Pädagogische Begleitmaterialien zum Film - SCHULKINO.at
Pädagogische Begleitmaterialien zum Film - SCHULKINO.at Pädagogische Begleitmaterialien zum Film - SCHULKINO.at
Pädagogische Begleitmaterialien zum Film Entwickelt von JFF – Institut für Medienpädagogik
- Seite 2 und 3: IMPRESSUM Entwickler: JFF - Institu
- Seite 4 und 5: VORWORT Haben Sie schon einmal Kind
- Seite 6 und 7: 1. Hintergrundinformationen zum Fil
- Seite 8 und 9: DIE HANDLUNG DES KINOFILMS Der Mond
- Seite 10 und 11: 2. Medienpädagogische Hintergrundi
- Seite 12 und 13: Medienpräferenzen im Vorschulalter
- Seite 14 und 15: Mädchen und Jungen finden es groß
- Seite 16 und 17: DER ERSTE KINOBESUCH Egal ob jung o
- Seite 18 und 19: 3. Vorbereitung des Kinobesuchs ALL
- Seite 20 und 21: Lassen Sie die Gruppe Filmplakate z
- Seite 22 und 23: Pollux & Polli Die Zwillinge sind s
- Seite 24 und 25: Schritt 1: Blätter in 8 identische
- Seite 26 und 27: 4. Hinweise zur Gestaltung eines Ki
- Seite 28 und 29: Elternarbeit Weisen Sie die Eltern
- Seite 30 und 31: Malen ist ein Weg, der hilft, Erleb
- Seite 32 und 33: Aufnahmen Zunächst muss das jeweil
- Seite 34 und 35: Wie klingt der Wald Erkunden Sie de
- Seite 36 und 37: Themenblock: Freundschaft Für die
- Seite 38 und 39: Pollux` Kartoffelkuchen (12 Stück)
- Seite 40: Weitere Informationen und Materiali
Pädagogische <strong>Begleitm<strong>at</strong>erialien</strong> <strong>zum</strong> <strong>Film</strong><br />
Entwickelt von JFF – Institut für Medienpädagogik
IMPRESSUM<br />
Entwickler: JFF – Institut für<br />
Medienpädagogik<br />
Pfälzer-Wald-Str. 64<br />
81539 München<br />
Herausgeber: Universum <strong>Film</strong> GmbH<br />
Neumarkter Str. 28<br />
81673 München<br />
Verantwortlich: Günther Anfang<br />
Redaktion: Mareike Schemmerling<br />
Günther Anfang<br />
K<strong>at</strong>hrin Demmler<br />
Mitarbeit: Nadine Kloos<br />
K<strong>at</strong>i Struckmeyer<br />
Gestaltung: Ad.Public GmbH<br />
Zeichnungen: K<strong>at</strong>rin Schmitt
INHALT<br />
Vorwort<br />
4<br />
1. Hintergrundinform<strong>at</strong>ionen <strong>zum</strong> <strong>Film</strong><br />
Interview mit Rolf Fänger<br />
Die Handlung des Kinofilms<br />
Pädagogische Einschätzung des <strong>Film</strong>s<br />
6<br />
6<br />
8<br />
9<br />
2. Medienpädagogische Hintergrundinform<strong>at</strong>ionen<br />
Medienalltag von Vier- bis Sechsjährigen<br />
Das <strong>Film</strong>erleben von Kindern<br />
Der erste Kinobesuch<br />
10<br />
10<br />
13<br />
16<br />
3. Vorbereitung des Kinobesuchs<br />
Allgemeine Vorbereitung des Kinobesuchs<br />
Themenspezifische Vorbereitung auf<br />
„Der Mondbär – Das große Kinoabenteuer“<br />
Medienpädagogische Arbeit <strong>zum</strong> Thema <strong>Film</strong><br />
Daumenkino<br />
Kinderkino<br />
18<br />
18<br />
21<br />
23<br />
24<br />
25<br />
4. Hinweise zur Gestaltung eines Kinobesuchs<br />
26<br />
5. Nachbereitung des Kinobesuchs<br />
Erste Verarbeitung der Eindrücke aus dem <strong>Film</strong><br />
Themenblock: <strong>Film</strong><br />
Zeichentrickfilm für kleine Profis<br />
Themenblock: N<strong>at</strong>ur<br />
Themenblock: Freundschaft<br />
29<br />
29<br />
30<br />
31<br />
33<br />
36<br />
3
VORWORT<br />
Haben Sie schon einmal Kinder im Kinosaal beobachtet? Sie sitzen auf ihren Stühlen und jede<br />
Faser ihres Körpers fiebert, staunt, lacht oder weint mit. Manchmal stehen die Münder offen,<br />
manchmal sieht man ein breites Grinsen, manchmal sind die Hände zu kleinen Fäusten geballt<br />
und manchmal wandern sie blitzschnell vor die Augen. Für Kinder ist Kino ein emotionales und<br />
sinnliches Erlebnis. Sie verlieren für den Moment jegliche Distanz <strong>zum</strong> <strong>Film</strong>, lassen sich davon<br />
faszinieren und erleben das Gesehene hautnah mit. Da Vorschulkinder <strong>Film</strong>e derart wahrnehmen,<br />
benötigen sie zielgruppenspezifische Angebote und müssen vor, während und nach dem<br />
<strong>Film</strong>erlebnis aktiv begleitet werden.<br />
Die ersten Erfahrungen mit dem Medium <strong>Film</strong> sammeln Kinder meistens in der Familie beim<br />
Fernsehen. Nicht immer sind sich Eltern ihrer Verantwortung und Vorbildfunktion bewusst. Daher<br />
ist Medienerziehung ein wichtiger Bestandteil der pädagogischen Arbeit mit Kindern im Vorschulalter.<br />
Kindern sollte entlang ihrer entwicklungsbedingten Möglichkeiten und Grenzen sowie<br />
unter Berücksichtigung ihrer Bedürfnisse und Vorlieben ein kompetenter, selbstbestimmter und<br />
kritischer Umgang mit Medien ermöglicht und vermittelt werden. Ein Kinobesuch bietet hier viele<br />
Chancen, qualit<strong>at</strong>ives <strong>Film</strong>erleben zu ermöglichen und gleichzeitig die kindlichen Vorstellungsund<br />
Verstehensmöglichkeiten zu fördern.<br />
Die <strong>Begleitm<strong>at</strong>erialien</strong> zu „Der Mondbär – Das große Kinoabenteuer“ wurden auf der Grundlage<br />
wissenschaftlicher Erkenntnisse des JFF – Institut für Medienpädagogik zur Medienrezeption<br />
von Kindern entwickelt. Außerdem fließen unsere langjährigen Erfahrungen aus der Arbeit am<br />
FLIMMO, einer medienpädagogischen Fernsehprogrammber<strong>at</strong>ung für Eltern, sowie die Ergebnisse<br />
eines Gutachtens <strong>zum</strong> <strong>Film</strong> selbst ein. Alle Äußerungen von Kindern, die in diesem Begleitheft<br />
zu finden sind, stammen aus den Kindersichtungen <strong>zum</strong> <strong>Film</strong> „Der Mondbär – Das große<br />
Kinoabenteuer“ im Medienzentrum München des JFF.<br />
Mit diesen medienpädagogischen M<strong>at</strong>erialien sollen die kindliche<br />
Wahrnehmung und das Verständnis des Kinoabenteuers „Der Mondbär“<br />
gefördert und die aktive Auseinandersetzung mit dem Medium<br />
<strong>Film</strong> in Kindertagesstätten unterstützt werden.<br />
Prof. Dr. Helga Theunert<br />
JFF – Institut für Medienpädagogik<br />
4
AB 16. OKTOBER IM KINO!<br />
5
1. Hintergrundinform<strong>at</strong>ionen <strong>zum</strong> <strong>Film</strong><br />
INTERVIEW MIT ROLF FÄNGER<br />
Wussten Sie eigentlich, dass der kleine Mondbär gar nicht mehr so klein ist? Bereits vor zehn<br />
Jahren erschuf der Kinderbuchautor Rolf Fänger zusammen mit der Illustr<strong>at</strong>orin Ulrike Möltgen<br />
den liebenswerten Bären. Wie es überhaupt dazu kam und was der Mondbär für ihn bedeutet,<br />
erklärte er bei einem Treffen.<br />
JFF: Herr Fänger, wie sind Sie auf die Figur des kleinen Mondbär gekommen?<br />
Fänger: Wissen Sie, der Mondbär ist eigentlich ein Zufallsprodukt. Er ist auf einem Fax, mehr<br />
oder weniger als Gruß, geboren worden. Hinter den Geschichten über den Mondbär stecken<br />
daher überhaupt keine konzeptionellen Überlegungen oder dergleichen. Für mich war es anfangs<br />
eine Liebesgeschichte zwischen einem kleinen Bären und dem Mond. Eigentlich ist das ja<br />
ein Ding der Unmöglichkeit, aber ich war damals genauso verliebt wie der Mondbär und wenn<br />
man verliebt ist, dann werden die unmöglichsten Sachen plötzlich möglich. So war das bei mir<br />
und bei dem kleinen Bären auch, der Mondbär wurde einfach aus meiner damaligen Stimmung<br />
heraus geboren.<br />
JFF: Das heißt, hinter dem Mondbär verbirgt sich keine Aussage, die Sie übermitteln<br />
wollen?<br />
Fänger: Nein. Ich weiß, momentan schreit alles nach Themen. Wenn ich in meiner Heim<strong>at</strong>stadt in<br />
einen Buchladen gehe, stehen die Bücher nicht mehr nach Autoren, sondern nach Themen geordnet.<br />
Es gibt Dinge für jeden Anlass. Ich glaube, wenn man Geschichten so konstruiert, dann<br />
riechen das die Kinder. Sie merken einfach, dass man ihnen etwas verklickern will. Ich selbst<br />
sehe mich eigentlich als „Quasseltante“. Wenn ich eine Geschichte schreibe, dann tue ich dies<br />
immer aus dem Bauch heraus. Ich teile autom<strong>at</strong>isch etwas mit, nämlich das, was sich gerade in<br />
meinen Gefühlen und Gedanken verbirgt. Ich muss nicht nach Themen graben, sondern erzähle<br />
einfach. Die Kinder holen sich dann aus den Erzählungen heraus, was für sie von Bedeutung<br />
ist.<br />
JFF: Dennoch haben Sie mit dem Mondbär nicht irgendeinen beliebigen Charakter geschaffen.<br />
Fänger: Nein, der Mondbär ist etwas ganz Besonderes. Auch wenn „Harmonie“ ein altmodisches<br />
Wort ist, so ist es für mich diese Stimmung, die den kleinen Mondbär treffend beschreibt. Er ist<br />
vorsichtig, liebenswert und harmoniesuchend. Im Laufe der Jahre ist er auch immer tapferer geworden.<br />
Heute ist der kleine Mondbär, im Gegens<strong>at</strong>z zur Urgeschichte, ein richtig mutiger Typ.<br />
6
JFF: Heißt das, dass der Mondbär im Laufe der Jahre gereift ist?<br />
Fänger: N<strong>at</strong>ürlich ist er das, und zwar in zweierlei Hinsicht: Am Anfang war der Mondbär nur ein<br />
