br />

Eine weitere Erkenntnis folgte: «Die Stadt<br />

ist nicht mein Ding, ich bin ein Landei.»<br />

Die Kirche noch im Dorf<br />

Rotzer entschied sich zum Weiterstudium<br />

in Philosophie und Pädagogik. Er unterrichtete<br />

im zugerischen Steinhausen auf der<br />

Oberstufe in Religion und absolvierte am<br />

Gymnasium in Immensee ein Gymnasiallehrerpraktikum<br />

in den Fächern Religion<br />

und Philosophie. «Auf einmal hatte ich<br />

mehrere Möglichkeiten für die Zukunft»,<br />

erklärt er. Lehrerberuf, Kommunikation,<br />

Journalismus und Lebensberatung hätten<br />

ihn ebenso gereizt, aber als das Angebot aus<br />

Ennetbürgen kam, entschied er sich für die<br />

Gemeindeleitung in dieser Pfarrei. Es kam<br />

ihm dabei entgegen, dass er in seiner Lizenziatsarbeit<br />

eine Gemeindeanalyse (über die<br />

Pfarrei St. Marien Bern) durchführte, welche<br />

ihm das nötige Hintergrundswissen für<br />

sein neues Wirken als Gemeindeleiter gab.<br />

So standen sie – Elmar Rotzer und<br />

seine Frau Therese – nun also da in Ennetbürgen,<br />

wo die Kirche noch im Dorf und das<br />

Pfarrhaus gerade daneben steht. Vorstellungen<br />

habe er schon gehabt, Erwartungen aber<br />

nicht, sagt Rotzer in der Rückblende. Schritt<br />

für Schritt wollte er sich einleben und tatsächlich<br />

sei immer mehr hinzugekommen.<br />

Zuerst waren es vor allem Religionsunterricht<br />

und Jugendbetreuung, dann folgten<br />

Koordinationsaufgaben und Mitwirkung<br />

in der Liturgie, im Diakoniebereich und im<br />

Aufbau der Gemeinde (Koinonie). Dass er<br />

im Dienst für die Kirche eingeschränkt ist,<br />

damit kann er leben. Mit dem zuständigen<br />

Priester in Buochs habe er ein gutes Verhältnis.<br />

«Er ist wohl auch froh, wenn der Laden<br />

in Ennetbürgen ohne Störung läuft», sagt<br />

Rotzer und schmunzelt. Einen «Lehrblätz»<br />

machte er allerdings in Sachen Familie.<br />

Dass seine Frau als Juristin nicht einfach<br />

treusorgend daheim auf ihren Mann warten<br />

wollte, wurde ihm schon bald klar. Längst<br />

hat Rotzer akzeptiert, was in anderen Familien<br />

gang und gäbe ist: Dass man sein<br />

Leben auch anders organisieren kann als<br />

in traditionellen Bahnen. Heute bringt die<br />

Familie seinen Diakon und ihre Ämter als<br />

Fürsprecherin, Notarin und Oberrichterin<br />

im Nebenamt sowie die Kindererziehung<br />

unter einen Hut und ist froh darüber. Diese<br />

Erfahrung und auch sonst die Leiden und<br />

Freuden eines Ehemanns geben dem Diakon<br />

viel Positives für seine Arbeit. «Ich bin so<br />

in der kirchlichen Arbeit viel glaubwürdiger,<br />

weil ich weiss, was die Leute bewegt.»<br />

Fotos: Hanspeter Bärtschi<br />

20 civitas 03 / 04 2010


Résumé<br />

Directeur d’une église sans prêtre<br />

En tant que «Gemeindeleiter» de la paroisse d’Ennetbürgen (NW), Elmar Rotzer v/o Pfoschte<br />

est un laïc qui accomplit, «à titre exceptionnel», la plupart des services dévolus aux prêtres. Le<br />

parcours du Valaisan a été sinueux. Il avait toujours été intéressé par la théologie; après avoir<br />

caressé l’idée d’enseigner, il entra au séminaire. Mais après avoir rencontré sa future épouse<br />

au sein de la SES, ce Neu-Romanien a abandonné cette voie. Il a ensuite été engagé pour la<br />

catéchèse et le travail de jeunesse dans une paroisse de la ville de Berne. Mais il ne se sentait<br />

pas vraiment fait pour travailler dans une ville.<br />

Après avoir effectué des études en philosophie et obtenu un diplôme d’enseignement secondaire,<br />

Rotzer avait plusieurs voies ouvertes devant lui. Il a choisi de s’occuper d’une paroisse.<br />

Sa femme travaillant comme notaire, il a dû s’adapter et s’occuper également de l’éducation<br />

des enfants, abandonnant le modèle familial «traditionnel». Son épouse détonne d’ailleurs<br />

quelque peu, en tant que réformée de l’Oberland bernois. Et s’il est possible que certains ne<br />

viennent pas dans une paroisse «sans prêtre», il pense que d’autres viennent à Ennetbürgen<br />

pour cette raison.<br />

Pour Rotzer, aujourd’hui diacre, l’Eglise ne pourrait pas fonctionner sans collaborateurs laïcs,<br />

au sein desquels on trouve de nombreuses femmes. Il sent aussi que certains prêtres auraient<br />

voulu faire comme lui; enfin, il est particulièrement déçu des débats entre gauche et droite au<br />

sein de l’Eglise. On perd de vue les fidèles, alors que la priorité doit être l’église locale. Ce point<br />

de vue fédéraliste va plutôt à l’encontre des orientations actuelles, qui poussent à la création<br />

d’équipes pastorales.<br />

Traduction: jap<br />

Klar habe er Verantwortung für Kirche und<br />

Familie und sei mit der Familie auch ausgestellt.<br />

Aber seine beiden Buben müssten<br />

keine Heiligen sein und seien es sicher auch<br />

nicht. Dass er eine Frau hat und dann erst<br />

noch eine protestantische Berner Oberländerin,<br />

das sei nie ein Thema gewesen. Dies<br />

umso mehr, als sie keine Berührungsängste<br />

kannte und beispielsweise als Präsidentin<br />

des katholischen Kirchenchors amtete. Es<br />

sei schon möglich, dass sich einige wenige<br />

Gläubige in der priesterlosen Pfarrei Ennetbürgen<br />

nicht blicken lassen und lieber auswärts<br />

praktizieren, aber dafür gebe es andere,<br />

die extra hierher kommen. «Wir haben<br />

heute ein Auswahl-Christentum», stellt er<br />

schlussfolgernd fest.<br />

«Es braucht die kirchlich<br />

Mitarbeitenden!»<br />

Seine Bilanz nach 17 Jahren seelsorgerischer<br />

Tätigkeit ist deutlich: «Ohne die Mitwirkung<br />

von kirchlichen Mitarbeitern, also<br />

von sogenannten Laientheologen geht es in<br />

der katholischen Kirche nicht.» Das beziehe<br />

sich nicht nur auf seine Person, sondern<br />

auch auf alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

aus dem Dorf, vor allem die Frauen.<br />

Er habe schon Reaktionen von Priestern bekommen,<br />

die ihm gesagt hätten, sie würden<br />

das heute wie er machen, wenn sie könnten.<br />

«Ich spüre aber gerade bei älteren Priestern,<br />

dass sie, die das Zweite Vatikanische Konzil<br />

(1962–1965) mit der Fensteröffnung erlebt<br />

haben, über die derzeitigen Entwicklungen<br />

in der katholischen Kirche sehr enttäuscht<br />

sind.» Dass es verschiedene Strömungen<br />

(die Vielfalt) in der Kirche und im Volk gibt,<br />

damit könne er gut leben. Es nerve ihn aber,<br />

wenn Grabenkämpfe zwischen links und<br />

rechts ausgetragen werden, dabei aber die<br />

eigentliche Kernaufgabe – die Seelsorge –<br />

vernachlässigt werde. Die Gefahr sei, dass<br />

man die Leute einfach in Schubladen stecke,<br />

den Buchstaben ins Zentrum stelle und<br />

dabei den Menschen vergesse. Rotzer tritt<br />

für eine föderalistische Organisation der<br />

Bistümer ein; die Ortskirche ist für ihn das<br />

Fundament, hier geschieht die Basisarbeit<br />

und wird Verantwortung wahrgenommen.<br />

Darunter gehört auch die Priesterweihe von<br />

bewährten Männern und Frauen. Er sei sich<br />

bewusst, dass er hier in Opposition zu den<br />

Plänen stehe, welche Seelsorgeverbände<br />

vorsehen. «Für mich steht der Mensch im<br />

Zentrum. Als Gemeindeleiter bin ich in der<br />

Ortspfarrei erste Bezugs- und Ansprechperson<br />

sowie Begleitperson für möglichst viele<br />

Leute in allen Lebenslagen, wobei ich mich<br />

nach dem Evangelium orientiere.» bw<br />

Ad personam<br />

Elmar Rotzer v/o Pfoschte ist seit 1993<br />

Gemeindeleiter und seit 2001 Ständiger<br />

Diakon in der Kirchgemeinde Ennetbürgen<br />

mit 4200 Einwohnern, davon 3200 Katholiken.<br />

Er ist verheiratet mit Thesese Mathyer<br />

v/o Delphi und Vater zweier Kinder im Alter<br />

von 12 und 8 Jahren. Delphi und Pfoschte<br />

sind Mitglieder der Berchtoldia, Pfoschte<br />

auch der Brigensis und der Neu-Romania.<br />

Geboren wurde Rotzer am 20.9.1962 in<br />

Brig. Er schloss die Matura mit Typus E am<br />

Gymnasium in Brig ab. 1990 beendete er<br />

sein Theologiestudium in Freiburg mit dem<br />

Lizenziat. Seit 1993 ist er Gemeindeleiter<br />

in der Pfarrei St. Anton Ennetbürgen NW.<br />

1998 absolvierte er das Gymnasiallehrerdiplom<br />

in Religion und ist seit 2000 als Armeeseelsorger<br />

(Art Abt 47) tätig.<br />

civitas 03/04 2010 21


«Um des<br />

Himmelreiches willen»<br />

Das Zölibat aus historischer Sicht<br />

Das Zölibat als verpflichtende Lebensform<br />

für die Geistlichen ist<br />

bald 1000-jährig. Seine Wurzeln<br />

reichen jedoch weiter zurück. Ob und welche<br />

Bibelstellen es begründen, ist seit je der<br />

Nucleus kontroverser Diskussionen.<br />

Papst Alexander VI. war Vater<br />

Der Leichenzug, der Ende November 1518<br />

durch Roms enge Gassen zog, war lang. Die<br />

Hautevolee Roms war zugegen, die meisten<br />

davon in der angesehenen Bruderschaft des<br />

Gonfalone vereinigt. Vom Hofstaat Leos X.,<br />

des mächtigen Medicipapstes, konnten vereinzelt<br />

Angehörige ausgemacht werden. Der<br />

Pomp konnte mit demjenigen eines Kardinals-Begräbnisses<br />

durchaus mithalten. Die<br />

Beisetzung fand in einer wunderschönen<br />

Seitenkapelle der Kirche Santa Maria del<br />

Popolo statt. Von wem nahm hier Roms<br />

Adels- und Klerikerschickeria Abschied?<br />

Die letzte Ehre galt einer Frau: Vanozza Catanei.<br />

Die Inschrift auf ihrem Grabstein verkündete,<br />

dass hier die sterblichen Überreste<br />

der Mutter der vier ruhmreichsten Kinder<br />

Papst Alexanders VI. liegen. Die Ruhe, welcher<br />

der hochbetagten Frau zuteil werden<br />

sollte, währte jedoch nicht lange. Das Grabmal<br />

liess Papst Clemens VIII. 1594 abtragen,<br />

die Erinnerung an eine päpstliche Mätresse<br />

missfiel dem Klerus. Der Grabstein selbst<br />

blieb indes erhalten und prangt heute im<br />

Portikus der Basilika San Marco in Rom.<br />

Scheinbar nahm es der Klerus nicht immer<br />

so haargenau mit der Verpflichtung zur<br />

Ehelosigkeit. Nicht nur dem machtgierigen<br />

Borgia-Papst sagt man mehrere Liebschaften<br />

nach. Alexander VI. trieb es mit seiner<br />

rigiden Familien- und Pfründenpolitik selbst<br />

für damaliges Empfinden auf die Spitze.<br />

Die historischen Wurzeln des Zölibates<br />

In der Diskussion um das Zölibat muss<br />

zunächst unterschieden werden zwischen<br />

Enthaltsamkeit und Ehelosigkeit. Das Enthaltsamkeitszölibat<br />

ist auf der Synode von<br />

Elvira (um 306) als Gesetz niedergeschrieben<br />

worden. 325 wurde auf dem Konzil zu<br />

Nicäa erstmals von der Verpflichtung zur<br />

Ehelosigkeit gesprochen. Diese Tatsache<br />

weist darauf hin, dass bereits eine längere<br />

Seit dem zweiten Laterankonzil von 1139 ist<br />

das Zölibat die unabdingbare Voraussetzung für<br />

den Empfang der Priesterweihe in der römischkatholischen<br />

Kirche.<br />

Die Teilkirchen im Osten gingen seit der<br />

Trullanischen Synode 691 einen eigenen Weg. Bis<br />

heute sind nur Bischöfe zum Zölibat verpflichtet<br />

– Priester nur, wenn sie zum Zeitpunkt ihrer<br />

Priesterweihe unverheiratet waren.<br />

Illustrationen: zVg<br />

22 civitas 03 / 04 2010


Résumé<br />

«A cause du royaume des cieux»<br />

Un aperçu historique sur le célibat<br />

La discussion sur le célibat prend son origine au début du Bas Moyen Age. Tout d’abord l’abstinence<br />

s’est imposée dans la papauté et dans l’empire allemand. C’est sous le pontificat de<br />

Benoît VIII, lors du synode de Pavie en 1022, que le célibat des prêtres est devenu obligatoire.<br />

En 1139, les dispositions ont tant été renforcées qu’elles sont encore en vigueur aujourd’hui.<br />

Ainsi les «clercs élevés, qui se sont mariés ou vivent en concubinage, perdent fonction et bénéfices.»<br />

Leurs messes «ne doivent plus être entendues». Depuis lors, le célibat est une condition<br />

sine qua non de l’accession à la prêtrise dans l’Eglise catholique et romaine. Des enfreintes à<br />

la règle du célibat ont parfois été suivies de châtiments drastiques. Cela n’a cependant pas fait<br />

sur tout le monde la même impression: Rodrigo Borgia, futur Alexandre VI, avait de nombreux<br />

enfants et pouvait quasiment mettre sur pied une équipe de football familiale.<br />

Les justifications pour le maintien du célibat sont multiples: pureté cultuelle du prêtre dans<br />

son activité, motifs économiques (pas d’héritage pour les enfants du prêtre, pas de népotisme),<br />

surélévation de la position du prêtre en tant que précepteur. Bibliquement le devoir de célibat<br />

prend sa source dans l’Evangile selon Matthieu: «Car il y a des eunuques qui le sont dès le<br />

ventre de leur mère; il y en a qui le sont devenus par les hommes; et il y en a qui se sont rendus<br />

tels eux-mêmes, à cause du royaume des cieux. Que celui qui peut comprendre comprenne.»<br />

(Mt, 19 : 12). Le Concile de Vatican II décrit le célibat des prêtres non pas comme obligatoire,<br />

mais comme «approprié» et le conserve pour le rite latin.<br />

De tout temps il y a eu des critiques par rapport au célibat. D’une part, et c’est souvent le<br />

cas actuellement, des critiques soulignent que le célibat n’est pas justifié par la Bible. D’autres<br />

part les réformateurs comme Luther ou Zwingli ont critiqué l’obligation de célibat et même<br />

