Wenn Sie an einer PDF-Version des Heftes 3/2010 interessiert sind ...
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3.<br />
NUMMER<br />
42.<br />
JAHRGANG<br />
<strong>2010</strong><br />
Schwerpunkt<br />
Religionspädagogik in der Praxis<br />
Die Kinderoper<br />
Brundibár<br />
Lebensfreude im<br />
Religionsunterricht<br />
Seite 4<br />
Seite 7<br />
„Die Stille nährt – der<br />
Lärm verbraucht“<br />
Abschiednehmen und<br />
Neu<strong>an</strong>f<strong>an</strong>gen<br />
Seite 10<br />
Seite 13<br />
Leitbild in Kraft gesetzt<br />
Neues aus Schulen und<br />
Schulabteilung<br />
Seite 15<br />
Seite 18
Themenschwerpunkt<br />
3<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
Religionspädagogik in der Praxis<br />
3<br />
4<br />
7<br />
10<br />
13<br />
15<br />
18<br />
22<br />
23<br />
24<br />
25<br />
25<br />
28<br />
31<br />
Editorial:<br />
Religionspädagogik in der Praxis – Hinweise zum weiteren Bezug der<br />
Schulinformationen<br />
„Wichtiger als ein Stück Brot“ – Über die subversive Kraft von Kunst und<br />
Literatur am Beispiel der Kinderoper Brundibár<br />
Lebensfreude im Religionsunterricht<br />
„Die Stille nährt, der Lärm verbraucht“<br />
Abschiednehmen und Neu<strong>an</strong>f<strong>an</strong>gen:<br />
„Auld l<strong>an</strong>g syne“ und der „Himmel … übers L<strong>an</strong>d“<br />
Erzbischof H<strong>an</strong>s-Josef Becker setzt Leitbild in Kraft<br />
Personalia<br />
Alles was recht ist …<br />
Schulführungen im Hohen Dom<br />
„Seelsorgestunde“ in einem neuen „Outfit“?! – Religiöse Kinderwochen<br />
Ver<strong>an</strong>staltungshinweise<br />
Rezensionen: Das Neue Forum Religion<br />
Neue Medien im Verleih: AV-Medienliste zum Thema Sexueller Missbrauch<br />
Bezugshinweise, Impressum<br />
Hinweise zum weiteren Bezug der Schulinformationen<br />
Das vorliegende Heft wird sich mit<br />
seinem Themenschwerpunkt wieder<br />
mit religionspädagogischen Fragestellungen<br />
beschäftigen. Wir konzentrieren<br />
uns auf vier Beiträge, deren<br />
verbindende Klammer lauten könnte:<br />
von religiösen Erfahrungen zu Lehrerund<br />
Schülerkompetenzen.<br />
Gabriele Otten stellt in ihrem Beitrag<br />
„Brundibár“ die im Konzentrationslager<br />
Theresienstadt aufgeführte Kinderoper<br />
vor und skizziert den religionspädagogischen<br />
Zusammenh<strong>an</strong>g<br />
mit apokalyptischen Schriften der<br />
Bibel. Die Schulbuchautorinnen Ester<br />
Dr<strong>einer</strong> und Annette Voß ermöglichen<br />
uns einen Blick in die Werkstatt eines<br />
neu entstehenden Schulbuches. Mit<br />
der „Lebensfreude“ kommt ein Religionsbuch<br />
für die Grundschule auf den<br />
Markt, das konsequent die Kompetenzorientierung<br />
<strong>des</strong> Lehrpl<strong>an</strong>s umsetzen<br />
will.<br />
Die beiden weiteren Beiträge nehmen<br />
die Zeit <strong>des</strong> Advents und <strong>des</strong> Jahreswechsels<br />
in den Blick. Es gibt in diesen<br />