Buch unter vielen anderen. Parallel erschienen die Geschichten allerdings bei „Siebenstein“ als<br />
erzählte Bildergeschichten. <strong>Film</strong> und Buch waren damals noch identisch und besaßen beide den<br />
gleichen Charme. Im Laufe der Jahre kam dann tröpfchenweise immer noch etwas dazu, wie<br />
<strong>zum</strong> Beispiel die Kinderserie und nun der Kinofilm. Innerhalb dieser Entwicklung h<strong>at</strong> sich n<strong>at</strong>ürlich<br />
auch die Figur vom Mondbär weiterentwickelt. Er ist stärker und wagemutiger geworden und<br />
ist dennoch das gleiche Wesen geblieben.<br />
Ich denke, so ein Buch ist ein wenig wie ein Luftballon, den man steigen lässt. Anfangs hofft<br />
man, dass er nirgends hängen bleibt, dass kein Strommast und kein Baum den Flug verhindert.<br />
Der Mondbär h<strong>at</strong> es vor zehn Jahren geschafft loszufliegen und tut das bis heute. Und dann ist<br />
da vielleicht doch die Aussage, nach der Sie am Anfang fragten: Der Mondbär zeigt Kindern,<br />
dass man auch Unmögliches möglich machen kann. Er zeigt ihnen, dass sie ein Recht haben,<br />
nach den Sternen zu greifen.<br />
Rolf Fänger mit<br />
Sohn Konrad<br />
7
DIE HANDLUNG DES KINOFILMS<br />
Der Mond ist vom Himmel gefallen. Der kleine Mondbär findet ihn, hegt und pflegt ihn und macht<br />
sich zusammen mit seinen Freunden an die Lösung eines schwierigen Problems: Wie kommt der<br />
Mond wieder an den Himmel?<br />
Der Anim<strong>at</strong>ionsfilm erzählt eine Geschichte über Freundschaft, Zusammenhalt und Mut. Die drei<br />
Freunde Marienkäfer, Hase und Mondbär versuchen den Mond wieder nach Hause zu bringen.<br />
Dabei müssen sie einige Abenteuer bewältigen. Zuerst wird der Mondbär verdächtigt, den Mond<br />
entführt zu haben, dann fällt dieser bei Tagesanbruch auch noch in einen Tiefschlaf. Gemeinsam<br />
begeben sich die Freunde auf die Suche nach dem Sonnenvogel, der den Mond aufwecken soll,<br />
und meistern dabei so manches Hindernis. Sie gelangen unter anderem in das Finstere Tal, in<br />
dem der gefährliche Pollux haust. Doch wie so oft handelt es sich bei allen Geschichten, die<br />
man sich über Pollux erzählt, um reines Hörensagen. Pollux erweist sich als liebenswerter und<br />
hilfsbereiter Kerl.<br />
Als er die Freunde nach Hause bringt, stellen sie fest, dass der Mond verschwunden ist. Jemand<br />
h<strong>at</strong> ihn aus dem Haus vom Mondbär gestohlen. N<strong>at</strong>ürlich finden die Freunde den Übeltäter und<br />
den noch immer schlafenden Mond und alles löst sich in Wohlgefallen auf.<br />
Mit dem Mondbärlied schaffen es die Waldbewohner, den Mond wieder aufzuwecken und ihn mit<br />
Hilfe von Pollux und Polli zurück an den Himmel zu bringen.<br />
8
PÄDAGOGISCHE EINSCHÄTZUNG DES FILMS<br />
„Der Mondbär – Das große Kinoabenteuer“ erzählt eine Kindergeschichte, die den Wünschen,<br />
Anforderungen und entwicklungsbedingten Voraussetzungen der Zielgruppe entspricht. Die<br />
Grafik des <strong>Film</strong>s ist reduziert, aber liebevoll gestaltet und ruhig animiert. Dennoch besitzen die<br />
einzelnen Charaktere eine ausgeprägte Mimik und Gestik und sprechen in einfachen, aber vollständigen<br />
Sätzen. Sprecher- und Szenenwechsel können eindeutig nachvollzogen werden.<br />
Diese klare Linie ist notwendig, denn die Figurenkonstell<strong>at</strong>ion ist für Kinder zwischen vier und<br />
sechs Jahren nicht einfach nachzuvollziehen. Das Beziehungsgeflecht um die Zwillinge Pollux<br />
und Polli kann, sofern die Charaktere nicht zuvor eingeführt wurden, bei unerfahrenen Kindern<br />
Verwirrung stiften. Darüber hinaus handelt es sich bei „Der Mondbär – Das große Kinoabenteuer“<br />
um einen sehr spannenden <strong>Film</strong>. Bei Kindersichtungen, die im Rahmen des pädagogischen <strong>Film</strong>gutachtens<br />
des JFF – Institut für Medienpädagogik vom Medienzentrum München durchgeführt<br />
wurden, zeigte sich, dass das junge Publikum während des gesamten <strong>Film</strong>s um die Rettung des<br />
Mondes bangte.<br />
Die Musik unterstreicht die jeweiligen Szenen gekonnt, was bei spannenden Sequenzen dazu<br />
führen kann, dass sich sensible oder ängstliche Kinder fürchten. Positiv ist hierbei jedoch zu<br />
erwähnen, dass Spannungsaufbau und -abbau immer eindeutig erkennbar sind. Die Kinder können<br />
demnach die Spannungskurve nachvollziehen.<br />
Zudem endet der <strong>Film</strong> nach den bestandenen Abenteuern in allen Facetten positiv und somit zur<br />
Zufriedenheit des Publikums. Der Mondbär verkörpert sowohl für Jungen als auch für Mädchen,<br />
eine Heldenfigur, an der sie sich orientieren können. Generell werden sämtliche animierte Tiere<br />
den Ansprüchen von Jungen und Mädchen an einen <strong>Film</strong>charakter gerecht.<br />
Der Kinofilm bietet insgesamt ein reichhaltiges Angebot an altersgemäßen Themen: Freundschaft,<br />
Gemeinschaft, Vorurteile, Streit und Versöhnung, Dunkelheit sind Themenkomplexe, die<br />
Vorschulkinder ansprechen und die sie aus ihrer eigenen Lebenswelt kennen. Sie können alle inhaltlichen<br />
Aspekte der Verfilmung nachvollziehen und verarbeiten, und es ergeben sich dadurch<br />
vielerlei Möglichkeiten zu einer themenspezifischen Nachbereitung des <strong>Film</strong>s.<br />
9
2. Medienpädagogische Hintergrundinform<strong>at</strong>ionen<br />
MEDIENALLTAG VON VIER- BIS SECHSJÄHRIGEN<br />
Kinder kommen von Geburt an mit Medien in Berührung. Sei es das Radio beim Frühstück, die<br />
abendlichen Fernsehnachrichten, die große Schwester, die am Computer „Die Sims“ spielt, oder<br />
der große Bruder, der immer laut Musik hört.<br />
Haushalte, in denen Kinder aufwachsen, verfügen über eine gute technische Ausst<strong>at</strong>tung. Der<br />
Fernseher gehört zur Grundausst<strong>at</strong>tung jeder Familie, über 90% der Haushalte verfügen über Telefon,<br />
Handy, Radio und CD-Player. Untersuchungen <strong>zum</strong> Medienumgang von Kindern belegen,<br />
dass jedes zweite Kind einen eigenen CD-Player oder Kassettenrekorder besitzt, jedes fünfte<br />
einen eigenen Fernseher (KIM Studie 2006).<br />
Die durchschnittliche Mediennutzung von Vorschulkindern, egal ob nebenbei oder mit voller Aufmerksamkeit,<br />
beträgt bereits zweidreiviertel Stunden am Tag (Feierabend, Mohr 2004). Medien<br />
sind Mitgestalter des sozialen und öffentlichen Lebens und ermöglichen es, daran teilzuhaben.<br />
Noch vor Schuleintritt kennen und nutzen Kinder die verschiedenen Medien. Diese sind Teil ihrer<br />
Lebenswelt und haben demzufolge von Geburt an Einfluss auf ihr Denken und Handeln.<br />
<br />
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10
Medienaneignung bei Kindern<br />
Wie Kinder Medien verstehen und interpretieren, wie sie diese nutzen und welche Angebote sie<br />
bevorzugen, wird von verschiedenen Faktoren und Einflüssen bestimmt.<br />
Ein wichtiger Faktor ist dabei der Entwicklungsstand des Kindes. Die kognitiven sowie die sozialmoralischen<br />
und emotionalen Fähigkeiten sind entscheidend für die jeweilige Auffassungsgabe.<br />
Im Vorschulalter denken Kinder noch sehr anschaulich und konzentrieren sich auf einzelne Aspekte<br />
der Begebenheit, Beziehungen werden ichbezogen wahrgenommen. Inhalte und Figuren<br />
sind für sie nur zu erkennen, wenn ein Bezug zur eigenen Person hergestellt werden kann, einfache<br />
Zusammenhänge können jedoch bereits verstanden werden. Diese Befähigungen bestimmen<br />
maßgeblich, wie Begebenheiten aus der Umwelt aufgenommen, verstanden und interpretiert<br />
werden.<br />
Einen bedeutenden Teil zur Medienaneignung von Kindern trägt die Familie bei. Eltern und Geschwister<br />
sind wichtige Bezugspersonen und besitzen eine Vorbildfunktion. Die Familie bestimmt<br />
primär, mit welchen Medien ein Kind in Berührung kommt und in welchem Ausmaß dies geschieht.<br />
Gleichaltrige geben zudem Anregungen für die eigenen Medienwünsche und sorgen bisweilen<br />
dafür, dass entdeckt wird, was zu Hause nicht erlaubt ist. Medien werden gemeinsam genutzt<br />
und sind Auslöser beziehungsweise Inhalt von Gesprächen.<br />
Auch pädagogische Einrichtungen wie Kindertagesstätten können den Medienumgang von Vorschulkindern<br />
mitgestalten und auf vielfältige Weise einen Beitrag zu deren Medienerziehung und<br />
Medienkompetenz leisten. Gerade in Fällen, in denen Kinder nicht angemessen von ihren Eltern<br />
bei der Mediennutzung begleitet werden, ist dies von erheblicher Bedeutung.<br />
Darüber hinaus sind die Medien selbst eine wichtige Größe. Sie liefern die Inhalte, mit denen<br />
Kinder über Familie, Freunde oder Kindergarten in Berührung kommen.<br />
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11
Medienpräferenzen im Vorschulalter<br />
