27.06.2014 Aufrufe

Eine Examensarbeit zum Thema Streitschlichtung - Schulpsychologie

Eine Examensarbeit zum Thema Streitschlichtung - Schulpsychologie

Eine Examensarbeit zum Thema Streitschlichtung - Schulpsychologie

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

25<br />

das Wollknäuel weitergeworfen usw., so dass alle Mitglieder irgendwann durch ein Netz<br />

verbunden sind. In der Gruppe wurde die Regel der konstruktiven Kritik nicht eingehalten, es<br />

wurde von einigen Schülern als Forum für diffamierende und sexistische Beschimpfungen<br />

genutzt. Die Peers hatten Mühe, diese Regel zusammen mit den anderen Schülern einzufordern.<br />

Das Wollnetz wurde am Ende nicht aufgelöst, sondern von den Schülern zerrissen.<br />

In der zweiten Schülergruppe fand ein offenes, nicht regelgeleitetes Gespräch statt. Die<br />

genannten Probleme wurden an der Tafel von dem Peer gesammelt. Auf der Grundlage hat der<br />

Peer am Ende des Gesprächs versucht, mit den Schülern zusammen eine Lösung zu finden. Das<br />

Gespräch blieb ohne fassbares Ergebnis, weil die Schüler zu diesem Zeitpunkt nicht zu einer<br />

gemeinsamen Lösungsfindung bereit waren.<br />

Während des gesamten Gesprächs haben die Schüler beider Gruppen sich sehr chaotisch und<br />

undiszipliniert verhalten. Die Schüler der Klasse sechs waren insgesamt am Ende der Ansicht,<br />

das Gespräch hätte sie in der Lösung ihrer Schwierigkeiten nicht weitergebracht. Diese<br />

Einschätzung soll durch eine differenzierte Betrachtung und Auswertung des Peers-Einsatzes<br />

hinterfragt werden.<br />

V.3 Auswertung des Peers-Gesprächs am Albertus-Magnus-<br />

Gymnasium<br />

Meiner Ansicht nach gibt es im Gegensatz <strong>zum</strong> spontanen Empfinden der Schüler eine ganze<br />

Reihe positiver Resultate. In beiden Gesprächskreisen ist bezüglich der Probleme innerhalb der<br />

Klasse ein differenzierteres Bild entstanden, als der Klassenlehrer es als Gesprächsgrundlage<br />

skizziert hat. Ein Problemkomplex hängt mit den verschiedenen Unterrichtsstilen zusammen,<br />

wobei einzelne Fachlehrer als zu streng, andere als wenig durchsetzungsfähig beurteilt wurden.<br />

Die unterschiedlichen Führungsstile treffen auch auf die beiden Klassenlehrer zu, was die<br />

Schüler besonders verwirrt. Diese Unterschiede hält die Klasse nur schwer aus, sie führen zu<br />

Verunsicherung und Unruhe.<br />

Innerhalb der Klasse bestehen drei größere Problemfelder: Erstens gibt es die durch die Pubertät<br />

in diesem Alter bedingten Konflikte zwischen Jungen und Mädchen. Zweitens ist im Laufe der<br />

Zeit ein Gruppendruck entstanden, der die Schüler anreizt, sich negativ zu produzieren. Diese<br />

Gruppendynamik ist auch davon geprägt, sich mittels Trends und Statussymbolen durchzusetzen,<br />

wobei Gewalt generell als Mittel der Konfliktlösung angewendet wird. Hiermit geht auch eine<br />

starke Cliquenbildung einher. Drittens ist die Hälfte der Klasse an der Einhaltung der getroffenen<br />

Regeln und Vereinbarungen interessiert (vor allem Mädchen). Diese Schüler können sich<br />

allerdings nicht durchsetzen, so dass gemeinsame Vereinbarungen bislang nur kurzfristig (ein bis<br />

zwei Tage) von allen durchgehalten wurden. Insgesamt wurde von vielen allerdings noch einmal

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!