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2.<br />
NUMMER<br />
46.<br />
JAHRGANG<br />
<strong>2012</strong><br />
Schwerpunkt<br />
Schule als pastoraler Ort<br />
Gott legte einen<br />
Garten an im Osten<br />
Religiöse Schulwochen<br />
als pastorale<br />
Gelegenheit<br />
Seite 9<br />
Seite 11<br />
Facebook als<br />
pastoraler Ort?<br />
Echt hart –<br />
„Crash Kurs NRW“<br />
Seite 12<br />
Seite 14<br />
Domwallfahrt <strong>2012</strong> –<br />
Eine Reportage<br />
Preisverleihungen<br />
„SynErgeia“<br />
Seite 21<br />
Seite 25
Themenschwerpunkt<br />
3<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
Schule als pastoraler Ort<br />
3<br />
4<br />
9<br />
11<br />
12<br />
14<br />
16<br />
17<br />
19<br />
21<br />
25<br />
27<br />
29<br />
31<br />
Editorial: Schule als pastoraler Ort<br />
Domkapitular Joachim Göbel<br />
Schule als pastoraler Ort. Vom Nebenschauplatz pastoralen Handelns <strong>zum</strong> populären „An<strong>der</strong>s-Ort“<br />
Indra Wanke<br />
Gott legte einen Garten an im Osten<br />
P. Thomas Wunram cpps<br />
Religiöse Schulwochenarbeit als „Pastorale Gelegenheit“ am „pastoralen Ort“ Schule<br />
Melanie Handwerk<br />
Facebook – ein pastoraler Ort o<strong>der</strong> eine pastorale Gelegenheit?<br />
Adelheid Büker-Oel<br />
„Echt hart“, aber entlastend! Wie bei Crash Kurs NRW Verlust-Erfahrungen <strong>zum</strong> Thema werden<br />
P. Thomas Wunram cpps<br />
Die „pastoralen Gelegenheiten“ an Hochschulen<br />
Nils Petrat<br />
Erzbischof Hans-Josef Becker schreibt an Schülerinnen und Schüler<br />
Christoph Quasten<br />
Veranstaltungshinweise Lehrerpastoral<br />
Adelheid Büker-Oel<br />
„Wir dürfen auf Jesus vertrauen.“ 1350 Schülerinnen und Schüler nehmen an <strong>der</strong><br />
Pa<strong>der</strong>borner Domwallfahrt teil. Eine Reportage<br />
Christoph Quasten<br />
Wettbewerb SynErgeia: Ausgezeichnete Ideen für ein klares katholisches Profil<br />
Zum Schulanfang Gottes Segen nicht vergessen<br />
Schöpfungszeit NRW – Einladung <strong>zum</strong> Mitmachen<br />
Ansgar Kaufmann<br />
Impressum<br />
Sucht man nach pastoralen Orten in<br />
<strong>der</strong> Schule, so fällt dem Betrachter<br />
sicherlich an erster Stelle <strong>der</strong> Schulgottesdienst<br />
ein. So zutreffend diese<br />
Beobachtung ist, nimmt sie doch nur<br />
einen Teil <strong>der</strong> Realität wahr. Um den<br />
Blick auf pastorale Orte in <strong>der</strong> Schule<br />
zu weiten, beschreibt Indra Wanke<br />
die vielfältigen Möglichkeiten <strong>der</strong><br />
Schulpastoral in ihrem einleitenden<br />
Beitrag. Auf <strong>der</strong> Grundlage <strong>der</strong> diözesanen<br />
Überlegungen im pastoralen<br />
Umbruchsprozess <strong>der</strong> Perspektive<br />
2014 erörtert sie, wo Schnittstellen<br />
bestehen zwischen Schule und Gemeinde<br />
vor Ort. Sie beschreibt als<br />
Grundkategorie die Begegnung <strong>von</strong><br />
Existenz und Evangelium: Wie kann<br />
kirchliche Präsenz im Leben <strong>der</strong><br />
Menschen gesichert werden. Hier<br />
spielt Schule dann eine wesentliche<br />
Rolle, denn hier halten sich – zunehmend<br />
über weite Teile des Tages –<br />
Kin<strong>der</strong> und Jugendliche auf, die im<br />
Leben einer Pfarrgemeinde oft nicht<br />
mehr so stark repräsentiert sind.<br />
Weitere Beiträge entfalten diesen<br />
Grundsatzartikel. P. Thomas Wunram<br />
beschreibt ein Projekt am Gymnasium<br />
St. Kaspar in Neuenheerse. Hier<br />
haben in einer mehr als 1-jährigen<br />
Arbeit Schülerinnen und Schüler mit<br />
professioneller Unterstützung einen<br />
Schulgarten neu angelegt und gestaltet.<br />
Mit diesem Projekt nehmen<br />
sie das Bild Gottes vom Gärtner auf,<br />
das Erzbischof Hans-Josef Becker in<br />
seinem letzten Fastenhirtenbrief entfaltet<br />
hat.<br />
Welche pastoralen Chancen bieten<br />
die neuen Social Media wie facebook,<br />
welche Erfahrungen aus religiösen<br />
Schulwochen liegen vor, wie reagieren<br />
Schülerinnen und Schüler auf<br />
schockierende Bil<strong>der</strong> und Erzählungen<br />
in den „crash Kursen NRW“? Die<br />
Antworten in den Beiträgen geben<br />
erste Hinweise auf pastorale Momente<br />
und Chancen in <strong>der</strong> Schule. Ferner<br />
stellt die Abteilung Schulpastoral<br />
ihr nach Zielgruppen differenziertes<br />
pastorales Fortbildungsprogramm<br />
vor. Lesen Sie selbst die sorgsam zusammengestellten<br />
Beiträge.<br />
Über das Thema „Schule als pastoraler<br />
Ort“ hinausgehend, zeugt die<br />
Bandbreite <strong>der</strong> Beiträge aber auch<br />
<strong>von</strong> einer gut aufgestellten Abteilung<br />
„Schulpastoral“. Sie bildet in ihren<br />
Referaten die Zielgruppen <strong>der</strong> Schulpastoral<br />
– Lehrerinnen und Lehrer,<br />
Schülerinnen und Schüler sowie Eltern<br />
– ab. Im Referat Mentorat nimmt<br />
sie die Studierenden des Fachs Katholische<br />
Theologie als zukünftige<br />
Religionspädagogen in den Blick.<br />
Die Abteilung Schulpastoral hatte<br />
im Zuge <strong>der</strong> Neustrukturierung <strong>der</strong><br />
Hauptabteilung Schule und Erziehung<br />
vor einigen Jahren große Verän<strong>der</strong>ungen<br />
erfahren.<br />
Ferner darf ich Ihre Aufmerksamkeit<br />
auf eine ausführliche Reportage über<br />
die letzte Domwallfahrt lenken. Sie<br />
gibt Ablauf und Atmosphäre dieser<br />
Veranstaltung wie<strong>der</strong>, die sich anschickt,<br />
zu einer guten Tradition zu<br />
werden. Außerdem hat Erzbischof<br />
Hans-Josef Becker die Teilnehmer<br />
und Preisträger des Wettbewerbs<br />
SynErgeia ausgezeichnet.<br />
Die Sommerferien sind zu Ende gegangen,<br />
die Schule hat wie<strong>der</strong> begonnen.<br />
Die ersten Tage liegen hinter<br />
Ihnen. Sie haben vielleicht eine neue<br />
Klassen übernommen, neue Gesichter<br />
<strong>von</strong> Schülerinnen und Schülern<br />
kennengelernt und prägen sich Ihre<br />
Namen ein. Ein neues Schuljahr beginnt.<br />
Ich hoffe, Sie haben die Sommerferien<br />
genutzt, sich gut zu erholen – ob<br />
im Urlaub an fernen o<strong>der</strong> nahen Orten<br />
o<strong>der</strong> zu Hause – und sich auf das nun<br />
beginnende Schuljahr vorzubereiten.<br />
Ich wünsche Ihnen für die kommenden<br />
Wochen einen guten Start und<br />
freue mich, wenn wir als Schulabteilung<br />
Sie bei Ihrer Arbeit weiterhin unterstützen<br />
können. Nutzen Sie unsere<br />
Angebote!<br />
Mit den besten Wünschen und Grüßen<br />
an Sie und Ihre Familien<br />
Ihr<br />
Msgr. Joachim Göbel, Domkapitular<br />
Leiter <strong>der</strong> Hauptabteilung Schule<br />
und Erziehung<br />
Zum Titelbild:<br />
Domwallfahrt <strong>2012</strong>: Am Ende des Gottesdienstes im Hohen Dom versammeln sich vor dem Auszug Weihbischof Manfred<br />
Grothe und die konzelebrierenden Schulseelsorger vor dem Altar.<br />
© Thomas Throenle / Erzbischöfliche Presse- und Informationsstelle, Pa<strong>der</strong>born
4 Themenschwerpunkt 5<br />
Schule als pastoraler Ort<br />
Vom Nebenschauplatz pastoralen Handelns <strong>zum</strong> populären „An<strong>der</strong>s-Ort“<br />
Im Zuge des pastoralen Umbruchsprozesses<br />
<strong>der</strong> Perspektive 2014 im<br />
Erzbistum Pa<strong>der</strong>born haben wir vor<br />
zwei Jahren an dieser Stelle den pastoralen<br />
Ort Schule in den Fokus gerückt<br />
und dazu angestoßen, über die<br />
Gestaltung <strong>der</strong> Schulpastoral am je<br />
eigenen Standort Schule nachzudenken.<br />
Der Bistumsprozess ist in dieser<br />
Zeit fortgeschrieben worden. Die Bildung<br />
<strong>der</strong> neuen pastoralen Räume<br />
hat begonnen und damit haben sich<br />
an vielen Orten Menschen auf den<br />
Weg gemacht, gemeinsam darüber<br />
nachzudenken, welche Gestalt die<br />
Pastoral in ihren Pastoralverbünden<br />
annehmen soll.<br />
Parallel zu diesen Überlegungen verläuft<br />
<strong>der</strong> Prozess einer theologischen<br />
Vergewisserung, wie eine Pastoral in<br />
einer sich verän<strong>der</strong>nden Kirchenlandschaft<br />
gestaltet werden kann. Der<br />
Pa<strong>der</strong>borner Pastoraltheologe Hans<br />
Hobelsberger hat dazu beim Projektforum<br />
„Pastorale Orte und Gelegenheiten“<br />
(Elkeringhausen 2011) wertvolle<br />
Impulse gegeben. Er widmet<br />
sich <strong>der</strong> Frage, wie eine professionelle<br />
Pastoral heute ihre Aufgabe erfüllen<br />
kann, „allen Menschen <strong>zum</strong> Nächsten<br />
[zu] werden“. Im Zentrum steht dabei<br />
neben allen notwendigen strukturellen<br />
Überlegungen das Anliegen des<br />
Weiterlebens des Glaubens in unserer<br />
Ortskirche. Ein wichtiger Anstoß<br />
auf diesem Weg ist <strong>der</strong> Gedanke <strong>der</strong><br />
„Pastoral <strong>der</strong> Berufung“, <strong>der</strong> seit zwei<br />
Jahren die Überlegungen zur Perspektive<br />
2014 wie ein roter Faden<br />
durchwebt und begleitet. Im Wissen<br />
um die Kraft <strong>der</strong> Bil<strong>der</strong> hat Erzbischof<br />
Hans-Josef Becker im diesjährigen<br />
Fastenhirtenbrief das Motiv des Gartens<br />
aufgegriffen und in den Fokus<br />
gerückt, um Anregungen für die Gestaltung<br />
des kirchlichen Lebens und<br />
die Weitergabe des Glaubens zu geben.<br />
Es geht darum, „Gottes Garten<br />
neu <strong>zum</strong> Blühen zu bringen“.<br />
Sowohl die pastoraltheologischen<br />
Gedanken Hobelsbergers als auch<br />
das Bild des Gartens in seiner spirituellen<br />
Dimension enthalten wichtige<br />
Impulse für den sozialen Raum Schule,<br />
<strong>der</strong> in den Perspektiven zur Bistumsentwicklung<br />
als pastoraler Ort<br />
eine neue Relevanz gewinnt. Einige<br />
dieser Impulse sollen im Folgenden<br />
erschlossen werden.<br />
Die Grundkategorie <strong>der</strong><br />
Begegnung <strong>von</strong> Existenz<br />
und Evangelium<br />
Indra Wanke<br />
Die Pfarrgemeinde als herkömmliche<br />
Sozialform <strong>der</strong> Pastoral weist zunehmend<br />
eine nur begrenzte Reichweite<br />
auf. Kirche steht jedoch vor <strong>der</strong><br />
Anfor<strong>der</strong>ung, allen Menschen <strong>zum</strong><br />
Nächsten zu werden, und nicht nur<br />
die wenigen, immer gleichen Menschen<br />
zu erreichen, die noch einen<br />
Bezug zur Kirche haben. Das Augenmerk<br />
richtet sich daher auf die<br />
Bedeutung einer kirchlichen Präsenz<br />
in den Lebenswelten <strong>der</strong> Menschen<br />
(vgl. Hobelsberger, 1,6). Wie im 2. Vaticanum<br />
formuliert, hat sich die Pastoral<br />
an „Freude und Hoffnung, Trauer<br />
und Angst <strong>der</strong> Menschen <strong>von</strong> heute,<br />
beson<strong>der</strong>s <strong>der</strong> Armen und Bedrängten<br />
aller Art“ (GS 1) auszurichten.<br />
Die Kernaufgabe besteht darin, eine<br />
Begegnung <strong>von</strong> Evangelium und<br />
Existenz zu ermöglichen. Dazu gehört<br />
es, (neue) Orte zu entdecken, an denen<br />
dies gelingen kann. Kirche wartet<br />
dann nicht länger darauf, dass die<br />
Menschen zu ihr kommen, son<strong>der</strong>n<br />
sie sucht bewusst die Orte auf, an<br />
denen die Menschen sind und leben,<br />
um ihre Botschaft vom Evangelium<br />
eben dorthin zu bringen und in ihre<br />
Lebenssituation hinein zu sprechen.<br />
Auf diese Weise können alltägliche<br />
Orte zu Orten <strong>der</strong> Begegnung mit dem<br />
Glauben werden. Eine solche Begegnung<br />
ist herausfor<strong>der</strong>nd – da gilt es<br />
<strong>zum</strong> Beispiel eine Sprache zu finden,<br />
die eben auch <strong>von</strong> denen verstanden<br />
wird, die sich nicht im Binnenraum<br />
Kirche bewegen, um die Botschaft<br />
des Evangeliums und den Kern dessen,<br />
was unseren Glauben ausmacht,<br />
zu bezeugen. Sollen sich Botschaft<br />
und Existenz begegnen, bedeutet<br />
dies, die Menschen zunächst einmal<br />
da abzuholen, wo sie stehen, um <strong>von</strong><br />
da aus den Glauben anzubieten.<br />
ben wird, ihre je eigenen Kraftquellen<br />
im Alltag zu beschreiben. Im Gottesdienst<br />
während <strong>der</strong> Wallfahrt können<br />
dann die Gedanken <strong>der</strong> Schülerinnen<br />
und Schüler aufgegriffen werden. Dabei<br />
geht es darum, eine Deutung bzw.<br />
einen Zuspruch aus dem Glauben anzubieten,<br />
um die eigenen Perspektive<br />
zu erweitern. Die persönliche Lebenssituation<br />
<strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> wird damit<br />
wahr- und ernstgenommen und im<br />
Gottesdienst transzendiert auf die<br />
„noch größeren“ Quellen hin.<br />
Die diakonische<br />
Ausrichtung <strong>der</strong> Pastoral<br />
Die Grundausrichtung einer Pastoral,<br />
<strong>der</strong>en Kernanliegen die Begegnung<br />
<strong>von</strong> Existenz und Evangelium<br />
ist, ist diakonisch. Alles Handeln hat<br />
den Menschen in den Mittelpunkt zu<br />
stellen. Alles christliche und pastorale<br />
Handeln hat darauf abzuzielen, dass<br />
die Menschen „das Leben haben<br />
und es in Fülle haben“ (Joh. 10,10;<br />
vgl. Hobelsberger, 9). Schulpastoral<br />
insgesamt ist ihrem Wesen nach diakonisch.<br />
Die deutschen Bischöfe<br />
kennzeichneten die Schulpastoral<br />
im ihrem Grundsatzpapier 1996 als<br />
Dienst <strong>der</strong> Kirche im Handlungsfeld<br />
Schule.<br />
Eine diakonische Pastoral hat ihren<br />
ersten Ort bei den Menschen, <strong>der</strong>en<br />
Lebens- und Entfaltungsmöglichkeiten<br />
am stärksten eingeschränkt<br />
sind. Dieser Anspruch for<strong>der</strong>t heraus,<br />
genauer hinzublicken, welche<br />
Menschen das in Schule sind. In <strong>der</strong><br />
Schülerpastoral hat dies in den letzten<br />
Jahren dazu geführt, das Angebot<br />
<strong>der</strong> Religiösen Schulwochen auf alle<br />
Schulformen hin zu öffnen. Mittlerweile<br />
haben Religiöse Schulwochen<br />
auch an Haupt- o<strong>der</strong> För<strong>der</strong>schulen<br />
stattgefunden o<strong>der</strong> sind für diese<br />
Schulformen in Planung.<br />
Zugleich gilt es, eine Sensibilität für<br />
Lebenssituationen zu haben, in denen<br />
Menschen Bedrängnisse erfahren<br />
o<strong>der</strong> „betroffen sind“. Im Blick<br />
auf Schule ergeben sich unzählige<br />
solcher Gelegenheiten, die die einzelnen<br />
Menschen in Schule beson<strong>der</strong>s<br />
betreffen können. Es können sowohl<br />
Erfahrungen <strong>der</strong> Trauer und des Verlustes<br />
sein (wie etwa <strong>der</strong> Tod eines<br />
Mitschülers o<strong>der</strong> Kollegen) als auch<br />
freudige o<strong>der</strong> beson<strong>der</strong>s prägende<br />
Ereignisse (wie etwa die Einschulung,<br />
das Abitur, aber auch Jubiläen). Solche<br />
Schnittstellen sind beson<strong>der</strong>e<br />
Gelegenheiten, in die hinein die Botschaft<br />
Jesu als befreiende und stärkende<br />
Botschaft gesprochen werden<br />
kann. An diesen Schnittstellen sind<br />
Menschen beson<strong>der</strong>s ansprechbar<br />
und wünschen sich Zuspruch.<br />
Eine Pastoral <strong>der</strong> Begegnung <strong>von</strong><br />
Existenz und Evangelium lebt <strong>von</strong><br />
einer spirituellen Grundhaltung, das<br />
Leben in all seinen Formen zu achten<br />
und ihm mehr Tiefe zu geben. Es<br />
gilt, ein Bewusstsein für die Spiritualität<br />
des Alltags zu entwickeln und<br />
auf <strong>der</strong> Grundlage des Evangeliums<br />
den jeweiligen Lebensraum zu gestalten.<br />
Dazu gehört es, Anlässe,<br />
Orte und Strukturen zu entdecken,<br />
zu entwerfen und zu qualifizieren, die<br />
eine Begegnung mit dem Evangelium<br />
ermöglichen.<br />
Pastoral <strong>der</strong> Orte<br />
und Gelegenheiten<br />
Unter den heute gegebenen gesellschaftlichen<br />
Bedingungen braucht<br />
es eine Praxisform <strong>der</strong> Pastoral, die<br />
sich in Ergänzung <strong>von</strong> Formen <strong>der</strong><br />
Gemeindepastoral an beson<strong>der</strong>en<br />
Lebenslagen und unterschiedlichen<br />
Lebensstilen orientiert, profilierte<br />
Orte <strong>der</strong> Verdichtung des Glaubens<br />
schafft und Pastoral in sozialen Räumen<br />
verankert. Dazu bietet sich eine<br />
„Pastoral <strong>der</strong> Orte und Gelegenheiten“<br />
an (vgl. Hobelsberger, 10).<br />
In <strong>der</strong> Vorbereitung auf eine Wallfahrt<br />
mit Schülerinnen und Schülern kann<br />
diese Bewegung <strong>zum</strong> Beispiel vollzogen<br />
werden, indem den Teilnehmenden<br />
im Vorfeld die Gelegenheit gege-<br />
Anlässlich <strong>der</strong> Domwallfahrt <strong>2012</strong> konnten die<br />
teilnehmenden Schülerinnen und Schüler ihre<br />
„Kraftquellen für den Alltag“ benennen und als<br />
Postkarte an die Schulabteilung senden. Weihbischof<br />
Manfred Grothe verwendete dann im<br />
Gottesdienst diese Hinweise in seiner Predigt.<br />
An <strong>der</strong> Clarenbach-Schule, einer För<strong>der</strong>schule im Kreis Soest,<br />
organisierte die Abteilung Schulpastoral im Rahmen eines Projektes<br />
„Religiöse Schulwochen“. Eine ausführlichere Darstellung des Projektes<br />
folgt in Kürze auf <strong>der</strong> Internetseite <strong>der</strong> Schulabteilung.
