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2.<br />

NUMMER<br />

46.<br />

JAHRGANG<br />

<strong>2012</strong><br />

Schwerpunkt<br />

Schule als pastoraler Ort<br />

Gott legte einen<br />

Garten an im Osten<br />

Religiöse Schulwochen<br />

als pastorale<br />

Gelegenheit<br />

Seite 9<br />

Seite 11<br />

Facebook als<br />

pastoraler Ort?<br />

Echt hart –<br />

„Crash Kurs NRW“<br />

Seite 12<br />

Seite 14<br />

Domwallfahrt <strong>2012</strong> –<br />

Eine Reportage<br />

Preisverleihungen<br />

„SynErgeia“<br />

Seite 21<br />

Seite 25


Themenschwerpunkt<br />

3<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

Schule als pastoraler Ort<br />

3<br />

4<br />

9<br />

11<br />

12<br />

14<br />

16<br />

17<br />

19<br />

21<br />

25<br />

27<br />

29<br />

31<br />

Editorial: Schule als pastoraler Ort<br />

Domkapitular Joachim Göbel<br />

Schule als pastoraler Ort. Vom Nebenschauplatz pastoralen Handelns <strong>zum</strong> populären „An<strong>der</strong>s-Ort“<br />

Indra Wanke<br />

Gott legte einen Garten an im Osten<br />

P. Thomas Wunram cpps<br />

Religiöse Schulwochenarbeit als „Pastorale Gelegenheit“ am „pastoralen Ort“ Schule<br />

Melanie Handwerk<br />

Facebook – ein pastoraler Ort o<strong>der</strong> eine pastorale Gelegenheit?<br />

Adelheid Büker-Oel<br />

„Echt hart“, aber entlastend! Wie bei Crash Kurs NRW Verlust-Erfahrungen <strong>zum</strong> Thema werden<br />

P. Thomas Wunram cpps<br />

Die „pastoralen Gelegenheiten“ an Hochschulen<br />

Nils Petrat<br />

Erzbischof Hans-Josef Becker schreibt an Schülerinnen und Schüler<br />

Christoph Quasten<br />

Veranstaltungshinweise Lehrerpastoral<br />

Adelheid Büker-Oel<br />

„Wir dürfen auf Jesus vertrauen.“ 1350 Schülerinnen und Schüler nehmen an <strong>der</strong><br />

Pa<strong>der</strong>borner Domwallfahrt teil. Eine Reportage<br />

Christoph Quasten<br />

Wettbewerb SynErgeia: Ausgezeichnete Ideen für ein klares katholisches Profil<br />

Zum Schulanfang Gottes Segen nicht vergessen<br />

Schöpfungszeit NRW – Einladung <strong>zum</strong> Mitmachen<br />

Ansgar Kaufmann<br />

Impressum<br />

Sucht man nach pastoralen Orten in<br />

<strong>der</strong> Schule, so fällt dem Betrachter<br />

sicherlich an erster Stelle <strong>der</strong> Schulgottesdienst<br />

ein. So zutreffend diese<br />

Beobachtung ist, nimmt sie doch nur<br />

einen Teil <strong>der</strong> Realität wahr. Um den<br />

Blick auf pastorale Orte in <strong>der</strong> Schule<br />

zu weiten, beschreibt Indra Wanke<br />

die vielfältigen Möglichkeiten <strong>der</strong><br />

Schulpastoral in ihrem einleitenden<br />

Beitrag. Auf <strong>der</strong> Grundlage <strong>der</strong> diözesanen<br />

Überlegungen im pastoralen<br />

Umbruchsprozess <strong>der</strong> Perspektive<br />

2014 erörtert sie, wo Schnittstellen<br />

bestehen zwischen Schule und Gemeinde<br />

vor Ort. Sie beschreibt als<br />

Grundkategorie die Begegnung <strong>von</strong><br />

Existenz und Evangelium: Wie kann<br />

kirchliche Präsenz im Leben <strong>der</strong><br />

Menschen gesichert werden. Hier<br />

spielt Schule dann eine wesentliche<br />

Rolle, denn hier halten sich – zunehmend<br />

über weite Teile des Tages –<br />

Kin<strong>der</strong> und Jugendliche auf, die im<br />

Leben einer Pfarrgemeinde oft nicht<br />

mehr so stark repräsentiert sind.<br />

Weitere Beiträge entfalten diesen<br />

Grundsatzartikel. P. Thomas Wunram<br />

beschreibt ein Projekt am Gymnasium<br />

St. Kaspar in Neuenheerse. Hier<br />

haben in einer mehr als 1-jährigen<br />

Arbeit Schülerinnen und Schüler mit<br />

professioneller Unterstützung einen<br />

Schulgarten neu angelegt und gestaltet.<br />

Mit diesem Projekt nehmen<br />

sie das Bild Gottes vom Gärtner auf,<br />

das Erzbischof Hans-Josef Becker in<br />

seinem letzten Fastenhirtenbrief entfaltet<br />

hat.<br />

Welche pastoralen Chancen bieten<br />

die neuen Social Media wie facebook,<br />

welche Erfahrungen aus religiösen<br />

Schulwochen liegen vor, wie reagieren<br />

Schülerinnen und Schüler auf<br />

schockierende Bil<strong>der</strong> und Erzählungen<br />

in den „crash Kursen NRW“? Die<br />

Antworten in den Beiträgen geben<br />

erste Hinweise auf pastorale Momente<br />

und Chancen in <strong>der</strong> Schule. Ferner<br />

stellt die Abteilung Schulpastoral<br />

ihr nach Zielgruppen differenziertes<br />

pastorales Fortbildungsprogramm<br />

vor. Lesen Sie selbst die sorgsam zusammengestellten<br />

Beiträge.<br />

Über das Thema „Schule als pastoraler<br />

Ort“ hinausgehend, zeugt die<br />

Bandbreite <strong>der</strong> Beiträge aber auch<br />

<strong>von</strong> einer gut aufgestellten Abteilung<br />

„Schulpastoral“. Sie bildet in ihren<br />

Referaten die Zielgruppen <strong>der</strong> Schulpastoral<br />

– Lehrerinnen und Lehrer,<br />

Schülerinnen und Schüler sowie Eltern<br />

– ab. Im Referat Mentorat nimmt<br />

sie die Studierenden des Fachs Katholische<br />

Theologie als zukünftige<br />

Religionspädagogen in den Blick.<br />

Die Abteilung Schulpastoral hatte<br />

im Zuge <strong>der</strong> Neustrukturierung <strong>der</strong><br />

Hauptabteilung Schule und Erziehung<br />

vor einigen Jahren große Verän<strong>der</strong>ungen<br />

erfahren.<br />

Ferner darf ich Ihre Aufmerksamkeit<br />

auf eine ausführliche Reportage über<br />

die letzte Domwallfahrt lenken. Sie<br />

gibt Ablauf und Atmosphäre dieser<br />

Veranstaltung wie<strong>der</strong>, die sich anschickt,<br />

zu einer guten Tradition zu<br />

werden. Außerdem hat Erzbischof<br />

Hans-Josef Becker die Teilnehmer<br />

und Preisträger des Wettbewerbs<br />

SynErgeia ausgezeichnet.<br />

Die Sommerferien sind zu Ende gegangen,<br />

die Schule hat wie<strong>der</strong> begonnen.<br />

Die ersten Tage liegen hinter<br />

Ihnen. Sie haben vielleicht eine neue<br />

Klassen übernommen, neue Gesichter<br />

<strong>von</strong> Schülerinnen und Schülern<br />

kennengelernt und prägen sich Ihre<br />

Namen ein. Ein neues Schuljahr beginnt.<br />

Ich hoffe, Sie haben die Sommerferien<br />

genutzt, sich gut zu erholen – ob<br />

im Urlaub an fernen o<strong>der</strong> nahen Orten<br />

o<strong>der</strong> zu Hause – und sich auf das nun<br />

beginnende Schuljahr vorzubereiten.<br />

Ich wünsche Ihnen für die kommenden<br />

Wochen einen guten Start und<br />

freue mich, wenn wir als Schulabteilung<br />

Sie bei Ihrer Arbeit weiterhin unterstützen<br />

können. Nutzen Sie unsere<br />

Angebote!<br />

Mit den besten Wünschen und Grüßen<br />

an Sie und Ihre Familien<br />

Ihr<br />

Msgr. Joachim Göbel, Domkapitular<br />

Leiter <strong>der</strong> Hauptabteilung Schule<br />

und Erziehung<br />

Zum Titelbild:<br />

Domwallfahrt <strong>2012</strong>: Am Ende des Gottesdienstes im Hohen Dom versammeln sich vor dem Auszug Weihbischof Manfred<br />

Grothe und die konzelebrierenden Schulseelsorger vor dem Altar.<br />

© Thomas Throenle / Erzbischöfliche Presse- und Informationsstelle, Pa<strong>der</strong>born


4 Themenschwerpunkt 5<br />

Schule als pastoraler Ort<br />

Vom Nebenschauplatz pastoralen Handelns <strong>zum</strong> populären „An<strong>der</strong>s-Ort“<br />

Im Zuge des pastoralen Umbruchsprozesses<br />

<strong>der</strong> Perspektive 2014 im<br />

Erzbistum Pa<strong>der</strong>born haben wir vor<br />

zwei Jahren an dieser Stelle den pastoralen<br />

Ort Schule in den Fokus gerückt<br />

und dazu angestoßen, über die<br />

Gestaltung <strong>der</strong> Schulpastoral am je<br />

eigenen Standort Schule nachzudenken.<br />

Der Bistumsprozess ist in dieser<br />

Zeit fortgeschrieben worden. Die Bildung<br />

<strong>der</strong> neuen pastoralen Räume<br />

hat begonnen und damit haben sich<br />

an vielen Orten Menschen auf den<br />

Weg gemacht, gemeinsam darüber<br />

nachzudenken, welche Gestalt die<br />

Pastoral in ihren Pastoralverbünden<br />

annehmen soll.<br />

Parallel zu diesen Überlegungen verläuft<br />

<strong>der</strong> Prozess einer theologischen<br />

Vergewisserung, wie eine Pastoral in<br />

einer sich verän<strong>der</strong>nden Kirchenlandschaft<br />

gestaltet werden kann. Der<br />

Pa<strong>der</strong>borner Pastoraltheologe Hans<br />

Hobelsberger hat dazu beim Projektforum<br />

„Pastorale Orte und Gelegenheiten“<br />

(Elkeringhausen 2011) wertvolle<br />

Impulse gegeben. Er widmet<br />

sich <strong>der</strong> Frage, wie eine professionelle<br />

Pastoral heute ihre Aufgabe erfüllen<br />

kann, „allen Menschen <strong>zum</strong> Nächsten<br />

[zu] werden“. Im Zentrum steht dabei<br />

neben allen notwendigen strukturellen<br />

Überlegungen das Anliegen des<br />

Weiterlebens des Glaubens in unserer<br />

Ortskirche. Ein wichtiger Anstoß<br />

auf diesem Weg ist <strong>der</strong> Gedanke <strong>der</strong><br />

„Pastoral <strong>der</strong> Berufung“, <strong>der</strong> seit zwei<br />

Jahren die Überlegungen zur Perspektive<br />

2014 wie ein roter Faden<br />

durchwebt und begleitet. Im Wissen<br />

um die Kraft <strong>der</strong> Bil<strong>der</strong> hat Erzbischof<br />

Hans-Josef Becker im diesjährigen<br />

Fastenhirtenbrief das Motiv des Gartens<br />

aufgegriffen und in den Fokus<br />

gerückt, um Anregungen für die Gestaltung<br />

des kirchlichen Lebens und<br />

die Weitergabe des Glaubens zu geben.<br />

Es geht darum, „Gottes Garten<br />

neu <strong>zum</strong> Blühen zu bringen“.<br />

Sowohl die pastoraltheologischen<br />

Gedanken Hobelsbergers als auch<br />

das Bild des Gartens in seiner spirituellen<br />

Dimension enthalten wichtige<br />

Impulse für den sozialen Raum Schule,<br />

<strong>der</strong> in den Perspektiven zur Bistumsentwicklung<br />

als pastoraler Ort<br />

eine neue Relevanz gewinnt. Einige<br />

dieser Impulse sollen im Folgenden<br />

erschlossen werden.<br />

Die Grundkategorie <strong>der</strong><br />

Begegnung <strong>von</strong> Existenz<br />

und Evangelium<br />

Indra Wanke<br />

Die Pfarrgemeinde als herkömmliche<br />

Sozialform <strong>der</strong> Pastoral weist zunehmend<br />

eine nur begrenzte Reichweite<br />

auf. Kirche steht jedoch vor <strong>der</strong><br />

Anfor<strong>der</strong>ung, allen Menschen <strong>zum</strong><br />

Nächsten zu werden, und nicht nur<br />

die wenigen, immer gleichen Menschen<br />

zu erreichen, die noch einen<br />

Bezug zur Kirche haben. Das Augenmerk<br />

richtet sich daher auf die<br />

Bedeutung einer kirchlichen Präsenz<br />

in den Lebenswelten <strong>der</strong> Menschen<br />

(vgl. Hobelsberger, 1,6). Wie im 2. Vaticanum<br />

formuliert, hat sich die Pastoral<br />

an „Freude und Hoffnung, Trauer<br />

und Angst <strong>der</strong> Menschen <strong>von</strong> heute,<br />

beson<strong>der</strong>s <strong>der</strong> Armen und Bedrängten<br />

aller Art“ (GS 1) auszurichten.<br />

Die Kernaufgabe besteht darin, eine<br />

Begegnung <strong>von</strong> Evangelium und<br />

Existenz zu ermöglichen. Dazu gehört<br />

es, (neue) Orte zu entdecken, an denen<br />

dies gelingen kann. Kirche wartet<br />

dann nicht länger darauf, dass die<br />

Menschen zu ihr kommen, son<strong>der</strong>n<br />

sie sucht bewusst die Orte auf, an<br />

denen die Menschen sind und leben,<br />

um ihre Botschaft vom Evangelium<br />

eben dorthin zu bringen und in ihre<br />

Lebenssituation hinein zu sprechen.<br />

Auf diese Weise können alltägliche<br />

Orte zu Orten <strong>der</strong> Begegnung mit dem<br />

Glauben werden. Eine solche Begegnung<br />

ist herausfor<strong>der</strong>nd – da gilt es<br />

<strong>zum</strong> Beispiel eine Sprache zu finden,<br />

die eben auch <strong>von</strong> denen verstanden<br />

wird, die sich nicht im Binnenraum<br />

Kirche bewegen, um die Botschaft<br />

des Evangeliums und den Kern dessen,<br />

was unseren Glauben ausmacht,<br />

zu bezeugen. Sollen sich Botschaft<br />

und Existenz begegnen, bedeutet<br />

dies, die Menschen zunächst einmal<br />

da abzuholen, wo sie stehen, um <strong>von</strong><br />

da aus den Glauben anzubieten.<br />

ben wird, ihre je eigenen Kraftquellen<br />

im Alltag zu beschreiben. Im Gottesdienst<br />

während <strong>der</strong> Wallfahrt können<br />

dann die Gedanken <strong>der</strong> Schülerinnen<br />

und Schüler aufgegriffen werden. Dabei<br />

geht es darum, eine Deutung bzw.<br />

einen Zuspruch aus dem Glauben anzubieten,<br />

um die eigenen Perspektive<br />

zu erweitern. Die persönliche Lebenssituation<br />

<strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> wird damit<br />

wahr- und ernstgenommen und im<br />

Gottesdienst transzendiert auf die<br />

„noch größeren“ Quellen hin.<br />

Die diakonische<br />

Ausrichtung <strong>der</strong> Pastoral<br />

Die Grundausrichtung einer Pastoral,<br />

<strong>der</strong>en Kernanliegen die Begegnung<br />

<strong>von</strong> Existenz und Evangelium<br />

ist, ist diakonisch. Alles Handeln hat<br />

den Menschen in den Mittelpunkt zu<br />

stellen. Alles christliche und pastorale<br />

Handeln hat darauf abzuzielen, dass<br />

die Menschen „das Leben haben<br />

und es in Fülle haben“ (Joh. 10,10;<br />

vgl. Hobelsberger, 9). Schulpastoral<br />

insgesamt ist ihrem Wesen nach diakonisch.<br />

Die deutschen Bischöfe<br />

kennzeichneten die Schulpastoral<br />

im ihrem Grundsatzpapier 1996 als<br />

Dienst <strong>der</strong> Kirche im Handlungsfeld<br />

Schule.<br />

Eine diakonische Pastoral hat ihren<br />

ersten Ort bei den Menschen, <strong>der</strong>en<br />

Lebens- und Entfaltungsmöglichkeiten<br />

am stärksten eingeschränkt<br />

sind. Dieser Anspruch for<strong>der</strong>t heraus,<br />

genauer hinzublicken, welche<br />

Menschen das in Schule sind. In <strong>der</strong><br />

Schülerpastoral hat dies in den letzten<br />

Jahren dazu geführt, das Angebot<br />

<strong>der</strong> Religiösen Schulwochen auf alle<br />

Schulformen hin zu öffnen. Mittlerweile<br />

haben Religiöse Schulwochen<br />

auch an Haupt- o<strong>der</strong> För<strong>der</strong>schulen<br />

stattgefunden o<strong>der</strong> sind für diese<br />

Schulformen in Planung.<br />

Zugleich gilt es, eine Sensibilität für<br />

Lebenssituationen zu haben, in denen<br />

Menschen Bedrängnisse erfahren<br />

o<strong>der</strong> „betroffen sind“. Im Blick<br />

auf Schule ergeben sich unzählige<br />

solcher Gelegenheiten, die die einzelnen<br />

Menschen in Schule beson<strong>der</strong>s<br />

betreffen können. Es können sowohl<br />

Erfahrungen <strong>der</strong> Trauer und des Verlustes<br />

sein (wie etwa <strong>der</strong> Tod eines<br />

Mitschülers o<strong>der</strong> Kollegen) als auch<br />

freudige o<strong>der</strong> beson<strong>der</strong>s prägende<br />

Ereignisse (wie etwa die Einschulung,<br />

das Abitur, aber auch Jubiläen). Solche<br />

Schnittstellen sind beson<strong>der</strong>e<br />

Gelegenheiten, in die hinein die Botschaft<br />

Jesu als befreiende und stärkende<br />

Botschaft gesprochen werden<br />

kann. An diesen Schnittstellen sind<br />

Menschen beson<strong>der</strong>s ansprechbar<br />

und wünschen sich Zuspruch.<br />

Eine Pastoral <strong>der</strong> Begegnung <strong>von</strong><br />

Existenz und Evangelium lebt <strong>von</strong><br />

einer spirituellen Grundhaltung, das<br />

Leben in all seinen Formen zu achten<br />

und ihm mehr Tiefe zu geben. Es<br />

gilt, ein Bewusstsein für die Spiritualität<br />

des Alltags zu entwickeln und<br />

auf <strong>der</strong> Grundlage des Evangeliums<br />

den jeweiligen Lebensraum zu gestalten.<br />

Dazu gehört es, Anlässe,<br />

Orte und Strukturen zu entdecken,<br />

zu entwerfen und zu qualifizieren, die<br />

eine Begegnung mit dem Evangelium<br />

ermöglichen.<br />

Pastoral <strong>der</strong> Orte<br />

und Gelegenheiten<br />

Unter den heute gegebenen gesellschaftlichen<br />

Bedingungen braucht<br />

es eine Praxisform <strong>der</strong> Pastoral, die<br />

sich in Ergänzung <strong>von</strong> Formen <strong>der</strong><br />

Gemeindepastoral an beson<strong>der</strong>en<br />

Lebenslagen und unterschiedlichen<br />

Lebensstilen orientiert, profilierte<br />

Orte <strong>der</strong> Verdichtung des Glaubens<br />

schafft und Pastoral in sozialen Räumen<br />

verankert. Dazu bietet sich eine<br />

„Pastoral <strong>der</strong> Orte und Gelegenheiten“<br />

an (vgl. Hobelsberger, 10).<br />

In <strong>der</strong> Vorbereitung auf eine Wallfahrt<br />

mit Schülerinnen und Schülern kann<br />

diese Bewegung <strong>zum</strong> Beispiel vollzogen<br />

werden, indem den Teilnehmenden<br />

im Vorfeld die Gelegenheit gege-<br />

Anlässlich <strong>der</strong> Domwallfahrt <strong>2012</strong> konnten die<br />

teilnehmenden Schülerinnen und Schüler ihre<br />

„Kraftquellen für den Alltag“ benennen und als<br />

Postkarte an die Schulabteilung senden. Weihbischof<br />

Manfred Grothe verwendete dann im<br />

Gottesdienst diese Hinweise in seiner Predigt.<br />

An <strong>der</strong> Clarenbach-Schule, einer För<strong>der</strong>schule im Kreis Soest,<br />

organisierte die Abteilung Schulpastoral im Rahmen eines Projektes<br />

„Religiöse Schulwochen“. Eine ausführlichere Darstellung des Projektes<br />

folgt in Kürze auf <strong>der</strong> Internetseite <strong>der</strong> Schulabteilung.