Bereits im Kindesalter werden Erwartungen und Wünsche bezüglich der Mediennutzung<br />
entwickelt. Hörspielkassetten beziehungsweise CDs gehören zu den bevorzugten Medien; hier<br />
werden vor allem geradlinig erzählte Geschichten erfasst und verstanden.<br />
Einfache Abspielgeräte können Kinder mit drei Jahren bereits selbstständig bedienen, was<br />
es ihnen ermöglicht, die Tonträger beliebig oft zu wiederholen, um das Gehörte zu begreifen.<br />
Auch audiovisuelle Medien gewinnen an Bedeutung. Schon im Vorschulalter beginnen Kinder,<br />
bestimmte Fernsehform<strong>at</strong>e und Genres sowohl zu erkennen als auch zu unterscheiden, und<br />
entwickeln Vorlieben für bestimmte Sendungen.<br />
Einfache elektronische Lernspiele stoßen in diesem Alter ebenfalls auf großes Interesse. Mit visuellen<br />
Medien wie Bilderbüchern oder Comics können Kinder ab vier Jahren eigenständig umgehen.<br />
Fotografie ist zudem ein geeigneter Weg, um mit der aktiven Medienarbeit zu beginnen.<br />
Kinder nutzen Medien in diesem Alter, um unterhalten zu werden, ihre Wissbegierde zu stillen,<br />
sich zu orientieren und zu kommunizieren.<br />
Medien im Alltag<br />
Medien sind im Alltag jedes Kindes präsent. Wie Kinder<br />
Medien verstehen und interpretieren, wie sie diese handhaben<br />
können, welchen sie sich konkret zuwenden und<br />
welche Auswahl sie treffen, bestimmt unter anderem ihr<br />
Entwicklungsstand. Ausschlaggebend für die<br />
Medienaneignung<br />
sind Familie, Gleichaltrige sowie pädagogische Institutionen. tution<br />
Die Anbieter<br />
von Medien bestimmen zudem, mit welchen en Form<strong>at</strong>en<br />
und Inhalten Kinder<br />
in Berührung kommen können.<br />
12
DAS FILMERLEBEN VON KINDERN<br />
Vorschulkinder sind Fernsehanfänger und betrachten <strong>Film</strong>e, wie die reale Welt, vollkommen ichbezogen.<br />
Sie nehmen nur Gefühle und Handlungen wahr, die ihnen vertraut sind. Konflikte werden<br />
<strong>zum</strong> Beispiel nach dem eigenen Wohlempfinden beurteilt.<br />
„Polli war böse, weil mir der Mond leidgetan h<strong>at</strong>.“ (Nico, 5 Jahre, über Polly)<br />
Oftmals können sie nur bedingt zwischen <strong>Film</strong> und Realität unterscheiden. Sie begeben sich<br />
mit ihren Gefühlen in die Personen oder Geschichten des <strong>Film</strong>s hinein und fragen im weiteren<br />
Verlauf immer öfter, ob Personen oder Gegenstände auch im realen Leben existieren. Dies erklärt<br />
beispielsweise, warum Kinder Angst vor Gespenstern haben. Kinder lernen in diesem Alter<br />
allmählich, Zeichentrickfiguren von realen Charakteren zu unterscheiden.<br />
„Er war traurig, weil er nicht mehr nach Hause gekommen ist.“ (Anja, 5 Jahre, über den Mond)<br />
Vorschulkinder erkennen zunächst nur einzelne Szenen, verbinden diese zu Handlungssträngen<br />
und später zu Episoden. Für kindliches Publikum sind daher oft andere <strong>Film</strong>passagen oder Figuren<br />
von Bedeutung, als Erwachsene vermuten. Dram<strong>at</strong>urgische Elemente werden kaum beachtet,<br />
einfache Bausteine wie Musik können jedoch als Hinweise auf etwas Spannendes oder<br />
Interessantes begriffen werden. Kinder zwischen vier und sechs Jahren verstehen noch keine<br />
logischen Sprünge wie Perspektivwechsel oder Rückblenden, sondern benötigen chronologische<br />
Handlungsverläufe.<br />
„Wenn der Monstermann kommt, dann haue ich ab!“ (Maria, 5 Jahre, über den Baum)<br />
Inhaltliche Vorlieben im Vorschulalter<br />
Kinder besitzen ein ausgeprägtes Bedürfnis nach Unterhaltung, Witz und Spaß. Sie lieben daher<br />
tollp<strong>at</strong>schige Figuren oder solche, die Schabernack mit anderen<br />
treiben. Auch slapstickartige Komik ist bei ihnen sehr beliebt.
Mädchen und Jungen finden es großartig, wenn die Figuren gemeinsam kleinere und überschaubare<br />
Abenteuer erleben. Sie wollen durch <strong>Film</strong>e zudem emotional angesprochen werden. Aus<br />
diesem Grund wünschen sie sich stets einen rundum positiven Ausgang des <strong>Film</strong>s.<br />
Ein anderes Motiv für Kinder, <strong>Film</strong>e zu sehen, ist ihr Wissensdurst, den sie befriedigen möchten<br />
– wieso, weshalb, warum ist das so, funktioniert das so und gibt es das? Besonders bevorzugt<br />
sind Themen, mit welchen sie sich in ihrer eigenen Lebenswelt beschäftigen und die ihnen Anregungen<br />
für ihr eigenes Tun liefern. Entwicklungsbedingt mögen Kinder zudem Inhalte, die sich<br />
mit ihrem eigenen Selbstständigkeitsbestreben auseinandersetzen. Ebenfalls beliebt sind Inhalte,<br />
bei denen sich Protagonisten gegenüber dem älteren, größeren oder erfahreneren Gegenpart<br />
durchsetzen.<br />
Kinder benötigen Helden, an denen sie sich orientieren können, die ihnen Identitäten und tragfähige<br />
Handlungsmuster anbieten. Bedeutend ist hierbei die T<strong>at</strong>sache, dass Jungen und Mädchen<br />
schon sehr früh geschlechtsspezifische Ansprüche stellen. Jungen bevorzugen beispielsweise<br />
den starken, kämpferischen und mutigen Helden, der sich für eine gute Sache einsetzt. Mädchen<br />
haben eher soziale und familiäre Themen auf ihrer Wunschliste. Sie legen mehr Wert auf<br />
Gemeinschaft, gemeinsames Tun, gegenseitige Hilfe, weniger auf einen einzelgängerischen Superhelden.<br />
Geeignete inhaltliche<br />
Elemente in Kinderfilmen<br />
sind<br />
• Situ<strong>at</strong>ionen, die Kinder <strong>zum</strong><br />
Lachen bringenkleine Figuren bzw.<br />
Heldinnen/Helden, die sich gegen<br />
„Größere“ durchsetzen<br />
• Figuren, die in Familien oder anderen<br />
Gemeinschaften leben und sich dort<br />
wohlfühlen<br />
• Figuren, die überschaubare, aber spannende<br />
Abenteuer erleben<br />
• das Aufgreifen und Beantworten von<br />
Fragen, die Kinder in ihrer Lebenswelt<br />
ansprechen<br />
• ein glücklicher Ausgang der Geschichte<br />
14
Formale Vorlieben im Vorschulalter<br />
Im Vorschulalter bevorzugen Kinder kurze, in sich geschlossene Geschichten, welche sich einfacher<br />
dram<strong>at</strong>urgischer Ausdrucksmittel bedienen.<br />
Damit der Inhalt verstanden und verarbeitet werden kann, bedarf es überschaubarer, chronologischer<br />
Handlungsabläufe ohne Nebenhandlungen, Zeit- oder Ortsprünge. Langsame Schnittund<br />
Szenenfolgen sind hierbei von Vorteil, die Kinder müssen sowohl den Spannungsaufbau und<br />
-abbau als auch die Figurenkonstell<strong>at</strong>ionen der Geschichten nachvollziehen können. Es sollten<br />
nur wenige Akteure im <strong>Film</strong> auftreten.<br />
Die Bilder sollten klar und übersichtlich gewählt sein. Perspektiven müssen nachvollziehbar sein,<br />
die Handlung sollte im Zentrum des Bildes st<strong>at</strong>tfinden. <strong>Film</strong>e für diese Altersklasse bedürfen einer<br />
einfachen Sprache, damit die Kinder die Geschichten erfassen, begreifen, interpretieren und<br />
verarbeiten können. Eindeutige musikalische Untermalung sowie Bewegungs- oder Geräuscheffekte<br />
sind hilfreich, da diese die Spannung steigern und somit die Konzentr<strong>at</strong>ion der Kinder<br />
aufrechterhalten. Auch wirkt sich geeignete Musik positiv auf den Spannungsabbau aus und<br />
kann zudem als Erkennungsmelodie für Figuren eingesetzt werden.<br />
Wichtige formale Kriterien sind<br />
• kurze, in sich geschlossene Geschichten<br />
• chronologische Handlungsabläufe<br />
• nachvollziehbarer Spannungsaufbau und -abbau<br />
• einfache dram<strong>at</strong>urgische Ausdrucksmittel<br />
• eine überschaubare Anzahl an Figuren- und<br />
Figurenkonstell<strong>at</strong>ionen<br />
• eine einfache und verständliche Sprache<br />
• eine einfache und klare gestalterische Umsetzung
DER ERSTE KINOBESUCH<br />
Egal ob jung oder alt, Kino ist immer ein besonderes Sinneserlebnis – aber am spannendsten ist<br />
der erste Kinobesuch. Im Gegens<strong>at</strong>z zur Lieblingsserie im Fernsehen, bei der jeder Charakter<br />
bekannt, jede Stimme vertraut und das gute Ende vorhersehbar ist, sind Kinofilme eher mit einer<br />
Abenteuerreise zu vergleichen, auf die sich das Kind begibt: Neue Inhalte müssen erfasst und<br />
Personenkonstell<strong>at</strong>ionen begriffen werden.<br />
Wer ist wer? Wer ist gut? Wer ist böse? Was passiert? Wie geht es aus?<br />
All das sind Fragen, welche die Jungen und Mädchen unweigerlich beschäftigen werden. Kinofilme<br />
sind zudem in der Regel mindestens doppelt so lang wie die Lieblingsserie. Das bedeutet,<br />
dass über eine zweifache Zeitspanne hinweg sinnliche Reize auf das Kind einwirken. Zudem unterscheidet<br />
sich ein Kino wesentlich vom heimischen Fernsehzimmer. Die Kinder sind im dunklen<br />
Kino von vielen Menschen umgeben, sehen den <strong>Film</strong> auf einer Leinwand und befinden sich in<br />
einer intensiven Geräuschkulisse.<br />