6 Themenschwerpunkt 7<br />
Pastorale Orte sind dabei feste Orte,<br />
an denen die Begegnung <strong>von</strong> Existenz<br />
und Evangelium in seinen diakonischen,<br />
spirituellen, liturgischen und<br />
missionarischen Dimensionen konkret<br />
und kreativ verwirklicht wird. In<br />
einer raumsoziologischen Terminologie<br />
werden solche Orte als „An<strong>der</strong>s-<br />
Orte“ (Michel Foucault) bezeichnet.<br />
Christlich pastorale An<strong>der</strong>s-Orte sind<br />
dort, „wo Reich Gottes punktuell, vorläufig<br />
[…], aber konkret an einem bestimmten<br />
Ort und einer bestimmten<br />
Zeit mit konkreten Menschen präsent<br />
ist, weil Hungernde satt werden und<br />
Weinende lachen (Lk 6,21) und Blinde<br />
sehen, Lahme gehen, Aussätzige rein<br />
werden, Taube hören und den Armen<br />
die frohe Botschaft verkündet wird<br />
(Lk 7,22)“ (Hobelsberger, 11).<br />
Schule kann ein solcher „An<strong>der</strong>s-Ort“<br />
sein. Dabei braucht es für schulpastorales<br />
Engagement nicht zwingend<br />
ein ausformuliertes schulpastorales<br />
Konzept, das für die ganze Schule<br />
Gültigkeit hat (auch wenn es das natürlich<br />
auch geben darf). Eine Pastoral<br />
<strong>der</strong> Gelegenheiten ermutigt vielmehr,<br />
die Chancen auch einzelner und projekthafter<br />
Begegnungen zu sehen.<br />
Zuwendung, die vielleicht in kleinen,<br />
eher unscheinbaren Situationen für<br />
die Menschen spürbar wird, hat eine<br />
pastorale Qualität.<br />
Wege pastoralen Handelns<br />
Eine Pastoral <strong>der</strong> Orte und Gelegenheiten<br />
kann auf verschiedenen Wegen<br />
umgesetzt werden. Ein erster Weg ist<br />
in <strong>der</strong> „Ermöglichungspastoral“ zu<br />
sehen. Hierbei geht es im Wesentlichen<br />
darum, professionelles pastorales<br />
Handeln als „Ermöglichung“ und<br />
„Ermächtigung“ zu verstehen, „die<br />
je eigene Berufung als Mensch und<br />
Christ zu leben“. (Hobelsberger, 11)<br />
Vor dem Hintergrund <strong>der</strong> Teilhabe<br />
aller Gläubigen an <strong>der</strong> Sendung <strong>der</strong><br />
Kirche zielt Ermöglichungspastoral<br />
darauf, Menschen zu befähigen und<br />
Zahlreiche Themenvorschläge aus unterschiedlichen<br />
Lebensbereichen kommen<br />
zusammen, wenn Schülerinnen und Schüler<br />
am Anfang einer Religiösen Schulwoche nach<br />
ihren Gesprächsinteressen befragt werden.<br />
zu begleiten, die dann die Seelsorge<br />
an dem Ort ausgestalten, an dem sie<br />
gerade „tätig“ sind. Hierbei geht es<br />
nicht darum, etwas zu tun, weil kein<br />
an<strong>der</strong>er mehr da ist, <strong>der</strong> es machen<br />
kann. Das Engagement Ehrenamtlicher<br />
soll vielmehr ein eigenständiges<br />
Profil haben, ihre Arbeit ist ein Ort <strong>der</strong><br />
Kommunikation des Evangeliums.<br />
Gelungene Beispiele solchen Engagements<br />
gibt es viele. Gerade im<br />
schulpastoralen Handeln lassen sich<br />
zahlreiche erprobte und innovative<br />
Ideen entdecken. Da werden z. B.<br />
Drittklässler ausgebildet, im neuen<br />
Schuljahr (als Viertklässler) den neu<br />
eingeschulten „I-Männchen“ als Paten<br />
und damit als verlässliche Begleiter<br />
und Helfer in <strong>der</strong> neuen Situation zur<br />
Seite zu stehen. Darin konkretisiert<br />
sich die Liebe Gottes, <strong>der</strong> bei uns ist,<br />
in einem bestimmten Menschen: dem<br />
Viertklässler an <strong>der</strong> Seite des Erstklässlers.<br />
Ein an<strong>der</strong>es Beispiel: Im Bereich <strong>der</strong><br />
Religiösen Schulwochenarbeit unterstützen<br />
seit vielen Jahren freie Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter – meist<br />
angehende Religionslehrerinnen und<br />
-lehrer o<strong>der</strong> Theologiestudierende –<br />
die hauptamtlichen Kräfte in <strong>der</strong><br />
Durchführung <strong>der</strong> Veranstaltungen<br />
und übernehmen die Leitung <strong>von</strong><br />
Gesprächsgruppen. Auf diese Weise<br />
kommen unterschiedliche Sichtweisen<br />
und Fähigkeiten im Team zusammen<br />
und bereichern die Arbeit.<br />
Darüber hinaus prägt die hinter <strong>der</strong><br />
Ermöglichungspastoral stehende<br />
Grundhaltung die inhaltliche Arbeit<br />
in Religiösen Schulwochen, wenn es<br />
dort darum geht, mit den Schülerinnen<br />
und Schülern ins Gespräch zu<br />
kommen. Auf <strong>der</strong> Grundlage <strong>der</strong> Themenzentrierten<br />
Interaktion (TZI) nach<br />
Ruth Cohn werden die Themen <strong>der</strong><br />
Schülerinnen und Schüler aufgegriffen.<br />
Dadurch werden die Schülerinnen<br />
und Schüler mit ihren Fragen und<br />
Gedanken ernst genommen. Die Begegnung<br />
mit dem Evangelium ereignet<br />
sich im Prozess <strong>der</strong> Gespräche<br />
und <strong>der</strong> Gruppenarbeit. Wie in <strong>der</strong><br />
„Kommunikativen Theologie“ wird<br />
seelsorgliches Handeln vom Menschen<br />
und seinen eigenen Themen<br />
her begriffen. „Kommunikative Theologie<br />
ist Theologie in und aus lebendigen<br />
Kommunikationsprozessen.“<br />
(Scharer/Hilberath, 15.)<br />
Hinsichtlich <strong>der</strong> Themenvorschläge<br />
<strong>der</strong> Schülerinnen und Schüler ist alles<br />
möglich und erlaubt, solange es<br />
wertschätzend und nicht destruktiv<br />
ist. Diese Form <strong>der</strong> Beteiligung Jugendlicher<br />
ermöglicht ein hohes Maß<br />
an Teilnehmerorientierung. Es erfor<strong>der</strong>t<br />
prozesshaftes Arbeiten. Als Leiter<br />
wirke ich zwar steuernd und begleitend<br />
auf den Weg <strong>der</strong> Gruppe ein,<br />
aber ich habe nicht alles in <strong>der</strong> Hand.<br />
Übertragen auf den Weg einer Ermöglichungspastoral<br />
bedeutet dies:<br />
Wenn die Grenzen dessen verschoben<br />
werden, was gemacht „werden<br />
muss“, weil die Formen immer schon<br />
so waren, ergeben sich neue Spielräume.<br />
Neue Menschen und neue<br />
Situationen können so vielleicht auch<br />
neue Formen pastoralen Handelns<br />
möglich machen. Dies gilt z. B. auch<br />
für liturgische Feiern. Schulgottesdienste<br />
werden lebendig, wenn die<br />
Schülerinnen und Schüler mit einbezogen<br />
werden.<br />
Dort, wo nicht mehr nur „Experten“<br />
beteiligt sind, ist aber auch mit Unsicherheiten,<br />
Ängsten und Sorgen<br />
darüber zu rechnen, was durch Beteiligung<br />
<strong>von</strong> „Nicht-Experten“ wohl<br />
ausgelöst wird. Auch erfor<strong>der</strong>t es die<br />
Mühe, sich auf komplexere Abstimmungs-<br />
und Einigungsprozesse einzulassen.<br />
Aber schon in diesen gemeinsamen<br />
Wegen steckt das, was<br />
mit Ermöglichungspastoral gemeint<br />
ist.<br />
Der Weg <strong>der</strong> Dienstleistungspastoral<br />
trägt <strong>der</strong> verän<strong>der</strong>ten Bindungsbereitschaft<br />
<strong>der</strong> Menschen an die Institution<br />
Kirche Rechnung. Viele halten<br />
in Bezug auf Kirche und ihre Angebote<br />
eine minimale Verbundenheit aufrecht,<br />
um ihre Kirchenmitgliedschaft<br />
zu beson<strong>der</strong>en Events aktivieren zu<br />
können. Die Dienstleistungspastoral<br />
würdigt nun die anlassbezogene,<br />
häufig projektförmige Begegnung mit<br />
Menschen als pastorale Gelegenheit.<br />
(Vgl. Hobelsberger, 12, 13) Die<br />
entscheidende Haltung ist dabei das<br />
Willkommenheißen <strong>der</strong> Menschen. In<br />
<strong>der</strong> Schulpastoral ist es entscheidend,<br />
den Menschen eine „unbedingte Zuwendung“<br />
entgegenzubringen, sich<br />
also kritisch <strong>von</strong> Vereinahmungsversuchen<br />
zu distanzieren (vgl. Lames,<br />
269). Diese Form <strong>der</strong> Begegnung unterbricht<br />
„schulische wie auch kirchliche<br />
Bedingungs-Verhältnisse (Wenn-<br />
Dann) und schafft Räume, in denen<br />
absichtsarm über die eigenen Erfahrungen,<br />
Leiden und Freuden, Vorstellungen<br />
und Hoffnungen gesprochen<br />
werden kann.“ (Fuchs, 85)<br />
Dienstleistungspastoral nimmt die<br />
Menschen in ihren existentiell wichtigen<br />
und berührenden Situationen<br />
ernst und begreift diese als Gelegenheit,<br />
die Botschaft Gottes erfahrbar<br />
werden zu lassen. In beson<strong>der</strong>er Weise<br />
konkretisiert sich das etwa, wenn<br />
<strong>der</strong> Trauer nach dem Tod eines Mitschülers<br />
Raum gegeben wird o<strong>der</strong><br />
bei krisenhaften Ereignissen Notfallseelsorger<br />
als Gesprächspartner zur<br />
Verfügung stehen.<br />
Die Chance <strong>der</strong> Kirche liegt darin, in<br />
punktuellen Projekten Erlebnisse und<br />
Erfahrungen zu schaffen, die „länger<br />
wirken als sie dauern.“ Nachhaltigkeit<br />
vermittelt sich dabei weniger quantitativ<br />
in Form einer Regelmäßigkeit<br />
des Bezuges zur Kirche son<strong>der</strong>n eher<br />
qualitativ.<br />
So kann es pastoralen Mitarbeitern<br />
passieren, dass Menschen, denen<br />
man nach Jahren wie<strong>der</strong> begegnet,<br />
bestimmte Erlebnisse o<strong>der</strong> eine Begegnung<br />
als bedeutsam erinnern, die<br />
man selbst längst vergessen hat. (Vgl.<br />
Hobelsberger, 13)<br />
Als neue Sozialstruktur hat in den<br />
letzten Jahren das Netzwerk in <strong>der</strong><br />
Pastoral an Bedeutung gewonnen.<br />
Das Netzwerk steht für ein soziales<br />
Beziehungsgeflecht <strong>von</strong> Personen,<br />
Gruppen und Organisationen, die<br />
gleichberechtigt an einem konkreten<br />
Thema o<strong>der</strong> Anliegen, das ihnen gemeinsam<br />
ist, arbeiten. In <strong>der</strong> Netzwerkbildung<br />
wird <strong>der</strong> pastorale Raum<br />
auf den sozialen Raum hin überschritten.<br />
Pastoral ist Teil des Sozialraums<br />
mit seinen je unterschiedlichen Sozialformen<br />
(z. B. Schulen, Gemeinden,<br />
Seniorenzentren) und leistet einen Beitrag<br />
zur Lebensqualität <strong>der</strong> Menschen<br />
in diesem Raum. Der Netzwerkpastoral<br />
geht es um die Ausbildung einer<br />
Vielfalt und ein Wachhalten christlicher<br />
Identität. (Vgl. Hobelsberger, 13, 14)<br />
Ein Beispiel für eine gelungene Vernetzung<br />
aus dem schulischen Kontext<br />
ist ein Projekt des Caritasverbandes<br />
und eines Gymnasiums, in dem<br />
es um ein generationenübergreifendes<br />
Miteinan<strong>der</strong> geht. Schülerinnen<br />
und Schüler unterrichten mittlerweile<br />
seit 14 Jahren ältere Menschen in den<br />
unterschiedlichsten Fächern. So werden<br />
<strong>zum</strong> Beispiel Englischkenntnisse<br />
vermittelt, o<strong>der</strong> es geht um Computer-<br />
und Handynutzung (Projekt<br />
EULE des Gymnasiums Nepomucenum<br />
Rietberg). Dieses Beispiel verdeutlicht,<br />
dass es darauf ankommt,<br />
Kontakte zu knüpfen um gemeinsame<br />
Themen voranzubringen. Solche<br />
Kontakte bieten sich auch zwischen<br />
Schule und Gemeinde an. Ein erster<br />
Schritt besteht im Voneinan<strong>der</strong>wissen.<br />
Was liegt näher, als einfach<br />
einmal anzurufen. Vielleicht müssen<br />
dazu aber zunächst die gängigen Erwartungshaltungen<br />
<strong>von</strong> Ehrenamtlichen<br />
gegenüber Hauptamtlichen und<br />
umgekehrt hinterfragt werden.<br />
Unser Auftrag als Christen:<br />
Gottes Garten <strong>zum</strong> Blühen<br />
bringen<br />
Nach diesen pastoraltheologischen<br />
Impulsen soll nun noch <strong>der</strong> Blick auf<br />
das Motiv des Gartens als ein Sinnbild<br />
gerichtet werden, das dazu motivieren<br />
kann, die vielleicht zunächst<br />
ungewohnten „neuen“ pastoralen<br />
Wege zu gehen und die damit verbundenen<br />
Mühen nicht zu scheuen.<br />
Derzeit macht sich in unserer Gesellschaft<br />
eine neue Lust am Gärtnern<br />
breit. Jüngst wurde diesem Thema<br />
auch im Feuilleton <strong>der</strong> Zeitschrift „Die<br />
Zeit“ breiter Raum eingeräumt. Gartenarbeit<br />
– so war dort zu lesen – ist<br />
längst nicht mehr lästige Pflicht, es<br />
überwiegt vielmehr die Freude am<br />
Gestalten und Kultivieren. Die Arbeit<br />
selbst bereitet Vergnügen. Damit, so<br />
„Die Zeit“, „entwickelt sich <strong>der</strong> Garten<br />
zu dem, […] was er seit ewigen Zeiten<br />
sein sollte: zu einem Ort des guten Lebens“.<br />
(Die Zeit Nr. 22/<strong>2012</strong>, S. 44)<br />
Diese Gedanken auf Schule zu übertragen,<br />
ist nicht so ohne weiteres
8 Themenschwerpunkt 9<br />
möglich. Ein Satz wie „Die Arbeit in<br />
Schule ist nicht lästige Pflicht, son<strong>der</strong>n<br />
bereitet ein Vergnügen,“ würde<br />
angesichts <strong>der</strong> vielen hohen Anfor<strong>der</strong>ungen<br />
in Schule sowohl für Schülerinnen<br />
und Schüler als auch für Lehrerinnen<br />
und Lehrer sowie für Eltern<br />
ob <strong>der</strong> Einseitigkeit <strong>der</strong> Darstellung<br />
so manchen heftig zusammenzucken<br />
lassen.<br />
Auch wenn Erhebungen wie die Pisa-<br />
Studie und daraus folgende schulpolitische<br />
Entwicklungen den Blick vor<br />
allem auf Lehrpläne und Lernstand<br />
<strong>der</strong> Schülerinnen und Schüler richten,<br />
darf nicht übersehen werden,<br />
dass Schule mehr ist als ein Ort des<br />
Lernens und Lehrens. Schule ist vielmehr<br />
auch ein Lebensraum, in dem<br />
sich für alle an Schule Beteiligten ein<br />
beträchtlicher Teil ihres Lebens vollzieht.<br />
Der Satz, dass Schule ein Ort<br />
guten Lebens sein sollte, ist daher<br />
wohl schon eher zustimmungsfähig.<br />
Ein Ort guten Lebens ist ein Ort, an<br />
dem ich mich wohl fühle, an dem ich<br />
wachsen und mich entfalten kann.<br />
Ein Ort guten Lebens zeichnet sich<br />
weiter dadurch aus, dass ich dort mit<br />
an<strong>der</strong>en zusammen gut lebe, also<br />
ein för<strong>der</strong>liches Miteinan<strong>der</strong> erfahre.<br />
Dazu gehört eine Haltung <strong>der</strong> Wertschätzung<br />
<strong>der</strong> Vielfalt, die an diesem<br />
Ort blühen und wachsen möchte. Die<br />
Frage ist also, wie Schule so gestaltet<br />
werden kann, dass sie ein Ort guten<br />
Lebens für die dort lernenden, lehrenden<br />
und arbeitenden Menschen<br />
werden kann.<br />
Das Bild des Gartens gibt hier Anregungen.<br />
Im Garten verbinden sich<br />
Literaturhinweise<br />
Hans Hobelsberger:<br />
„Allen Menschen <strong>zum</strong> Nächsten werden.“<br />
Pastorale Orte und Gelegenheiten. Hervorgegangen<br />
aus dem Projektforum „Pastorale Orte<br />
und Gelegenheiten“. Elkeringhausen, 2011.<br />
(Unveröffentlichtes Manuskript)<br />
Die deutschen Bischöfe:<br />
Schulpastoral – <strong>der</strong> Dienst <strong>der</strong> Kirche an den<br />
Menschen im Handlungsfeld Schule, 1996.<br />
Mühe und Arbeit bei <strong>der</strong> Pflege <strong>der</strong><br />
Pflanzen mit Zeiten <strong>der</strong> Erholung,<br />
in denen die Seele baumeln kann.<br />
Auch in Schule braucht es beides.<br />
Bei <strong>der</strong> Frage <strong>der</strong> Umsetzung kann<br />
das Gartenbild entlasten, wenn man<br />
sich vor Augen hält, dass nur wenige<br />
Menschen den ganzen Tag im Garten<br />
verbringen können. Die meisten verschaffen<br />
sich Nischen in ihrem Alltag,<br />
in denen sie sich in den Garten zurückziehen,<br />
ihn hegen und pflegen.<br />
Gerade in Städten ist dieser Garten<br />
dann auch nur ein kleines Fleckchen<br />
Erde, dem sie ihre Sorge widmen. Es<br />
lohnt sich sicherlich einmal mit etwas<br />
Abstand zu Hektik und Getriebe des<br />
Alltags auf den eigenen Schulbetrieb<br />
zu schauen und sich zu fragen, wo<br />
dort die Nischen sind, in denen das<br />
„Hegen und Pflegen“ Freude bereitet.<br />
Auch das Zusammenspiel <strong>der</strong> verschiedenen<br />
Gärtner (Schüler/-innen,<br />
Lehrer/-innen, Eltern, schulische<br />
Mitarbeiter/-innen, aber auch das<br />
pastorale Personal des Umfeldes)<br />
bietet Entlastung: niemand ist allein<br />
verantwortlich für das Blühen, aber<br />
alle zusammen können zu einer blühenden<br />
„Landschaft“ beitragen. Der<br />
an uns als Christen gerichtete Auftrag,<br />
den Garten Gottes <strong>zum</strong> Blühen<br />
zu bringen, ermutigt dazu, Neues<br />
auszuprobieren. Wer im Frühling sät<br />
und pflanzt, weiß auch nicht, welche<br />
Ernte er im Herbst da<strong>von</strong> tragen wird.<br />
„Der Gärtner lebt in Erwartung“ (Die<br />
Zeit, Nr. 22/<strong>2012</strong>, S. 44).<br />
Im Fastenhirtenbrief heißt es dazu,<br />
dass „ein Garten nie das ist, was<br />
man „hat“, son<strong>der</strong>n eher das, worauf<br />
sich unsere Sehnsucht richtet: Sehnsucht<br />
nach <strong>der</strong> Frische und Fülle des<br />
Lebens, nach Wachstum und Reife,<br />
nach Harmonie, Ausgeglichenheit<br />
und Besinnung,<br />
Gundo Lames:<br />
Schulseelsorge als soziales System. Ein<br />
Beitrag zu ihrer praktisch-theologischen<br />
Grundlegung. Stuttgart, 2000.<br />
Ottmar Fuchs:<br />
Schule als pastoraler Ort; in: Lebendige<br />
Seelsorge 63. Jahrgang 2/<strong>2012</strong> (S. 82-87).<br />
schließlich nach Schutz und Geborgenheit.“<br />
Mit je<strong>der</strong> kleinen Pflanze,<br />
die aufblüht, kommen wir <strong>der</strong> Erfüllung<br />
dieser Sehnsucht ein Stück näher.<br />
Um zu blühenden Landschaften<br />
zu gelangen, braucht es neben Geduld<br />
aber auch persönlichen Einsatz<br />
und entsprechende Kenntnisse. Ein<br />
erfahrener Gärtner wird sich sehr genau<br />
anschauen, wie <strong>der</strong> Boden beschaffen<br />
ist, auf dem er pflanzt, und<br />
Dünger nicht wild verstreuen.<br />
Die Impulse einer Pastoral <strong>der</strong> Orte<br />
und Gelegenheiten können dabei<br />
helfen, unser Engagement zielgerichteter<br />
einzusetzen, die Menschen besser<br />
zu erreichen und Gleichgesinnte<br />
