Reportage - Schule und Erziehung
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Neues aus <strong>Schule</strong>n <strong>und</strong> Schulabteilung<br />
21<br />
Auf geht’s! In guter Stimmung brachen die Teilnehmer der Domwallfahrt zu ihrem Pilgerweg entlang der Pader auf.<br />
© Patrick Wang<br />
„Wir dürfen auf Jesus vertrauen.“<br />
1350 Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler nehmen an der Paderborner Domwallfahrt teil.<br />
Eine <strong>Reportage</strong><br />
Christoph Quasten<br />
Allmählich weicht die morgendliche<br />
Kühle einer sommerlichen Wärme.<br />
Der Parkplatz vor dem Heinz-Nixdorf<br />
Museumsforum liegt in der Sonne,<br />
keine Wolke am Himmel trübt ihre<br />
Strahlen. In den letzten Wochen war<br />
es kühl gewesen, es hatte viel geregnet.<br />
Doch nun scheint sich Anfang<br />
Juli der Sommer im Paderborner<br />
Land anzumelden. Gerade rechtzeitig,<br />
denn der Ablauf der Domwallfahrt,<br />
zu der fast 1400 Schülerinnen<br />
<strong>und</strong> Schüler mit ihren Lehrerinnen<br />
<strong>und</strong> Lehrern erwartet werden, ist auf<br />
gutes Wetter angewiesen.<br />
In jedem Jahr lädt Erzbischof Hans-<br />
Josef Becker die Schülerinnen <strong>und</strong><br />
Schüler der sechsten Klassen der<br />
<strong>Schule</strong>n, die in Trägerschaft des<br />
Erzbistums Paderborn sind, zu einer<br />
Domwallfahrt nach Paderborn<br />
ein. Der Gedanke der Domwallfahrt<br />
nimmt Bezug auf das Leitbild der<br />
<strong>Schule</strong>n in Trägerschaft des Erzbistums<br />
Paderborn. Es sieht u. a. vor, die<br />
Verbindung von <strong>Schule</strong> <strong>und</strong> Kirche<br />
am Ort (Erzbistum, Dekanat, Pfarrei,<br />
pastoraler Raum) zu stärken. <strong>Schule</strong><br />
zeigt sich als pastoraler Ort. Prägend<br />
für die Domwallfahrt mit dem Leitmotiv<br />
„Zu den Quellen“ soll der Gedanke<br />
des Pilgerns sein, der seinen Höhepunkt<br />
im Gebet am Grab des Hl. Liborius<br />
<strong>und</strong> im Gottesdienst mit dem<br />
Erzbischof findet. In Gottesdienst<br />
<strong>und</strong> Begegnung erfahren sich die<br />
Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler in besonderer<br />
Weise als (Weg-)Gemeinschaft.<br />
So setzen sie den Gr<strong>und</strong>gedanken<br />
des Leitbilds –Miteinander lernen,<br />
leben, glauben – um <strong>und</strong> lassen ihn<br />
im besten Sinn des Wortes erfahrbar<br />
werden.<br />
Das Heinz-Nixdorf<br />
Museumsforum als idealer<br />
Startplatz<br />
Noch ist es ruhig auf dem großen<br />
Parkplatz, die Zahl der Besucher des<br />
größten Computer-Museums der<br />
Welt hält sich zu dieser frühen St<strong>und</strong>e<br />
noch sehr in Grenzen. Zahlreiche<br />
Helfer, Ordner <strong>und</strong> Organisatoren<br />
– größtenteils Mitarbeiterinnen <strong>und</strong><br />
Mitarbeiter der Hauptabteilung <strong>Schule</strong><br />
<strong>und</strong> <strong>Erziehung</strong> – stehen in Gruppen<br />
zusammen <strong>und</strong> warten auf ihre jungen<br />
Gäste aus dem ganzen Erzbistum.<br />