6 Themenschwerpunkt 7<br />

Pastorale Orte sind dabei feste Orte,<br />

an denen die Begegnung <strong>von</strong> Existenz<br />

und Evangelium in seinen diakonischen,<br />

spirituellen, liturgischen und<br />

missionarischen Dimensionen konkret<br />

und kreativ verwirklicht wird. In<br />

einer raumsoziologischen Terminologie<br />

werden solche Orte als „An<strong>der</strong>s-<br />

Orte“ (Michel Foucault) bezeichnet.<br />

Christlich pastorale An<strong>der</strong>s-Orte sind<br />

dort, „wo Reich Gottes punktuell, vorläufig<br />

[…], aber konkret an einem bestimmten<br />

Ort und einer bestimmten<br />

Zeit mit konkreten Menschen präsent<br />

ist, weil Hungernde satt werden und<br />

Weinende lachen (Lk 6,21) und Blinde<br />

sehen, Lahme gehen, Aussätzige rein<br />

werden, Taube hören und den Armen<br />

die frohe Botschaft verkündet wird<br />

(Lk 7,22)“ (Hobelsberger, 11).<br />

Schule kann ein solcher „An<strong>der</strong>s-Ort“<br />

sein. Dabei braucht es für schulpastorales<br />

Engagement nicht zwingend<br />

ein ausformuliertes schulpastorales<br />

Konzept, das für die ganze Schule<br />

Gültigkeit hat (auch wenn es das natürlich<br />

auch geben darf). Eine Pastoral<br />

<strong>der</strong> Gelegenheiten ermutigt vielmehr,<br />

die Chancen auch einzelner und projekthafter<br />

Begegnungen zu sehen.<br />

Zuwendung, die vielleicht in kleinen,<br />

eher unscheinbaren Situationen für<br />

die Menschen spürbar wird, hat eine<br />

pastorale Qualität.<br />

Wege pastoralen Handelns<br />

Eine Pastoral <strong>der</strong> Orte und Gelegenheiten<br />

kann auf verschiedenen Wegen<br />

umgesetzt werden. Ein erster Weg ist<br />

in <strong>der</strong> „Ermöglichungspastoral“ zu<br />

sehen. Hierbei geht es im Wesentlichen<br />

darum, professionelles pastorales<br />

Handeln als „Ermöglichung“ und<br />

„Ermächtigung“ zu verstehen, „die<br />

je eigene Berufung als Mensch und<br />

Christ zu leben“. (Hobelsberger, 11)<br />

Vor dem Hintergrund <strong>der</strong> Teilhabe<br />

aller Gläubigen an <strong>der</strong> Sendung <strong>der</strong><br />

Kirche zielt Ermöglichungspastoral<br />

darauf, Menschen zu befähigen und<br />

Zahlreiche Themenvorschläge aus unterschiedlichen<br />

Lebensbereichen kommen<br />

zusammen, wenn Schülerinnen und Schüler<br />

am Anfang einer Religiösen Schulwoche nach<br />

ihren Gesprächsinteressen befragt werden.<br />

zu begleiten, die dann die Seelsorge<br />

an dem Ort ausgestalten, an dem sie<br />

gerade „tätig“ sind. Hierbei geht es<br />

nicht darum, etwas zu tun, weil kein<br />

an<strong>der</strong>er mehr da ist, <strong>der</strong> es machen<br />

kann. Das Engagement Ehrenamtlicher<br />

soll vielmehr ein eigenständiges<br />

Profil haben, ihre Arbeit ist ein Ort <strong>der</strong><br />

Kommunikation des Evangeliums.<br />

Gelungene Beispiele solchen Engagements<br />

gibt es viele. Gerade im<br />

schulpastoralen Handeln lassen sich<br />

zahlreiche erprobte und innovative<br />

Ideen entdecken. Da werden z. B.<br />

Drittklässler ausgebildet, im neuen<br />

Schuljahr (als Viertklässler) den neu<br />

eingeschulten „I-Männchen“ als Paten<br />

und damit als verlässliche Begleiter<br />

und Helfer in <strong>der</strong> neuen Situation zur<br />

Seite zu stehen. Darin konkretisiert<br />

sich die Liebe Gottes, <strong>der</strong> bei uns ist,<br />

in einem bestimmten Menschen: dem<br />

Viertklässler an <strong>der</strong> Seite des Erstklässlers.<br />

Ein an<strong>der</strong>es Beispiel: Im Bereich <strong>der</strong><br />

Religiösen Schulwochenarbeit unterstützen<br />

seit vielen Jahren freie Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter – meist<br />

angehende Religionslehrerinnen und<br />

-lehrer o<strong>der</strong> Theologiestudierende –<br />

die hauptamtlichen Kräfte in <strong>der</strong><br />

Durchführung <strong>der</strong> Veranstaltungen<br />

und übernehmen die Leitung <strong>von</strong><br />

Gesprächsgruppen. Auf diese Weise<br />

kommen unterschiedliche Sichtweisen<br />

und Fähigkeiten im Team zusammen<br />

und bereichern die Arbeit.<br />

Darüber hinaus prägt die hinter <strong>der</strong><br />

Ermöglichungspastoral stehende<br />

Grundhaltung die inhaltliche Arbeit<br />

in Religiösen Schulwochen, wenn es<br />

dort darum geht, mit den Schülerinnen<br />

und Schülern ins Gespräch zu<br />

kommen. Auf <strong>der</strong> Grundlage <strong>der</strong> Themenzentrierten<br />

Interaktion (TZI) nach<br />

Ruth Cohn werden die Themen <strong>der</strong><br />

Schülerinnen und Schüler aufgegriffen.<br />

Dadurch werden die Schülerinnen<br />

und Schüler mit ihren Fragen und<br />

Gedanken ernst genommen. Die Begegnung<br />

mit dem Evangelium ereignet<br />

sich im Prozess <strong>der</strong> Gespräche<br />

und <strong>der</strong> Gruppenarbeit. Wie in <strong>der</strong><br />

„Kommunikativen Theologie“ wird<br />

seelsorgliches Handeln vom Menschen<br />

und seinen eigenen Themen<br />

her begriffen. „Kommunikative Theologie<br />

ist Theologie in und aus lebendigen<br />

Kommunikationsprozessen.“<br />

(Scharer/Hilberath, 15.)<br />

Hinsichtlich <strong>der</strong> Themenvorschläge<br />

<strong>der</strong> Schülerinnen und Schüler ist alles<br />

möglich und erlaubt, solange es<br />

wertschätzend und nicht destruktiv<br />

ist. Diese Form <strong>der</strong> Beteiligung Jugendlicher<br />

ermöglicht ein hohes Maß<br />

an Teilnehmerorientierung. Es erfor<strong>der</strong>t<br />

prozesshaftes Arbeiten. Als Leiter<br />

wirke ich zwar steuernd und begleitend<br />

auf den Weg <strong>der</strong> Gruppe ein,<br />

aber ich habe nicht alles in <strong>der</strong> Hand.<br />

Übertragen auf den Weg einer Ermöglichungspastoral<br />

bedeutet dies:<br />

Wenn die Grenzen dessen verschoben<br />

werden, was gemacht „werden<br />

muss“, weil die Formen immer schon<br />

so waren, ergeben sich neue Spielräume.<br />

Neue Menschen und neue<br />

Situationen können so vielleicht auch<br />

neue Formen pastoralen Handelns<br />

möglich machen. Dies gilt z. B. auch<br />

für liturgische Feiern. Schulgottesdienste<br />

werden lebendig, wenn die<br />

Schülerinnen und Schüler mit einbezogen<br />

werden.<br />

Dort, wo nicht mehr nur „Experten“<br />

beteiligt sind, ist aber auch mit Unsicherheiten,<br />

Ängsten und Sorgen<br />

darüber zu rechnen, was durch Beteiligung<br />

<strong>von</strong> „Nicht-Experten“ wohl<br />

ausgelöst wird. Auch erfor<strong>der</strong>t es die<br />

Mühe, sich auf komplexere Abstimmungs-<br />

und Einigungsprozesse einzulassen.<br />

Aber schon in diesen gemeinsamen<br />

Wegen steckt das, was<br />

mit Ermöglichungspastoral gemeint<br />

ist.<br />

Der Weg <strong>der</strong> Dienstleistungspastoral<br />

trägt <strong>der</strong> verän<strong>der</strong>ten Bindungsbereitschaft<br />

<strong>der</strong> Menschen an die Institution<br />

Kirche Rechnung. Viele halten<br />

in Bezug auf Kirche und ihre Angebote<br />

eine minimale Verbundenheit aufrecht,<br />

um ihre Kirchenmitgliedschaft<br />

zu beson<strong>der</strong>en Events aktivieren zu<br />

können. Die Dienstleistungspastoral<br />

würdigt nun die anlassbezogene,<br />

häufig projektförmige Begegnung mit<br />

Menschen als pastorale Gelegenheit.<br />

(Vgl. Hobelsberger, 12, 13) Die<br />

entscheidende Haltung ist dabei das<br />

Willkommenheißen <strong>der</strong> Menschen. In<br />

<strong>der</strong> Schulpastoral ist es entscheidend,<br />

den Menschen eine „unbedingte Zuwendung“<br />

entgegenzubringen, sich<br />

also kritisch <strong>von</strong> Vereinahmungsversuchen<br />

zu distanzieren (vgl. Lames,<br />

269). Diese Form <strong>der</strong> Begegnung unterbricht<br />

„schulische wie auch kirchliche<br />

Bedingungs-Verhältnisse (Wenn-<br />

Dann) und schafft Räume, in denen<br />

absichtsarm über die eigenen Erfahrungen,<br />

Leiden und Freuden, Vorstellungen<br />

und Hoffnungen gesprochen<br />

werden kann.“ (Fuchs, 85)<br />

Dienstleistungspastoral nimmt die<br />

Menschen in ihren existentiell wichtigen<br />

und berührenden Situationen<br />

ernst und begreift diese als Gelegenheit,<br />

die Botschaft Gottes erfahrbar<br />

werden zu lassen. In beson<strong>der</strong>er Weise<br />

konkretisiert sich das etwa, wenn<br />

<strong>der</strong> Trauer nach dem Tod eines Mitschülers<br />

Raum gegeben wird o<strong>der</strong><br />

bei krisenhaften Ereignissen Notfallseelsorger<br />

als Gesprächspartner zur<br />

Verfügung stehen.<br />

Die Chance <strong>der</strong> Kirche liegt darin, in<br />

punktuellen Projekten Erlebnisse und<br />

Erfahrungen zu schaffen, die „länger<br />

wirken als sie dauern.“ Nachhaltigkeit<br />

vermittelt sich dabei weniger quantitativ<br />

in Form einer Regelmäßigkeit<br />

des Bezuges zur Kirche son<strong>der</strong>n eher<br />

qualitativ.<br />

So kann es pastoralen Mitarbeitern<br />

passieren, dass Menschen, denen<br />

man nach Jahren wie<strong>der</strong> begegnet,<br />

bestimmte Erlebnisse o<strong>der</strong> eine Begegnung<br />

als bedeutsam erinnern, die<br />

man selbst längst vergessen hat. (Vgl.<br />

Hobelsberger, 13)<br />

Als neue Sozialstruktur hat in den<br />

letzten Jahren das Netzwerk in <strong>der</strong><br />

Pastoral an Bedeutung gewonnen.<br />

Das Netzwerk steht für ein soziales<br />

Beziehungsgeflecht <strong>von</strong> Personen,<br />

Gruppen und Organisationen, die<br />

gleichberechtigt an einem konkreten<br />

Thema o<strong>der</strong> Anliegen, das ihnen gemeinsam<br />

ist, arbeiten. In <strong>der</strong> Netzwerkbildung<br />

wird <strong>der</strong> pastorale Raum<br />

auf den sozialen Raum hin überschritten.<br />

Pastoral ist Teil des Sozialraums<br />

mit seinen je unterschiedlichen Sozialformen<br />

(z. B. Schulen, Gemeinden,<br />

Seniorenzentren) und leistet einen Beitrag<br />

zur Lebensqualität <strong>der</strong> Menschen<br />

in diesem Raum. Der Netzwerkpastoral<br />

geht es um die Ausbildung einer<br />

Vielfalt und ein Wachhalten christlicher<br />

Identität. (Vgl. Hobelsberger, 13, 14)<br />

Ein Beispiel für eine gelungene Vernetzung<br />

aus dem schulischen Kontext<br />

ist ein Projekt des Caritasverbandes<br />

und eines Gymnasiums, in dem<br />

es um ein generationenübergreifendes<br />

Miteinan<strong>der</strong> geht. Schülerinnen<br />

und Schüler unterrichten mittlerweile<br />

seit 14 Jahren ältere Menschen in den<br />

unterschiedlichsten Fächern. So werden<br />

<strong>zum</strong> Beispiel Englischkenntnisse<br />

vermittelt, o<strong>der</strong> es geht um Computer-<br />

und Handynutzung (Projekt<br />

EULE des Gymnasiums Nepomucenum<br />

Rietberg). Dieses Beispiel verdeutlicht,<br />

dass es darauf ankommt,<br />

Kontakte zu knüpfen um gemeinsame<br />

Themen voranzubringen. Solche<br />

Kontakte bieten sich auch zwischen<br />

Schule und Gemeinde an. Ein erster<br />

Schritt besteht im Voneinan<strong>der</strong>wissen.<br />

Was liegt näher, als einfach<br />

einmal anzurufen. Vielleicht müssen<br />

dazu aber zunächst die gängigen Erwartungshaltungen<br />

<strong>von</strong> Ehrenamtlichen<br />

gegenüber Hauptamtlichen und<br />

umgekehrt hinterfragt werden.<br />

Unser Auftrag als Christen:<br />

Gottes Garten <strong>zum</strong> Blühen<br />

bringen<br />

Nach diesen pastoraltheologischen<br />

Impulsen soll nun noch <strong>der</strong> Blick auf<br />

das Motiv des Gartens als ein Sinnbild<br />

gerichtet werden, das dazu motivieren<br />

kann, die vielleicht zunächst<br />

ungewohnten „neuen“ pastoralen<br />

Wege zu gehen und die damit verbundenen<br />

Mühen nicht zu scheuen.<br />

Derzeit macht sich in unserer Gesellschaft<br />

eine neue Lust am Gärtnern<br />

breit. Jüngst wurde diesem Thema<br />

auch im Feuilleton <strong>der</strong> Zeitschrift „Die<br />

Zeit“ breiter Raum eingeräumt. Gartenarbeit<br />

– so war dort zu lesen – ist<br />

längst nicht mehr lästige Pflicht, es<br />

überwiegt vielmehr die Freude am<br />

Gestalten und Kultivieren. Die Arbeit<br />

selbst bereitet Vergnügen. Damit, so<br />

„Die Zeit“, „entwickelt sich <strong>der</strong> Garten<br />

zu dem, […] was er seit ewigen Zeiten<br />

sein sollte: zu einem Ort des guten Lebens“.<br />

(Die Zeit Nr. 22/<strong>2012</strong>, S. 44)<br />

Diese Gedanken auf Schule zu übertragen,<br />

ist nicht so ohne weiteres


8 Themenschwerpunkt 9<br />

möglich. Ein Satz wie „Die Arbeit in<br />

Schule ist nicht lästige Pflicht, son<strong>der</strong>n<br />

bereitet ein Vergnügen,“ würde<br />

angesichts <strong>der</strong> vielen hohen Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

in Schule sowohl für Schülerinnen<br />

und Schüler als auch für Lehrerinnen<br />

und Lehrer sowie für Eltern<br />

ob <strong>der</strong> Einseitigkeit <strong>der</strong> Darstellung<br />

so manchen heftig zusammenzucken<br />

lassen.<br />

Auch wenn Erhebungen wie die Pisa-<br />

Studie und daraus folgende schulpolitische<br />

Entwicklungen den Blick vor<br />

allem auf Lehrpläne und Lernstand<br />

<strong>der</strong> Schülerinnen und Schüler richten,<br />

darf nicht übersehen werden,<br />

dass Schule mehr ist als ein Ort des<br />

Lernens und Lehrens. Schule ist vielmehr<br />

auch ein Lebensraum, in dem<br />

sich für alle an Schule Beteiligten ein<br />

beträchtlicher Teil ihres Lebens vollzieht.<br />

Der Satz, dass Schule ein Ort<br />

guten Lebens sein sollte, ist daher<br />

wohl schon eher zustimmungsfähig.<br />

Ein Ort guten Lebens ist ein Ort, an<br />

dem ich mich wohl fühle, an dem ich<br />

wachsen und mich entfalten kann.<br />

Ein Ort guten Lebens zeichnet sich<br />

weiter dadurch aus, dass ich dort mit<br />

an<strong>der</strong>en zusammen gut lebe, also<br />

ein för<strong>der</strong>liches Miteinan<strong>der</strong> erfahre.<br />

Dazu gehört eine Haltung <strong>der</strong> Wertschätzung<br />

<strong>der</strong> Vielfalt, die an diesem<br />

Ort blühen und wachsen möchte. Die<br />

Frage ist also, wie Schule so gestaltet<br />

werden kann, dass sie ein Ort guten<br />

Lebens für die dort lernenden, lehrenden<br />

und arbeitenden Menschen<br />

werden kann.<br />

Das Bild des Gartens gibt hier Anregungen.<br />

Im Garten verbinden sich<br />

Literaturhinweise<br />

Hans Hobelsberger:<br />

„Allen Menschen <strong>zum</strong> Nächsten werden.“<br />

Pastorale Orte und Gelegenheiten. Hervorgegangen<br />

aus dem Projektforum „Pastorale Orte<br />

und Gelegenheiten“. Elkeringhausen, 2011.<br />

(Unveröffentlichtes Manuskript)<br />

Die deutschen Bischöfe:<br />

Schulpastoral – <strong>der</strong> Dienst <strong>der</strong> Kirche an den<br />

Menschen im Handlungsfeld Schule, 1996.<br />

Mühe und Arbeit bei <strong>der</strong> Pflege <strong>der</strong><br />

Pflanzen mit Zeiten <strong>der</strong> Erholung,<br />

in denen die Seele baumeln kann.<br />

Auch in Schule braucht es beides.<br />

Bei <strong>der</strong> Frage <strong>der</strong> Umsetzung kann<br />

das Gartenbild entlasten, wenn man<br />

sich vor Augen hält, dass nur wenige<br />

Menschen den ganzen Tag im Garten<br />

verbringen können. Die meisten verschaffen<br />

sich Nischen in ihrem Alltag,<br />

in denen sie sich in den Garten zurückziehen,<br />

ihn hegen und pflegen.<br />

Gerade in Städten ist dieser Garten<br />

dann auch nur ein kleines Fleckchen<br />

Erde, dem sie ihre Sorge widmen. Es<br />

lohnt sich sicherlich einmal mit etwas<br />

Abstand zu Hektik und Getriebe des<br />

Alltags auf den eigenen Schulbetrieb<br />

zu schauen und sich zu fragen, wo<br />

dort die Nischen sind, in denen das<br />

„Hegen und Pflegen“ Freude bereitet.<br />

Auch das Zusammenspiel <strong>der</strong> verschiedenen<br />

Gärtner (Schüler/-innen,<br />

Lehrer/-innen, Eltern, schulische<br />

Mitarbeiter/-innen, aber auch das<br />

pastorale Personal des Umfeldes)<br />

bietet Entlastung: niemand ist allein<br />

verantwortlich für das Blühen, aber<br />

alle zusammen können zu einer blühenden<br />

„Landschaft“ beitragen. Der<br />

an uns als Christen gerichtete Auftrag,<br />

den Garten Gottes <strong>zum</strong> Blühen<br />

zu bringen, ermutigt dazu, Neues<br />

auszuprobieren. Wer im Frühling sät<br />

und pflanzt, weiß auch nicht, welche<br />

Ernte er im Herbst da<strong>von</strong> tragen wird.<br />

„Der Gärtner lebt in Erwartung“ (Die<br />

Zeit, Nr. 22/<strong>2012</strong>, S. 44).<br />

Im Fastenhirtenbrief heißt es dazu,<br />

dass „ein Garten nie das ist, was<br />

man „hat“, son<strong>der</strong>n eher das, worauf<br />

sich unsere Sehnsucht richtet: Sehnsucht<br />

nach <strong>der</strong> Frische und Fülle des<br />

Lebens, nach Wachstum und Reife,<br />

nach Harmonie, Ausgeglichenheit<br />

und Besinnung,<br />

Gundo Lames:<br />

Schulseelsorge als soziales System. Ein<br />

Beitrag zu ihrer praktisch-theologischen<br />

Grundlegung. Stuttgart, 2000.<br />

Ottmar Fuchs:<br />

Schule als pastoraler Ort; in: Lebendige<br />

Seelsorge 63. Jahrgang 2/<strong>2012</strong> (S. 82-87).<br />

schließlich nach Schutz und Geborgenheit.“<br />

Mit je<strong>der</strong> kleinen Pflanze,<br />

die aufblüht, kommen wir <strong>der</strong> Erfüllung<br />

dieser Sehnsucht ein Stück näher.<br />

Um zu blühenden Landschaften<br />

zu gelangen, braucht es neben Geduld<br />

aber auch persönlichen Einsatz<br />

und entsprechende Kenntnisse. Ein<br />

erfahrener Gärtner wird sich sehr genau<br />

anschauen, wie <strong>der</strong> Boden beschaffen<br />

ist, auf dem er pflanzt, und<br />

Dünger nicht wild verstreuen.<br />

Die Impulse einer Pastoral <strong>der</strong> Orte<br />

und Gelegenheiten können dabei<br />

helfen, unser Engagement zielgerichteter<br />

einzusetzen, die Menschen besser<br />

zu erreichen und Gleichgesinnte<br />

zusammenzubringen. Gleichzeitig gilt<br />

es aber auch, dem „Zufall“ Raum geben<br />

zu können. Auch das Unerwartete,<br />

das Wildkraut kann die Erfüllung<br />

<strong>der</strong> Sehnsucht nähren. Einer noch<br />

unbekannten Pflanze, einer neuen<br />

Idee, sollte man immer auch die<br />

Chance geben sich entfalten zu können.<br />

Und manchmal ist es auch <strong>der</strong><br />

Blick in den Nachbargarten, <strong>der</strong> zu<br />

einer Inspiration führt und Neues <strong>zum</strong><br />

Blühen bringt. Die Beispiele aus dem<br />

Schulleben zeugen da<strong>von</strong>, wie viel in<br />

unseren Schulen schon heute blüht.<br />

Anschrift <strong>der</strong> Autorin:<br />

Dipl. Theol., Dipl. Päd.<br />

Indra Wanke<br />

Abteilung Schulpastoral<br />

Domplatz 15 (Konrad-Martin-Haus)<br />

33098 Pa<strong>der</strong>born<br />

0 52 51 / 125-1483<br />

indra.wanke@erzbistum-pa<strong>der</strong>born.de<br />

Matthias Scharer/Bernd-Jochen Hilberath:<br />

Kommunikative Theologie. Eine Grundlegung.<br />

Mainz, 2. überarb. Aufl., 2003.111<br />

Über den in Eigenarbeit angelegten und fertig gestellten Garten freute sich die Schulgemeinde des Gymnasiums St. Kaspar in Neuenheerse.<br />