zusammenzubringen. Gleichzeitig gilt<br />
es aber auch, dem „Zufall“ Raum geben<br />
zu können. Auch das Unerwartete,<br />
das Wildkraut kann die Erfüllung<br />
<strong>der</strong> Sehnsucht nähren. Einer noch<br />
unbekannten Pflanze, einer neuen<br />
Idee, sollte man immer auch die<br />
Chance geben sich entfalten zu können.<br />
Und manchmal ist es auch <strong>der</strong><br />
Blick in den Nachbargarten, <strong>der</strong> zu<br />
einer Inspiration führt und Neues <strong>zum</strong><br />
Blühen bringt. Die Beispiele aus dem<br />
Schulleben zeugen da<strong>von</strong>, wie viel in<br />
unseren Schulen schon heute blüht.<br />
Anschrift <strong>der</strong> Autorin:<br />
Dipl. Theol., Dipl. Päd.<br />
Indra Wanke<br />
Abteilung Schulpastoral<br />
Domplatz 15 (Konrad-Martin-Haus)<br />
33098 Pa<strong>der</strong>born<br />
0 52 51 / 125-1483<br />
indra.wanke@erzbistum-pa<strong>der</strong>born.de<br />
Matthias Scharer/Bernd-Jochen Hilberath:<br />
Kommunikative Theologie. Eine Grundlegung.<br />
Mainz, 2. überarb. Aufl., 2003.111<br />
Über den in Eigenarbeit angelegten und fertig gestellten Garten freute sich die Schulgemeinde des Gymnasiums St. Kaspar in Neuenheerse.<br />
Gott legte einen Garten an im Osten P. Thomas Wunram cpps<br />
Dass Gott ein Gärtner ist, haben die<br />
Schüler irgendwann mal im Religionsunterricht<br />
gehört. Wie es sich anfühlt,<br />
selbst einen Garten anzulegen<br />
für an<strong>der</strong>e, das hat eine Gruppe am<br />
Gymnasium St. Kaspar (Bad Driburg-<br />
Neuenheerse) erprobt. Ein ganzes<br />
Jahr lang.<br />
„Warum tun wir das eigentlich?“,<br />
fragt Christoph (17). „Ich meine, warum<br />
graben wir hier in unserer Freizeit<br />
einen Riesen-Gingko-Baum aus,<br />
um ihn 20 Meter weiter rechts wie<strong>der</strong><br />
einzupflanzen?“ – „Blöde Frage“, gibt<br />
Rene (17) zurück, „wir machen einfach,<br />
was uns gesagt wird!“ – „Aber<br />
das hat uns doch niemand gesagt.“,<br />
wi<strong>der</strong>spricht Theresa (16). „Also warum<br />
pflanzen wir eigentlich diesen<br />
Garten?“ Zu solchen existentiellen<br />
Diskussionen kam es selten an <strong>der</strong><br />
Baustelle zwischen dem Gymnasium<br />
St. Kaspar und dem alten Schloss im<br />
ostwestfälischen Neuenheerse. Aber<br />
die Frage war da. Und eine Antwort<br />
nicht ganz leicht zu finden, denn was<br />
die Schülergruppe sich vorgenommen<br />
hatte, war etwas Neues.<br />
Doch <strong>von</strong> Anfang an: Im Herbst 2009<br />
kam die Anfrage <strong>von</strong> einer regionalen<br />
Marketing-Gesellschaft: Eure Schule<br />
steht auf historischem Klostergelände.<br />
Hättet Ihr nicht Lust, einen richtigen<br />
Klostergarten zu bauen? Wir unterstützen<br />
euch bei <strong>der</strong> Planung. Eine<br />
Gruppe <strong>von</strong> Zehnt- und Zwölftklässlern<br />
war sofort Feuer und Flamme.<br />
Ein Kräutergarten für das Schulfrühstück<br />
sollte dabei sein, den Bachlauf<br />
entlang <strong>der</strong> Schule wollten sie renaturieren<br />
und viel Platz und Bänke <strong>zum</strong><br />
Chillen in den Pausen schaffen. Eine<br />
Landschaftsarchitektin half beim Planen.<br />
Und am Beginn <strong>der</strong> Herbstferien<br />
war <strong>der</strong> erste Spatenstich. Die Jugendlichen<br />
rodeten Buschwerk, legten<br />
eine alte Mauer frei, vermaßen die<br />
etwa 500 Quadratmeter große Fläche<br />
und pflanzten den sechs Meter hohen<br />
Gingkobaum um.<br />
Nach Ferienende sah es aus, als hätte<br />
eine Bombe eingeschlagen. Das<br />
war die Stunde <strong>der</strong> Skeptiker und<br />
Schwarzseher. „Das wird nichts!“,<br />
hieß es, das sei eine Nummer zu<br />
groß. Mancher Lehrer betrauerte den<br />
Verlust seines Parkplatzes, und Mitschüler<br />
waren nicht wenig befremdet,<br />
wie man denn auf die merkwürdige<br />
Idee kommen könne, seine
10 Themenschwerpunkt 11<br />
Religiöse Schulwochenarbeit als „Pastorale<br />
Gelegenheit“ am „pastoralen Ort“ Schule<br />
Bis es so weit war, mussten die Schülerinnen und Schüler, unterstützt <strong>von</strong> ehrenamtlichen Helfern,<br />
unzählige Arbeitsstunden einbringen.<br />
kostbaren Ferien für die Schule zu<br />
opfern. Das Klostergartenteam ließ<br />
sich ob solcher Kritik nicht demoralisieren.<br />
Die Devise lautete jetzt: „Wir<br />
ziehen das durch!“<br />
Riesenfreude über<br />
Unterstützung<br />
Nun taten sich neue Probleme auf.<br />
Nur mit Schaufel und Spitzhacke ließ<br />
sich kein Garten dieser Größe anlegen.<br />
Baumaterial wurde gebraucht:<br />
Natursteine für Mauern und Bänke,<br />
Stahl für Beeteinfassungen, Wasserleitungen<br />
für eine Bewässerungsanlage<br />
und Erdkabel für die Beleuchtung.<br />
Im Klartext: Geld war nötig. Mit einem<br />
eigens erstellten Flyer machten sich<br />
die Jugendlichen also auf den Weg zu<br />
Firmen, Banken und gemeinnützigen<br />
Organisationen und warben für ihr<br />
Projekt. An manchen Türen wurden<br />
sie abgewiesen. Doch die meisten<br />
Erwachsenen waren beeindruckt <strong>von</strong><br />
<strong>der</strong> Idee und <strong>der</strong> Begeisterung <strong>der</strong><br />
Gruppe und spendeten gern. An<strong>der</strong>e<br />
gaben Steine, Zement, Sand, Weidenschnittgut<br />
o<strong>der</strong> Wegekies. Und<br />
Fachleute halfen mit, baggerten Gräben<br />
und Senkgarten aus, schweißten<br />
Stahlbleche zusammen o<strong>der</strong> gaben<br />
Tipps und seltene Pflanzen.<br />
Doch vorher kam <strong>der</strong> Winter, und<br />
<strong>der</strong> war lang und hart. Vier Monate<br />
Zwangspause. Dann drängte die Zeit,<br />
denn bei einem großen Markttag im<br />
September sollte <strong>der</strong> Garten feierlich<br />
eröffnet werden. Und da alle ja ihr<br />
normales Lernpensum zu absolvieren<br />
hatten, blieben nur Samstage und die<br />
Ferien für den Garten. Bei strömenden<br />
Regen flocht die Gruppe – nun<br />
durch Unterstufenschüler verstärkt –<br />
Hochbeete aus Weidenschnitt, wie sie<br />
schon bei den Mönchen des Mittelalters<br />
im Gebrauch waren. Die wurden<br />
mit Holz, Pferdemist und Kompost gefüllt,<br />
ein Geheimtipp, <strong>der</strong> im Spätsommer<br />
<strong>zum</strong> stattlichen Kürbis- und Weißkohlgedeihen<br />
beitrug, was mächtig<br />
Lob <strong>von</strong> ausgewiesenen Hobbygärtnern<br />
einbrachte. In den Sommerferien<br />
waren die Maurer am Werk – Mädchen<br />
ebenso geschickt wie Jungs. Der<br />
Senkgarten musste mit einer 30 Meter<br />
langen Natursteinmauer eingefasst<br />
werden. Außerdem verbauten sie zwei<br />
Lastzüge voll Schotter in den Wegen.<br />
Dass <strong>zum</strong> Arbeiten auch Spaß gehört,<br />
war Grundüberzeugung <strong>der</strong> Jugendlichen.<br />
So kam es zu spontanen<br />
Wasserschlachten, wofür die Bewässerungsanlage<br />
gute Dienste leistete,<br />
o<strong>der</strong> es wurde – immer einstimmig<br />
– beschlossen, den Rest des Tages<br />
mit Grillwürstchen und Fachsimpeln<br />
zu verbringen. Dass bei allem Einsatz<br />
das leibliche Wohl gewahrt blieb, dafür<br />
sorgten die örtlichen Geschäfte<br />
und Gasthäuser, die die Verpflegung<br />
stifteten.<br />
Klar, es gab zwischendurch Zeiten<br />
des Durchhängens. Dann taten die<br />
Knochen weh, und die Frage war<br />
wie<strong>der</strong> da: „Warum tun wir das eigentlich?“<br />
Als aber gegen Ende <strong>der</strong><br />
großen Ferien alle Bänke und Beete<br />
fertig waren, die Kräuter üppig<br />
sprießten und die Wiese entlang des<br />
Nethebachs in bunter Blüte stand,<br />
war die Antwort gefunden: „Weil es<br />
einfach Spaß macht, miteinan<strong>der</strong> einen<br />
Garten anzulegen.“<br />
Zu Recht stolz war die Gruppe, als<br />
am 9. September nach einem Jahr<br />
Bauzeit Hun<strong>der</strong>te <strong>von</strong> Menschen <strong>der</strong><br />
feierlichen Eröffnung des Klostergartens<br />
beiwohnten. Kai (18) hielt eine<br />
feierliche Rede und sagte, womit das<br />
ganze Team einverstanden war: „Wir<br />
haben den Garten für alle angelegt:<br />
für die Menschen, die hier wohnen,<br />
für Gäste und ganz beson<strong>der</strong>s für alle<br />
Schüler an St. Kaspar. Je<strong>der</strong> soll seine<br />
Freude daran haben.“<br />
Aus meiner persönlichen Perspektive<br />
und Erfahrung würde ich einen „pastoralen<br />
Ort“ als einen Ort beschreiben,<br />
<strong>der</strong> mir ganz persönlich Seelsorge<br />
ermöglicht. Ein Ort, an dem ich<br />
zu mir finden kann, an dem ich ganz<br />
bei mir sein kann. Ein Ort, <strong>der</strong> „Wohltat<br />
für die Seele“ ist. Ein solcher Ort<br />
kann natürlich die Kirche sein o<strong>der</strong><br />
die Gemeinde. Für mich ist die Natur,<br />
beson<strong>der</strong>s <strong>der</strong> Wald, ein pastoraler<br />
Ort, weil er mir durch seine natürliche<br />
Stille verhilft innezuhalten.<br />
Durch meine Arbeit habe ich aber<br />
auch erfahren, dass die Schule ebenso<br />
ein pastoraler Ort werden kann,<br />
wenn ein wertschätzendes Klima aufgebaut<br />
wurde und sich die Schüler<br />
wohl und aufgehoben fühlen.“<br />
Veranstaltungshinweise<br />
Werkstatt Multireligiöse Feiern in <strong>der</strong> Schule<br />
Ausgehend <strong>von</strong> unserer Arbeitshilfe „Multireligiöse Feiern in <strong>der</strong><br />
Schule – Gemeinsam feiern, <strong>von</strong>einan<strong>der</strong> lernen“ (Mai <strong>2012</strong>)<br />
wird es an diesem Tag darum gehen, Praxisbeispiele zu erfahren,<br />
sich über den Stand des muslimischen Religionsunterrichts<br />
in NRW zu informieren und nächste Schritte gemeinsamen Tuns<br />
anzuregen.<br />
Referenten: Redaktionsteam <strong>der</strong> Arbeitshilfe; N. N.<br />
Leitung: Dr. Annegret Meyer, Pa<strong>der</strong>born<br />
Termin: Dienstag, 26. 02. 2013, 9.30 Uhr bis 16.00 Uhr<br />
Ort: Schwerte, Kardinal-Jäger-Haus (Kath. Akademie);<br />
Bergerhofweg 24<br />
Beitrag: 15,00 €<br />
Anmeldung<br />
Abteilung Schulpastoral<br />
Monika Tigges<br />
Wann passiert das? Die Religiösen<br />
Schulwochen sind <strong>von</strong> <strong>der</strong> Idee her<br />
mitten im Unterrichtsgeschehen positioniert,<br />
d. h. für fünf Tage läuft in<br />
jeweils 2 Schulstunden ein an<strong>der</strong>es<br />
Programm. Freie Mitarbeiter und<br />
Hauptamtliche <strong>der</strong> Katholischen<br />
bzw. Evangelischen Kirche leiten jeweils<br />
eine Kleingruppe mit 12 bis 15<br />
Schülerinnen und Schülern, die sich<br />
freiwillig zusammengefunden haben.<br />
Aufgabe <strong>der</strong> Gruppe ist es nun, zu eigenen<br />
Themen zu kommen, die dann<br />
in <strong>der</strong> zur Verfügung stehenden Zeit<br />
bearbeitet werden. In mancherlei Hinsicht<br />
unterscheidet sich das Verfahren<br />
<strong>von</strong> <strong>der</strong> normalen Unterrichtspraxis:<br />
Die Gruppen sind generell kleiner als<br />
<strong>der</strong> Klassenverband, vor allem kann<br />
die Gruppe selbst über die Inhalte <strong>der</strong><br />
gemeinsamen Zeit entscheiden. Die<br />
Teamer geben lediglich methodische<br />
Impulse zur Erarbeitung und mo<strong>der</strong>ieren<br />
das Gespräch. Auch wenn manche<br />
Gesprächsvereinbarung genauso<br />
klingt wie die gewöhnlichen Klassenregeln<br />
„Wir lassen einan<strong>der</strong> ausreden“<br />
„Niemand wird ausgelacht“ ist<br />
es doch so, dass sich innerhalb <strong>der</strong><br />
Religiösen Schulwochen plötzlich<br />
eine große Offenheit unter den Schülerinnen<br />
und Schülern ergibt, die eine<br />
„Wertschätzung“ <strong>der</strong> Einzelnen wirklich<br />
greifbar macht. Es können langjährige<br />
Konflikte angesprochen und<br />
bearbeitet werden. Unverständnis<br />
und Distanzen können überwunden<br />
Domplatz 15 (Konrad-Martin-Haus)<br />
33098 Pa<strong>der</strong>born<br />
Werkstatt Resilienz<br />
werden. O<strong>der</strong> <strong>zum</strong>indest ohne direkte<br />
Wertung angeschaut werden. Und<br />
wenn die Gruppenleitung dann klar<br />
machen kann, dass so und nur so im<br />
guten christlichen Sinn Kommunikation<br />
(untereinan<strong>der</strong> und mit Gott … )<br />
läuft, dann wird <strong>der</strong> Klassenraum <strong>zum</strong><br />
spürbar „pastoralen Ort“.<br />
„Aus meiner Erfahrung kann ich bestätigen,<br />
dass sich pastorale Gelegenheiten<br />
immer dann ergeben, wenn<br />
für jemanden die Welt aus den Fugen<br />
gerät. Wenn Jugendliche auf <strong>der</strong> Suche<br />
nach sich selbst sind. Wenn <strong>der</strong><br />
Weg durch Hin<strong>der</strong>nisse versperrt zu<br />
sein scheint. Wenn man vom Leben<br />
herausgefor<strong>der</strong>t wird, über sich hinauszuwachsen<br />
o<strong>der</strong> sich einer ungewissen<br />
Zukunft stellen möchte. In<br />
solchen Situationen, die nicht immer<br />
einschneidend negativ zu bewerten<br />
sind, kann sich eine pastorale Gelegenheit<br />
eröffnen.“<br />
Melanie Handwerk<br />
angehende Lehrerin für Kath. Religion<br />
und Geschichte, seit 2007 freie Mitarbeiterin<br />
in <strong>der</strong> Schulseelsorge/Religiöse<br />
Schulwochen)<br />
Aufbauend auf dem theoretischen Teil <strong>zum</strong> Thema „Resilienz<br />
und Salutogenese“ im Jahr <strong>2012</strong> wollen wir nun an einem Praxistag<br />
tiefer in das Thema eintauchen und durch viele praktische<br />
Beispiele und persönliche Auseinan<strong>der</strong>setzung zu den Themen<br />
Achtsamkeit, Beziehungen, Stresstoleranz, Selbstwert und Umgang<br />
mit Gefühlen arbeiten, um diese in Beziehung zu setzen<br />
<strong>zum</strong> Handeln in <strong>der</strong> Schule mit Schülern, Kollegen und Eltern.<br />
Referent: Johannes Tack, SPI Pa<strong>der</strong>born<br />
Leitung: Adelheid Büker-Oel, Pa<strong>der</strong>born<br />
Termin: Mittwoch, 06. 02. 2013, 9.30 Uhr bis 16.00 Uhr<br />
Ort: Schwerte, Kardinal-Jäger-Haus (Kath. Akademie);<br />
Bergerhofweg 24<br />
Beitrag: 15,00 €<br />
0 52 51 / 125-1481<br />
monika.tigges@erzbistum-pa<strong>der</strong>born.de
12 Themenschwerpunkt 13<br />
Facebook<br />
„Was, Sie sind noch kein Mitglied bei<br />
Facebook?“ Wenn Sie diese Ausgabe<br />
<strong>der</strong> Schulinformation in <strong>der</strong> Hand<br />
halten, werden etwa 1 Milliarde Menschen<br />
auf <strong>der</strong> ganzen Welt Mitglied<br />
im sozialen Netzwerk Facebook sein.<br />
Im Vergleich zu dieser multimedialen<br />
Größenordnung ist es interessant zu<br />
wissen, dass es etwa 2,2 Milliarden<br />
Christen, 1,6 Milliarden Muslimen und<br />
etwa 0,9 Milliarden Hindus auf <strong>der</strong><br />
Welt gibt. In Deutschland nutzen zur<br />
Zeit ca. 25 Millionen Menschen das<br />
soziale Netzwerk Facebook. Laut einer<br />
aktuellen Studie wächst das Netzwerk<br />
täglich um 200.000 neue Nutzer.<br />
Es ist daher höchste Zeit, sich auch<br />
auf pastoraler Ebene mit <strong>der</strong> Faszination<br />
Facebook zu beschäftigen.<br />
Worin liegt <strong>der</strong> Zauber <strong>von</strong> Facebook,<br />
<strong>der</strong> übrigens nicht nur Jugendliche in<br />
seinen Bann zieht, son<strong>der</strong>n auch Erwachsene<br />
aller Altersgruppen? Und<br />
– weiter gefragt – ist Facebook als<br />
ein pastoraler Ort o<strong>der</strong> eine pastorale<br />
Gelegenheit überhaupt denkbar und<br />
nutzbar?<br />
Social Media:<br />
Eine Bestandsaufnahme<br />
Bereits 2009 ergab eine Online-Studie<br />
<strong>von</strong> ARD und ZDF, dass 79 %<br />
aller Jugendlichen zwischen 14 und<br />
19 Jahren Mitglied in einem sozialen<br />
Netzwerk (Facebook, Schüler-/<br />
StudiVZ, My Space) sind. Inzwischen<br />
dürften es bereits mehr sein.<br />
Immer mehr Jugendliche nutzen das<br />
Internet zur Identitäts- und Beziehungspflege.<br />
Gerade in <strong>der</strong> Pubertät,<br />
ein pastoraler Ort o<strong>der</strong> eine<br />
pastorale Gelegenheit?<br />
in <strong>der</strong> Zeit <strong>der</strong> Suche nach Sinn und<br />
<strong>der</strong> eigenen Identität, verbringen Jugendliche<br />
immer mehr Zeit damit, ihr<br />
persönliches Profil bestmöglich auszugestalten<br />
und sich im Internet zu<br />
präsentieren. Ihr Ziel ist es, möglichst<br />
viele Informationen über sich ins Netz<br />
zu stellen. Darüberhinaus möchten<br />
sie immer schnellstmöglich erfahren,<br />
was denn ihre „Freunde“ gerade so<br />
treiben und auf Facebook posten.<br />
Facebook ist aus dem Leben <strong>der</strong><br />
meisten Jugendlichen nicht mehr<br />
wegzudenken. Die Anzahl <strong>der</strong> „Likes“<br />
(Gefällt mir Button) trägt sichtbar<br />
Auskunft über Zuspruch, Status und<br />
Begehrlichkeiten gegenüber <strong>der</strong> eigenen<br />
Person. Nicht umsonst lautet<br />
ein bekannter Facebook-Werbespruch<br />
„Lass deine Freunde an deinem<br />
Leben teilhaben und teile Inhalte<br />
mit ihnen!“. Wobei sich in diesem<br />
Zusammenhang natürlich die Frage<br />
nach den wahren „Freunden“ stellt,<br />
aber auch nach den wichtigen „Inhalten“.<br />
Ist es befriedigend, wenn man<br />
mit 15 Jahren mehr als 600 „Freunde“<br />
besitzt? Ist man umso beliebter,<br />
je mehr „Freunde“ man in seiner<br />
Facebook-Freundeliste hat? Zu wie<br />
vielen Menschen kann man ernsthaft<br />
einen intensiven Kontakt pflegen und<br />
mit ihnen „Inhalte“ teilen? Und wenn<br />
es dann die 600 o<strong>der</strong> auch „nur“ 345<br />
Freunde sind, mit denen man sein<br />
„Leben“ teilt, dann ist das in <strong>der</strong> Tat<br />
ein lebensbegleitendes Programm,<br />
das man vom Aufwachen bis <strong>zum</strong><br />
Einschlafen pflegt und das auch sehr<br />
