Kinostart: 8. Dezember 2010 PRESSEHEFT - SCHULKINO.at
Kinostart: 8. Dezember 2010 PRESSEHEFT - SCHULKINO.at Kinostart: 8. Dezember 2010 PRESSEHEFT - SCHULKINO.at
präsentiert Ein Film von Sam Taylor-Wood mit Aaron Johnson, Kristin Scott Thomas, Anne-Marie Duff, Thomas Brodie Sangster, David Morrissey, David Threlfall, Sam Bell Kinostart: 8. Dezember 2010 PRESSEHEFT
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- Seite 24 und 25: DIE FILMEMACHERIN SAM TAYLOR-WOOD -
- Seite 26 und 27: ROBERT BERNSTEIN - Produzent Robert
präsentiert<br />
Ein Film von<br />
Sam Taylor-Wood<br />
mit Aaron Johnson, Kristin Scott Thomas, Anne-Marie Duff,<br />
Thomas Brodie Sangster, David Morrissey, David Threlfall, Sam Bell<br />
<strong>Kinostart</strong>: <strong>8.</strong> <strong>Dezember</strong> <strong>2010</strong><br />
<strong>PRESSEHEFT</strong>
PRESSEBETREUUNG<br />
Panorama Entertainment<br />
Amélie Linder<br />
Sen<strong>at</strong>or Film Verleih<br />
Antje Pankow (Leitung Presse)<br />
Nele Kirchner<br />
Ickst<strong>at</strong>tstraße 1 Schönhauser Allee 53<br />
80469 München 10437 Berlin<br />
Tel: 089 / 3090 679 33 Tel: 030 / 880 91 - 799<br />
Fax: 089 / 3090 679 11 Fax: 030 / 880 91 - 703<br />
amelie.linder@panorama-entertainment.com<br />
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1
INHALT<br />
BESETZUNG & STAB<br />
TECHNISCHE DATEN<br />
KURZINHALT & PRESSENOTIZ<br />
LANGINHALT<br />
PRODUKTIONSNOTIZEN<br />
BESETZUNG<br />
Aaron Johnson<br />
Anne-Marie Duff<br />
Kristin Scott Thomas<br />
David Morrissey<br />
David Threlfall<br />
Thomas Brodie Sangster<br />
Josh Bolt<br />
Sam Bell<br />
DIE FILMEMACHERIN<br />
Sam Taylor-Wood<br />
STAB<br />
M<strong>at</strong>t Greenhalgh<br />
Seamus McGarvey<br />
Douglas Rae<br />
Robert Bernstein<br />
Kevin Loader<br />
2
BESETZUNG<br />
John Lennon<br />
Mimi Smith<br />
Julia Lennon<br />
George Smith<br />
Bobby Dykins<br />
Pete Shotton<br />
Paul McCartney<br />
George Harrison<br />
Stan Parks<br />
Fishwick<br />
AARON JOHNSON<br />
KRISTIN SCOTT THOMAS<br />
ANNE-MARIE DUFF<br />
DAVID THRELFALL<br />
DAVID MORRISSEY<br />
JOSH BOLT<br />
THOMAS BRODIE SANGSTER<br />
SAM BELL<br />
JAMES JOHNSON<br />
ANDREW BUCHAN<br />
STAB<br />
Regie<br />
Drehbuch<br />
Produzenten<br />
Kamera<br />
Schnitt<br />
Ausst<strong>at</strong>tung<br />
Kostüme<br />
Musik<br />
SAM TAYLOR-WOOD<br />
MATT GREENHALGH<br />
ROBERT BERNSTEIN<br />
DOUGLAS RAE<br />
KEVIN LOADER<br />
SEAMUS MCGARVEY ASC, BSC<br />
LISA GUNNING<br />
ALICE NORMINGTON<br />
JULIAN DAY<br />
WILL GREGORY<br />
ALISON GOLDFRAPP<br />
TECHNISCHE DATEN<br />
Originaltitel:<br />
Länge:<br />
Form<strong>at</strong>:<br />
Tonform<strong>at</strong>:<br />
NOWHERE BOY<br />
ca. 98 Min.<br />
Cinemascope<br />
Dolby Digital<br />
3
„Mother... you had me, but I never had you."<br />
John Lennon<br />
KURZINHALT<br />
Liverpool in den Fünfzigern: John Lennon (AARON JOHNSON), 15 Jahre alt und von der<br />
Schule genervt, fällt zu Hause bei seiner strengen Tante Mimi (KRISTIN SCOTT THOMAS)<br />
die Decke auf den Kopf. Eines Tages trifft John jedoch seine Mutter Julia (ANNE-MARIE<br />
DUFF) wieder, die den Fünfjährigen damals überstürzt verlassen h<strong>at</strong>te. Die lebenslustige,<br />
musikbegeisterte Frau führt John in die aufregende neue Welt des Rock ‟n„ Roll ein und<br />
bringt ihm das Banjospielen bei – nicht ahnend, dass sie damit den Grundstein für Lennons<br />
späteren Lebensweg legt.<br />
John gründet eine Band und lernt über Freunde den talentierten Gitarristen Paul McCartney<br />
(THOMAS BRODIE SANGSTER) kennen. Doch der Spag<strong>at</strong> zwischen seinen musikalischen<br />
Ambitionen und den zwei starken Frauen in seinem Leben wird für Lennon zur<br />
Zerreißprobe...<br />
PRESSENOTIZ<br />
Sam Taylor-Wood konzentriert sich in ihrem Regiedebüt NOWHERE BOY auf die Zeit, bevor<br />
John Lennon mit den Be<strong>at</strong>les zur Pop-Ikone wurde. Die renommierte Künstlerin und<br />
Fotografin, deren Kurzfilm-Debüt „Love You More“ 2008 in Cannes im Wettbewerb um die<br />
Goldene Palme lief, zeigt einen rebellischen Teenager, der dem Muff der Nachkriegsjahre<br />
entfliehen will und dabei den Rock ‟n‟ Roll für sich entdeckt. Und sie erzählt von den beiden<br />
Frauen, die sein Leben entscheidend prägten: seiner Tante Mimi und seiner Mutter Julia.<br />
Shootingstar Aaron Johnson („Kick-Ass“) bringt den inneren Aufruhr des jungen Lennon<br />
souverän auf den Punkt, Kristin Scott Thomas („Der englische P<strong>at</strong>ient“) als strenge Tante<br />
Mimi und Anne-Marie Duff („Ein russischer Sommer“) als Lennons lebenslustige Mutter Julia<br />
glänzen als emotionale Gegenpole. Mit ihren hervorragenden Hauptdarstellern erzählt Sam<br />
Taylor-Wood eine anrührende Geschichte über die Turbulenzen der Jugend, verzwickte<br />
Familienbande und die Kraft der Musik – das Drehbuch, basierend auf der Biografie „Imagine<br />
This. Growing Up With My Brother John Lennon“ von Lennons Halbschwester Julia Baird,<br />
stammt aus der Feder von M<strong>at</strong>t Greenhalgh, der mit „Control“ schon Ian Curtis ein Denkmal<br />
setzte. Der junge Paul McCartney wird von Thomas Brodie Sangster („T<strong>at</strong>sächlich…Liebe“)<br />
gespielt, und Neuentdeckung Sam Bell schlüpft in die Rolle von George Harrison.<br />
Kameramann Seamus McGarvey („Abbitte“) setzt in Zusammenarbeit mit der preisgekrönten<br />
Produktionsdesignerin Alice Normington („Wiedersehen mit Brideshead“) die späten 50er<br />
Jahre zwischen Tristesse und Aufbruch stimmungsvoll in Szene.<br />
4
LANGINHALT<br />
Woolton, ein Stadtteil von Liverpool, Mitte der 50er Jahre… John Lennon, ein rebellischer<br />
Teenager, lebt bei seiner Tante Mimi und ihrem Mann George. Mimi versucht, den aufmüpfigen,<br />
respektlosen Jugendlichen mit Strenge unter Kontrolle zu halten. Trotzdem ger<strong>at</strong>en John und sein<br />
bester Freund Pete Shotton immer wieder in Schwierigkeiten – zum Beispiel, weil sie die Schule<br />
schwänzen, um auf Bussen zu surfen. Onkel George dagegen geht besonders auf John ein. Er<br />
kauft John seine erste Mundharmonika, und Georges Versprechen, ihm Unterricht zu geben,<br />
festigt ihre gegenseitige Zuneigung nur noch mehr. Beide lieben Musik und Radio-Comedys. Ihre<br />
spielerische Beziehung steht im völligen Gegens<strong>at</strong>z zu Mimis hochgezogenen Augenbrauen.<br />
Doch alles ändert sich, als Onkel George beim Herumalbern mit John einen Herzinfarkt erleidet<br />
und stirbt. Sein Verlust hinterlässt eine bedrückende Leere im Haus. John wendet sich Trost<br />
suchend an Mimi, die aber nur kurz angebunden erklärt: „Jetzt gibt's nur noch uns, wir müssen<br />
einfach weitermachen.” Bei der Beerdigung fragt Johns Cousin Stan, ob er endlich einmal seine<br />
Mutter kennenlernen möchte, die kurz am Grab von George aufgetaucht war. John willigt ein und<br />
ist schockiert, als er feststellen muss, dass seine Mutter seit zehn Jahren weniger als eine Meile<br />
vom Haus seiner Tante entfernt lebt.<br />
Seine Mutter Julia kann es kaum glauben, als er plötzlich vor ihrer Tür steht. Sie nimmt ihn so fest<br />
in ihre Arme wie noch niemand zuvor. Er lernt seine jüngeren Stiefschwestern kennen und verfällt<br />
dem Charme des herrlich lebendigen Familienlebens, das in so krassem Gegens<strong>at</strong>z zum Leben im<br />
Haus seiner Tante steht. Auch für Julia ist es Liebe auf den ersten Blick, und sie entführt ihn<br />
kurzerhand für einen Tag nach Blackpool. Durch sie lernt John eine ganz neue Musik aus Amerika<br />
kennen, den Rock 'n' Roll, und in einer rauchgeschwängerten Bar auf dem Pier erklärt sie ihm<br />
auch, worum es dabei eigentlich geht: Sex. Zurück in Julias Haus tanzen, singen und lachen die<br />
beiden weiter, bis Julias Lebensgefährten Bobby heimkehrt und der Party ein plötzliches Ende<br />
bereitet. John spürt die veränderte Stimmung. Bevor er geht, verspricht er noch, Mimi nichts von<br />
ihrem verrückten Ausflug zu erzählen.<br />
Mimi entscheidet, einen Untermieter aufzunehmen, der ihr auch im Haus helfen soll. Außerdem<br />
hofft sie, dass Michael Fishwick, der Biochemie studiert, für John ein Vorbild sein kann. Aber<br />
Johns Leistungen an der Quarrybank Schule fallen immer wieder seiner Fantasie, dem<br />
unverfrorenen Humor und der Produktion seines berüchtigten s<strong>at</strong>irischen Comics über seine<br />
Lehrer, „The Daily Howl“, zum Opfer.<br />
Beim nächsten Besuch bei Julia wird John von Bobby sehr kühl in Empfang genommen. Trotzdem<br />
gehen er und Julia ins Kino und sehen eine Wochenschau über Elvis Presley und seinen<br />
Siegeszug durch Amerika und Großbritannien. John spürt aus nächster Nähe die Wirkung, die der<br />
Mann und seine Musik auf die Frauen haben. Selbst seine Mutter benimmt sich wie ein<br />
aufgeregtes Schulmädchen.<br />
Bei einem ihrer Streifzüge durch die Pl<strong>at</strong>tenläden stehlen John und Pete einige Alben,<br />
versehentlich erwischen sie dabei jedoch Jazz-Pl<strong>at</strong>ten, mit denen sie nichts anzufangen wissen.<br />
Als sie sie an den Docks achtlos ins Wasser werfen wollen, werden sie von einem M<strong>at</strong>rosen<br />
gestoppt, der ihnen einen Tausch vorschlägt: ihre Pl<strong>at</strong>ten gegen die frisch aus New York<br />
mitgebrachte „I Put A Spell On You" von Screamin„ Jay Hawkins. John spielt den Song seiner<br />
Mutter vor, die restlos begeistert ist und sich völlig der Musik hingibt.<br />
Zurück in der Schule werden John und Pete für einen ihrer Streiche für eine Woche vom Unterricht<br />
suspendiert. Aber anst<strong>at</strong>t sich Mimis Zorn zu stellen, fängt John den blauen Brief der Schule ab<br />
und fleht Julia an, ihn eine Woche bei sich wohnen zu lassen. Sie ist einverstanden und unterstützt<br />
sein wachsendes Interesse an Musik, indem sie ihm Banjospielen beibringt. Ihre Lebenslust und<br />
ihr Talent beeindrucken John sehr und er versucht, so viel wie möglich von ihr zu lernen.<br />
Durch den unvermeidlichen Anruf der Quarrybank-Schule erfährt Mimi von Johns Suspendierung<br />
und treibt ihn schließlich in Julias Haus auf. Die setzt Mimi kurzerhand vor die Tür und erklärt<br />
5
John, dass er bei ihr bleiben kann. Später am Abend lauscht John einer angespannten<br />
Unterhaltung zwischen Bobby und seiner Mutter und erfährt so von ihrer seelischen Verletzlichkeit<br />
und Bobbys Sorge um sie. Am nächsten Tag verlässt er ihr Haus – unbeholfen und gequält – und<br />
lässt seine Mutter ebenso verstört zurück.<br />
Wieder bei seiner Tante erklärt John, dass er jetzt eine Rock-'n'-Roll-Band gründen wolle. Mimi<br />
lässt sich erweichen und kauft ihm seine erste Gitarre. John ruft seine Kumpel auf der<br />
Herrentoilette der Quarrybank-Schule zusammen und verteilt die Rollen in seiner Skiffle-Band:<br />
„The Quarrymen" sind geboren.<br />