Gott legte einen Garten an im Osten P. Thomas Wunram cpps<br />

Dass Gott ein Gärtner ist, haben die<br />

Schüler irgendwann mal im Religionsunterricht<br />

gehört. Wie es sich anfühlt,<br />

selbst einen Garten anzulegen<br />

für an<strong>der</strong>e, das hat eine Gruppe am<br />

Gymnasium St. Kaspar (Bad Driburg-<br />

Neuenheerse) erprobt. Ein ganzes<br />

Jahr lang.<br />

„Warum tun wir das eigentlich?“,<br />

fragt Christoph (17). „Ich meine, warum<br />

graben wir hier in unserer Freizeit<br />

einen Riesen-Gingko-Baum aus,<br />

um ihn 20 Meter weiter rechts wie<strong>der</strong><br />

einzupflanzen?“ – „Blöde Frage“, gibt<br />

Rene (17) zurück, „wir machen einfach,<br />

was uns gesagt wird!“ – „Aber<br />

das hat uns doch niemand gesagt.“,<br />

wi<strong>der</strong>spricht Theresa (16). „Also warum<br />

pflanzen wir eigentlich diesen<br />

Garten?“ Zu solchen existentiellen<br />

Diskussionen kam es selten an <strong>der</strong><br />

Baustelle zwischen dem Gymnasium<br />

St. Kaspar und dem alten Schloss im<br />

ostwestfälischen Neuenheerse. Aber<br />

die Frage war da. Und eine Antwort<br />

nicht ganz leicht zu finden, denn was<br />

die Schülergruppe sich vorgenommen<br />

hatte, war etwas Neues.<br />

Doch <strong>von</strong> Anfang an: Im Herbst 2009<br />

kam die Anfrage <strong>von</strong> einer regionalen<br />

Marketing-Gesellschaft: Eure Schule<br />

steht auf historischem Klostergelände.<br />

Hättet Ihr nicht Lust, einen richtigen<br />

Klostergarten zu bauen? Wir unterstützen<br />

euch bei <strong>der</strong> Planung. Eine<br />

Gruppe <strong>von</strong> Zehnt- und Zwölftklässlern<br />

war sofort Feuer und Flamme.<br />

Ein Kräutergarten für das Schulfrühstück<br />

sollte dabei sein, den Bachlauf<br />

entlang <strong>der</strong> Schule wollten sie renaturieren<br />

und viel Platz und Bänke <strong>zum</strong><br />

Chillen in den Pausen schaffen. Eine<br />

Landschaftsarchitektin half beim Planen.<br />

Und am Beginn <strong>der</strong> Herbstferien<br />

war <strong>der</strong> erste Spatenstich. Die Jugendlichen<br />

rodeten Buschwerk, legten<br />

eine alte Mauer frei, vermaßen die<br />

etwa 500 Quadratmeter große Fläche<br />

und pflanzten den sechs Meter hohen<br />

Gingkobaum um.<br />

Nach Ferienende sah es aus, als hätte<br />

eine Bombe eingeschlagen. Das<br />

war die Stunde <strong>der</strong> Skeptiker und<br />

Schwarzseher. „Das wird nichts!“,<br />

hieß es, das sei eine Nummer zu<br />

groß. Mancher Lehrer betrauerte den<br />

Verlust seines Parkplatzes, und Mitschüler<br />

waren nicht wenig befremdet,<br />

wie man denn auf die merkwürdige<br />

Idee kommen könne, seine


10 Themenschwerpunkt 11<br />

Religiöse Schulwochenarbeit als „Pastorale<br />

Gelegenheit“ am „pastoralen Ort“ Schule<br />

Bis es so weit war, mussten die Schülerinnen und Schüler, unterstützt <strong>von</strong> ehrenamtlichen Helfern,<br />

unzählige Arbeitsstunden einbringen.<br />

kostbaren Ferien für die Schule zu<br />

opfern. Das Klostergartenteam ließ<br />

sich ob solcher Kritik nicht demoralisieren.<br />

Die Devise lautete jetzt: „Wir<br />

ziehen das durch!“<br />

Riesenfreude über<br />

Unterstützung<br />

Nun taten sich neue Probleme auf.<br />

Nur mit Schaufel und Spitzhacke ließ<br />

sich kein Garten dieser Größe anlegen.<br />

Baumaterial wurde gebraucht:<br />

Natursteine für Mauern und Bänke,<br />

Stahl für Beeteinfassungen, Wasserleitungen<br />

für eine Bewässerungsanlage<br />

und Erdkabel für die Beleuchtung.<br />

Im Klartext: Geld war nötig. Mit einem<br />

eigens erstellten Flyer machten sich<br />

die Jugendlichen also auf den Weg zu<br />

Firmen, Banken und gemeinnützigen<br />

Organisationen und warben für ihr<br />

Projekt. An manchen Türen wurden<br />

sie abgewiesen. Doch die meisten<br />

Erwachsenen waren beeindruckt <strong>von</strong><br />

<strong>der</strong> Idee und <strong>der</strong> Begeisterung <strong>der</strong><br />

Gruppe und spendeten gern. An<strong>der</strong>e<br />

gaben Steine, Zement, Sand, Weidenschnittgut<br />

o<strong>der</strong> Wegekies. Und<br />

Fachleute halfen mit, baggerten Gräben<br />

und Senkgarten aus, schweißten<br />

Stahlbleche zusammen o<strong>der</strong> gaben<br />

Tipps und seltene Pflanzen.<br />

Doch vorher kam <strong>der</strong> Winter, und<br />

<strong>der</strong> war lang und hart. Vier Monate<br />

Zwangspause. Dann drängte die Zeit,<br />

denn bei einem großen Markttag im<br />

September sollte <strong>der</strong> Garten feierlich<br />

eröffnet werden. Und da alle ja ihr<br />

normales Lernpensum zu absolvieren<br />

hatten, blieben nur Samstage und die<br />

Ferien für den Garten. Bei strömenden<br />

Regen flocht die Gruppe – nun<br />

durch Unterstufenschüler verstärkt –<br />

Hochbeete aus Weidenschnitt, wie sie<br />

schon bei den Mönchen des Mittelalters<br />

im Gebrauch waren. Die wurden<br />

mit Holz, Pferdemist und Kompost gefüllt,<br />

ein Geheimtipp, <strong>der</strong> im Spätsommer<br />

<strong>zum</strong> stattlichen Kürbis- und Weißkohlgedeihen<br />

beitrug, was mächtig<br />

Lob <strong>von</strong> ausgewiesenen Hobbygärtnern<br />

einbrachte. In den Sommerferien<br />

waren die Maurer am Werk – Mädchen<br />

ebenso geschickt wie Jungs. Der<br />

Senkgarten musste mit einer 30 Meter<br />

langen Natursteinmauer eingefasst<br />

werden. Außerdem verbauten sie zwei<br />

Lastzüge voll Schotter in den Wegen.<br />

Dass <strong>zum</strong> Arbeiten auch Spaß gehört,<br />

war Grundüberzeugung <strong>der</strong> Jugendlichen.<br />

So kam es zu spontanen<br />

Wasserschlachten, wofür die Bewässerungsanlage<br />

gute Dienste leistete,<br />

o<strong>der</strong> es wurde – immer einstimmig<br />

– beschlossen, den Rest des Tages<br />

mit Grillwürstchen und Fachsimpeln<br />

zu verbringen. Dass bei allem Einsatz<br />

das leibliche Wohl gewahrt blieb, dafür<br />

sorgten die örtlichen Geschäfte<br />

und Gasthäuser, die die Verpflegung<br />

stifteten.<br />

Klar, es gab zwischendurch Zeiten<br />

des Durchhängens. Dann taten die<br />

Knochen weh, und die Frage war<br />

wie<strong>der</strong> da: „Warum tun wir das eigentlich?“<br />

Als aber gegen Ende <strong>der</strong><br />

großen Ferien alle Bänke und Beete<br />

fertig waren, die Kräuter üppig<br />

sprießten und die Wiese entlang des<br />

Nethebachs in bunter Blüte stand,<br />

war die Antwort gefunden: „Weil es<br />

einfach Spaß macht, miteinan<strong>der</strong> einen<br />

Garten anzulegen.“<br />

Zu Recht stolz war die Gruppe, als<br />

am 9. September nach einem Jahr<br />

Bauzeit Hun<strong>der</strong>te <strong>von</strong> Menschen <strong>der</strong><br />

feierlichen Eröffnung des Klostergartens<br />

beiwohnten. Kai (18) hielt eine<br />

feierliche Rede und sagte, womit das<br />

ganze Team einverstanden war: „Wir<br />

haben den Garten für alle angelegt:<br />

für die Menschen, die hier wohnen,<br />

für Gäste und ganz beson<strong>der</strong>s für alle<br />

Schüler an St. Kaspar. Je<strong>der</strong> soll seine<br />

Freude daran haben.“<br />

Aus meiner persönlichen Perspektive<br />

und Erfahrung würde ich einen „pastoralen<br />

Ort“ als einen Ort beschreiben,<br />

<strong>der</strong> mir ganz persönlich Seelsorge<br />

ermöglicht. Ein Ort, an dem ich<br />

zu mir finden kann, an dem ich ganz<br />

bei mir sein kann. Ein Ort, <strong>der</strong> „Wohltat<br />

für die Seele“ ist. Ein solcher Ort<br />

kann natürlich die Kirche sein o<strong>der</strong><br />

die Gemeinde. Für mich ist die Natur,<br />

beson<strong>der</strong>s <strong>der</strong> Wald, ein pastoraler<br />

Ort, weil er mir durch seine natürliche<br />

Stille verhilft innezuhalten.<br />

Durch meine Arbeit habe ich aber<br />

auch erfahren, dass die Schule ebenso<br />

ein pastoraler Ort werden kann,<br />

wenn ein wertschätzendes Klima aufgebaut<br />

wurde und sich die Schüler<br />

wohl und aufgehoben fühlen.“<br />

Veranstaltungshinweise<br />

Werkstatt Multireligiöse Feiern in <strong>der</strong> Schule<br />

Ausgehend <strong>von</strong> unserer Arbeitshilfe „Multireligiöse Feiern in <strong>der</strong><br />

Schule – Gemeinsam feiern, <strong>von</strong>einan<strong>der</strong> lernen“ (Mai <strong>2012</strong>)<br />

wird es an diesem Tag darum gehen, Praxisbeispiele zu erfahren,<br />

sich über den Stand des muslimischen Religionsunterrichts<br />

in NRW zu informieren und nächste Schritte gemeinsamen Tuns<br />

anzuregen.<br />

Referenten: Redaktionsteam <strong>der</strong> Arbeitshilfe; N. N.<br />

Leitung: Dr. Annegret Meyer, Pa<strong>der</strong>born<br />

Termin: Dienstag, 26. 02. 2013, 9.30 Uhr bis 16.00 Uhr<br />

Ort: Schwerte, Kardinal-Jäger-Haus (Kath. Akademie);<br />

Bergerhofweg 24<br />

Beitrag: 15,00 €<br />

Anmeldung<br />

Abteilung Schulpastoral<br />

Monika Tigges<br />

Wann passiert das? Die Religiösen<br />

Schulwochen sind <strong>von</strong> <strong>der</strong> Idee her<br />

mitten im Unterrichtsgeschehen positioniert,<br />

d. h. für fünf Tage läuft in<br />

jeweils 2 Schulstunden ein an<strong>der</strong>es<br />

Programm. Freie Mitarbeiter und<br />

Hauptamtliche <strong>der</strong> Katholischen<br />

bzw. Evangelischen Kirche leiten jeweils<br />

eine Kleingruppe mit 12 bis 15<br />

Schülerinnen und Schülern, die sich<br />

freiwillig zusammengefunden haben.<br />

Aufgabe <strong>der</strong> Gruppe ist es nun, zu eigenen<br />

Themen zu kommen, die dann<br />

in <strong>der</strong> zur Verfügung stehenden Zeit<br />

bearbeitet werden. In mancherlei Hinsicht<br />

unterscheidet sich das Verfahren<br />

<strong>von</strong> <strong>der</strong> normalen Unterrichtspraxis:<br />

Die Gruppen sind generell kleiner als<br />

<strong>der</strong> Klassenverband, vor allem kann<br />

die Gruppe selbst über die Inhalte <strong>der</strong><br />

gemeinsamen Zeit entscheiden. Die<br />

Teamer geben lediglich methodische<br />

Impulse zur Erarbeitung und mo<strong>der</strong>ieren<br />

das Gespräch. Auch wenn manche<br />

Gesprächsvereinbarung genauso<br />

klingt wie die gewöhnlichen Klassenregeln<br />

„Wir lassen einan<strong>der</strong> ausreden“<br />

„Niemand wird ausgelacht“ ist<br />

es doch so, dass sich innerhalb <strong>der</strong><br />

Religiösen Schulwochen plötzlich<br />

eine große Offenheit unter den Schülerinnen<br />

und Schülern ergibt, die eine<br />

„Wertschätzung“ <strong>der</strong> Einzelnen wirklich<br />

greifbar macht. Es können langjährige<br />

Konflikte angesprochen und<br />

bearbeitet werden. Unverständnis<br />

und Distanzen können überwunden<br />

Domplatz 15 (Konrad-Martin-Haus)<br />

33098 Pa<strong>der</strong>born<br />

Werkstatt Resilienz<br />

werden. O<strong>der</strong> <strong>zum</strong>indest ohne direkte<br />

Wertung angeschaut werden. Und<br />

wenn die Gruppenleitung dann klar<br />

machen kann, dass so und nur so im<br />

guten christlichen Sinn Kommunikation<br />

(untereinan<strong>der</strong> und mit Gott … )<br />

läuft, dann wird <strong>der</strong> Klassenraum <strong>zum</strong><br />

spürbar „pastoralen Ort“.<br />

„Aus meiner Erfahrung kann ich bestätigen,<br />

dass sich pastorale Gelegenheiten<br />

immer dann ergeben, wenn<br />

für jemanden die Welt aus den Fugen<br />

gerät. Wenn Jugendliche auf <strong>der</strong> Suche<br />

nach sich selbst sind. Wenn <strong>der</strong><br />

Weg durch Hin<strong>der</strong>nisse versperrt zu<br />

sein scheint. Wenn man vom Leben<br />

herausgefor<strong>der</strong>t wird, über sich hinauszuwachsen<br />

o<strong>der</strong> sich einer ungewissen<br />

Zukunft stellen möchte. In<br />

solchen Situationen, die nicht immer<br />

einschneidend negativ zu bewerten<br />

sind, kann sich eine pastorale Gelegenheit<br />

eröffnen.“<br />

Melanie Handwerk<br />

angehende Lehrerin für Kath. Religion<br />

und Geschichte, seit 2007 freie Mitarbeiterin<br />

in <strong>der</strong> Schulseelsorge/Religiöse<br />

Schulwochen)<br />

Aufbauend auf dem theoretischen Teil <strong>zum</strong> Thema „Resilienz<br />

und Salutogenese“ im Jahr <strong>2012</strong> wollen wir nun an einem Praxistag<br />

tiefer in das Thema eintauchen und durch viele praktische<br />

Beispiele und persönliche Auseinan<strong>der</strong>setzung zu den Themen<br />

Achtsamkeit, Beziehungen, Stresstoleranz, Selbstwert und Umgang<br />

mit Gefühlen arbeiten, um diese in Beziehung zu setzen<br />

<strong>zum</strong> Handeln in <strong>der</strong> Schule mit Schülern, Kollegen und Eltern.<br />

Referent: Johannes Tack, SPI Pa<strong>der</strong>born<br />

Leitung: Adelheid Büker-Oel, Pa<strong>der</strong>born<br />

Termin: Mittwoch, 06. 02. 2013, 9.30 Uhr bis 16.00 Uhr<br />

Ort: Schwerte, Kardinal-Jäger-Haus (Kath. Akademie);<br />

Bergerhofweg 24<br />

Beitrag: 15,00 €<br />

0 52 51 / 125-1481<br />

monika.tigges@erzbistum-pa<strong>der</strong>born.de


12 Themenschwerpunkt 13<br />

Facebook<br />

„Was, Sie sind noch kein Mitglied bei<br />

Facebook?“ Wenn Sie diese Ausgabe<br />

<strong>der</strong> Schulinformation in <strong>der</strong> Hand<br />

halten, werden etwa 1 Milliarde Menschen<br />

auf <strong>der</strong> ganzen Welt Mitglied<br />

im sozialen Netzwerk Facebook sein.<br />

Im Vergleich zu dieser multimedialen<br />

Größenordnung ist es interessant zu<br />

wissen, dass es etwa 2,2 Milliarden<br />

Christen, 1,6 Milliarden Muslimen und<br />

etwa 0,9 Milliarden Hindus auf <strong>der</strong><br />

Welt gibt. In Deutschland nutzen zur<br />

Zeit ca. 25 Millionen Menschen das<br />

soziale Netzwerk Facebook. Laut einer<br />

aktuellen Studie wächst das Netzwerk<br />

täglich um 200.000 neue Nutzer.<br />

Es ist daher höchste Zeit, sich auch<br />

auf pastoraler Ebene mit <strong>der</strong> Faszination<br />

Facebook zu beschäftigen.<br />

Worin liegt <strong>der</strong> Zauber <strong>von</strong> Facebook,<br />

<strong>der</strong> übrigens nicht nur Jugendliche in<br />

seinen Bann zieht, son<strong>der</strong>n auch Erwachsene<br />

aller Altersgruppen? Und<br />

– weiter gefragt – ist Facebook als<br />

ein pastoraler Ort o<strong>der</strong> eine pastorale<br />

Gelegenheit überhaupt denkbar und<br />

nutzbar?<br />

Social Media:<br />

Eine Bestandsaufnahme<br />

Bereits 2009 ergab eine Online-Studie<br />

<strong>von</strong> ARD und ZDF, dass 79 %<br />

aller Jugendlichen zwischen 14 und<br />

19 Jahren Mitglied in einem sozialen<br />

Netzwerk (Facebook, Schüler-/<br />

StudiVZ, My Space) sind. Inzwischen<br />

dürften es bereits mehr sein.<br />

Immer mehr Jugendliche nutzen das<br />

Internet zur Identitäts- und Beziehungspflege.<br />

Gerade in <strong>der</strong> Pubertät,<br />

ein pastoraler Ort o<strong>der</strong> eine<br />

pastorale Gelegenheit?<br />

in <strong>der</strong> Zeit <strong>der</strong> Suche nach Sinn und<br />

<strong>der</strong> eigenen Identität, verbringen Jugendliche<br />

immer mehr Zeit damit, ihr<br />

persönliches Profil bestmöglich auszugestalten<br />

und sich im Internet zu<br />

präsentieren. Ihr Ziel ist es, möglichst<br />

viele Informationen über sich ins Netz<br />

zu stellen. Darüberhinaus möchten<br />

sie immer schnellstmöglich erfahren,<br />

was denn ihre „Freunde“ gerade so<br />

treiben und auf Facebook posten.<br />

Facebook ist aus dem Leben <strong>der</strong><br />

meisten Jugendlichen nicht mehr<br />

wegzudenken. Die Anzahl <strong>der</strong> „Likes“<br />

(Gefällt mir Button) trägt sichtbar<br />

Auskunft über Zuspruch, Status und<br />

Begehrlichkeiten gegenüber <strong>der</strong> eigenen<br />

Person. Nicht umsonst lautet<br />

ein bekannter Facebook-Werbespruch<br />

„Lass deine Freunde an deinem<br />

Leben teilhaben und teile Inhalte<br />

mit ihnen!“. Wobei sich in diesem<br />

Zusammenhang natürlich die Frage<br />

nach den wahren „Freunden“ stellt,<br />

aber auch nach den wichtigen „Inhalten“.<br />

Ist es befriedigend, wenn man<br />

mit 15 Jahren mehr als 600 „Freunde“<br />

besitzt? Ist man umso beliebter,<br />

je mehr „Freunde“ man in seiner<br />

Facebook-Freundeliste hat? Zu wie<br />

vielen Menschen kann man ernsthaft<br />

einen intensiven Kontakt pflegen und<br />

mit ihnen „Inhalte“ teilen? Und wenn<br />

es dann die 600 o<strong>der</strong> auch „nur“ 345<br />

Freunde sind, mit denen man sein<br />

„Leben“ teilt, dann ist das in <strong>der</strong> Tat<br />

ein lebensbegleitendes Programm,<br />

das man vom Aufwachen bis <strong>zum</strong><br />

Einschlafen pflegt und das auch sehr<br />

schnell zur Sucht werden kann.<br />

Facebook bringt Menschen über alle Län<strong>der</strong>grenzen<br />

hinweg in eine fast unbegrenzte Kommunikation.<br />

Adelheid Büker-Oel<br />

Auch Dank eines Smartphones kann<br />

ich immer und überall ins Netz und<br />

meine zahlreichen Bekanntschaften<br />

an meinem Leben teilhaben lassen<br />

und gleichzeitig auch an <strong>der</strong>en Leben<br />

partizipieren. Genau das ist auch das<br />

Ziel, welches hinter Facebook<br />

steckt: die Mitglie<strong>der</strong> haben so<br />

die Möglichkeit, sich in einer<br />

virtuellen Welt zu präsentieren,<br />

aktuelle und lockere Beziehungen<br />

zu Gleichgesinnten zu knüpfen<br />

und mit diesen in einem ständigen<br />

Austausch via Nachrichten, Postings,<br />

Fotos und Videos zu stehen.<br />

Jugendliche erwerben im Umgang<br />

mit diesen virtuellen Netzwerken eine<br />

Menge an Fähigkeiten, die für viele<br />

Erwachsene eine fremde Welt darstellen.<br />

Umso wichtiger ist es, dass<br />

sich die Erwachsenen dieser neuen<br />

und für sie fremden Welt nicht verschließen<br />

und sich offen und interessiert<br />

mit ihren Kin<strong>der</strong>n damit auseinan<strong>der</strong>setzen.<br />