schnell zur Sucht werden kann.<br />
Facebook bringt Menschen über alle Län<strong>der</strong>grenzen<br />
hinweg in eine fast unbegrenzte Kommunikation.<br />
Adelheid Büker-Oel<br />
Auch Dank eines Smartphones kann<br />
ich immer und überall ins Netz und<br />
meine zahlreichen Bekanntschaften<br />
an meinem Leben teilhaben lassen<br />
und gleichzeitig auch an <strong>der</strong>en Leben<br />
partizipieren. Genau das ist auch das<br />
Ziel, welches hinter Facebook<br />
steckt: die Mitglie<strong>der</strong> haben so<br />
die Möglichkeit, sich in einer<br />
virtuellen Welt zu präsentieren,<br />
aktuelle und lockere Beziehungen<br />
zu Gleichgesinnten zu knüpfen<br />
und mit diesen in einem ständigen<br />
Austausch via Nachrichten, Postings,<br />
Fotos und Videos zu stehen.<br />
Jugendliche erwerben im Umgang<br />
mit diesen virtuellen Netzwerken eine<br />
Menge an Fähigkeiten, die für viele<br />
Erwachsene eine fremde Welt darstellen.<br />
Umso wichtiger ist es, dass<br />
sich die Erwachsenen dieser neuen<br />
und für sie fremden Welt nicht verschließen<br />
und sich offen und interessiert<br />
mit ihren Kin<strong>der</strong>n damit auseinan<strong>der</strong>setzen.<br />
Natürlich gibt es auch viele Risiken<br />
dieser soeben beschriebenen sozialen<br />
Öffnung innerhalb digitaler<br />
Netzwerke. Die scheinbar inflationäre<br />
Kommunikation innerhalb sozialer<br />
Netzwerke führt oft zu einer emotionalen<br />
Überwertung <strong>von</strong> so genannten<br />
Facebook-Freunden. Auch das<br />
Thema Cyber-Mobbing stellt sich in<br />
einem Atemzug. Nicht zu vergessen<br />
ist, dass alles, was einmal bei Facebook<br />
geschrieben wurde, (auch jedes<br />
„like“) nicht vergessen wird – selbst,<br />
wenn es gelöscht wird, das Facebook-Gedächtnis<br />
vergisst nicht.<br />
Wie kann diese Faszination<br />
gegenüber Facebook als<br />
pastorale Gelegenheit o<strong>der</strong><br />
Ort genutzt werden?<br />
Als eine erste Antwort auf diese Frage<br />
soll ein durchaus beeindruckendes<br />
Beispiel aus jüngerer Vergangenheit<br />
dienen: das Facebook-Profil als Trauerstätte.<br />
Die Mutter eines durch einen<br />
Verkehrsunfall verstorbenen<br />
23-Jährigen besucht dessen<br />
Facebook-Profil fast täglich.<br />
Die Fotos und Pinnwandeinträge<br />
sind Erinnerungen, die ihr in<br />
ihrer Trauer helfen. Sie sind Zeichen<br />
einer vergangenen Zeit, zeugen aber<br />
<strong>von</strong> <strong>der</strong> Lebendigkeit ihres Sohnes.<br />
Der Zutritt ins soziale Netzwerk ist leicht, man<br />
sollte aber einige Regeln beachten.<br />
Mit dem Beginn des neuen Schuljahres<br />
erscheint <strong>zum</strong> 46. Mal die Themen- und<br />
Referentenliste <strong>der</strong> Hauptabteilung Schule<br />
und Erziehung. Das Cover ziert in diesem<br />
Jahr ein roter Klatschmohn, <strong>der</strong> ein<br />
Symbol einer lebendigen, blühenden,<br />
aber auch herausfor<strong>der</strong>nden Familie ist.<br />
Eine Familie könnte man auch mit einem<br />
Garten vergleichen, den es zu hegen und<br />
zu pflegen gilt. Sehr gut dazu passt <strong>der</strong><br />
Satz <strong>von</strong> Papst Johannes Paul XXIII.: „Wir<br />
sind nicht auf Erden, um ein Museum zu<br />
hüten, son<strong>der</strong>n einen Garten zu pflegen,<br />
<strong>der</strong> <strong>von</strong> blühendem Leben strotzt und für<br />
eine schöne Zukunft bestimmt ist!“ Dieser<br />
Satz scheint wie für die Elternpastoral<br />
geschrieben. Auch Eltern hüten keine<br />
Museum, son<strong>der</strong>n sie pflegen den Garten<br />
ihrer Familie, sind die Gärtner ihrer Kin<strong>der</strong>,<br />
sehen sie aufwachsen und pflegen sie,<br />
damit sie wachsen, gedeihen und blühen<br />
können. Sie widmen sich <strong>der</strong> Zukunft –<br />
auch wenn wir die Vergangenheit – das<br />
Museum – dabei nicht außer Acht lassen<br />
sollten.<br />
Damit diese Pflege gelingt, dazu braucht<br />
es hin und wie<strong>der</strong> Unterstützung – und<br />
diese leisten die Referentinnen und Referenten<br />
<strong>der</strong> Elternpastoral als Vertreterinnen<br />
und Vertreter unseres Erzbistums<br />
gern. Denn auch die besten Gärtner stehen<br />
vor <strong>der</strong> einen o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Frage,<br />
Damit aber nicht weiterhin Freundschaftsvorschläge<br />
<strong>von</strong> dem Profil<br />
ihres Sohnes versendet werden können,<br />
hat die Mutter eine Möglichkeit<br />
<strong>von</strong> Facebook genutzt, bei <strong>der</strong> die<br />
Profile in Gedenkseiten umgewandelt<br />
werden. Dadurch können nur noch<br />
die Facebook-Freunde ihres verstorbenen<br />
Sohnes auf das Profil zugreifen<br />
und Freundschaftsvorschläge<br />
werden nicht mehr verschickt. Dank<br />
einer Verabredung auf <strong>der</strong> Gedenkseite<br />
konnten sich am Geburtstag<br />
ihres Sohnes die Mutter und seine<br />
Freunde am Unfallort versammeln<br />
und gemeinsam an den Verstorbenen<br />
denken. Sicher wäre das auch<br />
auf dem Friedhof möglich gewesen,<br />
aber hier war die Situation eben so<br />
und sie hat den Hinterbliebenen gut<br />
getan – ein An<strong>der</strong>s-Ort eben und eine<br />
An<strong>der</strong>s-Gelegenheit.<br />
Abgesichert gegen Missbrauch<br />
ist diese Form durch<br />
den Nachweis einer Sterbeurkunde<br />
und den Link auf eine<br />
Todesanzeige auf einer Internet-Seite.<br />
Die Mutter des Verstorbenen<br />
führt die Gedenk-<br />
Neue Themen und Referentenliste <strong>2012</strong>/2013 erschienen<br />
auf die sie nicht sofort eine Antwort haben.<br />
Da ist es hilfreich, sich Anregungen<br />
<strong>von</strong> Fachleuten zu holen und mit an<strong>der</strong>en<br />
Gleichgesinnten ins Gespräch zu kommen.<br />
Außerdem braucht auch <strong>der</strong> beste<br />
Gärtner gelegentlich eine Auszeit, in <strong>der</strong><br />
auch er auftanken kann, um sich zu rüsten<br />
für seinen blühenden Alltag.<br />
Dieses Wort <strong>von</strong> den blühenden Gärten<br />
hat auch unser Erzbischof Hans-Josef<br />
Becker in seinen Fastenhirtenbrief <strong>2012</strong><br />
aufgenommen. Ausdrücklich ermuntert<br />
er uns, alle unsere Berufung – als Mutter<br />
o<strong>der</strong> Vater, Lehrer, Mitarbeiter in den Gemeinden<br />
– kreativ und lebensnah umzusetzen,<br />
um so viele Gärten <strong>zum</strong> Blühen zu<br />
bringen.<br />
Es lohnt sich daher, die Möglichkeit <strong>der</strong><br />
Elternabende zu nutzen, um die Kin<strong>der</strong>tageseinrichtung,<br />
die Schule, die Gemeinde<br />
zu einem pastoralen Ort werden zu lassen<br />
durch die pastorale Gelegenheit eines<br />
Elternabends.<br />
Verschiedene Themen sind in <strong>der</strong> Themen-<br />
und Referentenliste zu finden: Erziehungsfragen<br />
vom Kleinkind bis <strong>zum</strong><br />
Pubertätsalter, Wertefragen und religiöse<br />
Themen. Auch die neuen Medien, soziale<br />
Netzwerke wie facebook, finden Beachtung;<br />
Angebote für Aus-zeiten und <strong>zum</strong><br />
Innehalten gibt es ebenfalls.<br />
seite seither wie ein Tagebuch – als<br />
eine für sie passende Möglichkeit, mit<br />
ihrer Trauer umzugehen.<br />
Fortbildungsangebote<br />
Die Hauptabteilung Schule und Erziehung<br />
bietet im Rahmen <strong>der</strong> Elternpastoral<br />
Informationsabende <strong>zum</strong><br />
Thema „Facebook – Chancen und Risiken<br />
des sozialen Netzwerks“ an. Mit<br />
dem Referenten Hans-Bodo Markus<br />
(Diplom-Theologe und Pädagoge)<br />
können Sie dazu einen individuellen<br />
Termin für einen Vortragsabend unter<br />
<strong>der</strong> E-Mail-Adresse HBMarkus@<br />
me.com vereinbaren. Nähere Informationen<br />
dazu erhalten Sie auch bei<br />
Adelheid Büker-Oel, (Domplatz 15,<br />
33098 Pa<strong>der</strong>born, Telefon: 0 52 51 /<br />
125-1487 o<strong>der</strong> E-Mail: adelheid.bueker-oel@erzbistum-pa<strong>der</strong>born.de.)<br />
All das kann <strong>zum</strong> Blühen kommen dank<br />
<strong>der</strong> „Gartenfachleute“ – die Referentinnen<br />
und Referenten.<br />
Eine PDF-Datei <strong>zum</strong> <strong>Download</strong> finden<br />
Sie auf www.schuleun<strong>der</strong>ziehung.de<br />
Schulpastoral Elternpastoral<br />
Ihre Bestellung für ein gedrucktes<br />
Exemplar richten Sie bitte an:<br />
Adelheid Büker-Oel<br />
Domplatz 15 (Konrad-Martin-Haus)<br />
33098 Pa<strong>der</strong>born<br />
0 52 51 / 125-1487<br />
adelheid.bueker-oel@erzbistumpa<strong>der</strong>born.de
14 Themenschwerpunkt 15<br />
„Echt hart“, aber entlastend!<br />
Wie bei Crash Kurs NRW Verlust-Erfahrungen <strong>zum</strong> Thema werden<br />
Seit einem Jahr läuft an den weiterführenden<br />
Schulen eine Präventionskampagne<br />
<strong>der</strong> Polizei unter dem Titel:<br />
„Crash Kurs NRW – Realität erfahren.<br />
Echt hart“. Angesprochen sind Schülerinnen<br />
und Schüler <strong>der</strong> 10. und 11.<br />
Klassen. In <strong>der</strong> eineinhalb bis zwei<br />
Stunden dauernden Veranstaltung<br />
sollen sie für ein umsichtiges Verhalten<br />
im Straßenverkehr sensibilisiert<br />
werden.<br />
Crash Kurs arbeitet nicht mit Actionbil<strong>der</strong><br />
im Cobra-11-Format, auch<br />
<strong>der</strong> erhobene Zeigefinger des besser<br />
wissenden Erwachsenen kommt<br />
nicht <strong>zum</strong> Einsatz. Bei Crash Kurs<br />
werden Geschichte erzählt. Wahre<br />
Geschichten, die Rettungsassistenten,<br />
Feuerwehrleute, Polizisten,<br />
Notärzte o<strong>der</strong> Notfallseelsorger bei<br />
Einsätzen auf <strong>der</strong> Straße selbst erlebt<br />
haben. Geschichten, die so erzählt<br />
in keinen Zeitungsmeldungen<br />
auftauchen. Zum Beispiel die Geschichte<br />
des Feuerwehrmanns, <strong>der</strong><br />
im entstellten Gesicht des Unfallopfers<br />
den jungen Kameraden erkennt.<br />
O<strong>der</strong> die des Notarztes; <strong>der</strong> in das<br />
ausgebrannte Wrack steigen muss,<br />
um das Geschlecht des Opfers zu<br />
ermitteln. Des Notfallseelsorgers, <strong>der</strong><br />
am Straßenrand ein Ehepaar betreut,<br />
und ihnen dann sagen muss, dass die<br />
Reanimation erfolglos abgebrochen<br />
wurde, dass ihr Sohn tot ist. Solche<br />
Erfahrungen gehen auch routinierten<br />
Einsatzkräften an die Substanz. Sie<br />
hinterlassen Spuren. Keiner <strong>von</strong> ihnen<br />
wird sie je vergessen.<br />
Zwei- bis dreihun<strong>der</strong>t Jugendliche sitzen<br />
in <strong>der</strong> Schulaula und hören diese<br />
Geschichten. Im Hintergrund werden<br />
Fotos <strong>von</strong> den gerade erzählten Einsätzen<br />
projiziert, wie sie unmittelbar<br />
nach dem Unfall auch in <strong>der</strong> Presse<br />
zu sehen waren. Im Raum wird es <strong>von</strong><br />
Geschichte zu Geschichte stiller. Wenige<br />
nur versuchen durch Jokes cool<br />
auf Distanz zu bleiben, manche brauchen<br />
mehr und verlassen den Saal.<br />
Crash Kurs spricht die emotionale<br />
Ebene an, will Jugendliche betroffen<br />
machen und <strong>der</strong>en Blick auf die Verletzlichkeit<br />
des Lebens – des eigenen<br />
P. Thomas Wunram cpps<br />
und des <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en – lenken. Betroffenheit<br />
provozieren ist Methode, nicht<br />
Ziel. Am Ende steht die Handlungsfähigkeit.<br />
„Unfälle passieren nicht, sie<br />
werden verursacht. Und deshalb sind<br />
sie vermeidbar.“ In diesem Resümee<br />
steckt die Bitte, <strong>der</strong> Appell zur Verantwortung.<br />
Als Notfallseelsorger habe ich verschiedene<br />
Crash Kurs Veranstaltungen<br />
mitgestaltet. Dann kam <strong>der</strong><br />
Seitenwechsel. Crash Kurs an <strong>der</strong><br />
eigenen Schule. Jetzt war ich Lehrer,<br />
Zuhörer und Beobachter. Unsere<br />
Schülerinnen und Schüler waren<br />
vorbereitet auf das, was sie erwartet.<br />
Manche äußerten ihre Ängste, ihre<br />
Befürchtungen. Wir ermutigten sie,<br />
trotzdem teilzunehmen.<br />
Die erste Überraschung während <strong>der</strong><br />
Veranstaltung war meine eigene Betroffenheit.<br />
Die eigenen Schülerinnen<br />
und Schüler vor sich zu sehen, während<br />
Unfallszenarien mit jungen Menschen<br />
geschil<strong>der</strong>t werden, bewegt<br />
etwas im Lehrer. Verdrängte Ängste<br />
werden wach. Was, wenn solch eine<br />
Katastrophe die Schule, die eigene<br />
Klasse trifft? Ich fühle mich hilflos und<br />
überfor<strong>der</strong>t. Im Kollegium sprechen<br />
wir später darüber und überprüfen<br />
die Handlungsstrategien des schuleigenen<br />
Krisenteam. Das entlastet.<br />
„Wir waren geboren um zu leben …“<br />
Das Lied <strong>von</strong> Unheilig klingt in den<br />
Köpfen nach, als die Schüler am<br />
Ende still in kleinen Gruppen die Aula<br />
verlassen. Eine Stunde ist Pause, um<br />
Luft zu holen, um das Gehörte sacken<br />
zu lassen o<strong>der</strong> um miteinan<strong>der</strong><br />
zu frühstücken. Unmittelbar nach <strong>der</strong><br />
Veranstaltung hat keiner das Bedürfnis<br />
<strong>zum</strong> Gespräch o<strong>der</strong> gar Diskussionen.<br />
Erst nach dieser Pause machen<br />
wir das Angebot, in kleineren<br />
Gruppen zu sprechen. Und da kommt<br />
die zweite Überraschung: Thema ist<br />
nicht <strong>der</strong> Führerschein, nicht Unfallstatistiken<br />
o<strong>der</strong> Gefahren im Straßenverkehr.<br />
All diese Themen werden<br />
Tage später ausführlich im Unterricht<br />
diskutiert. Unmittelbar im Anschluss<br />
an die Crash Kurs- Veranstaltung<br />
sind es eigene Verlust-Erfahrungen,<br />
die oft gar nicht mit Verkehrsunfällen<br />
in Verbindung stehen: die Scheidung<br />
<strong>der</strong> Eltern, die Freundin, die Schluss<br />
gemacht hat, <strong>der</strong> Umzug in die frem-<br />
de Stadt. Und dann – zaghaft – eben<br />
auch <strong>der</strong> Tod eines Verwandten, die<br />
Schulfreundin mit <strong>der</strong> Krebsdiagnose.<br />
An <strong>der</strong> Schwelle <strong>zum</strong> Erwachsenenalter<br />
steht das volle und ungeschützte<br />
Bewusstwerden <strong>der</strong> eigenen Endlichkeit.<br />
Der Tod wird absolut. Nun<br />
sind nicht mehr nur an<strong>der</strong>e, man<br />
selbst ist da<strong>von</strong> bedroht, betroffen.<br />
Die Sinnfrage steht unvermittelt da.<br />
In Trends <strong>der</strong> Jugendkultur, in Musik<br />
und Mode findet diese Erfahrung einen<br />
symbolhaften Ausdruck. Doch<br />
über damit verbundene Ängste, über<br />
den schmerzhaften Verlust und die eigene<br />
Trauer zu sprechen, das gelingt<br />
im Glücksfall mit dem Freund o<strong>der</strong><br />
<strong>der</strong> Freundin, selten nur mit Erwachsenen.<br />
Der Lehrplan im Fach Religion<br />
sieht das Thema zwar vor. Doch<br />
Unterricht muss weitgehend auf einer<br />
sachlich-rationalen Ebene bleiben.<br />
Schülerinnen und Schüler zu provozieren,<br />
die eigene Verletzlichkeit offen<br />
zu legen, und sie dann mit dem Klingelzeichen<br />
allein zu lassen, ist unverantwortlich.<br />
Eingebettet in ein pädagogisches<br />
Konzept bietet Crash Kurs eine Chance,<br />
die über die eigentliche Intention<br />
<strong>der</strong> Organisatoren hinausgeht.<br />
Zunächst sind es reale Geschichten<br />
über Tod, Verlust und Trauer. Indem<br />
die Referenten im Erzählen ihre eigene<br />
Betroffenheit <strong>zum</strong> Ausdruck bringen,<br />
werden sie für die Jugendlichen<br />
<strong>zum</strong> Modell für einen hilfreichen Umgang<br />
mit extremen Erfahrungen. An<br />
dieser Stelle setzt die strukturierte<br />
Nachbereitung durch die Schule ein.<br />
Sie trennt die kognitiv-sachliche <strong>von</strong><br />
<strong>der</strong> emotionalen Ebene und schafft<br />
beiden ihren Platz. An erster Stelle<br />
steht die Bearbeitung <strong>der</strong> Emotionen.<br />
Wichtig ist die Freiwilligkeit. Keiner<br />
muss etwas sagen, geschweige<br />
denn, etwas <strong>von</strong> sich sagen. Hilfreich<br />
ist es außerdem, wenn die Gruppen<br />
sich selbst zusammenfinden. Aufhänger<br />
für das Gespräch sind die Empfindungen<br />
<strong>der</strong> Einsatzkräfte. „Das muss<br />
echt hart sein, so was zu erleben“,<br />
kommentiert ein Schüler. Ein an<strong>der</strong>er<br />
sagt: „Ich kenne das …“ und ist damit<br />
bei sich selbst angekommen.<br />
Wer die pastorale Gelegenheit nutzen<br />
möchte, mit <strong>der</strong> Zielgruppe am<br />
Thema zu arbeiten, <strong>der</strong> erfährt über<br />
die Schulen, wann und wo <strong>der</strong> Kurs<br />
stattfindet. Gerne geben auch die<br />
Kreispolizeibehörden Auskunft. Eine<br />
Mitarbeit ist ausdrücklich gewünscht.<br />
„Den Lebensraum Schule gemeinsam gestalten“<br />
Wolfgang Tuschhoff<br />
Die Hauptabteilung Schule und Erziehung<br />
im bischöflichen Generalvikariat<br />
Münster hat eine Broschüre <strong>zum</strong><br />
Thema „Den Lebensraum Schule gemeinsam<br />
gestalten“ herausgegeben.<br />
Verän<strong>der</strong>te Lebensbedingungen in<br />
den Familien und eine Verdichtung<br />
<strong>der</strong> Schulzeit führen dazu, dass junge<br />
Menschen einen immer größeren Teil<br />
Ihrer Lebenszeit in <strong>der</strong> Schule verbringen.<br />
Schulen reagieren darauf mit<br />
unterschiedlichen Formen und Konzepten<br />
zu Übermittagsbetreuung und<br />
Ganztagsschule.<br />
Freie katholische aber auch alle an<strong>der</strong>en<br />
Schulen sind <strong>von</strong> diesem Trend<br />
betroffen und aufgerufen, pädagogisch<br />
sinnvolle und profilierte Angebote<br />
zu machen. Was liegt für sie<br />
näher, als mit Pfarreien, katholischen<br />