Es folgt ihr erster Auftritt auf einem Kirchenfest, bei dem die Jungs vor einem vornehmen Publikum<br />
auftreten, darunter auch Julia, die John allerdings kühl abblitzen lässt. Der noch sehr junge Paul<br />
McCartney schaut ihnen zu und wird John und der Band nach dem Konzert vorgestellt. Es zeigt<br />
sich, dass Paul – als Linkshänder – besser als alle anderen Gitarre spielen kann. John gibt sich<br />
alle Mühe, nicht zu beeindruckt zu wirken, erkennt aber sofort Pauls Talent. Schon bald proben<br />
Paul und John regelmäßig, und während einer ihrer Sessions beschließt Paul, dass sie ihre<br />
eigenen Songs schreiben müssen, wenn sie jemals Geld verdienen wollen. John stimmt zu und<br />
stellt fest, dass sie noch mehr Gemeinsamkeiten haben als anfangs gedacht: Auch Paul ist ohne<br />
seine Mutter aufgewachsen.<br />
Die Konzerte der Quarrymen werden immer beliebter, und Julia kommt zu allen Auftritten. Ihr<br />
Vergnügen, hinter der Bühne bei der Band zu sein, stört John und einige andere Bandmitglieder.<br />
Julia begegnet dem offenen Missfallen, indem sie verkündet, zu Johns Geburtstag eine große<br />
Party in ihrem Haus zu schmeißen – wie könnte John da ablehnen? Auf der Heimfahrt stellt Paul<br />
der Band einen Freund vor: George Harrison. Sein Gitarrenspiel und sein Charme überzeugen die<br />
Jungs, und er wird in der Band willkommen geheißen.<br />
Der Abend der Party naht. John ist reizbar. Noch immer h<strong>at</strong> er keine Antworten auf die immer<br />
länger werdende Liste von Fragen zu seiner Vergangenheit. Als er Julia nach ein paar Drinks<br />
fragt, wo sein V<strong>at</strong>er sei, ist ihre Antwort ist wenig ergiebig – sein V<strong>at</strong>er habe sie verlassen, um zur<br />
See zu fahren –, aber nun ist der Damm gebrochen. Unzufrieden mit der knappen Erklärung<br />
stürmt John zu Mimis Haus. Julia folgt ihm, um sich wieder mit ihm zu versöhnen. Das plötzliche<br />
Zusammentreffen der drei endet mit unerwarteten Enthüllungen und Geständnissen.<br />
John schreibt sich an der Kunsthochschule ein und findet dort endlich ein Ventil für seine<br />
Kre<strong>at</strong>ivität. Auch Mimi und Julia schließen Frieden. Und als John eines Nachmittags beobachtet,<br />
wie sie gemeinsam im Garten auf Liegestühlen entspannen und er die große Zuneigung zwischen<br />
den Schwestern erkennt, ist auch er glücklich. Sein Glück währt jedoch nur kurz: Auf dem<br />
Heimweg von Mimis Haus wird Julia auf der Menlove Avenue von einem vorbeirasenden Auto<br />
überfahren. John ist am Boden zerstört und wütend. Bei ihrer Beerdigung fängt er mit seinen<br />
Freunden eine Schlägerei an, bricht schließlich in McCartneys Armen zusammen und erklärt unter<br />
Tränen: „Ich habe gerade erst angefangen, sie kennen zu lernen... sie wird nie wiederkommen.“<br />
Bobby gibt John Geld, das seine Mutter für ihn gespart h<strong>at</strong>. Er benutzt es, damit die Band ihre<br />
erste Single aufnehmen kann – eine Komposition von McCartney mit dem Titel „In Spite Of All The<br />
Danger“. Der Schmerz ist John ins Gesicht geschrieben, aber der Song ebnet ihnen den Weg ins<br />
Musikgeschäft. John besucht Mimi, um ihr zu erzählen, dass er mit der neu zusammengesetzten<br />
Band nach Hamburg fahren wolle und sie dafür seinen Antrag für einen Pass unterschreiben<br />
müsse.<br />
Mimi zieht ihn wie gewohnt ein bisschen auf und tut so, als ob sie sich an den Namen der neuen<br />
Band nicht erinnern kann. Sie nehmen liebevoll Abschied, und John verspricht ihr beim<br />
Weggehen, sie nach seiner Ankunft in Deutschland anzurufen – was er von da an in jeder Woche<br />
seines restlichen Lebens t<strong>at</strong>.<br />
6
PRODUKTIONSNOTIZEN<br />
„Ich war nie liebenswert, ich war immer Lennon.”<br />
Die Produktionsfirma Ecosse Films h<strong>at</strong>te schon länger daran gearbeitet, einen Film zu realisieren,<br />
der sich hauptsächlich um John Lennon dreht. Aber es mussten erst noch besondere Details und<br />
Inform<strong>at</strong>ionen aus verschiedenen Büchern sowie Zit<strong>at</strong>e von Lennon zusammengetragen werden,<br />
um die Produzenten wirklich zu überzeugen, dass Potenzial für eine richtig gute Geschichte darin<br />
steckte und vor allem für eine Geschichte, die noch von keinem der anderen Lennon- und Be<strong>at</strong>les-<br />
Filme abgedeckt worden war. So entstand NOWHERE BOY, und die Geschichte nahm Form an.<br />
Keine Geschichte über Lennons hinlänglich bekannte Be<strong>at</strong>les-Zeit oder danach, sondern die<br />
Geschichte seiner Teenagerzeit in Liverpool und ganz besonders seine Beziehung zu zwei<br />
unglaublich starken und einflussreichen Frauen, die die Jugendjahre der späteren Ikone John<br />
Lennon prägten.<br />
In Zit<strong>at</strong>en über seine Kindheit, über die Frauen, die ihn groß zogen und die Anfänge seiner<br />
musikalischen Odyssee lieferte Lennon die Grundelemente der Geschichte selbst:<br />
„Mit einer besseren schulischen Ausbildung wäre ich nicht ich geworden. Während ich auf<br />
dem Gymnasium war, dachte ich, dass ich studieren würde, aber ich habe den Abschluss<br />
nicht geschafft. Dann ging ich zur Kunstschule und stellt mir vor, dass ich an der Slade<br />
School of Fine Art angenommen und als Wunderkind gefeiert werden würde. Aber ich<br />
passte nirgendwo dazu. Ich war immer der Freak, ich war niemals liebenswert. Ich war<br />
immer Lennon!"<br />
„Ich habe meine Mutter zweimal verloren. Einmal als Fünfjähriger und dann noch einmal mit<br />
siebzehn Jahren. Es h<strong>at</strong> mich sehr, sehr verbittert. Ich h<strong>at</strong>te gerade erst angefangen, wieder<br />
eine Beziehung zu ihr aufzubauen, als sie starb. "<br />
„Ich habe immer zu meinem Tantchen gesagt: ‚Wenn ich erst einmal berühmt bin, wirst du<br />
es noch bereuen, dass du meine Gedichte weggeworfen hast‘, und dann schmiss sie den<br />
ganzen Kram einfach weg. Ich habe ihr nie verziehen, dass sie mich nie wie ein verfluchtes<br />
Genie, oder was auch immer ich damals war, behandelt h<strong>at</strong>.”<br />
„Fast zwanzig Jahre quälen sie [die Lehrer] dich und machen dir Angst... und dann erwarten<br />
sie, dass du Karriere machst.”<br />
„Der Surrealismus h<strong>at</strong> mich sehr beeinflusst, weil ich erst durch ihn begriff, dass die Bilder<br />
in meinem Kopf nicht wahnsinnig sind. Für mich ist Surrealismus die Realität.”<br />
„Ich war immer ein Rebell... aber andererseits wollte ich auch geliebt und akzeptiert<br />
werden... und nicht nur ein Großmaul, ein Wahnsinniger, ein Poet und Musiker sein. Aber<br />
ich kann nicht sein, was ich nicht bin."<br />
Als Haupterzählstränge kristallisierten sich Lennons Beziehung zu seiner Tante Mimi und seiner<br />
Mutter Julia sowie seine Schulzeit im Nachkriegs-Liverpool und seine noch nicht fokussierte<br />
kre<strong>at</strong>ive Entwicklung heraus. Dazu kommt noch der Einfluss, den der Rock „n‟ Roll auf<br />
Großbritannien und die Entstehung seiner Band „The Quarrymen" h<strong>at</strong>te, bis der Film Lennon<br />
schließlich vor dem ersten Trip der Band nach Hamburg verlässt.<br />
Produzent Robert Bernstein erklärt, warum ihn das Projekt sofort ansprach: „Ich persönlich war<br />
kein Lennon-Fan, aber ich konnte mich sehr gut mit seiner Beziehung zu seiner Mutter<br />
identifizieren, die schon so früh abgebrochen wurde. Für mich war das ein sehr starker<br />
emotionaler Bezugspunkt. Und n<strong>at</strong>ürlich die Einführung des Rock „n‟ Roll bei uns und im<br />
Anschluss die Geburt der Be<strong>at</strong>les. Das ist genau die Mischung, die ein Projekt für einen<br />
Produzenten sehr verlockend macht.”<br />
7
Der nächste Schritt war es, jemanden zu finden, der die gigantische und mit Sicherheit auch<br />
einschüchternde Aufgabe übernehmen konnte, John Lennon buchstäblich Worte in den Mund zu<br />
legen. Hierfür wandte sich Ecosse an einen der angesagtesten Drehbuchautoren Großbritanniens<br />
– M<strong>at</strong>t Greenhalgh – der das Skript für den preisgekrönten Film CONTROL („Control“, 2007)<br />
verfasst h<strong>at</strong>te.<br />
„Wir haben sehr lange und intensiv darüber diskutiert, welcher Autor das Projekt in Angriff nehmen<br />
sollte”, erzählt Bernstein. „Aber nachdem wir CONTROL gesehen h<strong>at</strong>ten, waren wir sicher, dass<br />
M<strong>at</strong>t für die Menschen im Musikgeschäft ein besonders gutes Gespür besitzt und außerdem ein<br />
fundiertes Wissen über Hintergründe und die Geschichte von Lennon mitbrachte.”<br />
Für Greenhalgh, der für das Drehbuch zu der Joy-Divison-Filmbiografie mit einem BAFTA Award<br />
ausgezeichnet wurde, war der Film ein Projekt, das er nicht ablehnen konnte. „Ecosse kontaktierte<br />
mich nach CONTROL und wollte wissen, was ich von dieser Dreiecksgeschichte halte. Ich stieg<br />
sofort darauf ein und sagte zu. Es war schon ziemlich verrückt. Aber ich wollte einfach nicht die<br />
Chance verpassen, etwas über John Lennon machen zu können. Man braucht nur den Namen zu<br />
erwähnen und schon tauchen bestimmte Bilder auf. Mir h<strong>at</strong> besonders gefallen, dass wir eine<br />
Geschichte über John Lennon erzählen wollten, die bis d<strong>at</strong>o weder zu sehen war noch besonders<br />
dokumentiert wurde: Lennon als Kind. Es ist toll, sich eine Person als Kind vorzustellen – man<br />
kann sie in gewisser Weise neu erfinden, weil die Vorstellungen nicht so vorgefasst sind. Über<br />
John ist schon so viel gemacht worden, dass jeder Versuch einen Film über die späteren Jahre der<br />
Be<strong>at</strong>les zu machen, zum Scheitern verurteilt ist. Aber bei diesem Drehbuch war ich überzeugt,<br />
etwas ganz Neues schreiben zu können.”<br />
Bernstein und die weiteren Produzenten von Ecosse wurden nicht enttäuscht. „Ich finde, er h<strong>at</strong><br />
einen anarchischen, unverbrauchten Stil und er ist sehr emotional, genau wie Lennon als Kind und<br />
später als Erwachsener war. M<strong>at</strong>t h<strong>at</strong> unglaublich stark das Gefühl eingefangen, wie Lennon sich<br />
vom Kind zum Mann entwickelt und wie er sich auf der Schwelle zwischen den beiden Welten<br />
bewegt.”<br />
Außerdem war es für Greenhalgh sehr hilfreich, dass er einige der Lennon-Sehenswürdigkeiten in<br />
Liverpool besuchte und dort sehr viele Anregungen für das Drehbuch fand.<br />
„Ich mache mir beim Schreiben von allem ein Bild. Für mich ist es der einzig richtige Weg, sonst<br />
würde ich ja nur die Tinte anstarren. Also spielte ich die Szenen nach. Ich spazierte in Mendips<br />
und Woolton herum, und ich besuchte St. Peter‟s Church Hall, wo sich John und Paul zum ersten<br />
Mal trafen. Ich wollte ein Gefühl für die Orte bekommen: Es ist wichtig, alles in sich aufzunehmen,<br />
auch den richtigen Look, und das Gefühl zu haben, dass die Dialoge stimmen und die Art und<br />
Weise treffen, wie die Leute damals gesprochen haben. Wenn das alles stimmt, entsteht der Film<br />