Tagen kaum einen Beitrag über<br />
den Advent, in dem nicht der Verlust<br />
der Stille und der Einkehr beklagt und<br />
das sich verbreitende Gefühl der Hektik<br />
bedauert wird. So viel ist noch bis<br />
Weihnachten in Schule und Familie<br />
zu erledigen. Wie es auch <strong>an</strong>ders laufen<br />
k<strong>an</strong>n, beschreibt Lioba Kolbe mit<br />
vielen praktischen Beispielen in ihrem<br />
Beitrag „Die Stille nährt“. Gerhard<br />
Krombusch schließlich nimmt die Zeit<br />
<strong>des</strong> Jahreswechsels in den Blick und<br />
erinnert mit <strong>einer</strong> Betrachtung über<br />
das englische Traditionsstück „Auld<br />
l<strong>an</strong>g syne“ und seine deutsche Übersetzung<br />
<strong>an</strong> das Abschiednehmen<br />
und die Hoffnung auf ein Wiedersehen:<br />
„Der Himmel wölbt sich übers<br />
L<strong>an</strong>d, ade, auf Wiederseh'n. Wir ruhen<br />
all' in Gottes H<strong>an</strong>d, lebt wohl, auf<br />
Wiederseh'n.“ Vielleicht eignen sich<br />
dieses Lied und seine Ged<strong>an</strong>ken für<br />
die Unterrichtsgestaltung gerade unmittelbar<br />
vor dem Beginn der Weihnachtsferien.<br />
Bisher haben wir die Schulinformationen<br />
und den Fortbildungskalender <strong>an</strong><br />
alle vers<strong>an</strong>d, die in Schule und Gemeinde<br />
Ver<strong>an</strong>twortung tragen für den<br />
Religionsunterricht. Wir <strong>sind</strong> uns aber<br />
nicht sicher, inwieweit auch diejenigen<br />
noch einen Bezug wünschen, die<br />
bereits im Ruhest<strong>an</strong>d <strong>sind</strong>. Außerdem<br />
wollen wir kostenbewusst die Druckauflage<br />
optimieren. Wir schlagen Ihnen<br />
daher folgen<strong>des</strong> Verfahren vor:<br />
<strong>Wenn</strong> <strong>Sie</strong> dem Jahrg<strong>an</strong>g 1945 <strong>an</strong>gehören<br />
oder älter <strong>sind</strong>, bitten wir<br />
um eine kurze Mitteilung, dass <strong>Sie</strong><br />
weiter hin am Bezug von Schulinformationen<br />
und Fortbildungskalender<br />
<strong>interessiert</strong> <strong>sind</strong>. Alle Details finden<br />
<strong>Sie</strong> auf Seite 31, der vorletzten Seite<br />
<strong>des</strong> Heftumschlags.<br />
<strong>Wenn</strong> das Heft auf Ihrem Schreibtisch<br />
liegt, wird sich der Advent seinem<br />
Ende zuneigen und den Blick auf<br />
Weihnachten freigeben. Ich wünsche<br />
Ihnen daher – auch im Namen aller<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der<br />
Hauptabteilung Schule und Erziehung<br />
– ein Gesegnetes Weihnachtsfest<br />
und Gottes Segen für das kommende<br />
Jahr.<br />
Mit den besten Wünschen und Grüßen<br />
<strong>an</strong> <strong>Sie</strong> und Ihre Familien<br />
Ihr<br />
Msgr. Joachim Göbel, Domkapitular<br />
Leiter der Hauptabteilung Schule<br />
und Erziehung<br />
Zum Titelbild:<br />
Das Titelbild zeigt die Grabeskirche in Jerusalem, Renovierung der Kuppel im „Katholikon“.<br />
Foto von Alex<strong>an</strong>der Schmidt, 1998.