Sascha Büssemeier, Mitarbeiter<br />
in der Schulabteilung <strong>und</strong> tätig im Institut<br />
für Religionspädagogik <strong>und</strong> Medienarbeit,<br />
ist optimistisch gestimmt:<br />
„Die Voraussetzungen sind gut, bestes<br />
Wetter <strong>und</strong> die ersten Schüler<br />
sind auch schon eingetroffen.“
22 Neues aus <strong>Schule</strong>n <strong>und</strong> Schulabteilung 23<br />
Fahnen geben Orientierung: Andrea Keinath<br />
(Abteilung Schulpastoral) überreichte einem<br />
Schüler des Mariengymnasiums in Arnsberg<br />
die Fahne mit dem Schullogo.<br />
© Patrick Wang<br />
Doch bei diesen ersten wenigen<br />
Schülern soll es natürlich nicht bleiben.<br />
Bus um Bus fährt vor, die Schüler<br />
steigen diszipliniert aus <strong>und</strong> sind froh,<br />
sich endlich bewegen zu können.<br />
Manche haben schon eine mehr als<br />
2stündige Busfahrt hinter sich, denn<br />
das Erzbistum Paderborn ist ein großes<br />
Flächenbistum. Die <strong>Schule</strong>n, die<br />
am weitesten von der Bischofsstadt<br />
entfernt sind, liegen in Dortm<strong>und</strong> <strong>und</strong><br />
Hagen, in Arnsberg <strong>und</strong> Attendorn.<br />
Dank guter Organisation ist die Atmosphäre<br />
zwanglos <strong>und</strong> entspannt, der<br />
Parkplatz groß <strong>und</strong> weitestgehend<br />
frei von Autoverkehr. Die An- <strong>und</strong> Abfahrt<br />
der Busse verläuft konzentriert.<br />
Es kommt keine Hektik auf. Florian<br />
Schleuß, Schüler der Hildegardis<br />
<strong>Schule</strong> in Hagen, nutzt die Zeit für ein<br />
kleines Frühstück. Seine Erwartungshaltung<br />
ist klar: „Ich freue mich auf<br />
einen großen Gottesdienst gemeinsam<br />
mit vielen <strong>Schule</strong>n, danach Spiel<br />
<strong>und</strong> Spaß haben mit vielen Leuten.“<br />
Ähnlich sieht es Christoph Menke,<br />
Lehrer an der Marienschule Brilon,<br />
der schon im letzten Jahr bei der ersten<br />
Domwallfahrt dabei gewesen ist.<br />
Er bringt seine Erwartungen griffig in<br />
einem Dreiklang auf den Punkt: „Der<br />
Gedanke der Wallfahrt, ein beeindruckender<br />
Gottesdienst, <strong>und</strong> die Kinder<br />
freuen sich natürlich auch auf das<br />
Nachmittagsprogramm.“<br />
Erste Anzeichen für den Beginn des<br />
Pilgerwegs durch die Paderauen zum<br />
Dom sind spürbar. Allmählich mahnt<br />
die Zeit zum Aufbruch. Vertreter einer<br />
jeden <strong>Schule</strong>n erhalten von einem<br />
Mitarbeiter der Schulabteilung eine<br />
Fahne mit ihrem Logo überreicht.<br />
So ist immer erkennbar, zu welcher<br />
<strong>Schule</strong> die Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler<br />
gehören. Sie geben Orientierung<br />
auf dem Weg, niemand kann in seinem<br />
Klassenverband verloren gehen.<br />
Gern werden sich auf dem vor ihnen<br />
liegenden Weg Schülerinnen <strong>und</strong><br />
Schüler beim Tragen ihrer Schulfahne<br />
abwechseln. So wird die Last geteilt<br />
<strong>und</strong> die Freude vermehrt.<br />
Bevor der eindrucksvolle Zug von<br />
fast 1400 Teilnehmern startet, gibt<br />