autom<strong>at</strong>isch im Kopf."<br />
Nowhere Boy sucht Somewhere Girl<br />
Nachdem die Worte gefunden waren, kam es nun darauf an, einen Regisseur zu finden, der den<br />
jungen Lennon auf der Leinwand zum Leben erwecken konnte. Ecosse konnte ja nicht ahnen,<br />
dass sie bereits im Visier von Sam Taylor-Wood waren, die das Drehbuch gelesen h<strong>at</strong>te und wild<br />
entschlossen war, das Projekt zu verfilmen.<br />
Beflügelt von dem Erfolg, den sie mit ihrem ersten Kurzfilm LOVE YOU MORE (2008) bei den<br />
Filmfestspielen in Cannes feiern konnte, überzeugte sie ihr langjähriger Freund und der Produzent<br />
ihres Kurzfilmdebüts, der 2008 verstorbene Anthony Minghella, den nächsten Schritt zu wagen<br />
und einen abendfüllenden Spielfilm zu drehen.<br />
„Anthony Minghella h<strong>at</strong> in mir den Wunsch geweckt, den großen Sprung zur Spielfilmproduktion zu<br />
wagen und nicht weiter Filme zu drehen, die nur in Kunstgalerien gezeigt werden. Wir haben uns<br />
8
durch sein Interesse für meine Kunstwerke kennengelernt und haben bei meinem Kurzfilmdebüt<br />
LOVE YOU MORE erstmals zusammengearbeitet. Er h<strong>at</strong> mir sehr viel Mut gemacht h<strong>at</strong>. Und<br />
schließlich wollte er wissen, ob Filmemachen nicht das ist, was ich eigentlich machen möchte und<br />
ich sagte ja. Er gab mir sehr viel Selbstvertrauen, weil er ehrlich überzeugt war, dass ich Regie<br />
führen konnte und es mir auch gesagt h<strong>at</strong>. Das war genau die Bestätigung, die ich brauchte.<br />
Vielleicht wäre es später auch ohne sein Zutun passiert, aber auf die eine oder andere Art habe<br />
ich darauf gewartet, das so etwas passiert, weil ich nicht wusste, wie ich es angehen sollte. Ich<br />
h<strong>at</strong>te schon viel darüber geredet und es gab auch schon einige Besprechungen, aber niemand h<strong>at</strong><br />
mich so wie er gepackt und in die richtige Richtung geschoben.”<br />
„Bei so einem Drehbuch kann man sich nicht mit Halbheiten zufrieden geben”, erklärt Bernstein.<br />
„Es ist so fesselnd, dass es absolut entscheidend war, die richtige Regie dafür zu finden. Sam kam<br />
zu uns und war unglaublich leidenschaftlich, was die Geschichte betraf, die auch Teile ihres<br />
Lebens widerspiegelt. Sie h<strong>at</strong> einfach kein Nein von uns akzeptiert. Ihre Intensität war betörend.<br />
Und so kamen wir an den Punkt, an dem man nur noch seinem Instinkt folgen kann und<br />
entschlossen uns, es zu wagen.”<br />
Taylor-Wood stimmt zu: „Es gibt viele verschiedene Ebenen im Film, die mich reizten. Ich h<strong>at</strong>te<br />
das Gefühl, dass ich weiß, was Lennon bewegt. Er ist ein kre<strong>at</strong>iver Mensch und auch ich kenne<br />
diese Momente, in denen ich fürchte, verrückt zu werden, weil mein Gehirn mir keine Ruhe lässt!<br />
Außerdem stammen wir beide aus sehr turbulenten Familienverhältnissen, so dass es viele<br />
Parallelen und Elemente in der Geschichte gibt, die mir sehr vertraut waren."<br />
Dank dieser besonderen Beziehung zum Thema und ihrer Beharrlichkeit und Entschlossenheit<br />
wurde Sams Wunsch schließlich erfüllt. „Robert musste mich anflehen, ihn endlich in Ruhe zu<br />
lassen und nicht weiter zu belästigen. Ich rannte Ecosse regelrecht die Tür ein, damit sie mir den<br />
Job geben. Irgendwann haben sie es einfach nicht länger ertragen und gaben mir grünes Licht.”<br />
Die Suche nach Lennon<br />
Der nächste und potenziell schwierigste Schritt war, den Darsteller für den jungen Lennon zu<br />
finden. Keine leichte Aufgabe, dachten die Produzenten. „Nina Gold, die Besetzungschefin, warf<br />
ihre Netze sehr weit aus", erklärt der Produzent Kevin Loader. „Bei diesem Prozess wird man vor<br />
die Entscheidung gestellt, ob man in der Hoffnung, dass er auch Schauspielen kann, einen<br />
Musiker sucht, der singt und Gitarre spielt oder einen Schauspieler sucht, von dem man hofft, dass<br />
er schnell lernt, Musik zu machen.”<br />
Einer der Schauspieler war Aaron Johnson (FRONTALKNUTSCHEN, „Angus, Thongs and Perfect<br />
Snogging", 2008). Obwohl er keine musikalische Ausbildung h<strong>at</strong>, brachte er genau das richtige<br />
Aussehen und die Mischung aus Großspurigkeit und Charisma mit, die die Produzenten suchten.<br />
Kevin erinnert sich an den Moment, in dem ihnen klar wurde, dass sie den Richtigen gefunden<br />
h<strong>at</strong>ten: „Ich fand es ganz unheimlich, wie sehr Aaron John Lennon ähnelt. Ich h<strong>at</strong>te ihn in<br />
FRONTALKNUTSCHEN von Gurinder Chadha gesehen und wusste, dass er gut aussieht, aber<br />
damals war mir nicht aufgefallen, wie sehr seine Gesichtzüge denen von Lennon gleichen. Er fand<br />
auch schon während des Vorsprechens ziemlich schnell zu dieser großspurigen Art, so dass mir<br />
sofort klar war, dass er unsere beste Wahl war.”<br />
Es bedurfte noch einiger Rückfragen, bevor die endgültige Entscheidung für Aaron Johnson<br />
getroffen wurde, aber wie schon Kevin Loader war auch Taylor-Wood überzeugt, dass sie ihren<br />
John gefunden h<strong>at</strong>te.<br />
„Ich h<strong>at</strong>te eine sehr genaue Vorstellung, wie die Person sein sollte. Als ich Aaron dann zum ersten<br />
Mal sah, wusste ich sofort, dass er der Richtige ist. Er strahlt die nötige Sensibilität aus und h<strong>at</strong><br />
das passende Aussehen für die Rolle. Obwohl ich mich schon rel<strong>at</strong>iv früh entschieden h<strong>at</strong>te,<br />
haben wir bestimmt noch hundert andere Bewerber angesehen und alles getan, um<br />
9
sicherzustellen, dass die Auswahlkriterien aller Beteiligten Berücksichtigung fanden, aber ich<br />
wusste in der Sekunde, als ich Aaron zum ersten Mal sah, dass er es sein sollte.”<br />
Aaron erinnert sich nur zu gut an den Tag, allerdings war er nicht ganz so überzeugt, dass er der<br />
war, den sie suchten. „Ich drehte zu dem Zeitpunkt gerade KICK-ASS („Kick-Ass“, <strong>2010</strong>), für den<br />
ich mir einen amerikanischen Slang antrainiert h<strong>at</strong>te. In den Mittagspausen sah ich mir<br />
Filmm<strong>at</strong>erial über John Lennon an, um ein Gefühl für seinen britischen Dialekt zu bekommen. Ich<br />
wechselte also ständig zwischen Amerika und Liverpool, was ziemlich verwirrend war. Ich war<br />
höllisch nervös und stotterte ziemlich, aber ich erinnerte mich an einen S<strong>at</strong>z, den Lennon in einem<br />
Interview gebracht h<strong>at</strong>te. Ich wiederholte ihn immer wieder im Stillen, aber auch laut. Sie müssen<br />
mich für völlig bekloppt gehalten haben. Ich habe die ganze Zeit nicht aufgesehen und mich nur<br />
auf diesen S<strong>at</strong>z, die Aussprache und seine Stimmlage konzentriert. Es muss ausgesehen haben,<br />
als ob ich mit mir selbst reden würde! Also hab ich das Ganze ad acta gelegt, bis ich plötzlich den<br />
Anruf bekam und mir die Rolle angeboten wurde.”<br />
Obwohl Lennons Sch<strong>at</strong>ten schwer auf ihm lastete und sehr einschüchternd war, stellte Johnson<br />
sich rückhaltlos der Herausforderung. „Es beschäftigte mich anfangs sehr, weil ich einfach keinen<br />
Fehler machen wollte. Ich dachte immer nur: ‚Du darfst echt keinen Mist bauen„. Ich wollte ihm<br />
gerecht werden und mein Bestes geben und dabei nicht überlegen, was andere darüber denken<br />
könnten. Jeder h<strong>at</strong> seine Meinung zu Lennon und möglicherweise stimmt die Vorstellung, die sich<br />
die Leute von ihm machen, nicht mit dem überein, was ich daraus gemacht habe. Das ist in<br />
Ordnung. Ich habe mich von meinem Gefühl leiten lassen und mit Hilfe aller Beteiligten an der<br />
Rolle gearbeitet. Wir waren ein Team, das total gut zusammen gearbeitet h<strong>at</strong>, um das beste<br />
Ergebnis zu erzielen.”<br />
Produzent Robert Bernstein spricht voller Bewunderung über Johnsons Herangehensweise an die<br />
Rolle: „Es muss schon sehr einschüchternd für ihn gewesen sein. Er h<strong>at</strong>te einen Sprachtrainer und<br />
musste singen und Gitarre spielen lernen. Sein Eins<strong>at</strong>z war fantastisch. Er h<strong>at</strong> sich total<br />
eingebracht, was er, um ehrlich zu sein, auch musste. Wenn man John Lennon spielt, kann man<br />
sich nicht verstecken, man muss sich den Fragen und eingehenden Prüfungen stellen. Ich finde, er<br />
h<strong>at</strong> es wunderbar gemacht, und selbst Yoko Ono, der wir den Film gezeigt haben, gefiel seine<br />
Darstellung. Das war eine sehr wichtige Bestätigung für alle.”<br />
John Lennons Kindheit wurde maßgeblich von zwei Frauen bestimmt. Bei seiner Tante Mimi lebte<br />
John ungefähr seit seinem fünften Lebensjahr. Sie hielt ihn dazu an, gut in der Schule zu sein und<br />
wollte einen netten, gutbürgerlichen Jungen aus ihm machen. An seine Mutter Julia h<strong>at</strong>te John, als<br />
er klein war, nur schemenhafte Erinnerungen. Erst mit 15 Jahren erfuhr er, dass sie all die Jahre<br />
nur wenige Minuten von ihm entfernt gelebt h<strong>at</strong>te. Wesentlich wichtiger war jedoch, dass Julia die<br />
Frau war, die ihm mit dem Rock „n‟ Roll bekannt machte und ihm das Gitarrespielen beibrachte<br />
und so sein bis dahin unentdecktes Talent für Texte und Musik förderte.<br />
Und so war für die Produzenten und Taylor-Wood – nach der Besetzung von John – die nächste<br />
wichtige Aufgabe, die Frauen zu finden, die Tante Mimi und Johns Mutter Julia spielen sollten. Die<br />
Frauen, die Lennon zu dem machten, den später alle Welt kennen und lieben würde.<br />
Auch Anne-Marie Duff, die für Julia vorsprach, wollte die Rolle unbedingt haben. „Ich h<strong>at</strong>te bisher<br />
nichts Vergleichbares gelesen und wollte die Rolle unbedingt spielen. Ich h<strong>at</strong>te dasselbe Gefühl<br />
wie am Anfang meiner Karriere, als ich zum ersten Mal vorsprach und immer nur dachte: ‚Bitte<br />
gebt mir diesen Job„. Ich traf mich mit Sam, und es gab ein richtiges Vorsprechen und danach<br />
wartete und wartete ich mit angehaltenem Atem. Mir gefiel nicht nur das Skript, ich mochte auch<br />
Julia so gerne. Das Interessante an ihr ist, dass sie sich auf einem so schmalen Gr<strong>at</strong> bewegt und<br />
dass sie auf eine gefährliche Art <strong>at</strong>traktiv ist. Sie geht immer zu weit, aber eigentlich ist sie ein<br />
guter Mensch. Das war mir schon beim ersten Lesen klar. Die anderen Schauspielerinnen, die für<br />
Julia vorsprachen, fühlten wahrscheinlich genauso.”<br />
„Anne-Marie gab alles, um Julia spielen zu können”, erzählt Taylor-Wood. „Sie h<strong>at</strong> ihre<br />
komplizierte Struktur auf den Punkt gebracht, ohne dabei zu weit zu gehen. So, wie ich Julia sehe<br />
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und was ich über sie gelesen habe, wurde sie von ihren Zeitgenossen einfach nicht verstanden.<br />
Wenn sie heute leben würde, wäre sie wahrscheinlich meine Freundin. Sie war unkonventionell,<br />