4 Themenschwerpunkt 5<br />
„Wichtiger als ein Stück Brot“<br />
Über die subversive Kraft von Kunst und Literatur am Beispiel der Kinderoper Brundibár<br />
Apokalyptisches Denken als Ausdruck<br />
von Zukunfts<strong>an</strong>gst und Zukunftshoffnung<br />
zur Zeit Jesu und in<br />
der Gegenwart ist ein obligatorisches<br />
Thema für den katholischen Religionsunterricht<br />
in der gymnasialen<br />
Oberstufe. Aufgrund eines „apokalyptischen<br />
Booms“ bspw. in Film,<br />
Musik und Computerspielen werden<br />
Schülerinnen und Schüler recht<br />
schnell einen Zug<strong>an</strong>g zu diesem<br />
Thema bekommen. <strong>Sie</strong> werden entdecken,<br />
dass biblische Apokalyptik<br />
– im Gegensatz zu modernen Endzeitszenarien<br />
– die Hoffnung auf eine<br />
Die Autorin erzählt vom Schicksal der 13-jährigen<br />
Jüdin Clara, die in Brundibár 1943 eine Hauptrolle<br />
erhält.<br />
Literaturhinweise<br />
von Gott herbeigeführte Wende in<br />
heillosen Krisenzeiten zum Ausdruck<br />
bringt.<br />
Im Rahmen <strong>einer</strong> intensiven Erschließung<br />
ausgewählter Stellen <strong>des</strong> Buches<br />
D<strong>an</strong>iel haben meine Schülerinnen<br />
und Schüler eines Grundkurses<br />
in der Jahrg<strong>an</strong>gsstufe 12 verschiedene<br />
Aspekte und Aussagen dieser<br />
apokalyptischen Schrift erschlossen:<br />
die Frage der Datierung, die zeitliche<br />
Strukturierung, die Deutung der bildlichen,<br />
verklausulierten Rede und ihre<br />
Bedeutung, die Zusage bzw. „Enthüllung“,<br />
Gott werde am unmittelbar<br />
bevorstehenden Tiefpunkt der<br />
Geschichte das Unheil zum Guten<br />
wenden.<br />
Barbara Leicht (Hrsg.): Grundkurs Altes Testament. Bd.2., Stuttgart: Kath. Bibelwerk, 2003. Hier vor allem 7. Kursteil.<br />
Kathy Kacer: „Die Kinder aus Theresienstadt“. Ravensburger Buchverlag, 2006<br />
Gabriele Otten<br />
<strong>Sie</strong> arbeiteten dabei heraus, dass<br />
apokalyptische Texte (wie das<br />
Buch D<strong>an</strong>iel) auf die Fragen und<br />
Nöte der Menschen in ihrer jeweiligen<br />
Zeit <strong>an</strong>tworten, wie z. B.:<br />
Ist alles chaotisch? Gibt es keine<br />
Ordnung mehr? <strong>Sie</strong>gt das Böse<br />
(über uns)? Wie l<strong>an</strong>ge noch müssen<br />
wir dies alles ertragen? Wie<br />
können wir <strong>an</strong>gesichts von Verfolgung<br />
offen reden? Diese Fragen<br />
konnten sie <strong>an</strong>h<strong>an</strong>d der Auszüge<br />
aus dem Buch D<strong>an</strong>iel problemlos<br />
be<strong>an</strong>tworten und nachvollziehen.<br />
Barbara Leicht (s. Literaturhinweis)<br />
nennt als weiteren Aspekt<br />
aber auch, dass apokalyptische<br />
Literatur auf „Das Gefühl, allem<br />
hilflos ausgeliefert zu sein“ <strong>an</strong>twortet<br />
– und genau dies sorgte<br />
für Diskussionsstoff. Meine<br />
Schülerinnen und Schüler hatten<br />
Probleme, eine solche Wirkung<br />
bzw. Wirksamkeit nachzuvollziehen:<br />
Inwiefern <strong>an</strong>twortet Literatur auf dieses<br />
Gefühl, wenn sich doch objektiv<br />