Natürlich gibt es auch viele Risiken<br />

dieser soeben beschriebenen sozialen<br />

Öffnung innerhalb digitaler<br />

Netzwerke. Die scheinbar inflationäre<br />

Kommunikation innerhalb sozialer<br />

Netzwerke führt oft zu einer emotionalen<br />

Überwertung <strong>von</strong> so genannten<br />

Facebook-Freunden. Auch das<br />

Thema Cyber-Mobbing stellt sich in<br />

einem Atemzug. Nicht zu vergessen<br />

ist, dass alles, was einmal bei Facebook<br />

geschrieben wurde, (auch jedes<br />

„like“) nicht vergessen wird – selbst,<br />

wenn es gelöscht wird, das Facebook-Gedächtnis<br />

vergisst nicht.<br />

Wie kann diese Faszination<br />

gegenüber Facebook als<br />

pastorale Gelegenheit o<strong>der</strong><br />

Ort genutzt werden?<br />

Als eine erste Antwort auf diese Frage<br />

soll ein durchaus beeindruckendes<br />

Beispiel aus jüngerer Vergangenheit<br />

dienen: das Facebook-Profil als Trauerstätte.<br />

Die Mutter eines durch einen<br />

Verkehrsunfall verstorbenen<br />

23-Jährigen besucht dessen<br />

Facebook-Profil fast täglich.<br />

Die Fotos und Pinnwandeinträge<br />

sind Erinnerungen, die ihr in<br />

ihrer Trauer helfen. Sie sind Zeichen<br />

einer vergangenen Zeit, zeugen aber<br />

<strong>von</strong> <strong>der</strong> Lebendigkeit ihres Sohnes.<br />

Der Zutritt ins soziale Netzwerk ist leicht, man<br />

sollte aber einige Regeln beachten.<br />

Mit dem Beginn des neuen Schuljahres<br />

erscheint <strong>zum</strong> 46. Mal die Themen- und<br />

Referentenliste <strong>der</strong> Hauptabteilung Schule<br />

und Erziehung. Das Cover ziert in diesem<br />

Jahr ein roter Klatschmohn, <strong>der</strong> ein<br />

Symbol einer lebendigen, blühenden,<br />

aber auch herausfor<strong>der</strong>nden Familie ist.<br />

Eine Familie könnte man auch mit einem<br />

Garten vergleichen, den es zu hegen und<br />

zu pflegen gilt. Sehr gut dazu passt <strong>der</strong><br />

Satz <strong>von</strong> Papst Johannes Paul XXIII.: „Wir<br />

sind nicht auf Erden, um ein Museum zu<br />

hüten, son<strong>der</strong>n einen Garten zu pflegen,<br />

<strong>der</strong> <strong>von</strong> blühendem Leben strotzt und für<br />

eine schöne Zukunft bestimmt ist!“ Dieser<br />

Satz scheint wie für die Elternpastoral<br />

geschrieben. Auch Eltern hüten keine<br />

Museum, son<strong>der</strong>n sie pflegen den Garten<br />

ihrer Familie, sind die Gärtner ihrer Kin<strong>der</strong>,<br />

sehen sie aufwachsen und pflegen sie,<br />

damit sie wachsen, gedeihen und blühen<br />

können. Sie widmen sich <strong>der</strong> Zukunft –<br />

auch wenn wir die Vergangenheit – das<br />

Museum – dabei nicht außer Acht lassen<br />

sollten.<br />

Damit diese Pflege gelingt, dazu braucht<br />

es hin und wie<strong>der</strong> Unterstützung – und<br />

diese leisten die Referentinnen und Referenten<br />

<strong>der</strong> Elternpastoral als Vertreterinnen<br />

und Vertreter unseres Erzbistums<br />

gern. Denn auch die besten Gärtner stehen<br />

vor <strong>der</strong> einen o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Frage,<br />

Damit aber nicht weiterhin Freundschaftsvorschläge<br />

<strong>von</strong> dem Profil<br />

ihres Sohnes versendet werden können,<br />

hat die Mutter eine Möglichkeit<br />

<strong>von</strong> Facebook genutzt, bei <strong>der</strong> die<br />

Profile in Gedenkseiten umgewandelt<br />

werden. Dadurch können nur noch<br />

die Facebook-Freunde ihres verstorbenen<br />

Sohnes auf das Profil zugreifen<br />

und Freundschaftsvorschläge<br />

werden nicht mehr verschickt. Dank<br />

einer Verabredung auf <strong>der</strong> Gedenkseite<br />

konnten sich am Geburtstag<br />

ihres Sohnes die Mutter und seine<br />

Freunde am Unfallort versammeln<br />

und gemeinsam an den Verstorbenen<br />

denken. Sicher wäre das auch<br />

auf dem Friedhof möglich gewesen,<br />

aber hier war die Situation eben so<br />

und sie hat den Hinterbliebenen gut<br />

getan – ein An<strong>der</strong>s-Ort eben und eine<br />

An<strong>der</strong>s-Gelegenheit.<br />

Abgesichert gegen Missbrauch<br />

ist diese Form durch<br />

den Nachweis einer Sterbeurkunde<br />

und den Link auf eine<br />

Todesanzeige auf einer Internet-Seite.<br />

Die Mutter des Verstorbenen<br />

führt die Gedenk-<br />

Neue Themen und Referentenliste <strong>2012</strong>/2013 erschienen<br />

auf die sie nicht sofort eine Antwort haben.<br />

Da ist es hilfreich, sich Anregungen<br />

<strong>von</strong> Fachleuten zu holen und mit an<strong>der</strong>en<br />

Gleichgesinnten ins Gespräch zu kommen.<br />

Außerdem braucht auch <strong>der</strong> beste<br />

Gärtner gelegentlich eine Auszeit, in <strong>der</strong><br />

auch er auftanken kann, um sich zu rüsten<br />

für seinen blühenden Alltag.<br />

Dieses Wort <strong>von</strong> den blühenden Gärten<br />

hat auch unser Erzbischof Hans-Josef<br />

Becker in seinen Fastenhirtenbrief <strong>2012</strong><br />

aufgenommen. Ausdrücklich ermuntert<br />

er uns, alle unsere Berufung – als Mutter<br />

o<strong>der</strong> Vater, Lehrer, Mitarbeiter in den Gemeinden<br />

– kreativ und lebensnah umzusetzen,<br />

um so viele Gärten <strong>zum</strong> Blühen zu<br />

bringen.<br />

Es lohnt sich daher, die Möglichkeit <strong>der</strong><br />

Elternabende zu nutzen, um die Kin<strong>der</strong>tageseinrichtung,<br />

die Schule, die Gemeinde<br />

zu einem pastoralen Ort werden zu lassen<br />

durch die pastorale Gelegenheit eines<br />

Elternabends.<br />

Verschiedene Themen sind in <strong>der</strong> Themen-<br />

und Referentenliste zu finden: Erziehungsfragen<br />

vom Kleinkind bis <strong>zum</strong><br />

Pubertätsalter, Wertefragen und religiöse<br />

Themen. Auch die neuen Medien, soziale<br />

Netzwerke wie facebook, finden Beachtung;<br />

Angebote für Aus-zeiten und <strong>zum</strong><br />

Innehalten gibt es ebenfalls.<br />

seite seither wie ein Tagebuch – als<br />

eine für sie passende Möglichkeit, mit<br />

ihrer Trauer umzugehen.<br />

Fortbildungsangebote<br />

Die Hauptabteilung Schule und Erziehung<br />

bietet im Rahmen <strong>der</strong> Elternpastoral<br />

Informationsabende <strong>zum</strong><br />

Thema „Facebook – Chancen und Risiken<br />

des sozialen Netzwerks“ an. Mit<br />

dem Referenten Hans-Bodo Markus<br />

(Diplom-Theologe und Pädagoge)<br />

können Sie dazu einen individuellen<br />

Termin für einen Vortragsabend unter<br />

<strong>der</strong> E-Mail-Adresse HBMarkus@<br />

me.com vereinbaren. Nähere Informationen<br />

dazu erhalten Sie auch bei<br />

Adelheid Büker-Oel, (Domplatz 15,<br />

33098 Pa<strong>der</strong>born, Telefon: 0 52 51 /<br />

125-1487 o<strong>der</strong> E-Mail: adelheid.bueker-oel@erzbistum-pa<strong>der</strong>born.de.)<br />

All das kann <strong>zum</strong> Blühen kommen dank<br />

<strong>der</strong> „Gartenfachleute“ – die Referentinnen<br />

und Referenten.<br />

Eine PDF-Datei <strong>zum</strong> <strong>Download</strong> finden<br />

Sie auf www.schuleun<strong>der</strong>ziehung.de<br />

Schulpastoral Elternpastoral<br />

Ihre Bestellung für ein gedrucktes<br />

Exemplar richten Sie bitte an:<br />

Adelheid Büker-Oel<br />

Domplatz 15 (Konrad-Martin-Haus)<br />

33098 Pa<strong>der</strong>born<br />

0 52 51 / 125-1487<br />

adelheid.bueker-oel@erzbistumpa<strong>der</strong>born.de


14 Themenschwerpunkt 15<br />

„Echt hart“, aber entlastend!<br />

Wie bei Crash Kurs NRW Verlust-Erfahrungen <strong>zum</strong> Thema werden<br />

Seit einem Jahr läuft an den weiterführenden<br />

Schulen eine Präventionskampagne<br />

<strong>der</strong> Polizei unter dem Titel:<br />

„Crash Kurs NRW – Realität erfahren.<br />

Echt hart“. Angesprochen sind Schülerinnen<br />

und Schüler <strong>der</strong> 10. und 11.<br />

Klassen. In <strong>der</strong> eineinhalb bis zwei<br />

Stunden dauernden Veranstaltung<br />

sollen sie für ein umsichtiges Verhalten<br />

im Straßenverkehr sensibilisiert<br />

werden.<br />

Crash Kurs arbeitet nicht mit Actionbil<strong>der</strong><br />

im Cobra-11-Format, auch<br />

<strong>der</strong> erhobene Zeigefinger des besser<br />

wissenden Erwachsenen kommt<br />

nicht <strong>zum</strong> Einsatz. Bei Crash Kurs<br />

werden Geschichte erzählt. Wahre<br />

Geschichten, die Rettungsassistenten,<br />

Feuerwehrleute, Polizisten,<br />

Notärzte o<strong>der</strong> Notfallseelsorger bei<br />

Einsätzen auf <strong>der</strong> Straße selbst erlebt<br />

haben. Geschichten, die so erzählt<br />

in keinen Zeitungsmeldungen<br />

auftauchen. Zum Beispiel die Geschichte<br />

des Feuerwehrmanns, <strong>der</strong><br />

im entstellten Gesicht des Unfallopfers<br />

den jungen Kameraden erkennt.<br />

O<strong>der</strong> die des Notarztes; <strong>der</strong> in das<br />

ausgebrannte Wrack steigen muss,<br />

um das Geschlecht des Opfers zu<br />

ermitteln. Des Notfallseelsorgers, <strong>der</strong><br />

am Straßenrand ein Ehepaar betreut,<br />

und ihnen dann sagen muss, dass die<br />

Reanimation erfolglos abgebrochen<br />

wurde, dass ihr Sohn tot ist. Solche<br />

Erfahrungen gehen auch routinierten<br />

Einsatzkräften an die Substanz. Sie<br />

hinterlassen Spuren. Keiner <strong>von</strong> ihnen<br />

wird sie je vergessen.<br />

Zwei- bis dreihun<strong>der</strong>t Jugendliche sitzen<br />

in <strong>der</strong> Schulaula und hören diese<br />

Geschichten. Im Hintergrund werden<br />

Fotos <strong>von</strong> den gerade erzählten Einsätzen<br />

projiziert, wie sie unmittelbar<br />

nach dem Unfall auch in <strong>der</strong> Presse<br />

zu sehen waren. Im Raum wird es <strong>von</strong><br />

Geschichte zu Geschichte stiller. Wenige<br />

nur versuchen durch Jokes cool<br />

auf Distanz zu bleiben, manche brauchen<br />

mehr und verlassen den Saal.<br />

Crash Kurs spricht die emotionale<br />

Ebene an, will Jugendliche betroffen<br />

machen und <strong>der</strong>en Blick auf die Verletzlichkeit<br />

des Lebens – des eigenen<br />

P. Thomas Wunram cpps<br />

und des <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en – lenken. Betroffenheit<br />

provozieren ist Methode, nicht<br />

Ziel. Am Ende steht die Handlungsfähigkeit.<br />

„Unfälle passieren nicht, sie<br />

werden verursacht. Und deshalb sind<br />

sie vermeidbar.“ In diesem Resümee<br />

steckt die Bitte, <strong>der</strong> Appell zur Verantwortung.<br />

Als Notfallseelsorger habe ich verschiedene<br />

Crash Kurs Veranstaltungen<br />

mitgestaltet. Dann kam <strong>der</strong><br />

Seitenwechsel. Crash Kurs an <strong>der</strong><br />

eigenen Schule. Jetzt war ich Lehrer,<br />

Zuhörer und Beobachter. Unsere<br />

Schülerinnen und Schüler waren<br />

vorbereitet auf das, was sie erwartet.<br />

Manche äußerten ihre Ängste, ihre<br />

Befürchtungen. Wir ermutigten sie,<br />

trotzdem teilzunehmen.<br />

Die erste Überraschung während <strong>der</strong><br />

Veranstaltung war meine eigene Betroffenheit.<br />

Die eigenen Schülerinnen<br />

und Schüler vor sich zu sehen, während<br />

Unfallszenarien mit jungen Menschen<br />

geschil<strong>der</strong>t werden, bewegt<br />

etwas im Lehrer. Verdrängte Ängste<br />

werden wach. Was, wenn solch eine<br />

Katastrophe die Schule, die eigene<br />

Klasse trifft? Ich fühle mich hilflos und<br />

überfor<strong>der</strong>t. Im Kollegium sprechen<br />

wir später darüber und überprüfen<br />

die Handlungsstrategien des schuleigenen<br />

Krisenteam. Das entlastet.<br />

„Wir waren geboren um zu leben …“<br />

Das Lied <strong>von</strong> Unheilig klingt in den<br />

Köpfen nach, als die Schüler am<br />

Ende still in kleinen Gruppen die Aula<br />

verlassen. Eine Stunde ist Pause, um<br />

Luft zu holen, um das Gehörte sacken<br />

zu lassen o<strong>der</strong> um miteinan<strong>der</strong><br />

zu frühstücken. Unmittelbar nach <strong>der</strong><br />

Veranstaltung hat keiner das Bedürfnis<br />

<strong>zum</strong> Gespräch o<strong>der</strong> gar Diskussionen.<br />

Erst nach dieser Pause machen<br />

wir das Angebot, in kleineren<br />

Gruppen zu sprechen. Und da kommt<br />

die zweite Überraschung: Thema ist<br />

nicht <strong>der</strong> Führerschein, nicht Unfallstatistiken<br />

o<strong>der</strong> Gefahren im Straßenverkehr.<br />

All diese Themen werden<br />

Tage später ausführlich im Unterricht<br />

diskutiert. Unmittelbar im Anschluss<br />

an die Crash Kurs- Veranstaltung<br />

sind es eigene Verlust-Erfahrungen,<br />

die oft gar nicht mit Verkehrsunfällen<br />

in Verbindung stehen: die Scheidung<br />

<strong>der</strong> Eltern, die Freundin, die Schluss<br />

gemacht hat, <strong>der</strong> Umzug in die frem-<br />

de Stadt. Und dann – zaghaft – eben<br />

auch <strong>der</strong> Tod eines Verwandten, die<br />

Schulfreundin mit <strong>der</strong> Krebsdiagnose.<br />

An <strong>der</strong> Schwelle <strong>zum</strong> Erwachsenenalter<br />

steht das volle und ungeschützte<br />

Bewusstwerden <strong>der</strong> eigenen Endlichkeit.<br />

Der Tod wird absolut. Nun<br />

sind nicht mehr nur an<strong>der</strong>e, man<br />

selbst ist da<strong>von</strong> bedroht, betroffen.<br />

Die Sinnfrage steht unvermittelt da.<br />

In Trends <strong>der</strong> Jugendkultur, in Musik<br />

und Mode findet diese Erfahrung einen<br />

symbolhaften Ausdruck. Doch<br />

über damit verbundene Ängste, über<br />

den schmerzhaften Verlust und die eigene<br />

Trauer zu sprechen, das gelingt<br />

im Glücksfall mit dem Freund o<strong>der</strong><br />

<strong>der</strong> Freundin, selten nur mit Erwachsenen.<br />

Der Lehrplan im Fach Religion<br />

sieht das Thema zwar vor. Doch<br />

Unterricht muss weitgehend auf einer<br />

sachlich-rationalen Ebene bleiben.<br />

Schülerinnen und Schüler zu provozieren,<br />

die eigene Verletzlichkeit offen<br />

zu legen, und sie dann mit dem Klingelzeichen<br />

allein zu lassen, ist unverantwortlich.<br />

Eingebettet in ein pädagogisches<br />

Konzept bietet Crash Kurs eine Chance,<br />

die über die eigentliche Intention<br />

<strong>der</strong> Organisatoren hinausgeht.<br />

Zunächst sind es reale Geschichten<br />

über Tod, Verlust und Trauer. Indem<br />

die Referenten im Erzählen ihre eigene<br />

Betroffenheit <strong>zum</strong> Ausdruck bringen,<br />

werden sie für die Jugendlichen<br />

<strong>zum</strong> Modell für einen hilfreichen Umgang<br />

mit extremen Erfahrungen. An<br />

dieser Stelle setzt die strukturierte<br />

Nachbereitung durch die Schule ein.<br />

Sie trennt die kognitiv-sachliche <strong>von</strong><br />

<strong>der</strong> emotionalen Ebene und schafft<br />

beiden ihren Platz. An erster Stelle<br />

steht die Bearbeitung <strong>der</strong> Emotionen.<br />

Wichtig ist die Freiwilligkeit. Keiner<br />

muss etwas sagen, geschweige<br />

denn, etwas <strong>von</strong> sich sagen. Hilfreich<br />

ist es außerdem, wenn die Gruppen<br />

sich selbst zusammenfinden. Aufhänger<br />

für das Gespräch sind die Empfindungen<br />

<strong>der</strong> Einsatzkräfte. „Das muss<br />

echt hart sein, so was zu erleben“,<br />

kommentiert ein Schüler. Ein an<strong>der</strong>er<br />

sagt: „Ich kenne das …“ und ist damit<br />

bei sich selbst angekommen.<br />

Wer die pastorale Gelegenheit nutzen<br />

möchte, mit <strong>der</strong> Zielgruppe am<br />

Thema zu arbeiten, <strong>der</strong> erfährt über<br />

die Schulen, wann und wo <strong>der</strong> Kurs<br />

stattfindet. Gerne geben auch die<br />

Kreispolizeibehörden Auskunft. Eine<br />

Mitarbeit ist ausdrücklich gewünscht.<br />

„Den Lebensraum Schule gemeinsam gestalten“<br />

Wolfgang Tuschhoff<br />

Die Hauptabteilung Schule und Erziehung<br />

im bischöflichen Generalvikariat<br />

Münster hat eine Broschüre <strong>zum</strong><br />

Thema „Den Lebensraum Schule gemeinsam<br />

gestalten“ herausgegeben.<br />

Verän<strong>der</strong>te Lebensbedingungen in<br />

den Familien und eine Verdichtung<br />

<strong>der</strong> Schulzeit führen dazu, dass junge<br />

Menschen einen immer größeren Teil<br />

Ihrer Lebenszeit in <strong>der</strong> Schule verbringen.<br />

Schulen reagieren darauf mit<br />

unterschiedlichen Formen und Konzepten<br />

zu Übermittagsbetreuung und<br />

Ganztagsschule.<br />

Freie katholische aber auch alle an<strong>der</strong>en<br />

Schulen sind <strong>von</strong> diesem Trend<br />

betroffen und aufgerufen, pädagogisch<br />

sinnvolle und profilierte Angebote<br />

zu machen. Was liegt für sie<br />

näher, als mit Pfarreien, katholischen<br />

Einrichtungen und Verbänden zu kooperieren?<br />

Diese Broschüre bietet grundsätzliche<br />

Überlegungen und praktische<br />

Beispiele. Sie richtet sich zunächst<br />

an alle, die die Erziehungsgemeinschaft<br />

an den (katholischen) Schulen<br />

bilden: also Eltern, Lehrer/-innen und<br />

Schüler/-innen. Da zur Kooperation<br />

mit Gemeinden, kirchlichen Einrichtungen<br />

und Verbänden eingeladen<br />

wird, kann sie auch <strong>von</strong> Verantwortli-<br />

chen in Pfarrgemein<strong>der</strong>äten, Verbänden<br />

und kirchlichen Einrichtungen mit<br />

Gewinn gelesen werden.<br />

Was hier nur eine Übung ist, kann schnell<br />

zur Wirklichkeit werden.<br />

© Rike / pixelio.de<br />

Bestelladresse:<br />

Bischöfliches Generalvikariat Münster | Abteilung Katholische Schulen | Kardinal-<strong>von</strong>-Galen-Ring 55 | 48149 Münster<br />