All das sind sinnliche und inhaltliche Eindrücke, deren Wirkung auf Vorschulkinder nicht unterschätzt<br />
werden darf. Damit der (erste) Kinogang ein positives Erlebnis wird, müssen die<br />
Kinder ausführlich begleitet werden. Die <strong>Film</strong>arbeit mit Kindern lässt sich<br />
allgemein in die drei Phasen Vorbereitung, Kinobesuch und Nachbereitung<br />
unterteilen. Darüber hinaus bildet die Elternarbeit einen weiteren<br />
wichtigen Ans<strong>at</strong>zpunkt.<br />
Drei verschiedene Phasen<br />
VORBEREITUNG:<br />
Diese Phase dient zur<br />
allgemeinen Vorbereitung<br />
des Kinobesuchs sowie zur<br />
Annäherung an die<br />
Medienerfahrung der<br />
Kinder. Zur Vorbereitung<br />
auf den Kinobesuch sollten<br />
erste Elemente der Medienarbeit<br />
aufgegriffen werden.<br />
Zudem bedarf es einer<br />
themenspezifischen Vorbereitung<br />
des <strong>Film</strong>s.<br />
KINOBESUCH:<br />
In dieser Phase nehmen<br />
die Kinder viele Sinneseindrücke<br />
auf. Es müssen<br />
daher geeignete Rahmenbedingungen<br />
geschaffen<br />
werden. So sollten Sie<br />
darauf achten, dass Sie<br />
sich in die Nähe der Kinder<br />
setzen, die Sie als besonders<br />
ängstlich einstufen.<br />
NACHBEARBEITUNG:<br />
Die Nachbereitung fokussiert<br />
die Verarbeitung der<br />
sinnlichen Eindrücke.<br />
Neben dem <strong>Film</strong>erleben<br />
steht hier eine inhaltliche<br />
und them<strong>at</strong>ische Aufbereitung<br />
des <strong>Film</strong>s im Vordergrund.<br />
16
Elternarbeit<br />
Medienerziehung erfordert die Unterstützung der Eltern. Setzen Sie<br />
daher frühzeitig einen Elternabend an, wenn Sie einen Kinobesuch<br />
planen. Führen Sie die Eltern bei dieser Gelegenheit in sämtliche geplante<br />
Projektarbeiten ein und erläutern Sie ihnen den Nutzen. Geben<br />
Sie ihnen ausreichend Tipps, wie sie selbst <strong>zum</strong> Gelingen beitragen<br />
können. Vergessen Sie überdies nicht, dass ein Kinobesuch nur<br />
mit dem Einverständnis der Erziehungsberechtigten möglich ist. Vielleicht<br />
können Sie einige Eltern als zusätzliche Begleitpersonen gewinnen.<br />
Zum Weiterlesen<br />
S. Feierabend, I. Mohr (2004): Mediennutzung von Klein- und Vorschulkindern. Ergebnisse der<br />
ARD/ZDF-Studie „Kinder und Medien 2003“. In: Media Perspektiven 9/2004, S. 453-461.<br />
Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest (2003): KIM-Studie 2003. Kinder und<br />
Medien. Computer und Internet. Basisuntersuchung <strong>zum</strong> Medienumgang 6- bis 13-Jähriger.<br />
H. Theunert, M. Lenssen, B. Schorb (1995): „Wir gucken besser fern als ihr!“ Fernsehen für<br />
Kinder. kopaed<br />
H. Theunert (2007): Medienkinder von Geburt an. Medienaneignung in den ersten sechs<br />
Lebensjahren. kopaed<br />
www.zappen-klicken-surfen.de<br />
„Zappen klicken surfen – Familien leben mit Medien“ ist eine M<strong>at</strong>erialbörse für Eltern im Netz.<br />
Sie bietet reichhaltige Inform<strong>at</strong>ionen <strong>zum</strong> Medienerleben Heranwachsender und wird vom JFF –<br />
Institut für Medienpädagogik in Forschung und Praxis veröffentlicht.<br />
www.flimmo.tv<br />
FLIMMO ist eine Fernsehber<strong>at</strong>ung – als Broschüre und im Netz – für Eltern, deren Grundlage<br />
Forschungsergebnisse und regelmäßige Befragungen von Kindern sind. FLIMMO wird vom<br />
Verein Programmber<strong>at</strong>ung für Eltern e. V. herausgegeben und vom JFF – Institut für Medienpädagogik<br />
in Forschung und Praxis durchgeführt.<br />
www.flimmo-fachportal.de<br />
Um die Beschäftigung mit dem Fernsehen und anderen Medien praxisgerecht in die<br />
professionelle pädagogische Arbeit einzubetten, bietet das FLIMMO-Fachportal Inform<strong>at</strong>ionen<br />
zu Grundlagen des kindlichen Fernsehumgangs, Anregungen zur medienpädagogischen Arbeit<br />
mit Kindern und Anregungen zur Elternarbeit.<br />
17
3. Vorbereitung des Kinobesuchs<br />
ALLGEMEINE VORBEREITUNG DES KINOBESUCHS<br />
Vor einem Kinobesuch sollten Sie sich über die Medienerfahrungen sowie die aktuellen Themen<br />
und Befindlichkeiten der Kinder kundig machen. Es ist wichtig zu wissen, wie erfahren Kinder im<br />
Umgang mit dem Medium <strong>Film</strong> sind. Kinder, die noch nie einen Kinofilm gesehen haben, reagieren<br />
anders auf dieses Sinneserlebnis als erfahrene Kinofreunde. Darüber hinaus sind Themen,<br />
welche die Kinder momentan in ihrem Alltag beschäftigen, ein Indiz für ihre Reaktionen auf den<br />
<strong>Film</strong> und bieten eine Reihe von Möglichkeiten zur Nachbesprechung.<br />
Es ist außerdem notwendig, Kinder auf die äußeren Rahmenbedingungen eines Kinobesuchs<br />
vorzubereiten. Räumliche Gegebenheiten wie Raumgröße, Lautstärke und Dunkelheit sollten vor<br />
dem ersten Kinobesuch behutsam them<strong>at</strong>isiert werden. Im Vorschulalter ist Angst vor Dunkelheit<br />
noch ein bedeutsames Thema und muss sehr ernst genommen und besprochen werden. Auch<br />
die Dauer eines <strong>Film</strong>s sollte angesprochen werden.<br />
Mediennutzung und Sehgewohnheiten<br />
Setzen Sie sich mit den Kindern zusammen und fragen Sie nach, welche Medien<br />
es bei ihnen zu Hause und in ihren Kinderzimmern gibt. Bringen Sie darüber hinaus<br />
in Erfahrung, wie diese genutzt werden und welche davon bereits alleine genutzt<br />
werden dürfen.<br />
Fragen Sie nach dem Lieblingsmedium der Kinder. Besprechen Sie mit ihnen, welche <strong>Film</strong>e<br />
oder Sendungen sie gerne sehen und warum sie diese bevorzugen. Fragen sie nach, wie, wo<br />
und mit wem ferngesehen wird. Bringen Sie zudem in Erfahrung, ob und welche Möglichkeiten<br />
die Kinder zur Verarbeitung der medialen Erlebnisse nutzen.<br />
Es handelt sich hierbei um eine Reihe von Leitfragen, die es Ihnen erleichtern soll, das Thema<br />
„Medien“ zu bearbeiten. Benutzen Sie diese Fragen lediglich als „Richtschnur“, denn im Vorschulalter<br />
besitzen viele Jungen und Mädchen noch nicht die sprachlichen Kompetenzen, um<br />
Ihnen hierauf konkrete Antworten zu geben.<br />
Je nach sprachlichem Vermögen der Kinder können Sie diese Leitfragen immer wieder im<br />
persönlichen Gespräch aufgreifen, oder Sie wenden verschiedene kre<strong>at</strong>ive Methoden (siehe<br />
Spielanregungen) an. Sie werden hierdurch stetig neue Erkenntnisse über die Nutzungs- und<br />
Sehgewohnheiten der Kinder erlangen.<br />
Halten Sie diese Dinge in einem Profilbogen fest und ergänzen Sie diesen stetig. Dies erleichtert<br />
es Ihnen später, unerfahrene oder ängstliche Kinder gezielt zu betreuen.<br />
18
Beispiel<br />
Tabelle:<br />
Profilbogen<br />
Elternarbeit<br />
Es ist wichtig, frühzeitig einen Elternabend zu organisieren, um die Eltern<br />
auf ihre Vorbildfunktion aufmerksam zu machen und die Sehgewohnheiten<br />
der Kinder zu them<strong>at</strong>isieren. Darüber hinaus können Sie die Eltern an dieser<br />
Stelle über das Projekt informieren und sie zur aktiven Teilnahme animieren.<br />
Das große Rätselr<strong>at</strong>en<br />
Bitten Sie die Kinder, einen Gegenstand mitzubringen, der etwas mit ihrem<br />
Lieblingsfilm aus Kino oder TV zu tun h<strong>at</strong>. Sammeln Sie diese Dinge ein und<br />
verwahren Sie sie in einer Sch<strong>at</strong>ztruhe. Wichtig ist, dass den Kindern zunächst<br />
nicht bekannt ist, wer was mitgebracht h<strong>at</strong> – alles muss ganz geheim<br />
und streng vertraulich sein.<br />
Lassen Sie die Kinder nun einen Gegenstand nach dem anderen ziehen. Überlegen<br />
Sie gemeinsam, zu welchem <strong>Film</strong> dieser gehören könnte und ob die<br />
Mädchen und Jungen diesen <strong>Film</strong> auch kennen und mögen. Anschließend<br />
können die Kinder r<strong>at</strong>en, wer den jeweiligen Gegenstand mitgebracht h<strong>at</strong>.<br />
Sie erhalten so spielerisch Aufschluss über die <strong>Film</strong>vorlieben der Kinder.<br />
M<strong>at</strong>erial: großes Tuch, Decke oder Box <strong>zum</strong> Verstauen der Gegenstände<br />
19
Lassen Sie die Gruppe <strong>Film</strong>plak<strong>at</strong>e zu ihren Lieblingsfilmen gestalten. Hängen Sie<br />
diese im Raum auf. Animieren Sie die Kinder zu erzählen, was auf ihrem Plak<strong>at</strong> zu sehen<br />
ist, um welchen <strong>Film</strong> es sich handelt und warum sie diesen gerne anschauen. In<br />
diesem Kontext können Sie die Sehgewohnheiten der Kinder in Erfahrung bringen.<br />
M<strong>at</strong>erial: Tonpapier, Farben<br />
<strong>Film</strong>plak<strong>at</strong>e<br />
Kinowahl<br />
In einem kleinen Kino mit überschaubarem Kinosaal wirken weniger äußere<br />
Reize auf die Kinder ein, als in einem großen Kinokomlex, was für den ersten<br />
Kinobesuch von Vorteil ist. Wenn Sie <strong>Film</strong>e in Kinokomplexen oder der gleichen<br />