Einrichtungen und Verbänden zu kooperieren?<br />
Diese Broschüre bietet grundsätzliche<br />
Überlegungen und praktische<br />
Beispiele. Sie richtet sich zunächst<br />
an alle, die die Erziehungsgemeinschaft<br />
an den (katholischen) Schulen<br />
bilden: also Eltern, Lehrer/-innen und<br />
Schüler/-innen. Da zur Kooperation<br />
mit Gemeinden, kirchlichen Einrichtungen<br />
und Verbänden eingeladen<br />
wird, kann sie auch <strong>von</strong> Verantwortli-<br />
chen in Pfarrgemein<strong>der</strong>äten, Verbänden<br />
und kirchlichen Einrichtungen mit<br />
Gewinn gelesen werden.<br />
Was hier nur eine Übung ist, kann schnell<br />
zur Wirklichkeit werden.<br />
© Rike / pixelio.de<br />
Bestelladresse:<br />
Bischöfliches Generalvikariat Münster | Abteilung Katholische Schulen | Kardinal-<strong>von</strong>-Galen-Ring 55 | 48149 Münster<br />
Telefon: 02 51 / 495-420 | katholische-schulen@bistum-muenster.de
16 Themenschwerpunkt 17<br />
sich auf dieses bunte und mit vielen<br />
verschiedenen „Anbietern“ bestellte<br />
Spielfeld zu begeben. Dabei könnten<br />
folgenden Fragen o<strong>der</strong> Impulse wichtig<br />
sein:<br />
• Was brauchen eigentlich die Studierenden<br />
(die Lehrenden) und wie<br />
kann Kirche dort unterstützend mitwirken?<br />
• Können wir Hochschulpastoral als<br />
„Dienstleistung („ministratio“) verstehen<br />
und leben?<br />
• Wie können wir den christlichen<br />
Gedanken <strong>der</strong> Freiheit und Ermöglichung<br />
für die Persönlichkeitsentwicklung<br />
<strong>der</strong> Studierenden stärker<br />
einbringen?<br />
• Studenten brauchen Wohnraum<br />
– können wir vielleicht ein katholisches<br />
Studentenwohnheim einrichten<br />
und als pastoralen Ort entwickeln?<br />
• „Präsent machen, einmischen, erkennbar<br />
sein“: als Handlungsstrategie<br />
für Pastoral an <strong>der</strong> Uni.<br />
• Der Gottesdienst ist <strong>der</strong> Herzschlag<br />
<strong>der</strong> KHG!<br />
Nils Petrat ist Hochschulseelsorger in<br />
Pa<strong>der</strong>born.<br />
Seit 1. Oktober 2011 ist Nils Petrat (r.) Hochschulseelsorger in Pa<strong>der</strong>born. Der Aufgabenbereich ist <strong>der</strong> Hauptabteilung Schule und Erziehung unter<br />
<strong>der</strong> Leitung <strong>von</strong> Domkapitular Joachim Göbel (l.) zugeordnet.<br />
Erzbischof Hans-Josef Becker schreibt an<br />
Schülerinnen und Schüler<br />
Die „pastoralen Gelegenheiten“<br />
an Hochschulen<br />
Kirchliches Engagement an den<br />
Hochschulen (Hochschulpastoral,<br />
Studierendenpastoral) ist eine große<br />
pastorale Chance. An den Universitäten<br />
verbringen junge Menschen – die<br />
künftigen Führungskräfte unserer Gesellschaft<br />
– prägende Jahre. Welch<br />
gute pastorale Gelegenheit, Studenten<br />
dort im christlichen Geist zu begleiten,<br />
unterstützen<strong>der</strong> „Dienstleister“<br />
in dieser nicht immer einfachen<br />
Phase des Lebens zu sein und die<br />
Studenten mit <strong>der</strong> christlichen Glaubenswelt<br />
in Berührung zu bringen<br />
o<strong>der</strong> eine Verbindung zu festigen.<br />
Zunächst einmal rechnet aber kein<br />
Student mit <strong>der</strong> Kirche als „player“<br />
auf dem großen Markt <strong>der</strong> Möglichkeiten<br />
an <strong>der</strong> Uni. Auch reicht es nicht<br />
aus, eine parallele Son<strong>der</strong>welt einer<br />
Hochschulgemeinde (KHG) fern ab<br />
vom Campus-Leben <strong>der</strong> Studierenden<br />
aufzubauen. Das Ziel sollte daher<br />
sein, dass Kirche an <strong>der</strong> Uni präsent<br />
ist: sowohl räumlich als auch inhaltlich<br />
und personell.<br />
So hat die KHG Pa<strong>der</strong>born (gemeinsam<br />
mit <strong>der</strong> Ev. Studierendengemeinde)<br />
eine Anfrage an die dortige Uni-<br />
Leitung gerichtet, mit <strong>der</strong> Bitte, einen<br />
Raum im Eingangsbereich des Campus<br />
zur Verfügung zu stellen. Dort<br />
soll eine regelmäßige Sprechstunde<br />
angeboten werden. Bisher findet diese<br />
Sprechstunde nur auf dem „Theologen-Flur“<br />
statt, was die Zielgruppe<br />
erheblich eingrenzt. Im Eingangsbereich<br />
könnten Begleitungs-Gespräche<br />
geführt werden, auch die Hilfen<br />
für ausländische Studierende sind so<br />
näher bei <strong>der</strong> Zielgruppe. Und vor allem:<br />
die Kirche hätte dann einen „Ort“<br />
an er Uni, sie könnte als ein Partner<br />
und Begleiter <strong>der</strong> Studierenden erkennbar<br />
gemacht werden. Wichtig<br />
für diesen Ort sind natürlich konkrete<br />
Nils Petrat<br />
Gesichter und Ansprechpartner: <strong>der</strong><br />
Studentenpfarrer und <strong>der</strong> Gemeindeassistent,<br />
engagierte Studierende<br />
aus dem Umkreis <strong>der</strong> KHG.<br />
Bislang dient ein „Kaffee-Stand“ <strong>der</strong><br />
KHG, <strong>der</strong> einmal wöchentlich vor<br />
dem Mensa-Ausgang postiert ist, als<br />
„Kontaktbörse“ und Berührungsfläche<br />
zwischen Studierenden und <strong>der</strong><br />
KHG. Es ergeben sich immer wie<strong>der</strong><br />
gute Gespräche, in denen auch ein<br />
weiterer Kontakt abgesprochen wird,<br />
so dass <strong>der</strong> „Sympathisantenkreis“<br />
<strong>der</strong> KHG an <strong>der</strong> Uni wächst. Auch<br />
Einladungen zu Gottesdiensten o<strong>der</strong><br />
an<strong>der</strong>en inhaltlichen Veranstaltungen<br />
<strong>der</strong> KHG können dort platziert werden.<br />
Die Zukunft <strong>der</strong> Hochschulpastoral<br />
wird da<strong>von</strong> abhängen, ob die Kirche<br />
die Uni-Welt als pastorale Gelegenheit<br />
begreifen kann und bereit ist,<br />
Sommerferien! Für die einen endet<br />
mit dem Beginn <strong>der</strong> Sommerferien<br />
die Schulzeit, für die an<strong>der</strong>en beginnt<br />
eine neue Zeit, als Schulanfänger in<br />
<strong>der</strong> Grundschule o<strong>der</strong> beim Wechsel<br />
in eine weiterführende Schule. Ob<br />
Beginn o<strong>der</strong> Ende <strong>der</strong> Schulzeit – in<br />
jedem Fall ein Einschnitt im Leben<br />
eines jungen Menschen. Seit einigen<br />
Jahren nimmt Erzbischof Hans-<br />
Josef Becker diese Gelegenheit <strong>zum</strong><br />
Anlass, den Schulabsolventen <strong>der</strong><br />
Schulen in Trägerschaft des Erzbistums<br />
Pa<strong>der</strong>born und denjenigen, die<br />
auf eine weiterführende Schule des<br />
Erzbistums wechseln, einen Brief zu<br />
schreiben.<br />
„Auf den Weg berufen“<br />
„Auf den Weg berufen!“ So leitet<br />
Erzbischof Becker das Grundmotiv<br />
seines Briefes an die Schulabgängerinnen<br />
und Schulabgänger ein. Er<br />
gratuliert ihnen herzlich <strong>zum</strong> bestandenen<br />
Schulabschluss. Nun sei die<br />
Zeit des Prüfungsdrucks und <strong>der</strong><br />
Klausuren vorbei. Anlass genug, den<br />
Abschluss zu feiern und die neu gewonnene<br />
Freiheit zu genießen.<br />
Dieser Lebensabschnitt erfor<strong>der</strong>e<br />
aber gleichzeitig eine Entscheidung<br />
darüber, wie es weiter gehen soll. Diese<br />
Entscheidung können die Betroffenen<br />
letztlich nur allein treffen, auch<br />
wenn es klug sei, den Rat <strong>der</strong> Eltern,<br />
Geschwister, Lehrer und Freunde in<br />
seine Entscheidung mit einzubeziehen.<br />
Erzbischof Hans-Josef Becker<br />
rät den jungen Menschen: „Je soli<strong>der</strong><br />
Ihre Ausbildung ist,<br />
umso größer sind Ihre<br />
Chancen auf einen aufregenden<br />
und herausfor<strong>der</strong>nden<br />
Beruf, <strong>der</strong><br />
sie erfüllt und glücklich<br />
macht. Hören Sie nach<br />
dem jetzt erworbenen<br />
Abschluss nicht mit<br />
dem Lernen auf, son<strong>der</strong>n<br />
betrachten Sie das<br />
Zeugnis […] als eine Art<br />
Eintrittskarte für Ihren<br />
nächsten Ausbildungsund<br />
Lebensabschnitt.“<br />
Wie in einem Labyrinth: An den wichtigsten Scheidewegen im Leben stehen<br />
keine Wegweiser. Erzbischof Hans-Josef Becker wünscht den Schulabgängern<br />
eine glückliche Hand bei den anstehenden Entscheidungen, die ihrer Berufung<br />
gerecht werden.<br />
Erzbischof Becker erinnert an den<br />
Begriff <strong>der</strong> Berufung: „Berufung meint<br />
für mich, dass es einen Sinn hat, dass<br />
wir auf dieser Welt sind. Einen jeden<br />
<strong>von</strong> uns gibt es, weil Gott uns wollte<br />
und weil er eine Beziehung zu uns<br />
aufbauen möchte. Wir sind kein Zufallsprodukt!“<br />
Und er sagt ihnen zu:<br />
„Gott begleitet Sie auf Ihrem neuen<br />
Lebensabschnitt.“ Je<strong>der</strong> <strong>von</strong> uns<br />
nehme seinen Platz in <strong>der</strong> Welt ein, an<br />
dem er o<strong>der</strong> sie die je eigenen
18 Themenschwerpunkt 19<br />
Talente einsetzen könne. Es gelte, so<br />
Erzbischof Becker, diese <strong>von</strong> Gott<br />
geschenkten Gaben zu erkennen und<br />
weiter auszuprägen.<br />
Einen zweiten Gedanken gibt er ihnen<br />
für den weiteren Lebensweg<br />
noch mit: „Christ sind Sie nicht für<br />
sich allein, son<strong>der</strong>n immer auch für<br />
an<strong>der</strong>e Menschen. Der Ruf Gottes an<br />
Sie ist immer auch ein Ruf in die Gemeinschaft<br />
mit an<strong>der</strong>en Menschen,<br />
so auch in die Kirche hinein.“ Erzbischof<br />
Becker schließt seinen Brief<br />
mit einem Zitat des amerikanischen<br />
Schriftstellers Ernest Hemingway:<br />
„An den wichtigsten Scheidewegen<br />
unseres Lebens stehen keine Wegweiser.“<br />
Daher hätten sie nun die<br />
Chance, ihr Leben selbst in die Hand<br />
zu nehmen. Bei diesen Entscheidungen<br />
wünscht ihnen Erzbischof Becker<br />
eine glückliche Hand und ist sich sicher:<br />
„Gottes Segen möge Sie dabei<br />
begleiten!“<br />
„Es grüßt Dich aus<br />
Pa<strong>der</strong>born“<br />
Ein herzliches Willkommen richtet<br />
Erzbischof Hans-Josef Becker an<br />
diejenigen Schülerinnen und Schüler,<br />
die im Sommer die Grundschule<br />
verlassen haben und mit dem Beginn<br />
des neuen Schuljahres in <strong>der</strong> 5.<br />
Klasse ihre Schulzeit an einer weiterführenden<br />
Schule in Trägerschaft<br />
des Erzbistums Pa<strong>der</strong>born fortsetzen<br />
Wie das Nasenschild in Schule und Kirche gelangte …<br />
Der pastorale Raum und die Stadt<br />
Bad Driburg sind durch kirchliche<br />
Umstrukturierungen deckungsgleich<br />
geworden. Damit ergeben sich im<br />
Hinblick auf den pastoralen Ort Schule<br />
in Bad Driburg neue Perspektiven.<br />
Recherchen in <strong>der</strong> amtlichen Schulstatistik<br />
und im kirchlichen Meldewesen<br />
ergaben, dass 13 % unserer Gemeindemitglie<strong>der</strong><br />
(zwischen 6 und 18<br />
Jahren) die Schulen im Stadtgebiet<br />
Noch sind die Seiten des neuen Schulabschnitts leer. Erzbischof Hans-Josef Becker ermutigt<br />
alle, die auf eine weiterführende Schulen wechseln: „Jesu ist immer dein Begleiter.“<br />
werden. Er vergleicht diesen Schritt<br />
mit einer neuen Seite in einem Buch.<br />
Diese Seite ist nun im Leben neu<br />
aufgeschlagen. Das bedeutet, vieles<br />
Vertraute hinter sich zu lassen, seine<br />
Freunde, die gewohnte Umgebung<br />
<strong>der</strong> Grundschule. Die guten Seiten<br />
<strong>der</strong> Erlebnisse sollen sich die Schüler<br />
bewahren und sich gern daran<br />
erinnern, so Erzbischof Becker. Die<br />
schwierigeren Erlebnisse mögen die<br />
Schüler stärken in <strong>der</strong> Erkenntnis,<br />
dass Menschen hilfreich auf diesem<br />
Weg zur Seite gestanden haben und<br />
weiter stehen werden.<br />
besuchen und dort regelmäßig anzutreffen<br />
sind.<br />
Neben <strong>der</strong> bewährten Zusammenarbeit<br />
im Hinblick auf die Beteiligung bei<br />
Gottesdiensten zu Schulbeginn- und<br />
Schulentlassung, die Seelsorgestunde<br />
in den Grundschulen ergeben sich<br />
auch neue Projekte. Die vergangene<br />
Firmvorbereitung fand in Zusammenarbeit<br />
mit den sechs weiterführenden<br />
„Einer, <strong>der</strong> immer mitgeht und alle<br />
Seiten deines Lebens kennt, ist Jesus.<br />
Er liebt dich und ist immer bei<br />
dir“, erinnert Erzbischof Becker und<br />
weckt schon die Vorfreude auf die<br />
neue Schule, die Orte des Glaubens<br />
seien und eine Gemeinschaft böten,<br />
in <strong>der</strong> <strong>der</strong> Glaube an Jesus Christus<br />
gelebt und weitergegeben wird.<br />
In dieser Gewissheit wünscht Erzbischof<br />
Hans-Josef Becker allen einen<br />
guten Start in <strong>der</strong> neuen Schule<br />
und Gottes Segen für den ganzen<br />
Lebens weg.<br />
cq<br />
Schulen im Stadtgebiet statt. Firmbewerbergruppen<br />
bildeten sich aus<br />
dem Kontext ihres Lebensbezuges.<br />
Bekannte Mitschülerinnen und Mitschüler<br />
o<strong>der</strong> auch Freunde begaben<br />
sich gemeinsam auf den Weg ihrer<br />
Firmvorbereitung. Sämtliche Schulen<br />
gaben ihren Schülern und unseren<br />
Firmbewerbern einen Tag schulfrei,<br />
damit sie an <strong>der</strong> Intensivzeit <strong>von</strong><br />
Donnerstagabend bis Samstagmittag<br />
Keck ragt dieses „Nasenschild“ in den Raum<br />
und vereinigt auf seinen beiden Schauseiten<br />
Pastoralverbund und Schule als Orte des<br />
pastoralen Handelns.<br />
Die Abteilung Schulpastoral bietet<br />
für das kommende Schuljahr einige<br />
Veranstaltungen im Bereich <strong>der</strong> Lehrerpastoral<br />
an. Fachliche und pädagogische<br />
Professionalität ist für jede<br />
Lehrerin und für jeden Lehrer eine<br />
unabdingbare Grundlage <strong>der</strong> Arbeit.<br />
Daneben gibt es aber auch Quellen,<br />
aus denen er vor allem als Religionspädagoge<br />
o<strong>der</strong> als Lehrer an kirchlichen<br />
Schulen schöpfen kann. Denn<br />
zu seiner Persönlichkeit geht auch<br />
seine spirituelle Dimension.<br />
Bei dieser Suche nach <strong>der</strong> spirituellen<br />
Dimension bietet die Lehrerpastoral<br />
Unterstützung an. Veranstaltungen<br />
helfen beim Aufspüren und Pflegen<br />
<strong>der</strong> eigenen spirituellen Wurzeln. Der<br />
Austausch mit Kollegen aus dem gleichen<br />
Berufsfeld und das Auftanken<br />
können dazu beitragen, dass sich mit<br />
dem verän<strong>der</strong>ten Blickwinkel auch<br />
die berufliche Situation verän<strong>der</strong>t.<br />
teilnehmen konnten. Religionslehrer<br />
wurden gebeten, im Rahmen des Religionsunterrichtes<br />
die Themen Kirchenzugehörigkeit<br />
und Hl. Geist zu<br />
behandeln.<br />
Apropos Nasenschild: Orte brauchen<br />
Schil<strong>der</strong> um sie finden zu können. So<br />
entwickelten wir das Nasenschild,<br />
das nach Absprache in allen Kirchen<br />
und Schulen seinen Platz gefunden<br />
hat. In unseren Kirchen wird nun auf<br />
den pastoralen Ort Schule verwiesen.<br />
In den Schulen findet sich ein<br />
freundlicher Hinweis auf die Bereitschaft<br />
des Pastoralteams zur Zusammenarbeit.<br />
Nasenschil<strong>der</strong> für ihren pastoralen<br />
Raum und weitere Informationen erhalten<br />
sie bei:<br />
Wolfgang Tuschhoff<br />
Referent für Kirche und Schule in den<br />
pastoralen Räumen<br />
Tel.: 05251-125 1502,<br />
wolfgang.tuschhoff@erzbistumpa<strong>der</strong>born.de<br />
P. Georg Becher CPPS<br />
Leiter <strong>der</strong> Abteilung Schulpastoral<br />
und Seelsorger im pastoralen Raum<br />
Bad Driburg<br />
Literatur für die Praxis<br />
Wenn die Kirche zur Schule geht: Kreative Ideen, Projekte und Konzepte zur Schulpastoral.<br />
Hrsg. Von <strong>von</strong> Helmut Demmelhuber, Marianne Hartung und Achim Wicker.<br />
Deutscher Katecheten Verein, 2011<br />
Veranstaltungen Lehrerpastoral<br />
Folgende Veranstaltungen<br />
werden angeboten:<br />
„… und er ging an einen einsamen<br />
Ort …“ Lk. 4, 42 – Tage <strong>der</strong> Orientierung<br />
auf <strong>der</strong> Insel Wangerooge<br />
Sich zurückziehen, aussteigen aus<br />
dem Alltag, an einen einsamen Ort<br />
gehen, anhalten und sich neu ausrichten…!<br />
Diesen Wunsch kannte<br />
auch Jesus. Bei LK. 4, 42 heißt es:<br />
„Bei Tagesanbruch verließ er die Stadt<br />
und ging an einen einsamen Ort“. Die<br />
herbstliche Nordsee bietet sich an,<br />
um Abstand zu gewinnen, um sich zu<br />
orientieren, um Ort <strong>der</strong> Erneuerung<br />
zu werden. Diese Tage sind für all die<br />
Menschen gedacht, die das Bedürfnis<br />
haben, zur Ruhe zu kommen, Kräfte<br />
zu sammeln, ihre innere Mitte zu finden<br />
und damit auch Gott wie<strong>der</strong> ein<br />
Stück näher zu kommen. Nicht nur die<br />
Nordseeinsel, son<strong>der</strong>n auch die Insel<br />
in uns gilt es zu entdecken.<br />
Leitung: Lioba Kolbe,<br />
Adelheid Büker-Oel<br />
Termin: 01. – 04. 11. <strong>2012</strong><br />
Beginn: Do, 01. 11. <strong>2012</strong>, 10.30 Uhr<br />
Abfahrt <strong>der</strong> Fähre ab Harlesiel<br />
Ende: So, 04. 11. <strong>2012</strong>, 13.00 Uhr Abfahrt<br />
<strong>der</strong> Fähre ab Wangerooge<br />
Ort: Wangerooge, Haus Germania<br />
Beitrag: 120,00 €<br />
Biblische Geschichten erzählen<br />
(Erzählwerkstatt Bibel II)<br />
Beim Erzählen biblischer Geschichten<br />
möchten wir die Zuhörer entführen<br />
in eine an<strong>der</strong>e Zeit, an einen an<strong>der</strong>en<br />
Ort. In dieser Erzählwerkstatt soll<br />
praktisch das freie Erzählen <strong>von</strong> Geschichten<br />
geübt werden (Fortsetzung<br />
<strong>der</strong> Erzählwerkstatt Bibel I). Diese<br />
Werkstatt setzt den Schwerpunkt auf<br />
praktische Übungen aus <strong>der</strong> Spielund<br />
Theaterpädagogik. Voraussetzung:<br />
Mitbringen einer bereits erarbeiteten<br />
biblischen Geschichte.