abrogé celui-ci.<br />

Traduction: jap<br />

Tradition bestanden haben dürfte. Papst<br />

Leo der Grosse (gest. 461) forderte die Ehelosigkeit<br />

nicht nur für Priester, sondern auch<br />

für Subdiakone vorzuschreiben. Allerdings<br />

konnten sich diese Vorstellungen insbesondere<br />

beim Landklerus nicht durchsetzen.<br />

Dies hing nicht zuletzt mit der mangelnden<br />

Ausbildung des niederen Klerus zusammen.<br />

Seit dem Beginn des 11. Jahrhunderts wurden<br />

zunehmend Versuche unternommen,<br />

diesen Missstand zu beheben.<br />

Im hohen Mittelalter wurde das Ehelosigkeitszölibat<br />

rechtlich bindend. Papst Benedikt<br />

VIII. ordnete auf der Synode zu Pavia<br />

1022 zusammen mit Kaiser Heinrich II. an,<br />

dass die Geistlichen künftig nicht mehr heiraten<br />

durften.<br />

Einerseits ging es um die kultische<br />

Reinheit des Priesters, andererseits aber<br />

auch um ganz Profanes: Kirchenbesitz sollte<br />

nicht den Kindern von Geistlichen vererbt<br />

werden und die damals übliche Weitergabe<br />

der Ämter des Vaters auf den Sohn führte<br />

stets zu Konflikten mit dem zentralistischen<br />

Selbstverständnis der Kirche. Ein weiterer<br />

Aspekt ist die gesellschaftliche Stellung des<br />

Priesters, verbunden mit entsprechendem<br />

Prestige, höherer Bildung sowie ihr damaliges<br />

Ansehen als «bessere Christen», das<br />

durch den Zölibat noch untermauert werden<br />

sollte.<br />

Für das Zölibat wurden aber auch<br />

Stimmen aus dem einfachen Volk laut, die<br />

sich generell für innerkirchliche Reformen<br />

(gegen Korruption und Machtmissbrauch)<br />

stark machten. Verstösse gegen das Zölibat<br />

wurden mit schweren Strafen belegt.<br />

Von der neuen Regelung waren vorwiegend<br />

Geistliche des niederen Klerus betroffen,<br />

doch ihre Proteste fruchteten nichts.<br />

Nachdem nun die Grundlagen für die<br />

Bekämpfung des nichtzölibatären Lebens<br />

von Priestern gelegt waren, wurde durch<br />

Papst Alexander II. (gest. 1073) und seine<br />

Nachfolger mit der energischen Durchführung<br />

der Bestimmungen begonnen.<br />

Was heute in der römisch-katholischen<br />

Kirche Gültigkeit hat, ist im Wesentlichen<br />

vom Zweiten Laterankonzil 1139<br />

fest geschrieben worden. So verloren «höhere<br />

Kleriker, die geheiratet haben oder<br />

eine Konkubine halten, [...] Amt und Benefizium.»<br />

Ihre Messen durften «nicht mehr<br />

gehört werden». Seither ist das Zölibat<br />

die unabdingbare Voraussetzung für den<br />

Empfang der Priesterweihe in der römischkatholischen<br />

Kirche.<br />

Im 15. Jahrhundert kam es auf den<br />

Konzilien von Konstanz und Basel noch zu<br />

erfolglosen Initiativen zur Aufhebung des<br />

Pflichtzölibats. Noch bis zum Konzil von<br />

Trient (1545–1563) kam es vor, dass Priester<br />

mit Konkubinen zusammenlebten. Die<br />

auferlegten Strafen konnten durchaus ein<br />

Jahresgehalt ausmachen.<br />

Das Zweite Vatikanische Konzil<br />

bezeichnet die Ehelosigkeit für das Priestertum<br />

zwar nicht als notwendig, jedoch als<br />

«angemessen» und hält für den Bereich der<br />

lateinischen Kirche daran fest:<br />

«Die Kirche hat die vollkommene und<br />

ständige Enthaltsamkeit um des Himmelreiches<br />

willen, die von Christus dem Herrn empfohlen,<br />

in allen Jahrhunderten bis heute von<br />

nicht wenigen Gläubigen gern angenommen<br />

und lobenswert geübt worden ist, besonders<br />

im Hinblick auf das priesterliche Leben immer<br />

hoch eingeschätzt. Ist sie doch ein Zeichen und<br />

zugleich ein Antrieb der Hirtenliebe und ein besonderer<br />

Quell geistlicher Fruchtbarkeit in der<br />

Welt. Zwar ist sie nicht vom Wesen des Priestertums<br />

selbst gefordert, wie die Praxis der frühesten<br />

Kirche und die Tradition der Ostkirchen<br />

zeigt, wo es neben solchen, die aus gnadenhafter<br />

Berufung zusammen mit allen Bischöfen das<br />

ehelose Leben erwählen, auch hochverdiente<br />

Priester im Ehestand gibt.»<br />

Reaktionen auf das Zölibat<br />

Die Regelungen des Pflichtzölibats sind<br />

durch die gesamte Kirchengeschichte diskutiert<br />

worden. Es wird namentlich betont<br />

– auch von kirchlichen Amtsträgern –, dass<br />

es biblisch keine Verankerung der Ehelosigkeitsverpflichtung<br />

gebe, vielmehr würden<br />

verheiratete Amtsträger vorausgesetzt. Ein<br />

Grund für die verstärkte Diskussion ist<br />

mitunter der akute Priestermangel. Zwar<br />

wurde das Zölibat in der Bischofssynode in<br />

Rom 2005 thematisiert, eine Reform wollte<br />

die Mehrheit jedoch nicht. 2007 bestätigte<br />

Papst Benedikt XVI. das Pflichtzölibat.<br />

civitas 03/04 2010 23


Während sich unsere Kirchenbasis<br />

schwer tut mit dem zölibatären Leben des<br />

Priesters, haben die unierte katholische<br />

Ostkirche und die römisch-orthodoxe Kirche<br />

eine pragmatischere Lösung: Die Teilkirchen<br />

im Osten gingen seit der Trullanischen<br />

Synode 691 einen eigenen Weg, bis heute<br />

sind nur Bischöfe zum Zölibat verpflichtet –<br />

Priester nur, wenn sie zum Zeitpunkt ihrer<br />

Priesterweihe unverheiratet waren.<br />

Papst Alexander VI.: Er war<br />

vor über 500 Jahren Papst<br />

und zeugte 4 Kinder.<br />

Reformierte gegen das Zölibat<br />

Die heftigsten Reaktionen auf den Pflichtzölibat<br />

waren einerseits jene Kleriker, die, wie<br />

der spätere Papst Alexander VI., sich keinen<br />

Deut um die Regelungen kümmerten, andererseits<br />

jedoch die reformatorischen Kräfte.<br />

Martin Luther forderte in seinem Traktat<br />

«An den Christlichen Adel deutscher Nation<br />

von des Christlichen standes besserung» die<br />

Abschaffung des Zölibats. Sein Ordensgelübde<br />

brechend ehelichte er 1525 die ehemalige<br />

Nonne Katharina von Bora.<br />

Von Johann Eberlin von Günzburg ist<br />

1522 in Augsburg die Schrift «Wie gar gefährlich<br />

es sei, wenn ein Priester keine Ehefrau<br />

hat!» verlegt worden, die sich kritisch mit<br />

dem Zölibat auseinandergesetzt hat.<br />

Die Confessio Augustana von 1530<br />

legen fest: «Der Priester darf heiraten, weil<br />

<strong>Gottes</strong> Schöpfungsordnung die Ehe vorsieht.<br />

Fernerhin ist es sogar seine Pflicht zu heiraten,<br />

wenn er anderenfalls in Unzucht fallen würde.»<br />

Interessante Überlegungen stellte der reformierte<br />

Frère Roger Schutz zum Zölibat an.<br />

In seiner Regel aus Taize schrieb er: «Wenn der<br />

Zölibat eine grössere Verfügbarkeit dafür schafft,<br />

für <strong>Gottes</strong> Sache zu sorgen, kann man ihn nur annehmen,<br />

um sich noch mehr dem Nächsten hinzugeben<br />

mit der Liebe Christi selbst».<br />

Was sagt uns die Bibel??<br />

In der Bibel lassen sich freilich Textstellen<br />

finden, die für oder wider das Zölibat sprechen.<br />

Auf die Ehelosigkeit beziehen sich folgende<br />

Bibelstellen:<br />

«Manche sind von Geburt an zur Ehe<br />

unfähig, manche sind von den Menschen dazu<br />

gemacht und manche haben sich selbst dazu<br />

gemacht – um des Himmelreiches willen.» (Mt,<br />

19,12)<br />

«Ich wünschte, alle Menschen wären (unverheiratet)<br />

wie ich [(Paulus)].» (1. Kor. 7,7)<br />

Martin Luther forderte die<br />

Abschaffung des Zölibats.<br />

Sein Ordensgelübde brechend<br />

ehelichte er 1525 die ehemalige<br />

Nonne Katharina von Bora.<br />

«Was die Frage der Ehelosigkeit angeht, so<br />

habe ich kein Gebot vom Herrn. Ich gebe euch<br />

nur einen Rat als einer, den der Herr durch<br />

sein Erbarmen vertrauenswürdig gemacht hat.<br />

Ich meine, es ist gut wegen der bevorstehenden<br />

Not, ja, es ist gut für den Menschen, so zu sein.»<br />

(1. Kor. 7,25)<br />

«Ich wünschte, ihr wäret ohne Sorgen.<br />

Der Unverheiratete sorgt sich um die Sache des<br />

Herrn; er will dem Herrn gefallen. Der Verheiratete<br />

sorgt sich um die Dinge der Welt; er will seiner<br />

Frau gefallen. So ist er geteilt.» (1. Kor. 7,32)<br />

Nun gibt es auch Bibelstellen, die für<br />

die Priesterehe sprechen:<br />

«Wegen der Gefahr der Unzucht soll aber<br />

jeder seine Frau haben und jede soll ihren Mann<br />

haben.» (1. Kor. 7,2)<br />

«Deshalb soll der Bischof ein Mann ohne<br />

Tadel sein, nur einmal verheiratet, nüchtern,<br />

besonnen, von würdiger Haltung, gastfreundlich,<br />

fähig zu lehren; er sei kein Trinker und kein<br />

gewalttätiger Mensch, sondern rücksichtsvoll;<br />

er sei nicht streitsüchtig und nicht geldgierig. Er<br />

soll ein guter Familienvater sein und seine Kinder<br />

zu Gehorsam und allem Anstand erziehen.»<br />

(1. Tim. 3,2–4)<br />

Diese Stellen zeigen, dass die Diskussion<br />

noch weitergeführt wird und so schnell<br />

wohl kein anderes Ergebnis zeitigen dürfte,<br />

als die römisch-katholische Kirche es bis<br />

anhin festhielt.<br />

<br />

Thomas Gmür<br />

Fotos: zVg<br />

24 civitas 03 / 04 2010


Bildungspolitik<br />

Pflege und Physiotherapie künftig<br />

mit Masterabschluss<br />

Bildungspolitische Kurznachrichten<br />

Foto:<br />

Bildungsforschung<br />

Bund und Kantone haben sich auf die Durchführung<br />

eines langfristig angelegten Bildungsmonitorings<br />

verständigt. Erstes Produkt ist ein schweizerischer<br />

Bildungsbericht. Er trägt auf über 300<br />

Seiten das aktuelle Wissen über das Bildungssystem<br />

<strong>Schw</strong>eiz zusammen. Er enthält Daten aus<br />

Forschung, Statistik und Verwaltung über das<br />

ganze Bildungssystem hinweg, von der Vorschule<br />

bis zur Weiterbildung. Der Bildungsbericht enthält<br />

Befunde, aber keine direkten Handlungsanweisungen<br />

an die Adresse der Bildungspolitik.<br />

Universitäten<br />

Koordination<br />

Die Università della Svizzera italiana und die ETH<br />

Zürich wollen Synergien in den Computer-, den<br />

Ingenieur- und den Wirtschaftswissenschaften<br />

nutzen. Eine Vereinbarung zur Zusammenarbeit<br />

sieht auch vor, dass Professoren an beiden Hochschulen<br />

forschen und unterrichten können.<br />

Bern<br />

Das Institut für Kunstgeschichte baut eine neue<br />

Forschungsstelle für Interkulturelle Mittelmeerstudien<br />

auf.<br />

Lausanne<br />

Die sogenannten Lebenswissenschaften sollen<br />

ab 2013 in einem Gebäude der Universität zusammengefasst<br />

werden. Die Projektkosten werden<br />

auf 40 Millionen Franken geschätzt.<br />

Luzern<br />

Das Politikwissenschaftliche Seminar schreibt<br />

einen 500-fränkigen Maturapreis aus. Er soll die<br />

beste Arbeit in Staatskunde oder Politikwissenschaft<br />

würdigen. Teilnehmen können Maturanden<br />

aus der ganzen <strong>Schw</strong>eiz.<br />

St.Gallen<br />

Die Universität St.Gallen (HSG) richtet eine zentrale<br />

Stelle für Universitätsförderung ein. Deren<br />

Ziel ist es, externe Förderinteressen mit zukunftsweisenden<br />

Projekten der HSG zusammenzubringen<br />

und langfristige Förderpartnerschaften aufzubauen.<br />

Damit soll die Finanzierung der stetigen<br />

Weiterentwicklung von Forschung und Lehre sichergestellt<br />

werden.<br />

Fachhochschulen<br />

Der Bundesrat genehmigt das überarbeitete Konkordat<br />

der Westschweizer Fachhochschule. Das<br />

neue Konkordat integriert die Bereiche Gesundheit,<br />

Soziale Arbeit und Kunst. Es reduziert auch<br />

den politischen Einfluss auf die operative Führung<br />

und stärkt das Rektorat.<br />

*<br />

Die private Hochschule für Wirtschaft (HWZ), die<br />

Teil der Fachhochschule Zürich ist, hat zwei neue<br />

Master of Advanced Studies bewilligt: den Master<br />

in «Business Analysis and Information Engineering»<br />

sowie den Master in «Live Communication».<br />

*<br />

Die Studienrichtungen Pflege und Physiotherapie<br />

können künftig mit einem Master of Science auf<br />

Fachhochschulstufe abgeschlossen werden. Der<br />

Bund hat entsprechende Studiengänge in Bern,<br />

St.Gallen und Zürich bewilligt.<br />

*<br />

Nach internationalem Vorbild startet die Hochschule<br />

Luzern das erste <strong>Schw</strong>eizer «Innovations-<br />

Labor». Diverse Fachhochschulen, aber auch<br />

die ETH Zürich, beteiligen sich an diesem Innovations-Labor,<br />

wo es darum geht, in einem geschützten<br />

Raum mit Abstand zur Arbeit nachzudenken<br />

und den Dingen auf den Grund zu gehen.<br />

*<br />

Die Zürcher Hochschule der Künste stellt im kommenden<br />

Herbst unter Spardruck ihre allgemeinen<br />

Weiterbildungskurse im künstlerisch-gestalterischen<br />

Bereich ein, da diese nicht kostendeckend<br />

durchgeführt werden können.<br />

Pädagogische Hochschulen<br />

Die PH Bern hat ein neues Zentrum für Bildungsevaluation<br />

eingerichtet. Es erbringt Dienstleistungen<br />

in der Schulevaluation und ist in weiteren<br />

Bereichen der Bildungsevaluation tätig. Die Leistungsbereiche<br />

des Zentrums für Bildungsevaluation<br />

umfassen teilweise Tätigkeiten, die bisher von<br />

anderen Organisationseinheiten erbracht wurden.<br />

Volksschulen<br />

Eltern im Kanton Zürich sollen die Schule für ihre<br />

Kinder ab der 4. Primarklasse frei wählen können.<br />

Dies verlangt eine kantonale Volksinitiative<br />

der Elternlobby Zürich. Die Eltern sollen die<br />

Kinder an jede beliebige staatliche Schule zum<br />

Unterricht schicken können. Auch die Wahl einer<br />

Privatschule soll möglich sein, die staatlich als<br />

«freie Schule» anerkannt ist. Diese sollen vom<br />

Staat eine Pro-Kind-Pauschale erhalten und die<br />

Schulen dürften kein Schulgeld mehr verlangen.<br />

*<br />

Die Lehrmittel an der Volksschule des Kantons<br />

Zürich sollen besser an die Bedürfnisse des integrativen<br />

Unterrichts angepasst werden. Besonders<br />

die älteren Lehrmittel genügten den Anforderungen<br />

des individualisierten Unterrichts nicht, stellt<br />

die Bildungsdirektion fest.<br />

Berufsbildung<br />

Belvoirpark Zürich erhält als erste <strong>Schw</strong>eizer Hotelfachschule<br />

die Zulassung als Anbieterin von<br />

integrierten Bildungsgängen zur Ausbildung von<br />

Berufslernenden.<br />

*<br />

Die Angebotslücke «unterhalb» der beruflichen<br />

Grundbildung mit Attest (EBA) wird immer deutlicher.<br />

In der provisorischen Fassung ihrer Bildungsplanung<br />

schlägt die Regierung des Kantons<br />

Bern darum vor, dass «im gesamtschweizerischen<br />

Kontext alternative Ausbildungen und Abschlussmöglichkeiten<br />

für Jugendliche zu prüfen sind, für<br />

die eine EBA-Ausbildung zu anspruchsvoll ist».<br />

Verbände, Organisationen, Institutionen<br />

Im Jahre 2009 kamen fast 45 Prozent der Assistenzärzte<br />

in der Deutschschweiz aus dem Ausland<br />

(im Tessin 72 Prozent). Die Verbindung der<br />

<strong>Schw</strong>eizer Ärzte FMH empfiehlt daher, die Weiterbildungsstellen<br />

für Assistenzärzte zu reduzieren<br />

und gleichzeitig die klinischen Studienplätze um<br />

15 bis 20 Prozent zu erhöhen, also mehr Ärzte<br />

auszubilden.<br />

Italien<br />

In den Schulklassen gilt ab nächstem Schuljahr<br />

ein maximaler Ausländeranteil von 30 Prozent.<br />

Die Massnahme soll schrittweise aber der ersten<br />

Volksschulklasse eingeführt werden. Das Vorhaben<br />

richte sich nicht gegen ausländische Schüler,<br />

sondern solle ihrer Integration dienen.<br />

Abgeschlossen: 28. Februar 2010 Walter E. Laetsch<br />

civitas 03/04 2010 25


Agenda<br />

<strong>StV</strong>-Termine 2010<br />

17. April Einsiedler Tagung: «Bolognareform:<br />

Einsiedeln<br />

Fluch oder Segen für Verbindungen?» (S. 31)<br />

24. April Delegiertenversammlung Freiburg<br />

7./8. Mai Bodenseetagung zur Bolognareform (S. 31) Marbach<br />

8. Mai Marketing-Seminar (Aktionsprogramm) siehe Homepage<br />

12./13. Mai <strong>StV</strong>-Kneipe und <strong>StV</strong>-Fussballturnier Freiburg<br />

31. Aug.–3. Sept. Wanderwoche der Kommission G+L:<br />

Durchs Toggenburg zur GV nach Wil (S. 32)<br />

4.–7. September Zentralfest 2010 (S. 30) Wil<br />

17./18. Sept. Dreiländer-Tagung CV – ÖCV – <strong>Schw</strong>.<strong>StV</strong> gemäss Ansage<br />

25. September Vereinspapa-Tagung der Gymnasialverbindungen Sarnen<br />

23. Oktober Kaderseminar mit Andreas Meyer v/o Trämmli.<br />

Vorsitzender der Geschäftsleitung der SBB<br />

28. Dezember Neujahrskommers der Semper Fidelis in Luzern<br />

gemäss Ansage<br />

Weitere Termine<br />

1. 5. Jubiläum der «Fédération Romande»<br />

1. 5. Jubiläum der AV Notkeriana<br />

13.–16.5. 150 Jahre Helvetia Oenipontana<br />

in Innsbruck<br />

14.–16.5. Cartellvollversammlung (CVV) des<br />

ÖCV in Gmunden<br />

21.–24.5. 150 Jahre AV Turicia<br />

3.–6.6. Cartellversammlung (CV) des<br />

CV in Fulda<br />

21.–24.5. Pennälertag 2010 Waidhofen/Ybbs<br />

Zentralfest 2010 in Wil<br />

Das OK lädt alle <strong>StV</strong>erinnen und <strong>StV</strong>er zum Zentralfest<br />

2010 nach Wil ein. Bitte reserviert euch jetzt schon das<br />

Wochenende vom 3.–6. September 2010.<br />

Der Anmeldetalon ist in dieser Ausgabe (S. 30) publiziert.<br />

Anmeldungen können bereits jetzt unter<br />

www.zentralfest.ch vorgenommen werden.<br />

Für das OK<br />

Bruno Gähwiler v/o Nochwuchs<br />

<strong>StV</strong> Forum<br />

<strong>StV</strong> Adressen/Adresses de la SES<br />

www.stv-forum.ch<br />

Weitere Seminare<br />

des <strong>StV</strong>-Forums:<br />

Die Seminare werden auf der<br />

Homepage www.schw-stv.ch<br />

publiziert.<br />

CP<br />

Silvio Haller v/o Frisch<br />

Nordstrasse 22<br />

8006 Zürich<br />

079 305 77 19<br />

cp@schw-stv.ch<br />

AHB-Präsident<br />

Prof. Dr. Ernst Buschor<br />

v/o Tolgge<br />

In der Deisten 4<br />

Postfach<br />

8125 Zollikerberg<br />

T 044 821 10 29<br />

F 044 821 15 75<br />

ahbp@schw-stv.ch<br />

Zentralsekretariat<br />

Heinz Germann<br />

v/o Salopp, lic. iur. RA<br />

Gerliswilstrasse 71<br />

6020 Emmenbrücke<br />

T 041 269 11 50<br />

F 041 269 11 10<br />

office@schw-stv.ch<br />

www.schw-stv.ch<br />

Redaktion civitas<br />

Thomas Gmür v/o Mikesch<br />

lic. phil. I<br />

Fruttstrasse 17<br />

6005 Luzern<br />

T 041 360 25 19<br />

079 707 86 92<br />

redaktion@civitas.ch<br />

www.civitas.ch<br />

26 civitas 03/04 2010


CP<br />

Arbeit und Lohn<br />

Billet du président<br />

In den vergangenen Wochen und Monaten<br />

hat die Diskussion um die angemessene<br />

Entlöhnung von Wirtschaftsvertretern<br />

die Gemüter der Menschen<br />

erhitzt. Managerlöhne, Millionensaläre,<br />

Bonuszahlungen usw.<br />

– Was darf Arbeit kosten? Was<br />

ist der gerechte Lohn dafür?<br />

Welche Lohnforderungen<br />

stellt ein Senior als «Verbindungs-CEO»?<br />

Keine. Er stellt sich<br />

während einem Semester unentgeltlich<br />

in den Dienst seiner Verbindung. Er<br />

verbringt Stunden bei Vorbereitungsarbeiten,<br />

an Sitzungen und Anlässen. Nie käme<br />

es ihm in den Sinn, seine Arbeit und seine<br />

Zeit in Rechnung zu stellen. Wie sollte deren<br />

Wert auch bemessen werden?<br />

Die Arbeit im Dienste unserer Gemeinschaft<br />

ist unbezahlbar. Durch unser Engagement<br />

– in der Verbindung wie auch im<br />

Gesamtverein – stärken wir unseren Bund,<br />

sichern das Fortbestehen unserer Ideale.<br />

Gibt es einen Lohn dafür? Neue Erfahrungen?<br />

Bleibende Erinnerungen? Sicherlich.<br />

Vielleicht ist aber der grösste Lohn, der aus<br />

einem solchen Engagement gezogen werden<br />

kann, die Einsicht und Gewissheit, dass<br />

nicht alles was wir tun, einen materiellen<br />

Nutzen mit sich bringen muss, sich aber<br />

trotzdem lohnt.<br />

Der <strong>Schw</strong>eizerische Studentenverein<br />

braucht auch im kommenden Vereinsjahr<br />

Mitglieder, die sich in seinen Dienst stellen,<br />

für ihn und seine Mitglieder arbeiten. InteressentInnen<br />

für das Zentralkomitee 10/11<br />

melden sich bitte vertrauensvoll beim CC.<br />

Silvio Haller v/o Frisch, CP<br />

Travail et salaire<br />

Il a beaucoup été question ces derniers mois<br />

– et les débats étaient passionnés – de la juste<br />

rémunération des représentants de<br />

l’économie. Salaires des managers,<br />

montants de millionnaires, paiement<br />

de bonus, etc. Combien peut<br />

coûter le travail? Quel salaire est<br />

acceptable pour tel travail?<br />

Quelles sont les prétentions<br />

salariales d’un président (directeur<br />

général) d’une section de la<br />

SES? Nulles. Il se dépense sans compter pendant<br />

un semestre pour le bien de sa section.<br />

Il passe des heures à préparer des activités,<br />

à participer à des séances et aux manifestations<br />

de la société. Il ne lui viendrait jamais<br />

à l’idée de comptabiliser et de facturer son<br />

travail et son temps. Comment pourrait-on<br />

d’ailleurs mesurer la valeur de son travail?<br />

Le travail pour le bien de la communauté<br />

est inestimable. A travers notre engagement<br />

– au sein d’une section ou de la SES<br />

– nous renforçons nos liens, garantissons la<br />

continuité de notre idéal. Cependant, que<br />

recevons-nous comme salaire? De nouvelles<br />

expérience? Des souvenirs inoubliable? Assurément.<br />

Mais peut-être que le plus grand<br />

salaire qui peut être retiré d’un tel engagement,<br />

c’est de comprendre et de savoir que<br />

tout ce que nous faisons ne doit pas comporter<br />

de bénéfices matériels.<br />

La Société des Etudiants Suisses a<br />

besoin l’année prochaine de membres qui<br />

se mettent à disposition, pour elle et ses<br />

membres. Les membres intéressé(e)s par une<br />

candidature au Comité central 2010/2011<br />

peuvent s’annoncer auprès du CC actuel.<br />

Silvio Haller v/o Frisch, CP<br />

Traduction: jap<br />

Inhalt <strong>StV</strong> Teil /<br />

Contenu partie SES<br />

26 Agenda<br />

27 Billet du président<br />

28 Präsidentenkonferenz<br />

30 Anmeldeformular GV 2010<br />

Wil<br />

31 Einsiedlertagung /<br />

Bodenseetagung<br />

32 Fédération Romande<br />

32 Kommission G & L<br />

33 EKV<br />

34 Vereinschronik<br />

42 Herausgeberrat «civitas»<br />

43 Impressum<br />

Fotos: es<br />

civitas 03/04 2010 27


Präsidentenkonferenz<br />

Der <strong>StV</strong> überaltert und muss sparen<br />

Präsidentenkonferenz vom 13. März 2010 in Bern<br />

Der <strong>Schw</strong>.<strong>StV</strong> hat zwei Probleme: der<br />

kontinuierliche Mitgliederschwund<br />

und die Zunahme der Mitglieder<br />

die beitragsbefreit sind. Dies musste Altherrenbundspräsident<br />

Ernst Buschor v/o<br />

Tolgge vor der Präsidentenkonferenz des<br />

<strong>Schw</strong>.<strong>StV</strong> festhalten. Die Finanzlage sei deshalb<br />