ansehen möchten, sollten Sie darauf achten, wie Ihre Gruppe auf die räumlichen Gegebenheiten<br />
reagiert, da eine solche Umgebung die Kinder überfordern kann.<br />
Erfahrungsaustausch<br />
Lassen Sie Kinoerfahrene berichten, wie ein Kino aussieht und was das Besondere an einem<br />
Kinobesuch ist. Fragen Sie nach den Unterschieden zwischen Fernsehen und Kino.<br />
Kinder, die bereits im Kino waren, werden die anderen mit ihrer Begeisterung anstecken.<br />
20
Popcorntüten<br />
Die eigene Popcorntüte zu gestalten ist einfach, macht Spaß und verhindert zugleich<br />
Rangeleien um den beliebten Inhalt. Aus einer einfachen Brotzeittüte lassen<br />
sich wunderschöne Popcorntüten zaubern. Sie können das Popcorn ebenfalls gemeinsam<br />
zubereiten.<br />
M<strong>at</strong>erial: Brotzeittüten aus Papier, Farben aller Art<br />
THEMENSPEZIFISCHE VORBEREITUNG AUF<br />
„DER MONDBÄR – DAS GROSSE KINOABENTEUER“<br />
Beim ersten Kinobesuch strömt eine Vielzahl verschiedener Reize auf die Kinder ein. Sie müssen<br />
viele verschiedene Dinge aufnehmen und verarbeiten. Optimalerweise sollten Sie sich daher den<br />
<strong>Film</strong> zuvor im Kino Ihrer Wahl ansehen. Die Altersfreigaben der FSK sind keine pädagogischen<br />
Empfehlungen für einen <strong>Film</strong>, sondern geben ausschließlich Hinweise darauf, ab welchem Alter<br />
der <strong>Film</strong> die seelische und geistige Entwicklung der Zuschauer und Zuschauerinnen voraussichtlich<br />
nicht gefährdet. Sie sollten sich also Ihr eigenes Bild vom <strong>Film</strong> machen. Darüber hinaus<br />
können Sie so den Kinobesuch sowie dessen Vor- und Nachbereitung umfassend und adäqu<strong>at</strong><br />
betreuen.<br />
„Der Mondbär – Das große Kinoabenteuer“ steigt unmittelbar in die Geschichte ein und beinhaltet<br />
ein komplexes Beziehungsgefüge um den Mondbär, den Mond und die Geschwister Pollux<br />
und Polli. Es empfiehlt sich daher, den Kinobesuch auch them<strong>at</strong>isch vorzubereiten und die wichtigsten<br />
Charaktere bereits im Vorfeld einzuführen. Dabei sollte allerdings nicht zu viel über die<br />
Handlung des <strong>Film</strong>s verr<strong>at</strong>en werden.<br />
Wichtige Charaktere sind<br />
Mondbär<br />
Er mag den Mond sehr gerne und bezeichnet ihn als seinen besten<br />
Freund. Jeden Abend sitzt er vor seinem Haus und schaut in den Himmel.<br />
Er ist ein ausgesprochen liebenswürdiger und mutiger Geselle. Besonders<br />
wichtig sind ihm seine Freunde – für sie würde er alles tun.<br />
Mond<br />
Er liebt Honigkuchen und das Brettspiel „Dame“. Jede Nacht strahlt er<br />
vom Himmel herab und wacht über die schlafenden Waldbewohner.<br />
21
Pollux & Polli<br />
Die Zwillinge sind sehr schlau und außerdem dickköpfig. Immer wieder<br />
erfinden sie neue Dinge, streiten sich allerdings öfters über Kleinigkeiten.<br />
Hase<br />
Er ist ein sehr guter Freund von Mondbär. Obwohl er ein Angsthase ist,<br />
würde er seinen Freund niemals im Stich lassen. Am liebsten isst er<br />
Möhren, deshalb kann er besonders gut sehen – sogar bei Nacht!<br />
Marienkäfer<br />
Sie ist zwar klein, aber gewitzt. In brenzligen Situ<strong>at</strong>ionen behält sie einen<br />
kühlen Kopf und beweist viel Mut. Auch sie ist eine gute Freundin von<br />
Mondbär und erlebt mit ihm und Hase allerlei Abenteuer.<br />
Reinecke<br />
Der Fuchs ist der Bösewicht des Waldes. Er h<strong>at</strong> riesige Zähne und liebt<br />
es, die anderen Tiere in Angst und Schrecken zu versetzen, doch gelingen<br />
seine Schandt<strong>at</strong>en nie.<br />
Bücher lesen<br />
Die Kinderbücher über den kleinen Mondbär bieten eine gute Möglichkeit, die<br />
einzelnen Figuren kennenzulernen. Gemeinsam kann sich die Gruppe so auf<br />
den Kinoausflug einstimmen. Die Kinder können sich auf diese Art und Weise im<br />
Vorfeld ein erstes Bild von den einzelnen Charakteren machen und werden diese<br />
auf der Kinoleinwand wiedererkennen.<br />
22
Basteln Sie vor dem Kinobesuch „Mutmonde“ und besprechen Sie gemeinsam mit<br />
den Kindern das Thema Dunkelheit. Wer fürchtet sich bei Dunkelheit? Wie dunkel<br />
ist es im Kino? Was kann man gegen diese Angst tun? All diese Fragen sollten Sie<br />
klären. Die Monde haben den Vorteil, dass sie im dunklen Kinosaal leuchten, die<br />
Kinder also eine kleine Lichtquelle besitzen. Darüber hinaus haben sie etwas in den<br />
Händen, woran sie sich festhalten können.<br />
Schritt 1: Monde auf einem Pappkarton vorzeichnen und ausschneiden.<br />
Schritt 2: Den ausgeschnittenen Mond als Schablone für das Leuchtpapier nutzen<br />
und nochmals 2 Monde (Vorder- und Rückseite) vorzeichnen und ausschneiden.<br />
Schritt 3: Die Mondschablone mit den ausgeschnittenen Monden bekleben.<br />
Schritt 4: Vor dem Kinobesuch ca. 2 Minuten angeleuchtet (Taschenlampe oder<br />
Tageslicht) strahlt das Papier ca. 2 Stunden.<br />
M<strong>at</strong>erial: Leuchtpapier als DIN-A5-Bogen auf Selbstklebefolie erhältlich,<br />
Pappkarton, Stifte<br />
Mutmonde<br />
Möhrenknabbern<br />
Im <strong>Film</strong> kann der ängstliche Hase als Einziger nachts sehen – und zwar nur,<br />
weil er so viele Möhren isst. Teilen Sie den Kindern Möhrenstücke aus. Erklären<br />
Sie ihnen, dass der Hase im <strong>Film</strong> diese immer isst, um besser zu sehen.<br />
MEDIENPÄDAGOGISCHE ARBEIT ZUM THEMA FILM<br />
Ein Kinobesuch bietet eine gute Gelegenheit, Kinder im Vorschulalter an das Thema <strong>Film</strong> heranzuführen.<br />
Sie besitzen eine n<strong>at</strong>ürliche Wissbegierde und wollen verstehen, wie ein <strong>Film</strong> funktioniert.<br />
Daumen- und Kinderkino liefern hier geeignete Ans<strong>at</strong>zpunkte, um in die <strong>Film</strong>arbeit einzusteigen.<br />
Anhand dieser Spielaktionen lässt sich anschaulich erklären und erfahren, wie die Bilder<br />
laufen lernen.<br />
23
Schritt 1: Blätter in 8 identische Teile untergliedern<br />
und ausschneiden.<br />
Daumenkino<br />
Der Effekt, dass schnelle Bildabfolgen als Bewegung wahrgenommen<br />
werden, lässt sich anschaulich mit Hilfe eines Daumenkinos erklären.<br />
1.<br />
Schritt 2: Jedes der 24 Blättchen mit einer Zeichnung<br />
versehen.<br />
Tipp: Hierfür sind sehr einfache Motive wie der Mond besonders gut<br />
geeignet. Jedes Kind malt einen Kreis an den äußeren Rand und versieht<br />
diesen anschließend mit einem einfachen Gesicht. Punkte und<br />
Striche genügen hierbei vollkommen. Auf jedem Bl<strong>at</strong>t verändert sich<br />
das Gesicht ein wenig.<br />
Schritt 3: Das Heftchen in die richtige Reihenfolge bringen<br />
und mit Heftklammern befestigen.<br />
2.<br />
3.<br />
4.<br />
Schritt 4: <strong>Film</strong> ab<br />
M<strong>at</strong>erial:<br />
3 DIN-A4-Seiten Papier (mindestens 100 g stark),<br />
Stifte, Schere, Heftklammern<br />
24
Kinderkino<br />
Gemeinsam gestalten die Kinder ihre eigene Geschichte und setzen diese in ihrem<br />
ersten eigenen Kinderfilm um. Mithilfe des Kinderkinos lässt sich anschaulich erklären,<br />
wie <strong>Film</strong>rollen funktionieren.<br />
Der Kinderfilm<br />
Schritt 1: Gemeinsam denken sich die Kinder<br />
eine Geschichte <strong>zum</strong> kleinen Mondbär aus.<br />
Schritt 2: Die Geschichte wird in einzelne Bilder<br />
beziehungsweise Szenen untergliedert. Jedes<br />
Kind malt eine Szene auf ein eigenes Bl<strong>at</strong>t Papier.<br />
Schritt 3: Die einzelnen Bilder werden anschließend<br />
zu einem „<strong>Film</strong>streifen“ zusammengeklebt.<br />
Das Kinderkino<br />
Schritt 1: Aus einem Pappkarton wird eine Kinoleinwand<br />
ausgeschnitten.<br />
Schritt 2: Seitlich werden zwei Schlitze in den<br />
Karton geschnitten. Diese müssen so groß sein,<br />
dass man den <strong>Film</strong>streifen problemlos durchziehen<br />
kann.<br />
<strong>Film</strong> ab<br />
Den <strong>Film</strong>streifen vorsichtig durch die beiden<br />
Schlitze einfädeln und Bild für Bild<br />
beziehungsweise Szene für Szene durch<br />
die Schlitze des Kinderkinos ziehen.<br />
Tipp: Wenn die Kinder gemeinsam<br />
die Geschichte <strong>zum</strong> <strong>Film</strong> erzählen oder<br />
zu den Bildern passende Töne abgespielt<br />
werden, wirkt der <strong>Film</strong> noch eindrucks-voller.<br />
25
4. Hinweise zur Gestaltung eines Kinobesuchs<br />
Kino bietet einen sinnlichen und emotionalen Erlebnisraum, dabei geht es um mehr als nur das<br />
Ansehen eines <strong>Film</strong>s. Ein Kinoausflug stellt ein Ereignis dar. Im Gegens<strong>at</strong>z <strong>zum</strong> Fernsehen wird<br />
er geplant und vorbereitet. In der Regel sind die Kinder, wenn sie die Kita verlassen und Richtung<br />
Kino aufbrechen, auf den <strong>Film</strong> und das, was da passieren wird, eingestimmt.<br />
Das Kinogebäude an sich ist schon spannend, bunt und lebendig. Überall stehen Pappaufsteller<br />