Domkapitular Joachim Göbel, Leiter<br />
der Hauptabteilung <strong>Schule</strong> <strong>und</strong> <strong>Erziehung</strong>,<br />
das offizielle Startsignal: „Ich<br />
freue mich, dass ihr alle zur Domwallfahrt<br />
nach Paderborn gekommen<br />
seid. Ich wünsche uns einen Tag, der<br />
unter Gottes Segen stehen wird.“<br />
Nicht jeder kann sein Wort verstehen,<br />
denn es fehlt ein Lautsprecher<br />
mit Mikrofon, um seine Worte überall<br />
ankommen zu lassen. Eines, der wenigen<br />
Details, die bei der Neuauflage<br />
der Domwallfahrt im kommenden<br />
Jahr verbessert werden müssen.<br />
Durch grüne Paderauen zur<br />
Statio<br />
Der Pilgerzug führt die Schülerinnen<br />
<strong>und</strong> Schüler durch die grünen<br />
Paderauen, flußaufwärts, mitten in<br />
die Stadt. An den wenigen Punkten,<br />
an denen Straßen überquert werden<br />
müssen, übernehmen Polizeibeamte<br />
die Absicherung. Ein langer Rückstau<br />
entsteht. Nicht jeder der betroffenen<br />
Autofahrer wird wissen, warum es an<br />
diesem Mittwochvormittag zu einer<br />
ansonsten staufreien Zeit nicht vorwärts<br />
gehen will. Der etwa 45-minütige<br />
Fußmarsch ist jetzt genau das<br />
Richtige für die Teilnehmer, die mitunter<br />
eine längere Zeit still sitzend im<br />
Bus verbringen mussten.<br />
Ihr nächstes Ziel ist der Schulhof der<br />
<strong>Schule</strong>n St. Michael. Das Gelände der<br />
<strong>Schule</strong> ist von seinen angestammten<br />
Benutzern verwaist, denn Realschule<br />
<strong>und</strong> Gymnasium sind auf Klassenfahrt.<br />
So können die Teilnehmer der<br />
Domwallfahrt sich auf dem schönen<br />
Schulhof der Michaelsschulen zu einer<br />
Statio sammeln. Viele nutzen die<br />
Gelegenheit zu einer kleinen Frühstückspause.<br />
Trinken ist wichtig, denn<br />
die Sonne scheint <strong>und</strong> die Wärme<br />
eines Julitages breitet sich aus. Die<br />
Fahnenträger versammeln sich mit<br />
Domkapitular Joachim Göbel (l.) stellte<br />
Weih bischof Manfred Grothe (r.) <strong>und</strong> allen<br />
Anwesenden die teilnehmenden <strong>Schule</strong>n vor.<br />
© Patrick Wang<br />
In einer gemeinsamen Prozession zogen alle Teilnehmer vom Schulhof der <strong>Schule</strong>n St. Michael<br />
zum hohen Dom.<br />
ihren Fahnen hinter einem Podium.<br />
Letzte Regieanweisungen erfolgen.<br />
Ein w<strong>und</strong>erbares Bild der Geschlossenheit<br />
in Vielfalt. Monsignore Göbel<br />
stellt Weihbischof Manfred Grothe<br />
<strong>und</strong> allen Anwesenden anhand der<br />
Fahnen die 15 teilnehmenden <strong>Schule</strong>n<br />
vor. Jubel brandet auf in den einzelnen<br />
Gruppen, erst zaghaft, dann<br />
immer mehr, bei der Nennung ihres<br />
Schulnamens. Eine Stimmung, fast<br />
wie unter Pilgergruppen auf dem Petersplatz<br />
in Rom.<br />
Vier Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler werden<br />
ausgesucht, mit Tonkrügen Wasser<br />
aus der nahe liegenden Pader zu<br />
schöpfen. Wasser, das später im Gottesdienst<br />
an die Taufe erinnern soll.<br />