angespannt. Eine weitere Erhöhung<br />

des Beitrags würde nach Meinung des Altherrenbundvorstandes<br />

von den Mitgliedern<br />

nicht akzeptiert. Dementsprechend müsse<br />

die Lösung über Sparmassnahmen gesucht<br />

werden. Zudem will der Altherrenbundsvorstand<br />

wieder eine Kapitaldeckung von 50 %<br />

des Jahresaufwandes erreichen. Aktuell liege<br />

er lediglich bei ca. 30 %, was die Liquidität<br />

gefährden könne.<br />

Der <strong>Schw</strong>.<strong>StV</strong> ist nicht mehr attraktiv<br />

Der seit 17 Jahren anhaltende Mitgliederschwund<br />

ist ein Faktum (siehe Grafik 1).<br />

Dies entfachte gleich eine Diskussion über<br />

das Image unseres Verbandes und die Ursachen<br />

bezüglich des Nachwuchsproblems.<br />

Der <strong>StV</strong> werde auf der politischen Bühne seit<br />

Jahren nicht mehr wahrgenommen. Es folgten<br />

Aussagen wie «Wir haben unsere Aufgabe<br />

erledigt.» Aus den Reihen des Blocks<br />

kamen klare Voten: «Wir müssen uns moderner<br />

geben. Unsere 100-jährige Traditionen<br />

bringen keinen Nachwuchs mehr.» Ein<br />

Präsident einer Hochschulverbindung stellte<br />

fest: «Wir haben ein Kommunikationsproblem.»<br />

Er schlug zugleich vor, dass die<br />

Gelder, welche für die «civitas» ausgegeben<br />

werden, in eine PR- und Image-Kampagne<br />

fliessen sollten.<br />

Der <strong>StV</strong> wird ein Seniorenklub<br />

Tolgge stellte zudem fest: «Wir haben bald<br />

doppelt soviel Veteranen wie Aktive.» (siehe<br />

Grafik 2). Ein Teilnehmer stellte fest, dass<br />

sich diese Situation noch massiv verschärfen<br />

werde, da die geburtenstarken Jahrgänge<br />

der Babyboom-Generation (Jahrgang<br />

1946–1964) in den kommenden Jahren<br />

sukzessive ins Seniorenalter hineinwachsen<br />

werden. Und er fragte gleich, ob der<br />

Altherrenbundvorstand ein Szenario entwickelt<br />

habe, wo der <strong>StV</strong> mitgliedermässig<br />

im Jahr 2020 stehe. Dies sei aufgrund der<br />

volatilen äusseren Rahmenbedingungen,<br />

wie ungewisse Anzahl der Austritte und der<br />

Nichtzahler, ein äusserst schwieriges Unterfangen,<br />

so Tolgge. Überhaupt sei die Zahlungsmoral<br />

deutlich ungenügend. Die Mitglieder<br />

lassen sich ein bis zweimal mahnen.<br />

Dies bewirke wiederum unnötige Kosten<br />

beim Mahn wesen.<br />

Anzahl<br />

9000 –<br />

8500 –<br />

8000 –<br />

7500 –<br />

7000 –<br />

6500 –<br />

6000 –<br />

5500 –<br />

5000 –<br />

4500 –<br />

4000<br />

Mitgliederbestand<br />

1985<br />

1987 –<br />

1989 –<br />

1991 –<br />

1993 –<br />

1995 –<br />

1997 –<br />

1999 –<br />

2001 –<br />

2003 –<br />

2005 –<br />

2007 –<br />

2009 –<br />

Grafik 1: Mitgliederschwund seit 1993<br />

Jahr<br />

Sparübung dringend notwendig<br />

Aufgrund dieser Situation seien drastische<br />

Sparübungen von Nöten, in allen Sparten.<br />

Die «civitas» verschlinge für Druck, Versand<br />

und Redaktion 235 000 Franken, das<br />

Zentralsekretariat wird mit 120 000 Franken<br />

entschädigt und dem CC wird 80 000<br />

Franken ausbezahlt, so Tolgge. CP Silvio<br />

Haller v/o Frisch brach eine Lanze für die<br />

Aktivitas und wehrte sich auch gegen symbolische<br />

Sparübungen. «Jede Sparmassnahme<br />

tut weh und beeinträchtigt unsere Arbeit.»<br />

Die Präsidentenkonferenz folgte seinem<br />

Votum und sprach sich deutlich gegen eine<br />

Reduktion der finanziellen Unterstützung<br />

der Aktivitas. Die Frage der Sparmöglichkeit<br />

richtete sich auf das Zentralsekretariat.<br />

Dieses habe, so Tolgge, seit gut 15 Jahren die<br />

gleiche Entschädigung ohne Anpassung. Zudem<br />

betonte der Zentralsekretär, sein Problem<br />

sei das Massengeschäft. Seit der Einführung<br />

des elektronischen Mailverkehrs<br />

kämen deutlich mehr Anfragen und Forderungen<br />

von Mitgliedern, als damals mit der<br />

Briefpost.<br />

Reduktion der Ausgaben der «civitas»<br />

Somit stand das Verbandsorgan im Zentrum<br />

der Diskussion. Das Gute vorweg:<br />

Durch die Neuausschreibung der Druckund<br />

Layoutverträge – erste Massnahme der<br />

8000<br />

7000<br />

6000<br />

5000<br />

4000<br />

3000<br />

2000<br />

1000<br />

0<br />

Mitgliederbestand / effectif<br />

1803<br />

4645<br />

1050<br />

1879<br />

4501<br />

1033<br />

2008 2009<br />

Veteran/<br />

vÈtÈrans<br />

Altherren/<br />

anciens<br />

Aktive/<br />

actifs<br />

Grafik 2: Bald doppelt so viele Veteranen<br />

wie Aktive<br />

Die «civitas» ist ein Luxusgut.»<br />

Sparübung – konnte mit der Offertrunde<br />

bei der «civitas» deutlich Kosten eingespart<br />

werden. Und die zweite Massnahme folgte<br />

sogleich: Die Präsidentenkonferenz befürwortete<br />

mit deutlichem Mehr die Reduktion<br />

der Anzahl Ausgaben. Die «civitas» sei bei<br />

der heutigen Informationsflut zum «Luxusgut»<br />

geworden. Die Mehrheit der Präsidenten<br />

forderte gleich eine Reduktion von 6 auf<br />

4 Ausgaben. Die Aussenwirkung sei quasi<br />

Null, also sei diese Reduktion angebracht,<br />

so ein Votum.<br />

Neue «civitas»-Redaktion<br />

Tolgge gab unter Varia bekannt, dass Beat<br />

Waldmeier v/o Calcio und Erich Schibli<br />

v/o Diskus nach über 10-jähriger Tätigkeit<br />

die Redaktion der «civitas» per Ende März<br />

abgeben. Als Nachfolger wurde Thomas<br />

Gmür v/o Mikesch, Historiker, vorgestellt.<br />

Erich Schibli<br />

28 civitas 03/04 2010


Präsidentenkonferenz<br />

Finanzielle Konsolidierung<br />

Nach dem Nein zur Strukturreform an der GV Engelberg 2008 stand die finanzielle Konsolidierung<br />

im Mittelpunkt. Die Präsidenten teilen die Auffassung, dass eine Reserve von 50 %<br />

des Jahresaufwandes angemessen ist. Damit stellt sich die Frage nach Mehreinnahmen oder<br />

Minderausgaben. Die Präsidenten haben konsultativ mehrere Lösungsvorschläge geprüft.<br />

– Die Neuausschreibung des «civitas»-Drucks ergab bei 6 Nummern eine Einsparung in der<br />

Grössenordnung von 40000 Fr.<br />

– Als weitere Sparmassnahme unterstützt eine klare Mehrheit die Reduktion der jährlichen<br />

«civitas»-Ausgaben von 6 auf 4 Nummern, weil der Mehrwert bezweifelt wird. Sie bleibt<br />

aber für die Imagebildung nach Innen und Aussen zentral. Leseranalysen belegen, dass sie<br />

eher von Älteren gelesen wird und hauptsächlich Informationen zur Bildungspolitik erwartet<br />

werden.<br />

Von einer Plafonierung der Beiträge an die Aktivitas wird abgesehen. Obwohl von der<br />

Dynamik der Mitgliederzahlentwicklung ein Beitragsobligatorium für Veteranen sich günstig<br />

auswirken würde, weil diese noch auf längere Zeit die einzige wachsende Mitgliedergruppe<br />

sind, wird nach dem Nein an der GV in Engelberg darauf verzichtet. Wie bisher sollen die<br />

Veteranen eingeladen werden, den Beitrag freiwillig zu leisten. Auch andere Massnahmen wie<br />

die Mitgliederadministration durch die Verbindungen anstelle des Zentralsekretariats, welche<br />

die zentralen Massenarbeiten entlasten würden, sind kaum in genügender Qualität in allen<br />

Verbindungen realisierbar. Die Massnahmen bei der «civitas» genügen, dass der AHB das<br />

Reserveziel erreichen kann.<br />

Es wird unterstrichen, dass die Vorteile der Verbindungen besser und breiter präsentiert<br />

und ein positives Image der Verbindungen gefördert werden soll. Die Einsiedlertagung vom<br />

17. April und die Bodenseetagung vom 7./8. Mai bieten Gelegenheit zur Vertiefung dieser Ziele.<br />

Ich rufe alle zur aktiven Teilnahme auf.<br />

Ernst Buschor v/o Tolgge<br />

Moins de «civitas» pour la SES<br />

Décisions consultatives à l’assemblée des présidents<br />

Die schlechte Zahlungsmoral der<br />

Mitglieder und die Überalterung des<br />

<strong>Schw</strong>.<strong>StV</strong> gab auch noch nach der<br />

Präsidentenkonferenz zu reden.<br />

Fotos: es<br />

La situation financière de la SES était le sujet principal lors de la conférence des présidents,<br />

le 13 mars 2010 à Berne. La SES doit faire face à une baisse de ses effectifs (graphique 1) et<br />

à des manquements au niveau du paiement de la cotisation, ainsi qu’à un nombre important<br />

de démissions. Les participants ont pris connaissance du fait que le changement du contrat<br />

d’impression et du layout épargnera 40000 francs environ. Les décisions consultatives suivantes<br />

ont été prises:<br />

– La SES vise comme but une liquidité de 50 % du volume annuel des cotisations comme<br />

réserve.<br />

– Confirmation de réduction du nombre des éditions du «civitas» de 6 à 5, voire 4 numéros.<br />

– La cotisation annuelle des anciens reste à 100 francs.<br />

– Les vétérans ne payeront pas de cotisation.<br />

La conférence a pris connaissance de la démission des rédacteurs du «civitas», Beat Waldmeier<br />

v/o Calcio et Erich Schibli v/o Diskus. Jacques-André Possa v/o Tintin reste comme<br />

rédacteur pour la partie romande. Le nouveau rédacteur du «civitas» a été présenté: Thomas<br />

Gmür v/o Mikesch, historien.<br />

jap<br />

civitas 03/04 2010 29


Anmeldung<br />

164. Zentralfest<br />

3.-6. September<br />

in Wil<br />

Herzlich willkommen<br />

zu 150 Jahre GV Stadt Wil<br />

Die Stadt Wil und mit ihr die Corona Wilensis freuen sich das 164.<br />

Zentralfest ausrichten zu dürfen. Im Jahre 1860 war Wil erstmals<br />

Gastgeber dieses Anlasses, deshalb 150 Jahre GV Stadt Wil.<br />

Mit diesem Formular können Sie Ihre Unterkunft auf dem postalischen<br />

Weg buchen. Wer‘s einfacher haben und immer auf dem<br />

Laufenden sein will: www.zentralfest.ch<br />

Hotelreservation<br />

Donnerstag/Freitag, 2./3.9.2010<br />

Samstag/Sonntag, 4./5.9.2010<br />

Doppelzimmer<br />

4 Sterne<br />

240.- bis 290.-<br />

Einzelzimmer<br />

4 Sterne<br />

165.- bis 235.-<br />

Anmeldung Katerbummel<br />

Ich nehme am Katerbummel teil.<br />

Festführer/Festabzeichen<br />

Pro Bestellung ist ein Festführer (Fr. 25.-) obligatorisch.<br />

Persönliche Angaben<br />

Name<br />

Vorname<br />

Strasse<br />

PLZ/Ort<br />

Verbindung<br />

Vulgo<br />

Telefon<br />

Fax<br />

Email<br />

3 Sterne<br />

105.- bis 270.-<br />

Formular vor dem 2. August zurücksenden an:<br />

St.Gallen-Bodensee Tourismus, Bahnhofplatz 1, 9001 St.Gallen<br />

Tel. 0712273737, Fax. 0712273767<br />

www.st.gallen-bodensee.ch, info@st.gallen-bodensee.ch<br />

Die Anmeldung wird Ihnen per Mail und Einzahlungsschein bestätigt.<br />

Hauptsponsoren<br />

<br />

<br />

Freitag/Samstag, 3./4.9.2010<br />

Sonntag/Montag, 5./6.9.2010<br />

3 Sterne 2 Sterne<br />

75.- bis 190.- 63.- bis 132.-<br />

Alle Preise verstehen sich pro Zimmer und Nacht!<br />

2 Sterne<br />

118.- bis 205.-<br />

Anmeldung Couleurball<br />

Altherren Fr. 40.-, Aktive Fr. 30.-, Aktive mit Festführer Fr. 20.-<br />

Essen und Getränke sind im Preis nicht inbegriffen.<br />

Ich nehme am Couleurball teil.<br />

Fleischmenü<br />

Vegetarisch<br />

Name der Begleitperson<br />

Massenlager<br />

20.-<br />

<br />

Inscription<br />

164ème Fête centrale<br />

3 - 6 Septembre<br />

à Wil<br />

Cordiale bienvenue<br />

au jubilé du 150ème de la Fête Centrale à Wil<br />

Wil et avec elle la Corona Wilensis se réjouit de vous pouvoir vous<br />

informer au sujet de la 164ème Fête Centrale. En 1860, Wil a été pour<br />

la première fois hôte de cette manifestation, d’où le jubilé du 150ème<br />

de la Fête Centrale à Wil. Avec ce formulaire, vous pourrez réserver<br />

votre hébergement par la voie postale. Celui qui souhaite faire plus<br />

simple et être toujours tenu au courant des actualités peut se rendre<br />

sur: www.zentralfest.ch<br />

Réservation de chambre<br />

Jeudi/Vendredi, 2./3.9.2010<br />

Samedi/Dimanche, 4./5.9.2010<br />

Chambre double<br />

4 étoiles<br />

240.- à 290.-<br />

3 étoiles<br />

105.- à 270.-<br />

Chambre individuelle<br />

4 étoiles<br />

165.- à 235.-<br />

3 étoiles<br />

75.- à 190.-<br />

2 étoiles<br />

63.- à 132.-<br />

Tous les prix s’entendent par chambre et par nuit!<br />

Inscription au Bal<br />

Anciens Fr. 40.-, Actifs Fr. 30.-, Actifs avec guide de fête Fr. 20.-<br />

Repas et boissons ne sont pas inclus dans le prix.<br />

Je participe au Bal.<br />

Menu<br />

Nom du/de la partenaire<br />

Inscription au Bummel<br />

Je participe au Bummel.<br />

Vendredi/Samedi, 3./4.9.2010<br />

Dimanche/Lundi, 5./6.9.2010<br />

Menu végétarien<br />

2 étoiles<br />

118.- à 205.-<br />

Abri de masse<br />

20.-<br />

Guide/Insigne de fête<br />

Un guide de fête est obligatoire pour chaque réservation (Fr. 25.-).<br />

Informations personnelles<br />

Nom<br />

Prénom<br />

Rue<br />

PLZ/Lieu<br />

Section<br />

Vulgo<br />

Téléphon<br />

Fax<br />

Email<br />

Le formulaire doit être renvoyé jusqu’au 2 août à:<br />

St.Gallen-Bodensee Tourismus, Bahnhofplatz 1, 9001 St.Gallen<br />

Tel. 0712273737, Fax. 0712273767, www.st.gallen-bodensee.ch,<br />

info@st.gallen-bodensee.ch. L’inscription sera confirmée par un<br />

courrier contenant un bulletin de versement.<br />

30 civitas 03/04 2010


Veranstaltungen<br />

Hochschulverbindungen nach<br />

der Bologna-Reform<br />

Einsiedler Tagung des Altherrenbundes – Samstag, 17. April 2010<br />

Die <strong>Schw</strong>eiz hat die Bologna-Reform<br />

weitgehend umgesetzt. Sie stellt<br />

den grössten Eingriff in das Leben<br />

der Studierenden in der Nachkriegszeit<br />

dar. Obwohl sich die Studierenden 2008<br />

überwiegend befriedigt zeigten, kam es in<br />

letzter Zeit zu demonstrativen Missmutsäusserungen<br />

vorab aus den Geisteswissenschaften.<br />

Die Einsiedler Tagung des Altherrenbundes<br />

verfolgt zwei Ziele: Sie informiert<br />

Altherren über die Ziele und den Stand<br />

der Bologna-Reform. Im Hauptteil sollen<br />

die Auswirkungen auf die Hochschulverbindungen<br />

dargestellt und diskutiert sowie<br />

Lehren für die Weiterentwicklung des Verbindungslebens<br />

gezogen werden.<br />

Die Tagung findet im Grossen Saal des<br />

Klosters Einsiedeln statt.<br />

Programm<br />

10.15 – 10.30 Begrüssung<br />

10.30 – 12.00 Der Stand und die Perspektiven der Bologna-Reform<br />

Prof. Dr. Vergauwen, Rektor der Universität Freiburg<br />

Mittagslunch<br />

13.00 – 13.30 Erfahrungen der CV-Verbindungen mit der Bologna-Reform:<br />

Cartellbruder PD Dr. Michael Klein, Referent für Fragen zur<br />

Bologna-Reform in den Verbindungen des CV<br />

13.30 – 15.30 Bologna und die Verbindungen<br />

- eine Chance für den Studenten? Pascal Scheiwiler v/o Sturm,<br />

Rauracia<br />

- die Chance für die Altherrenschaft? Dipl. Ing. ETH Silvio Vanoli<br />

v/o effor, Kyburger<br />

- eine Chance für den <strong>Schw</strong>.<strong>StV</strong>? Dr. iur. Benno G. Frey v/o Agänt<br />