liebte Rock 'n' Roll und alles, was Spaß machte und ein bisschen verrückt war. Es war in der<br />
damaligen Zeit für sie schwer, so zu leben, wie sie wollte. Ich denke, dass ihr Umfeld ihre<br />
Kre<strong>at</strong>ivität unterdrückte und sie sie deshalb an John weitergab. Ich finde, Anne-Marie verkörpert<br />
sie perfekt.”<br />
Kristin Scott Thomas war im Gegens<strong>at</strong>z zum Rest der Crew und der Schauspieler kein Be<strong>at</strong>les-<br />
Fan, bevor sie die Rolle von Johns Tante Mimi annahm.<br />
„Die Be<strong>at</strong>les haben mich nie so richtig interessiert, was angesichts ihres großen Einflusses auf die<br />
Popmusik sicherlich ein bisschen dumm ist. Doch dann sah ich den Dokumentarfilm THE U.S. VS.<br />
JOHN LENNON (2006) und fing an, mich wirklich für ihn zu interessieren, und dann kam dieser<br />
Film – es war also ein perfektes Timing.”<br />
Dank ihres frisch geweckten Interesses am älteren Lennon war die Geschichte von Greenhalghs<br />
Drehbuch, wie aus dem Jungen der Mann wurde, für sie ebenso faszinierend.<br />
„Ich fand es eine tolle Idee und eine fantastische Geschichte. Danach habe ich auch seine<br />
Biografie gelesen und einen Blick in andere Bücher geworfen. Ich war total von seiner rebellischen<br />
Seite begeistert und dass er aus einer sehr ungewöhnlichen Familie stammte, die ganz<br />
gewöhnlich sein wollte und dass dann ein so außergewöhnlicher Mann aus ihm wurde – das war<br />
alles sehr interessant.”<br />
Scott Thomas fand auch die Beziehung der beiden Schwestern spannend ebenso wie den<br />
tiefgreifenden Einfluss, den ihr Verhältnis auf den jungen John h<strong>at</strong>te. Ein Verhältnis, das manche<br />
als Liebesdreieck beschreiben würden.<br />
„Mimi war die ältere Schwester und h<strong>at</strong>te eine sehr klare Vorstellung vom Leben. Sie h<strong>at</strong> Julia<br />
immer beschützt, aber sie wusste einfach nicht, was sie mit ihr anfangen sollte. Aus ihrer Sicht war<br />
Julia völlig außer Kontrolle ger<strong>at</strong>en. Mimi h<strong>at</strong> ihren Lebensstil nie gebilligt, und John war zwischen<br />
beiden hin- und hergerissen.”<br />
Trotz Mimis Härte und Entschlossenheit war es für Kristin wichtig, dass Johns Tante nicht zu<br />
harsch dargestellt wurde.<br />
„Ich machte mir Sorgen, dass sie als kühle, gemeine und bösartige Hexe dargestellt würde. Ich<br />
habe mit Sam darüber gesprochen, weil ich das deutliche Gefühl h<strong>at</strong>te, dass zwischen beiden<br />
auch eine große Zuneigung bestand. Ich h<strong>at</strong>te gelesen, dass John Lennon und seine Tante immer<br />
in Kontakt standen und sie bis zu seinem Tod regelmäßig einmal in der Woche miteinander<br />
telefoniert haben und sich gegenseitig Tonbänder schickten. Er schenkte Mimi ein Tonbandgerät,<br />
damit sie Botschaften für ihn aufnehmen konnte, und er machte es genauso, damit sie von ihm<br />
hörte. Er h<strong>at</strong> auch immer versucht, sie zum Umzug nach Amerika zu bewegen, aber das wollte sie<br />
nicht. Dadurch wurde mir klar, dass sie eine sehr liebevolle Beziehung gehabt haben müssen.”<br />
Anne-Marie Duff erklärt, dass die Beziehung zwischen den dreien zwar außergewöhnlich ist, aber<br />
dass sich die meisten Menschen, die auch Familie haben, auf die eine oder andere Weise<br />
trotzdem damit identifizieren können. „Die Beziehung zwischen den dreien ist herrlich kompliziert,<br />
genauso wie sie in jeder anderen Familie total verzwickt sein kann. Wir alle kennen schwierige<br />
Beziehungen. Mimi ist überzeugt, das Richtige zu tun. Damals wurde auch noch ganz anders<br />
darüber gedacht, wenn man einfach jemandem die Kinder wegnahm. Julia lebte in ihrem Haus in<br />
wilder Ehe. Heutzutage ist das nichts Besonderes, es ist kein Verbrechen, aber in den 1950er<br />
Jahren war es unmöglich. Deshalb sollte man Mimi nicht allzu hart beurteilen, denn sie h<strong>at</strong>te das<br />
Herz auf dem rechten Fleck. John liebte Mimi von ganzem Herzen und das beweist doch, was für<br />
eine wichtige Rolle sie in seinem Leben spielte und dass sie wie eine Mutter für ihn war. Er nannte<br />
sie nur nicht so und das war bestimmt hart – er h<strong>at</strong>te zwei Mütter und liebte sie gleichermaßen,<br />
aber wahrscheinlich auf ganz unterschiedliche und wechselhafte Weise.”<br />
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Für Sam und den Produzenten Kevin Loader waren die Rollen von Mimi und Julia von zentraler<br />
Bedeutung für den Film. „In gewisser Weise sind die beiden Frauenrollen der Kern des Films",<br />
erklärt Loader, „deshalb war es sehr wichtig, sie richtig zu besetzen. Bei Anne-Marie wussten wir<br />
eigentlich schon die ganze Zeit, dass nur sie die Rolle spielen sollte, weil sie so eine brillante<br />
Schauspielerin ist. Es war fantastisch, sie dabei zu haben. Man kann sich beim Lesen des<br />
Drehbuchs keine Vorstellung davon machen, welches Maß an Genauigkeit, Hingabe und<br />
Schauspielkunst sie mitbringt. Ich glaube, wir haben uns danach t<strong>at</strong>sächlich keine weiteren<br />
Schauspielerinnen mehr angesehen. Wir fanden es sehr spannend, dass Kristin die Rolle von<br />
Tante Mimi übernommen h<strong>at</strong>, weil sie sich ein bisschen von ihren bisherigen Rollen unterscheidet<br />
– hier spielt sie eine Engländerin Mitte der 50er Jahre und aus einer anderen sozialen Schicht, als<br />
wir von ihr gewohnt sind, und ich denke, das machte es auch für sie interessant. Außerdem h<strong>at</strong>te<br />
sie bisher noch nie die Elternrolle für einen schwierigen Teenager übernehmen müssen. Ich bin<br />
sehr dankbar, dass Kristin für die Rolle vorsprach. Sie h<strong>at</strong> schon damals gewusst, dass mehr in<br />
der Rolle steckt, als viele andere darin gesehen hätten, und h<strong>at</strong> dieses Wissen in ihre Darstellung<br />
eingebracht. Ganz abgesehen davon, macht es sehr viel Spaß, mit ihr zu arbeiten, und es ist<br />
wundervoll, sie um sich zu haben. Sie beflügelt alle, und jeder versucht, für sie das Beste zu<br />
geben – was großartig ist.”<br />
Ergänzt werden die beiden starken Frauen in Johns Leben durch die Männer, mit denen sie<br />
zusammenlebten: Julias Lebensgefährte Bobby Dykins und Mimis Ehemann George Smith.<br />
Obwohl sie rel<strong>at</strong>iv kleine Rollen spielen, waren sie auf unterschiedliche Art ein wichtiger Teil von<br />
Johns Jugend.<br />
David Morrissey, Star der Trilogie RED RIDING („Red Riding“, 2009) und zahlreicher anderer TV-<br />
Dramen und Filme, denkt, dass anfangs John Bobby als Bedrohung empfunden h<strong>at</strong>. T<strong>at</strong>sächlich<br />
ging es zwischen beiden aber darum, dass Bobby Vorbehalte gegen das Aufleben der Beziehung<br />
zwischen John und seiner Mutter h<strong>at</strong>te, weil er sich Sorgen um den potenziellen Schaden für beide<br />
machte.<br />
Da Morrissey in Liverpool ausgewachsen ist, war ihm die Geschichte der Be<strong>at</strong>les sehr vertraut:<br />
„Als junger Mann durch die Straßen von Liverpool zu gehen, ist besonders, weil es dieselben<br />
Straßen sind, durch die auch schon die Be<strong>at</strong>les gegangen sind. Ich kannte ihre Geschichte sehr<br />
gut und konnte gleich wieder in sie eintauchen. Ich glaube, dass die Zeit, in der der Film spielt,<br />
sehr formende Jahre waren und dass das Schicksal, das ihm widerfährt, ihn zu dem Lennon<br />
machte, den wir kennen. Ich finde es fantastisch, sich auf diese Periode zu konzentrieren, und es<br />
ist ein wunderbares Drehbuch dabei entstanden.”<br />
David Threlfall spielt Mimis Ehemann und Johns Onkel, George Smith, den John sehr liebte. Durch<br />
Georges plötzlichen Tod nach einem Herzinfarkt war der Teenager am Boden zerstört. Aber<br />
George hinterließ auch ein wichtiges Erbe: Er kaufte John seine erste Mundharmonika und<br />
förderte seine Liebe zur Musik.<br />
„Diese beiden Figuren sind für die Geschichte absolut wesentlich”, erklärt Sam, „weil es um einen<br />
Mann geht, dessen Tod Johns Lebensweg erst ermöglichte und einen anderen Mann, der fast zum<br />
Hindernis auf diesem Weg wurde. Es war wichtig, dass ein so hervorragender Schauspieler wie<br />
David Threlfall die Rolle von Onkel George spielt, weil sein Tod der Auslöser für Johns Suche<br />
nach seiner Mutter ist. Onkel George bedeutete Wärme und Herzlichkeit für John, und deshalb war<br />
es wichtig, dass man seinen Humor und seine Liebe für John und was sein Verlust bedeutet,<br />
nachempfinden kann, um John bei seinem nächsten Schritt zu begleiten. Und dann ist da noch<br />
Bobby, charism<strong>at</strong>isch, sexy und brutal – Eigenschaften, die David Morrissey in seiner Darstellung<br />
wunderbar einfängt. Zwischen ihm und John besteht fast eine Art Rivalität und Eifersucht in Bezug<br />
auf Julias Liebe.”<br />
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Die Besetzung der „Quarrymen“<br />
Die richtigen Darsteller für „The Quarrymen" zu finden, war ein schwieriger Prozess, denn es ging,<br />
wie Sam Taylor Wood erläutert, nicht darum, Doppelgänger zu finden, sondern vielmehr Jungs zu<br />
finden, die das Wesen der Band verkörpern konnten.<br />
McCartney wird von dem 17-jährigen Thomas Brodie Sangster (TATSÄCHLICH… LIEBE, „Love<br />
Actually", 2003) gespielt. Obwohl er ursprünglich für die Lennon-Rolle vorsprach, h<strong>at</strong>te er<br />
schließlich doch das Gefühl, dass ihn mit dem jungen McCartney mehr verbindet. „Ich sehe<br />
Lennon wirklich nicht sehr ähnlich, die Nase und das ganze Gesicht stimmen einfach nicht. Sie<br />
b<strong>at</strong>en mich dann noch einmal zu kommen, um zusammen mit Aaron für die Rolle von Paul<br />
vorzusprechen. Wir gingen einige Szenen durch und dann bekam ich die Zusage. Erst danach<br />
wurde mir klar, dass ich jemanden spielen würde, der, seit er 15 Jahre alt ist, in der Öffentlichkeit<br />
steht und den alle Welt sehr gut kennt. Es schränkt einen unheimlich ein, weil man sich die Rolle<br />
nicht einfach zu eigen machen kann. Man kann nicht irgendeinen Liverpooler Dialekt sprechen,<br />
man muss Paul McCartneys Liverpooler Dialekt treffen, und auch die Augen, den Mund und die<br />
Augenbrauen etc. wie er bewegen. Es war total anders als alles, was ich vorher gemacht h<strong>at</strong>te, so<br />
dass ich anfangs ziemliche Angst h<strong>at</strong>te. Aber nachdem ich einmal drin war, lief es großartig.”<br />
Vervollständigt wurden die zukünftigen Be<strong>at</strong>les durch Sam Bell, der zum ersten Mal vor der<br />
Kamera steht und der begeistert war, den jungen George Harrison zu spielen, obwohl er<br />
ursprünglich für die Rolle von Paul McCartney vorgesprochen h<strong>at</strong>te.<br />
„Von ihm gibt es aus dieser Zeit keine Filme, deshalb konnte ich mich nur an Fotos orientieren. Im<br />
Drehbuch ist er 15 Jahre alt. Ich musste also jünger aussehen und höher sprechen. Ich war ganz<br />