nichts <strong>an</strong> der Notlage der Leser oder<br />
Hörer ändert?<br />
Um den jungen Menschen eine Ahnung<br />
von <strong>einer</strong> solchen Bedeutsamkeit<br />
und Wirkung zu vermitteln, habe<br />
ich mich entschlossen, dies in einem<br />
kurzen unterrichtlichen Exkurs <strong>an</strong>h<strong>an</strong>d<br />
der Kinderoper Brundibár zu<br />
thematisieren – zufällig war ich auf<br />
das Buch „Die Kinder aus Theresienstadt“<br />
von Kathy Kacer und Yvonne<br />
Herg<strong>an</strong>e (Ravensburger Buchverlag)<br />
gestoßen, das neben dem Schicksal<br />
der Protagonistin Clara und ihrer<br />
Freunde und Familie in Theresienstadt<br />
gleichzeitig die Entstehungs- und Aufführungsgeschichte<br />
der Kinderoper<br />
„Brundibár“ erzählt. Das Buch enthält<br />
darüber hinaus Zeichnungen vom Lagerleben<br />
und -leiden von Helga Weissova,<br />
die als Zwölfjährige selbst in<br />
Theresienstadt inhaftiert war.<br />
Brundibár – Die Oper der<br />
Kinder von Theresienstadt<br />
„Auf der Straße pfiff m<strong>an</strong>, und ich<br />
wurde d<strong>an</strong>n einfach nur Aninka gen<strong>an</strong>nt.<br />
Ich s<strong>an</strong>g es gern und singe es<br />
immer noch gern. Es war eine Doppelwelt.<br />
Plötzlich war es da, und es<br />
gab Milch, Eis, Katzen, Hunde, eben<br />
alles, was es sonst nicht gab. Angst<br />
vor dem Ungewissen hatte ich immer,<br />
aber wenn m<strong>an</strong> auf der Bühne st<strong>an</strong>d,<br />
konnte m<strong>an</strong> das abhaken und war in<br />
<strong>einer</strong> g<strong>an</strong>z <strong>an</strong>deren Welt“, sagte Greta<br />
Klingsberg. <strong>Sie</strong> verkörperte 1943 und<br />
Brundibár – Eine Oper für Kinder. Aufgeführt vom Collegium Iuvenum Stuttgart (Audio-CD). Enthält neben <strong>einer</strong> Gesamtaufnahme der Oper<br />
auch das Hörspielfeature von H<strong>an</strong>nelore Wonschick mit Interviewauszügen. Weitere Informationen dazu bietet:<br />
http://www.collegium-iuvenum.de/?Diskographie:Brundibar<br />
1944 mehr als 50 Mal die Aninka, die<br />
weibliche Hauptrolle der Kinderoper.<br />
1938 komponierte der jüdischtschechische<br />
Komponist H<strong>an</strong>s Krása<br />
(1899–1944) die Kinderoper Brundibár<br />
(zu deutsch: „Die Hummel“,<br />
„Der Brummer“) zu einem Text seines<br />
Freun<strong>des</strong> Adolf Hoffmeister für<br />
einen Wettbewerb <strong>des</strong> Ministeriums<br />
für Schulwesen und Volksbildung in<br />
Prag, der wegen der Besetzung der<br />
Tschechoslowakei durch nationalsozialistische<br />
Truppen nicht mehr zur<br />
Auswertung gel<strong>an</strong>gte. Eine einzige,<br />
im Geheimen gepl<strong>an</strong>te Aufführung<br />
gab es d<strong>an</strong>n doch: Die Kinderoper<br />
wurde 1941 im jüdischen Kinderheim<br />
in Prag uraufgeführt. Wenig später<br />
wurden die jüdischen Bürger Prags<br />
wie Millionen <strong>an</strong>derer Juden auch in<br />
Konzentrationslager verschleppt. So<br />
wurde auch H<strong>an</strong>s Krása am 10. August<br />
1942 ins Konzentrationslager<br />
Theresienstadt bei Prag deportiert.<br />