Weihbischof Manfred Grothe begrüßt<br />
die Anwesenden im Namen von Erzbischof<br />
Hans-Josef Becker <strong>und</strong> weist<br />
mit dem Hohen Dom als Bischofskirche<br />
<strong>und</strong> Grabstätte des Heiligen Liborius<br />
schon einmal auf das nächste<br />
Ziel der Domwallfahrt hin: „Nur wer<br />
den Gipfel des Berges erklimmt, kann<br />
in die Ferne schauen.“ Sein Gebet<br />
zum Abschluss der Statio öffnet den<br />
Blick auf den Tag: „Segne diesen Tag<br />
<strong>und</strong> uns alle, damit diese Wallfahrt<br />
eine Quelle der Freude wird.“<br />
In einem beeindruckenden Zug – an<br />
der Spitze Weihbischof Grothe <strong>und</strong><br />
Domkapitular Göbel – werden die<br />
letzten Meter vom Michaelskloster<br />
bis zum Dom zurückgelegt. Alle ziehen<br />
durch das Paradiesportal ein.<br />
Das Orchester des Gymnasiums der<br />
Brede in Brakel spielt festliche Bläserklänge<br />
<strong>und</strong> variiert – unterstützt von<br />
der Domorgel – die Melodie „Großer<br />
Gott, wir loben dich“. Die Kühle des<br />
Domes ist ein angenehmer Kontrast<br />
zur Wärme draußen. Die Malteser<br />
müssen in einer kleinen Seitenkapelle<br />
vorsorglich einige Kinder behandeln,<br />
deren Kreislauf abgesackt ist, doch<br />
bald sind sie schon wieder auf den<br />
Beinen. Bis alle ihren Platz gef<strong>und</strong>en<br />
haben, dauert es ein wenig. Helfer<br />
weisen den Weg in die Bänke. Diese<br />
sind schnell gefüllt, <strong>und</strong> so lassen<br />
sich die Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler<br />
auf dem weiten Fußboden des Doms<br />
nieder. Viele haben eine kleine Decke<br />
mitgebracht. Ein Andrang, fast wie<br />
zu Libori. Im Hochchor oberhalb des<br />
Bischofssitzes steht der Pfauenwedel,<br />
der sonst nur zu Libori zu sehen<br />
ist <strong>und</strong> dem Schrein voran getragen<br />
wird. Er gibt den Schülerinnen <strong>und</strong><br />
Schülern einen Hinweis auf den Heiligen<br />
Liborius, dessen Gebeine unter<br />
dem Altar in der Krypta bestattet<br />
sind. Eine Bildübertragung auf große<br />
Monitore ermöglicht auch denjenigen<br />
in den Querhäusern einen Blick<br />
auf das Geschehen im Altarraum, die<br />
durch das Chorgestühl keinen direkten<br />
Blickkontakt zum Altar haben. Ein<br />
aufgeregtes Gemurmel hält an, bis<br />
jeder seinen Platz gef<strong>und</strong>en hat, für<br />
viele wahrscheinlich der erste Besuch<br />
im Dom zu Paderborn.<br />
Gottesdienst im Hohen Dom<br />
Zum Beginn des Gottesdienstes weiht<br />
Weihbischof Grothe das Wasser aus<br />
der Pader, das kurz zuvor vier Schülerinnen<br />
<strong>und</strong> Schüler aus dem Quellbecken<br />
geschöpft hatten. Es erinnert<br />
zeichenhaft an die Taufe. Die anwesenden<br />
Priester gehen durch die Reihen<br />
<strong>und</strong> segnen alle mit dem geweihten<br />
Wasser. „Herr wir bitten komm <strong>und</strong><br />
segne uns!“, singen die Schülerinnen<br />
<strong>und</strong> Schüler, zunächst noch etwas<br />
zaghaft. Ihr Singen wird unterstützt<br />