verrückt nach George Harrison und habe mir alles M<strong>at</strong>erial über ihn besorgt und genau studiert,<br />
wie er Gitarre spielt und so weiter. Es war großartig und fiel mir sehr leicht, weil ich ihn von den<br />
Be<strong>at</strong>les am meisten mag.”<br />
Eine weitere wichtige Rolle spielte John Lennons bester Freund während der Schulzeit und<br />
danach, Pete Shotton, der von dem Newcomer Josh Bolt gespielt wird. Der in Liverpool geborene<br />
Josh h<strong>at</strong>te den Vorteil, dass sein Dialekt echt war und er mit der Geschichte und der Kultur der<br />
Be<strong>at</strong>les groß geworden ist, aber leider gibt er nur sehr wenige Inform<strong>at</strong>ionen über Shotton.<br />
„Ich habe versucht, im Internet mehr über ihn herauszufinden, da ich wusste, dass er ein Buch<br />
geschrieben h<strong>at</strong>te. Ich fand auch einiges heraus, musste aber auch feststellen, dass er seine<br />
Priv<strong>at</strong>sphäre sehr schützt. Leider konnte ich nicht mit ihm persönlich sprechen, würde mich aber<br />
sehr freuen, ihn irgendwann einmal zu treffen. Er war die rechte Hand von John; alles, was John<br />
machte, wurde von Pete kopiert, weil John der Coolere war. Jedenfalls habe ich mir ihre<br />
Beziehung so vorgestellt; sie h<strong>at</strong>ten sogar eine eigene Sprache. Sie waren sich sehr nah, und<br />
selbst als John zu den ganz Großen gehörte, blieben sie weiter Freunde – bis zu seinem Tod.”<br />
Taylor-Wood war von der Besetzung der Rollen begeistert. „Wir mussten eine sehr schwierige<br />
Entscheidung treffen. Wir wollten nicht mit Doppelgängern arbeiten, weil es uns wichtiger war,<br />
dass jemand das Wesen von Lennon, McCartney und den anderen zum Ausdruck bringen kann<br />
und ganz in ihre Welt eintaucht. Ich bin sehr glücklich mit den Darstellern, die wir gefunden haben,<br />
sie haben eine beeindruckende Leistung erbracht. Wir h<strong>at</strong>ten Schauspieler, die keine Musiker<br />
sind, und Musiker, die keine Schauspieler sind, was eine ganz schöne Herausforderung war, aber<br />
auch eine ganz wunderbare Aufgabe. Ich habe sehr gerne mit allen zusammengearbeitet. Einige<br />
sind unglaublich talentiert und werden es nach diesem Film noch weit bringen, und es ist großartig,<br />
dabei gewesen zu sein.”<br />
Da einige der Jungs aus der Band schon Musikinstrumente spielten, mussten vor allem ihre<br />
Schauspielkünste verbessert werden. Für Aaron war allerdings die große Herausforderung, dass<br />
er sowohl Singen als auch Gitarrespielen lernen musste. Schon Wochen vor Drehbeginn fing er an<br />
zu üben. „Ungefähr einen Mon<strong>at</strong>, bevor ich mit den Jungs im Studio arbeiten sollte, nahm ich<br />
Unterricht bei unserem Musiklehrer Ben Parker. Als ich schließlich zu ihnen stieß, zeichneten die<br />
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anderen Jungs gerade die Songs auf, die die Quarrymen auf ihren Originalinstrumenten – einem<br />
Besenstiel-Bass, einem Waschbrett etc. – gespielt h<strong>at</strong>ten. Ich war vor meinem ersten Studioauftritt<br />
sehr aufgeregt, weil die anderen richtige Musiker waren und ich ganz offensichtlich keiner. Aber<br />
Ben h<strong>at</strong> mir ganz fantastisch geholfen und mein Selbstvertrauen gestärkt – in dieser Beziehung<br />
h<strong>at</strong> er sich sehr gut um mich gekümmert. Während dieser ersten Studio-Session machten mich die<br />
anderen ein bisschen nervös, weil ich zum ersten Mal vor Fremden singen und Gitarre spielen<br />
musste. Mir war aber auch klar, dass zu diesem Zeitpunkt meine Vorbereitung erst halb<br />
abgeschlossen war und wir uns noch mitten in dem Prozess befanden. Es war wichtig, das Eis zu<br />
brechen und einfach loszulegen.”<br />
Johnson wurde ein echter Fan der Musik aus jener Zeit. „Die Musik ist super, Elvis und Buddy<br />
Holly, Wanda Jackson – ich höre mir die Songs total gerne an und tanze dazu. Der Rock-„n‟-Roll-<br />
Rhythmus ist toll und macht mir riesigen Spaß. Ein bisschen vermisse ich es sogar, weil es mir<br />
echt Spaß gemacht h<strong>at</strong>, mit der Band rumzualbern, im Studio zu chillen, mich an den Instrumenten<br />
auszuprobieren und viel zu lachen und zu singen.”<br />
Die Dreharbeiten zu NOWHERE BOY – das Produktionsdesign<br />
Als Erstes engagierte Sam den erfahrenen Kameramann Seamus McGarvey (ABBITTE,<br />
„Atonement", 2007), der mit ihr schon seit über einem Jahrzehnt an verschiedenen Projekten,<br />
darunter auch LOVE YOU MORE, zusammengearbeitet h<strong>at</strong>te.<br />
„Ich arbeite mit Sam seit ungefähr zwölf Jahren zusammen, und sie wollte die ganze Zeit schon<br />
einen Spielfilm realisieren. Während ich mit Anthony Minghella, dem sie sehr nahe stand, in<br />
Botswana THE NO. 1 LADIES DETECTIVE AGENCY (2008) drehte, gab es mehrere Gespräche<br />
über ein anderes Spielfilmprojekt, das Sam machen wollte. Aber Anthony war der Auffassung,<br />
dass Sam erstmal einen Kurzfilm drehen sollte, bevor sie sich an einen abendfüllenden Spielfilm<br />
wagt. Vor allem, weil sie dadurch die filmische Erzählform besser kennenlernen konnte und es bei<br />
der Finanzierung des langen Films helfen würde. Also drehten wir LOVE YOU MORE, was eine<br />
tolle Erfahrung war, und ich denke, es war der perfekte Film, um die Möglichkeiten des Mediums<br />
auszuloten. Ich mochte den Kurzfilm sehr, und danach folgte auch ziemlich schnell schon<br />
NOWHERE BOY.”<br />
Obwohl er eigentlich schon für einen anderen Film vorgesehen war, h<strong>at</strong>te das Schicksal ein<br />
Einsehen, und so stand McGarvey dann doch zur Verfügung. Sam erzählt: „Es war ein Geschenk<br />
des Himmels, dass ich Seamus ins Team holen konnte, weil er eigentlich schon bei einem<br />
anderen Film zugesagt h<strong>at</strong>te, aber ich habe ihm so ein schlechtes Gewissen gemacht, dass er<br />
schließlich zusagte! Es war wie bei Robert (Bernstein), ich rief Seamus immer wieder an und sagte<br />
ihm: ‚Du musst den Film machen, es ist mein erster Film und du liebst John Lennon. Du kannst es<br />
einfach nicht nicht machen!„"<br />
McGarvey erzählt, dass sie dank ihrer jahrelangen Zusammenarbeit fast schon auf telep<strong>at</strong>hische<br />
Weise kommunizierten. „Unsere Art zu arbeiten ist schon ganz besonders. Sam h<strong>at</strong> es gerne sehr<br />
ruhig am Set, und deshalb kommunizieren wir mit Klicklauten – wie die Delfine – es war fast schon<br />
Gedankenübertragung. Ich weiß welche Bilder und welches Licht sie bevorzugt. Wir haben im<br />
Vorfeld viel vorbereitet, und sobald sie sah, dass wir etwas eingerichtet haben, das ihr nicht gefiel,<br />
gab sie mir sofort Bescheid. Es ist toll, dass wir fast wortlos zusammenarbeiten können. An den<br />
meisten Tagen fuhren wir gemeinsam im Auto zur Arbeit und zurück. Es war klasse, dass wir –<br />
während wir im Stau standen – die Möglichkeit h<strong>at</strong>ten, das Drehbuch durchzugehen und den<br />
Drehplan für den nächsten Tag zu besprechen. Am Ende des Arbeitstages ganz entspannt und<br />
offen für alles die Arbeit des nächsten Tages vorzubereiten, ist wirklich eine angenehme Art zu<br />
arbeiten.”<br />
Ebenso reibungslos wie die Zusammenarbeit auf praktischer Ebene war auch die kre<strong>at</strong>ive: Beide<br />
h<strong>at</strong>ten sehr genaue Vorstellungen, wie der Film aussehen sollte. Und zwar nicht, wie Seamus<br />
erklärt, der schmutzig-graue Doku-Drama-Stil, den einige Leute bei einem Film im Nachkriegs-<br />
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Liverpool erwarten würden: „Wir wollten den Film auf keinen Fall im Stil der britischen<br />
Sozialdramen der 50er und 60er Jahre drehen, nur weil er im Nachkriegs-Liverpool in den 50er-<br />
Jahren während der wirtschaftlich schwierigen Phase spielt. Der Film sollte trotzdem einen ganz<br />
eigenen Zauber haben. John besaß diese unglaubliche Energie, und um seinen Start ins Leben zu<br />
zeigen, wollten wir visuell etwas heraufbeschwören, das auch ein bisschen sexy ist, und mit dieser<br />
Idee haben wir bei der Gestaltung des Films gespielt.”<br />
Den Produzenten und auch Sam war es sehr wichtig, so viel wie möglich in Liverpool zu drehen,<br />
wobei das größte Problem war, dass sich die Stadt in den letzten 50 Jahren sehr verändert h<strong>at</strong>.<br />
Für den Produzenten Kevin Loader war die größte Schwierigkeit, Liverpool so zu zeigen, wie es in<br />
den späten 50er Jahren ausgesehen haben musste. Er erklärt das Problem: „Selbst vom Royal<br />
Liver Building ist es mittlerweile fast unmöglich, Aufnahmen zu machen, weil es so eng von<br />
schönen neuen Hochglanz-Gebäuden umgeben ist, die sich teilweise sogar noch im Bau befinden.<br />
Die Gegend um Woolton, wo John aufwuchs, ist dagegen fast unverändert und gehört zu den sehr<br />
grünen Vororten von Liverpool – so konnten wir zumindest die Kindheits-Szenen in Allerton und<br />
Woolton drehen.”<br />
„Die andere tolle Sache an Liverpool ist, dass die meisten Menschen mit der Geschichte der<br />
Be<strong>at</strong>les sehr vertraut sind – was sowohl gut als auch schlecht ist. Manchmal h<strong>at</strong>ten wir das Gefühl,<br />
als ob wir einen Film über die Frühkirche drehen würden – je nachdem, mit wem man gerade<br />
sprach, erhielten wir die Wahrheit nach St. John oder St. Mark, weil jeder in Liverpool einen<br />
Cousin h<strong>at</strong>, der mit John oder Paul befreundet war oder ein Tantchen, das mit einem von den<br />
beiden ausgegangen ist oder mit ihnen zur Schule ging oder was auch immer. Weil später aus<br />
ihnen die Be<strong>at</strong>les wurden, entwickelte sich Liverpool zum Wallfahrtsort für Menschen aus aller<br />
Welt, und deshalb musste auch der Film seine Wallfahrt dorthin machen.”<br />
Auch Kostümdesigner Julian Day (CONTROL) wollte das Gefühl von Spaß und Lebendigkeit vom<br />
Liverpool der 50er Jahre einfangen und nicht den trüben, altmodischen Look aufgreifen, den die<br />
Kostüme in vielen historischen Stücken haben. Seine Vorstellung passte perfekt zum<br />
Produktionsdesign. „Ich habe das Drehbuch gelesen und recherchiert, hauptsächlich n<strong>at</strong>ürlich über<br />
die 50er-Jahre-Mode, aber auch über Lennon und ‚The Quarrymen„ und schränkte meine Suche<br />
dann auf Liverpool in den 50er Jahren ein. Gedeckte Farben sind völlig in Ordnung, aber dies ist<br />
ein Film über Rock ‟n' Roll und Sinnlichkeit. Es ist ein lustiges und aufregendes Drama, und ich<br />
wollte nicht, das die Kleidung wie vom Regen durchweicht und trostlos aussieht, so wie die 1950er<br />
manchmal in Filmen dargestellt werden."<br />
Er h<strong>at</strong>te auch sehr genaue Vorstellungen, wie Mimi und Julia aussehen sollten und wie ihre Kleider<br />
ihr unterschiedliches Wesen widerspiegeln sollten. „Wir haben uns während der Vorbereitung sehr<br />
ausführlich mit Sam und Seamus unterhalten und haben entschieden, dass Mimis Farben blau,<br />