15.30 Abschlussvoten des CP und des AHBP, anschliessend Apéro<br />

16.30 Vesper in der Klosterkirche (freiwillig)<br />

Die Teilnahme ist unentgeltlich. Anmeldung beim Zentralsekretariat des <strong>Schw</strong>.<strong>StV</strong> per<br />

Mail (office@schw-stv.ch bzw. Tel. 041 269 11 50) bis spätestens 13. April 2010.<br />

Dreiländer-Bodensee-Tagung des <strong>Schw</strong>.<strong>StV</strong>, CV und ÖCV<br />

zur Bologna-Reform<br />

Freitag/Samstag, 7./8. Mai 2010<br />

Die drei Verbände, <strong>Schw</strong>eizerischer Studentenverein (<strong>Schw</strong>.<strong>StV</strong>), Deutscher Cartellverband (CV) und Österreichischer Cartellverband<br />

(ÖCV) führen im laufenden Vereinsjahr die 2. Bodensee-Tagung unter der Leitung des <strong>Schw</strong>.<strong>StV</strong> zur Bologna-Reform durch. Dabei<br />

soll eine Erklärung der drei Verbände verabschiedet werden, die sich auch zur Rolle der Verbindungen unter den neuen Bedingungen<br />

äussert. Die Ergebnisse sollen in den drei Verbandszeitschriften dargestellt und den nationalen Hochschulorganen und den Medien<br />

zugestellt werden. Die Tagung findet im Schloss Marbach der Jacobs-Stiftung am Bodensee (www.schlossmarbach.de) statt.<br />

Programm<br />

Freitag, 7. Mai 2010<br />

13.00 Prof. Dr. E. Buschor, AHBP: Begrüssung und Einführung<br />

13.15 Ergebnisse der Studierendenbefragungen zur Bologna-<br />

Reform in Deutschland<br />

14.15 Ergebnisse der Studierendenbefragungen zur Bologna-<br />

Reform in der <strong>Schw</strong>eiz<br />

15.15 Kaffeepause<br />

15.45 Referat des Vorsitzenden des trilateralen Treffens 2010<br />

der Rektorenkonferenzen<br />

Prof. Dr. A. Loprieno, Rektor der Universität Basel:<br />

«Bologna heute und morgen», Diskussion<br />

16.45 Diskussion zur Frage «Gemeinsamkeiten und<br />

Unterschiede in den drei Ländern»<br />

Leitung: Vertreter des ÖCV<br />

17.45 Prof. Dr. E. Buschor AHBP-<strong>Schw</strong>.<strong>StV</strong>: Präsentation des<br />

Erklärungsentwurfs<br />

18.30 Apéro, anschliessend Nachtessen und Abendbier im<br />

Schlosskeller<br />

Samstag, 8. Mai 2010<br />

09.00 Prof. Dr. Teichler, Universität Kassel, Berufliche<br />

Relevanz des Bachelor- und Master-Abschlusses<br />

10.00 Diskussion zu den Schlussfolgerungen und dem<br />

Erklärungsentwurf<br />

Leitung: CB Klaus Oidtmann, Dresden<br />

Einleitungsvoten durch die drei Verbandsvorsitzenden<br />

der Aktivitas<br />

11.00 Beschlussfassung zum Erklärungsentwurf<br />

11.30 Schlussworte der drei Verbandspräsidenten<br />

12.00 Abschluss, Kaffee<br />

Der Tagungsbeitrag beträgt 50 € / 75 Fr. für Aktive und 120 € /<br />

180 Fr. für Altherren (Unterlagen, Verpflegung exkl. Getränke<br />

Nachtessen, Übernachtung).<br />

Anmeldungen bis spätestens 28. April 2010 an das<br />

Zentralsekretariat des <strong>Schw</strong>.<strong>StV</strong>, Gerliswilstrasse 71, 6020<br />

Emmenbrücke, Fax +41 41 269 11 10, office@schw-stv.ch.<br />

civitas 03/04 2010 31


Fédération Romande<br />

Kommission G + L<br />

Noces d’or!<br />

50 e anniversaire de la Fédération Romande<br />

Eh oui! Déjà! Il y a 50 ans que les sections romandes se liaient au sein d’un groupement<br />

et fondaient la Fédération Romande. Le but de celle-ci était de valoriser les Romands<br />

au sein de la SES. Grâce au travail des différents comités qui se sont succédé au<br />

cours des décennies, une meilleure reconnaissance des Romands est visible aujourd’hui, par<br />

exemple au niveau des traductions dans les courriers officiels et le «civitas».<br />

Participation active à la SES<br />

Telle la flamme olympique, le flambeau se transmet de comité en comité depuis un demisiècle.<br />

Durant ces quelques lustres, les Romands ont su participer activement à l’histoire de<br />

la SES en organisant quelques Fêtes Centrales dont St-Maurice 09, gérée de main de maître<br />

par une équipe jeune et dynamique. Plusieurs Romands se sont également investis dans les<br />

différentes commissions et au sein du Comité Central.<br />

Durant ces cinquante dernières années, des sections romandes ont vu le jour et d’autres<br />

ont malheureusement disparu. Mais notre groupement comprend actuellement 16 sections,<br />

actives et anciennes confondues.<br />

C’est à la fois l’investissement, l’engagement mais surtout l’amitié qui nous lie depuis cinquante<br />

ans que nous allons célébrer lors de la journée du samedi 1 er mai 2010.<br />

Pour que la fête soit réussie, nous avons besoin de vous. C’est donc avec un plaisir non dissimulé<br />

que le comité actuel a le plaisir de vous convier au Jubilé de la Fédération Romande.<br />

La journée se déroulera de la manière suivante:<br />

Programme du Jubilé de la FR du 1 er mai 2010<br />

13 h 00 Rendez-vous, gare de Lausanne<br />

13 h 32 Départ du LEB, gare du Flon<br />

14 h 00 Visite du Musée de l’histoire estudiantine à Assens<br />

16 h 32 Départ d’Assens<br />

16 h 55 Arrivée à Lausanne<br />

18 h 00 Ste Messe à Ouchy, église du Sacré-Cœur<br />

19 h 30 Accueil et apéritif, Buffet de la gare de Lausanne, salle des 4 cantons<br />

20 h 00 Repas, buffet froid<br />

20 h 30 Kommers<br />

Inscription à jubilefr@gmail.com<br />

Merci de vous préinscrire (inscriptions validées lors du paiement) à l’adresse suivante:<br />

jubilefr@gmail.com, en indiquant vos nom, prénom, vulgo, section, actif ou ancien et si<br />

vous êtes en possession d’un abonnement général ou 1 ⁄2 tarif.<br />

Les frais d’inscription pour le repas (sans les boissons) s’élèvent à 30 fr. pour les actifs et<br />

50 fr. pour les anciens. Les coûts de transports seront tributaires des inscriptions.<br />

Ce jubilé est l’occasion de se retrouver tous et de passer un très bon moment d’amitié.<br />

En espérant vous voir nombreux et avec les salutations colorées du comité.<br />

Avis de recherche<br />

Geneviève Genoud v/o Etincelle, FRx<br />

Chères anciennes présidentes et chers anciens présidents de la Fédération Romande,<br />

Nous aimerions vous inviter personnellement au jubilé, mais malheureusement notre liste<br />

d’adresses est incomplète. Auriez-vous l’amabilité de nous transmettre vos coordonnées complètes,<br />

sans oublier l’année de votre mandat à l’adresse suivante: jubilefr@gmail.com<br />

