Ecclesia semper reformanda - Schw. StV
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Nicht nur im Gesamtverein, sondern<br />
auch in der Gymnasia tut sich einiges.<br />
Als wichtigste Neuerung<br />
soll hier der Bierstiefel vorgestellt werden,<br />
den wir in der letzten Civitas bereits kurz<br />
erwähnt haben. Dieser Bierstiefel ist Teil<br />
des Leitprogramms des Gymnasiakomitees<br />
2011/12. Er soll dazu dienen, den Zusammenhalt<br />
zwischen den Gymnasialverbindungen<br />
zu stärken und Bekanntschaften unter<br />
den einzelnen Verbindungsmitgliedern<br />
fördern. Im Folgenden wird der Gebrauch<br />
kurz aufgezeigt und so soll das ganze Projekt<br />
ins Rollen gebracht werden.<br />
Der Bierstiefel wird innerhalb der<br />
Gymnasia herumgereicht, so soll jede Verbindung<br />
die Ehre haben, den Stiefel im geselligen<br />
Rahmen zu empfangen und auch<br />
weiterzugeben. Gewöhnlich findet diese<br />
Übergabe an einem Kommers, einer Kneipe<br />
oder einem Stamm statt, wie genau ist der<br />
Verbindung selbst überlassen, die den Bierstiefel<br />
weitergibt. Nach Erhalt des Stiefels ist<br />
die Verbindung bemüht, ihn innerhalb von<br />
drei Wochen an die nächste Gymnasiaverbindung<br />
weiterzureichen. Das ganze Projekt<br />
begann am 10. Februar in Stans bei der GV<br />
Struthonia, da ihr Consenior von Holzen v/o<br />
Remendo den Bierstiefel gespendet hat. Das<br />
Gymnasiakomitee versucht, möglichst oft<br />
über den Verbleib und über das Projekt an<br />
sich in der Civitas zu informieren.<br />
Des Weiteren ist eine Fuxenreise mit<br />
dem CV (Cartellverband Deutschland) geplant.<br />
Sie findet vom 13.–15. April 2012<br />
statt und es geht nach München, dies steckt<br />
aber noch in den Kinderschuhen.<br />
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«Tradition soll ein Sprungbrett sein, aber<br />
kein Ruhekissen.» So sprach einst ein britischer<br />
Politiker, der es hernach immerhin<br />
zum Premierminister brachte. Manch einer<br />
mag vermuten, der Bund akademischer<br />
Kommentverbindungen habe sich letzthin<br />
vor allem Letzterem zugewandt und frönte<br />
nostalgietrunken der eigenen Herrlichkeit.<br />
Die beerdigte Strukturrevolte zu Engelberg<br />
trug das ihre dazu bei, dass dem Block in<br />
erster Linie der Ruf des Verhinderers nachgesagt<br />
wurde. Doch hat der Block sein Veto<br />
nicht ohne Reaktion eingelegt. In zahlreichen<br />
Sitzungsstunden wurde eine Vision<br />
vorbereitet, die letztlich der gesamten Aktivitas<br />
am Herzen zu liegen schien. Anders lassen<br />
sich die Zeichen der letzten Wochen und<br />
Monate jedenfalls kaum deuten. Die Strukturerneuerung<br />
im <strong>Schw</strong><strong>StV</strong> ist schliesslich<br />
nicht nur ein Block-Thema. Sie ist vielmehr<br />
eine Angelegenheit, die aufgrund ihrer<br />
Tragweite mit und an der Basis thematisiert<br />
werden soll. Zu dieser Basis gehört natürlich<br />
auch der Block, doch ist es damit wahrlich<br />
nicht getan. Der <strong>Schw</strong><strong>StV</strong> verfügt über eine<br />
Vielzahl von Sektionen, Gruppierungen<br />
und Zusammenschlüssen, die allesamt<br />
ernst genommen werden wollen und sollen.<br />
Im Zuge der Abstimmung zur Vision Block<br />
trat dies deutlich zu Tage. Weit über Sprachgrenzen<br />
und Meinungsverschiedenheiten<br />
hinaus haben sich die Aktiven eingehend<br />
mit dem Vorschlag einer Strukturrevision<br />
beschäftigt und letztlich mit aller Deutlichkeit<br />
beschlossen, dass man den Schritt einer<br />
Revision des Gesamtvereins wagen möchte.<br />
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In Zusammenarbeit mit den Altherren<br />
wurde ein erster tragfähiger Entwurf erarbeitet,<br />
der nun die Basis bildet für einen<br />
breiten Diskurs innerhalb des Gesamtvereins.<br />
Dabei wird es von entscheidender Bedeutung<br />
sein, dass jedes einzelne Mitglied<br />
des <strong>Schw</strong><strong>StV</strong> zu Wort kommen und seine<br />
Überzeugungen in den finalen Vorschlag<br />
für die Generalversammlungen mit einfliessen<br />
lassen kann. Es soll niemand gezwungen<br />
sein, mit einem Status quo zu leben,<br />
der sich am Ende des Tages immer mehr<br />
wie ein Rückschritt anfühlt. Ebensowenig<br />
soll aus blindem Aktionismus Bestehendes<br />
und Bewährtes leichtfertig verspielt werden.<br />
Fortschritt um des Fortschritts willen gilt es<br />
abzulehnen. Der Block wird auch in der Vorbereitung<br />
auf die Versammlungen in Brig<br />
wieder eifrig tagen und sich die Vorschläge<br />
der Statutenkommission genau anschauen.<br />
Denn obwohl letztlich ein für alle zufriedenstellender<br />
Konsens gefunden werden<br />
soll, wird der Block seine eigenen Interessen<br />
mit aller Vehemenz verteidigen.<br />
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Die Tradition kann nämlich durchaus als<br />
Sprungbrett dienen. Wer allerdings zu weit<br />
oder in eine falsche Richtung springt, landet<br />
fernab der Tradition. Es ist zweifelsohne an<br />
der Zeit, dass im <strong>Schw</strong><strong>StV</strong> einige alte Zöpfe<br />
abgeschnitten werden müssen. Die Struktur<br />
des Vereins stimmt mancherorts nicht<br />
mehr mit den gelebten Werten überein, geschweige<br />
denn mit den Herausforderungen<br />
unserer Zeit. Doch im Grundsatz bleiben<br />
letztlich eben die Traditionen und Werte,<br />
die da zusammengefasst heissen Amicitia –<br />
Sciencia – Virtus. Und diese gilt es in Nibelungentreue<br />
zu verteidigen, wie auch immer<br />
die Struktur oder die Ausrichtung des Vereins<br />
nach aussen im Detail aussehen mag.<br />
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civitas 1-2012 31