<strong>und</strong> begleitet von der Mädchenkantorei<br />
unter der Leitung von Gabriele<br />
Sichler-Karle. Beim Halleluja aus Taizé<br />
nach der Lesung klingt alles schon<br />
viel schwungvoller. Spontan begleiten<br />
alle Mitfeiernden ihren Gesang durch<br />
rhythmisches Klatschen.<br />
Auf den Stufen vor dem Altar liegen<br />
zahlreiche Postkarten. Diese hatten<br />
die Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler im<br />
Vorfeld der Domwallfahrt erhalten.<br />
Sie sollten aufschreiben, worin ihre<br />
Kraftquelle besteht, was sie trägt in<br />
ihrem Leben. R<strong>und</strong> 1000 Postkarten<br />
sind zurückgeschickt worden. Benedikt<br />
Bohn, Referent in der Abteilung<br />
Schulpastoral, stellt einige der Antworten<br />
im Gottesdienst vor. Sie fallen<br />
vielfältig aus <strong>und</strong> spiegeln so die Unterschiedlichkeit<br />
der Absender.<br />
Weihbischof Manfred Grothe nimmt<br />
diese Gedanken, diese unterschiedlichen<br />
Kraftquellen in seiner Predigt auf<br />
<strong>und</strong> ermuntert sie, immer wieder nach<br />
den Kraftquellen für ihr Leben zu suchen.<br />
Er erinnert an das soeben verkündete<br />
Evangelium vom Sturm auf<br />
dem See Genezareth. Als die Jünger<br />
mit ihrem Boot in einen Sturm gerieten,<br />
wussten sie keinen Ausweg mehr<br />
<strong>und</strong> baten Jesus um Hilfe. „Jesus hat<br />
Euch das Boot anvertraut, damit ihr<br />
mit diesem Boot durch Euer Leben<br />
steuern könnt. Doch manchmal
24<br />
wird die See unruhig, Schatten legen<br />
sich auf den Weg. Eine zerbrochene<br />
Fre<strong>und</strong>schaft oder Krankheit bedrängen<br />
uns. Wir sind mit unseren Möglichkeiten<br />
am Ende.“ Was trägt uns in<br />
diesem Augenblick?“, fragt Weihbischof<br />
Grothe die Anwesenden. Seine<br />
Antwort ist eindeutig: „Wir dürfen auf<br />
Jesus vertrauen. Er ist die Quelle, aus<br />
der wir leben können.“<br />
Als Zeichen der Gemeinschaft bringen<br />
Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler Kerzen<br />
aller 15 teilnehmenden <strong>Schule</strong>n zum<br />
Altar. Weihbischof Grothe entzündet<br />
sie mit der Flamme der Osterkerze.<br />
Am Ende des Gottesdienstes erhalten<br />
die Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler<br />
als Pilgerzeichen kleine Holzkreuze<br />
überreicht, auf denen neben der Jahreszahl<br />
der Pfau als Zeichen für den<br />
Heiligen Liborius abgebildet ist. Es<br />
soll sie in den kommenden Ferienwochen<br />
<strong>und</strong> in der Schulzeit an diesen<br />
Tag erinnern.<br />
Spiel <strong>und</strong> Spaß im<br />
Leokonvikt<br />
Ein solcher Tag kann nur gelingen,<br />
wenn er in einem guten Gleichgewicht<br />
steht. Nach Pilgerweg, Statio<br />
<strong>und</strong> Gottesdienst im Hohen Dom darf<br />
nun die Entspannung zum Zuge kommen.<br />
Spaß <strong>und</strong> Spiel stehen im Vordergr<strong>und</strong><br />
des Nachmittags auf dem<br />
Freigelände des Leokonvikts. Hier<br />
hatte der B<strong>und</strong> der deutschen Katholischen<br />
Jugend (BdKJ) mit seinen<br />
