stellen wir Ihnen das Heft 3/2011 - Institut für Religionspädagogik ...
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26 Veranstaltungen 27<br />
Franziskus – Licht aus Assisi<br />
In der Reihe seiner bekannten<br />
Mittelalter-Ausstellungen widmet <strong>das</strong><br />
Erzbischöfliche Diözesanmuseum Paderborn<br />
vom 9. Dezember <strong>2011</strong> bis<br />
zum 6. Mai 2012 Franziskus von Assisi<br />
und den franziskanischen Ordensgemeinschaften<br />
eine große kunstund<br />
kulturhistorische Ausstellung.<br />
Franziskus von Assisi zählt zu den<br />
bedeutenden Heiligen des Mittelalters.<br />
Freiwillige Besitzlosigkeit und<br />
Friedfertigkeit, Fürsorge gegenüber<br />
den Mitmenschen und ein verantwortlicher<br />
Umgang mit Schöpfung<br />
kennzeichneten den Lebensentwurf<br />
des so genannten „Poverello“. Durch<br />
Jahrhunderte hindurch hat er Menschen<br />
inspiriert, die nach religiösspiritueller<br />
Neuausrichtung ihres<br />
Lebens strebten und hat darin auch<br />
heute nichts von seiner Faszination<br />
verloren.<br />
Die Ausstellung „Franziskus – Licht<br />
aus Assisi“ nimmt sich erstmals seit<br />
fast 30 Jahren wieder der Person des<br />
Heiligen und der Geschichte der in<br />
seiner Folge gegründeten Orden an.<br />
Sie führt eine Vielzahl qualitätsvoller<br />
und hochkarätiger Exponate in Paderborn<br />
zusammen. Zu sehen sind<br />
Stücke aus zahlreichen internationalen<br />
Museen und Bibliotheken wie<br />
dem Louvre in Paris, der Vatikani-<br />
Alles Wissenswerte im Überblick:<br />
Dauer der Ausstellung<br />
9. Dezember <strong>2011</strong> bis 6. Mai 2012<br />
Erzbischöfliches Diözesanmuseum<br />
und Domschatzkammer<br />
Markt 17<br />
33098 Paderborn<br />
Tel. 0 52 51/ 125-1400<br />
Fax 0 5251/ 125-1495<br />
museum@erzbistum-paderborn.de<br />
www.dioezesanmuseum-paderborn.de<br />
schen Pinakothek und der Biblioteca<br />
Apostolica Vaticana in Rom.<br />
Ein eigener Ausstellungsteil im Franziskanerkloster<br />
zu Paderborn thematisiert<br />
die wechselvolle Geschichte der<br />
Gemeinschaft im 19. und 20. Jahrhundert.<br />
An lebendiger Stelle können Einblicke<br />
in <strong>das</strong> Leben des Franziskanerordens<br />
genommen werden.<br />
Zahlreiche museumspädagogische<br />
Programme, unter anderem für älteste<br />
Kindergartenkinder und Förderschüler,<br />
eröffnen dabei sowohl kognitive<br />
als auch emotionale Zugänge zu<br />
Person und Wirken des Franziskus<br />
und der hl. Klara. Die hierin gebotenen<br />
Möglichkeiten eines differenzierten<br />
und vertiefenden Zugangs<br />
zur Zeit und Lebensumständen des<br />
Heiligen sowie der Mitglieder seiner<br />
Gemeinschaft bieten zahlreiche Anknüpfungspunkte<br />
insbesondere für<br />
den Religions- und Geschichtsunterricht.<br />
Spezielle Angebote sind mit<br />
ihrem praktischen Teil für den Kunstunterricht<br />
konzipiert. Das Angebot im<br />
Museum kann von Schulklassen und<br />
deren Lehrern gebucht werden. Es<br />
ist entweder zu Beginn einer Unterrichtsreihe,<br />
also als Einführung, oder<br />
aber als Vertiefung während oder am<br />
Ende einer Bearbeitung im schulischen<br />
Unterricht sinnvoll.<br />
Öffnungszeiten<br />
10 bis 18 Uhr<br />
montags geschlossen<br />
jeden ersten Mittwoch im Monat bis 20 Uhr<br />
am 24.12., 25.12. und 31.12. geschlossen<br />
Eintrittspreise<br />
regulär 7 €<br />
für Ermäßigungsberechtigte 5 €<br />
für Gruppenteilnehmer ab 8 Personen 5 €<br />
für Schulklassen inklusive Führung 4 €<br />
Perspektiven der Bilddidaktik. Kunstwissenschaftliche, theologische<br />
und religionspädagogische Positionen im Gespräch<br />
Ein Studientag am 11. Februar 2012 in der Katholischen Akademie Schwerte aus Anlass<br />
des 80. Geburtstags von Professor Dr. Günter Lange<br />
In einem Seminar zur Bilddidaktik<br />
habe ich vor einiger Zeit Studierende<br />
gebeten, Lehrerinnen und Lehrer<br />
zu ihrem Umgang mit Bildern im<br />
Religionsunterricht zu befragen. Für<br />
die „Neulinge“ in Sachen Umgang<br />
mit Kunst im Religionsunterricht war<br />
ein überraschender Befund, wie oft<br />
„Günter Lange“ die Antwort auf ihre<br />
Fragen war: „Nach welcher Methode<br />
arbeiten Sie mit Bildern im Religionsunterricht?“<br />
– „‚Fünf Schritte der Bildbegegnung‘<br />
von Günter Lange.“ „Wo<br />
finden Sie Material für Ihren Unterricht<br />
mit Bildern?“ – „In den Büchern<br />
und Foliensets von Günter Lange.“<br />
