Ecclesia semper reformanda - Schw. StV
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50 Jahre Ökumene und Dialog mit den Juden<br />
Sichtbare Einheit derer,<br />
die Christus nachfolgen<br />
Text und Bild: Thomas Gmür<br />
Foto: thg<br />
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«Roma locuta, causa finita» – was nahezu<br />
zwei Millennien seine unumstössliche Gültigkeit<br />
hatte, daran wurde im Zweiten Vatikanischen<br />
Konzil geritzt. Die Kirche sah<br />
sich veranlasst, ihr Verhältnis zu den anderen<br />
Glaubensgemeinschaften zu überdenken.<br />
Damals durchwehte Rom eine frische<br />
Brise. Im Januar 2012 herrscht in der ewigen<br />
Stadt eher eisiger Wind vor. Nicht nur die<br />
meteorologischen Eckwerte sind auf Winter<br />
gestellt, wegen politischer Unzulänglichkeiten<br />
müssen sich die Italiener warm anziehen.<br />
Während die eleganten Römerinnen<br />
eher wärmende Hosen tragen, wallen nur<br />
einige Röcke dandyhafter Kleriker. Dieser<br />
Tage jährt sich ein Ereignis, das damals zu<br />
Wallungen im Heiligen Offizium führte.<br />
Genau vor 53 Jahren, am 25. Januar 1959,<br />
setzte Papst Johannes XXIII. den Startschuss<br />
für ein Konzil. Er tat dies in der Basilika<br />
San Paolo fuori le mura. Heute sitze ich<br />
nun selbst im Querschiff, um den Abschluss<br />
der Gebetswoche für die Einheit der Christen<br />
mitzufeiern. Es wird weniger gebetet,<br />
dafür umso mehr gesungen. Gemeinschaft<br />
stiftend.<br />
Tags darauf empfängt mich Pater Norbert<br />
Hofmann, Salesianer im Dienste der<br />
Kirche. Auf halber Höhe zwischen dem Vatikan<br />
und dem Tiberufer an der Via della<br />
Conciliazione liegt dieser eher schmucklose<br />
Palazzo.<br />
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Es stimmt, dass wir heute gegen vermehrte<br />
Säkularisierung und Individualisierung<br />
kämpfen. Doch Jesus hat die Nähe Gottes<br />
verkündet, er brachte uns eine Heilsbotschaft.<br />
Der Mensch ist an und für sich lösungsbedürftig,<br />
wir sind deshalb aufgerufen,<br />
die Menschen da zu packen, wo sie sich<br />
aufhalten.<br />
Es ist aber ein Trugschluss, Ökumene<br />
mit leeren Kirchen in Verbindung zu bringen.<br />
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Es gab in der Geschichte schon oft<br />
schwere Zeiten, auch früher waren Kirchen<br />
leer. Hingegen stellen wir in den letzten<br />
Jahren eine dramatische Entwicklung fest.<br />
Wäre es gar möglich, würden diese Individualisten<br />
nicht nur der Kirche den Rücken<br />
kehren, sondern auch aus der Gemeinschaft<br />
eines Staates austreten.<br />
Das Ziel der Ökumene ist die sichtbare<br />
Einheit der Kirche Jesu Christi, die in der<br />
katholischen Kirche verwirklicht ist. Je näher<br />
du zur Mitte gehst – dort ist Jesus Christus<br />
–, kommst Du zur Gemeinschaft.<br />
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Aus dem Gegenüber ist ein Miteinander<br />
geworden. Zwei Punkte sind dabei zentral:<br />
Die Liebe und die Wahrheit. Es geht um die<br />
civitas 1-2012 7