ou à l’adresse postale suivante:<br />

Fédération Romande de la société des étudiants suisses, 1700 Fribourg<br />

Nous nous réjouissons de pouvoir vous revoir tous.<br />

Durchs Toggenburg ans<br />

Zentralfest nach Wil<br />

Wanderwoche der Kommission G & L<br />

Datum: 31.8.2010–3.9.2010<br />

Weitere Informationen:<br />

www.schw-stv.ch-> Kommissionen -><br />

G & L -> Termine oder unter<br />

g&l@schw-stv.ch.<br />

Alle interessierten <strong>StV</strong>erinnen und <strong>StV</strong>er<br />

sind zu diesem bewegten, besinnlichen,<br />

geselligen Projekt herzlich eingeladen.<br />

Auch die Teilnahme an einzelnen Etappen<br />

ist möglich.<br />

Veranstaltungen<br />

Daniel M. Bühlmann v/o Augur<br />

Warum haben sich Franz und<br />

Klara für Christus entschieden?<br />

Vom 6. bis 11. September 2010 findet für<br />

Studierende und junge Erwachsene eine<br />

Assisireise statt. Mit dem Minibus fahren wir<br />

über Bologna nach Assisi, wo wir vier Tage mit<br />

folgenden Themen verbringen:<br />

• Franziskus, Kindheit und Jugend<br />

• Klara, eine junge Frau sucht ihren Weg<br />

• Franziskus und die Armen seiner Zeit<br />

• Kunst und Kultur oder Wanderung auf den<br />

Monte Subasio<br />

Ein Früh- und Abendlob sowie eine Eucharistiefeier<br />

gehören wie die Geselligkeit und die<br />

Möglichkeit für eigene Entdeckungen dazu.<br />

Wir werden in diesen Tagen versuchen, wahrhafte<br />

Zuhörerinnen und Zuhörer zu werden,<br />

um den Antworten auf die Spur zu kommen.<br />

Eingeladen sind junge Menschen von 18 bis<br />

30 Jahren.<br />

Leitung: Br. Pascal Marquard,<br />

Studentenseelsorger Uni Freiburg<br />

Sr. Veronica Metzger, Aktivierungstherapeutin<br />

– Erfahrung in Erwachsenenbildung<br />

Kosten: CHF 480.–<br />

Anmeldefrist: 30. Juli 2010<br />

Nähere Informationen / Detailprospekt:<br />

www.kloster-ingenbohl.ch oder bei<br />

Br. Pascal Marquard, 026 437 11 60,<br />

pascal.marquard@cordeliers.ch<br />

Weitere Angebote: www.kath.ch/orden/novi<br />

32 civitas 03/04 2010


EKV<br />

Neues EKV-Präsidium gewählt<br />

Bericht von der Tagung in Wien<br />

Fotos: zVg<br />

Am 14. Februar 2010 wurde in Wien<br />

ein neues Präsidium des Europäischen<br />

Kartellverbandes (EKV) gewählt,<br />

um nach einem langwierigen Reformprozess<br />

neue Impulse zu setzen.<br />

Auf der Kartellverbandsversammlung<br />

(KVV) des EKV in Wien wurde Gerhard<br />

Labschütz v/o Placentarius (ÖCV) mit deutlicher<br />

Mehrheit als neuer Präsident gewählt.<br />

Er bringt als ehemaliger Vizevorortspräsident<br />

des ÖCV, als Funktionär im niederösterreichischen<br />

Landesverband des MKV<br />

und als Geschäftsführer der ÖCV-Bildungsakademie<br />

langjährige Erfahrungen mit in<br />

das Amt. Dies gilt in gleicher Weise für die<br />

beiden Vizepräsidenten Christoph Gruber<br />

v/o Cicero, dem derzeitigen ÖCV-Vorortspräsidenten<br />

(gewählt für die Agenden Kommunikation)<br />

und Bsc Markus Friderichs v/o<br />

Der Genosse, welcher als CVer besonders<br />

den Kontakt zu den grossen deutschen Verbänden<br />

intensivieren soll und die Finanzgeschäfte<br />

übernimmt.<br />

«Das neue Präsidium steht vor grossen<br />

Herausforderungen: Nach einem langen Reformprozess<br />

müssen wir eine neue Kommunikationsbasis<br />

aufbauen, die die Verbände<br />

besser und effizienter mit- und untereinander<br />

vernetzt», nimmt sich EKV-Präsident Placentarius<br />

vor. Gerade in den letzten Jahren<br />

war eine unterschwellige Disharmonie und<br />

in Folge Orientierungslosigkeit innerhalb<br />

des EKV nicht zu leugnen. So tritt das neue<br />

Präsidium mit den im Oktober 2009 in Innsbruck<br />

beschlossenen neue Statuten und der<br />

Die Mitglieder des neuen EKV-Präsidiums v.l.n.r.: Gerhard Labschütz<br />

v/o Placentarius (ÖCV), neuer Präsident des EKV; Christoph Gruber v/o<br />

Cicero, derzeitiger ÖCV-Vorortspräsident; Markus Friderichs v/o Der<br />

Genosse (CV), zuständig für die Finanzen im EKV.<br />

Geschäftsordnung ein anspruchsvolles und<br />

von Erwartungen geprägtes Programm an.<br />

Als eine der Grundideen des EKV kann<br />

sicher das Streben nach einer Einigung Europas<br />

angesehen werden – dies scheint in<br />

den letzten zwanzig Jahren mit dem Fall<br />

des Eisernen Vorhangs, der Berliner Mauer,<br />

dem Zusammenbruch des Ostblocks und<br />

schliesslich der Osterweiterung der Europäischen<br />

Union in Erfüllung gegangen zu<br />

sein. Dennoch gilt es, neue Ziele zu erkennen<br />

und zu fördern: So sind beispielsweise<br />

in Polen, Rumänien oder der Ukraine und<br />

im Baltikum neue Verbindungen langsam<br />

am Wiederentstehen oder gründen sich völlig<br />

neu. Seit dem Fall von Kommunismus<br />

und Parteidiktatur besinnt man sich auch<br />

im Bereich des Couleurstudententums auf<br />

traditionelle Werte. Diese Verbindungen<br />

benötigen daher intensive Unterstützung,<br />

finanzielle Mittel und breite Akzeptanz im<br />

westlichen konfessionellen Farbstudententum.<br />

Die Verbände und Mitglieder des EKV<br />

erstrecken sich zurzeit über 14 europäische<br />

Länder mit ca. 120 000 Mitgliedern in rund<br />

660 Schüler- und Studentenverbindungen.<br />

Der EKV umfasst Männer- und Damenverbindungen<br />

sowie gemischte Vereinigungen,<br />

die sich alle zum christlichen Glauben – von<br />

der Orthodoxie über den Katholizismus bis<br />

zum Protestantismus – bekennen. «Die Einigung<br />

des christlichen Couleurstudententums<br />

und das Aufzeigen der immensen<br />

Vielfalt in Europa ist mir ein Herzensanliegen<br />

und soll eine grösstmögliche und breite<br />

Aufmerksamkeit in allen unseren Verbänden<br />

erhalten», fasst der neue EKV-Präsident<br />

zusammen.<br />

Weitere Informationen zum EKV, seinen<br />

Mitgliedern sowie dem neu gewählten<br />

Präsidium und dessen Programm finden<br />

sich auf der Webseite des EKV unter www.<br />

ekv.info.<br />

Für das CC:<br />

Clemens Maria Schuster v/o Hofrat CA<br />

bildungs<br />

akademie<br />

ÖCV-Bildungsakademie<br />

für alle<br />

Die Bildungsakademie (BA) des Österreichischen<br />

Cartellverbandes (ÖCV) steht vor<br />

einem grossen Jubiläum, denn im kommenden<br />

Jahr feiert sie ihr 40-jähriges Bestehen.<br />

Dieses Jubiläum soll nun zum Anlass genommen<br />

werden, die vorhandenen Seminarangebote<br />

aufzustocken und vollumfänglich<br />

und inhaltlich zu erweitern. Darin und<br />

auch in der wesentlichen Steigerung der<br />

Teilnehmerzahlen in den letzten Jahren liegt<br />

die Bestätigung und der Auftrag für dieses<br />

Erfolgsprojekt.<br />

Schon bisher waren die Seminare der<br />

BA für alle Interessenten zu moderaten<br />

Teilnehmergebühren frei zugänglich; lediglich<br />

für ÖCVer gab es ermässigte Seminarbeiträge.<br />

Ab dem Frühlingssemester 2010<br />

können nun alle Farbstudenten und -studentinnen<br />

in den Verbänden des EKV den<br />

Vorteil des niedrigeren Beitrags nutzen. Dies<br />

haben die Verantwortlichen beschlossen um<br />

die qualitativ hochstehenden Angebote der<br />

BA für alle EKVer – und damit auch allen<br />

Mitgliedern des <strong>Schw</strong>.<strong>StV</strong> – zugänglich zu<br />

machen. Das umfangreiche Seminarprogramm<br />

kann auf www.bildungsakademie.at<br />

abgerufen und durchforscht werden.<br />

Gerhard Labschütz v/o Placentarius,<br />

EKV-Präsident<br />

Geschäftsführer der Bildungsakademie<br />

civitas 03/04 2010 33


Vereinschronik<br />

Alemannia<br />

«Wie ein Fels, wie die Angel<br />

der Welt!»<br />

Mit dem Holzwurmstamm, an dem <br />

die KBKB Wellauer v/o Kult, Niederberger v/o<br />

Taurus und Andenmatten v/o Fäger, im Stammtisch<br />

verewigt wurden, fand die Ferienzeit<br />

definitiv ein schönes Ende. Betrüblicherweise<br />

mussten wir jedoch in der genannten Zeit von<br />

AH Dr. med. Robert Rohner v/o Pferch (geb.<br />

1932) und dem Walliser alt-Staatsrat AH lic. iur.<br />

Franz Steiner v/o Trumpf (geb. 1924) Abschied<br />

nehmen.<br />

Mit dem Beginn des Frühjahrssemesters an der<br />

Universität nahm auch die Aktivitas ihr traditionelles<br />

Sommersemester, unter dem Motto «Wie<br />

ein Fels, wie die Angel der Welt», in Angriff.<br />

Unter dem Fürsten Niederberger v/o Taurus stehen<br />

der Alemannia abwechslungsreiche Monate<br />

mit vielen programmmässigen Höhenpunkten<br />

bevor. So glänzte der März beispielsweise schon<br />

mit dem Blockfackellauf bei der Bodania und<br />

dem allsemesterlichen Fürstentreffen mit der<br />

Rauracia im Carnotzet. Der April erfreut uns<br />

mit einer ehrenwerten Doktorkneipe und der<br />

Mai kommt sportlich und sommerlich, mit dem<br />

<strong>StV</strong>-Fussballturnier und der anschliessenden<br />

After-Foot-Party auf der Alemannenterrasse,<br />

daher. Den Schlusspunkt setzt die traditionelle<br />

Schlusskneipe am Freitag, dem 04. Juni 2010.<br />

Der IA Zumthor v/o MirAge hat im letzten Semester,<br />

an der Newcastle University, den Master<br />

in «International Financial Analysis» erfolgreich<br />

abgeschlossen und wurde mit dem «Best<br />

Student Award» ausgezeichnet. Auch der KB<br />

Kölbener v/o Norm hat nach seiner Fürstenzeit<br />

die IUR III Prüfungen erfolgreich bestanden und<br />

darf sich nun B Law utr. iur. nennen.<br />

Samuel Andenmatten v/o Fäger, XXX<br />

Berchtoldia<br />

Neue Altherren, neue Füxe<br />

Die Berchtoldia startete mit <br />

geschmälerter Aktivitas ins neue Jahr: An der<br />

Weihnachtsfeier Anfang Dezember nahmen<br />

Marco Celia v/o Ciró, Gabriela Bitzi v/o Sunisa,<br />

Dominik Vögtli v/o Öbel und Ivo Annen v/o<br />

Chipo das Altherrenband in Empfang. Durch die<br />

drei Neuaufnahmen im Herbstsemester, Sandro<br />

Portmann v/o Neptun (Wikinger), Nicole Walder<br />

v/o Pögg und Monika Lüthi v/o Prosa ist der<br />

Verlust aber zu verkraften und die Berchtoldia<br />

ist auf die lang nicht mehr dagewesene Grösse<br />

des Fuxenstalls besonders stolz. Weiter haben<br />

wir die Freude, den Aufstieg von Natascha<br />

Fanny Probst v/o Eowyn in den Burschensalon<br />

verkünden zu können. Im Herbst erfuhren wir<br />

ausserdem, dass AH Patrick Kircher v/o Davis<br />

zum a.o. Professor an der Vetsuisse-Fakultät in<br />

Zürich ernannt wurde.<br />

Neben all den freudigen Ereignissen mussten<br />

wir in den vergangenen Monaten auch von zwei<br />

Altherren Abschied nehmen, es sind dies Rolf<br />

Flury v/o Falk und Jean Pfanner v/o Hopfe.<br />

Die ersten grossen Anlässe des Semesters<br />

haben ebenfalls bereits stattgefunden. So<br />

begrüssten wir zum alljährlichen Berchtoldersouper<br />

wieder viele Altherren im Berchtolderkeller<br />

und drei Wochen später schwangen wir<br />

am Berner <strong>StV</strong>er Ball unser Tanzbein. Freuen<br />

dürfen wir uns noch auf den Maibummel und<br />

das Berchtolderweekend, welches auch dieses<br />

Jahr wieder ganz im Zeichen der Optimierung<br />

unserer Mitgliederwerbung stehen wird.<br />

Ruth Sonja Peterseil v/o Felis, XXX<br />

Philisterverband Bern<br />

Auf Weingut Twann<br />

Mit dem traditionellen Neujahrsschoppen<br />

eröffneten die Berner Philister anfangs Januar<br />

das neue Jahr. Auch heuer treffen sie sich<br />

regelmässig am Mittwochabend ab 18.00 Uhr im<br />

Restaurant Schmiedstube zum Stamm. Noch im<br />

Januar fand der erste Höhepunkt im Philisterjahr<br />

statt. An einem Mittwochabend verschob sich<br />

die ganze Corona auf das Weingut Brunnmühle<br />

in Twann am Bielersee zum Treberwurstessen.<br />

Einem gemütlichen Apéro mit feinen Weiss- und<br />

Roséweinen folgte der Treberwurstschmaus mit<br />

hausgemachtem Kartoffelsalat und Brot. Dazu<br />

konnten gute Bielersee-Tropfen genossen werden.<br />

Zum Abschluss wurden die Gäste mit einer<br />

Coupe vigneron, Kaffee und Digéstifs verwöhnt.<br />

Am letzten Samstag im März folgte ein weiterer<br />

glanzvoller Anlass im Programm der Philisterinnen<br />

und Philister. Der 7. Berner <strong>StV</strong>er Ball fand<br />

im Hotel Bellevue Palace statt. An dieser Stelle<br />

sei noch auf zwei kommende Anlässe hingewiesen:<br />

Am 3. April 2010 treffen sich die Berner<br />

Philisterinnen und Philister zum Osterschoppen<br />

im Tramdepot und am Samstag, 3. Juli 2010,<br />

wird das Tropenhaus in Frutigen besichtigt. Für<br />

weitere Informationen zu diesen Anlässen oder<br />

zum Philisterverband Bern sowie Kontaktmöglichkeiten<br />

finden sich auch auf der Internetseite<br />

http://berner-philister.ch.<br />

Regine Loepfe v/o Anatevka<br />

Burgundia<br />

Time to Change<br />

Die olympischen Spiele sind in aller <br />

Munde. Mit sechs Goldmedaillen hat die <strong>Schw</strong>eizer<br />

Equipe berauschende zwei Wochen hinter<br />

sich. Ähnlich berauschend geht die Burgundia<br />

in ihr 291. Semester. Unter dem Senioren Di<br />

Francesco v/o Kalkül wurde ein vielfältiges und<br />

abwechslungsreiches Programm gestaltet. Neu<br />

ins Programm aufgenommen wurde der sogenannte<br />

TD/IA-Anlass am Donnerstag. Der Abend<br />

wird unter einem bestimmten Motto stehen (z.B<br />

Jassen, Kino usw.). Gäste sind natürlich immer<br />

gern gesehen.<br />

An dieser Stelle sei auch an die Burgunderparty<br />

vom 16. April im Kornhausforum verwiesen. An<br />

diesem Abend steigt die beste Studentenparty<br />

in ganz Bern. Das Komitee wird ergänzt durch<br />

Coldebella v/o salto (Consenior), Aeschbacher<br />

v/o Limit (Aktuar) und <strong>Schw</strong>ab v/o Ritorno (FM).<br />

Wichtige Nachrichten gilt es auch zum Stamm<br />

zu vermelden. Weil das Restaurant zur Zeit<br />

geschlossen ist, hat die Aktivitas ihren Stammbetrieb<br />

neu im Restaurant Handwerker in der<br />

Lorrainestrasse 9 in Bern aufgebaut. Bei Gisela<br />

haben wir uns schnell eingelebt. Das Handwerker<br />

ist mehr als nur ein würdiger Ersatz für das<br />

Restaurant Burgunder.<br />

Zudem gratuliert die Aktivitas folgenden<br />

Altherren und Ihren Partnerinnen zu Ihrem<br />

Nachwuchs: Heuberger v/o Pharao darf sich<br />

nun zweifacher Vater nennen. Bei Zurbriggen<br />

v/o Channa und Kronenberg v/o <strong>Schw</strong>ung hat<br />

jeweils eine Tochter das Licht der Welt erblickt.<br />

Lars Aeschbacher v/o Limit<br />

Corvina<br />

«Auf den Spuren des hl.<br />

Meinrads»<br />

Das Jahr hatte kaum erst begonnen, als traditionell<br />

am Freitag nach dem Fest des heiligen<br />

Meinrad die alljährliche Etzelwallfahrt der Corvina<br />

stattfand. So geschah es auch dieses Jahr,<br />

dass sich am 22.Januar zehn tapfere Studenten<br />

um 16.30 Uhr – trotz eisiger Kälte – trafen, zum<br />

gemeinsamen Marsch auf den Etzel.<br />

Auf dem rund anderthalbstündigen Weg zum<br />

Übergang von der Hochebene Einsiedeln zur<br />

Oberseeregion wurden noch die letzten Neuigkeiten<br />

betreffs Schule, Schlagzeilen, Politik<br />

und alles, was das Studentenleben erfrischt,<br />

untereinander ausgetauscht. Man merkte schon,<br />

dies wird ein Anlass der Gemütlichkeit und des<br />

Nachdenkens, der eigentliche Sinn dahinter<br />

34 civitas 03/04 2010


und nicht ein allwöchentlicher Anlass, wie der<br />

Freitagsstamm. Bei der Gaststätte des Klosters<br />

angekommen, gesellten sich auch noch Pater<br />

Basil v/o Örgeli (als Fahrer) und der Verfasser<br />

dieses Textes (der sich unglücklicherweise am<br />

Vortag die Kniescheibe brach und das Privileg<br />

zur Mitfahrt genoss) zur Gruppe. Bei der Messe<br />

in der Kapelle, dem früheren Wohnort des hl.<br />

Meinrads, sah man erneut die große Verbindung<br />

der Corvina zum «ersten Einsiedler». Nach der<br />

Eucharistiefeier hatte auch der letzte einen<br />

Bärenhunger und jeder freute sich auf ein währschaftes<br />

Käsefondue. Auch konnten sich die andern<br />

Gäste des Restaurants an unsere meist gut<br />

verklungenen Liedern erfreuen, womit wir auch<br />

schon beim Ende dieses Abends waren. Nach<br />

der Rückfahrt ins Klosterdorf zog man meist in<br />

getrennten Wegen von dannen.<br />

Daniel Oberholzer v/o Umwäg<br />

Fryburgia<br />

De cavo obscurimus<br />

Der Dreimaster pflügt den Oceanos <br />

in wilde Furchen entzwei, dass es den Matrosen<br />

der alten Lady den schieren Atem fernhält.<br />

Seit sie wieder den Hafen der vorlesungsfreien<br />

Zeit hinter sich gelassen und in See gestochen<br />

ist, wissen ihre Seemänner nicht mehr, wie<br />

ihnen geschieht. Da erklärt ihr Käpt’n ihnen<br />

das vorliegende Gewässer, als auch schon der<br />

erste Rummel beginnt. Das Krambambuli, wie<br />

dieses Klabauterfest sich nennt, war ein voller<br />

Erfolg. Die daran Teilgenommenen liessen sich<br />

allesamt vom Geiste der Fryburgia küssen und<br />

entschwanden in erdferne Gefielde. Manche<br />

liessen sich jedoch zutief von den fryburgischen<br />

Sirenen-Klängen verführen, hätten nicht kräftige<br />

Pranken ihrer Nächsten sie wieder an Bord<br />

gezogen. Doch nicht lange war der Rausch der<br />

grünen Fee verklungen, sichtete der erste Offizier<br />

ein von üblen Wetterdämonen beherrschtes<br />

Eiland. Obgleich dieser Tatsache, betrat eine<br />

dafür auserkorene Patrouille diese von Gott verlassene<br />

Ödnis. Sie hätten besser daran getan,<br />

auf der Fryburgia zu verweilen, denn in einer<br />

der dunkelsten Höhlen befand sich eine derart<br />

schreckhafte Bewandnis, die sie zur schieren<br />

Flucht bewog. Circe schien sich offensichtlich<br />

ein neues Spiel zur reinen Vergnügungssucht<br />

ausgedacht zu haben, indem sie auf diesem<br />

himmelsfernen Atoll ausgesetzte Seebären<br />

zu Plastinaten auf alle Ewigkeit ausstaffierte.<br />

Diese Entdeckung bewegte die verunsicherten<br />

Männerherzen zu heftigen Diskussionen über<br />

die Ethik solcher menschlichen Fracks. Ihr Ziel<br />

scheinen diese jedoch erreicht zu haben; die<br />

Fryburgia pflügte weiter fort, den riesigen dunkelblauen<br />

Acker dieser unendlich scheinenden<br />

«maria mundi». Auf dass sie weitere erinnerungsselige<br />

Abenteuer erleben möge.<br />

Gregor Thürlemann v/o Spada, X<br />

Helvetia Oenipontana<br />

Jubiläumsfeiern 150.<br />

Geburtstag<br />

Das Komitee der Aktivitas unter Leitung von<br />

Jubelsenior Andreas Stefan Liebl v/o Werdenfels<br />

sowie die Altherrenschaft freuen sich riesig, den<br />

150. Geburtstag der HOe vom Donnerstag, 13.<br />

bis Sonntag, 16. Mai 2010 fröhlich und ausgiebig<br />

zu feiern. Die HOe ist die älteste Farben<br />

tragende Studentenverbindung Österreichs.<br />

Aus dem abwechslungsreichen Festprogramm<br />

erwähne ich hier einige Eckpunkte: Am Auffahrtsabend,<br />

13. Mai ist in Innsbruck zu Beginn<br />

Vesper mit der Hausgemeinschaft des Canisianums,<br />

Tschurtschenthalerstrasse 7; um 20 Uhr<br />

im Canisianum Begrüssung mit Abendessen.<br />

Am Freitag um 10 Uhr wird die HOe durch<br />

die Stadt Innsbruck auf der Weiherburg<br />

offiziell empfangen. Dort ist auch Festschrift-<br />

Buchvernissage, anschliessend um 12 Uhr<br />

Mittagessen im Café-Restaurant Villa Blanka.<br />

Um 15.30 Uhr ein WAC mit Führung durch die<br />

Universität am Karl-Rahner-Platz und um 16.30<br />

Uhr Festgottesdienst und Fahnenweihe in der<br />

Jesuiten- und Universitätskirche. Um 20 Uhr<br />

steigt der Jubelkommers im Saal des Austria-<br />

Hauses, Josef-Hirn-Strasse 3, Innsbruck. Am<br />

Samstag führt ein Ausflug nach Hall; es wird<br />

eine Führung durch Innsbruck angeboten und<br />

ein Orgelkonzert im Dom zu St. Jakob (10 Jahre<br />

Domorgel). Am Sonntag steht ein Ausflug nach<br />

Seefeld auf dem Programm. Das detaillierte<br />

Programm ist zu finden auf den Webseiten<br />

www. helvetiaoenipontana.ch.<br />

Es sind die neu erstellte und frisch gedruckte<br />

Festschrift sowie weitere Festartikel erhältlich.<br />

Wer am Fest in der schönen Alpenstadt Tirol<br />

am grünen Inn teilnehmen möchte, melde sich<br />

bis spätestens 10. April 2010 bei Josef Manser<br />

v/o Gschobe, Kirchplatz 6, CH-9606 Bütschwil,<br />

jmanser@kath-buetschwil.ch, Telefon +41 79<br />

352 30 58.<br />

Josef Manser v/o Gschobe AHP<br />

Kyburger<br />

Ein Feuerwerk von Anlässen<br />

Im vergangenen Wintersemester <br />

2009 seien neben den zahlreichen ehrwürdigen<br />

Stämmen drei Anlässe besonders hervorgehoben:<br />

Der Chlauskommers mit einer äusserst<br />

interessanten Besetzung des Schmutzlis, der<br />

Weihnachtskommers mit verbundener Burschenpromotion<br />

von Zeller v/o strikt und Jutz<br />

v/o Panasch und die traditionelle Teilnahme am<br />

Neujahrskommers der Semper Fidelis. Allesamt<br />

trugen erheblich zur Steigerung des Gemüts bei.<br />

Mit dem Schlittelanlass, an dem die Kyburger<br />

die Schlittelpiste der Rigi unsicher machten<br />

und dem Biercup (dessen Gewinner an dieser<br />

Stelle ungenannt bleiben soll) gelang es dem<br />

Ferienkommissär Dumitru Ciocan v/o Gauss<br />

sodann, die wunderbare Reihe der Anlässe in<br />

den Frühlingsferien 2010 fortzusetzen und die<br />

Aktivitas würdevoll durch das Feriensemester zu<br />

geleiten.<br />

Das neue Komitee des Sommersemester 2010<br />

wird vom Burggrafen Furrer v/o Akkord angeführt,<br />

welcher unterstützt durch den Schatzmeyster<br />

Zeller v/o strikt und den Kantzler Jutz<br />

v/o Panasch wird. Die garstige Rasselbande,<br />

auch bekannt als Stall, gehorcht fortan den<br />

Worten des Knappenmeysters Rüst v/o Diskret.<br />

Das «75%-Ökonomen-Komitee» freut sich (trotz<br />

Finanzkrise) auf zahlreiche gesellige Anlässe.<br />

Besonders der WAC Kyburg vom 29.04.2010<br />

sei zu erwähnen, an welchem Kyburger und<br />

Bodaner gemeinsam in die Geschichte unseres<br />

Namensgebers eintauchen werden.<br />

Simon Jutz v/o Panasch<br />

Lémania<br />

M’enfin, dix ans d’amitié,<br />

ça se fête<br />

C’est sous un ciel gris à perdre un canal que<br />

nous quittons notre Lausanne. Ca sent la bière<br />

de Suisse en Belgique, même sur les aires<br />

d’autoroutes et dès le petit matin. D’office, O.<br />

d’Yssée montre l’exemple à Bavois comme au<br />

Luxembourg. Et tous nous rêvons de ce pays<br />

où la bière sera roi, où la bière sera loi. Arrivés<br />

à bon port grâce à l’organisation de notre<br />

présidente, nous faisons connaissance avec de<br />

multiples Belges curieux à notre vue et faisant<br />

eux-mêmes partie de sociétés locales. La soirée<br />

du vendredi est l’occasion de retrouvailles bon<br />

enfant autour d’un bon repas et de non moins<br />

bonnes bières belges au Délirium. Top Boy peut<br />

même clamer que sa caution lui est revenue.<br />

civitas 03/04 2010 35


Vereinschronik<br />

Les Lémaniens se sont enivrés, oui, mais avec<br />

élégance. En tout cas ce soir-là. Le samedi a<br />

lieu le banquet de l’Archange de la Saint-Michel.<br />

Ce fameux banquet lors duquel les convives boivent<br />

plus qu’ils ne mangent car chez ces genslà,<br />

on ne boit pas, on afone, même la soupe !<br />

Et quand on a que notre bonne humeur au jour<br />

du grand voyage, la soirée est bien longue: quel<br />

Lémanien ce soir-là ne s’étonne pas en s’apercevant<br />

qu’il n’est que 20h? Après le banquet,<br />

le Kafka! Bernard Dusse ne viendra pas. Il s’est<br />

perdu. Comme la veste de Mit’cha-Myt’cha,<br />

l’équilibre de Princesse Fiona, la mémoire du<br />

Fuchs Mayor. Le jeune Fuchs trouva par contre<br />

une bière de bière. Le lendemain nous rentrons,<br />

certains plus tôt que d’autres et d’autres plus<br />

tôt encore. Nous arrivons mais qu’est-ce qu’on<br />

aurait voulu encore une fois boire quelques<br />

bière et Jupiler. Vale.<br />

Joelle Cinter v/o Chimayre<br />

Leonina<br />

Skiweekend im Wallis<br />

Die zahlreichen Ferienstämme unter <br />

der Leitung von FK Petra Schuler v/o Lunatica<br />

wurden rege von Leoninern und Freunden<br />

besucht. Ein Höhepunkt war der wieder mal der<br />

traditionelle Eisgrillstamm auf der Dachterrasse<br />

von Ralf Bachmann v/o Hornet. Leider wird es<br />

dort wohl keinen Eisgrillstamm mehr geben, da<br />

Hornet nach Deutschland zurückgekehrt ist.<br />

In der Fastnachzeit wurde der Stamm kurzerhand<br />

mitten in den Trubel nach Luzern verlegt.<br />

In ganz besonderer Erinnerung wird das<br />

Skiweekend im Wallis bleiben, das am letzten<br />

Wochenende vor Semesterbeginn stattfand.<br />

zwölf Aktive und drei Altherren wagten bei<br />

besten Wetter- und Schneebedingungen den<br />

Aufstieg nach Rosswald. Trotz intensivem Après-<br />

Ski gab es jedoch keine Ausfälle zu melden. Alle<br />

Teilnehmer sind wohlbehalten wieder in Fribourg<br />

angekommen.<br />

Kaum aus den Bergen zurück, starteten wir<br />

frisch ins neue Semester und feierten gemütlich<br />

an der Eröffnungskneipe. An diesem Anlass<br />

wurde Raimund Süess v/o Palio als Verkehrsgast<br />

in die Leonina aufgenommen. Ebenso wurde<br />

der Schreiberin die Ehre des Aufstiegs in den<br />

Burschensalon zuteil. Leider haben wir auch<br />

Trauriges zu vermelden: Unser Lieber Altherr Dr.<br />

Hermann Bischofberger v/o Archiv ist von uns<br />

gegangen.<br />

Myriam Schuler v/o Sphynx<br />

Regionalverbindung Markovia<br />

Gelungener Jahresauftakt<br />

Ende Januar kamen rund 40 <br />

<strong>StV</strong>-erinnen und <strong>StV</strong>-er in Freienbach SZ zusammen,<br />