20 Neues aus Schulen und Schulabteilung 21<br />
Referent: Thomas Hoffmeister-Höfener<br />
Termin: 09. – 10. 11. <strong>2012</strong><br />
Ort: Haus Maria Immaculata<br />
Pa<strong>der</strong>born<br />
Beginn: Fr, 09. 11. <strong>2012</strong>, 16.00 Uhr<br />
Ende: Sa, 10. 11. <strong>2012</strong>, 15.00 Uhr<br />
Gebühr: 50,00 €<br />
Weihnachten – das Fest <strong>der</strong> Geburt<br />
des neuen Menschen<br />
Gott wird Mensch in Jesus Christus,<br />
damit wir ganz Mensch werden. Nur<br />
das ist unsere wahre Bestimmung:<br />
das eigene Wesen zur Welt zu bringen<br />
– authentisch und klar zu werden<br />
und verbunden zu sein mit sich und<br />
<strong>der</strong> Welt. Gott will an diesem Ort, in<br />
unserem Wesen, in unserer Lebenszeit<br />
durch diese Welt gehen. Es werden<br />
Hilfen aufgezeigt, wie wir unseren<br />
Alltag in wacher Präsenz leben und<br />
so dazu beitragen können, dass <strong>der</strong><br />
neue Mensch in uns geboren wird.<br />
Elemente: Impulse mit Texten <strong>von</strong> Johannes<br />
Tauler, meditative Übungen,<br />
Körperwahrnehmungsübungen, stilles<br />
Sitzen, Gespräch<br />
Bitte bequeme Kleidung und warme<br />
Socken mitbringen!<br />
Leitung: Sr. Gratia Feldmann SMMP,<br />
Bestwig<br />
Termin: 30. 11. <strong>2012</strong> – 02. 12. <strong>2012</strong><br />
Ort: Bergkloster Bestwig<br />
Beginn: Fr, 30. 11. <strong>2012</strong>, 18.00 Uhr<br />
Ende: So, 02. 12. <strong>2012</strong>, 13.00 Uhr<br />
Gebühr: 85,00 €<br />
„Gönne Dich Dir selbst!“<br />
Das Motto des Wochenendes ist Programm:<br />
Es geht darum, die Kunst <strong>der</strong><br />
heiligen Muße und <strong>der</strong> Einkehr bei<br />
uns selbst einzuüben.<br />
Der Trubel in <strong>der</strong> Schule und unsere<br />
übrigen Aufgaben sorgen lei<strong>der</strong><br />
viel zu oft dafür, dass wir uns selbst<br />
vergessen. In diesen Tagen wollen<br />
wir dem Selbst-Vergessen entgegensteuern.<br />
Die wun<strong>der</strong>bare Umgebung,<br />
die Gruppe, die spirituellen und weltlichen<br />
Impulse, das einfache Genießen<br />
sollen uns helfen zu entschleunigen,<br />
auszuruhen und zu uns selbst zu<br />
kommen. Darüber hinaus werden wir<br />
nach Wegen suchen, wie wir dauerhaft<br />
eine Balance zwischen den äußeren<br />
Verpflichtungen und dem inneren<br />
Frieden finden.<br />
Die Idee <strong>von</strong> Karneval und Fastnacht<br />
sollte dabei nicht zu kurz kommen.<br />
Wir können uns mit viel Freude einstimmen<br />
auf die Vorbereitungszeit vor<br />
Ostern.<br />
Leitung: Elke L. Ochmann, Pa<strong>der</strong>born<br />
Termin: 08. – 10. 02. 2013<br />
Ort: Bergkloster Bestwig<br />
Beginn: Fr, 08. 02. 2013, 17.00 Uhr<br />
Ende: So, 10. 02. 2013, 14.00 Uhr<br />
Gebühr: 85,00 €<br />
Oasentage vor den Osterferien<br />
Am Ende <strong>der</strong> Fastenzeit wollen wir<br />
dem Wesentlichen dieser geprägten<br />
Zeit auf die Spur kommen: <strong>der</strong> bewusste<br />
Umgang mit uns und dem<br />
uns Anvertrauten ermöglicht es, <strong>der</strong><br />
eigenen Mitte näher zu kommen und<br />
sich bewusst auf dieses große Fest<br />
unseres Glaubens vorzubereiten. Dabei<br />
helfen uns biblische Texte, Zeiten<br />
<strong>der</strong> Stille, Austausch miteinan<strong>der</strong> und<br />
die Möglichkeit zur Teilnahme am<br />
Chorgebet.<br />
Leitung: Sr. Teresa Friese OSB<br />
Termin: 21. – 23. 03. 2013<br />
Ort: Benediktinerinnenabtei<br />
Varensell<br />
Beginn: Do, 21. 03. 2013, 16.30 Uhr<br />
Ende: Sa, 23. 03. 2013, ca. 10 Uhr<br />
Gebühr: 85,00 €<br />
Adelheid Büker-Oel ist Referentin für den<br />
Bereich Lehrer- und Elternpastoral. Sie prägt<br />
seit einigen Jahren dieses Arbeitsfeld durch<br />
ihre Veranstaltungsarbeit.<br />
„Nur wer geht, bleibt lebendig“ (Anselm<br />
Grün): Spirituelle Wan<strong>der</strong>tage<br />
„Im Menschen lebt eine Sehnsucht,<br />
die ihn hinaustreibt aus dem Einerlei<br />
des Alltags und aus <strong>der</strong> Enge seiner<br />
gewohnten Umgebung“, beschreibt<br />
Aurelius Augustinus im 4. Jahrhun<strong>der</strong>t<br />
die Situation des Menschen. In<br />
diesem Sinne wollen wir uns mit Leib,<br />
Geist und Seele auf den Weg machen<br />
und uns eine Auszeit beim Pilgern auf<br />
den schönen Wegen des Sauerlands<br />
gönnen. Wan<strong>der</strong>n, spirituelle Impulse,<br />
Zeiten <strong>der</strong> Stille und <strong>der</strong> Austausch in<br />
<strong>der</strong> Gruppe bringen unseren Körper,<br />
unsere Gedanken und unsere Seele<br />
in Bewegung.<br />
Leitung: Adelheid Büker-Oel,<br />
Bernhard Leifeld<br />
Beginn: Do, 30. 05. 2013<br />
(Fronleichnam), 11.30 Uhr<br />
Ende: So, 02. 06. 2013, 13.00 Uhr<br />
Ort: St. Bonifatius Elkeringhausen<br />
Beitrag: 120,00 €<br />
Tage <strong>der</strong> Orientierung auf <strong>der</strong> Insel<br />
Nor<strong>der</strong>ney<br />
Sich zurückziehen, aussteigen aus<br />
dem Alltag, an einen einsamen Ort<br />
gehen, anhalten und sich neu ausrichten…!<br />
Die herbstliche Nordsee bietet<br />
sich an, um Abstand zu gewinnen,<br />
um sich zu orientieren, um Ort <strong>der</strong> Erneuerung<br />
zu werden. Diese Tage sind<br />
für all die Menschen gedacht, die das<br />
Bedürfnis haben, zur Ruhe zu kommen,<br />
Kräfte zu sammeln, ihre innere<br />
Mitte zu finden und damit auch Gott<br />
wie<strong>der</strong> ein Stück näher zu kommen.<br />
Nicht nur die Nordseeinsel, son<strong>der</strong>n<br />
auch die Insel in uns gilt es zu entdecken.<br />
Leitung: Lioba Kolbe,<br />
Adelheid Büker-Oel<br />
Termin: 31. 10. – 03. 11. 2013<br />
Beginn: Do, 31. 10. 2013<br />
Ende: So, 03. 11. 2013 (Fährzeiten<br />
werden noch ermittelt)<br />
Ort: Nor<strong>der</strong>ney<br />
Beitrag: 120,00 €<br />
Anmeldungen:<br />
Adelheid Büker-Oel<br />
Domplatz 15 (Konrad-Martin-Haus)<br />
33098 Pa<strong>der</strong>born | 0 52 51/ 125-1487<br />
adelheid.bueker-oel@erzbistumpa<strong>der</strong>born.de<br />
Auf geht’s! In guter Stimmung brachen die Teilnehmer <strong>der</strong> Domwallfahrt zu ihrem Pilgerweg entlang <strong>der</strong> Pa<strong>der</strong> auf.<br />
„Wir dürfen auf Jesus vertrauen.“<br />
1350 Schülerinnen und Schüler nehmen an <strong>der</strong> Pa<strong>der</strong>borner Domwallfahrt teil.<br />
Eine Reportage<br />
Allmählich weicht die morgendliche<br />
Kühle einer sommerlichen Wärme.<br />
Der Parkplatz vor dem Heinz-Nixdorf<br />
Museumsforum liegt in <strong>der</strong> Sonne,<br />
keine Wolke am Himmel trübt ihre<br />
Strahlen. In den letzten Wochen war<br />
es kühl gewesen, es hatte viel geregnet.<br />
Doch nun scheint sich Anfang<br />
Juli <strong>der</strong> Sommer im Pa<strong>der</strong>borner<br />
Land an<strong>zum</strong>elden. Gerade rechtzeitig,<br />
denn <strong>der</strong> Ablauf <strong>der</strong> Domwallfahrt,<br />
zu <strong>der</strong> fast 1400 Schülerinnen<br />
und Schüler mit ihren Lehrerinnen<br />
und Lehrern erwartet werden, ist auf<br />
gutes Wetter angewiesen.<br />
In jedem Jahr lädt Erzbischof Hans-<br />
Josef Becker die Schülerinnen und<br />
Schüler <strong>der</strong> sechsten Klassen <strong>der</strong><br />
Schulen, die in Trägerschaft des<br />
Erzbistums Pa<strong>der</strong>born sind, zu einer<br />
Domwallfahrt nach Pa<strong>der</strong>born<br />
ein. Der Gedanke <strong>der</strong> Domwallfahrt<br />
nimmt Bezug auf das Leitbild <strong>der</strong><br />
Schulen in Trägerschaft des Erzbistums<br />
Pa<strong>der</strong>born. Es sieht u. a. vor, die<br />
Verbindung <strong>von</strong> Schule und Kirche<br />
am Ort (Erzbistum, Dekanat, Pfarrei,<br />
pastoraler Raum) zu stärken. Schule<br />
zeigt sich als pastoraler Ort. Prägend<br />
für die Domwallfahrt mit dem Leitmotiv<br />
„Zu den Quellen“ soll <strong>der</strong> Gedanke<br />
des Pilgerns sein, <strong>der</strong> seinen Höhepunkt<br />
im Gebet am Grab des Hl. Liborius<br />
und im Gottesdienst mit dem<br />
Erzbischof findet. In Gottesdienst<br />
und Begegnung erfahren sich die<br />
Schülerinnen und Schüler in beson<strong>der</strong>er<br />
Weise als (Weg-)Gemeinschaft.<br />
So setzen sie den Grundgedanken<br />
des Leitbilds –Miteinan<strong>der</strong> lernen,<br />
leben, glauben – um und lassen ihn<br />
im besten Sinn des Wortes erfahrbar<br />
werden.<br />
© Patrick Wang<br />
Christoph Quasten<br />
Das Heinz-Nixdorf<br />
Museumsforum als idealer<br />
Startplatz<br />
Noch ist es ruhig auf dem großen<br />
Parkplatz, die Zahl <strong>der</strong> Besucher des<br />
größten Computer-Museums <strong>der</strong><br />
Welt hält sich zu dieser frühen Stunde<br />
noch sehr in Grenzen. Zahlreiche<br />
Helfer, Ordner und Organisatoren<br />
– größtenteils Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeiter <strong>der</strong> Hauptabteilung Schule<br />
und Erziehung – stehen in Gruppen<br />
zusammen und warten auf ihre jungen<br />
Gäste aus dem ganzen Erzbistum.<br />
Sascha Büssemeier, Mitarbeiter<br />
in <strong>der</strong> Schulabteilung und tätig im Institut<br />
für Religionspädagogik und Medienarbeit,<br />
ist optimistisch gestimmt:<br />
„Die Voraussetzungen sind gut, bestes<br />
Wetter und die ersten Schüler<br />
sind auch schon eingetroffen.“
22 Neues aus Schulen und Schulabteilung 23<br />
Fahnen geben Orientierung: Andrea Keinath<br />
(Abteilung Schulpastoral) überreichte einem<br />
Schüler des Mariengymnasiums in Arnsberg<br />
die Fahne mit dem Schullogo.<br />
© Patrick Wang<br />
Doch bei diesen ersten wenigen<br />
Schülern soll es natürlich nicht bleiben.<br />
Bus um Bus fährt vor, die Schüler<br />
steigen diszipliniert aus und sind froh,<br />
sich endlich bewegen zu können.<br />
Manche haben schon eine mehr als<br />
2stündige Busfahrt hinter sich, denn<br />
das Erzbistum Pa<strong>der</strong>born ist ein großes<br />
Flächenbistum. Die Schulen, die<br />
am weitesten <strong>von</strong> <strong>der</strong> Bischofsstadt<br />
entfernt sind, liegen in Dortmund und<br />
Hagen, in Arnsberg und Attendorn.<br />
Dank guter Organisation ist die Atmosphäre<br />
zwanglos und entspannt, <strong>der</strong><br />
Parkplatz groß und weitestgehend<br />
frei <strong>von</strong> Autoverkehr. Die An- und Abfahrt<br />
<strong>der</strong> Busse verläuft konzentriert.<br />
Es kommt keine Hektik auf. Florian<br />
Schleuß, Schüler <strong>der</strong> Hildegardis<br />
Schule in Hagen, nutzt die Zeit für ein<br />
kleines Frühstück. Seine Erwartungshaltung<br />
ist klar: „Ich freue mich auf<br />
einen großen Gottesdienst gemeinsam<br />
mit vielen Schulen, danach Spiel<br />
und Spaß haben mit vielen Leuten.“<br />
Ähnlich sieht es Christoph Menke,<br />
Lehrer an <strong>der</strong> Marienschule Brilon,<br />
<strong>der</strong> schon im letzten Jahr bei <strong>der</strong> ersten<br />
Domwallfahrt dabei gewesen ist.<br />
Er bringt seine Erwartungen griffig in<br />
einem Dreiklang auf den Punkt: „Der<br />
Gedanke <strong>der</strong> Wallfahrt, ein beeindrucken<strong>der</strong><br />
Gottesdienst, und die Kin<strong>der</strong><br />
freuen sich natürlich auch auf das<br />
Nachmittagsprogramm.“<br />
Erste Anzeichen für den Beginn des<br />
Pilgerwegs durch die Pa<strong>der</strong>auen <strong>zum</strong><br />
Dom sind spürbar. Allmählich mahnt<br />
die Zeit <strong>zum</strong> Aufbruch. Vertreter einer<br />
jeden Schulen erhalten <strong>von</strong> einem<br />
Mitarbeiter <strong>der</strong> Schulabteilung eine<br />
Fahne mit ihrem Logo überreicht.<br />
So ist immer erkennbar, zu welcher<br />
Schule die Schülerinnen und Schüler<br />
gehören. Sie geben Orientierung<br />
auf dem Weg, niemand kann in seinem<br />
Klassenverband verloren gehen.<br />
Gern werden sich auf dem vor ihnen<br />
liegenden Weg Schülerinnen und<br />
Schüler beim Tragen ihrer Schulfahne<br />
abwechseln. So wird die Last geteilt<br />
und die Freude vermehrt.<br />
Bevor <strong>der</strong> eindrucksvolle Zug <strong>von</strong><br />
fast 1400 Teilnehmern startet, gibt<br />
Domkapitular Joachim Göbel, Leiter<br />
<strong>der</strong> Hauptabteilung Schule und Erziehung,<br />
das offizielle Startsignal: „Ich<br />
freue mich, dass ihr alle zur Domwallfahrt<br />
nach Pa<strong>der</strong>born gekommen<br />
seid. Ich wünsche uns einen Tag, <strong>der</strong><br />
unter Gottes Segen stehen wird.“<br />
Nicht je<strong>der</strong> kann sein Wort verstehen,<br />
denn es fehlt ein Lautsprecher<br />
mit Mikrofon, um seine Worte überall<br />
ankommen zu lassen. Eines, <strong>der</strong> wenigen<br />
Details, die bei <strong>der</strong> Neuauflage<br />
<strong>der</strong> Domwallfahrt im kommenden<br />
Jahr verbessert werden müssen.<br />
Durch grüne Pa<strong>der</strong>auen zur<br />
Statio<br />
Der Pilgerzug führt die Schülerinnen<br />
und Schüler durch die grünen<br />
Pa<strong>der</strong>auen, flußaufwärts, mitten in<br />
die Stadt. An den wenigen Punkten,<br />
an denen Straßen überquert werden<br />
müssen, übernehmen Polizeibeamte<br />
die Absicherung. Ein langer Rückstau<br />
entsteht. Nicht je<strong>der</strong> <strong>der</strong> betroffenen<br />
Autofahrer wird wissen, warum es an<br />
diesem Mittwochvormittag zu einer<br />
ansonsten staufreien Zeit nicht vorwärts<br />
gehen will. Der etwa 45-minütige<br />
Fußmarsch ist jetzt genau das<br />
Richtige für die Teilnehmer, die mitunter<br />
eine längere Zeit still sitzend im<br />
Bus verbringen mussten.<br />
Ihr nächstes Ziel ist <strong>der</strong> Schulhof <strong>der</strong><br />
Schulen St. Michael. Das Gelände <strong>der</strong><br />
Schule ist <strong>von</strong> seinen angestammten<br />
Benutzern verwaist, denn Realschule<br />
und Gymnasium sind auf Klassenfahrt.<br />
So können die Teilnehmer <strong>der</strong><br />
Domwallfahrt sich auf dem schönen<br />
Schulhof <strong>der</strong> Michaelsschulen zu einer<br />
Statio sammeln. Viele nutzen die<br />
Gelegenheit zu einer kleinen Frühstückspause.<br />
Trinken ist wichtig, denn<br />
die Sonne scheint und die Wärme<br />
eines Julitages breitet sich aus. Die<br />
Fahnenträger versammeln sich mit<br />
Domkapitular Joachim Göbel (l.) stellte<br />
Weih bischof Manfred Grothe (r.) und allen<br />
Anwesenden die teilnehmenden Schulen vor.<br />
© Patrick Wang<br />
In einer gemeinsamen Prozession zogen alle Teilnehmer vom Schulhof <strong>der</strong> Schulen St. Michael<br />
<strong>zum</strong> hohen Dom.<br />
ihren Fahnen hinter einem Podium.<br />
Letzte Regieanweisungen erfolgen.<br />
Ein wun<strong>der</strong>bares Bild <strong>der</strong> Geschlossenheit<br />
in Vielfalt. Monsignore Göbel<br />
stellt Weihbischof Manfred Grothe<br />
und allen Anwesenden anhand <strong>der</strong><br />
Fahnen die 15 teilnehmenden Schulen<br />
vor. Jubel brandet auf in den einzelnen<br />
Gruppen, erst zaghaft, dann<br />
immer mehr, bei <strong>der</strong> Nennung ihres<br />
Schulnamens. Eine Stimmung, fast<br />
wie unter Pilgergruppen auf dem Petersplatz<br />
in Rom.<br />
Vier Schülerinnen und Schüler werden<br />
ausgesucht, mit Tonkrügen Wasser<br />
aus <strong>der</strong> nahe liegenden Pa<strong>der</strong> zu<br />
schöpfen. Wasser, das später im Gottesdienst<br />
an die Taufe erinnern soll.<br />
Weihbischof Manfred Grothe begrüßt<br />
die Anwesenden im Namen <strong>von</strong> Erzbischof<br />
Hans-Josef Becker und weist<br />
mit dem Hohen Dom als Bischofskirche<br />
und Grabstätte des Heiligen Liborius<br />
schon einmal auf das nächste<br />
Ziel <strong>der</strong> Domwallfahrt hin: „Nur wer<br />
den Gipfel des Berges erklimmt, kann<br />
in die Ferne schauen.“ Sein Gebet<br />
<strong>zum</strong> Abschluss <strong>der</strong> Statio öffnet den<br />
Blick auf den Tag: „Segne diesen Tag<br />
und uns alle, damit diese Wallfahrt<br />
eine Quelle <strong>der</strong> Freude wird.“<br />
In einem beeindruckenden Zug – an<br />
<strong>der</strong> Spitze Weihbischof Grothe und<br />
Domkapitular Göbel – werden die<br />
letzten Meter vom Michaelskloster<br />
bis <strong>zum</strong> Dom zurückgelegt. Alle ziehen<br />
durch das Paradiesportal ein.<br />
Das Orchester des Gymnasiums <strong>der</strong><br />
Brede in Brakel spielt festliche Bläserklänge<br />
und variiert – unterstützt <strong>von</strong><br />
<strong>der</strong> Domorgel – die Melodie „Großer<br />
Gott, wir loben dich“. Die Kühle des<br />
Domes ist ein angenehmer Kontrast<br />
zur Wärme draußen. Die Malteser<br />
müssen in einer kleinen Seitenkapelle<br />
vorsorglich einige Kin<strong>der</strong> behandeln,<br />
<strong>der</strong>en Kreislauf abgesackt ist, doch<br />
bald sind sie schon wie<strong>der</strong> auf den<br />
Beinen. Bis alle ihren Platz gefunden<br />
haben, dauert es ein wenig. Helfer<br />
weisen den Weg in die Bänke. Diese<br />
sind schnell gefüllt, und so lassen<br />
sich die Schülerinnen und Schüler<br />
auf dem weiten Fußboden des Doms<br />
nie<strong>der</strong>. Viele haben eine kleine Decke<br />
mitgebracht. Ein Andrang, fast wie<br />
zu Libori. Im Hochchor oberhalb des<br />
Bischofssitzes steht <strong>der</strong> Pfauenwedel,<br />
<strong>der</strong> sonst nur zu Libori zu sehen<br />
ist und dem Schrein voran getragen<br />
wird. Er gibt den Schülerinnen und<br />
Schülern einen Hinweis auf den Heiligen<br />
Liborius, dessen Gebeine unter<br />
dem Altar in <strong>der</strong> Krypta bestattet<br />
sind. Eine Bildübertragung auf große<br />
Monitore ermöglicht auch denjenigen<br />
in den Querhäusern einen Blick<br />
auf das Geschehen im Altarraum, die<br />
durch das Chorgestühl keinen direkten<br />
Blickkontakt <strong>zum</strong> Altar haben. Ein<br />
aufgeregtes Gemurmel hält an, bis<br />
je<strong>der</strong> seinen Platz gefunden hat, für<br />
viele wahrscheinlich <strong>der</strong> erste Besuch<br />
im Dom zu Pa<strong>der</strong>born.<br />
Gottesdienst im Hohen Dom<br />
Zum Beginn des Gottesdienstes weiht<br />
Weihbischof Grothe das Wasser aus<br />