Dort traf er die meisten Darsteller und<br />
Musiker aus dem Waisenhaus wieder.<br />
H<strong>an</strong>s Krása schrieb im KZ die Partitur<br />
erneut nieder, da er sie nicht hatte<br />
mitnehmen können, und passte sie<br />
den Besetzungsmöglichkeiten <strong>des</strong><br />
Lagers <strong>an</strong>. Brundibár wurde über 55<br />
Mal aufgeführt. Die Rollen mussten<br />
immer wieder neu besetzt werden,<br />
da viele der Darsteller in Vernichtungslager<br />
deportiert wurden. Krása<br />
musste im Folgenden miterleben, wie<br />
die Nazis seine Oper für ihre Zwecke<br />
missbrauchten. Im Propag<strong>an</strong>dafilm<br />
„Theresienstadt – Der Führer schenkt<br />
den Juden eine Stadt“ wird auch ein<br />
Ausschnitt <strong>einer</strong> Opernaufführung<br />
gezeigt. Vor <strong>einer</strong> Delegation <strong>des</strong> Internationalen<br />
Roten Kreuzes wurde<br />
Brundibár zum letzten Mal offiziell<br />
in Theresienstadt aufgeführt – damit<br />
versuchten die Nazis der Weltöffentlichkeit<br />
vorzutäuschen, wie normal<br />
und glücklich die Deportierten lebten.<br />
Nach dem Besuch dieser Delegation<br />
wurde H<strong>an</strong>s Krása im Oktober 1944<br />
zusammen mit <strong>an</strong>deren Opernmitgliedern<br />
in einen Eisenbahnwaggon<br />
mit Ziel Auschwitz verladen, wo er<br />
und die meisten <strong>an</strong>deren ermordet<br />
wurden.<br />
Die Geschichte von Brundibár<br />
Die H<strong>an</strong>dlung von Brundibár ist eine<br />
einfache Geschichte über Gut und<br />
Böse: Die mittellosen Geschwister<br />
Aninka und Pepicek haben Sorgen:<br />
Ihr Vater ist tot und ihre Mutter kr<strong>an</strong>k.<br />
Frische Milch würde ihr helfen, sagt<br />
der Arzt. So gehen die beiden Geschwister<br />
auf den Markt, um Milch zu<br />
holen – doch ohne Geld bekommen<br />
sie nichts. Da sehen Aninka und Pepicek<br />
den Leierkastenm<strong>an</strong>n Brundibár.<br />
Mit s<strong>einer</strong> Musik zieht er die Erwachsenen<br />
scharenweise in seinen B<strong>an</strong>n.<br />
<strong>Sie</strong> singen, t<strong>an</strong>zen und werfen ihm<br />
viele Münzen zu. Da Aninka und Pepicek<br />
sehen, dass m<strong>an</strong> mit Musik Geld<br />
verdienen k<strong>an</strong>n, beschließen sie, es<br />
auf ihre Weise zu versuchen. <strong>Sie</strong> singen<br />
ein Lied, um die Aufmerksamkeit<br />
der Erwachsenen auf sich zu ziehen.<br />
Aber niem<strong>an</strong>d bemerkt sie, denn ihre<br />
Stimmen <strong>sind</strong> zu schwach – außerdem<br />
vertreibt der böse Brundibár sie<br />
kurzerh<strong>an</strong>d, da er lästige Konkurrenz<br />
nicht dulden will.<br />
Die Nacht bricht <strong>an</strong>, als ein Hund, eine<br />
Katze und ein Spatz <strong>an</strong>kommen und<br />
die traurigen Kinder trösten und versprechen,<br />
ihnen zu helfen. Gemeinsam<br />
kommen sie zu dem Schluss:<br />
<strong>Wenn</strong> viele Kinder gegen Brundibár<br />
<strong>an</strong>treten, könnten sie ihn besiegen.<br />
Am nächsten Tag rufen die Tiere alle<br />