Telefon: 02 51 / 495-420 | katholische-schulen@bistum-muenster.de


16 Themenschwerpunkt 17<br />

sich auf dieses bunte und mit vielen<br />

verschiedenen „Anbietern“ bestellte<br />

Spielfeld zu begeben. Dabei könnten<br />

folgenden Fragen o<strong>der</strong> Impulse wichtig<br />

sein:<br />

• Was brauchen eigentlich die Studierenden<br />

(die Lehrenden) und wie<br />

kann Kirche dort unterstützend mitwirken?<br />

• Können wir Hochschulpastoral als<br />

„Dienstleistung („ministratio“) verstehen<br />

und leben?<br />

• Wie können wir den christlichen<br />

Gedanken <strong>der</strong> Freiheit und Ermöglichung<br />

für die Persönlichkeitsentwicklung<br />

<strong>der</strong> Studierenden stärker<br />

einbringen?<br />

• Studenten brauchen Wohnraum<br />

– können wir vielleicht ein katholisches<br />

Studentenwohnheim einrichten<br />

und als pastoralen Ort entwickeln?<br />

• „Präsent machen, einmischen, erkennbar<br />

sein“: als Handlungsstrategie<br />

für Pastoral an <strong>der</strong> Uni.<br />

• Der Gottesdienst ist <strong>der</strong> Herzschlag<br />

<strong>der</strong> KHG!<br />

Nils Petrat ist Hochschulseelsorger in<br />

Pa<strong>der</strong>born.<br />

Seit 1. Oktober 2011 ist Nils Petrat (r.) Hochschulseelsorger in Pa<strong>der</strong>born. Der Aufgabenbereich ist <strong>der</strong> Hauptabteilung Schule und Erziehung unter<br />

<strong>der</strong> Leitung <strong>von</strong> Domkapitular Joachim Göbel (l.) zugeordnet.<br />

Erzbischof Hans-Josef Becker schreibt an<br />

Schülerinnen und Schüler<br />

Die „pastoralen Gelegenheiten“<br />

an Hochschulen<br />

Kirchliches Engagement an den<br />

Hochschulen (Hochschulpastoral,<br />

Studierendenpastoral) ist eine große<br />

pastorale Chance. An den Universitäten<br />

verbringen junge Menschen – die<br />

künftigen Führungskräfte unserer Gesellschaft<br />

– prägende Jahre. Welch<br />

gute pastorale Gelegenheit, Studenten<br />

dort im christlichen Geist zu begleiten,<br />

unterstützen<strong>der</strong> „Dienstleister“<br />

in dieser nicht immer einfachen<br />

Phase des Lebens zu sein und die<br />

Studenten mit <strong>der</strong> christlichen Glaubenswelt<br />

in Berührung zu bringen<br />

o<strong>der</strong> eine Verbindung zu festigen.<br />

Zunächst einmal rechnet aber kein<br />

Student mit <strong>der</strong> Kirche als „player“<br />

auf dem großen Markt <strong>der</strong> Möglichkeiten<br />

an <strong>der</strong> Uni. Auch reicht es nicht<br />

aus, eine parallele Son<strong>der</strong>welt einer<br />

Hochschulgemeinde (KHG) fern ab<br />

vom Campus-Leben <strong>der</strong> Studierenden<br />

aufzubauen. Das Ziel sollte daher<br />

sein, dass Kirche an <strong>der</strong> Uni präsent<br />

ist: sowohl räumlich als auch inhaltlich<br />

und personell.<br />

So hat die KHG Pa<strong>der</strong>born (gemeinsam<br />

mit <strong>der</strong> Ev. Studierendengemeinde)<br />

eine Anfrage an die dortige Uni-<br />

Leitung gerichtet, mit <strong>der</strong> Bitte, einen<br />

Raum im Eingangsbereich des Campus<br />

zur Verfügung zu stellen. Dort<br />

soll eine regelmäßige Sprechstunde<br />

angeboten werden. Bisher findet diese<br />

Sprechstunde nur auf dem „Theologen-Flur“<br />

statt, was die Zielgruppe<br />

erheblich eingrenzt. Im Eingangsbereich<br />

könnten Begleitungs-Gespräche<br />

geführt werden, auch die Hilfen<br />

für ausländische Studierende sind so<br />

näher bei <strong>der</strong> Zielgruppe. Und vor allem:<br />

die Kirche hätte dann einen „Ort“<br />

an er Uni, sie könnte als ein Partner<br />

und Begleiter <strong>der</strong> Studierenden erkennbar<br />

gemacht werden. Wichtig<br />

für diesen Ort sind natürlich konkrete<br />

Nils Petrat<br />

Gesichter und Ansprechpartner: <strong>der</strong><br />

Studentenpfarrer und <strong>der</strong> Gemeindeassistent,<br />

engagierte Studierende<br />

aus dem Umkreis <strong>der</strong> KHG.<br />

Bislang dient ein „Kaffee-Stand“ <strong>der</strong><br />

KHG, <strong>der</strong> einmal wöchentlich vor<br />

dem Mensa-Ausgang postiert ist, als<br />

„Kontaktbörse“ und Berührungsfläche<br />

zwischen Studierenden und <strong>der</strong><br />

KHG. Es ergeben sich immer wie<strong>der</strong><br />

gute Gespräche, in denen auch ein<br />

weiterer Kontakt abgesprochen wird,<br />

so dass <strong>der</strong> „Sympathisantenkreis“<br />

<strong>der</strong> KHG an <strong>der</strong> Uni wächst. Auch<br />

Einladungen zu Gottesdiensten o<strong>der</strong><br />

an<strong>der</strong>en inhaltlichen Veranstaltungen<br />

<strong>der</strong> KHG können dort platziert werden.<br />

Die Zukunft <strong>der</strong> Hochschulpastoral<br />

wird da<strong>von</strong> abhängen, ob die Kirche<br />

die Uni-Welt als pastorale Gelegenheit<br />

begreifen kann und bereit ist,<br />

Sommerferien! Für die einen endet<br />

mit dem Beginn <strong>der</strong> Sommerferien<br />

die Schulzeit, für die an<strong>der</strong>en beginnt<br />

eine neue Zeit, als Schulanfänger in<br />

<strong>der</strong> Grundschule o<strong>der</strong> beim Wechsel<br />

in eine weiterführende Schule. Ob<br />

Beginn o<strong>der</strong> Ende <strong>der</strong> Schulzeit – in<br />

jedem Fall ein Einschnitt im Leben<br />

eines jungen Menschen. Seit einigen<br />

Jahren nimmt Erzbischof Hans-<br />

Josef Becker diese Gelegenheit <strong>zum</strong><br />

Anlass, den Schulabsolventen <strong>der</strong><br />

Schulen in Trägerschaft des Erzbistums<br />

Pa<strong>der</strong>born und denjenigen, die<br />

auf eine weiterführende Schule des<br />

Erzbistums wechseln, einen Brief zu<br />

schreiben.<br />

„Auf den Weg berufen“<br />

„Auf den Weg berufen!“ So leitet<br />

Erzbischof Becker das Grundmotiv<br />

seines Briefes an die Schulabgängerinnen<br />

und Schulabgänger ein. Er<br />

gratuliert ihnen herzlich <strong>zum</strong> bestandenen<br />

Schulabschluss. Nun sei die<br />

Zeit des Prüfungsdrucks und <strong>der</strong><br />

Klausuren vorbei. Anlass genug, den<br />

Abschluss zu feiern und die neu gewonnene<br />

Freiheit zu genießen.<br />

Dieser Lebensabschnitt erfor<strong>der</strong>e<br />

aber gleichzeitig eine Entscheidung<br />

darüber, wie es weiter gehen soll. Diese<br />

Entscheidung können die Betroffenen<br />

letztlich nur allein treffen, auch<br />

wenn es klug sei, den Rat <strong>der</strong> Eltern,<br />

Geschwister, Lehrer und Freunde in<br />

seine Entscheidung mit einzubeziehen.<br />

Erzbischof Hans-Josef Becker<br />

rät den jungen Menschen: „Je soli<strong>der</strong><br />

Ihre Ausbildung ist,<br />

umso größer sind Ihre<br />

Chancen auf einen aufregenden<br />

und herausfor<strong>der</strong>nden<br />

Beruf, <strong>der</strong><br />

sie erfüllt und glücklich<br />

macht. Hören Sie nach<br />

dem jetzt erworbenen<br />

Abschluss nicht mit<br />

dem Lernen auf, son<strong>der</strong>n<br />

betrachten Sie das<br />

Zeugnis […] als eine Art<br />

Eintrittskarte für Ihren<br />

nächsten Ausbildungsund<br />

Lebensabschnitt.“<br />

Wie in einem Labyrinth: An den wichtigsten Scheidewegen im Leben stehen<br />

keine Wegweiser. Erzbischof Hans-Josef Becker wünscht den Schulabgängern<br />

eine glückliche Hand bei den anstehenden Entscheidungen, die ihrer Berufung<br />

gerecht werden.<br />

Erzbischof Becker erinnert an den<br />

Begriff <strong>der</strong> Berufung: „Berufung meint<br />

für mich, dass es einen Sinn hat, dass<br />

wir auf dieser Welt sind. Einen jeden<br />

<strong>von</strong> uns gibt es, weil Gott uns wollte<br />

und weil er eine Beziehung zu uns<br />

aufbauen möchte. Wir sind kein Zufallsprodukt!“<br />

Und er sagt ihnen zu:<br />

„Gott begleitet Sie auf Ihrem neuen<br />

Lebensabschnitt.“ Je<strong>der</strong> <strong>von</strong> uns<br />

nehme seinen Platz in <strong>der</strong> Welt ein, an<br />

dem er o<strong>der</strong> sie die je eigenen


18 Themenschwerpunkt 19<br />

Talente einsetzen könne. Es gelte, so<br />

Erzbischof Becker, diese <strong>von</strong> Gott<br />

geschenkten Gaben zu erkennen und<br />

weiter auszuprägen.<br />

Einen zweiten Gedanken gibt er ihnen<br />

für den weiteren Lebensweg<br />

noch mit: „Christ sind Sie nicht für<br />

sich allein, son<strong>der</strong>n immer auch für<br />

an<strong>der</strong>e Menschen. Der Ruf Gottes an<br />

Sie ist immer auch ein Ruf in die Gemeinschaft<br />

mit an<strong>der</strong>en Menschen,<br />

so auch in die Kirche hinein.“ Erzbischof<br />

Becker schließt seinen Brief<br />

mit einem Zitat des amerikanischen<br />

Schriftstellers Ernest Hemingway:<br />

„An den wichtigsten Scheidewegen<br />

unseres Lebens stehen keine Wegweiser.“<br />

Daher hätten sie nun die<br />

Chance, ihr Leben selbst in die Hand<br />

zu nehmen. Bei diesen Entscheidungen<br />

wünscht ihnen Erzbischof Becker<br />

eine glückliche Hand und ist sich sicher:<br />

„Gottes Segen möge Sie dabei<br />

begleiten!“<br />

„Es grüßt Dich aus<br />

Pa<strong>der</strong>born“<br />

Ein herzliches Willkommen richtet<br />

Erzbischof Hans-Josef Becker an<br />

diejenigen Schülerinnen und Schüler,<br />

die im Sommer die Grundschule<br />

verlassen haben und mit dem Beginn<br />

des neuen Schuljahres in <strong>der</strong> 5.<br />

Klasse ihre Schulzeit an einer weiterführenden<br />

Schule in Trägerschaft<br />

des Erzbistums Pa<strong>der</strong>born fortsetzen<br />

Wie das Nasenschild in Schule und Kirche gelangte …<br />

Der pastorale Raum und die Stadt<br />

Bad Driburg sind durch kirchliche<br />

Umstrukturierungen deckungsgleich<br />

geworden. Damit ergeben sich im<br />

Hinblick auf den pastoralen Ort Schule<br />

in Bad Driburg neue Perspektiven.<br />

Recherchen in <strong>der</strong> amtlichen Schulstatistik<br />

und im kirchlichen Meldewesen<br />

ergaben, dass 13 % unserer Gemeindemitglie<strong>der</strong><br />

(zwischen 6 und 18<br />

Jahren) die Schulen im Stadtgebiet<br />

Noch sind die Seiten des neuen Schulabschnitts leer. Erzbischof Hans-Josef Becker ermutigt<br />

alle, die auf eine weiterführende Schulen wechseln: „Jesu ist immer dein Begleiter.“<br />

werden. Er vergleicht diesen Schritt<br />

mit einer neuen Seite in einem Buch.<br />

Diese Seite ist nun im Leben neu<br />

aufgeschlagen. Das bedeutet, vieles<br />

Vertraute hinter sich zu lassen, seine<br />

Freunde, die gewohnte Umgebung<br />

<strong>der</strong> Grundschule. Die guten Seiten<br />

<strong>der</strong> Erlebnisse sollen sich die Schüler<br />

bewahren und sich gern daran<br />

erinnern, so Erzbischof Becker. Die<br />

schwierigeren Erlebnisse mögen die<br />

Schüler stärken in <strong>der</strong> Erkenntnis,<br />

dass Menschen hilfreich auf diesem<br />

Weg zur Seite gestanden haben und<br />

weiter stehen werden.<br />

besuchen und dort regelmäßig anzutreffen<br />

sind.<br />

Neben <strong>der</strong> bewährten Zusammenarbeit<br />

im Hinblick auf die Beteiligung bei<br />

Gottesdiensten zu Schulbeginn- und<br />

Schulentlassung, die Seelsorgestunde<br />

in den Grundschulen ergeben sich<br />

auch neue Projekte. Die vergangene<br />

Firmvorbereitung fand in Zusammenarbeit<br />

mit den sechs weiterführenden<br />

„Einer, <strong>der</strong> immer mitgeht und alle<br />

Seiten deines Lebens kennt, ist Jesus.<br />

Er liebt dich und ist immer bei<br />

dir“, erinnert Erzbischof Becker und<br />

weckt schon die Vorfreude auf die<br />

neue Schule, die Orte des Glaubens<br />

seien und eine Gemeinschaft böten,<br />

in <strong>der</strong> <strong>der</strong> Glaube an Jesus Christus<br />

gelebt und weitergegeben wird.<br />

In dieser Gewissheit wünscht Erzbischof<br />

Hans-Josef Becker allen einen<br />

guten Start in <strong>der</strong> neuen Schule<br />

und Gottes Segen für den ganzen<br />

Lebens weg.<br />

cq<br />

Schulen im Stadtgebiet statt. Firmbewerbergruppen<br />

bildeten sich aus<br />

dem Kontext ihres Lebensbezuges.<br />

Bekannte Mitschülerinnen und Mitschüler<br />

o<strong>der</strong> auch Freunde begaben<br />

sich gemeinsam auf den Weg ihrer<br />

Firmvorbereitung. Sämtliche Schulen<br />

gaben ihren Schülern und unseren<br />

Firmbewerbern einen Tag schulfrei,<br />

damit sie an <strong>der</strong> Intensivzeit <strong>von</strong><br />

Donnerstagabend bis Samstagmittag<br />

Keck ragt dieses „Nasenschild“ in den Raum<br />

und vereinigt auf seinen beiden Schauseiten<br />

Pastoralverbund und Schule als Orte des<br />

pastoralen Handelns.<br />

Die Abteilung Schulpastoral bietet<br />

für das kommende Schuljahr einige<br />

Veranstaltungen im Bereich <strong>der</strong> Lehrerpastoral<br />

an. Fachliche und pädagogische<br />

Professionalität ist für jede<br />

Lehrerin und für jeden Lehrer eine<br />

unabdingbare Grundlage <strong>der</strong> Arbeit.<br />

Daneben gibt es aber auch Quellen,<br />

aus denen er vor allem als Religionspädagoge<br />

o<strong>der</strong> als Lehrer an kirchlichen<br />

Schulen schöpfen kann. Denn<br />

zu seiner Persönlichkeit geht auch<br />

seine spirituelle Dimension.<br />

Bei dieser Suche nach <strong>der</strong> spirituellen<br />

Dimension bietet die Lehrerpastoral<br />

Unterstützung an. Veranstaltungen<br />

helfen beim Aufspüren und Pflegen<br />

<strong>der</strong> eigenen spirituellen Wurzeln. Der<br />

Austausch mit Kollegen aus dem gleichen<br />

Berufsfeld und das Auftanken<br />

können dazu beitragen, dass sich mit<br />

dem verän<strong>der</strong>ten Blickwinkel auch<br />

die berufliche Situation verän<strong>der</strong>t.<br />

teilnehmen konnten. Religionslehrer<br />

wurden gebeten, im Rahmen des Religionsunterrichtes<br />

die Themen Kirchenzugehörigkeit<br />

und Hl. Geist zu<br />

behandeln.<br />

Apropos Nasenschild: Orte brauchen<br />

Schil<strong>der</strong> um sie finden zu können. So<br />

entwickelten wir das Nasenschild,<br />

das nach Absprache in allen Kirchen<br />

und Schulen seinen Platz gefunden<br />

hat. In unseren Kirchen wird nun auf<br />

den pastoralen Ort Schule verwiesen.<br />

In den Schulen findet sich ein<br />

freundlicher Hinweis auf die Bereitschaft<br />

des Pastoralteams zur Zusammenarbeit.<br />

Nasenschil<strong>der</strong> für ihren pastoralen<br />

Raum und weitere Informationen erhalten<br />

sie bei:<br />

Wolfgang Tuschhoff<br />

Referent für Kirche und Schule in den<br />

pastoralen Räumen<br />

Tel.: 05251-125 1502,<br />

wolfgang.tuschhoff@erzbistumpa<strong>der</strong>born.de<br />

P. Georg Becher CPPS<br />

Leiter <strong>der</strong> Abteilung Schulpastoral<br />

und Seelsorger im pastoralen Raum<br />

Bad Driburg<br />

Literatur für die Praxis<br />

Wenn die Kirche zur Schule geht: Kreative Ideen, Projekte und Konzepte zur Schulpastoral.<br />

Hrsg. Von <strong>von</strong> Helmut Demmelhuber, Marianne Hartung und Achim Wicker.<br />

Deutscher Katecheten Verein, 2011<br />

Veranstaltungen Lehrerpastoral<br />

Folgende Veranstaltungen<br />

werden angeboten:<br />

„… und er ging an einen einsamen<br />

Ort …“ Lk. 4, 42 – Tage <strong>der</strong> Orientierung<br />

auf <strong>der</strong> Insel Wangerooge<br />

Sich zurückziehen, aussteigen aus<br />

dem Alltag, an einen einsamen Ort<br />

gehen, anhalten und sich neu ausrichten…!<br />

Diesen Wunsch kannte<br />

auch Jesus. Bei LK. 4, 42 heißt es:<br />

„Bei Tagesanbruch verließ er die Stadt<br />

und ging an einen einsamen Ort“. Die<br />

herbstliche Nordsee bietet sich an,<br />

um Abstand zu gewinnen, um sich zu<br />

orientieren, um Ort <strong>der</strong> Erneuerung<br />

zu werden. Diese Tage sind für all die<br />

Menschen gedacht, die das Bedürfnis<br />

haben, zur Ruhe zu kommen, Kräfte<br />

zu sammeln, ihre innere Mitte zu finden<br />

und damit auch Gott wie<strong>der</strong> ein<br />

Stück näher zu kommen. Nicht nur die<br />

Nordseeinsel, son<strong>der</strong>n auch die Insel<br />

in uns gilt es zu entdecken.<br />

Leitung: Lioba Kolbe,<br />

Adelheid Büker-Oel<br />

Termin: 01. – 04. 11. <strong>2012</strong><br />

Beginn: Do, 01. 11. <strong>2012</strong>, 10.30 Uhr<br />

Abfahrt <strong>der</strong> Fähre ab Harlesiel<br />

Ende: So, 04. 11. <strong>2012</strong>, 13.00 Uhr Abfahrt<br />

<strong>der</strong> Fähre ab Wangerooge<br />

Ort: Wangerooge, Haus Germania<br />

Beitrag: 120,00 €<br />

Biblische Geschichten erzählen<br />

(Erzählwerkstatt Bibel II)<br />

Beim Erzählen biblischer Geschichten<br />

möchten wir die Zuhörer entführen<br />

in eine an<strong>der</strong>e Zeit, an einen an<strong>der</strong>en<br />

Ort. In dieser Erzählwerkstatt soll<br />

praktisch das freie Erzählen <strong>von</strong> Geschichten<br />

geübt werden (Fortsetzung<br />

<strong>der</strong> Erzählwerkstatt Bibel I). Diese<br />

Werkstatt setzt den Schwerpunkt auf<br />

praktische Übungen aus <strong>der</strong> Spielund<br />

Theaterpädagogik. Voraussetzung:<br />

Mitbringen einer bereits erarbeiteten<br />

biblischen Geschichte.