<strong>der</strong> Pa<strong>der</strong>, das kurz zuvor vier Schülerinnen<br />
und Schüler aus dem Quellbecken<br />
geschöpft hatten. Es erinnert<br />
zeichenhaft an die Taufe. Die anwesenden<br />
Priester gehen durch die Reihen<br />
und segnen alle mit dem geweihten<br />
Wasser. „Herr wir bitten komm und<br />
segne uns!“, singen die Schülerinnen<br />
und Schüler, zunächst noch etwas<br />
zaghaft. Ihr Singen wird unterstützt<br />
und begleitet <strong>von</strong> <strong>der</strong> Mädchenkantorei<br />
unter <strong>der</strong> Leitung <strong>von</strong> Gabriele<br />
Sichler-Karle. Beim Halleluja aus Taizé<br />
nach <strong>der</strong> Lesung klingt alles schon<br />
viel schwungvoller. Spontan begleiten<br />
alle Mitfeiernden ihren Gesang durch<br />
rhythmisches Klatschen.<br />
Auf den Stufen vor dem Altar liegen<br />
zahlreiche Postkarten. Diese hatten<br />
die Schülerinnen und Schüler im<br />
Vorfeld <strong>der</strong> Domwallfahrt erhalten.<br />
Sie sollten aufschreiben, worin ihre<br />
Kraftquelle besteht, was sie trägt in<br />
ihrem Leben. Rund 1000 Postkarten<br />
sind zurückgeschickt worden. Benedikt<br />
Bohn, Referent in <strong>der</strong> Abteilung<br />
Schulpastoral, stellt einige <strong>der</strong> Antworten<br />
im Gottesdienst vor. Sie fallen<br />
vielfältig aus und spiegeln so die Unterschiedlichkeit<br />
<strong>der</strong> Absen<strong>der</strong>.<br />
Weihbischof Manfred Grothe nimmt<br />
diese Gedanken, diese unterschiedlichen<br />
Kraftquellen in seiner Predigt auf<br />
und ermuntert sie, immer wie<strong>der</strong> nach<br />
den Kraftquellen für ihr Leben zu suchen.<br />
Er erinnert an das soeben verkündete<br />
Evangelium vom Sturm auf<br />
dem See Genezareth. Als die Jünger<br />
mit ihrem Boot in einen Sturm gerieten,<br />
wussten sie keinen Ausweg mehr<br />
und baten Jesus um Hilfe. „Jesus hat<br />
Euch das Boot anvertraut, damit ihr<br />
mit diesem Boot durch Euer Leben<br />
steuern könnt. Doch manchmal
24 Neues aus Schulen und Schulabteilung 25<br />
wird die See unruhig, Schatten legen<br />
sich auf den Weg. Eine zerbrochene<br />
Freundschaft o<strong>der</strong> Krankheit bedrängen<br />
uns. Wir sind mit unseren Möglichkeiten<br />
am Ende.“ Was trägt uns in<br />
diesem Augenblick?“, fragt Weihbischof<br />
Grothe die Anwesenden. Seine<br />
Antwort ist eindeutig: „Wir dürfen auf<br />
Jesus vertrauen. Er ist die Quelle, aus<br />
<strong>der</strong> wir leben können.“<br />
Als Zeichen <strong>der</strong> Gemeinschaft bringen<br />
Schülerinnen und Schüler Kerzen<br />
aller 15 teilnehmenden Schulen <strong>zum</strong><br />
Altar. Weihbischof Grothe entzündet<br />
sie mit <strong>der</strong> Flamme <strong>der</strong> Osterkerze.<br />
Am Ende des Gottesdienstes erhalten<br />
die Schülerinnen und Schüler<br />
als Pilgerzeichen kleine Holzkreuze<br />
überreicht, auf denen neben <strong>der</strong> Jahreszahl<br />
<strong>der</strong> Pfau als Zeichen für den<br />
Heiligen Liborius abgebildet ist. Es<br />
soll sie in den kommenden Ferienwochen<br />
und in <strong>der</strong> Schulzeit an diesen<br />
Tag erinnern.<br />
Spiel und Spaß im<br />
Leokonvikt<br />
Ein solcher Tag kann nur gelingen,<br />
wenn er in einem guten Gleichgewicht<br />
steht. Nach Pilgerweg, Statio<br />
und Gottesdienst im Hohen Dom darf<br />
nun die Entspannung <strong>zum</strong> Zuge kommen.<br />
Spaß und Spiel stehen im Vor<strong>der</strong>grund<br />
des Nachmittags auf dem<br />
Freigelände des Leokonvikts. Hier<br />
hatte <strong>der</strong> Bund <strong>der</strong> deutschen Katholischen<br />
Jugend (BdKJ) mit seinen<br />
Mitgliedsverbänden ein attraktives<br />
Programm vorbereitet. Klettern auf<br />
<strong>der</strong> Jakobsleiter in 15 Meter Höhe,<br />
Balancieren auf einer Slack-Line o<strong>der</strong><br />
Fußball spielen im Menschenkicker<br />
Ein Pilgerzeichen zur Erinnerung: Weihbischof Grothe teilte an Schülerinnen und Schüler kleine<br />
Holzkreuze aus.<br />
sorgen für Spaß und gute Laune unter<br />
den Schülerinnen und Schülern.<br />
Wer eher die Ruhe sucht, kann sich<br />
auf dem weitläufigen Gelände ein stilleres<br />
Plätzchen suchen. Zudem bietet<br />
<strong>der</strong> Malteserhilfsdienst ein „Zelt <strong>der</strong><br />
Stille“ an, das Institut für Religionspädagogik<br />
und Medienarbeit nimmt Interessierte<br />
mit auf eine „Traumreise“,<br />
das Referat Lehrerpastoral ermöglicht<br />
Lehrerinnen und Lehrern Ruhe<br />
und Besinnung in einer „Lehreroase“.<br />
Zwischen 15 und 16 Uhr leert sich<br />
dann das Gelände allmählich. Lehrerinnen<br />
und Lehrer sammeln ihre Klassen,<br />
zählen durch, ob alle anwesend<br />
sind. Ein kurzer Fußmarsch bis <strong>zum</strong><br />
Maspernplatz, dort warten schon die<br />
Busse, die alle wie<strong>der</strong> in ihre Heimatorte<br />
bringen werden. Ein langer Tag<br />
geht zu Ende.<br />
Helferinnen und Helfer <strong>der</strong> beteiligten<br />
Verbände und aus <strong>der</strong> Schulabteilung<br />
räumen das Gelände auf, sammeln<br />
Flaschen ein, beseitigen hier und<br />
da einige Abfälle. Alles soll wie<strong>der</strong><br />
sauber sein, wie am Anfang, denn<br />
schließlich will man im nächsten Jahr<br />
wie<strong>der</strong>kommen, zur dritten Pa<strong>der</strong>borner<br />
Domwallfahrt. Es bleibt noch<br />
Zeit, sich am Ende des Tages zusammenzusetzen<br />
und nach persönlichen<br />
Vorlieben ein Wasser o<strong>der</strong> ein Bier zu<br />
trinken. Würstchen und Steaks brutzeln<br />
auf dem Grill. Entspannung und<br />
Zufriedenheit auch hier.<br />
Das Fazit <strong>von</strong> Domkapitular Joachim<br />
Göbel am Ende <strong>der</strong> Veranstaltung fällt<br />
eindeutig aus: „Der Tag ist sehr gut<br />
verlaufen. Ich habe <strong>von</strong> vielen Seiten<br />
sehr viel Positives gehört. Ein herzlicher<br />
Dank an alle Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter, die für die Planung<br />
und Durchführung verantwortlich waren.<br />
Es war großartig.“<br />
Derweil sind die Schülerinnen und<br />
Schüler mit ihren Begleitern noch auf<br />
<strong>der</strong> Heimfahrt o<strong>der</strong> kommen gerade<br />
zu Hause an. Sie werden müde, aber<br />
hoffentlich voller Eindrücke ins Bett<br />
sinken. Ihre Gedanken richten sich<br />
auf die Sommerferien. Nur noch zwei<br />
Tage Schule, dann gibt´s Zeugnisse.<br />
Vielleicht werden sie sich später noch<br />
an diesen Tag in Pa<strong>der</strong>born erinnern,<br />
wenn sie das kleine Holzkreuz in ihren<br />
Händen betrachten.<br />
Ausgezeichnete Ideen für ein klares katholisches Profi l<br />
Marienschule Brilon gewinnt Kreativpreis des Erzbischofs / Gymnasium<br />
St. Xaver Brilon und St. Ursula-Schulen Attendorn ebenfalls prämiert<br />
Pa<strong>der</strong>born, 12. 07. <strong>2012</strong> (pdp). Im<br />
September 2010 setzte Erzbischof<br />
Hans-Josef Becker das „Leitbild<br />
<strong>der</strong> katholischen Schulen in Trägerschaft<br />
des Erzbistums Pa<strong>der</strong>born“<br />
in Kraft. Das Ziel: eine gemeinsame<br />
Ausrichtung <strong>der</strong> Schulen sowie<br />
eine lebendige Verbindung <strong>zum</strong><br />
Erzbistum als Träger. Um das Leitbild<br />
nachhaltig im Schulalltag zu<br />
verankern, rief <strong>der</strong> Erzbischof im<br />
letzten Jahr den jährlichen Wettbewerb<br />
„SynErgeia“ ins Leben, bei<br />
dem sich die Schulen kreativ mit<br />
<strong>der</strong> Umsetzung des Leitbilds auseinan<strong>der</strong>setzen<br />
sollen. Traditionell<br />
zeichnet Erzbischof Becker die<br />
Preisträger am letzten Samstag vor<br />
den Sommerferien aus.<br />
Das Leitbild katholischer Schulen in<br />
Trägerschaft des Erzbistum Pa<strong>der</strong>born<br />
entfaltet sich in sieben Themenkomplexen<br />
– <strong>von</strong> katholisch sein in<br />
allen Bezügen zur Kirche vor Ort, aber<br />
auch im ökumenischen, offenen Dialog<br />
bis hin zur gemeinsamen Schöpfungsverantwortung.<br />
Beson<strong>der</strong>en<br />
Raum nimmt auch das Verständnis<br />
vom Menschen als Einheit <strong>von</strong> Leib,<br />
Seele und Geist ein, was sich<br />
in einem ganzheitlichen<br />
Erziehungsverständnis<br />
katholischer Schulen nie<strong>der</strong>schlägt,<br />
das in Fächern wie Kunst, Musik,<br />
Sport, Ernährungslehre o<strong>der</strong> auch<br />
Gesundheitserziehung <strong>zum</strong> Ausdruck<br />
kommt.<br />
Der Name des Kreativpreises, „Syn-<br />
Ergeia“, <strong>der</strong> für „Zusammenarbeit“<br />
steht, ist Programm: Nicht nur die<br />
Schüler, vielmehr die gesamte Schulgemeinde<br />
aus Schülern, Eltern und<br />
Lehrern sollen sich als „Bildungsgemeinschaft“<br />
angesprochen fühlen,<br />
in innovativen Projekten einen o<strong>der</strong><br />
mehrere <strong>der</strong> sieben zentralen Inhalte<br />
des Leitbilds umzusetzen – möglichst<br />
praktisch und nachhaltig.<br />
Das haben in diesem Jahr sieben<br />
Schulen mit insgesamt zehn Projekten<br />
getan. Mit dem Gymnasium Maria<br />
Königin aus Lennestadt hat sich erstmals<br />
auch eine Schule beteiligt, die<br />
zwar nicht in Trägerschaft des Erzbistums<br />
ist, sich aber mit Inkrafttreten<br />
des Leitbildes auf dieses verpflichtet<br />
hat. „Im Vergleich zu 2011, in dem<br />
sechs Schulen sieben Projekte eingereicht<br />
hatten, ist das eine erfreuliche<br />
Steigerung, die für das kreative<br />
Potenzial innerhalb unserer Schulgemeinschaften<br />
spricht“, erklärte Msgr.<br />
Joachim Göbel, <strong>der</strong> im Erzbischöflichen<br />
Generalvikariat die Hauptabteilung<br />
Schule und Erziehung leitet.<br />
Die Delegationen <strong>der</strong> sieben teilnehmenden<br />
Schulen, die zur Preisverleihung<br />
ins Bischofshaus nach Pa<strong>der</strong>born<br />
gekommen waren, erfuhren erst<br />
vor Ort die Entscheidung <strong>der</strong> mehrköpfigen<br />
Experten-Jury, die im Juni<br />
die Sieger bestimmt hatte. Mit dem<br />
ersten Platz und somit mit einem<br />
Preisgeld <strong>von</strong> 3.000 Euro wurde die<br />
Marienschule Brilon für die Konzeption<br />
des Projektes „Soziales Lernen“<br />
ausgezeichnet. Schülerinnen und<br />
Schüler <strong>der</strong> neunten Klassen hatten<br />
sich in Räume des sozialen Lernens<br />
begeben: So arbeiteten sie im Seniorenzentrum<br />
mit demenzerkrankten<br />
Patienten o<strong>der</strong> in den Caritaswerkstätten<br />
mit Menschen mit Behin<strong>der</strong>ungen<br />
und erlebten auf diese Weise<br />
die Höhen und Tiefen im Umgang mit<br />
Menschen hautnah.<br />
Für die künstlerische Auseinan<strong>der</strong>setzung<br />
mit dem menschlichen Kör-<br />
per in seinem Ausdruck, seiner<br />
Spiel und Spaß am Leokonvikt:<br />
Der Menschenkicker war ein Höhepunkt eines<br />
attraktiven Programms.<br />
© Patrick Wang<br />
Erzbischof Hans-Josef Becker freute sich, die Delegationen <strong>der</strong> teilnehmenden Schulen<br />
beim Kreativpreis „SynEnergeia <strong>2012</strong>“ empfangen und auszeichnen zu können.
26 Neues aus Schulen und Schulabteilung 27<br />
Gebärdensprache und Haltung wurde<br />
ein Projekt <strong>der</strong> Jahrgangsstufe 8<br />
des Gymnasiums St. Xaver aus Bad<br />
Driburg mit dem zweiten Platz und<br />
1.500 Euro prämiert. Die Schülerinnen<br />
und Schüler hatten in Anlehnung<br />
an den Künstler Alberto Giacometti<br />
Figurengruppen aus Draht und Pappmaschee<br />
erstellt, wobei Verfremdungen<br />
gezielt Befindlichkeiten des<br />
Menschen ausdrücken sollten. Die<br />
Darstellungen werden im schuleigenen<br />
Kirchenraum einen Platz finden.<br />
Als dritter Sieger wurden die St. Ursula-Schulen<br />
Attendorn ausgezeichnet.<br />
Das Bonifatiuswerk <strong>der</strong> deutschen<br />
Katholiken wird im kommenden Frühjahr<br />
eine Oster-CD herausgegeben,<br />
die kindgerecht das zentrale Fest <strong>der</strong><br />
Christen vorstellt. Biblische Texte,<br />
Lie<strong>der</strong> und Geschichten laden <strong>zum</strong><br />
Zuhören und Mitmachen ein.<br />
2011 hatte das St. Ursula-Gymnasium<br />
bereits den zweiten Platz im Wettbewerb<br />
belegt, in diesem Jahr hatten<br />
sich Gymnasium und Realschule gemeinsam<br />
„St. Ursula auf die Fahnen<br />
geschrieben“ und sich zusammen<br />
„auf den Weg zu einer konzeptionellen<br />
Einbindung des Schulpatronats in<br />
das Schulleben <strong>der</strong> St. Ursula-Schulen“<br />
gemacht. Für die Zusammenführung<br />
<strong>der</strong> Bandbreite verschiedener<br />
Elemente des Schullebens unter dem<br />
gemeinsamen Profil des St. Ursula-<br />
Patronats erhielten die St. Ursula-<br />
Schulen 750 Euro.<br />
Bonifatiuswerk nimmt<br />
Texte für Oster-CD im IRUM auf<br />
Erzbischof Hans-Josef Becker würdigte<br />
alle eingereichten Projekte als<br />
beispielhaft: „Auch wenn die Jury<br />
eine Reihenfolge <strong>der</strong> Projekte festlegen<br />
musste, sollten alle als Anregung<br />
für sämtliche Schulen zugänglich<br />
gemacht werden, die sich auf unser<br />
Leitbild verpflichtet haben. Eine solche<br />
Fortschreibung unseres Wettbewerbs<br />
im Vergleich <strong>zum</strong> letzten Jahr<br />
zeigt auf erfreuliche Weise, dass wir<br />
uns auf einem guten Weg zur Umsetzung<br />
unseres Leitbilds befinden, das<br />
für uns mehr und mehr <strong>zum</strong> Leitfaden<br />
unseres Umgangs miteinan<strong>der</strong> wird.“<br />
Zum Schulanfang Gottes Segen nicht<br />
vergessen<br />
Der Segen Gottes darf we<strong>der</strong> bei <strong>der</strong><br />
Einschulung noch bei <strong>der</strong> Schulentlassung<br />
vergessen werden. Das for<strong>der</strong>t<br />
mit einer bundesweiten Schulinitiative<br />
das Bonifatiuswerk <strong>der</strong> deutschen<br />
Katholiken. Gemeinsam mit dem<br />
Vorsitzenden <strong>der</strong> Kommission für Erziehung<br />
und Schule <strong>der</strong> Deutschen<br />
Bischofskonferenz, Erzbischof Hans-<br />
Josef Becker, startete Mitte Juni das<br />
Diaspora-Hilfswerk in Pa<strong>der</strong>born in<br />
<strong>der</strong> Bonifatius-Grundschule die neue<br />
Aktion mit einer Pressekonferenz.<br />
„Rund 700.000 Kin<strong>der</strong> haben vor einigen<br />
Wochen in Deutschland den Kin<strong>der</strong>garten<br />
verlassen und stehen vor<br />
ihrer Einschulung. Das ist ein bedeuten<strong>der</strong><br />
Übergang auf dem Lebensweg<br />
<strong>der</strong> Jüngsten, <strong>der</strong> nicht ohne Gottes<br />
Segen erfolgen sollte“, sagte Monsignore<br />
Georg Austen vor den Journalisten.<br />
Kirche müsse nah am Leben<br />
<strong>der</strong> Menschen sein, betonte <strong>der</strong> Generalsekretär<br />
des Bonifatiuswerkes,<br />
und insbeson<strong>der</strong>e an Lebensknotenpunkten<br />
wie <strong>der</strong> Einschulung und <strong>der</strong><br />
Schulentlassung. „Das sind zentrale<br />
Momente im Leben eines Menschen,<br />
an denen die existentielle Bedeutung<br />
des Glaubens deutlich fassbar wird“,<br />
so Austen, „damit sind diese Lebensereignisse<br />
beson<strong>der</strong>s gut geeignet,<br />
den Glauben in die Lebenswirklichkeit<br />
<strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> und Jugendlichen zu<br />
tragen.“<br />
Mit <strong>der</strong> Schulinitiative for<strong>der</strong>t das<br />
Bonifatiuswerk Familien, Schulen,<br />
Kin<strong>der</strong>gärten und Kirchengemeinden<br />
dazu auf, initiativ zu werden und<br />
Gott an diesen Lebensknotenpunkten<br />
<strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> und Jugendlichen ins<br />
Spiel zu bringen. Für sie soll spürbar<br />
werden, dass Gott ihnen beisteht,<br />
in ihrem ganzen Schulleben<br />
wie auch in den neuen Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />
am Ende <strong>der</strong> Schulzeit. Eine<br />
beson<strong>der</strong>e Hilfestellung dazu bietet<br />
das Bonifatiuswerk mit einer Schulanfangsbox<br />
beziehungsweise einer<br />
Schulabschlusstasche. „Wir wollen<br />
mit Schulanfangsbox und Schulabschlusstasche<br />
Familien, Angehörige<br />
und Institutionen animieren, den<br />
Segen Gottes an die Kin<strong>der</strong> und Jugendlichen<br />
in freundlicher und einladen<strong>der</strong><br />
Weise weiterzugeben“, erklärte<br />
Monsignore Austen. „Gleichzeitig<br />
wollen wir all jene unterstützen, die<br />
mit Einschulungsgottesdiensten und<br />
Segensfeiern sich in dankbarer Weise<br />
schon seit langem engagieren.“<br />
Der Vorsitzende <strong>der</strong> Kommission für<br />
Erziehung und Schule <strong>der</strong> Deutschen<br />
Bischofskonferenz, Erzbischof Hans-<br />
Josef Becker, begrüßt die Schulinitiative<br />
des Bonifatiuswerkes ausdrücklich:<br />
„Das Bonifatiuswerk zeigt mit<br />
<strong>der</strong> Schulinitiative auf sympathische<br />
Weise, dass es viele Wege für Eltern,<br />
Familienangehörige o<strong>der</strong> verantwortliche<br />
Pädagogen geben kann, Kin<strong>der</strong>n<br />
die Zusage Gottes für ihr Leben<br />
mit auf den Weg zu geben“, sagte er<br />
in Pa<strong>der</strong>born. Mit <strong>der</strong> Initiative werde<br />
den Menschen Mut gemacht,<br />
Erste Tonaufnahmen sind nun im<br />
Tonstudio des IRUM erfolgt. Die biblischen<br />
Texte spricht Willi Hagemeier,<br />
seit 1988 im Ensemble <strong>der</strong> Westfälischen<br />
Kammerspiele in Pa<strong>der</strong>born.<br />
Seine angenehm sonore Stimme lässt<br />
die Ereignisse <strong>der</strong> Kar- und Ostertage<br />
in den biblischen Texten lebendig<br />
werden.<br />
Auf die neue Oster-CD des Bonifatiuswerkes<br />
freuen sich (v. l. n. r.) Matthias Micheel (Bonifatiuswerk),<br />
Willi Hagemeier (Kammerspiele<br />
Pa<strong>der</strong>born) und Jörg Füchtemeier (Medientechniker<br />
im IRUM).<br />
Erzbischof Hans-Josef Becker und Msgr. Georg Austen besuchten in <strong>der</strong> Bonifatiusschule in Pa<strong>der</strong>born zukünftige<br />
Grundschüler, um ihnen die Schulanfangsbox zu schenken.