Kinder aus der Nachbarschaft zusammen.<br />
<strong>Sie</strong> verbünden sich gegen<br />
Brundibár, der vergebens versucht,<br />
dem Singen der Kinder ein Ende zu<br />
machen. Endlich wenden sich ihnen<br />
auch die Erwachsenen zu und zeigen<br />
sich großzügig. Aninka und Pepicek<br />
können nun mit ihren Liedern<br />
Geld verdienen, um ihrer Mutter die<br />
benötigte Milch zu kaufen. Der unbarmherzige<br />
Leierkastenm<strong>an</strong>n jedoch<br />
schleicht sich her<strong>an</strong> und stiehlt<br />
ihnen das Geld. Aber alle Kinder und<br />
die Tiere nehmen die Verfolgung auf<br />
und besiegen ihn schließlich. Endgültig<br />
wird der böse Brundibár aus<br />
der Stadt gejagt – die Oper endet mit<br />
einem Lied auf Freundschaft und Zusammenhalt:<br />
„Ihr müsst auf Freundschaft bau´n,<br />
den Weg gemeinsam geh´n,<br />
auf eure Kraft vertrau´n<br />
und zuein<strong>an</strong>dersteh‘n.<br />
D<strong>an</strong>n wird m<strong>an</strong> auf euch schau´n<br />
und wird euch klug nennen,<br />
d<strong>an</strong>n k<strong>an</strong>n euch nichts trennen.<br />
Ihr seht ja, wie es war,<br />
wir schlugen Brundibár,<br />
uns k<strong>an</strong>n m<strong>an</strong> nicht trennen, …<br />
Freundschaft alle Zeit<br />
hilft euch in jedem Streit<br />
und schafft Gerechtigkeit.<br />
Nehmt euch bei der H<strong>an</strong>d<br />
und knüpft das Freundschaftsb<strong>an</strong>d!“<br />
„… da wir also die Kunst<br />
gebraucht haben so wie Brot<br />
oder noch mehr …“ – Die Geschichte<br />
hinter der Geschichte<br />
von Brundibár<br />
Für eine Produktion von SWR und<br />
ORF (1998) beg<strong>an</strong>n die Hörfunkautorin<br />
H<strong>an</strong>nelore Wonschick „der Geschichte<br />
hinter der Geschichte von<br />
Brundibár nachzuspüren“ und suchte<br />
das Gespräch mit Überlebenden von<br />
Auschwitz und Theresienstadt. <strong>Sie</strong><br />
schildert, wie Leopold Lowy (USA)<br />
in traurigem Ton, stockend, ihre Fragen<br />
zu Theresienstadt be<strong>an</strong>twortete,<br />
vom Grauen und seinen Alpträumen<br />
erzählte, die ihn bis heute verfolgten,<br />
und wie sich sein Tonfall veränderte,<br />
als sie ihn auf Brundibár <strong>an</strong>sprach:<br />
„Da leuchteten seine Augen auf, seine<br />
Stimme wechselte unvermittelt<br />
die Tonlage und er sagte, fast heiter:<br />
„Brundibár! Das war ein Lichtblick für<br />
die Kinder, sogar für die Erwachsenen,<br />
das war enorm!“ Diese Reaktion<br />
auf Brundibár, diesen warmen, begeisterten<br />
Tonfall, konnte sie in ihren<br />
Interviews immer wieder finden:<br />
„Brundibár hat den Kindern das Vertrauen<br />
gegeben. Die Welt k<strong>an</strong>n auch<br />
schön sein … Die Welt unter Hitler<br />
war fürchterlich schwer. Aber die Welt<br />
k<strong>an</strong>n schön sein. <strong>Wenn</strong> die Kinder auf<br />
dem Dachboden Brundibár gespielt<br />
haben, war das Leben für sie schön.“<br />
„Brundibár hat uns ein biss-<br />
Dieter Bauer; in: NSK-AT: Das Buch D<strong>an</strong>iel, 61. entnommen aus: Barbara Leicht (Hrsg.): a. a. O. 7. Kursteil, S. 11.)