um gemeinsam dem Winterspektakel<br />

der Regionalverbindung Markovia beizuwohnen.<br />

Im Restaurant Leutschenhaus empfing Georg<br />

Hess, <strong>Schw</strong>yzer Landammann und Dozent für<br />

Weinbau, Weinwirtschaft und Bodenkunde an<br />

der Hochschule Wädenswil, die bunt gemischte<br />

Schar von Markovern und zum Anlass eingeladene<br />

regionale <strong>StV</strong>-er. Er beleuchtete im Weinkeller<br />

des Hauses den Weinbau in der Region,<br />

der <strong>Schw</strong>eiz und der Welt. Doch wer meinte,<br />

dabei auf dem Trockenen sitzen zu müssen, irre<br />

sich. Gleich vier edle Tropfen aus dem Rebgut<br />

Leutschen durften unter fachkundiger Anleitung<br />

verkostet werden.<br />

Nach diesen weinseligen Momenten zog es die<br />

Gesellschaft in den fasnächtlich dekorierten<br />

Speisesaal. Das üppige Mahl schien den Anwesenden<br />

zu munden. Vor dem Dessert entführte<br />

Peter Züger v/o Beeri die Anwesenden in die<br />

Welt der Narren. In kleinen Gruppen stieg man<br />

die Treppen zum Narrenmuseum hoch, welches<br />

sich ebenfalls im Leutschenhaus befindet. Züger<br />

v/o Beeri erklärte, woher die fasnächtlichen<br />

Fratzen, Kostüme und Bräuche in der Region<br />

ursprünglich stammen. Imposant war es, bei<br />

diesen Ausführungen die Hexen, Teufel und<br />

vielen Röllis lebensgross vor sich stehen zu<br />

haben. Wem die wilden Gesichter dann doch zu<br />

arg zusetzten, stieg wieder hinab und fand Trost<br />

bei den zurückgebliebenen Bekannten.<br />

So endete der erste grosse Anlass der Regionalverbindung<br />

mit einem bezaubernden Dessert<br />

und ausgelassener Stimmung. Dank gebührt<br />

an dieser Stelle der Anlassdelegierten, Claudia<br />

Kälin-Treina v/o Wirbel. Man darf gespannt sein,<br />

was sich Kälin-Treina v/o Wirbel und ihr Team<br />

für den Maibummel vom Samstag, 29. Mai,<br />

ausgedacht haben.<br />

Andreas Schiller v/o Iisatz, XXX<br />

Neu-Romania<br />

Zurück zum geliebten Alltag<br />

Nachdem die Prüfungen geschrieben <br />

waren, zog es manche in die Berge, andere ans<br />

Ende der Welt einige nach Wien an die Redoute,<br />

diese nach Osteuropa. Auf Geheiss des Seniors<br />

versammelten sich aber alle Mitte Februar über<br />

Land im freiburgischen Tafers um zusammen<br />

mit dem Zelebranten Brügger v/o Nathan die<br />

Eröffnungsmesse und anschliessend die –kneipe<br />

zu feiern. Seither findet wieder der tägliche<br />

Stammbetrieb statt und die Convente, resp.<br />

die zu behandelnden Geschäfte, prägen wieder<br />

unseren Alltag. Es ist also alles beim alten – und<br />

das ist gut so.<br />

Noch im Februar durften zwei Neu-Romanen<br />

den achtzigsten Geburtstag feiern: em. Bischof<br />

Amédée OSB Grab v/o Chräh und Dr. Theo<br />

Fischer v/o Fasli, a. Nationalrat. Zwei jüngere<br />

Korpsfreunde haben ihre Anwaltsprüfungen<br />

mit Erfolg abgelegt: Stössel v/o Amboss und<br />

Isenschmid v/o Zvill. Eine schöne Nachricht hat<br />

uns auch von Klöti v/o Retour und Joya erreicht:<br />

Sie wurden Eltern von Damian Sascha, einem<br />

strammen Jungen, der die beiden auf Trab hält.<br />

Ammermann v/o Mockä<br />

Nothensteiner<br />

Kaltstart<br />

Nach einer eher ruhigen Prüfungszeit <br />

konnten wir das Herbstsemester mit Anlässen<br />

wie einem Exam-end Stamm sowie einem<br />

feierlichen Schlusskommers ausklingen lassen.<br />

Dies war die letzte Amtshandlung des Senioren<br />

Tacheles. Während der unterrichtsfreien Zeit<br />

haben die Nothensteiner «Internationalisierung»<br />

betrieben. Fand man doch einige in München,<br />

andere in halb Deutschland verstreut und<br />

wieder andere in Wien zu Gast bei der Rudolfina<br />

oder sonst irgendwo auf dieser Kugel. Nun hat<br />

auch für uns das 52. Farbensemester begonnen<br />

und strotzt bereits – wie es sein sollte – von<br />

Verbindungsaktivität. Von einem Kaltstart kann<br />

in verschiedenen Zusammenhängen gesprochen<br />

werden: Zum Einen zeigte uns der Petrus<br />

tatsächlich die kalte Schulter, zum Anderen fällt<br />

der Beginn der ersten Studienwoche nach den<br />

Ferien immer ein wenig schwerer. Wie das ein<br />

Kaltstart so an sich hat, braucht es ein wenig<br />

mehr «Bölkstoff» als normal. So sind wir mit<br />

gleich drei (inoffiziell vier) Anlässen in die erste<br />

Frühlingssemesterwoche gestartet. Nach einem<br />

konstruktiven Eröffnungs B-/A-Bott konnten<br />

wir unserem Ehren-AHP Rocky zum Geburtstag<br />

gratulieren, der seine Fähigkeiten wieder einmal<br />

am Mischpult des Piccante bewies. Nicht zu<br />

vergessen, der feierliche Eröffnungskommers,<br />

der zusammen mit der Notkeriana zu einem<br />

unvergesslichen Anlass wurde. Das aktuelle Komitee<br />

mit dem Senioren Sputnik, dem Pursner<br />

RAM, dem Pursner Nemo, dem FM Reload, und<br />

dem Kanzler Bistro hat also gut gestartet und<br />

bereits alle Hände voll zu tun (Aufgrund unserer<br />

36 civitas 03/04 2010


iesigen Kassenbestände benötigen wir zwei<br />

Pursner).<br />

Andreas Janser v/o Sputnik<br />

Notkeriana<br />

Der Frühling kommt<br />

Nach einer kurzen Pause nach <br />

den Prüfungen fängt nicht nur der Studienalltag<br />

an, sondern auch das 40. Farbensemester unserer<br />

Verbindung. Dieses Frühlingssemester stehen<br />

viele abwechslungsreiche Anlässe auf dem<br />

Programm, die reichlich Unterhaltung versprechen<br />

werden. Am Eröffnungskommers wurden<br />

drei neue Burschen in den Salon aufgenommen:<br />

Matthias Staubli v/o Amnesio, Marcella Wolf v/o<br />

Scatena und Eliane Rentsch v/o Piccadilly.<br />

In diesem Semester soll unsere Beziehung zu<br />

anderen Verbindung gepflegt werden, dementsprechend<br />

präsentieren sich auch unsere<br />

Anlässe – eine Bierdegustation mit den Nothensteinern,<br />

die traditionelle Fleischorgie mit<br />

den Steinachern, eine Fuxenrevolution mit der<br />

Kybelia, einen Osterstamm mit der Turicia, um<br />

nur wenige vorzuheben. Wir bleiben aber nicht<br />

nur in St. Gallen, so besuchen wir mit unserer<br />

Patenverbindung Berchtoldia das Bundeshaus in<br />

Bern für unseren WAC.<br />

Den Höhepunkt bilden das erste und dritte<br />

Maiwochenende mit unserem Jubiläumskommers<br />

und Ball. Wir hoffen, viele Couleuriker<br />

und Coleurikerinnen aus der ganzen <strong>Schw</strong>eiz<br />

begrüssen zu dürfen.<br />

An dieser Stelle möchten wir Anneliese Sauter-<br />

Müller v/o Electra und ihrem Mann Uli zur<br />

Geburt ihres Sohnes Niclas Cedric die besten<br />

Wünsche aussprechen.<br />

Eliane Rentsch v/o Piccadilly xxx<br />

Orion<br />

Winterstille<br />

Nachdem man das alte Jahr am <br />

Neujahrskommers in Luzern gehörig hatte «vorausklingen»<br />

lassen, ging ein jeder Orioner auf<br />

seine persönliche Winterreise. Manche verschlug<br />

es dabei in verzauberte Winterlandschaften,<br />

andere, weniger Glückliche, ins stille Studierzimmer.<br />

Von Zeit zu Zeit reichte es auch für einen<br />

Abstecher an einen Ferienstamm.<br />

Problemlos liesse sich eine ganze Seite mit<br />

dieser Chronik füllen, wenn sie das emsige<br />

Werkeln des angehenden Komitees während der<br />

verbindungstechnisch eher ereignislosen Wintermonaten<br />

hier publik machen würde. Der interessierte<br />

Leser möge sich aber doch besser mit<br />

eigenen Augen von den im Frühlingssemester<br />

einsetzenden Neuerungen überzeugen. Nebst<br />

organisatorischem Wandel lassen die neugierigen<br />

Besucher an den Ferienstämme auch auf<br />

personelle Änderungen im Frühling hoffen!<br />

Fritz Kälin v/o Leopard<br />

Penthesilea<br />

Chargenübergabe & WACs<br />

Nachdem alle Mitglieder der Verbindung sehr<br />

gut ins neue Jahr gerutscht sind, startete das<br />

Verbindungsleben wieder mit all seinen Pflichten.<br />

Als erstes organisierte das alte Komitee<br />

einen Spefuxenstamm, an welchem alle Dritt-<br />

Gymlerinnen herzlich eingeladen waren.<br />

Knapp zwei Wochen darauf wechselten wir das<br />

Komitee: Neu ist Sandra Wirth v/o Gracia die<br />

Seniorita und Stefanie Streule v/o Otonia übernahm<br />

Gracias altes Amt als Contra. Die anderen<br />

drei Chargen behalten ihre Aufgabe im Komitee,<br />

da uns ein ganzer Jahrgang fehlt.<br />

Kurz darauf haben wir zusammen mit den Rotachern<br />

bei uns an der Schule einen WAC zum<br />

Thema «Die Zukunft Appenzell Innerrhodens»<br />

organisiert. Darüber referiert hat Landammann<br />

Daniel Fässler v/o Flopp. Der WAC war ein voller<br />

Erfolg.<br />

Natürlich fand während der Fasnachtszeit unser<br />

alljährlicher Fasnachtsstamm statt, an welchem<br />

wir die verschiedenen dekorierten Beizen<br />

besuchten. Damit kamen wir alle in super<br />

Stimmung, die sogar noch während den Ferien<br />

weiter anhielt.<br />

Ende Februar organisierten wir einen weiteren<br />

WAC, an welchem wir die molekulare Küche<br />

testeten. Wir versuchten leckere Drinks zu<br />

machen, welche man nicht jeden Tag zu Gesicht<br />

bekommt und noch seltener selbst trinken<br />

kann. Otonia hat uns jedoch auch über dieses<br />

Geheimnis aufgeklärt.<br />

Seraina Keller v/o Étoile xxx<br />

Rauracia<br />

Vom Tanzen und<br />

Larventragen<br />

Wir starteten, nach einem rauschendem Weihnachtskommers,<br />

erfolgreich in die Semesterferien<br />

unter unserem Ferienkommissär André Berne<br />

v/o Verbiage. Erfolgreich auch, weil wir wir<br />

wussten, dass noch vieles auf uns zukommen<br />

würde.<br />

So fand beispielsweise am 23. Januar der Basler<br />

Couleurball 2010 unter dem OK-Präsident und<br />

Rauracher Stefhan Brunner v/o Juan statt,<br />

welcher fast alle Basler Verbindungen erfreute.<br />

Dieser Anlass war sicher für alle beteiligten unvergesslich,<br />

denn neben guter und gemütlicher<br />

Unterhaltung durften wir den ganzen Abend<br />

die Musik des Sinfonieorchesters Rothenberg<br />

geniessen, und auch die ein- oder anderen<br />

Tanzkünste bewundern. Anlass für diesen Ball<br />

war das 550. Gründungsjubiläum der Universität<br />

Basel, dessen festlichen Rahmen wir für dieses<br />

tolle Erlebnis nutzten.<br />

Ein weiterer Höhepunkt waren die Besuche bei<br />

unseren Patenverbindungen Munatia und Suitia.<br />

Neben einem gemütlichen Beisammensein lernte<br />

man neue Gesichter kennen und beschränke<br />

sich nicht auf das Biertrinken, sondern vor allem<br />

darauf, zu diesen neuen Gesichtern auch etwas<br />

zu erfahren.<br />

Vom 22. bis zum 24. Februar war es dann auch<br />

schon Zeit für die Basler Fasnacht, in welcher<br />

der Rauracherkeller, wieder für die Öffentlichkeit<br />

geöffnet, erneut durchgehend gut besucht war,<br />

nicht zuletzt wegen der äussert gemütlichen<br />

Atmosphäre.<br />

So starteten wir nun in das 294. Raurachersemester,<br />

erneut unter der Leitung des Fürsten<br />

Fabian Frischknecht v/o Jamais, dem Consenior<br />

David DePretto v/o Sai und dem Fuchsmajoren<br />

Nicola Moser v/o Panik.<br />

Pascal Scheiwiler v/o Sturm<br />

Rezia<br />

www.carezia.ch<br />

Das Frühlingssemester hat auch für <br />

die Rezia begonnen. Pünktlich zu Semesterbeginn<br />

wurde die schöne neue Homepage aufgeschaltet.<br />

Die Homepage ist super geworden.<br />

Ihre Masterarbeit abgeliefert hat Jasmin Venzin<br />

v/o Chicra.<br />

Leider mussten wir Abschied nehmen von unserer<br />

lieben Fahnenpatin Hanny Maissen-Cottier.<br />

Sie ist am 19. Januar in Chur verstorben. Wir<br />

sprechen der Trauerfamilie unser herzliches<br />

Beileid aus.<br />

Chantal Camenisch v/o Tempiasta<br />

Rotacher<br />

Landammann und<br />

Sozialeinsatz<br />

Wir Rotacher können auf einen äusserst gelungenen<br />

WAC im Januar mit AH Landammann<br />

Dr. Daniel Fässler v/o Flopp zurückblicken. Sein<br />

öffentliches Referat über «Die Zukunft Appenzell<br />

Innerrhodens» zeigte viel Erfreuliches, doch<br />

kam Flopp nicht nur auf die vielen positiven As-<br />

civitas 03/04 2010 37


Vereinschronik<br />

pekte zu sprechen. Er verwies auf die sinkende<br />

Geburtenrate und die Abwanderung der jungen<br />

Akademiker. Für die Zukunft forderte er eine<br />

höhere Bevölkerungszahl, was im unerwartet<br />

grossen Publikum auf kritische Reaktionen<br />

stiess. Ganz klar ist, dass Daniel Fässler Jung<br />

und Alt viel Gedankenmaterial und auch Gesprächsstoff<br />

gegeben hat. Beim anschliessenden<br />

Apéro mit einheimischen Produkten gingen die<br />

Diskussionen nahtlos weiter.<br />

In der Fastenzeit organisierten wir im Rahmen<br />

der <strong>StV</strong>-Kampagne «Werte leben» den Sozialeinsatz<br />

«Gymnasiasten für Gymnasiasten», der<br />

eine starke und positive Resonanz fand. Wir<br />

gestalteten zusammen mit den Farbenschwestern<br />

der Penthesilea den Sonntagsgottesdienst<br />

und verkauften danach die gerecht gehandelten<br />

Aloe-Vera-Pflegeprodukte aus dem Projekt von<br />

Pater Bertram Wick in Ecuador. Diese ermöglichen<br />

den anbauenden Familien der Gymnasiasten<br />

ein Auskommen und finanzieren zugleich<br />

die gymnasiale Bildung der jungen Familienmitglieder.<br />

Dominic Krucker v/o Athos<br />

Salévia<br />

Plusieurs messes célébrées<br />

Le dimanche 28 février 2010, avec <br />

quelques Saléviens, nous avons assisté à la<br />

messe qui célébrait les 25ème anniversaire<br />

d’Arts & Musique, chorale dirigée par notre ami<br />

Georges Dupraz v/o Daru.<br />

Messe concélébrée par notre ami et Vieux-<br />

Salévien Amédée Grab et Monsieur le curé de<br />

l’Eglise Sainte Croix Alexis Morard.<br />

Salévia a fêté l’Escalade le dimanche 13<br />

décembre 2009 avec un repas chez Papon, un<br />

discours sdu Président Yves Magnin, brillant orateur<br />

puis chants patriotiques et la traditionnelle<br />

marmite qui a volé en éclats sous les coups de<br />

Robert Dayer et du plus jeune Salévien.<br />

Mercredi 19 janvier 2010, messe de semestre<br />

célébrée par Monseigneur Pierre Farine assisté<br />

du Frère curé de Saint-François et de notre<br />

aumônier l’abbé Olivier Jelen v/o Fidelio. Messe<br />

chantée en latin sous la direction de notre ami<br />

Georges Dupraz et en final le Riesenkampf. La<br />

messe fut suivie de notre traditionnelle choucroute<br />

au café des Philosophes, merci à Daru<br />

pour son organisation. Nous avons remarqué<br />

la présence de nos amis Edgar Meyer venu de<br />

Crans-Montana et du Dr Hendrik Vlek venu de<br />

Sion, merci à ses vaillants Saléviens.<br />

Nous avons prié pour notre ami Salvien Albert<br />

Munzhuber v/o souris décédé en décembre<br />

2009, il a été un fervent Salévien et très attaché<br />

à notre société.<br />

Notre prochaine manifestation, visite du Musée<br />

de l’Ordre de Malte à Compesière commentée<br />

par sa conservatrice Madame Michèle Zanetta<br />

aura lieu le 17 mars 2010. Réservez le mercredi<br />

9 juin pour notre assemblée générale et surtout<br />

inscrivez-vous à la Fête Centrale de Wil qui aura<br />

lieu du 3 au 6 septembre 2010.<br />

Je me permets de m’adresser aux <strong>StV</strong> qui n’auraient<br />

pas régler en tout et partie leur cotisation<br />

centrale, que les Anciens montrent l’exemple<br />

merci d’avance.<br />

Bernard Janet v/o Fendard<br />

Sancta Johanna<br />

Semestre de printemps 2010<br />

Et nous voilà donc repartis pour <br />

notre 16ème semestre. Sixtine, notre Présidente<br />

très dynamique a mis sur pied avec son comité<br />

un semestre rempli de différentes activités que<br />

vous pouvez retrouver sur le site de la Sancta<br />

Johanna. Ce semestre à donc débuté par une<br />

action sociale le samedi 16 et dimanche 17<br />

janvier 2010 en faveur d’une œuvre caritative.<br />

Elle consistait à distribuer du vin chaud, du thé<br />

de noël, des biscuits et gâteaux, à la sortie de<br />

trois célébrations à la cathédrale de Fribourg.<br />

Chacun étant libre de donner quelque argent.<br />

Belle réussite qui nous a permis de verser un<br />

joli montant à l’association pour laquelle nous<br />

avons entrepris cette démarche. Deux «activités<br />

sociales» sont encore prévues. Le jeudi 25 mars<br />

2010 à 20h, en la chapelle St Justin à Fribourg,<br />

nous accueillerons le postulateur de la cause de<br />

béatification de l’impératrice Zita de Bourbon-<br />

Parme, épouse du bienheureux Charles Ier d’Autriche.<br />

Il nous parlera de la vie de celle qui fut la<br />

dernière impératrice d’Autriche. Nous récolterons<br />

à la sortie des fonds versés au postulateur qui<br />

l’aideront modestement à couvrir les frais qu’une<br />

telle procédure engage. Enfin, la Sancta-Johanna<br />

sponsorise la semaine interdisciplinaire de la<br />

Faculté de Théologie de l’Université de Fribourg<br />

portant cette année sur les: «Anges et les<br />

démons». Rejoignez-nous pour une conférence<br />

ou l’autre en consultant le programme sur: www.<br />

anges-et-demons.ch Enfin, le vendredi 19 février<br />

avait lieu un souper officiel organisé par un<br />

membre ami et notre Présidente marquant ainsi<br />

le début du semestre n° 16. Merci Sixtine.<br />

Juan Carlos González v/o Caliméro<br />

Sarinia<br />

Belle période pour la Sarinia<br />

La Sarinia reste une société <br />

d’étudiants dynamique. Le semestre exceptionnel<br />

d’automne 2009 en témoigne. En effet, six<br />

nouveaux füxe motivés sont venus gonfler notre<br />

Corona. De plus, la Sarinia a eu l’honneur d’inviter<br />

Me Jacques Barillon et Me Marc Bonnant<br />

pour deux conférences publiques au sein de<br />

l’université de Fribourg.<br />

C’est dans cette dynamique qu’un nouveau<br />

comité a été élu pour le premier semestre<br />

de 2010. Il s’est donné comme objectif de<br />

poursuivre cet élan en insistant particulièrement<br />

sur la formation de ses membres. Ont repris<br />

les charges du semestre de printemps 2010:<br />

Reimo R. Richarz v/o Cervinx, Philippe Tena v/o<br />

Descartesxx, Julien Meuwly v/o MandarkFM,<br />

Gergely Levente Jakab v/o Dexter$ et Delphine<br />

Tiémard v/o Jerryxxx. Le semestre a débuté<br />

vigoureusement avec notre Kneipe d’ouverture<br />

le vendredi 26. février. Lors de celle-ci, notre<br />

salle au «Le Chasseur» s’approchait de la limite<br />

de ses capacités, grâce à la présence des nombreuses<br />

sociétés invitées. Lors de cette soirée,<br />

nous avons également eu le plaisir d’annoncer<br />

les trente ans de l’ordination de notre cher<br />

ancien aumônier Hervé Mas v/o Metua.<br />

Une visite du Palais Fédéral, trois conférences<br />

et une Kreuzkneipe avec la K.S.St.V. Alemannia<br />

München sont au programme de ce semestre.<br />

«Le courage surpasse les nuages», c’est la devise<br />

du district de la Gruyère, qui a été choisie<br />

pour nous accompagner durant ce semestre.<br />

Cela montre la détermination du comité d’accomplir<br />

un mandat inoubliable pour la Sarinia.<br />

Martin Fragnière v/o In Memoriam<br />

Semper Fidelis<br />

Start ins 334. Farbensemester<br />

Nach wilder Fasnachtszeit ist in <br />

Luzern wieder Ruhe eingekehrt. Die Semper<br />

Fidelis startet unter der Leitung von Moser v/o<br />

Korrekt ins neue Semester. Wir freuen uns wieder<br />

zahlreiche AHAH zu folgenden Höhepunkten<br />

einzuladen: 11. März «Stamm der Weisen» mit<br />

Jahrgänger 1838-1942, 31. März «Luzerner<br />

Kneipe» mit sämtlichen Luzerner Platzverbindungen,<br />

29. April «Stamm Supplement» mit AH<br />

Dr. med. F. Schnabel v/o Rostrum, sowie zur<br />

traditionellen «Turmkneipe» am 08. Mai.<br />

Sämtliche Aktiven haben die letztsemestrigen<br />

Prüfungen mit Erfolg abgelegt, Kost v/o Linux<br />

gratulieren wir zum Bachelor of Law der Univer-<br />

38 civitas 03/04 2010


sität Luzern. Zu den Burschenexamen wurden<br />

zugelassen: Remo Sidler v/o Rapid, Leander<br />

Pflüger v/o Graf und Jens Borowski v/o Loyal.<br />

Sie wurden nach erfolgreichem Bestehen anlässlich<br />

der Eröffnungskneipe und am Stamm der<br />

Weisen in den Burschensalon aufgenommen.<br />

Roman Kost v/o Linux<br />

Staufer<br />

«In fide virtus et amicitia!»<br />

In Treue, Kraft und Freundschaft <br />

werden die Staufer das FS2010 bestreiten.<br />

Begonnen haben wir mit einem fasnächtlichen<br />

Besuch bei der Rauracia. Ganz im Zeichen der<br />

Treue feierten wir den Eröffnungsanlass in<br />

unserem wunderschönen Stauferheim und in<br />

der zweiten Woche folgt sogleich die traditionelle<br />

Féte de la Choucroute. In derselben Woche<br />

besuchen wir unseren Altstaufer Regionalstamm<br />

in Bern und gehen im Rahmen des WAC ins<br />

wunderschöne Napfbergland rund um und in<br />

Willisau. Im März erwarten wir Besuch von der<br />

Waldstättia und der Steinacher und dürfen uns<br />

auf die Platzfuxenrallye freuen. Nach den Osterferien<br />

stellen wir unser Chalet fürs Jasstunrier<br />

dem <strong>StV</strong> zur Verfügung und hoffen natürlich<br />

auf einen Heimsieg. Dieses Jahr wird uns die<br />

Verbindungsreise nach Heidelberg führen, wo<br />

wir hoffentlich ein wunderschönes Frühlingswochenende<br />

verbringen können. Die Grillsaison<br />

eröffnen wir mit einem Mehrfärber mit Leonina,<br />

Goten und Fryburgia. Und bald stehen die<br />

<strong>StV</strong>-Kneipe und das <strong>StV</strong>-Fussballturnier vor der<br />