20 Neues aus Schulen und Schulabteilung 21<br />

Referent: Thomas Hoffmeister-Höfener<br />

Termin: 09. – 10. 11. <strong>2012</strong><br />

Ort: Haus Maria Immaculata<br />

Pa<strong>der</strong>born<br />

Beginn: Fr, 09. 11. <strong>2012</strong>, 16.00 Uhr<br />

Ende: Sa, 10. 11. <strong>2012</strong>, 15.00 Uhr<br />

Gebühr: 50,00 €<br />

Weihnachten – das Fest <strong>der</strong> Geburt<br />

des neuen Menschen<br />

Gott wird Mensch in Jesus Christus,<br />

damit wir ganz Mensch werden. Nur<br />

das ist unsere wahre Bestimmung:<br />

das eigene Wesen zur Welt zu bringen<br />

– authentisch und klar zu werden<br />

und verbunden zu sein mit sich und<br />

<strong>der</strong> Welt. Gott will an diesem Ort, in<br />

unserem Wesen, in unserer Lebenszeit<br />

durch diese Welt gehen. Es werden<br />

Hilfen aufgezeigt, wie wir unseren<br />

Alltag in wacher Präsenz leben und<br />

so dazu beitragen können, dass <strong>der</strong><br />

neue Mensch in uns geboren wird.<br />

Elemente: Impulse mit Texten <strong>von</strong> Johannes<br />

Tauler, meditative Übungen,<br />

Körperwahrnehmungsübungen, stilles<br />

Sitzen, Gespräch<br />

Bitte bequeme Kleidung und warme<br />

Socken mitbringen!<br />

Leitung: Sr. Gratia Feldmann SMMP,<br />

Bestwig<br />

Termin: 30. 11. <strong>2012</strong> – 02. 12. <strong>2012</strong><br />

Ort: Bergkloster Bestwig<br />

Beginn: Fr, 30. 11. <strong>2012</strong>, 18.00 Uhr<br />

Ende: So, 02. 12. <strong>2012</strong>, 13.00 Uhr<br />

Gebühr: 85,00 €<br />

„Gönne Dich Dir selbst!“<br />

Das Motto des Wochenendes ist Programm:<br />

Es geht darum, die Kunst <strong>der</strong><br />

heiligen Muße und <strong>der</strong> Einkehr bei<br />

uns selbst einzuüben.<br />

Der Trubel in <strong>der</strong> Schule und unsere<br />

übrigen Aufgaben sorgen lei<strong>der</strong><br />

viel zu oft dafür, dass wir uns selbst<br />

vergessen. In diesen Tagen wollen<br />

wir dem Selbst-Vergessen entgegensteuern.<br />

Die wun<strong>der</strong>bare Umgebung,<br />

die Gruppe, die spirituellen und weltlichen<br />

Impulse, das einfache Genießen<br />

sollen uns helfen zu entschleunigen,<br />

auszuruhen und zu uns selbst zu<br />

kommen. Darüber hinaus werden wir<br />

nach Wegen suchen, wie wir dauerhaft<br />

eine Balance zwischen den äußeren<br />

Verpflichtungen und dem inneren<br />

Frieden finden.<br />

Die Idee <strong>von</strong> Karneval und Fastnacht<br />

sollte dabei nicht zu kurz kommen.<br />

Wir können uns mit viel Freude einstimmen<br />

auf die Vorbereitungszeit vor<br />

Ostern.<br />

Leitung: Elke L. Ochmann, Pa<strong>der</strong>born<br />

Termin: 08. – 10. 02. 2013<br />

Ort: Bergkloster Bestwig<br />

Beginn: Fr, 08. 02. 2013, 17.00 Uhr<br />

Ende: So, 10. 02. 2013, 14.00 Uhr<br />

Gebühr: 85,00 €<br />

Oasentage vor den Osterferien<br />

Am Ende <strong>der</strong> Fastenzeit wollen wir<br />

dem Wesentlichen dieser geprägten<br />

Zeit auf die Spur kommen: <strong>der</strong> bewusste<br />

Umgang mit uns und dem<br />

uns Anvertrauten ermöglicht es, <strong>der</strong><br />

eigenen Mitte näher zu kommen und<br />

sich bewusst auf dieses große Fest<br />

unseres Glaubens vorzubereiten. Dabei<br />

helfen uns biblische Texte, Zeiten<br />

<strong>der</strong> Stille, Austausch miteinan<strong>der</strong> und<br />

die Möglichkeit zur Teilnahme am<br />

Chorgebet.<br />

Leitung: Sr. Teresa Friese OSB<br />

Termin: 21. – 23. 03. 2013<br />

Ort: Benediktinerinnenabtei<br />

Varensell<br />

Beginn: Do, 21. 03. 2013, 16.30 Uhr<br />

Ende: Sa, 23. 03. 2013, ca. 10 Uhr<br />

Gebühr: 85,00 €<br />

Adelheid Büker-Oel ist Referentin für den<br />

Bereich Lehrer- und Elternpastoral. Sie prägt<br />

seit einigen Jahren dieses Arbeitsfeld durch<br />

ihre Veranstaltungsarbeit.<br />

„Nur wer geht, bleibt lebendig“ (Anselm<br />

Grün): Spirituelle Wan<strong>der</strong>tage<br />

„Im Menschen lebt eine Sehnsucht,<br />

die ihn hinaustreibt aus dem Einerlei<br />

des Alltags und aus <strong>der</strong> Enge seiner<br />

gewohnten Umgebung“, beschreibt<br />

Aurelius Augustinus im 4. Jahrhun<strong>der</strong>t<br />

die Situation des Menschen. In<br />

diesem Sinne wollen wir uns mit Leib,<br />

Geist und Seele auf den Weg machen<br />

und uns eine Auszeit beim Pilgern auf<br />

den schönen Wegen des Sauerlands<br />

gönnen. Wan<strong>der</strong>n, spirituelle Impulse,<br />

Zeiten <strong>der</strong> Stille und <strong>der</strong> Austausch in<br />

<strong>der</strong> Gruppe bringen unseren Körper,<br />

unsere Gedanken und unsere Seele<br />

in Bewegung.<br />

Leitung: Adelheid Büker-Oel,<br />

Bernhard Leifeld<br />

Beginn: Do, 30. 05. 2013<br />

(Fronleichnam), 11.30 Uhr<br />

Ende: So, 02. 06. 2013, 13.00 Uhr<br />

Ort: St. Bonifatius Elkeringhausen<br />

Beitrag: 120,00 €<br />

Tage <strong>der</strong> Orientierung auf <strong>der</strong> Insel<br />

Nor<strong>der</strong>ney<br />

Sich zurückziehen, aussteigen aus<br />

dem Alltag, an einen einsamen Ort<br />

gehen, anhalten und sich neu ausrichten…!<br />

Die herbstliche Nordsee bietet<br />

sich an, um Abstand zu gewinnen,<br />

um sich zu orientieren, um Ort <strong>der</strong> Erneuerung<br />

zu werden. Diese Tage sind<br />

für all die Menschen gedacht, die das<br />

Bedürfnis haben, zur Ruhe zu kommen,<br />

Kräfte zu sammeln, ihre innere<br />

Mitte zu finden und damit auch Gott<br />

wie<strong>der</strong> ein Stück näher zu kommen.<br />

Nicht nur die Nordseeinsel, son<strong>der</strong>n<br />

auch die Insel in uns gilt es zu entdecken.<br />

Leitung: Lioba Kolbe,<br />

Adelheid Büker-Oel<br />

Termin: 31. 10. – 03. 11. 2013<br />

Beginn: Do, 31. 10. 2013<br />

Ende: So, 03. 11. 2013 (Fährzeiten<br />

werden noch ermittelt)<br />

Ort: Nor<strong>der</strong>ney<br />

Beitrag: 120,00 €<br />

Anmeldungen:<br />

Adelheid Büker-Oel<br />

Domplatz 15 (Konrad-Martin-Haus)<br />

33098 Pa<strong>der</strong>born | 0 52 51/ 125-1487<br />

adelheid.bueker-oel@erzbistumpa<strong>der</strong>born.de<br />

Auf geht’s! In guter Stimmung brachen die Teilnehmer <strong>der</strong> Domwallfahrt zu ihrem Pilgerweg entlang <strong>der</strong> Pa<strong>der</strong> auf.<br />

„Wir dürfen auf Jesus vertrauen.“<br />

1350 Schülerinnen und Schüler nehmen an <strong>der</strong> Pa<strong>der</strong>borner Domwallfahrt teil.<br />

Eine Reportage<br />

Allmählich weicht die morgendliche<br />

Kühle einer sommerlichen Wärme.<br />

Der Parkplatz vor dem Heinz-Nixdorf<br />

Museumsforum liegt in <strong>der</strong> Sonne,<br />

keine Wolke am Himmel trübt ihre<br />

Strahlen. In den letzten Wochen war<br />

es kühl gewesen, es hatte viel geregnet.<br />

Doch nun scheint sich Anfang<br />

Juli <strong>der</strong> Sommer im Pa<strong>der</strong>borner<br />

Land an<strong>zum</strong>elden. Gerade rechtzeitig,<br />

denn <strong>der</strong> Ablauf <strong>der</strong> Domwallfahrt,<br />

zu <strong>der</strong> fast 1400 Schülerinnen<br />

und Schüler mit ihren Lehrerinnen<br />

und Lehrern erwartet werden, ist auf<br />

gutes Wetter angewiesen.<br />

In jedem Jahr lädt Erzbischof Hans-<br />

Josef Becker die Schülerinnen und<br />

Schüler <strong>der</strong> sechsten Klassen <strong>der</strong><br />

Schulen, die in Trägerschaft des<br />

Erzbistums Pa<strong>der</strong>born sind, zu einer<br />

Domwallfahrt nach Pa<strong>der</strong>born<br />

ein. Der Gedanke <strong>der</strong> Domwallfahrt<br />

nimmt Bezug auf das Leitbild <strong>der</strong><br />

Schulen in Trägerschaft des Erzbistums<br />

Pa<strong>der</strong>born. Es sieht u. a. vor, die<br />

Verbindung <strong>von</strong> Schule und Kirche<br />

am Ort (Erzbistum, Dekanat, Pfarrei,<br />

pastoraler Raum) zu stärken. Schule<br />

zeigt sich als pastoraler Ort. Prägend<br />

für die Domwallfahrt mit dem Leitmotiv<br />

„Zu den Quellen“ soll <strong>der</strong> Gedanke<br />

des Pilgerns sein, <strong>der</strong> seinen Höhepunkt<br />

im Gebet am Grab des Hl. Liborius<br />

und im Gottesdienst mit dem<br />

Erzbischof findet. In Gottesdienst<br />

und Begegnung erfahren sich die<br />

Schülerinnen und Schüler in beson<strong>der</strong>er<br />

Weise als (Weg-)Gemeinschaft.<br />

So setzen sie den Grundgedanken<br />

des Leitbilds –Miteinan<strong>der</strong> lernen,<br />

leben, glauben – um und lassen ihn<br />

im besten Sinn des Wortes erfahrbar<br />

werden.<br />

© Patrick Wang<br />

Christoph Quasten<br />

Das Heinz-Nixdorf<br />

Museumsforum als idealer<br />

Startplatz<br />

Noch ist es ruhig auf dem großen<br />

Parkplatz, die Zahl <strong>der</strong> Besucher des<br />

größten Computer-Museums <strong>der</strong><br />

Welt hält sich zu dieser frühen Stunde<br />

noch sehr in Grenzen. Zahlreiche<br />

Helfer, Ordner und Organisatoren<br />

– größtenteils Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter <strong>der</strong> Hauptabteilung Schule<br />

und Erziehung – stehen in Gruppen<br />

zusammen und warten auf ihre jungen<br />

Gäste aus dem ganzen Erzbistum.<br />

Sascha Büssemeier, Mitarbeiter<br />

in <strong>der</strong> Schulabteilung und tätig im Institut<br />

für Religionspädagogik und Medienarbeit,<br />

ist optimistisch gestimmt:<br />

„Die Voraussetzungen sind gut, bestes<br />

Wetter und die ersten Schüler<br />

sind auch schon eingetroffen.“


22 Neues aus Schulen und Schulabteilung 23<br />

Fahnen geben Orientierung: Andrea Keinath<br />

(Abteilung Schulpastoral) überreichte einem<br />

Schüler des Mariengymnasiums in Arnsberg<br />

die Fahne mit dem Schullogo.<br />

© Patrick Wang<br />

Doch bei diesen ersten wenigen<br />

Schülern soll es natürlich nicht bleiben.<br />

Bus um Bus fährt vor, die Schüler<br />

steigen diszipliniert aus und sind froh,<br />

sich endlich bewegen zu können.<br />

Manche haben schon eine mehr als<br />

2stündige Busfahrt hinter sich, denn<br />

das Erzbistum Pa<strong>der</strong>born ist ein großes<br />

Flächenbistum. Die Schulen, die<br />

am weitesten <strong>von</strong> <strong>der</strong> Bischofsstadt<br />

entfernt sind, liegen in Dortmund und<br />

Hagen, in Arnsberg und Attendorn.<br />

Dank guter Organisation ist die Atmosphäre<br />

zwanglos und entspannt, <strong>der</strong><br />

Parkplatz groß und weitestgehend<br />

frei <strong>von</strong> Autoverkehr. Die An- und Abfahrt<br />

<strong>der</strong> Busse verläuft konzentriert.<br />

Es kommt keine Hektik auf. Florian<br />

Schleuß, Schüler <strong>der</strong> Hildegardis<br />

Schule in Hagen, nutzt die Zeit für ein<br />

kleines Frühstück. Seine Erwartungshaltung<br />

ist klar: „Ich freue mich auf<br />

einen großen Gottesdienst gemeinsam<br />

mit vielen Schulen, danach Spiel<br />

und Spaß haben mit vielen Leuten.“<br />

Ähnlich sieht es Christoph Menke,<br />

Lehrer an <strong>der</strong> Marienschule Brilon,<br />

<strong>der</strong> schon im letzten Jahr bei <strong>der</strong> ersten<br />

Domwallfahrt dabei gewesen ist.<br />

Er bringt seine Erwartungen griffig in<br />

einem Dreiklang auf den Punkt: „Der<br />

Gedanke <strong>der</strong> Wallfahrt, ein beeindrucken<strong>der</strong><br />

Gottesdienst, und die Kin<strong>der</strong><br />

freuen sich natürlich auch auf das<br />

Nachmittagsprogramm.“<br />

Erste Anzeichen für den Beginn des<br />

Pilgerwegs durch die Pa<strong>der</strong>auen <strong>zum</strong><br />

Dom sind spürbar. Allmählich mahnt<br />

die Zeit <strong>zum</strong> Aufbruch. Vertreter einer<br />

jeden Schulen erhalten <strong>von</strong> einem<br />

Mitarbeiter <strong>der</strong> Schulabteilung eine<br />

Fahne mit ihrem Logo überreicht.<br />

So ist immer erkennbar, zu welcher<br />

Schule die Schülerinnen und Schüler<br />

gehören. Sie geben Orientierung<br />

auf dem Weg, niemand kann in seinem<br />

Klassenverband verloren gehen.<br />

Gern werden sich auf dem vor ihnen<br />

liegenden Weg Schülerinnen und<br />

Schüler beim Tragen ihrer Schulfahne<br />

abwechseln. So wird die Last geteilt<br />

und die Freude vermehrt.<br />

Bevor <strong>der</strong> eindrucksvolle Zug <strong>von</strong><br />

fast 1400 Teilnehmern startet, gibt<br />

Domkapitular Joachim Göbel, Leiter<br />

<strong>der</strong> Hauptabteilung Schule und Erziehung,<br />

das offizielle Startsignal: „Ich<br />

freue mich, dass ihr alle zur Domwallfahrt<br />

nach Pa<strong>der</strong>born gekommen<br />

seid. Ich wünsche uns einen Tag, <strong>der</strong><br />

unter Gottes Segen stehen wird.“<br />

Nicht je<strong>der</strong> kann sein Wort verstehen,<br />

denn es fehlt ein Lautsprecher<br />

mit Mikrofon, um seine Worte überall<br />

ankommen zu lassen. Eines, <strong>der</strong> wenigen<br />

Details, die bei <strong>der</strong> Neuauflage<br />

<strong>der</strong> Domwallfahrt im kommenden<br />

Jahr verbessert werden müssen.<br />

Durch grüne Pa<strong>der</strong>auen zur<br />

Statio<br />

Der Pilgerzug führt die Schülerinnen<br />

und Schüler durch die grünen<br />

Pa<strong>der</strong>auen, flußaufwärts, mitten in<br />

die Stadt. An den wenigen Punkten,<br />

an denen Straßen überquert werden<br />

müssen, übernehmen Polizeibeamte<br />

die Absicherung. Ein langer Rückstau<br />

entsteht. Nicht je<strong>der</strong> <strong>der</strong> betroffenen<br />

Autofahrer wird wissen, warum es an<br />

diesem Mittwochvormittag zu einer<br />

ansonsten staufreien Zeit nicht vorwärts<br />

gehen will. Der etwa 45-minütige<br />

Fußmarsch ist jetzt genau das<br />

Richtige für die Teilnehmer, die mitunter<br />

eine längere Zeit still sitzend im<br />

Bus verbringen mussten.<br />

Ihr nächstes Ziel ist <strong>der</strong> Schulhof <strong>der</strong><br />

Schulen St. Michael. Das Gelände <strong>der</strong><br />

Schule ist <strong>von</strong> seinen angestammten<br />

Benutzern verwaist, denn Realschule<br />

und Gymnasium sind auf Klassenfahrt.<br />

So können die Teilnehmer <strong>der</strong><br />

Domwallfahrt sich auf dem schönen<br />

Schulhof <strong>der</strong> Michaelsschulen zu einer<br />

Statio sammeln. Viele nutzen die<br />

Gelegenheit zu einer kleinen Frühstückspause.<br />

Trinken ist wichtig, denn<br />

die Sonne scheint und die Wärme<br />

eines Julitages breitet sich aus. Die<br />

Fahnenträger versammeln sich mit<br />

Domkapitular Joachim Göbel (l.) stellte<br />

Weih bischof Manfred Grothe (r.) und allen<br />

Anwesenden die teilnehmenden Schulen vor.<br />

© Patrick Wang<br />

In einer gemeinsamen Prozession zogen alle Teilnehmer vom Schulhof <strong>der</strong> Schulen St. Michael<br />