und Litfass-Säulen, hängen Plak<strong>at</strong>e oder werden <strong>Film</strong>e mit diversen Aktionen beworben. Nicht<br />
immer ist diese Werbung für Kinder geeignet, daher sollten Sie die Reaktionen der Gruppe genau<br />
beobachten. Auch im Kinosaal gibt es einiges zu sehen: das schummrige Licht, die vielen<br />
Sessel, die große Leinwand. Das Sehfeld der Kinder wird aufgrund der Bildgröße im Gegens<strong>at</strong>z<br />
<strong>zum</strong> Fernsehen nicht begrenzt, die Augen sind also immer in Bewegung, um das, was vorne<br />
passiert, zu erfassen. Darüber hinaus sind Kinoleinwände so konzipiert, dass sie ein Sehen in die<br />
räumliche Tiefe ermöglichen.<br />
Aber nicht nur das Sehen wird durch das Kino angesprochen, auch alle anderen Sinne werden<br />
befriedigt. Der Ton im Kino ist nicht mit dem eines Fernsehers zu vergleichen und es riecht nach<br />
Süßem, Popcorn, Nachos ... Kino ist somit sehen, hören, riechen und fühlen. Kinder erfahren diese<br />
Eindrücke in besonderer Art und Weise und drücken ihre Emotionen unmittelbar aus, indem<br />
sie lachen, weinen, staunen, aufspringen, stöhnen, seufzen, dazwischenrufen oder Körperkontakt<br />
suchen. Diesem emotionalen Erleben der Kinder muss in der Vorbereitung und Durchführung<br />
des Kinobesuchs Rechnung getragen werden.<br />
Was tun bei Angst?<br />
Was tun bei Angst?<br />
Das Angsterlebnis bedeutet zunächst einmal keine Beeinträchtigung des<br />
<strong>Film</strong>vergnügens. Das Angsterlebnis Solange bedeutet den Furcht zunächst einflößenden einmal keine Szenen Beeinträchtigung Momente der Entspannung<br />
folgen, Solange gehören den diese Furcht Schreckmomente einflößenden sogar Szenen <strong>zum</strong> Momente <strong>Film</strong>erleben der<br />
des<br />
<strong>Film</strong>vergnügens.<br />
dazu. Entspannung Die Frage, folgen, wann gehören Sie mit einem diese Schreckmomente Kind den Kinosaal sogar verlassen <strong>zum</strong> sollten, <strong>Film</strong>erleben<br />
daher dazu. eine Die Gr<strong>at</strong>wanderung, Frage, wann Sie die mit viel einem Einfühlungsvermögen Kind den Kinosaal erfordert. verlassen Einerseits sollten,<br />
ist<br />
ist daher muss eine der Gr<strong>at</strong>wanderung, Mut aufgebracht die werden, viel Einfühlungsvermögen den Raum gegebenenfalls erfordert. zu verlassen, Einerseits andererseits<br />
der Mut sollte aufgebracht dies nicht werden, verfrüht den geschehen. Raum gegebenenfalls Falls ein Kind zu den verlassen, Vorführungssaal andererseits verlässt, soll-<br />
muss<br />
muss te dies es nicht auf den verfrüht Moment geschehen. der visuellen Falls Entspannung ein Kind den verzichten Vorführungssaal und behält verlässt, daher muss nur die es<br />
letzte auf den „schreckliche“ Moment der Szene visuellen in Erinnerung. Entspannung Sie verzichten sollten dem und Jungen behält oder daher dem nur Mädchen die letzte in<br />
diesem „schreckliche“ Fall unbedingt Szene in den Erinnerung. Fortgang der Sie Geschichte sollten dem erzählen, Jungen oder damit dem er oder Mädchen sie weiß, in diesem<br />
weiter Fall unbedingt ging beziehungsweise den Fortgang versichert der Geschichte ist, dass erzählen, alles ein damit gutes er Ende oder nahm. sie weiß, wie es<br />
wie<br />
es<br />
Wichtig weiterging, ist auch, beziehungsweise dass Sie in spannenden versichert ist, Momenten dass alles Solidarität ein gutes und Ende Anteilnahme nahm. ausstrahlen.<br />
Wichtig Körperkontakt ist auch, dass sowie Sie beruhigende in spannenden Gespräche Momenten während Solidarität des und <strong>Film</strong>s Anteilnahme zeigen den ausstrahlen.<br />
Körperkontakt Sie für sie da sind sowie und beruhigende ebenso empfinden. Gespräche Wenn während Sie spannende des <strong>Film</strong>s Momente zeigen den gemeinsam Kindern,<br />
Kindern,<br />
dass<br />
mit dass den Sie Kindern für sie da meistern, sind und wird ebenso dies empfinden. gemeinschaftlichen Wenn Sie spannende Charakter Momente des Kinobesuchs<br />
gemeinsam<br />
verstärken mit den Kindern meistern, wird dies den gemeinschaftlichen Charakter des Kinobesuchs<br />
verstärken.<br />
26
Organis<strong>at</strong>orisches<br />
Damit der Kinoausflug <strong>zum</strong> vollen Erfolg wird, sollten Sie einige organis<strong>at</strong>orische<br />
Dinge beachten:<br />
1. Planen Sie ausreichend Zeit ein<br />
Brechen Sie rechtzeitig vom Kindergarten auf, damit Sie genügend Zeit haben, mit den Kindern<br />
die Räumlichkeiten des Kinos zu erkunden. Auch dauert es einige Zeit, bis jedes Kind<br />
einen Sitzpl<strong>at</strong>z gefunden h<strong>at</strong> oder noch einmal schnell zur Toilette gegangen ist. Dies sollte<br />
nicht in Hektik geschehen, sondern mit der Muße, mit der auch ein The<strong>at</strong>er- oder Konzertbesuch<br />
st<strong>at</strong>tfindet. In manchen Fällen ist es möglich, nach der Vorstellung noch eine Weile<br />
im Kinosaal zu bleiben. Wenn dies der Fall ist, sollte die Gelegenheit für ein erstes <strong>Film</strong>gespräch<br />
genutzt werden.<br />
2. Pl<strong>at</strong>zverteilung<br />
Achten Sie darauf, dass ängstliche oder unerfahrene Kinder in Ihrer Nähe sitzen. Setzen Sie<br />
darüber hinaus befreundete Kinder nebeneinander und schaffen Sie so eine angenehme<br />
und entspannte Atmosphäre.<br />
3. Popcorn & Co<br />
Etwas zu essen und zu trinken gehört einfach zu einem Kinobesuch. Besonders eignen sich<br />
hierbei Nahrungsmittel, die them<strong>at</strong>isch <strong>zum</strong> <strong>Film</strong> passen. N<strong>at</strong>ürlich darf auch das Popcorn<br />
nicht fehlen, Sie können dieses vor Ort kaufen oder gemeinsam in der Kita zubereiten.<br />
27
Elternarbeit<br />
Weisen Sie die Eltern darauf hin, dass die Kinder auch am Abend<br />
und in den darauffolgenden Tagen Erzählbedarf haben werden.<br />
Es ist daher wichtig, dass sie möglichst gut über den <strong>Film</strong> informiert<br />
sind und Interesse für den Kinobesuch sowie den Inhalt<br />
des <strong>Film</strong>s zeigen.<br />
Die Kinder könnten den Eltern beispielsweise eine kurze Inform<strong>at</strong>ion<br />
über die Handlung des Kinofilms mitbringen, sodass sich<br />
für die Eltern konkrete Möglichkeiten für Nachfragen bieten. Bei Kindern,<br />
deren sprachliche Fähigkeiten weniger fortgeschritten sind, sollten<br />
Sie auf andere Möglichkeiten zur Verarbeitung, wie <strong>zum</strong> Beispiel Malen,<br />
verweisen.<br />
Zum Weiterlesen<br />
Institut für Kino und <strong>Film</strong>kultur e. V. (2004):<br />
Das Kino. Ein Besuch im Kino. Arbeitsheft 1<br />
Zu bestellen unter URL: http://www.film-kultur.de/arbeitshefte.html<br />
Stiftung MedienKompetenz Forum Südwest (2007):<br />
Mit Kindern ins Kino. Ein Leitfaden zur praktischen <strong>Film</strong>arbeit an Grundschulen. Stiftung Lesen<br />
www.spio.de<br />
Die FSK führt freiwillige Prüfungen für <strong>Film</strong>e, Videokassetten und sonstige Bildträger (z. B. DVDs)<br />
durch, die in Deutschland für die öffentliche Vorführung beziehungsweise Zugänglichmachung<br />
vorgesehen sind. In ihren Veröffentlichungen nimmt die FSK regelmäßig zu aktuellen Themen<br />
Stellung.<br />
28
Leitfragen zur direkten Nachbesprechung<br />
4. Was h<strong>at</strong> dir nicht gefallen? Warum?<br />
5. Wie fandest du die Musik? Warum?<br />
5. Nachbereitung des Kinobesuchs<br />
ERSTE VERARBEITUNG DER EINDRÜCKE AUS DEM FILM<br />
Wenn Erwachsene den Kinosaal verlassen, reden einige gerne über das, was sie gerade gesehen<br />
haben, andere schweigen und genießen. Bei Kindern verhält sich das anders, sie nehmen das,<br />
was auf der Kinoleinwand geschieht, ungefiltert auf und müssen anschließend ausführlich darüber<br />
reden. Sie können mediale Erlebnisse nicht einfach abstreifen wie einen Mantel und müssen<br />
die Möglichkeit bekommen, das Erlebte aktiv zu verarbeiten. Dafür brauchen sie viel Zeit und<br />
müssen das Thema immer wieder aufgreifen dürfen. Oft ist es auch wichtig, Verstehenslücken slücken<br />
zu schließen, damit der <strong>Film</strong> für sie ein sinnvolles Ganzes ergibt.<br />
1. Kannst du mir erzählen, was im <strong>Film</strong> geschehen ist?<br />
2. Kannst du mir sagen, welche Tiere vorkamen?<br />
3. Was h<strong>at</strong> dir gefallen? Warum?<br />
6. Gab es Stellen, an denen du dich gegruselt hast? Welche? Warum?<br />
7. Würdest du den <strong>Film</strong> gerne noch einmal ansehen?<br />
Mithilfe dieser Leitfragen können Sie erfahren, ob die Kinder den <strong>Film</strong>inhalt verstanden<br />
haben, welche Szenen, Figuren und Themen in positiver Erinnerung geblieben sind und<br />
welche nicht. Sofern die Jungen und Mädchen recht sprachgewandt sind, können Sie<br />
hier bereits einiges in Erfahrung bringen. Geben Sie den Kindern im Rahmen einer solchen<br />