grün, grau und braun sein sollten. Ihre Kleidung steht für die 40er Jahre, die auf dem Weg in die<br />
50er sind und Julias entsprechen mehr den 50er Jahren, die auf dem Sprung in die 60er sind. Sie<br />
trägt viele Farben, vor allem verschiedene Rot-Töne. Uns gefiel auch die Idee, dass John zu<br />
Hause eher 40er-Jahre-Klamotten in blau, grau und grün trägt, die schon ein bisschen von den<br />
50ern beeinflusst sind. Und die Idee, dass durch die Begegnung mit seiner Mutter nicht nur sein<br />
musikalischer Geschmack, sondern auch sein Gefühl für Kleidung beeinflusst wird, was man in<br />
einer Veränderung der Farben und der Farbtöne seiner Kleidung vom ersten Treffen mit seiner<br />
Mutter an bis zum Ende des Films beobachten kann.”<br />
Für den Schnitt entschied sich Sam für einen weiteren Schützling von Anthony Minghella: Lisa<br />
Gunning, die auch schon Sams Kurzfilm LOVE YOU MORE geschnitten h<strong>at</strong>te. Lisa erzählt, dass<br />
Minghella sie sehr beeinflusst habe. „Anthony h<strong>at</strong> mich in allen Lebensbereichen ber<strong>at</strong>en. Und er<br />
h<strong>at</strong> mir unglaublich viel über Film beigebracht, wie man Dinge sieht und erlebt. Er h<strong>at</strong> mir klar<br />
gemacht, dass man eigentlich alles im Schneideraum nach seinen Wünschen manipulieren kann,<br />
man muss nur offen dafür sein. Er h<strong>at</strong>te ein unglaubliches Talent, einen Film zu gestalten und den<br />
Entstehungsprozess zu kontrollieren. Ich habe alles von ihm gelernt.”<br />
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Ihr gegenseitiges Vertrauen und ihre Liebe zu ihrem gemeinsamen Freund Minghella war für Lisa<br />
auch der Grund, warum zwischen ihr und Sam während des Schnitts eine besondere Beziehung<br />
entstand: „Sam ist unglaublich großzügig und vermittelt einem auf wunderbare Art das Gefühl, frei<br />
zu sein. Und sie ist sehr offen für Vorschläge, vorausgesetzt, sie entsprechen ihrer Vision für den<br />
Film. Dadurch h<strong>at</strong>te ich das Gefühl, dass ich mich richtig reinstürzen konnte, dass ich etwas<br />
wagen und sehr rigoros mit dem M<strong>at</strong>erial umgehen konnte, um ihr dann das Ergebnis zu<br />
präsentieren. Ein bisschen Gedankenübertragung gehört n<strong>at</strong>ürlich auch dazu. Wir haben einen<br />
extrem ähnlichen Geschmack. Sie h<strong>at</strong> mir und der T<strong>at</strong>sache vertraut, dass wir aus dem Bauch<br />
heraus ganz ähnlicher Auffassung waren, wie mit dem M<strong>at</strong>erial umgegangen werden sollte.”<br />
Für Taylor-Wood gab es nach der Fertigstellung des Films keine Frage, wem er gewidmet werden<br />
sollte. „Ohne besonders verrückt klingen zu wollen, h<strong>at</strong>ten Lisa und ich ganz oft das Gefühl, dass<br />
wir in gewisser Weise Anthonys Anwesenheit im Film spüren können. Ich glaube, es liegt daran,<br />
dass er sehr glücklich über unsere Zusammenarbeit gewesen wäre, und er wäre auch froh über<br />
das Gefühl, immer noch ein Teil davon zu sein. Ich bin fest entschlossen, ihm diesen Film zu<br />
widmen.”<br />
Auf die unausweichliche Frage, was denn Be<strong>at</strong>les-Fans von dem Film halten werden, antwortet<br />
Kevin Loader: „John-Lennon-Fans werden autom<strong>at</strong>isch an dem Film interessiert sein. Und selbst<br />
wenn man kein Lennon-Fan ist, ist er aus meiner Sicht ebenso interessant, weil es um<br />
Schwierigkeiten geht, die sehr menschlich sind. Außerdem ist die Konstell<strong>at</strong>ion sehr interessant –<br />
ein Junge zwischen zwei Frauen. Es geht um die Ansprüche, die an ihn gestellt werden und was<br />
jeder vom anderen erwartet und um den emotionalen Ballast, der damit verbunden ist. Daraus<br />
entsteht eine sehr fesselnde Geschichte, ganz unabhängig davon, ob der Junge nun John Lennon<br />
ist oder nicht. Aber die T<strong>at</strong>sache, dass der Junge t<strong>at</strong>sächlich Lennon ist, macht das Ganze nur<br />
noch interessanter, weil wir wissen, was er später gemacht h<strong>at</strong> und was aus ihm wurde. Im<br />
Gegens<strong>at</strong>z zu einem reinen Musiker-Porträt versucht der Film, nicht einfach die Karriere<br />
nachzuzeichnen. Der Film versucht eher, einen sehr lebendigen Einblick davon zu geben, wie das<br />
emotionale Rückgr<strong>at</strong> des Jungen geformt wurde, der John Lennon werden sollte.”<br />
Tessa Ross, die Chefin von Film4, ist überzeugt, dass Sam Taylor-Wood eine lange und<br />
erfolgreiche Karriere als Filmregisseurin vor sich h<strong>at</strong>, und als Kollegin und Freundin des<br />
verstorbenen Anthony Minghella ist sie sich außerdem sicher, dass er unglaublich stolz auf ihre<br />
Leistung gewesen wäre. „Ich denke, dass er der Meinung wäre, dass Sam die richtigen Fragen<br />
gestellt h<strong>at</strong> und die richtigen Wege gegangen ist. Er war ihr sehr zugetan und fand sie wundervoll.<br />
Es ist wirklich schade, dass wir diesen Weg ohne ihn gehen mussten, aber wenn ich in die Zukunft<br />
sehe, bin ich überzeugt, dass sie alles erreichen kann, was sie will. Sie h<strong>at</strong> die Kraft, die Weitsicht<br />
und den Ehrgeiz, aber ganz besonders auch die Neugierde, alles zu erreichen.”<br />
Seamus McGarvey, der seit über zwölf Jahren ein Freund und Kollege ist, bewundert Taylor-Wood<br />
sehr: „In all den Jahren, die ich Sam nun schon kenne, h<strong>at</strong>te sie immer diesen Schwung und diese<br />
Energie. Sie blickt immer nach vorne und besitzt eine unglaubliche künstlerische Power, bei der<br />
ich das Gefühl habe, dass sie sie schon immer h<strong>at</strong>te. Vielleicht wurde sie durch den Kampf gegen<br />
ihre Krebserkrankung vor einigen Jahren beeinträchtigt, aber ich habe bei unserer<br />
Zusammenarbeit festgestellt, dass sie eine unglaubliche kre<strong>at</strong>ive Energie freisetzen kann. Sie<br />
packt die Sachen an und man spürt regelrecht, wie sie sich ins Zeug legt. Ihre Power überträgt<br />
sich auf andere Menschen. Es ist fantastisch, das zu beobachten.”<br />
Die Fertigstellung ihres ersten Spielfilms bedeutet für Sam ein großes Erfolgserlebnis. „Ich bin so<br />
stolz, dass wir es zusammen geschafft haben, diesen Film zu machen. Es war ein unglaubliches<br />
Gemeinschaftserlebnis. Ich habe das Gefühl, dass wir genau den Film gemacht haben, den ich mir<br />
vorgestellt h<strong>at</strong>te, und im Moment gibt es nichts, was ich ändern würde. Er fühlt sich genau richtig<br />
an, und ich bin sehr glücklich mit dem Ergebnis.”<br />
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DIE BESETZUNG<br />
AARON JOHNSON – John Lennon<br />
Mit seinen 20 Jahren kann der in High Wycombe in England geborene Aaron Johnson bereits auf<br />
viel Schauspielerfahrung und eine ganze Reihe von Erfolgen zurückblicken. Er spielte unter der<br />
Regie von Neil Burger den jungen Edward Norton in dem Oscar ® -nominierten und preisgekrönten<br />
Film THE ILLUSIONIST. Außerdem war er an der Seite von Jackie Chan und Owen Wilson in<br />
SHANGHAI KNIGHTS zu sehen sowie in HERR DER DIEBE mit Caroline Goodall und Jasper<br />
Harris und in dem britischen Independent-Film DUMMY (2008).<br />
Johnson tr<strong>at</strong> in der Teen-Komödie FRONTALKNUTSCHEN der britischen Regisseurin Gurinder<br />
Chadha auf und war in mehreren in Großbritannien sehr beliebten TV-Serien zu sehen, darunter<br />
„Fe<strong>at</strong>her Boy", „Family Business", „Nearly Famous" und „Talk To Me". Im Kino spielte er zuletzt die<br />
Hauptrolle in der erfolgreichen Comic-Verfilmung KICK-ASS neben Nicolas Cage und Christopher<br />
Mintz-Plasse unter der Regie von M<strong>at</strong>thew Vaughn. KICK-ASS 2: BALLS TO THE WALL befindet<br />
sich bereits in der Vorbereitung.<br />
Filmografie (Auswahl):<br />
Titel<br />
Regie<br />
<strong>2010</strong> KICK-ASS M<strong>at</strong>thew Vaughn<br />
(Kick-Ass)<br />
2009 NOWHERE BOY Sam Taylor-Wood<br />
(Nowhere Boy)<br />
2008 FRONTALKNUTSCHEN Gurinder Chadha<br />
(Angus, Thongs and Perfect Snogging)<br />
2006 THE ILLUSIONIST Neil Burger<br />
(The Illusionist)<br />
2005 HERR DER DIEBE Richard Claus<br />
(The Thief Lord)<br />
2003 SHANGHAI KNIGHTS David Dobkin<br />
(Shanghai Knights)<br />
KRISTIN SCOTT THOMAS – Mimi<br />
Die preisgekrönte Schauspielerin Kristin Scott Thomas wird weltweit für ihr Talent, ihre Eleganz<br />
und die Hingabe an ihre Zunft geschätzt. Sie schreckt vor keiner Herausforderung zurück und setzt<br />
alles daran, sich nicht zu wiederholen. So entstand eine außergewöhnliche Liste von gefeierten<br />
Film-, Fernseh- und The<strong>at</strong>er-Auftritten.<br />
Zuletzt war Scott Thomas u.a. in DIE AFFÄRE zu sehen, der auf dem Toronto Film Festival 2009<br />
Premiere feierte. Der Film brachte ihr begeisterte Kritiken ein und wurde in Frankreich erfolgreich<br />
im Kino gezeigt. Zahlreiche neue Projekte befinden sich in der Produktion, so schloss Scott<br />
Thomas die Dreharbeiten zu CRIME D'AMOUR (<strong>2010</strong>) von Alain Corneau und ELLE S'APPELAIT<br />
SARAH (<strong>2010</strong>) von Gilles Paque Brenner ab, im Dreh befindet sich derzeit BEL AMI (2011) mit<br />
Robert P<strong>at</strong>tinson, Uma Thurman und Christina Ricci.<br />
2008 spielte sie eine der Hauptrollen in dem französischen Film SO VIELE JAHRE LIEBE ICH<br />
DICH von Phillipe Claudel, erhielt dafür eine Golden Globe-, eine Cesar- und eine BAFTA-<br />
Nominierung und wurde von der Europäischen Filmakademie sowie beim London Film Critics<br />
Award als Beste Schauspielerin ausgezeichnet. Im selben Jahr gab sie auch ihr Broadway-Debüt<br />
in „The Seagull", für das sie mit ausgezeichneten Kritiken bedacht wurde – Variety nannte ihre<br />
Darstellung „fesselnd" und die New York Times schrieb „hervorragend". Während der Aufführung<br />
17
des Stücks am Londoner Royal Court The<strong>at</strong>re wurde sie mit einem Olivier Award als Beste<br />
Schauspielerin ausgezeichnet.<br />
Scott Thomas gewann weltweit erstmals die Zuneigung des Publikums sowie die Anerkennung der<br />
Kritiker mit ihrer Rolle in dem Oscar ® -prämierten Drama DER ENGLISCHE PATIENT des<br />
Regisseurs Anthony Minghella, in dem sie neben Ralph Fiennes und Juliette Binoche zu sehen<br />
war. Über ihre Darstellung schrieb der US-Filmkritiker Kenneth Turan: „Scott Thomas überzeugt<br />
mit einer hinreißenden, unwiderstehlichen Darstellung, die einem ohnehin schon beeindruckenden<br />
Talent weitere unerwartete und neue Dimensionen hinzufügt." Für ihre Rolle wurde sie vom<br />
N<strong>at</strong>ional Board of Review ausgezeichnet und für einen Golden Globe, einen BAFTA und einen<br />
Screen Actors Guild Award nominiert.<br />
Nach ihrem US-Filmdebüt in UNDER THE CHERRYMOON – UNTER DEM KIRSCHMOND<br />
(„Under the Cherrymoon“, 1986) von Prince folgte der mit großem Beifall bedachte Film VIER<br />
HOCHZEITEN UND EIN TODESFALL von Mike Newell, für den Scott Thomas mit einem BAFTA<br />