Tür. Am <strong>StV</strong>-Turnier sind alle Couleuriker zum<br />

Mittagessen eingeladen (Anmeldung erforderlich).<br />

Für Mittelschüler, welche angemeldet sind,<br />

ist das Essen an diesem Tag gratis.<br />

Sanchez da Silva v/o Arroba<br />

Steinacher<br />

Alles schweige!…<br />

…gilt nun nicht mehr, denn in der <br />

ersten Februar Woche wurden die letzten Klausuren<br />

zu Papier gebracht und mit Erleichterung<br />

konnten die Belastungen der vorigen Wochen<br />

die Steinach «herunter gespült» werden. Die<br />

Fuxen wurden nach ihrer letzten Klausur, VWL,<br />

abgeholt um das Gelernte, besonders das Gesetz<br />

der Nachfrage, direkt an der St.Galler Biernachfrage<br />

zu testen. Das Ende der Lernphase<br />

bot so den Grund die so schundhaft vernachlässigten<br />

Kehlen gebührend zu ölen. Besonders<br />

galt dies für Farbenbruder Carlen v/o Friistaat,<br />

der seine letzte HSG-Prüfung ablegte und sich<br />

kurz darauf nach Neuseeland verabschiedete.<br />

Mit solch einem Anlass wusste Friistaat<br />

selbstverständlich adäquat umzugehen. Nach<br />

Ihren Klausuren verabschiedeten sich dann auch<br />

die anderen Steinacher in ihre wohlverdienten<br />

Ferien. Der Semesteranfang konnte dann am<br />

vergangenen Donnerstag zünftig mit einem sehr<br />

gut besuchten Eröffnungskommers begangen<br />

werden und so doch einige Vorfreude auf ein<br />

feucht-fröhliches Semester geweckt werden.<br />

Zudem ist es uns eine sehr große Freude die<br />

Geburt des zweiten Kindes unseres lieben<br />

Farbenbruders Sauter v/o Loch, Niclas Cedric<br />

Sauer, zu vermelden.<br />

Nebst diesen freudigen Ereignissen, haben AV<br />

Steinacher in stiller Trauer Abschied von Walter<br />

Burger, dem Schöpfer unserer Fahne und Couleurkarten,<br />

genommen.<br />

Schulze <strong>Schw</strong>ienhorst v/o Schtyl<br />

Struthonia<br />

Mit viel Elan den neuen Zielen entgegen<br />

Unser Semester hatte seinen Auftakt am Krambambuli<br />

Ende Januar. Es war ein gelungenes<br />

Fest, das mit Burschifikationen von Limacher<br />

v/o Kant und Amrhein v/o Pina begann. Danach<br />

folgte die Chargenübergabe. Näpflin v/o Pluto<br />

gab sein Amt als Senior weiter an Näf v/o<br />

Fröhlich. Das weitere Komitee setzt sich neu<br />

aus Joller v/o Luigi, XX, Amrhein v/o Pina, XXX,<br />

Suppiger v/o Strähl, Contra und Limacher v/o<br />

Kant, FM, zusammen.<br />

Leider mussten wir am Ende der Fasnachtsferien<br />

unseren geschätzten Altherren Bircher v/o<br />

Müesli zu Grabe tragen.<br />

Am letzten Februarwochenende haben wir mit<br />

Erfolg den Drachen bekämpft und wir begrüssten<br />

einige Gäste. Nun ist es Zeit für einen<br />

Blick in die Zukunft. Am 10. April findet bei<br />

uns in Stans der Waldstätterkommers mit allen<br />

Verbindungen rund um den Vierwaldstättersee<br />

statt. Genauere Informationen findet ihr auf der<br />

Homepage www.struthonia.ch. Anmeldungen an<br />

Amrhein v/o Pina, XXX: struthonia1909@gmail.<br />

com<br />

IAL Näf v/o Fröhlich<br />

Turicia<br />

300 Semester<br />

Genau so alt werden wir in diesem <br />

Sommer sein. Die Geburtsstunde unserer Verbindung<br />

feiern wir am Pfingstwochenende mit<br />

dem sogenannten «Kernfest». Ganz im Sinne<br />

einer kleinen GV im Frühling dauert dieses Kernfest<br />

vom 20. bis zum 24. Mai und wartet täglich<br />

mit verschiedenen Feiern auf. Das Konzept von<br />

mehrtägigen Festen ist uns <strong>StV</strong>ern ja bestens<br />

bekannt und wir wissen auch, dass wir damit<br />

einen gewissen Ermessensspielraum erhalten.<br />

Man kann sich primär zwischen zwei Alternativen<br />

entscheiden: 1. Mit Bier anfangen, mit Bier<br />

wieder aufhören und zwischendurch nur so viel<br />

schlafen, dass der Suff den Kater selbst am Morgen<br />

noch übertrifft. Oder 2. sich an die Feste<br />

erinnern wollen. Ich habe mir jedenfalls eine<br />

Woche frei genommen und fälle diese Entscheidung<br />

spontan nach den ersten paar Bieren. 150<br />

Jahre alt wird man schliesslich nur einmal, und<br />

diese Tatsache soll uns ruhig als Richtschnur<br />

für die Jubiläumsfeierlichkeiten dienen. Denn<br />

engagierter Turicer zu sein ist einerseits ein<br />

Privileg und natürlich macht es riesig Spass,<br />

andererseits ist es aber auch eine anspruchsvolle<br />

Herausforderung. Das Netzwerk Turicia bietet<br />

in Zürich zwar eine komfortable Grundlage für<br />

einen Studenten, aber die Verbindung verlangt<br />

dem Turicer auch viel ab. Sie funktioniert nur<br />

dann, wenn sich ein jeder engagiert und dafür<br />

oft Einschnitte in seinem Studien-, Privat- und<br />

Berufsleben machen muss. Da kommt so ein<br />

Jubiläum eigentlich mal ganz gelegen. Fünf<br />

Tage lang dürfen wir unsere Alltagspflichten<br />

vergessen und eine Verbindung feiern, die eine<br />

150-jährige Erfolgsgeschichte hinter sich hat<br />

und damals wie heute von engagierten Mitgliedern<br />

getragen und vorangetrieben wird.<br />

Manuel Frei v/o Wilson<br />

Waldstättia<br />

Neues Jahrzehnt gebührend<br />

eingeläutet<br />

Der Januar fiel den Semesterferien anheim<br />

und auch der Februar war kaum der Rede wert<br />

und doch gibt es manches Erwähnenswertes.<br />

Der Eröffnungskommers, an dem wir etliche<br />

auswärtige Gäste und gerngesehene Vertreter<br />

der anderen Platzverbindungen begrüssten,<br />

wurde gebührend gefeiert. Gleichzeitig stellte<br />

das Komitee seine Fähigkeiten unter Beweis,<br />

eine ausgelassene Gesellschaft zum Silenzium<br />

anzuhalten. Es waltet im Frühlingssemester wiederum<br />

Corina Schmid v/o Celia als Senior, deren<br />

Qualitäten die ganze Verbindung überzeugen.<br />

Als neuer Fuxmajor (später am Abend auch als<br />

Fuxmarschall bezeichnet) hat Selina Ryffel v/o<br />

Lubaya das Kommando über den Fuxenstall<br />

übernommen. Die Aktivitas zweifelt nicht an<br />

civitas 03/04 2010 39


Vereinschronik<br />

Nekrologe<br />

ihrem Erfolg und der Stall gelobte auch «ganz<br />

lieb» zu sein.<br />

Das Semester verspricht ereignisreich zu werden,<br />

von den vielen geplanten Anlässen seien<br />

nur die nächsten und wichtigsten erwähnt. So<br />

sind wir gespannt auf die Kreuzkneipe mit der<br />

Leonina am 13. April und den Jass-WAC mit der<br />

Semper Fidelis am 15. April. Nicht zu vergessen<br />

ist die AHAH-GV am 2. Mai.<br />

Die Aktivitas ist schon voller Tatendrang und<br />

freut sich auf diese besonderen Anlässe.<br />

Franziska Winterberger v/o Noventa<br />

Welfen<br />

Guter Start ins 2010<br />

Dieses Jahr konnten wir besonders <br />

stolz starten. Wir holten in der ersten Januarwoche<br />

Corina Del Fabbro v/o Artemis ab, Grund<br />

war der Masterabschluss. In derselben Woche<br />

reisten die Welfen an die traditionelle Innung<br />

nach Luzern. Versammelt mit den alten Reformverbindungen<br />

wurde den Verstorbenen gedenkt.<br />

Die Ferienstämme waren mit viel Abwechslung<br />

geprägt. So waren die Welfen auf dem Eisfeld<br />

zu finden und der Jassteppich kam auch nie<br />

zu kurz. Auch dem Ausflug nach Wien an die<br />

Redoute der Rudolfina konnten viele Welfen<br />

nicht widerstehen. Gleichzeitig konnten wir die<br />

Beziehungen zu unseren ausländischen Patenverbindungen<br />

Franco-Bavaria und Babenberg<br />

Wien auffrischen.<br />

Nach bestandenem Burschenexamen weilen seit<br />

Ende letztes Semester Baikal, Lauka, Piano und<br />

Spatz im Salon. Die Neofüxe Amok, Proxima<br />

und Rubin ersetzen die frei gewordenen Plätze<br />

im Stall mit vollem Elan und Eifer.<br />

Im neuen Semester sehen die Welfen unter der<br />

Leitung von Christian Omlin v/o Rugnux kräftig<br />

unterstützt von Seite des Fuxmajors Andreas<br />

Lüchinger v/o Phoenix.<br />

Höhepunkte dieses Semester sind das Barfest,<br />

welches wie immer ein richtig fröhlich, feierndes<br />

Fest war. Weiter wird die Kreuzkneipe mit der<br />

Fryburgia ebenfalls ein gelungener Anlass<br />

werden. Informationen sind auf der Homepage<br />

www.avwelfen.ch zu finden.<br />

Corine Frischknecht v/o Lauka<br />

Pfr. Hans Hermanutz<br />

v/o Mutz<br />

1919 – 28.12.2009<br />

Suitia, Curiensis<br />

Im gesegneten Alter von über 90<br />

Jahren verstarb Mutz am 28. Dezember<br />

2009. Zeitlebens war er<br />

der Seelsorge in der Stadt Zürich,<br />

in welcher er aufgewachsen war,<br />

treu geblieben. Im Niederdorf zur Welt gekommen,<br />

das damals die Heimat einer ganzen Reihe<br />

von Zürcher Priestern war, besuchte er nach<br />

der Primar- und Sekundarschule das Kollegium<br />

<strong>Schw</strong>yz und wurde dort Mitglied der Suitia. Sein<br />

gradliniger Weg führte ihn danach ins Seminar<br />

St. Luzi in Chur, wo er der Curiensis beitrat. Am<br />

2. Juli 1944 empfing er die Priesterweihe und<br />

wurde nach dem abschliessenden Studienjahr<br />

im Herbst 1945 der Pfarrei Herz Jesu in Zürich-<br />

Oerlikon zugeteilt. Von dieser ersten Vikarenstelle<br />

wusste er später mit seinem unverwechselbaren<br />

Humor viele ergötzliche Geschichten zu<br />

erzählen. Eine zweite Stelle als Vikar trat er im<br />

Jahre 1950 in der Pfarrei Bruder Klaus an. Seinen<br />

beiden Chefs war er ein treuer Begleiter, der<br />

in verschiedenen Situationen ausgleichend wirkte.<br />

Das war damals nicht selbstverständlich, als<br />

ein Vikar noch zu gehorchen hatte.<br />

Wohl wegen seines ausgleichenden Charakters<br />

wurde er im Jahre 1953 zum Pfarrer der Gemeinde<br />

Guthirt in Wipkingen berufen, die einen<br />

Neuanfang dringend nötig hatte. Er verstand es<br />

ausgezeichnet, die verschiedensten Strömungen,<br />

die sich vor allem in der Zeit des Zweiten<br />

Vatikanischen Konzils bemerkbar machten, zu<br />

bündeln und die Pfarrei zu einer Heimat für alle<br />

Katholiken zu machen, waren sie vorwärtsdrängend<br />

oder eher rückwärtsgewandt. Die Fröhlichkeit,<br />

die er ausstrahlte, war aber nicht bloss<br />

das Ergebnis eines glücklichen Naturells, sonder<br />

auch oft hart erkämpft im Gebet. Mutz war sehr<br />

wohlgesehen im Kreise seiner Mitbrüder, mit denen<br />

er gerne frohe Feste feierte. Seine eigenen<br />

Meinung hat er auch bei solchen Gelegenheiten<br />

heftig verteidigt und sich für ein menschliches<br />

Antlitz der Kirche eingesetzt. So konnte er die<br />

Einladung, sein goldenes Priesterjubiläum in<br />

Chur zu feiern, «nach reiflicher Überlegung leider<br />

nicht annehmen. Zu schmerzlich wäre die<br />

mangelnde Gemeinschaft in so vielen Fragen<br />

der Seelsorge und der Bistumsleitung», schrieb<br />

er dem damaligen Bischof von Chur.<br />

Gesundheitliche Störungen veranlassten Mutz,<br />

im Herbst 1984, also nach 31 Jahren, auf seine<br />

geliebte Pfarrei zu resignieren, um sich der weniger<br />

kräftezehrenden Seelsorge am städtischen<br />

Krankenheim Bombach und einer teilzeitlichen<br />

Mithilfe in der Pfarrei Hl. Geist Höngg zu widmen.<br />

Es war für ihn auch dies eine «erfreuliche<br />

und beglückende Zeit», wie er selber schreibt.<br />

Im Frühjahr 1998 wurde ihm selbst diese Aufgabe<br />

zu schwer. Die Zeit des Loslassens war für<br />

ihn gekommen. Alte Freundschaften blieben für<br />

ihn wichtig, aber auch die Lektüre seines Lieblingsdichters<br />

Werner Bergengruen, dessen «Heile<br />

Welt» ihn bis in die letzten Tage begleitet hat.<br />

Franz Stampfli v/o Tram<br />

Anton Huonder v/o Storch<br />

Dipl. Bau-Ing. ETH/SIA/STV<br />

16.04.1921 – 26.09.2009<br />

Kyburger<br />

Der Text des Nekrologs ist abrufbar<br />

unter folgender Adresse:<br />

http://www.kyburger.ch/n/storch<br />

Für die Kyburger<br />

Bernhard Zweifel v/o Phag, AHP<br />

Edgar Probst v/o Mörser<br />

Dr. pharm., Apotheker, Zürich<br />

3.11.1931 – 31.1.2010<br />

Welfen, Neuwelfen, Suitia<br />

Der Wanderer ist am Ziel<br />

Mit bedächtigem Schritt, mit offenen<br />

Augen für die Welt und die<br />

Menschen, mit Ausdauer, Aufnahmebereitschaft<br />

und einem treuen<br />

Gedächtnis: so ist er seine Wege<br />

gegangen:<br />

Zu Fuss in die Trimesterferien vom Kollegi<br />

<strong>Schw</strong>yz an die Schimmelstrasse in Zürich; später<br />

mit den Welfen auf den Wallfahrten nach Einsiedeln;<br />

dann, abwechselnd mit seinen Kindern,<br />

in Etappen von Zürich über die Jurahöhen bis<br />

nach Genf; und ungezählte Male vom Heim in<br />

Gockhausen zur Mörser-Apotheke in <strong>Schw</strong>amendingen.<br />

Aber auch Reisen zu Europas Kunst- und<br />

Kulturzentren organisierte er schon in seiner<br />

Studienzeit<br />

Mörsers Lebensweg war äusserlich geradlinig,<br />

in Wirklichkeit aber spannungsvoll und dynamisch.<br />

40 civitas 03/04 2010


Rekonstitutionen<br />

Nicht nur die vom Grossvater begründete<br />

Familientradition, auch die Liebe zur Natur und<br />

zu den Mitmenschen liess ihn zum begeisterten<br />

Apotheker werden. Und er wusste auch andere<br />

zu begeistern: als persönlich engagierter Lehrmeister,<br />

der den damaligen Apotheker-Helferinnen<br />

zum anerkannten Berufsstand verhalf; als<br />

Dozent der ETH-Studierenden im Praktikum und<br />

Fachlehrer der heutigen Pharma-Assistentinnen;<br />

als Mitbegründer und Animator der Weiterbildung<br />

im Kreis seiner Kollegen; in der Armee als<br />

Hauptmann und Kommandant einer Spitalkompanie.<br />

Wo immer er eine Aufgabe übernahm, hat<br />

Mörser mehr als das streng Geforderte getan.<br />

Die Kraft dazu kam aus seinen tiefen Überzeugungen.<br />

Ohne dass er viel darüber sprach, spürte<br />

man seinen kritischen, aber treuen Glauben,<br />

seinen Gemeinschafts- und Gerechtigkeitssinn.<br />

Und Kraft gab ihm ebenso seine Familie: seine<br />

Frau Margrit, die ihn in Beruf und Alltag unermüdlich<br />

unterstützte, und die vier tüchtigen<br />

Kinder Markus, Monika, Petra und Adriana. Und<br />

nicht zuletzt hatte Mörser Humor. Er hatte einen<br />

Blick für die lustigen und lächerlichen Seiten<br />

unserer Gesellschaft und der Welt. Und er war,<br />

oft unversehens, zu Scherzen und gar Streichen<br />

aufgelegt.<br />

Das Besondere an Mörser war wohl die Tatsache,<br />

dass er seine recht verschiedenen Eigenschaften<br />

in einer ausgewogenen, ganzen Persönlichkeit<br />

verkörpert hat, am typischsten wohl die<br />

Paarung von Exaktheit und Grosszügigkeit. Er<br />

konnte Quellen studieren und auswerten, konnte<br />

in Labor und Offizin tüfteln und pröbeln; und was<br />

sich an oft exzellenten Ergebnissen ergab, konnte<br />

er verschenken, einfach so, ohne Aufhebens.<br />

Er war in gewissen Dingen in sich gekehrt, aber<br />