Mitgliedsverbänden ein attraktives<br />
Programm vorbereitet. Klettern auf<br />
der Jakobsleiter in 15 Meter Höhe,<br />
Balancieren auf einer Slack-Line oder<br />
Fußball spielen im Menschenkicker<br />
Ein Pilgerzeichen zur Erinnerung: Weihbischof Grothe teilte an Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler kleine<br />
Holzkreuze aus.<br />
sorgen für Spaß <strong>und</strong> gute Laune unter<br />
den Schülerinnen <strong>und</strong> Schülern.<br />
Wer eher die Ruhe sucht, kann sich<br />
auf dem weitläufigen Gelände ein stilleres<br />
Plätzchen suchen. Zudem bietet<br />
der Malteserhilfsdienst ein „Zelt der<br />
Stille“ an, das Institut für Religionspädagogik<br />
<strong>und</strong> Medienarbeit nimmt Interessierte<br />
mit auf eine „Traumreise“,<br />
das Referat Lehrerpastoral ermöglicht<br />
Lehrerinnen <strong>und</strong> Lehrern Ruhe<br />
<strong>und</strong> Besinnung in einer „Lehreroase“.<br />
Zwischen 15 <strong>und</strong> 16 Uhr leert sich<br />
dann das Gelände allmählich. Lehrerinnen<br />
<strong>und</strong> Lehrer sammeln ihre Klassen,<br />
zählen durch, ob alle anwesend<br />
sind. Ein kurzer Fußmarsch bis zum<br />
Maspernplatz, dort warten schon die<br />
Busse, die alle wieder in ihre Heimatorte<br />
bringen werden. Ein langer Tag<br />
geht zu Ende.<br />
Helferinnen <strong>und</strong> Helfer der beteiligten<br />
Verbände <strong>und</strong> aus der Schulabteilung<br />
räumen das Gelände auf, sammeln<br />
Flaschen ein, beseitigen hier <strong>und</strong><br />
da einige Abfälle. Alles soll wieder<br />
sauber sein, wie am Anfang, denn<br />
schließlich will man im nächsten Jahr<br />
wiederkommen, zur dritten Paderborner<br />
Domwallfahrt. Es bleibt noch<br />
Zeit, sich am Ende des Tages zusammenzusetzen<br />
<strong>und</strong> nach persönlichen<br />
Vorlieben ein Wasser oder ein Bier zu<br />
trinken. Würstchen <strong>und</strong> Steaks brutzeln<br />
auf dem Grill. Entspannung <strong>und</strong><br />
Zufriedenheit auch hier.<br />
Das Fazit von Domkapitular Joachim<br />
Göbel am Ende der Veranstaltung fällt<br />
eindeutig aus: „Der Tag ist sehr gut<br />
verlaufen. Ich habe von vielen Seiten<br />
sehr viel Positives gehört. Ein herzlicher<br />
Dank an alle Mitarbeiterinnen<br />
<strong>und</strong> Mitarbeiter, die für die Planung<br />
<strong>und</strong> Durchführung verantwortlich waren.<br />
Es war großartig.“<br />
Derweil sind die Schülerinnen <strong>und</strong><br />
Schüler mit ihren Begleitern noch auf<br />
der Heimfahrt oder kommen gerade<br />
zu Hause an. Sie werden müde, aber<br />
hoffentlich voller Eindrücke ins Bett<br />
sinken. Ihre Gedanken richten sich<br />
auf die Sommerferien. Nur noch zwei<br />
Tage <strong>Schule</strong>, dann gibt´s Zeugnisse.<br />
Vielleicht werden sie sich später noch<br />
an diesen Tag in Paderborn erinnern,<br />
wenn sie das kleine Holzkreuz in ihren<br />
Händen betrachten.<br />
Spiel <strong>und</strong> Spaß am Leokonvikt:<br />
Der Menschenkicker war ein Höhepunkt eines<br />
attraktiven Programms.<br />
© Patrick Wang