<strong>zum</strong> hohen Dom.<br />

ihren Fahnen hinter einem Podium.<br />

Letzte Regieanweisungen erfolgen.<br />

Ein wun<strong>der</strong>bares Bild <strong>der</strong> Geschlossenheit<br />

in Vielfalt. Monsignore Göbel<br />

stellt Weihbischof Manfred Grothe<br />

und allen Anwesenden anhand <strong>der</strong><br />

Fahnen die 15 teilnehmenden Schulen<br />

vor. Jubel brandet auf in den einzelnen<br />

Gruppen, erst zaghaft, dann<br />

immer mehr, bei <strong>der</strong> Nennung ihres<br />

Schulnamens. Eine Stimmung, fast<br />

wie unter Pilgergruppen auf dem Petersplatz<br />

in Rom.<br />

Vier Schülerinnen und Schüler werden<br />

ausgesucht, mit Tonkrügen Wasser<br />

aus <strong>der</strong> nahe liegenden Pa<strong>der</strong> zu<br />

schöpfen. Wasser, das später im Gottesdienst<br />

an die Taufe erinnern soll.<br />

Weihbischof Manfred Grothe begrüßt<br />

die Anwesenden im Namen <strong>von</strong> Erzbischof<br />

Hans-Josef Becker und weist<br />

mit dem Hohen Dom als Bischofskirche<br />

und Grabstätte des Heiligen Liborius<br />

schon einmal auf das nächste<br />

Ziel <strong>der</strong> Domwallfahrt hin: „Nur wer<br />

den Gipfel des Berges erklimmt, kann<br />

in die Ferne schauen.“ Sein Gebet<br />

<strong>zum</strong> Abschluss <strong>der</strong> Statio öffnet den<br />

Blick auf den Tag: „Segne diesen Tag<br />

und uns alle, damit diese Wallfahrt<br />

eine Quelle <strong>der</strong> Freude wird.“<br />

In einem beeindruckenden Zug – an<br />

<strong>der</strong> Spitze Weihbischof Grothe und<br />

Domkapitular Göbel – werden die<br />

letzten Meter vom Michaelskloster<br />

bis <strong>zum</strong> Dom zurückgelegt. Alle ziehen<br />

durch das Paradiesportal ein.<br />

Das Orchester des Gymnasiums <strong>der</strong><br />

Brede in Brakel spielt festliche Bläserklänge<br />

und variiert – unterstützt <strong>von</strong><br />

<strong>der</strong> Domorgel – die Melodie „Großer<br />

Gott, wir loben dich“. Die Kühle des<br />

Domes ist ein angenehmer Kontrast<br />

zur Wärme draußen. Die Malteser<br />

müssen in einer kleinen Seitenkapelle<br />

vorsorglich einige Kin<strong>der</strong> behandeln,<br />

<strong>der</strong>en Kreislauf abgesackt ist, doch<br />

bald sind sie schon wie<strong>der</strong> auf den<br />

Beinen. Bis alle ihren Platz gefunden<br />

haben, dauert es ein wenig. Helfer<br />

weisen den Weg in die Bänke. Diese<br />

sind schnell gefüllt, und so lassen<br />

sich die Schülerinnen und Schüler<br />

auf dem weiten Fußboden des Doms<br />

nie<strong>der</strong>. Viele haben eine kleine Decke<br />

mitgebracht. Ein Andrang, fast wie<br />

zu Libori. Im Hochchor oberhalb des<br />

Bischofssitzes steht <strong>der</strong> Pfauenwedel,<br />

<strong>der</strong> sonst nur zu Libori zu sehen<br />

ist und dem Schrein voran getragen<br />

wird. Er gibt den Schülerinnen und<br />

Schülern einen Hinweis auf den Heiligen<br />

Liborius, dessen Gebeine unter<br />

dem Altar in <strong>der</strong> Krypta bestattet<br />

sind. Eine Bildübertragung auf große<br />

Monitore ermöglicht auch denjenigen<br />

in den Querhäusern einen Blick<br />

auf das Geschehen im Altarraum, die<br />

durch das Chorgestühl keinen direkten<br />

Blickkontakt <strong>zum</strong> Altar haben. Ein<br />

aufgeregtes Gemurmel hält an, bis<br />

je<strong>der</strong> seinen Platz gefunden hat, für<br />

viele wahrscheinlich <strong>der</strong> erste Besuch<br />

im Dom zu Pa<strong>der</strong>born.<br />

Gottesdienst im Hohen Dom<br />

Zum Beginn des Gottesdienstes weiht<br />

Weihbischof Grothe das Wasser aus<br />

<strong>der</strong> Pa<strong>der</strong>, das kurz zuvor vier Schülerinnen<br />

und Schüler aus dem Quellbecken<br />

geschöpft hatten. Es erinnert<br />

zeichenhaft an die Taufe. Die anwesenden<br />

Priester gehen durch die Reihen<br />

und segnen alle mit dem geweihten<br />

Wasser. „Herr wir bitten komm und<br />

segne uns!“, singen die Schülerinnen<br />

und Schüler, zunächst noch etwas<br />

zaghaft. Ihr Singen wird unterstützt<br />

und begleitet <strong>von</strong> <strong>der</strong> Mädchenkantorei<br />

unter <strong>der</strong> Leitung <strong>von</strong> Gabriele<br />

Sichler-Karle. Beim Halleluja aus Taizé<br />

nach <strong>der</strong> Lesung klingt alles schon<br />

viel schwungvoller. Spontan begleiten<br />

alle Mitfeiernden ihren Gesang durch<br />

rhythmisches Klatschen.<br />

Auf den Stufen vor dem Altar liegen<br />

zahlreiche Postkarten. Diese hatten<br />

die Schülerinnen und Schüler im<br />

Vorfeld <strong>der</strong> Domwallfahrt erhalten.<br />

Sie sollten aufschreiben, worin ihre<br />

Kraftquelle besteht, was sie trägt in<br />

ihrem Leben. Rund 1000 Postkarten<br />

sind zurückgeschickt worden. Benedikt<br />

Bohn, Referent in <strong>der</strong> Abteilung<br />

Schulpastoral, stellt einige <strong>der</strong> Antworten<br />

im Gottesdienst vor. Sie fallen<br />

vielfältig aus und spiegeln so die Unterschiedlichkeit<br />

<strong>der</strong> Absen<strong>der</strong>.<br />

Weihbischof Manfred Grothe nimmt<br />

diese Gedanken, diese unterschiedlichen<br />

Kraftquellen in seiner Predigt auf<br />

und ermuntert sie, immer wie<strong>der</strong> nach<br />

den Kraftquellen für ihr Leben zu suchen.<br />

Er erinnert an das soeben verkündete<br />

Evangelium vom Sturm auf<br />

dem See Genezareth. Als die Jünger<br />

mit ihrem Boot in einen Sturm gerieten,<br />

wussten sie keinen Ausweg mehr<br />

und baten Jesus um Hilfe. „Jesus hat<br />

Euch das Boot anvertraut, damit ihr<br />

mit diesem Boot durch Euer Leben<br />

steuern könnt. Doch manchmal


24 Neues aus Schulen und Schulabteilung 25<br />

wird die See unruhig, Schatten legen<br />

sich auf den Weg. Eine zerbrochene<br />

Freundschaft o<strong>der</strong> Krankheit bedrängen<br />

uns. Wir sind mit unseren Möglichkeiten<br />

am Ende.“ Was trägt uns in<br />

diesem Augenblick?“, fragt Weihbischof<br />

Grothe die Anwesenden. Seine<br />

Antwort ist eindeutig: „Wir dürfen auf<br />

Jesus vertrauen. Er ist die Quelle, aus<br />

<strong>der</strong> wir leben können.“<br />

Als Zeichen <strong>der</strong> Gemeinschaft bringen<br />

Schülerinnen und Schüler Kerzen<br />

aller 15 teilnehmenden Schulen <strong>zum</strong><br />

Altar. Weihbischof Grothe entzündet<br />

sie mit <strong>der</strong> Flamme <strong>der</strong> Osterkerze.<br />

Am Ende des Gottesdienstes erhalten<br />

die Schülerinnen und Schüler<br />

als Pilgerzeichen kleine Holzkreuze<br />

überreicht, auf denen neben <strong>der</strong> Jahreszahl<br />

<strong>der</strong> Pfau als Zeichen für den<br />

Heiligen Liborius abgebildet ist. Es<br />

soll sie in den kommenden Ferienwochen<br />

und in <strong>der</strong> Schulzeit an diesen<br />

Tag erinnern.<br />

Spiel und Spaß im<br />

Leokonvikt<br />

Ein solcher Tag kann nur gelingen,<br />

wenn er in einem guten Gleichgewicht<br />

steht. Nach Pilgerweg, Statio<br />

und Gottesdienst im Hohen Dom darf<br />

nun die Entspannung <strong>zum</strong> Zuge kommen.<br />

Spaß und Spiel stehen im Vor<strong>der</strong>grund<br />

des Nachmittags auf dem<br />

Freigelände des Leokonvikts. Hier<br />

hatte <strong>der</strong> Bund <strong>der</strong> deutschen Katholischen<br />

Jugend (BdKJ) mit seinen<br />

Mitgliedsverbänden ein attraktives<br />

Programm vorbereitet. Klettern auf<br />

<strong>der</strong> Jakobsleiter in 15 Meter Höhe,<br />

Balancieren auf einer Slack-Line o<strong>der</strong><br />

Fußball spielen im Menschenkicker<br />

Ein Pilgerzeichen zur Erinnerung: Weihbischof Grothe teilte an Schülerinnen und Schüler kleine<br />

Holzkreuze aus.<br />

sorgen für Spaß und gute Laune unter<br />

den Schülerinnen und Schülern.<br />

Wer eher die Ruhe sucht, kann sich<br />

auf dem weitläufigen Gelände ein stilleres<br />

Plätzchen suchen. Zudem bietet<br />

<strong>der</strong> Malteserhilfsdienst ein „Zelt <strong>der</strong><br />

Stille“ an, das Institut für Religionspädagogik<br />

und Medienarbeit nimmt Interessierte<br />

mit auf eine „Traumreise“,<br />

das Referat Lehrerpastoral ermöglicht<br />

Lehrerinnen und Lehrern Ruhe<br />

und Besinnung in einer „Lehreroase“.<br />

Zwischen 15 und 16 Uhr leert sich<br />

dann das Gelände allmählich. Lehrerinnen<br />

und Lehrer sammeln ihre Klassen,<br />

zählen durch, ob alle anwesend<br />

sind. Ein kurzer Fußmarsch bis <strong>zum</strong><br />

Maspernplatz, dort warten schon die<br />

Busse, die alle wie<strong>der</strong> in ihre Heimatorte<br />

bringen werden. Ein langer Tag<br />

geht zu Ende.<br />

Helferinnen und Helfer <strong>der</strong> beteiligten<br />

Verbände und aus <strong>der</strong> Schulabteilung<br />

räumen das Gelände auf, sammeln<br />

Flaschen ein, beseitigen hier und<br />

da einige Abfälle. Alles soll wie<strong>der</strong><br />

sauber sein, wie am Anfang, denn<br />

schließlich will man im nächsten Jahr<br />

wie<strong>der</strong>kommen, zur dritten Pa<strong>der</strong>borner<br />

Domwallfahrt. Es bleibt noch<br />

Zeit, sich am Ende des Tages zusammenzusetzen<br />

und nach persönlichen<br />

Vorlieben ein Wasser o<strong>der</strong> ein Bier zu<br />

trinken. Würstchen und Steaks brutzeln<br />

auf dem Grill. Entspannung und<br />

Zufriedenheit auch hier.<br />

Das Fazit <strong>von</strong> Domkapitular Joachim<br />

Göbel am Ende <strong>der</strong> Veranstaltung fällt<br />

eindeutig aus: „Der Tag ist sehr gut<br />

verlaufen. Ich habe <strong>von</strong> vielen Seiten<br />

sehr viel Positives gehört. Ein herzlicher<br />

Dank an alle Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter, die für die Planung<br />

und Durchführung verantwortlich waren.<br />

Es war großartig.“<br />

Derweil sind die Schülerinnen und<br />

Schüler mit ihren Begleitern noch auf<br />

<strong>der</strong> Heimfahrt o<strong>der</strong> kommen gerade<br />

zu Hause an. Sie werden müde, aber<br />

hoffentlich voller Eindrücke ins Bett<br />

sinken. Ihre Gedanken richten sich<br />

auf die Sommerferien. Nur noch zwei<br />

Tage Schule, dann gibt´s Zeugnisse.<br />

Vielleicht werden sie sich später noch<br />

an diesen Tag in Pa<strong>der</strong>born erinnern,<br />

wenn sie das kleine Holzkreuz in ihren<br />

Händen betrachten.<br />

Ausgezeichnete Ideen für ein klares katholisches Profi l<br />

Marienschule Brilon gewinnt Kreativpreis des Erzbischofs / Gymnasium<br />

St. Xaver Brilon und St. Ursula-Schulen Attendorn ebenfalls prämiert<br />

Pa<strong>der</strong>born, 12. 07. <strong>2012</strong> (pdp). Im<br />

September 2010 setzte Erzbischof<br />

Hans-Josef Becker das „Leitbild<br />

<strong>der</strong> katholischen Schulen in Trägerschaft<br />

des Erzbistums Pa<strong>der</strong>born“<br />

in Kraft. Das Ziel: eine gemeinsame<br />

Ausrichtung <strong>der</strong> Schulen sowie<br />

eine lebendige Verbindung <strong>zum</strong><br />

Erzbistum als Träger. Um das Leitbild<br />

nachhaltig im Schulalltag zu<br />

verankern, rief <strong>der</strong> Erzbischof im<br />

letzten Jahr den jährlichen Wettbewerb<br />

„SynErgeia“ ins Leben, bei<br />

dem sich die Schulen kreativ mit<br />

<strong>der</strong> Umsetzung des Leitbilds auseinan<strong>der</strong>setzen<br />

sollen. Traditionell<br />

zeichnet Erzbischof Becker die<br />

Preisträger am letzten Samstag vor<br />

den Sommerferien aus.<br />

Das Leitbild katholischer Schulen in<br />

Trägerschaft des Erzbistum Pa<strong>der</strong>born<br />

entfaltet sich in sieben Themenkomplexen<br />

– <strong>von</strong> katholisch sein in<br />

allen Bezügen zur Kirche vor Ort, aber<br />

auch im ökumenischen, offenen Dialog<br />

bis hin zur gemeinsamen Schöpfungsverantwortung.<br />

Beson<strong>der</strong>en<br />

Raum nimmt auch das Verständnis<br />

vom Menschen als Einheit <strong>von</strong> Leib,<br />

Seele und Geist ein, was sich<br />

in einem ganzheitlichen<br />

Erziehungsverständnis<br />

katholischer Schulen nie<strong>der</strong>schlägt,<br />

das in Fächern wie Kunst, Musik,<br />

Sport, Ernährungslehre o<strong>der</strong> auch<br />

Gesundheitserziehung <strong>zum</strong> Ausdruck<br />

kommt.<br />

Der Name des Kreativpreises, „Syn-<br />

Ergeia“, <strong>der</strong> für „Zusammenarbeit“<br />

steht, ist Programm: Nicht nur die<br />

Schüler, vielmehr die gesamte Schulgemeinde<br />

aus Schülern, Eltern und<br />

Lehrern sollen sich als „Bildungsgemeinschaft“<br />

angesprochen fühlen,<br />

in innovativen Projekten einen o<strong>der</strong><br />

mehrere <strong>der</strong> sieben zentralen Inhalte<br />

des Leitbilds umzusetzen – möglichst<br />

praktisch und nachhaltig.<br />

Das haben in diesem Jahr sieben<br />

Schulen mit insgesamt zehn Projekten<br />

getan. Mit dem Gymnasium Maria<br />

Königin aus Lennestadt hat sich erstmals<br />

auch eine Schule beteiligt, die<br />

zwar nicht in Trägerschaft des Erzbistums<br />

ist, sich aber mit Inkrafttreten<br />

des Leitbildes auf dieses verpflichtet<br />

hat. „Im Vergleich zu 2011, in dem<br />

sechs Schulen sieben Projekte eingereicht<br />

hatten, ist das eine erfreuliche<br />

Steigerung, die für das kreative<br />

Potenzial innerhalb unserer Schulgemeinschaften<br />

spricht“, erklärte Msgr.<br />

Joachim Göbel, <strong>der</strong> im Erzbischöflichen<br />

Generalvikariat die Hauptabteilung<br />

Schule und Erziehung leitet.<br />

Die Delegationen <strong>der</strong> sieben teilnehmenden<br />

Schulen, die zur Preisverleihung<br />

ins Bischofshaus nach Pa<strong>der</strong>born<br />

gekommen waren, erfuhren erst<br />

vor Ort die Entscheidung <strong>der</strong> mehrköpfigen<br />

Experten-Jury, die im Juni<br />

die Sieger bestimmt hatte. Mit dem<br />

ersten Platz und somit mit einem<br />

Preisgeld <strong>von</strong> 3.000 Euro wurde die<br />

Marienschule Brilon für die Konzeption<br />

des Projektes „Soziales Lernen“<br />

ausgezeichnet. Schülerinnen und<br />

Schüler <strong>der</strong> neunten Klassen hatten<br />

sich in Räume des sozialen Lernens<br />

begeben: So arbeiteten sie im Seniorenzentrum<br />

mit demenzerkrankten<br />

Patienten o<strong>der</strong> in den Caritaswerkstätten<br />

mit Menschen mit Behin<strong>der</strong>ungen<br />

und erlebten auf diese Weise<br />

die Höhen und Tiefen im Umgang mit<br />

Menschen hautnah.<br />

Für die künstlerische Auseinan<strong>der</strong>setzung<br />

mit dem menschlichen Kör-<br />

per in seinem Ausdruck, seiner<br />

Spiel und Spaß am Leokonvikt:<br />

Der Menschenkicker war ein Höhepunkt eines<br />

attraktiven Programms.<br />

© Patrick Wang<br />

Erzbischof Hans-Josef Becker freute sich, die Delegationen <strong>der</strong> teilnehmenden Schulen<br />

beim Kreativpreis „SynEnergeia <strong>2012</strong>“ empfangen und auszeichnen zu können.


26 Neues aus Schulen und Schulabteilung 27<br />

Gebärdensprache und Haltung wurde<br />

ein Projekt <strong>der</strong> Jahrgangsstufe 8<br />

des Gymnasiums St. Xaver aus Bad<br />

Driburg mit dem zweiten Platz und<br />

1.500 Euro prämiert. Die Schülerinnen<br />

und Schüler hatten in Anlehnung<br />

an den Künstler Alberto Giacometti<br />

Figurengruppen aus Draht und Pappmaschee<br />

erstellt, wobei Verfremdungen<br />

gezielt Befindlichkeiten des<br />

Menschen ausdrücken sollten. Die<br />

Darstellungen werden im schuleigenen<br />

Kirchenraum einen Platz finden.<br />

Als dritter Sieger wurden die St. Ursula-Schulen<br />

Attendorn ausgezeichnet.<br />

Das Bonifatiuswerk <strong>der</strong> deutschen<br />

Katholiken wird im kommenden Frühjahr<br />

eine Oster-CD herausgegeben,<br />

die kindgerecht das zentrale Fest <strong>der</strong><br />

Christen vorstellt. Biblische Texte,<br />

Lie<strong>der</strong> und Geschichten laden <strong>zum</strong><br />

Zuhören und Mitmachen ein.<br />

2011 hatte das St. Ursula-Gymnasium<br />

bereits den zweiten Platz im Wettbewerb<br />

belegt, in diesem Jahr hatten<br />

sich Gymnasium und Realschule gemeinsam<br />

„St. Ursula auf die Fahnen<br />

geschrieben“ und sich zusammen<br />

„auf den Weg zu einer konzeptionellen<br />

Einbindung des Schulpatronats in<br />

das Schulleben <strong>der</strong> St. Ursula-Schulen“<br />

gemacht. Für die Zusammenführung<br />

<strong>der</strong> Bandbreite verschiedener<br />

Elemente des Schullebens unter dem<br />

gemeinsamen Profil des St. Ursula-<br />

Patronats erhielten die St. Ursula-<br />

Schulen 750 Euro.<br />

Bonifatiuswerk nimmt<br />

Texte für Oster-CD im IRUM auf<br />

Erzbischof Hans-Josef Becker würdigte<br />

alle eingereichten Projekte als<br />

beispielhaft: „Auch wenn die Jury<br />

eine Reihenfolge <strong>der</strong> Projekte festlegen<br />

musste, sollten alle als Anregung<br />

für sämtliche Schulen zugänglich<br />

gemacht werden, die sich auf unser<br />

Leitbild verpflichtet haben. Eine solche<br />

Fortschreibung unseres Wettbewerbs<br />

im Vergleich <strong>zum</strong> letzten Jahr<br />

zeigt auf erfreuliche Weise, dass wir<br />

uns auf einem guten Weg zur Umsetzung<br />

unseres Leitbilds befinden, das<br />

für uns mehr und mehr <strong>zum</strong> Leitfaden<br />

unseres Umgangs miteinan<strong>der</strong> wird.“<br />

Zum Schulanfang Gottes Segen nicht<br />

vergessen<br />

Der Segen Gottes darf we<strong>der</strong> bei <strong>der</strong><br />

Einschulung noch bei <strong>der</strong> Schulentlassung<br />

vergessen werden. Das for<strong>der</strong>t<br />

mit einer bundesweiten Schulinitiative<br />

das Bonifatiuswerk <strong>der</strong> deutschen<br />

Katholiken. Gemeinsam mit dem<br />

Vorsitzenden <strong>der</strong> Kommission für Erziehung<br />

und Schule <strong>der</strong> Deutschen<br />

Bischofskonferenz, Erzbischof Hans-<br />

Josef Becker, startete Mitte Juni das<br />

Diaspora-Hilfswerk in Pa<strong>der</strong>born in<br />

<strong>der</strong> Bonifatius-Grundschule die neue<br />

Aktion mit einer Pressekonferenz.<br />

„Rund 700.000 Kin<strong>der</strong> haben vor einigen<br />

Wochen in Deutschland den Kin<strong>der</strong>garten<br />

verlassen und stehen vor<br />

ihrer Einschulung. Das ist ein bedeuten<strong>der</strong><br />

Übergang auf dem Lebensweg<br />

<strong>der</strong> Jüngsten, <strong>der</strong> nicht ohne Gottes<br />

Segen erfolgen sollte“, sagte Monsignore<br />

Georg Austen vor den Journalisten.<br />

Kirche müsse nah am Leben<br />

<strong>der</strong> Menschen sein, betonte <strong>der</strong> Generalsekretär<br />

des Bonifatiuswerkes,<br />

und insbeson<strong>der</strong>e an Lebensknotenpunkten<br />

wie <strong>der</strong> Einschulung und <strong>der</strong><br />

Schulentlassung. „Das sind zentrale<br />

Momente im Leben eines Menschen,<br />

an denen die existentielle Bedeutung<br />

des Glaubens deutlich fassbar wird“,<br />

so Austen, „damit sind diese Lebensereignisse<br />

beson<strong>der</strong>s gut geeignet,<br />

den Glauben in die Lebenswirklichkeit<br />

<strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> und Jugendlichen zu<br />

tragen.“<br />

Mit <strong>der</strong> Schulinitiative for<strong>der</strong>t das<br />

Bonifatiuswerk Familien, Schulen,<br />

Kin<strong>der</strong>gärten und Kirchengemeinden<br />

dazu auf, initiativ zu werden und<br />

Gott an diesen Lebensknotenpunkten<br />

<strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> und Jugendlichen ins<br />