„Was hat Sie sensibilisiert für den<br />
Einsatz von und den Umgang mit Bildern<br />
im Religionsunterricht?“ – „Die<br />
Bilderschließungen in den ‚Katechetischen<br />
Blättern‘ von Günter Lange,<br />
Veranstaltungen und Begegnungen<br />
mit Günter Lange.“<br />
Bild als Medium sui generis<br />
Der Name „Günter Lange“ steht programmatisch<br />
– neben Alex Stock –<br />
für eine Trendwende im religionspädagogischen<br />
Umgang mit den Werken<br />
der christlichen Bildtradition seit Mitte<br />
der 70er Jahre. Wurden Werke der<br />
bildenden Kunst bis dahin zumeist<br />
entweder als bloße Illustration von biblischen<br />
Texten und Glaubenssätzen<br />
angesehen und ganz funktional in den<br />
Dienst der Verkündigung gestellt, so<br />
<strong>wir</strong>d nun ein religionspädagogischer<br />
Umgang mit Bildern favorisiert, der –<br />
gut korrelativ – dem „Eigensinn“ der<br />
Bilder Rechnung tragen will. Das Bild<br />
gerät als Bild in den Blick, als „Medium<br />
sui generis“, dessen „Gehalt“<br />
nicht abgelöst von seiner „Gestalt“ zu<br />
haben ist. Form und Farbe, Komposition<br />
und Perspektive, Bildraum und<br />
Betrachterstandpunkt, also: Form<br />
und Material sind nicht „Nebensache“<br />
gegenüber Thema und Motiv,<br />
sondern gerade an ihnen und durch<br />
sie erscheinen eine theologische Fragestellung<br />
und ein spiritueller Impuls<br />
erst bedeutungsvoll, sinnstiftend und<br />
innovativ.<br />
Darüber hinaus macht die Beschäftigung<br />
mit dem Bild als Bild auch sensibel<br />
für die geschichtlichen Dimensionen<br />
der christlichen Bildtradition.<br />
Dass die jeweilige Gestaltung nicht<br />
einfach etwas über den Glauben „an<br />
sich“ aussagt, sondern <strong>das</strong>s sich in<br />
ihr die konkreten Überzeugungen –<br />
auch die Fragen, auch die Zweifel,<br />
auch die Irrtümer – einer Zeit spiegeln,<br />
gerät erst in den Blick, wenn die<br />
Umstände der Bildentstehung (Auftraggeber,<br />
Vorgaben durch ein theologisches<br />
Programm, künstlerische<br />
Stile und deren Innovationen etc.)<br />
und die Tradierung des Bildes durch<br />
die Zeit selbst zum Thema werden.<br />
Die dem Bild als Bild verpflichteten<br />
bilddidaktischen Impulse verstehen<br />
sich daher immer auch als Beiträge<br />
zu den historisch-kritischen Zugängen<br />
der Theologie.<br />
Nicht zuletzt aber entdeckt die am<br />
Bild als Bild interessierte Religionspädagogik<br />
auch die spirituelle Dimension<br />
ganz neu. Was ist es, was <strong>das</strong> Bild<br />
„berührend“ oder „aufregend“, „irritierend“<br />
oder „störend“ macht? Die<br />
Konzentration auf den bildlichen Befund<br />
macht es möglich, persönliche,<br />
auch religiöse Deutungen so zum<br />
Ausdruck zu bringen, <strong>das</strong>s sie trotz<br />
ihrer Subjektivität für andere verstehbar<br />
und – im Wortsinn – anschaulich<br />
werden.<br />
Bilddidaktische Beiträge<br />
von Günter Lange<br />
Dieses Zueinander von Auseinandersetzung<br />
mit der bildkünstlerischen<br />
„Sprache“ des Bildes, Orientierung<br />
Prof. Dr. Günter Lange lehrte von 1983 bis<br />
1997 am Lehrstuhl für Religionspädagogik der<br />
Ruhr-Universität Bochum.<br />
© K.-H. Michels, Foto-Studio-Jacobi<br />
bezüglich seiner Entstehungs- und<br />
Traditionsgeschichte und Entdeckung<br />
/ Neuentdeckung seines Anspruch<br />
als Glaubensimpuls ist <strong>das</strong><br />
Leitthema zahlreicher bilddidaktischer<br />
Beiträge von Günter Lange in<br />
zahlreichen religionsdidaktischen<br />
Hand büchern, Arbeitshilfen und<br />
Nachschlagewerken seit Ende der<br />
70er Jahre bis heute und <strong>das</strong> hat<br />
Generationen von Lehrerinnen und<br />
Lehrern geprägt – bis heute. Für die<br />
konkrete Schulpraxis bedeutete dies<br />
nicht nur eine Sensibilisierung der<br />
Lehrenden, sondern vor allem auch<br />
die Erschließung zahlreicher Hauptwerke<br />
der christlichen Kunstgeschichte<br />
für den Religionsunterricht<br />
aller Schulformen und -stufen. Dass<br />
dabei auch ganz neue Sichtweisen<br />
auf deren Bestände und damit nicht<br />
zuletzt ganz neue Sichtweisen auf den<br />
Grund christlicher Hoffnung möglich<br />
wurden, belegen etwa die Arbeiten<br />
Günter Langes zur – auch verstörenden<br />
– Vielgestaltigkeit des Christusbildes,<br />
zur „Handgreiflich-<br />
Eine Übersicht der museumspädagogischen Angebote erhalten Sie unter www.irum.de<br />
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