Besprechung also unbedingt genügend Raum, sich auszudrücken und zu erzählen.<br />
Nutzen Sie darüber hinaus vor allem spielerische und kre<strong>at</strong>ive Methoden (siehe Spielanregungen)<br />
zur Verarbeitung der gewonnen Eindrücke.<br />
29
Malen ist ein Weg, der hilft, Erlebnisse zu verarbeiten. Die Kinder sollen zeichnen,<br />
was ihnen am besten und am wenigsten gefallen h<strong>at</strong>. Lassen Sie sich erklären, was<br />
auf den Bildern zu sehen ist. Fragen Sie in diesem Kontext nach, warum sie die<br />
Szenen beziehungsweise Charaktere mochten oder nicht.<br />
Die Jungen und Mädchen setzen sich hiermit auf eine kre<strong>at</strong>ive Art und Weise mit den<br />
konkreten <strong>Film</strong>inhalten auseinander. Sie erhalten zudem Aufschluss über Schlüsselszenen<br />
und -figuren des <strong>Film</strong>s. Optimalerweise hängen Sie die Bilder im Gruppenraum<br />
auf, die Kinder werden so dazu angeregt, sich auch untereinander immer<br />
wieder über den <strong>Film</strong> zu unterhalten.<br />
M<strong>at</strong>erial: Papier, Stifte<br />
Szenen malen<br />
Themenblock: <strong>Film</strong><br />
Bereits in der Vorbereitung wurden Daumen- und Kinderkino als Elemente medienpädagogischer<br />
Arbeit eingeführt. N<strong>at</strong>ürlich bieten sich diese auch zur Nachbereitung des Kinofilms an. Gerade<br />
das Daumenkino kann hier noch einmal aufgegriffen werden, um das Prinzip des Zeichentrickfilms<br />
zu erklären. Vorschulkinder befinden sich überdies gerade in der Entwicklungsphase des<br />
„Selbermachen-Wollens“, es liegt daher nahe, selbst einen Mal- oder Zeichentrickfilm zu erstellen.<br />
Die narr<strong>at</strong>iven Kompetenzen der Zielgruppe reichen für derartige Produktionen bereits aus.<br />
30
Zeichentrickfilm für kleine Profis<br />
(geeignet für Kinder ab 5 Jahren)<br />
Grundausst<strong>at</strong>tung<br />
Eine Kamera, auf ein St<strong>at</strong>iv montiert, und vor einer Pinnwand positioniert. Des Weiteren benötigen<br />
Sie: ein externes Mikrofon zur Aufzeichnung der Erzählungen und möglicher Geräusche<br />
sowie einen Monitor, damit die Kinder beim Erzählen der Geschichte sehen können, was die<br />
Kamera aufnimmt.<br />
Entwicklung der Geschichte<br />
Die Kinder können sich gemeinsam eine Geschichte über den Mondbär und seine Freunde ausdenken.<br />
Bedeutend ist hierbei, dass Sie lediglich eine ber<strong>at</strong>ende Funktion übernehmen und den<br />
Kindern genügend Zeit und Spielraum geben, ihre eigene Geschichte zu entwickeln. Achten<br />
Sie darauf, dass die Handlung einfach und technisch realisierbar ist. Es ist wichtig, die wesentlichen<br />
Bestandteile der Geschichte skizzenhaft festzuhalten. Notieren Sie sich Stichworte der<br />
Geschichte oder malen Sie mit den Kindern die Schlüsselszenen (Flugzeugabsturz, Suchaktion<br />
der Tiere, ...), die dann am Drehtag nacheinander abgearbeitet werden können.<br />
Gestaltung der Erzählbilder<br />
Achten Sie darauf, dass bedeutsame Details der Szenenbilder nicht am Bildrand verschwinden,<br />
sondern im Zentrum des Szenenbilds zu sehen sind. Bei diesem Produktionsschritt bedarf es<br />
einer professionellen Anleitung. Sie sollten die Kinder dabei unterstützen, ihre Erzählung in Bilder<br />
zu fassen, ohne sie in diesem kre<strong>at</strong>iven Prozess zu hemmen.<br />
<strong>Film</strong>aufnahmen<br />
Variante 1 (einfache Malbilder): Die einzelnen Szenen der Geschichte werden gestaltet.<br />
Hierbei können die Kinder ihrer Fantasie freien Lauf lassen. Achten Sie darauf, dass die einzelnen<br />
Bilder mit kräftigen Farben gemalt werden; dann wirken sie im fertigen <strong>Film</strong> eindrucksvoller.<br />
Variante 2 (gleiche Protagonisten): Damit die Protagonisten bei jedem Szenenbild identisch<br />
aussehen, empfiehlt es sich, die Figuren einzeln zu gestalten und jeweils mit Fotokleber<br />
o. ä. auf den verschiedenen Hintergründen zu fixieren.<br />
Variante 3 (bewegte Protagonisten): Alle Hintergründe (Wald, Nachthimmel, ...) sowie<br />
die verschiedenen Protagonisten und Gegenstände, die vor dem Hintergrund bewegt werden<br />
(Flugzeug, Gitarre, ...), werden einzeln angefertigt. Alle bewegten Teile müssen anschließend auf<br />
durchsichtige Folien (Druckerfolie o. ä.) geklebt werden.<br />
31
Aufnahmen<br />
Zunächst muss das jeweilige Hintergrundbild fixiert und der richtige Bildausschnitt gewählt werden.<br />
Vor dem Hintergrund können die Kinder gegebenenfalls nun die Figuren und Gegenstände<br />
bewegen. Ein Kind erzählt währenddessen die Geschichte in das Mikrofon. Auf dem Monitor,<br />
der an der Kamera angeschlossen ist, können die Kinder die aufgenommenen Szenen sofort<br />
kontrollieren.<br />
Die Geschichte sollte zunächst in der Totalen gefilmt werden, anschließend können einzelne<br />
Szenen in Großaufnahme folgen. Dadurch können beim späteren Schnitt verschiedene Einstellungen<br />
verwendet werden, was den <strong>Film</strong> abwechslungsreicher und spannender gestaltet.<br />
Schnitt<br />
Den Endschnitt des <strong>Film</strong>s müssen Sie übernehmen. Zwar ist es denkbar, die Kinder zusehen zu<br />
lassen, damit sie diesen Prozess nachvollziehen können, doch besitzen sie noch nicht die Fähigkeiten,<br />
selbst zu schneiden. Für diesen <strong>Film</strong> genügt ein einfaches Standard-Schnittprogramm.<br />
Nachvertonung<br />
Sehen Sie sich den geschnittenen <strong>Film</strong> mit den Kindern an, überlegen Sie gemeinsam, an welchen<br />
Stellen Hintergrundgeräusche (Plätschern von Wasser, Autohupen ...) benötigt werden,<br />
und begeben Sie sich mit der Gruppe auf „Geräuschesuche“. Die Geräusche werden anschließend<br />
in den <strong>Film</strong> montiert. Außerdem können Sie den <strong>Film</strong> noch mit Musik gestalten, achten Sie<br />
dabei auf die Urheberrechte.<br />
M<strong>at</strong>erial: siehe Grundausst<strong>at</strong>tung; außerdem Stifte, Farben, Scheren, Tonpapier,<br />
Malpapier, gegebenenfalls Druckerfolien, sonstige Bastelutensilien<br />
32
Themenblock: N<strong>at</strong>ur<br />
N<strong>at</strong>ur ist ein zentrales Thema des <strong>Film</strong>s und bietet vielerlei Ans<strong>at</strong>zpunkte zur Nachbereitung. Mit<br />
den Anleitungen aus diesem Themenblock sollen die Sinne der Kinder angesprochen und<br />
ihr<br />
Gespür für die Besonderheiten des Waldes gefördert werden.<br />
Walderkundung<br />
Gehen Sie mit Ihrer Gruppe auf Erkundungstour durch den Wald. Zeigen Sie den<br />
Kindern die Umgebung, in der der Mondbär und seine Freunde leben. Lassen Sie<br />
die Mädchen und Jungen verschiedene Gegenstände sammeln, die sie schön oder<br />
spannend finden. Halten Sie zwischendurch an und bitten Sie die Kinder, ihre Augen<br />
zu schließen. Fragen Sie nun nach, was sie gerade riechen und was zu hören ist.<br />
Nehmen Sie zudem einen Fotoappar<strong>at</strong> mit und lassen Sie die Kinder fotografieren<br />
oder animieren Sie sie, gegebenenfalls ein Bild vom Spaziergang zu malen. Im Kindergarten<br />
angekommen können Sie dann eine Collage mit den gesammelten Utensilien,<br />
Fotos und Bildern gestalten.<br />
M<strong>at</strong>erial: Fotoappar<strong>at</strong>, gegebenenfalls Buntstifte und Malpapier<br />
Fotoappar<strong>at</strong>, gege<br />
Horch mal<br />
Die Kinder verteilen sich mit einigem Abstand zueinander in der N<strong>at</strong>ur. Jedes Kind<br />
schließt die Augen, ballt die Hände zu Fäusten und hält sich diese hinter die Ohren. Bei<br />
jedem neuen Geräusch, das es hört, streckt es einen Finger aus, so lange, bis alle zehn<br />
Finger in die Höhe zeigen. Wenn jedes Kind zehn Geräusche gehört h<strong>at</strong>, kommen alle<br />
zu einem Sitzkreis zusammen und erzählen, was sie hören konnten.<br />
33
Wie klingt der Wald<br />
Erkunden Sie den Wald einmal mit einem Audio-Aufnahmegerät und sensibilisieren<br />
Sie die Kinder so für dessen Klangwelt. Wichtig ist hierbei, dass Sie ein externes<br />
Mikrofon sowie Kopfhörer an das Gerät (Diktiergerät, MP3-Player mit Aufnahmefunktion,<br />
Audio-Aufnahmegerät) anschließen. Jeweils drei Kinder bilden eine Gruppe<br />
und folgende Rollen werden vergeben: Das Aufnahmekind schaltet das Gerät an<br />
beziehungsweise aus, betätigt die Aufnahme-Taste und hält es vorsichtig in seinen<br />
Händen; das Ton-Kind setzt die Kopfhörer auf und checkt, ob es etwas hören kann;<br />
das Mikrofon-Kind hält das Mikrofon möglichst nah an die jeweilige Geräuschquelle.<br />
Wenn Sie nur ein Aufnahmegerät besitzen, sollten Sie die Gruppen in bestimmten<br />
Zeitabständen oder nach einer festgelegten Anzahl von gesammelten Geräuschen<br />
wechseln. Zurück im Kindergarten können Sie sich die Waldklänge gemeinsam anhören.<br />