auch mitteilsam und ein guter Erzähler – ohne<br />

dass wir das Gefühl hatten, er enthalte uns etwas<br />

vor.<br />

Mörser hat seine Überzeugungen nicht verkündet.<br />

Er hat sie gelebt. – Dafür dankt ihm seine<br />

Familie, und dafür danken ihm auch die Welfen.<br />

1951 eingetreten, hat Mörser der Verbindung<br />

als Senior, FM und Chronist gedient. Für uns unvergesslich<br />

sind seine zehn Jahre als Kunstfahrtleiter<br />

zusammen mit Plexi. Kenntnisreich, aber<br />

auch experimentierfreudig wurden da Marksteine<br />

gesetzt, nicht zuletzt bei der Emmental-Fahrt<br />

mit zwei recht gegensätzlichen Höhepunkten:<br />

die erste katholische Messe seit Jahrhunderten<br />

in Gotthelfs Kirche zu Lützelflüh und die Vorführung<br />

des höchst umstrittenen Emmental-Films<br />

von Bernhard Luginbühl.<br />

Mörser ist zeitlebens ein treuer Welfe gewesen.<br />

Bis zum letzten Martinimahl hat er kaum an<br />

einem wichtigen Verbindungsanlass gefehlt. Und<br />

auch den Neu-Welfen hielt er die Treue, besonders<br />

als regelmässiger Teilnehmer der Kunstreise,<br />

„Tieftouren-Woche» genannt. Aber nicht nur<br />

seine Präsenz wird für uns und für die Jüngeren<br />

ein Beispiel bleiben. Viel mehr noch ist es seine<br />

Haltung, seine Gradlinigkeit und seine selbstlose<br />

Hilfsbereitschaft Kollegen und Freunden gegenüber.<br />

Mörser, Du hast uns reicher gemacht. Unsere<br />

Gemeinschaft wird jetzt ein wenig ärmer. Aber<br />

wir werden in Dankbarkeit an Dich denken und<br />

gönnen Dir den verdienten Lohn. Gott gebe Dir<br />

den ewigen Frieden.<br />

Willy Kaufmann v/o Spurt<br />

Berchtoldia<br />

X: Thomas Herzig v/o Massiv,<br />

Blumenweg 5, 3013 Bern, massiv@<br />

berchtoldia.ch, 077 405 29 70; XX: wird<br />

zu Semesterbeginn gewählt; XXX: Ruth<br />

Sonja Peterseil v/o Felis; FM: Roman<br />

Fuchs v/o Peano.<br />

Kyburger<br />

Burggraf: Matthias Furrer v/o Akkord,<br />

Bülachhof 1 / 33, 8057 Zürich, 079<br />

385 35 12, matthias_furrer@gmx.ch;<br />

Schatzmeyster: Daniel Zeller v/o strikt;<br />

Kantzler: Simon Jutz v/o Panasch;<br />

Knappenmeyster: Stefan Rüst v/o<br />

Diskret.<br />

Lémania<br />

X: Marie Rochel v/o Rockette, Sous-Riex<br />

3, 1097 Riex, 079/826 46 05, rockette@<br />

lemania.org, XX: Raphaël Waldis v/o<br />

Bernard Dusse; FM: Joëlle Cinter v/o<br />

Chimayre; $: Raoul Panchard v/o Java;<br />

XXX: Marie Rochel v/o Rockette.<br />

Nuithonia<br />

X: Isabelle Meuwly v/o Elektra, Rte.<br />

des Alpes 4, 1723 Marly, 079 530 04<br />

75, elektra@nuithonia.ch; XX: Matthie<br />

Fragnière v/o Arlequin; FM: Vincent<br />

Robiolio v/o Hardy; XXX: Andreas von<br />

Mühlenen; Trésorier: Adrien Esseiva v/o<br />

Samy.<br />

Orion<br />

X: Nicolas Wider v/o Kepler, x@av-orion.<br />

ch; 076 501 93 77; XX: Andy Müller v/o<br />

Tell; FM: Simona Büchler v/o Fibonacci;<br />

www.av-orion.ch.<br />

Waldstättia<br />

X: Corina Schmid v/o Celia; XXX: Marco<br />

Forte v/o Farin; FM: Selina Ryffel v/o<br />

Lubaya.<br />

Welfen<br />

X: Christian Omlin v/o Rugnux; XX:<br />

Felicitas Steiner v/o Thalia; XXX: Mirjam<br />

Bruderer v/o Baikal; FM: Andreas<br />

Lüchinger v/o Phoenix; Chronist: Corine<br />

Frischknecht v/o Lauka; Quästor: Eve<br />

Hug v/o Piuma; www.avwelfen.ch.<br />

civitas 03/04 2010 41


Herausgeberrat<br />

Wechsel in der «civitas»-Redaktion<br />

Luzerner Historiker und Betriebswirtschafter Thomas Gmür<br />

v/o Mikesch wird neuer «civitas»-Chefredaktor<br />

Nouveau rédacteur au «civitas»<br />

L’historien et économiste lucernois Thomas Gmür v/o Mikesch<br />

nouveau rédacteur en chef de «civitas»<br />

V.l.n.r.: Beat Waldmeier<br />

v/o Calcio, Thomas Gmür<br />

v/o Mikesch (neuer<br />

Redaktor), Erich Schibli<br />

v/o Diskus.<br />

Nach zehn Jahren Amtszeit haben Erich Schibli v/o Diskus und Beat Waldmeier<br />

v/o Calcio die Redaktion der «civitas» abgegeben. Die Nachfolge<br />

ist bereits geregelt. Es freut uns, dass wir nach zwei sehr überzeugenden<br />

Gesprächen mit CP und AHBP im Stv-Rat als neuen Chefredaktor Thomas<br />

Gmür v/o Mikesch wählen konnten. Der 43-jährige Luzerner hat in Freiburg,<br />

Bern und Rom studiert und 1999 in Allgemeiner und <strong>Schw</strong>eizerischer<br />

Zeitgeschichte der Neuzeit und Betriebswirtschaftslehre mit <strong>Schw</strong>erpunkt<br />

Marketing abgeschlossen. Im <strong>StV</strong> ist er Mitglied der Alemannia, der Burgundia,<br />

der Helvetia Romana, Gründungmitglied der Berovia. Er war als<br />

Aktiver Mitglied der Kommissionen für Bildungspolitik (KBP) und Öffentlichkeitsarbeit<br />

(KOA). Nach vielfältigen beruflichen Erfahrungen schon während<br />

des Studiums (Sozialforschung, Lehrtätigkeit, Bibliothekswesen) ist<br />

er seit 2000 im Bereich Wirtschafts- und Sozialgeschichte selbstständig<br />

tätig und gleichzeitig Geschäftsführer einer Immobiliengesellschaft. Er ist<br />

Kommunikations- und Medienverantwortlicher des Wirtschaftsverbandes<br />

der Stadt Luzern sowie der CVP-Fraktion des Grossen Stadtrates, in den er<br />

2000 gewählt worden ist. Er ist auch Vorstandsmitglied des Hochschulvereins<br />

der Universität Freiburg und Sekretär des Seraphischen Liebeswerks<br />

Luzern und betreut die AWG Sektion Luzern (KMU-Gruppierung). Für die<br />

«civitas» hat er verschiedentlich Beiträge verfasst (siehe z.B. Nr. 11/12<br />

– 2009). Der <strong>StV</strong>-Rat wünscht ihm als Chefredaktor unseres schönen Vereinsorgans<br />

viel Erfolg und freut sich auf eine fruchtbare Zusammenarbeit.<br />

Antonio Riva v/o Nero, Präsident des Herausgeberrats «civitas»<br />

Après dix ans de bons et loyaux services, Eric Schibli v/o Diskus et Beat<br />

Waldmeier v/o Calcio ont quitté à la fin mars la rédaction de «civitas». La<br />

succession est déjà réglée. Après deux entretiens très convaincants avec le<br />

CP et le président des Anciens, nous nous réjouissons de la nomination par<br />

le Conseil de la SES de Mikesch comme rédacteur en chef. Le Lucernois,<br />

qui a 43 ans, a étudié à Fribourg, Berne et Rome pour conclure en 1999<br />

en Histoire contemporaine générale et suisse ainsi qu’économie d’entreprise<br />

orientation Marketing. En SES il est membre des sections Alemannia,<br />

Burgundia et Helvetia Romana ainsi que membre fondateur de la Berovia.<br />

Pendant ses études, il a été membre de la commission pour la politique<br />

de la formation et de celle des relations publiques. Après nombre d’expériences<br />

déjà pendant les études (recherche sociale, enseignement, bibliothèques)<br />

il est actif depuis 2000 comme indépendant dans le domaine de<br />

l’histoire économique et sociale – et en même temps administrateur d’une<br />

société immobilière. Il est responsable de communication et médias de<br />

l’Association patronale de la ville de Lucerne ainsi que de la fraction PDC<br />

du parlement de la ville, où il a été nommé en 2000. Il siège au Conseil de<br />

l’association des anciens étudiants de l’Université de Fribourg et secrétaire<br />

de l’Œuvre séraphique de Lucerne, canton où il gère aussi une association<br />

de PME. Il a rédigé nombre de contributions pour «civitas» (p. ex. dans le<br />

n o 11/12 – 2009). Le Conseil de la SES lui souhaite beaucoup de succès<br />

comme rédacteur en chef de notre bel organe sociétaire!<br />

Antonio Riva, président du conseil d’édition du «civitas»<br />

Zum Redaktorenwechsel bei der «civitas»<br />

Auf Ende März haben Erich Schibli v/o Diskus und Beat Waldmeier v/o<br />

Calcio nach zehn bemerkenswerten Jahren der «civitas»-Entwicklung auf<br />

eigenen Wunsch die Redaktion der «civitas» verlassen.<br />

Die «civitas» ist nach wie vor das Flaggschiff des <strong>Schw</strong>.<strong>StV</strong>. Seit 2000 hat<br />

Erich Schibli v/o Diskus als leitender Redaktor die Verantwortung für die<br />

«civitas» mit grösster Hingabe wahrgenommen, deren Format und Grafik<br />

neu, farbig und attraktiv gestaltet. Im redaktionellen Teil wurden aktuelle<br />

Themen in den Bereichen Ethik/Religion, Wirtschaft, Gesellschaft, Politik<br />

und Bildung durch kompetente Persönlichkeiten behandelt, der Vereinsteil<br />

umsichtig gepflegt, eine Website etabliert – und die dafür notwendige, äusserst<br />

umfangreiche und zeitraubende organisatorische Kleinarbeit geleistet.<br />

Damit hat die Redaktion massgeblich dazu beigetragen, das Bewusstsein<br />

für den <strong>Schw</strong>.<strong>StV</strong> zu stärken und nach aussen sichtbar zu machen. Dies<br />

alles im Rahmen einer zehn Jahre lang unveränderten Pauschale. Dafür<br />

sind die Vereinsorgane und bestimmt auch die Leserschaft ausserordentlich<br />

dankbar.<br />

Beat Waldmeier v/o Calcio hat als kreativer, professioneller Journalist<br />

zu dieser Entwicklung erheblich beigetragen. Er hat aktuelle und originelle<br />

Themenvorschläge eingebracht, Artikel redigiert, Interviews durchgeführt<br />

und punktuell ganze Ausgaben betreut. Auch ihm sind wir sehr dankbar.<br />

Die mehr als 150 Jahre alte «civitas» ist dank Diskus und Calcio heute<br />

attraktiver denn je und behauptet sich in einer Flut von Angeboten.<br />

Beiden Redaktoren gebührt unser herzlicher Dank, verbunden mit den<br />

besten Wünschen für die Zukunft!<br />

Ernst Buschor v/o Tolgge, AHBP<br />

Silvio Haller v/o Frisch, CP<br />

Foto: Iwan Nussbaumer<br />

42 civitas 03/04 2010


Nächste Ausgabe / Prochain numéro<br />

Impressum<br />

«civitas»<br />

Zeitschrift für Gesellschaft und Politik<br />

Revue de société et politique<br />

Rivista di società e politica<br />

Revista per societad e politica<br />

65. Jahrgang/64 e année<br />

154. Jahrgang der Monatrosen/<br />

154 e année des Monatrosen<br />

Herausgeber/éditeur<br />

<strong>Schw</strong>eiz. Studentenverein <strong>Schw</strong>.<strong>StV</strong><br />

Société des étudiants suisses SES<br />

Società degli studenti svizzeri SSS<br />

Societad da students svizzers SSS<br />

Gerliswilstrasse 71<br />

6020 Emmenbrücke<br />

Tel. 041 269 11 50<br />

Fax 041 269 11 10<br />

Mail: office@schw-stv.ch<br />

Web: www.schw-stv.ch<br />

Redaktion/rédaction<br />

«civitas»-Redaktion<br />

Fruttstrasse 17<br />

6005 Luzern<br />

Telefon 041 360 25 19, 079 707 86 92<br />

Mail: redaktion@civitas.ch<br />

Web: www.civitas.ch<br />

Thomas Gmür, lic. phil I (tg)<br />

Mail: redaktion@civitas.ch<br />

Geld und Geist<br />

Mitarbeiter/collaborateurs<br />

Walter E. Laetsch v/o Wodan, Ballwil<br />

Jacques-André Possa v/o Tintin, Villars-sur-Glâne (jap)<br />

Nadja Kaiser, Olten (nk)<br />

Fotos/photos<br />

Hanspeter Bärtschi, Bern<br />

Herausgeberrat/conseil d’édition<br />

Antonio Riva v/o Nero, lic. iur. (Präsident)<br />

Mail: antonio-riva@bluewin.ch<br />

Erscheinungsweise/parution<br />

6-mal pro Jahr/6 fois par an<br />

Auflage/tirage: 9000<br />

Abonnemente/abonnements<br />

<strong>Schw</strong>eiz. Studentenverein<br />

Gerliswilstrasse 71<br />

6020 Emmenbrücke<br />

Tel. 041 269 11 50<br />

Fax 041 269 11 10<br />

Mail: office@schw-stv.ch<br />

Abonnement: Fr. 40.–<br />

Einzelnummer: Fr. 7.–<br />

Für Vereinsmitglieder im Jahresbeitrag inbegriffen – compris<br />

dans la cotisation annuelle des membres de la SES<br />

Inserate/annonces<br />

Thomas Gmür, lic. phil. I<br />

Fruttstrasse 17, 6005 Luzern<br />

Telefon 041 360 25 19, 079 707 86 92<br />

Mail: redaktion@civitas.ch<br />

Web: www.civitas.ch<br />

Gestaltung & Produktion/mise en page & production<br />

Christina Siu & Simon Jansen, Cubus Design<br />

Druck/imprimerie<br />

Vogt-Schild Druck AG<br />

Gutenbergstrasse 1<br />

4552 Derendingen<br />

Tel. 058 330 11 11<br />

Fax 058 330 11 78<br />

ISDN (Leonardo) 058 330 11 16<br />

Nachdruck unter Quellenangabe gestattet, Belegexemplare<br />

erwünscht. Für ungebeten eingesandte Artikel und Fotos<br />

übernimmt die Redaktion keine Haftung.<br />

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Am 10. Juni 2010 in Ihrem Briefkasten<br />

Redaktionstermine/délais de rédaction<br />

Nr. 5/6 01.05.2010 (10.06.2010)<br />

Nr. 7/8 01.07.2010 (06.08.2010)<br />

(Editionsdatum in Klammern)<br />

Foto:<br />

civitas 03/04 2010 43


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Grundtarife (in Klammern: Inseratgrösse, Breite Höhe)<br />

1/1 Seite ohne Satzspiegel = 210 mm 297 mm<br />

1/1 Seite (190 mm 270 mm) Fr. 2500.–<br />

1/2 Seite quer (190 mm 133 mm) Fr. 1300.–<br />

1/4 Seite hoch (92 mm 133 mm) Fr. 700.–<br />

1/4 Seite quer (190 mm 64 mm) Fr. 700.–<br />

1/8 Seite quer (92 mm 64 mm) Fr. 500.–<br />

Spezielle Platzierungen auf Umschlagseiten<br />

4. Seite Umschlag (aussen) + 20 %<br />

2. Seite Umschlag (innen) + 15 %<br />

3. Seite Umschlag (innen) + 10 %<br />

Beilagen auf Anfrage<br />

Querbanner auf Titelseite<br />

Querbanner Titelseite unten<br />

(B 210 mm H 30 mm) Fr. 1050.–<br />

Wiederholungsrabatte für fest erteilte Aufträge<br />

2-maliges Erscheinen 5 %<br />

4-maliges Erscheinen 10 %<br />

6-maliges Erscheinen 15 %<br />

Abschlusslaufzeit 18 Monate<br />

Redaktionsschluss<br />

Redaktionsschluss Editionstermine<br />

– Nr. 5/6 1. Mai 2010 (10.06.2010)<br />

– Nr. 7/8 1. Juli 2010 (06.08.2010)<br />

Insertionsschluss<br />

Platzierungsreservation bis Redaktionsschluss. Lieferung der definitiven<br />

Insertionsvorlagen auf Datenträger spätestens 10 Tage nach Redaktionsschluss.<br />

Rückfragen für Insertionen<br />

Inserate und Beilagen:<br />

Thomas Gmür, lic. phil. I<br />

Fruttstrasse 17, 6005 Luzern<br />

Telefon 041 360 25 19, Natel 079 707 86 92<br />

redaktion@civitas.ch, www.civitas.ch<br />

Druckerei<br />

Vogt-Schild Druck AG<br />

Gutenbergstrasse 1, 4552 Derendingen<br />

Drucktechnische Angaben<br />

– Es können grundsätzlich nur druckoptimierte digitale Daten entgegengenommen<br />

werden. Farbige Inserate mit 4c-Aufbau (CMYK).<br />

– Heftformat, Satzspiegel: Format A4, Satzspiegel für Inserate:<br />

190 mm breit 270 mm hoch<br />

– Gleiche Preise für vierfarbige Inserate oder schwarz-weisse.<br />

Bei Farbinseraten können nur druckoptimierte und vierfarbig (CMYK)<br />

aufgebaute Daten angenommen werden.<br />

Bestätigung der Firma<br />

Firma:<br />

Adresse:<br />

PLZ/Ort:<br />

Kontaktperson:<br />

Wünsche sind angekreuzt<br />

Insertionsvorlage wird gemailt an Redaktion;<br />

(eine saubere Kopie liegt bei)<br />

Bitte Kontaktperson anrufen<br />

Wir nehmen mit der Redaktion Kontakt auf<br />

Telefon B.:<br />

Fax:<br />

E-Mail:<br />

Sujet Inserat:<br />

Ort:<br />

Datum:<br />

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