Award als Beste Nebendarstellerin ausgezeichnet wurde. Im Laufe ihrer weiteren Karriere drehte<br />
sie mit Regisseuren wie Brian DePalma, Robert Redford, Sydney Pollack, Roman Polanski und<br />
Paul Schrader.<br />
2001 gehörte Scott Thomas zum Ensemble von Robert Altmans gefeiertem, Oscar ® -gekröntem<br />
Film GOSFORD PARK. Die Schauspielertruppe, zu der auch Maggie Smith, Helen Mirren, Michael<br />
Gambon, Ryan Phillippe, Derek Jacobi, Alan B<strong>at</strong>es, Emily W<strong>at</strong>son und Bob Balaban zählten,<br />
wurde mit zahlreichen Auszeichnungen und Nominierungen bedacht, darunter auch SAG und<br />
Broadcast Film Critics‟ Awards für das Beste Ensemble.<br />
Scott Thomas, die seit ihrem 19. Lebensjahr in Paris lebt und fließend Französisch spricht, ist<br />
schon in mehreren französischen Filmen aufgetreten, darunter KEIN STERBENSWORT („Ne le<br />
dis à personne“, 2006) von Guillaume Canet, LA DOUBLURE (2006) von Francis Veber und<br />
PETITES COUPURES (2002) von Pascal Bonitzer.<br />
Im Fernsehen war Kristin Scott Thomas in einer Reihe von beliebten Mini-Serien und TV-Filmen zu<br />
sehen, beispielsweise „Gulliver's Travels", „Belle Èpoque", „Body and Soul", „Weep No More", „My<br />
Lady" und „The Secret Life of Ian Fleming". Zu ihren The<strong>at</strong>erarbeiten zählen Auftritte in<br />
Neuinszenierungen von Pirandellos „As You Desire Me" und Tschechows „Three Sisters" im<br />
Londoner Playhouse The<strong>at</strong>re.<br />
Scott Thomas wurde im Südwesten von England geboren und begann ihre Schauspielausbildung<br />
als Teenager in der Pariser École N<strong>at</strong>ionale des Arts et Technique de Théâtre.<br />
Filmografie (Auswahl):<br />
Titel<br />
Regie<br />
2009 NOWHERE BOY Sam Taylor-Wood<br />
Nowhere Boy<br />
SHOPAHOLIC – DIE SCHNÄPPCHENJÄGERIN P. J. Hogan<br />
(Confessions of a Shopaholic)<br />
DIE AFFÄRE<br />
C<strong>at</strong>herine Corsini<br />
(Partir)<br />
2008 SO VIELE JAHRE LIEBE ICH DICH Philippe Claudel<br />
(Il y a longtemps que je t'aime)<br />
DIE SCHWESTER DER KÖNIGIN<br />
Justin Chadwick<br />
(The Other Boleyn Girl)<br />
EASY VIRTUE –<br />
Stephan Elliott<br />
EINE UNMORALISCHE EHEFRAU<br />
(Easy Virtue)<br />
2007 THE WALKER Paul Schrader<br />
(The Walker)<br />
18
2001 GOSFORD PARK Robert Altman<br />
(Gosford Park)<br />
1999 BEGEGNUNG DES SCHICKSALS Sydney Pollack<br />
(Random Hearts)<br />
1998 DER PFERDEFLÜSTERER Robert Redford<br />
(The Horse Whisperer)<br />
1996 MISSION: IMPOSSIBLE Brian DePalma<br />
(Mission: Impossible)<br />
DER ENGLISCHE PATIENT<br />
Anthony Minghella<br />
(The English P<strong>at</strong>ient)<br />
1993 VIER HOCHZEITEN UND EIN TODESFALL Mike Newell<br />
(Four Weddings and a Funeral)<br />
1992 BITTER MOON Roman Polanski<br />
(Bitter Moon)<br />
ANNE-MARIE DUFF – Julia<br />
Die Schauspielerin Anne-Marie Duff arbeitet sowohl im Film als auch auf der Bühne. Mit ihrer<br />
Hauptrolle in der Neuinszenierung von „Saint Joan" von Marianne Elliott eroberte sie 2007 das<br />
N<strong>at</strong>ional The<strong>at</strong>re im Sturm. Ihre Darstellung wurde mit Auszeichnungen wie dem Evening<br />
Standard The<strong>at</strong>re Award, dem Critics Circle Award und einer Nominierung für den Olivier Award<br />
bedacht. Außerdem erhielt sie für die Rolle der Cordelia in Richard Eyres Inszenierung von „King<br />
Lear" eine Nominierung für den Ian Charleson Award und einen Olivier Award für „Collected<br />
Stories" von Howard Davies im Londoner West End.<br />
2005 wurde sie für ihre unvergessliche Darstellung der Fiona in der TV-Serie „Shameless" für<br />
einen BAFTA-Award nominiert. Für diese Rolle war sie im Jahr zuvor schon von der IFTA<br />
(Independent Film and Television Alliance) als Beste Schauspielerin ausgezeichnet worden. 2007<br />
erhielt sie wieder eine BAFTA-Nominierung als Beste Schauspielerin für ihre herausragende<br />
Darstellung von Elizabeth I. in der TV-Serie „Elizabeth I – The Virgin Queen" („The Virgin Queen“,<br />
2006). Zu ihren weiteren Fernsehseharbeiten zählen die Serie „Charles II" von Joe Wright, der TV-<br />
Film „Doktor Schiwago" („Doctor Zhivago“, 2002) von Giacomo Campiotti und „Sinners" von Aisling<br />
Walsh, für den sie 2002 beim Monte Carlo und Shanghai Filmfestival jeweils als Beste<br />
Schauspielerin ausgezeichnet wurde.<br />
Ihre unvergessliche Darstellung der Margaret in Peter Mullans DIE UNBARMHERZIGEN<br />
SCHWESTERN verhalf dem Film zur Auszeichnung als Bester Film bei den Filmfestspielen in<br />
Venedig und Toronto. Sie war in FRENCH FILM (2008) neben Hugh Bonneville und Douglas<br />
Henshall zu sehen, der beim Monte Carlo Film Festival als Bester Film ausgezeichnet wurde, und<br />
in IS ANYBODY THERE? (2008) von John Crowley mit Michael Caine und David Morrissey.<br />
Zuletzt spielte sie an der Seite von Helen Mirren und Christopher Plummer in EIN RUSSISCHER<br />
SOMMER.<br />
FILMOGRAFIE (Auswahl)<br />
Titel<br />
Regie<br />
2009 NOWHERE BOY Sam Taylor-Wood<br />
(Nowhere Boy)<br />
EIN RUSSISCHER SOMMER<br />
Michael Hoffman<br />
(The Last St<strong>at</strong>ion)<br />
2007 GARAGE Lenny Abrahamson<br />
(Garage)<br />
2006 TAGEBUCH EINES SKANDALS Richard Eyre<br />
(Notes on a Scandal)<br />
2002 DIE UNBARMHERZIGEN SCHWESTERN Peter Mullan<br />
(The Magdalene Sisters)<br />
19
DAVID MORRISSEY – Bobby<br />
Der in Liverpool geborene David Morrissey studierte Schauspiel an der Royal Academy of<br />
Dram<strong>at</strong>ic Arts in London. Nach seinem Abschluss tr<strong>at</strong> er in verschiedenen, mit viel Kritikerlob<br />
bedachten TV-Serien auf, u.a. „Our Mutual Friend", „Clocking Off" und „Holding On" (für die er für<br />
den angesehenen RTS Award nominiert wurde), im sechsteiligen, für den BAFTA-Award<br />
nominierten BBC-Politdrama „Mord auf Seite eins“ („St<strong>at</strong>e of Play", 2003) und in dem umstrittenen<br />
TV-Drama „Doppelspitze“ („The Deal", 2003), in dem er unter der Regie von Stephen Frears den<br />
britischen Politiker Gordon Brown spielte. Zuletzt war er in „Red Riding" zu sehen, einer düsteren,<br />
sehr wuchtigen Serienkiller-Trilogie, die auf den Romanen von David Peace basiert.<br />
Zu seinen weiteren Filmen zählen HILARY & JACKIE („Hilary & Jackie“, 1998), SOME VOICES<br />
(2000), STONED („Stoned“, 2005) von Stephen Woolley, MEIN FREUND, DER<br />
WASSERDRACHE („The W<strong>at</strong>erhorse: Legend of the Deep", 2007) und in jüngster Zeit IS<br />
ANYBODY THERE? (2008) mit Michael Caine und Leslie Phillips.<br />
David besitzt auch eine eigene Produktionsfirma, Tubedale Films, mit der er P<strong>at</strong>rice Lecontes Film<br />
DAS ZWEITE LEBEN DES MONSIEUR MANESQUIER („L‟homme du train", 2002) mit Johnny<br />
Hallyday und Jean Rochefort co-produzierte.<br />
Filmografie (Auswahl):<br />
Titel<br />
Regie<br />
<strong>2010</strong> CENTURION Neil Marshall<br />
2009 NOWHERE BOY Sam Taylor-Wood<br />
(Nowhere Boy)<br />
RED RIDING TRILOGY<br />
Julian Jarrold, James Marsh, Anand Tucker<br />
(Red Riding: 1974 / 1980 / 1983)<br />
2008 DIE SCHWESTER DER KÖNIGIN Justin Chadwick<br />
(The Other Boleyn Girl)<br />
2006 THE REAPING – Stephen Hopkins<br />
DIE BOTEN DER APOKALYPSE<br />
(The Reaping)<br />
BASIC INSTINCT: NEUES SPIEL<br />
Michael C<strong>at</strong>on-Jones<br />
FÜR CATHERINE TRAMELL<br />
(Basic Instinct 2: Risk Addiction)<br />
2005 ENTGLEIST Mikael Håfström<br />
(Derailed)<br />
2001 CORELLIS MANDOLINE John Madden<br />
(Captain Corelli‟s Mandolin)<br />
DAVID THRELFALL – George<br />
Bekannt wurde der britische Schauspieler durch die Rolle des Frank Gallagher in der TV-Comedy-<br />
Serie „Shameless". David Threlfall zählt mittlerweile zu den beliebtesten britischen Fernsehstars<br />
und wurde mehrfach für seine Arbeit ausgezeichnet, darunter mit Best Comedy Performance 2006<br />
und als Bester Schauspieler bei den RTS Television Awards 2006.<br />
Zu seinen weiteren TV-Rollen gehört u.a. die des Keith Moran in „Spooks". Seinen Durchbruch im<br />
Fernsehen feierte er bereits 1983 in der Rolle des Smike in „The Life and Adventures of Nicholas<br />
Nickleby", für die mit einer Emmy-Nominierung als Best Supporting Actor in a Limited Series or<br />
Special bedacht wurde. Diese Rolle h<strong>at</strong>te David davor bereits in der gleichnamigen von Trevor<br />
Nunn inszenierten Aufführung der Royal Shakespeare Company viel Beifall und eine Tony-<br />
Nominierung als Bester Schauspieler (1982) eingebracht.<br />
20
Am N<strong>at</strong>ional The<strong>at</strong>re spielte er außerdem Bolingbroke in „Richard II" und Orgon in „Tartuffe".<br />
Davids Darstellung des Michael in „Someone Who‟ll W<strong>at</strong>ch Over Me" am Ambassadors The<strong>at</strong>re<br />
wurde 2006 mit einer Nominierung als Bester Schauspieler für die Olivier Awards ausgezeichnet.<br />
Filmografie (Auswahl):<br />
Titel<br />
Regie<br />
2009 NOWHERE BOY Sam Taylor-Wood<br />
(Nowhere Boy)<br />
2007 ELIZABETH – DAS GOLDENE KÖNIGREICH Shekhar Kapur<br />
(Elizabeth: The Golden Age)<br />
HOT FUZZ – ZWEI ABGEWICHSTE PROFIS Edgar Wright<br />
(Hot Fuzz)<br />
2003 MASTER AND COMMANDER: Peter Weir<br />
BIS ANS ENDE DER WELT<br />
(Master and Commander: The Far Side of the World)<br />
1990 DAS RUSSLANDHAUS Fred Schepisi<br />
(The Russia House)<br />
THOMAS BRODIE SANGSTER – Paul McCartney<br />
Thomas wurde 1990 in London geboren. Er tr<strong>at</strong> in verschiedenen Fernsehproduktionen auf, wie<br />
zum Beispiel „Doctor Who" und „Hitler – Aufstieg des Bösen“ („Hitler: The Rise of Evil"), in dem er<br />
den jungen Hitler spielte. Seinen Durchbruch feierte er 2003 in TATSÄCHLICH ... LIEBE von<br />
Richard Curtis als Sam, verliebter Nachwuchs-Drummer und Sohn von Liam Neeson.<br />
Filmografie (Auswahl):<br />
Titel<br />
Regie<br />
2009 NOWHERE BOY Sam Taylor-Wood<br />
(Nowhere Boy)<br />
BRIGHT STAR – MEINE LIEBE. EWIG. Jane Campion<br />
(Bright Star)<br />
2007 DIE LETZTE LEGION Doug Lefler<br />
(The Last Legion)<br />
2005 EINE ZAUBERHAFTE NANNY Kirk Jones<br />
(Nanny McPhee)<br />
2003 TATSÄCHLICH … LIEBE Richard Curtis<br />
(Love Actually)<br />
JOSH BOLT – Pete Shotton<br />
Josh begann als Dreizehnjähriger mit dem Schauspielen, als er versehentlich zu einem<br />
Vorsprechen von „Much Ado About Nothing" beim Liverpool Playhouse geschickt wurde, und h<strong>at</strong><br />
es seither nie bereut. In der Rolle des Pete Shotton in NOWHERE BOY spielt er zum zweiten Mal<br />
in einem Film mit. Seine erste Rolle h<strong>at</strong>te er in THE BE ALL AND END ALL (2009) mit Liza<br />
Tarbuck, der auf den Film Festivals in Chicago, Toronto, Sevilla und Rom gezeigt wurde.<br />
SAM BELL – George Harrison<br />
Sam Bell wurde 1991 in Crewe geboren und lebt jetzt in Winsford in Cheshire. Abgesehen von<br />
seiner Beteiligung an der The<strong>at</strong>ergruppe seiner Schule ist sein Auftritt als George Harrison in<br />