Tipp: Veranstalten Sie ein kleines Geräusche-R<strong>at</strong>espiel. Wichtig ist hierbei, dass Sie<br />
den Überblick behalten, um welche Geräusche es sich bei den einzelnen Aufnahmen<br />
handelt.<br />
M<strong>at</strong>erial: Audio-Aufnahmegerät, externes Mikrofon, Kopfhörer und<br />
Lautsprecherboxen<br />
Waldkamera<br />
Jedes Kind erhält ein schwarzes Papier, das es zu einer Röhre rollt. Der eingeschränkte<br />
Blickwinkel ermöglicht, sich auf Details und Besonderheiten zu konzentrieren. Durch<br />
die „Linse“ ihrer Waldkamera können sie ganz neue Dinge in der N<strong>at</strong>ur entdecken.<br />
M<strong>at</strong>erial: Schwarzes Tonpapier DIN-A5 für jedes Kind<br />
es<br />
rieren. D<br />
entdecken.<br />
Beschreiben und erkennenn<br />
Jedes Kind sammelt fünf ähnliche Gegenstände aus der N<strong>at</strong>ur. Je zwei Kinder setzen<br />
sich gegenüber und breiten ihre Sachen vor sich aus. Das erste Kind sucht sich einen<br />
Gegenstand (ohne ihn an sich zu nehmen) aus und beschreibt diesen seinem Gegenüber.<br />
Die Partnerin oder der Partner muss nun err<strong>at</strong>en, um was es sich handelt – danach<br />
werden die Rollen gewechselt.<br />
34
N<strong>at</strong>ur fühlen<br />
Jedes Kind sucht sich einen Gegenstand aus der N<strong>at</strong>ur, zeigt diesen keinem anderen<br />
und legt ihn unter ein Tuch. Die Gruppe setzt sich um das Tuch. Jedes Kind<br />
greift sich einen Gegenstand und überlegt sich für diesen zwei Eigenschaftswörter.<br />
Danach tauschen immer zwei Kinder ihre Gegenstände und überlegen sich wieder<br />
zwei Wörter, die den Gegenstand beschreiben. Zu zweit werden nun die erdachten<br />
Eigenschaftswörter besprochen. Erst dann dürfen die Sachen unter dem Tuch hervorgeholt<br />
und angesehen werden.<br />
M<strong>at</strong>erial: großes Tuch oder Decke<br />
Fotostory im Wald<br />
Fotostory im Wald<br />
Mit vier Jahren können Kinder aktiv mit dem Medium Fotografie arbeiten, sie lieben es zudem,<br />
sich zu verkleiden, zu schminken und in andere Rollen zu schlüpfen. Sie können bei<br />
diesem Projekt Mondbär, Mond, Marienkäfer, Hase ... sein und die Geschichte des Kinofilms<br />
in einer Fotostory weitererzählen.<br />
Freies Rollenspiel zur Einstimmung<br />
Schminken Sie die Kinder wie die <strong>Film</strong>charaktere und lassen Sie sie zunächst im freien Rollenspiel<br />
den Lebensraum Wald erkunden, um in ihre Rollen zu finden.<br />
Entwicklung der Fotostory<br />
Überlegen Sie sich anschließend gemeinsam eine einfache Geschichte, die als Fotostory<br />
umgesetzt werden soll. Halten Sie fest, welche Szenen fotografiert werden sollen, welche<br />
Figuren auf dem Bild zu sehen sind und welche Mimik und Gestik diese haben.<br />
Fotografieren<br />
Verteilen Sie nun verschiedene Aufgaben (ein Kamerakind für jedes Bild sowie diverse<br />
„Schauspieler“). Achten Sie hierbei darauf, dass wirklich jedes Kind eine wichtige Aufgabe<br />
bekommt. Lassen Sie die Kinder nun die verschiedenen Szenen mehrfach fotografieren und<br />
jeweils die besten Bilder auswählen. Geben Sie anschließend die schönsten Aufnahmen <strong>zum</strong><br />
Entwickeln oder drucken Sie sie auf Fotopapier aus. Fertig ist die Fotostory, die nun nach<br />
Belieben gestaltet werden kann.<br />
Tipp: Je größer die Bilder sind, desto schöner wirken sie.<br />
M<strong>at</strong>erial: Fotoappar<strong>at</strong>, Schminke (bestenfalls The<strong>at</strong>er-Nassschminke)<br />
35
Themenblock: Freundschaft<br />
Für die Waldbewohner ist Freundschaft das A und O. Alle sind füreinander da, und jeder kennt<br />
die Stärken des anderen. Nur gemeinsam schaffen sie es, den Mond wieder nach Hause zu<br />
bringen.<br />
Gemeinsam sind wir stark!<br />
Überlegen Sie gemeinsam mit den Kindern, was die Stärken der einzelnen Tiere<br />
im <strong>Film</strong> sind. Mondbär, Marienkäfer, Hase, Sonnenvogel, Frosch ... jeder von<br />
ihnen kann etwas ganz Besonderes und jeder ist wichtig für die Gemeinschaft.<br />
Überlegen Sie davon ausgehend, was die Stärken der einzelnen Kinder sind.<br />
Mit dieser Übung können Sie das Bewusstsein dafür schärfen, dass jedes Kind etwas Besonderes<br />
ist und sie mit Zusammenhalt sehr viel schaffen können.<br />
Akkorde
Mondbärlied<br />
Musizieren und Singen sind schöne Gemeinschaftserfahrungen, die viel Freude bereiten. Singen<br />
Sie daher gemeinsam das Mondbär-Lied. Integrieren Sie, wenn möglich, verschiedene Instrumente,<br />
dann klingt das Mondbär-Lied besonders schön.<br />
Strophe<br />
G-Dur C-Dur G-Dur<br />
Oh lieber Mond, | ich sing’ ein Lied, das nur für | dich ist.<br />
G-Dur D-Dur G-Dur<br />
Ich will, dass | du bald wieder | wach bist.<br />
G-Dur C-Dur G-Dur C-Dur G-Dur D-Dur<br />
Lieber Mond, | scheinst hell und | klar, | bist unser | Freund | und für uns da.<br />
D-Dur G-Dur C-Dur G-Dur C-Dur G-Dur D-Dur G-Dur<br />
Wenn du | leuchtest | am Himmels- | zelt, | sind wir ge- | borgen | in unserer | Welt.<br />
Strophe<br />
G-Dur C-Dur G-Dur D-Dur G-Dur<br />
Lieber | Mond, du gibst gut | acht, dass niemand | Angst h<strong>at</strong> und immer | lacht,<br />
G-Dur C-Dur G-Dur D-Dur G-Dur<br />
drum singen | alle dir dieses | Lied, weil wir so | froh sind, dass es dich | gibt.<br />
Refrain<br />
G-Dur C-Dur G-Dur C-Dur G-Dur D-Dur G-Dur<br />
Lieber Mond, | mit diesem | Lied | woll’n wir dir | sagen, | wir hab’n dich | lieb.<br />
G-Dur C-Dur G-Dur C-Dur G-Dur D-Dur G-Dur<br />
Du wirst uns leuchten | in dunkler | Nacht, | bist unser | Freund, | der uns | bewacht.<br />
Strophe<br />
G-Dur C-Dur G-Dur D-Dur G-Dur<br />
Lieber | Mond, jetzt kannst du | seh’n, was du uns | wert bist, nichts darf | gescheh’n.<br />
G-Dur C-Dur G-Dur D-Dur G-Dur<br />
Dort bei den | Sternen bist du | daheim und wirst da | oben so glücklich | sein.<br />
37
Pollux` Kartoffelkuchen<br />
(12 Stück)<br />
Zut<strong>at</strong>en:<br />
400 g Kartoffeln<br />
100 g Margarine<br />
175 g Zucker<br />
5 Eier<br />
1/3 Fl. Bittermandelaroma<br />
200 g gem. Haselnüsse<br />
1 Pck. Backpulver<br />
Schokoladenglasur/-kuvertüre<br />
Gummibärchen<br />
12 Muffin-Papierförmchen<br />
Die Kartoffeln schälen, in einem Topf mit kochendem Wasser garen, abgießen und zu einem<br />
gl<strong>at</strong>ten Püree zerstampfen. Margarine, Zucker, Eier und Bittermandelaroma cremigrühren;<br />
die gemahlenen Haselnüsse mit dem Backpulver mischen und darunterrühren, anschließend<br />
das warme Kartoffelpüree unter die Teigmasse geben. Papierförmchen auf dem Muffinblech<br />
verteilen und den Teig einfüllen. Bei 175° C ca. 25 bis 30 Minuten backen. Nach dem Auskühlen<br />
mit Schokoladenguss überziehen und mit den Gummibärchen verzieren.<br />
Tipp: Die Kuchen besser bis <strong>zum</strong> nächsten Tag ruhen lassen, da der Schokoladenguss sehr<br />
lange braucht, um zu trocknen.<br />
Elternarbeit<br />
Zum Abschluss des Projekts bietet sich ein Elternnachmittag an, an dem<br />
die Kinder ihre Produkte präsentieren können. Lassen Sie die Kinder erzählen,<br />
was sie im Rahmen des Kinoprojektes erlebt haben. Ein solcher<br />
Nachmittag gibt Ihnen zudem die Möglichkeit, den Eltern die Notwendigkeit<br />
und die Potenziale von aktiver Medienarbeit zu veranschaulichen.<br />
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Gleiche<br />
Tiere finden<br />
Im <strong>Film</strong> spielen verschiedene Tiere mit. Mondbär, Marienkäfer, Hase, Fuchs, Specht, Dachs,<br />
Frosch, Ente, Sonnenvogel ...<br />
Besprechen Sie gemeinsam mit den Kindern, wie diese Tiere in der Realität aussehen, wo sie<br />
wohnen, was sie essen und welche Laute sie von sich geben.<br />
Malen Sie diese Tiere auf kleine Kärtchen oder kleben Sie Fotos von ihnen auf und teilen Sie<br />
diese den Kindern aus. Jedes Kind soll nun das Tier auf seinem Kärtchen nachahmen und sich<br />
mit seinen Artgenossen zusammenschließen.<br />
M<strong>at</strong>erial: Tierfotos und bestenfalls Tonaufnahmen<br />
Zum Weiterlesen<br />
G. Anfang, K. Demmler, K. Lutz (2005): Mit Kamera, Maus und Mikro. Medienarbeit mit Kindern.<br />
kopaed<br />
U. Baer (2007): 666 Spiele. Für jede Gruppe, für alle Situ<strong>at</strong>ionen. Kallmeyer<br />
S. Eder, C. Orywal, S. Roboom (2008): Pixel, Zoom und Mikrophon – Medienbildung in der KITA.<br />
Ein medienpraktisches Handbuch für Erzieher/-innen. Vistas<br />
A. Güthler, K. Lacher (2007): N<strong>at</strong>urwerkst<strong>at</strong>t Landart. Ideen für kleine und große N<strong>at</strong>urkünstler.<br />
AT Verlag<br />
H. Österreicher, E. Prokop (2006): Kinder wollen draußen sein. N<strong>at</strong>ur entdecken, erleben und<br />
erforschen. Kallmeyer<br />
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Weitere Inform<strong>at</strong>ionen und M<strong>at</strong>erialien finden Sie unter:<br />
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