Spiel zu bringen. Für sie soll spürbar<br />

werden, dass Gott ihnen beisteht,<br />

in ihrem ganzen Schulleben<br />

wie auch in den neuen Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />

am Ende <strong>der</strong> Schulzeit. Eine<br />

beson<strong>der</strong>e Hilfestellung dazu bietet<br />

das Bonifatiuswerk mit einer Schulanfangsbox<br />

beziehungsweise einer<br />

Schulabschlusstasche. „Wir wollen<br />

mit Schulanfangsbox und Schulabschlusstasche<br />

Familien, Angehörige<br />

und Institutionen animieren, den<br />

Segen Gottes an die Kin<strong>der</strong> und Jugendlichen<br />

in freundlicher und einladen<strong>der</strong><br />

Weise weiterzugeben“, erklärte<br />

Monsignore Austen. „Gleichzeitig<br />

wollen wir all jene unterstützen, die<br />

mit Einschulungsgottesdiensten und<br />

Segensfeiern sich in dankbarer Weise<br />

schon seit langem engagieren.“<br />

Der Vorsitzende <strong>der</strong> Kommission für<br />

Erziehung und Schule <strong>der</strong> Deutschen<br />

Bischofskonferenz, Erzbischof Hans-<br />

Josef Becker, begrüßt die Schulinitiative<br />

des Bonifatiuswerkes ausdrücklich:<br />

„Das Bonifatiuswerk zeigt mit<br />

<strong>der</strong> Schulinitiative auf sympathische<br />

Weise, dass es viele Wege für Eltern,<br />

Familienangehörige o<strong>der</strong> verantwortliche<br />

Pädagogen geben kann, Kin<strong>der</strong>n<br />

die Zusage Gottes für ihr Leben<br />

mit auf den Weg zu geben“, sagte er<br />

in Pa<strong>der</strong>born. Mit <strong>der</strong> Initiative werde<br />

den Menschen Mut gemacht,<br />

Erste Tonaufnahmen sind nun im<br />

Tonstudio des IRUM erfolgt. Die biblischen<br />

Texte spricht Willi Hagemeier,<br />

seit 1988 im Ensemble <strong>der</strong> Westfälischen<br />

Kammerspiele in Pa<strong>der</strong>born.<br />

Seine angenehm sonore Stimme lässt<br />

die Ereignisse <strong>der</strong> Kar- und Ostertage<br />

in den biblischen Texten lebendig<br />

werden.<br />

Auf die neue Oster-CD des Bonifatiuswerkes<br />

freuen sich (v. l. n. r.) Matthias Micheel (Bonifatiuswerk),<br />

Willi Hagemeier (Kammerspiele<br />

Pa<strong>der</strong>born) und Jörg Füchtemeier (Medientechniker<br />

im IRUM).<br />

Erzbischof Hans-Josef Becker und Msgr. Georg Austen besuchten in <strong>der</strong> Bonifatiusschule in Pa<strong>der</strong>born zukünftige<br />

Grundschüler, um ihnen die Schulanfangsbox zu schenken.


28 Veranstaltungen 29<br />

den Glauben im Alltag selbstbewusst<br />

zu leben und ihn als Hoffnungsquelle<br />

den Kin<strong>der</strong>n zu offenbaren.<br />

Schöpfungszeit NRW – Einladung <strong>zum</strong> Mitmachen<br />

Ansgar Kaufmann<br />

Das sei wichtiger denn je, denn, so<br />

konstatierte Erzbischof Becker, in den<br />

letzten zehn Jahren habe sich die Einschulung<br />

hin zu einem neuen gesellschaftlich<br />

akzeptierten Lebenswendefest<br />

verän<strong>der</strong>t, das zwar in Schule<br />

und Familie feierlich begangen werde,<br />

jedoch viele nicht mehr unbedingt<br />

mit Kirche und Gottes Segen in Verbindung<br />

brächten. „Während es an<br />

katholischen Schulen selbstverständlich<br />

einen Segnungsgottesdienst zur<br />

Einschulung gibt, kann für staatliche<br />

Schulen heute nicht mehr unbedingt<br />

gesagt werden, dass sie das Angebot<br />

<strong>der</strong> Kirchen für einen eigenen Gottesdienst<br />

annehmen“, so Erzbischof<br />

Becker. Und obwohl es sich bei <strong>der</strong><br />

Einschulung um einen säkularen Akt<br />

und kein christliches Fest handele,<br />

„den Beginn eines neuen Lebensabschnitts<br />

unter den Segen Gottes zu<br />

stellen, nimmt die Lebenswirklichkeit<br />

<strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> ernst. Der Glaube an Gott<br />

gibt Kin<strong>der</strong>n Vertrauen und macht ihnen<br />

Mut für ihren Schritt in die für sie<br />

neue Welt <strong>der</strong> Schule.“<br />

Viel ist in <strong>der</strong> Schulanfangsbox drin … sie begleitet tden Start in <strong>der</strong> Schule.<br />

Der Klimawandel und die Bewahrung<br />

<strong>der</strong> Schöpfung sind an vielen katholischen<br />

Schulen ein wichtiges Thema<br />

innerhalb und außerhalb des Unterrichts.<br />

Das Diözesankomitee im Erzbistum<br />

Pa<strong>der</strong>born lädt alle Schulen<br />

im Erzbistum Pa<strong>der</strong>born ein, sich an<br />

<strong>der</strong> Aktion „Schöpfungszeit NRW“ zu<br />

beteiligen. In ganz Nordrhein Westfalen<br />

sollen rund um das 2. Septemberwochenende<br />

sichtbare Zeichen<br />

gesetzt werden für die Schöpfungsverantwortung.<br />

Vom 7. – 9. September sind Gemeinden,<br />

Verbände, Schulen und Einrichtungen<br />

eingeladen, sich mit dem<br />

Thema auseinan<strong>der</strong>zusetzen und zu<br />

zeigen, was sie bereits tun. Hier bietet<br />

sich auch für Schulen die Möglichkeit,<br />

ihre Aktionen und Projekte, vom<br />

Energiesparen über Klimaschutz bis<br />

zu ökologischen Themen vorzustellen<br />

und bekannter zu machen. Mit<br />

unterschiedlichen Aktionen soll an<br />

diesem Wochenende in ganz Nordrhein<br />

Westfalen auf das Thema hingewiesen<br />

werden. Vielleicht können<br />

Schulen das Thema in einem Schulgottesdienst<br />

in dieser Zeit aufgreifen<br />

o<strong>der</strong> auch als symbolisches Zeichen<br />

einen Baum auf dem Schulgelände<br />

pflanzen. Diese Bäume sollen Mahnung,<br />

aber auch Hoffnungszeichen<br />

für die Verantwortung für die Schöpfung<br />

sein.<br />

Begleitet wird diese Initiative <strong>der</strong> Laienvertretungen<br />

in Nordrhein-Westfalen<br />

durch die Website www.schoepfungszeit-nrw.de.<br />

Dort finden sich<br />

auch zahlreiche Aktionsideen <strong>von</strong> A<br />

bis Z, Berichte über Initiativen und<br />

Materialien <strong>zum</strong> Thema.<br />

Für das Erzbistum Pa<strong>der</strong>born war <strong>der</strong><br />

Start für die Schöpfungszeit NRW bereits<br />

am 13. April durch eine Baumpflanzaktion<br />

mit Erzbischof Hans<br />

Josef Becker im Garten <strong>der</strong> Katholischen<br />

Hochschulgemeinde Pa<strong>der</strong>-<br />

born. Erzbischof Becker unerstützt<br />

die Aktion genauso wie <strong>der</strong> nordrheinwestfälische<br />

Umweltminister Johannes<br />

Remmel, <strong>der</strong> die Schirmherrschaft<br />

für die Schöpfungszeit NRW<br />

übernommen hat und am 9. September<br />

im DPSG-Diözesanzentrum Rüthen<br />

zu Gast sein wird.<br />

Die Diözesanräte aus den (Erz-)Bistümern<br />

Aachen, Essen, Köln, Münster<br />

und Pa<strong>der</strong>born wollen auf allen<br />

Ebenen das Bewusstsein für die Bewahrung<br />

<strong>der</strong> Schöpfung noch weiter<br />

stärken. Kirchengemeinden, Schulen<br />

und Verbände sollen zu Vorreitern eines<br />

bewussten und fairen Umgangs<br />

mit <strong>der</strong> Schöpfung werden. Dabei<br />

geht es auch darum, die beson<strong>der</strong>e<br />

Verpflichtung <strong>der</strong> Christen gegenüber<br />

<strong>der</strong> Schöpfung Gottes zu betonen<br />

und ernst zu nehmen.<br />

Gottes Zuspruch helfe Kin<strong>der</strong>n auf<br />

dem Weg durch die ganze Schulzeit.<br />

Er helfe auch mit Leistungsdruck und<br />

Versagensängsten umzugehen. „Die<br />

Liebe Gottes bleibt einem Kind wegen<br />

einer sechs in Mathe o<strong>der</strong> im Diktat<br />

nicht versagt“, meinte Erzbischof<br />

Becker. „Wir leben letztlich nicht <strong>von</strong><br />

dem, was wir leisten und schaffen,<br />

son<strong>der</strong>n da<strong>von</strong>, dass uns Gott vorbehaltlos<br />

bejaht und liebt.“ Und auch<br />

in dieser Fragestellung for<strong>der</strong>t <strong>der</strong><br />

Vorsitzende <strong>der</strong> Kommission für Erziehung<br />

und Schule <strong>der</strong> deutschen<br />

Bischofskonferenz Initiative <strong>von</strong> <strong>der</strong><br />

direkten Lebensumwelt <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong><br />

und Jugendlichen: „Wir müssen vorleben,<br />

dass Menschsein mehr ist als<br />

das Produkt <strong>der</strong> Eigenleistung.“<br />

Die Schulanfangsbox besteht aus<br />

einer Brotzeitdose, gefüllt mit kindgerechten<br />

geistlichen Impulsen. Auf<br />

<strong>der</strong> grünen o<strong>der</strong> wahlweise gelben<br />

Schulanfangsbox ist ein Regenbogen<br />

abgebildet, das Zeichen des Bundes<br />

Gottes mit den Menschen. Unter ihm<br />

gehen zwei Schulkin<strong>der</strong> wie durch ein<br />

Tor ins Leben. Sie enthält ein Kin<strong>der</strong>gebetbuch,<br />

ein Fläschchen mit Weihwasser,<br />

einen Segenswürfel, einen<br />

Buntstift und Heiligenpostkarten <strong>zum</strong><br />

Ausmalen sowie eine Glückwunschkarte<br />

<strong>von</strong> Erzbischof Becker zur<br />

Einschulung. Die Schulanfangsbox<br />

kostet 14,90 Euro und ab einer Abnahmemenge<br />

<strong>von</strong> mindestens zehn<br />

Exemplaren 9,90 Euro.<br />

Die Schulabschlusstasche unter dem<br />

Motto „Stay’n touch“ besteht aus<br />

einer blauen Minitasche, einem Bibelmännchen,<br />

und dem Gebetsbuch<br />

„EchtZeit. Neue Gebete für junge<br />

Menschen“ <strong>von</strong> Stephan Sigg sowie<br />

einem Glückwunschflyer <strong>von</strong> Erzbischof<br />

Becker <strong>zum</strong> Schulabschluss.<br />

Die Schulabschlusstasche kostet<br />

14,90 Euro und ab einer Abnahmemenge<br />

<strong>von</strong> mindestens zehn Exemplaren<br />

12,90 Euro.<br />

Das Bonifatiuswerk <strong>der</strong> deutschen<br />

Katholiken versteht sich nach seinem<br />

Gründungsauftrag als „Missionswerk<br />

für Deutschland“. Es för<strong>der</strong>t mit Spendenmitteln<br />

missionarisch-pastorale<br />

Initiativen in ganz Deutschland, die<br />

<strong>der</strong> Glaubensweitergabe dienen und<br />

sich mit <strong>der</strong> Glaubensdiaspora auseinan<strong>der</strong>setzen.<br />

Als Diaspora-Hilfswerk<br />

unterstützt es katholische Christen,<br />

die in einer Min<strong>der</strong>heitensituation ihren<br />

Glauben leben, vornehmlich in<br />

Ost- und Norddeutschland, in Nordeuropa<br />

und dem Baltikum.<br />

Die Aktion Schöpfungszeit ist eine gemeinsame Initiative <strong>der</strong><br />

Diözesanräte aus den (Erz-)Bistümern Aachen, Essen, Köln,<br />

Münster und Pa<strong>der</strong>born.<br />

Bestellt werden können Schulanfangsbox und Schulabschlusstasche beim Bonifatiuswerk <strong>der</strong> deutschen Katholiken unter Telefon:<br />

0 52 51 / 29 96 53 o<strong>der</strong> unter bestellungen@bonifatiuswerk.de. Weitere Informationen unter: www.bonifatiuswerk.de/schulinitiative<br />

Unter blühenden Magnolienbäumen: Erzbischof Hans-Josef Becker<br />

pflanzt bei <strong>der</strong> Eröffnung <strong>der</strong> Aktion „Schöpfungszeit“ mit Kathrin<br />

Jäger, Vorsitzende des Diözesankomitees, einen Baum.


30<br />

31<br />

Online-Medienportal des IRUM erfolgreich gestartet<br />

Mitte April, mit dem Ende <strong>der</strong> Osterferien<br />

freigeschaltet, erfreut sich das<br />

Online-Medienportal des IRUM einer<br />

großen Beliebtheit. In den ersten vier<br />

Monaten konnte Michael Müller, Verantwortlicher<br />

im Medienverleih, bereits<br />

über 200 User freischalten.<br />

Das IRUM betreibt das Medienportal<br />

in Zusammenarbeit mit zahlreichen<br />

an<strong>der</strong>en katholischen und evangelischen<br />

Medienzentralen. Die Internetplattform<br />

www.medienzentralen.de<br />

bietet zahlreiche Medien für den Einsatz<br />

im Religionsunterricht und in <strong>der</strong><br />

Gemeindearbeit <strong>zum</strong> <strong>Download</strong> per<br />

Internet an. Hier können hochwertige<br />

Filme und begleitende Arbeitsmaterialien<br />

heruntergeladen und anschließend<br />

verwendet werden. Zum Start<br />

stehen über 90 Titel zur Verfügung.<br />

Weitere Titel werden sukzessive hinzugefügt.<br />

Das Portal sichert die bislang hohe<br />

Qualität <strong>von</strong> Bildungsmedien <strong>der</strong><br />

AV-Medienstellen auch für die digitale<br />

Zukunft. Das Medienportal wird<br />

gemeinsam <strong>von</strong> evangelischen und<br />

katholischen AV-Medienstellen in<br />

Deutschland betrieben.<br />

Um das Medienportal über das IRUM<br />

nutzen zu können, ist die Freischaltung<br />

eines Zugangs notwendig.<br />

Die Anmeldung erfolgt unter www.<br />

medien zentralen.de, eine Freischaltung<br />

erfolgt innerhalb kürzester Zeit.<br />

Für Fragen stehen im IRUM zur<br />

Verfügung:<br />

• Pa<strong>der</strong>born: 0 52 51 / 125-1907 o<strong>der</strong><br />

avmedien@erzbistum-pa<strong>der</strong>born.de<br />

• Dortmund: 02 31 / 2 06 05-300 o<strong>der</strong><br />

irumdortmund@erzbistum-pa<strong>der</strong>born.de<br />

cq<br />

Schleifung <strong>der</strong> Bastionen:<br />

Das Zweite Vatikanische<br />

Konzil<br />

Am 11. Oktober 1962 eröffnete Papst<br />

Johannes XXIII. das Zweite Vatikanische<br />

Konzil. Ein 50. Jahrestag ist<br />

immer ein willkommener Anlass, ein<br />

Ereignis auch im Unterricht einmal<br />

näher zu betrachten. Das IRUM bietet<br />

mit dieser umfangreichen DVD-Dokumentation<br />

ein ausgezeichnetes Medium<br />

für den Einsatz in Unterricht und<br />

Gemeindearbeit, das audiovisuell<br />

eine Strukturierung und Hinführung<br />

in ein komplexes Thema leisten kann.<br />

Die dreiteilige Dokumentation bietet<br />

einen vieldimensionalen Zugang<br />

<strong>zum</strong> Zweiten Vatikanischen Konzil als<br />

größtem Kirchenereignis <strong>der</strong> mo<strong>der</strong>nen<br />

Zeit. Durchgängige Strukturlinien<br />

leiten durch das Kaleidoskop an Eindrücken.<br />

Zum einen hält sich die Filmreihe<br />

streng an die Chronologie <strong>von</strong> den<br />

vorbereitenden Ereignissen in den<br />

späten 1950er Jahren über die Konzilsjahre<br />

1962-65 selbst bis hin zu<br />

den unmittelbaren Auswirkungen in<br />

den späten 1960er Jahren. Sowohl<br />

innerkirchliche Erwartungen und<br />

Hoffnungen als auch gesellschaftliche<br />

Entwicklungen dieses aufregenden<br />

Jahrzehnts ergeben ein dynamisches<br />

Bild. Das Lebensgefühl <strong>der</strong><br />

damaligen Zeit wird wach gerufen,<br />

Verständnis für und Einverständnis<br />

mit <strong>der</strong> optimistischen Aufbruchsstimmung<br />

wird geweckt. Vom Konzil<br />

geprägte Zeitzeugen sowie theologische<br />

Wissenschaftler <strong>von</strong> heute<br />

erklären die Hintergründe <strong>der</strong> historischen<br />

Filmausschnitte.<br />

Die TV-Archivaufnahmen mit dem<br />

Konzilskommentator Mario <strong>von</strong> Galli<br />

SJ bilden den pastoraltheologischen<br />

Leitfaden durch die Dokumentation.<br />

In seiner leidenschaftlichen Bildsprache,<br />

seiner Emotionalität und seiner<br />

charismatischen Persönlichkeit verkörpert<br />

er die ermutigende Gesamtbotschaft<br />

des Konzils <strong>von</strong> <strong>der</strong> Weite<br />

des Christentums, <strong>der</strong> Stärkung all<br />

ihrer Glie<strong>der</strong> sowie den Traum einer<br />

Kirche auf <strong>der</strong> Basis <strong>von</strong> „Gaudium et<br />

Spes“.<br />

Teil 1: Kirche im Aufbruch (1960–1962)<br />

Teil 2: Kirche in Bewegung (1963/64)<br />

Teil 3: Kirche im Gegenwind (1965–1968)<br />

Deutschland 2011, Dokumentation,<br />

3 x 44 Min., Produktion: BR alpha,<br />

Leitung: Werner Reuß,<br />

Buch und Redaktion: Martin Posselt<br />

Die DVD „Schleifung <strong>der</strong> Bastionen. Das<br />

Zweite Vatikanische Konzil“ ist im IRUM an<br />

den beiden Standorten in Dortmund und<br />

Pa<strong>der</strong>born ausleihbar. Eine <strong>Download</strong>-Version<br />

sowie eine Arbeitshilfe stehen zusätzlich im<br />

Online-Medienportal zur Verfügung.<br />

Einsatzmöglichkeiten<br />

Beson<strong>der</strong>s in thematisch ausgewählten<br />

Auszügen empfehlenswert, da sehr<br />

viel Spezialwissen verarbeitet ist.<br />

Einsatzalter: ab 16 Jahren<br />

Schule: Gymnasium SEK II;<br />

Fächer: Kath. und Ev. Religionslehre;<br />

Geschichte<br />

Außerschulische Jugendarbeit:<br />

Verbandsjugendgruppen, Pfarrjugend,<br />

Ministrant(inn)en<br />

Erwachsenenbildung:<br />

Theologische Seminare und Kursreihen,<br />

Studienteile in Gremien <strong>der</strong> Pfarrei- und<br />

Dekanatsarbeit, Verbandsarbeit<br />

Impressum<br />

Herausgegeben und verlegt vom Erzbischöflichen Generalvikariat Pa<strong>der</strong>born.<br />

Verantwortlich für den Inhalt: Domkapitular Joachim Göbel, Leiter <strong>der</strong> HA Schule und Erziehung<br />

Redaktion: Christoph Quasten M. A., Tel.: 0 52 51 / 125-1910, E-Mail: christoph.quasten@erzbistum-pa<strong>der</strong>born.de<br />

Layout: Typographen GmbH, Pa<strong>der</strong>born<br />

Herstellung: Bonifatius Druck-Buch-Verlag GmbH, Pa<strong>der</strong>born<br />

Die <strong>Schulinformationen</strong> erscheinen dreimal im Jahr.<br />

Ältere Ausgaben <strong>der</strong> <strong>Schulinformationen</strong> stehen als PDF-Datei <strong>zum</strong> <strong>Download</strong> zur Verfügung<br />

unter: www.schuleun<strong>der</strong>ziehung.de <strong>Schulinformationen</strong>

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