NOWHERE BOY seine erste Rolle. Er ist ein begabter Musiker, der seit seinem 12. Lebensjahr in<br />
21
einer Band spielt, mit der er damals Songs von den Be<strong>at</strong>les und den Kinks coverte. Seine aktuelle<br />
Band nennt sich „The Targets". Sam hofft, auch in Zukunft sein musikalisches Können mit dem<br />
Schauspielen verbinden zu können.<br />
OPHELIA LOVIBOND – Marie<br />
Bevor Ophelia anfing, Kinofilme zu drehen, tr<strong>at</strong> sie bereits mit 12 Jahren in der TV-Serie „The<br />
Wilsons" auf und spielte danach Alice Langdon in „Loving You", an die sich die Rolle von Rachel<br />
Barton in der Serie „Single" anschloss sowie die von Jade in „Holby City". Es folgten Rollen in<br />
„N<strong>at</strong>han Barley", „Messiah", „Lewis" und zuletzt die Rolle der Daisy in der Serie „FM".<br />
Ihr Spielfilmdebüt gab Lovibond in der Rolle der Bet in Roman Polanskis OLIVER TWIST („Oliver<br />
Twist“, 2005). Seit ihrem Abschluss an der Sussex University h<strong>at</strong> Ophelia eine ganze Reihe von<br />
Spielfilmen gedreht: LONDON BOULEVARD (<strong>2010</strong>) mit Keira Knightley und Colin Farrell,<br />
CHATROOM (<strong>2010</strong>) mit Aaron Johnson und 4.3.2.1 (<strong>2010</strong>) unter der Regie von Noel Clark, in dem<br />
sie eine der vier Hauptrollen spielt. Zuletzt stand sie für Ivan Reitmans NO STRINGS (2011) neben<br />
N<strong>at</strong>alie Portman und Ashton Kutcher vor der Kamera.<br />
22
DIE FILMEMACHERIN<br />
SAM TAYLOR-WOOD – Regisseurin<br />
Sam Taylor-Wood wurde 1967 in London geboren. Nach ihrem Abschluss am Goldsmiths College<br />
wurde sie Mitglied des Young British Artists' Movement. Ihre Arbeiten wurden weltweit in<br />
zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen präsentiert und sie wurde für den Turner Prize<br />
(1998) nominiert und 1997 als Most Promising Young Artist bei der Biennale in Venedig<br />
ausgezeichnet. Ihre Einzelausstellungen fanden u.a. in der Kunsthalle Zürich (1997), im Louisiana<br />
Museum of Modern Art, in Humlebaek (1997), im Hirshhorn Museum and Sculpture Garden in<br />
Washington DC (1999), im Museo Nacional Centro de Arte Reina Sofia in Madrid (2000), in der<br />
Hayward Gallery London (2002), im Russischen Sta<strong>at</strong>smuseum Sankt Petersburg (2004), im<br />
Museum für Zeitgenössische Kunst in Moskau (2004), im BALTIC in G<strong>at</strong>eshead (2006), Museum<br />
of Contemporary Arts Sydney (2006), Museum of Contemporary Arts Cleveland (2007) und im<br />
Contemporary Art Museum Houston (2007) st<strong>at</strong>t.<br />
2008 drehte Taylor-Wood ihren ersten Kurzspielfilm, der von P<strong>at</strong>rick Marber geschrieben und von<br />
Anthony Minghella produziert wurde. LOVE YOU MORE lief im Wettbewerb um die Goldene<br />
Palme in Cannes und wurde 2009 außerdem für einen BAFTA-Award nominiert. NOWHERE BOY<br />
ist ihr erster langer Spielfilm.<br />
DER STAB<br />
MATT GREENHALGH – Drehbuch<br />
M<strong>at</strong>t Greenhalgh begann in seiner Heim<strong>at</strong>stadt Manchester als Autor für Zeitschriften und<br />
Zeitungen, bevor er sich dem Drehbuchschreiben zuwandte. Anfangs arbeitete er fürs Fernsehen<br />
u.a. für die Serien „Cold Feet" und „Clocking Off", für die er jeweils eine BAFTA-Nominierung als<br />
Best New Writer erhielt.<br />
Sein erstes Kino-Drehbuch schrieb er für den Film CONTROL („Control“, 2007) über das Leben<br />
des Joy-Division-Sängers Ian Curtis, der von Orian Williams produziert und von Anton Corbijn<br />
inszeniert wurde. Seine Arbeit wurde mit dem renommierten Carl Foreman BAFTA Award<br />
ausgezeichnet. Der Film eröffnete 2007 die „Quinzaine des réalis<strong>at</strong>eurs" der Filmfestspiele in<br />
Cannes. Er gewann den Silver Hugo für Bestes Drehbuch beim Chicago Film Festival 2007 und<br />
wurde außerdem für die British Independent Film Awards als Bestes Drehbuch nominiert.<br />
Für sein Regiedebüt, den Kurzfilm ACID BURN (2009) mit Agyness Deyn und M<strong>at</strong>thew Beard,<br />
schrieb er auch das Drehbuch.<br />
SEAMUS MCGARVEY – Kamera<br />
Seamus McGarvey BSC wurde am 29. Juni 1967 in Armagh in Nordirland geboren und arbeitete<br />
als Porträtfotograf, bevor er sich an der Filmschule der University of Westminster in London<br />
einschrieb. Nach seinem Abschluss 1988 drehte er zuerst Kurz- und Dokumentarfilme, darunter<br />
„Skin", der für einen Royal Television Society Cinem<strong>at</strong>ography Award nominiert wurde, sowie<br />
„Atlantic" von Sam Taylor-Wood, der 1998 für den Turner Prize nominiert wurde.<br />
2004 wurde er von der Royal Photographic Society mit der namhaften Lumiere Medaille für seinen<br />
Beitrag zur Kunst der Kinem<strong>at</strong>ografie ausgezeichnet, und erhielt außerdem den Irish Film and<br />
Television Award sowie für ABBITTE Nominierungen u.a. für den Oscar ® und den BAFTA.<br />
Zuletzt drehte er THE NO. 1 LADIES DETECTIVE AGENCY (2008) für den verstorbenen Anthony<br />
Minghella sowie WE NEED TO TALK ABOUT KEVIN (2011) von Lynne Ramsay.<br />
23
Filmografie (Auswahl):<br />
Titel<br />
Regie<br />
2009 NOWHERE BOY Sam Taylor-Wood<br />
(Nowhere Boy)<br />
DER SOLIST<br />
Joe Wright<br />
(The Soloist)<br />
2007 ABBITTE Joe Wright<br />
(Atonement)<br />
2006 WORLD TRADE CENTER Oliver Stone<br />
(World Trade Center)<br />
2004 …UND DANN KAM POLLY John Hamburg<br />
(Along Came Polly)<br />
2002 THE HOURS Stephen Daldry<br />
(The Hours)<br />
2001 ENIGMA – DAS GEHEIMNIS Michael Apted<br />
(Enigma)<br />
2000 HIGH FIDELITY Stephen Frears<br />
(High Fidelity)<br />
DOUGLAS RAE – Produzent<br />
Douglas Rae gründete 1988 Ecosse Films, um Dokumentarfilme und Kulturprogramme zu<br />
produzieren. Seinen ersten Spielfilm produzierte er 1997: IHRE MAJESTÄT MRS. BROWN mit<br />
Judi Dench in der Hauptrolle. Der Film wurde insgesamt mit zwölf großen intern<strong>at</strong>ionalen<br />
Auszeichnungen bedacht, darunter eine BAFTA-Nominierung für den Produzenten des Jahres<br />
sowie zwei Oscar ® -Nominierungen.<br />
Douglas wurde 1997 von der Scottish Screen zum schottischen Filmemacher des Jahres ernannt,<br />
gewann den Scottish Icon Award for Innov<strong>at</strong>ion (2004) und wurde 2005 mit dem Silver Thistle<br />
Award für herausragende Leistungen für Schottland ausgezeichnet. Er gehörte von 2007 bis 2009<br />
zum Vorstand des BAFTA Film Committee.<br />
Filmografie (Auswahl):<br />
Titel<br />
Regie<br />
2009 NOWHERE BOY Sam Taylor-Wood<br />
(Nowhere Boy)<br />
BLACK DEATH<br />
Christopher Smith<br />
(Black De<strong>at</strong>h)<br />
2008 WIEDERSEHEN MIT BRIDESHEAD Julian Jarrold<br />
(Brideshead Revisited)<br />
2007 MEIN FREUND, DER WASSERDRACHE Jay Russell<br />
(The W<strong>at</strong>er Horse)<br />
GELIEBTE JANE<br />
Julian Jarrold<br />
(Becoming Jane)<br />
2001 DIE LIEBE DER CHARLOTTE GRAY Gillian Armstrong<br />
(Charlotte Gray)<br />
1997 IHRE MAJESTÄT MRS. BROWN John Madden<br />
(Mrs. Brown)<br />
24
ROBERT BERNSTEIN – Produzent<br />
Robert Bernstein kam 1994 zu Ecosse Films, um das Drama Department aufzubauen und wurde<br />
schließlich Geschäftsführer und Partner der Firma. Er war für die Entwicklung des Drehbuchs von<br />
IHRE MAJESTÄT MRS. BROWN verantwortlich und wurde dafür mit insgesamt zwölf wichtigen<br />
intern<strong>at</strong>ionalen Auszeichnungen bedacht, darunter zwei Oscar ® -Nominierungen. Danach fungierte<br />
er als Ausführender Produzent für DIE LIEBE DER CHARLOTTE GRAY mit C<strong>at</strong>e Blanchett.<br />
Zu seinen weiteren Produktionen gehört u.a. WILDERNESS („Wilderness“, 2006) über sechs<br />
jugendliche Straftäter, die während eines Aufenthalts auf einer einsames Insel gnadenlos von<br />
einem mysteriösen Killer gejagt werden.<br />
Robert war Ausführender Produzent bei zahlreichen Fernsehproduktionen, u.a. auch bei der sehr<br />
erfolgreichen Serie „Monarch of the Glen" sowie zuletzt bei „My Boy Jack" (2007), einem Film über<br />
Rudyard Kipling und seinen Sohn Jack, der während des Ersten Weltkriegs spielt und mit Daniel<br />
Radcliffe und Kim C<strong>at</strong>trall in den Hauptrollen besetzt ist.<br />
Filmografie (Auswahl):<br />
Titel<br />
Regie<br />
2009 NOWHERE BOY Sam Taylor-Wood<br />
(Nowhere Boy)<br />
BLACK DEATH<br />
Christopher Smith<br />
(Black De<strong>at</strong>h)<br />
2008 WIEDERSEHEN MIT BRIDESHEAD Julian Jarrold<br />
(Brideshead Revisited)<br />
2007 MEIN FREUND, DER WASSERDRACHE Jay Russell<br />
(The W<strong>at</strong>er Horse)<br />
GELIEBTE JANE<br />
Julian Jarrold<br />
(Becoming Jane)<br />
2001 DIE LIEBE DER CHARLOTTE GRAY Gillian Armstrong<br />
(Charlotte Gray)<br />
1997 IHRE MAJESTÄT MRS. BROWN John Madden<br />
(Mrs. Brown)<br />
KEVIN LOADER – Poduzent<br />
Kevin Loader zählt zu den bekanntesten britischen Filmproduzenten. Vor NOWHERE BOY<br />
produzierte er die Polit-Komödie IN THE LOOP (2009) von Armando Iannucci mit James<br />
Gandolfini, Tom Hollander, Peter Capaldi und Gina McKee. Er leitet seine Produktionsfirma Free<br />
Range Films zusammen mit dem Regisseur Roger Michell, der für die Firma u.a. VENUS (2006)<br />
nach einem Drehbuch von Hanif Kureishi drehte, für den Hauptdarsteller Peter O‟Toole mit<br />
Oscar ® - und Golden-Globe-Nominierungen als Bester Schauspieler bedacht wurde, sowie<br />
ENDURING LOVE („Enduring Love“, 2004) mit Daniel Craig und Samantha Morton und DIE<br />
MUTTER – THE MOTHER („The Mother", 2003), der auch von Kureishi geschrieben und mit<br />
Daniel Craig in der Hauptrolle besetzt wurde und der bei den Filmfestspielen in Cannes 2004 den<br />
Europa Cinemas Label Prize erhielt. Zu Loaders weiteren Produktionen zählen THE OXFORD<br />
MURDERS (2008) von Alex de la Iglesia, Nicholas Hytners und Alan Bennetts DIE HISTORY<br />
BOYS – FÜRS LEBEN LERNEN („The History Boys“, 2006) und TO KILL A KING (2002).<br />
Loader begann seine berufliche Laufbahn 1982 bei der BBC, wo er Dokumentarfilme,<br />
Kulturprogramme und Fernsehfilme produzierte und auch inszenierte. Für die BBC realisierte er<br />
u.a. die preisgekrönte Mini-Serie „Clarissa", „The Buddha of Suburbia" und „Holding On".<br />
Außerdem arbeitete Loader als Manager für die Londoner Firma The Bridge, ein Joint Venture von<br />
Sony Pictures Entertainment und Le Studio Canal Plus. Er ist Vorsitzender des Cheltenham<br />
Screenwriters‟ Festival.<br />
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Zu seinen nächsten Produktionen gehören ein weiterer Film des Teams Roger Michell / Hanif<br />
Kureishi mit dem Titel WEEKEND sowie Filme der Drehbuchautoren Peter Berry, Richard Nelson<br />
und Emily Young.<br />
Filmografie (Auswahl):<br />
Titel<br />
Regie<br />
2009 NOWHERE BOY Sam Taylor-Wood<br />
(Nowhere Boy)<br />
2008 WIEDERSEHEN MIT BRIDESHEAD Julian Jarrold<br />
(Brideshead Revisited)<br />
2001 CORELLIS MANDOLINE John Madden<br />
(Captain Corelli‟s Mandolin)<br />
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