28 Veranstaltungen 29<br />
den Glauben im Alltag selbstbewusst<br />
zu leben und ihn als Hoffnungsquelle<br />
den Kin<strong>der</strong>n zu offenbaren.<br />
Schöpfungszeit NRW – Einladung <strong>zum</strong> Mitmachen<br />
Ansgar Kaufmann<br />
Das sei wichtiger denn je, denn, so<br />
konstatierte Erzbischof Becker, in den<br />
letzten zehn Jahren habe sich die Einschulung<br />
hin zu einem neuen gesellschaftlich<br />
akzeptierten Lebenswendefest<br />
verän<strong>der</strong>t, das zwar in Schule<br />
und Familie feierlich begangen werde,<br />
jedoch viele nicht mehr unbedingt<br />
mit Kirche und Gottes Segen in Verbindung<br />
brächten. „Während es an<br />
katholischen Schulen selbstverständlich<br />
einen Segnungsgottesdienst zur<br />
Einschulung gibt, kann für staatliche<br />
Schulen heute nicht mehr unbedingt<br />
gesagt werden, dass sie das Angebot<br />
<strong>der</strong> Kirchen für einen eigenen Gottesdienst<br />
annehmen“, so Erzbischof<br />
Becker. Und obwohl es sich bei <strong>der</strong><br />
Einschulung um einen säkularen Akt<br />
und kein christliches Fest handele,<br />
„den Beginn eines neuen Lebensabschnitts<br />
unter den Segen Gottes zu<br />
stellen, nimmt die Lebenswirklichkeit<br />
<strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> ernst. Der Glaube an Gott<br />
gibt Kin<strong>der</strong>n Vertrauen und macht ihnen<br />
Mut für ihren Schritt in die für sie<br />
neue Welt <strong>der</strong> Schule.“<br />
Viel ist in <strong>der</strong> Schulanfangsbox drin … sie begleitet tden Start in <strong>der</strong> Schule.<br />
Der Klimawandel und die Bewahrung<br />
<strong>der</strong> Schöpfung sind an vielen katholischen<br />
Schulen ein wichtiges Thema<br />
innerhalb und außerhalb des Unterrichts.<br />
Das Diözesankomitee im Erzbistum<br />
Pa<strong>der</strong>born lädt alle Schulen<br />
im Erzbistum Pa<strong>der</strong>born ein, sich an<br />
<strong>der</strong> Aktion „Schöpfungszeit NRW“ zu<br />
beteiligen. In ganz Nordrhein Westfalen<br />
sollen rund um das 2. Septemberwochenende<br />
sichtbare Zeichen<br />
gesetzt werden für die Schöpfungsverantwortung.<br />
Vom 7. – 9. September sind Gemeinden,<br />
Verbände, Schulen und Einrichtungen<br />
eingeladen, sich mit dem<br />
Thema auseinan<strong>der</strong>zusetzen und zu<br />
zeigen, was sie bereits tun. Hier bietet<br />
sich auch für Schulen die Möglichkeit,<br />
ihre Aktionen und Projekte, vom<br />
Energiesparen über Klimaschutz bis<br />
zu ökologischen Themen vorzustellen<br />
und bekannter zu machen. Mit<br />
unterschiedlichen Aktionen soll an<br />
diesem Wochenende in ganz Nordrhein<br />
Westfalen auf das Thema hingewiesen<br />
werden. Vielleicht können<br />
Schulen das Thema in einem Schulgottesdienst<br />
in dieser Zeit aufgreifen<br />
o<strong>der</strong> auch als symbolisches Zeichen<br />
einen Baum auf dem Schulgelände<br />
pflanzen. Diese Bäume sollen Mahnung,<br />
aber auch Hoffnungszeichen<br />
für die Verantwortung für die Schöpfung<br />
sein.<br />
Begleitet wird diese Initiative <strong>der</strong> Laienvertretungen<br />
in Nordrhein-Westfalen<br />
durch die Website www.schoepfungszeit-nrw.de.<br />
Dort finden sich<br />
auch zahlreiche Aktionsideen <strong>von</strong> A<br />
bis Z, Berichte über Initiativen und<br />
Materialien <strong>zum</strong> Thema.<br />
Für das Erzbistum Pa<strong>der</strong>born war <strong>der</strong><br />
Start für die Schöpfungszeit NRW bereits<br />
am 13. April durch eine Baumpflanzaktion<br />
mit Erzbischof Hans<br />
Josef Becker im Garten <strong>der</strong> Katholischen<br />
Hochschulgemeinde Pa<strong>der</strong>-<br />
born. Erzbischof Becker unerstützt<br />
die Aktion genauso wie <strong>der</strong> nordrheinwestfälische<br />
Umweltminister Johannes<br />
Remmel, <strong>der</strong> die Schirmherrschaft<br />
für die Schöpfungszeit NRW<br />
übernommen hat und am 9. September<br />
im DPSG-Diözesanzentrum Rüthen<br />
zu Gast sein wird.<br />
Die Diözesanräte aus den (Erz-)Bistümern<br />
Aachen, Essen, Köln, Münster<br />
und Pa<strong>der</strong>born wollen auf allen<br />
Ebenen das Bewusstsein für die Bewahrung<br />
<strong>der</strong> Schöpfung noch weiter<br />
stärken. Kirchengemeinden, Schulen<br />
und Verbände sollen zu Vorreitern eines<br />
bewussten und fairen Umgangs<br />
mit <strong>der</strong> Schöpfung werden. Dabei<br />
geht es auch darum, die beson<strong>der</strong>e<br />
Verpflichtung <strong>der</strong> Christen gegenüber<br />
<strong>der</strong> Schöpfung Gottes zu betonen<br />
und ernst zu nehmen.<br />
Gottes Zuspruch helfe Kin<strong>der</strong>n auf<br />
dem Weg durch die ganze Schulzeit.<br />
Er helfe auch mit Leistungsdruck und<br />
Versagensängsten umzugehen. „Die<br />
Liebe Gottes bleibt einem Kind wegen<br />
einer sechs in Mathe o<strong>der</strong> im Diktat<br />
nicht versagt“, meinte Erzbischof<br />
Becker. „Wir leben letztlich nicht <strong>von</strong><br />
dem, was wir leisten und schaffen,<br />
son<strong>der</strong>n da<strong>von</strong>, dass uns Gott vorbehaltlos<br />
bejaht und liebt.“ Und auch<br />
in dieser Fragestellung for<strong>der</strong>t <strong>der</strong><br />
Vorsitzende <strong>der</strong> Kommission für Erziehung<br />
und Schule <strong>der</strong> deutschen<br />
Bischofskonferenz Initiative <strong>von</strong> <strong>der</strong><br />
direkten Lebensumwelt <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong><br />
und Jugendlichen: „Wir müssen vorleben,<br />
dass Menschsein mehr ist als<br />
das Produkt <strong>der</strong> Eigenleistung.“<br />
Die Schulanfangsbox besteht aus<br />
einer Brotzeitdose, gefüllt mit kindgerechten<br />
geistlichen Impulsen. Auf<br />
<strong>der</strong> grünen o<strong>der</strong> wahlweise gelben<br />
Schulanfangsbox ist ein Regenbogen<br />
abgebildet, das Zeichen des Bundes<br />
Gottes mit den Menschen. Unter ihm<br />
gehen zwei Schulkin<strong>der</strong> wie durch ein<br />
Tor ins Leben. Sie enthält ein Kin<strong>der</strong>gebetbuch,<br />
ein Fläschchen mit Weihwasser,<br />
einen Segenswürfel, einen<br />
Buntstift und Heiligenpostkarten <strong>zum</strong><br />
Ausmalen sowie eine Glückwunschkarte<br />
<strong>von</strong> Erzbischof Becker zur<br />
Einschulung. Die Schulanfangsbox<br />
kostet 14,90 Euro und ab einer Abnahmemenge<br />
<strong>von</strong> mindestens zehn<br />
Exemplaren 9,90 Euro.<br />
Die Schulabschlusstasche unter dem<br />
Motto „Stay’n touch“ besteht aus<br />
einer blauen Minitasche, einem Bibelmännchen,<br />
und dem Gebetsbuch<br />
„EchtZeit. Neue Gebete für junge<br />
Menschen“ <strong>von</strong> Stephan Sigg sowie<br />
einem Glückwunschflyer <strong>von</strong> Erzbischof<br />
Becker <strong>zum</strong> Schulabschluss.<br />
Die Schulabschlusstasche kostet<br />
14,90 Euro und ab einer Abnahmemenge<br />
<strong>von</strong> mindestens zehn Exemplaren<br />
12,90 Euro.<br />
Das Bonifatiuswerk <strong>der</strong> deutschen<br />
Katholiken versteht sich nach seinem<br />
Gründungsauftrag als „Missionswerk<br />
für Deutschland“. Es för<strong>der</strong>t mit Spendenmitteln<br />
missionarisch-pastorale<br />
Initiativen in ganz Deutschland, die<br />
<strong>der</strong> Glaubensweitergabe dienen und<br />
sich mit <strong>der</strong> Glaubensdiaspora auseinan<strong>der</strong>setzen.<br />
Als Diaspora-Hilfswerk<br />
unterstützt es katholische Christen,<br />
die in einer Min<strong>der</strong>heitensituation ihren<br />
Glauben leben, vornehmlich in<br />
Ost- und Norddeutschland, in Nordeuropa<br />
und dem Baltikum.<br />
Die Aktion Schöpfungszeit ist eine gemeinsame Initiative <strong>der</strong><br />
Diözesanräte aus den (Erz-)Bistümern Aachen, Essen, Köln,<br />
Münster und Pa<strong>der</strong>born.<br />
Bestellt werden können Schulanfangsbox und Schulabschlusstasche beim Bonifatiuswerk <strong>der</strong> deutschen Katholiken unter Telefon:<br />
0 52 51 / 29 96 53 o<strong>der</strong> unter bestellungen@bonifatiuswerk.de. Weitere Informationen unter: www.bonifatiuswerk.de/schulinitiative<br />
Unter blühenden Magnolienbäumen: Erzbischof Hans-Josef Becker<br />
pflanzt bei <strong>der</strong> Eröffnung <strong>der</strong> Aktion „Schöpfungszeit“ mit Kathrin<br />
Jäger, Vorsitzende des Diözesankomitees, einen Baum.
30<br />
31<br />
Online-Medienportal des IRUM erfolgreich gestartet<br />
Mitte April, mit dem Ende <strong>der</strong> Osterferien<br />
freigeschaltet, erfreut sich das<br />
Online-Medienportal des IRUM einer<br />
großen Beliebtheit. In den ersten vier<br />
Monaten konnte Michael Müller, Verantwortlicher<br />
im Medienverleih, bereits<br />
über 200 User freischalten.<br />
Das IRUM betreibt das Medienportal<br />
in Zusammenarbeit mit zahlreichen<br />
an<strong>der</strong>en katholischen und evangelischen<br />
Medienzentralen. Die Internetplattform<br />
www.medienzentralen.de<br />
bietet zahlreiche Medien für den Einsatz<br />
im Religionsunterricht und in <strong>der</strong><br />
Gemeindearbeit <strong>zum</strong> <strong>Download</strong> per<br />
Internet an. Hier können hochwertige<br />
Filme und begleitende Arbeitsmaterialien<br />
heruntergeladen und anschließend<br />
verwendet werden. Zum Start<br />
stehen über 90 Titel zur Verfügung.<br />
Weitere Titel werden sukzessive hinzugefügt.<br />
Das Portal sichert die bislang hohe<br />
Qualität <strong>von</strong> Bildungsmedien <strong>der</strong><br />
AV-Medienstellen auch für die digitale<br />
Zukunft. Das Medienportal wird<br />
gemeinsam <strong>von</strong> evangelischen und<br />
katholischen AV-Medienstellen in<br />
Deutschland betrieben.<br />
Um das Medienportal über das IRUM<br />
nutzen zu können, ist die Freischaltung<br />
eines Zugangs notwendig.<br />
Die Anmeldung erfolgt unter www.<br />
medien zentralen.de, eine Freischaltung<br />
erfolgt innerhalb kürzester Zeit.<br />
Für Fragen stehen im IRUM zur<br />
Verfügung:<br />
• Pa<strong>der</strong>born: 0 52 51 / 125-1907 o<strong>der</strong><br />
avmedien@erzbistum-pa<strong>der</strong>born.de<br />
• Dortmund: 02 31 / 2 06 05-300 o<strong>der</strong><br />
irumdortmund@erzbistum-pa<strong>der</strong>born.de<br />
cq<br />
Schleifung <strong>der</strong> Bastionen:<br />
Das Zweite Vatikanische<br />
Konzil<br />
Am 11. Oktober 1962 eröffnete Papst<br />
Johannes XXIII. das Zweite Vatikanische<br />
Konzil. Ein 50. Jahrestag ist<br />
immer ein willkommener Anlass, ein<br />
Ereignis auch im Unterricht einmal<br />
näher zu betrachten. Das IRUM bietet<br />
mit dieser umfangreichen DVD-Dokumentation<br />
ein ausgezeichnetes Medium<br />
für den Einsatz in Unterricht und<br />
Gemeindearbeit, das audiovisuell<br />
eine Strukturierung und Hinführung<br />
in ein komplexes Thema leisten kann.<br />
Die dreiteilige Dokumentation bietet<br />
einen vieldimensionalen Zugang<br />
<strong>zum</strong> Zweiten Vatikanischen Konzil als<br />
größtem Kirchenereignis <strong>der</strong> mo<strong>der</strong>nen<br />
Zeit. Durchgängige Strukturlinien<br />
leiten durch das Kaleidoskop an Eindrücken.<br />
Zum einen hält sich die Filmreihe<br />
streng an die Chronologie <strong>von</strong> den<br />
vorbereitenden Ereignissen in den<br />
späten 1950er Jahren über die Konzilsjahre<br />
1962-65 selbst bis hin zu<br />
den unmittelbaren Auswirkungen in<br />
den späten 1960er Jahren. Sowohl<br />
innerkirchliche Erwartungen und<br />
Hoffnungen als auch gesellschaftliche<br />
Entwicklungen dieses aufregenden<br />
Jahrzehnts ergeben ein dynamisches<br />
Bild. Das Lebensgefühl <strong>der</strong><br />
damaligen Zeit wird wach gerufen,<br />
Verständnis für und Einverständnis<br />
mit <strong>der</strong> optimistischen Aufbruchsstimmung<br />
wird geweckt. Vom Konzil<br />
geprägte Zeitzeugen sowie theologische<br />
Wissenschaftler <strong>von</strong> heute<br />
erklären die Hintergründe <strong>der</strong> historischen<br />
Filmausschnitte.<br />
Die TV-Archivaufnahmen mit dem<br />
Konzilskommentator Mario <strong>von</strong> Galli<br />
SJ bilden den pastoraltheologischen<br />
Leitfaden durch die Dokumentation.<br />
In seiner leidenschaftlichen Bildsprache,<br />
seiner Emotionalität und seiner<br />
charismatischen Persönlichkeit verkörpert<br />
er die ermutigende Gesamtbotschaft<br />
des Konzils <strong>von</strong> <strong>der</strong> Weite<br />
des Christentums, <strong>der</strong> Stärkung all<br />
ihrer Glie<strong>der</strong> sowie den Traum einer<br />
Kirche auf <strong>der</strong> Basis <strong>von</strong> „Gaudium et<br />
Spes“.<br />
Teil 1: Kirche im Aufbruch (1960–1962)<br />
Teil 2: Kirche in Bewegung (1963/64)<br />
Teil 3: Kirche im Gegenwind (1965–1968)<br />
Deutschland 2011, Dokumentation,<br />
3 x 44 Min., Produktion: BR alpha,<br />
Leitung: Werner Reuß,<br />
Buch und Redaktion: Martin Posselt<br />
Die DVD „Schleifung <strong>der</strong> Bastionen. Das<br />
Zweite Vatikanische Konzil“ ist im IRUM an<br />
den beiden Standorten in Dortmund und<br />
Pa<strong>der</strong>born ausleihbar. Eine <strong>Download</strong>-Version<br />
sowie eine Arbeitshilfe stehen zusätzlich im<br />
Online-Medienportal zur Verfügung.<br />
Einsatzmöglichkeiten<br />
Beson<strong>der</strong>s in thematisch ausgewählten<br />
Auszügen empfehlenswert, da sehr<br />
viel Spezialwissen verarbeitet ist.<br />
Einsatzalter: ab 16 Jahren<br />
Schule: Gymnasium SEK II;<br />
Fächer: Kath. und Ev. Religionslehre;<br />
Geschichte<br />
Außerschulische Jugendarbeit:<br />
Verbandsjugendgruppen, Pfarrjugend,<br />
Ministrant(inn)en<br />
Erwachsenenbildung:<br />
Theologische Seminare und Kursreihen,<br />
Studienteile in Gremien <strong>der</strong> Pfarrei- und<br />
Dekanatsarbeit, Verbandsarbeit<br />
Impressum<br />
Herausgegeben und verlegt vom Erzbischöflichen Generalvikariat Pa<strong>der</strong>born.<br />
Verantwortlich für den Inhalt: Domkapitular Joachim Göbel, Leiter <strong>der</strong> HA Schule und Erziehung<br />
Redaktion: Christoph Quasten M. A., Tel.: 0 52 51 / 125-1910, E-Mail: christoph.quasten@erzbistum-pa<strong>der</strong>born.de<br />
Layout: Typographen GmbH, Pa<strong>der</strong>born<br />
Herstellung: Bonifatius Druck-Buch-Verlag GmbH, Pa<strong>der</strong>born<br />
Die <strong>Schulinformationen</strong> erscheinen dreimal im Jahr.<br />
Ältere Ausgaben <strong>der</strong> <strong>Schulinformationen</strong> stehen als PDF-Datei <strong>zum</strong> <strong>Download</strong> zur Verfügung<br />
unter: www.schuleun<strong>der</strong>ziehung.de <strong>Schulinformationen</strong>