6 Themenschwerpunkt 7<br />
chen geholfen, in eine <strong>an</strong>dere Welt<br />
zu kommen, die schlechte Realität zu<br />
vergessen, für eine Weile zu vergessen,<br />
dass wir Hunger hatten, dass wir<br />
jeden Tag zum Tr<strong>an</strong>sport weggerufen<br />
werden konnten, dass wir nicht frei<br />
waren, dass wir lebten in einem engen,<br />
nicht sehr hygienischen Raum,<br />
dass wir auch ohne Eltern leben<br />
mussten usw. …“<br />
„Brundibár … zeigte den Kindern:<br />
m<strong>an</strong> k<strong>an</strong>n auch unter allerschwersten<br />
Bedingungen sehr viel erreichen,<br />
wenn m<strong>an</strong> bereit ist, Arbeit zu investieren,<br />
wenn m<strong>an</strong> bereit ist, sich<br />
zu konzentrieren, und wenn m<strong>an</strong> fähig<br />
ist, <strong>an</strong> etwas <strong>an</strong>deres als <strong>an</strong> den<br />
nächsten Bissen Brot zu denken. Und<br />
Brundibár – einfach durch die Macht<br />
und Genialität dieser Musik – hat ja<br />
aufrichtend gewirkt …“<br />
„Das war der Tempel, das war die<br />
Kirche, das war der Gott … m<strong>an</strong> war<br />
näher dem Gott, durch die Kunst …“<br />
„Die künstlerischen Aktivitäten verschiedener<br />
Art haben doch den Leuten<br />
den Hunger und die schrecklichen<br />
Kr<strong>an</strong>kheiten irgendwie paralysiert sozusagen<br />
…So war die g<strong>an</strong>ze Sphäre<br />
der künstlerischen Aktivitäten so<br />
groß, da die Häftlinge in dem Ghetto<br />
also die Kunst gebraucht haben so<br />
wie Brot, oder noch mehr …“<br />
„… und plötzlich hat g<strong>an</strong>z Theresienstadt<br />
die Hymne [= das Finale]<br />
gesungen, es wurde mit so <strong>einer</strong> Inbrunst<br />
gesungen, besonders weil die<br />
Lieder ja eine Bedeutung für uns hatten<br />
… der <strong>Sie</strong>g <strong>des</strong> Guten über das<br />
Böse und so weiter … das waren ja<br />
unsere Hoffnungen … wir konnten<br />
siegen, wir konnten kämpfen gegen<br />
den schlechten Brundibár, für uns war<br />
das wie Hitler ein schlechter Mensch,<br />
aber für uns hat das große Bedeutung<br />
gehabt. In unseren Vorstellungen haben<br />
wir auch den Hitler besiegt und<br />
waren immer glücklich, wenn wir am<br />
Ende singen konnten, dass wir den<br />
Brundibár besiegt haben.“<br />
Umsetzung im Unterricht –<br />
ein Exkurs<br />
Nachdem die vor<strong>an</strong>geg<strong>an</strong>gene Stunde<br />
mit der Diskussion über die Wirksamkeit<br />
apokalyptischer Literatur auf<br />
das „Gefühl, allem hilflos ausgeliefert<br />
zu sein“ bzw. mit der Bestreitung dieser<br />
Wirksamkeit durch die Schülerinnen<br />
und Schüler geendet hatte, beschloss<br />
ich, sie sowohl mit der Oper<br />
Brundibár <strong>an</strong> sich als auch mit der<br />
„Geschichte hinter der Geschichte“<br />
zu konfrontieren, und sagte ihnen, ich<br />
wollte diese Frage der Wirksamkeit<br />
<strong>an</strong>h<strong>an</strong>d <strong>einer</strong> Kinderoper zum Thema<br />
der Stunde machen.<br />
Zunächst führte ich die Schülerinnen<br />
und Schüler kurz in den Inhalt und<br />
die Musik der Oper ein. Dazu las ich<br />
ihnen die Geschichte von Brundibár<br />
vor, ergänzt durch Musikeinspielungen<br />
(Prolog 1. Akt (1), „Jetzt, liebe<br />
Leute aufgepasst“ (2), Finale <strong>des</strong> 1.<br />
Aktes (8), Finale (16) – diese Auswahl<br />
k<strong>an</strong>n natürlich noch ergänzt werden,<br />
bspw. durch das Lied Brundibárs (6)<br />
und das Wiegenlied (15). So bekamen<br />
die Schülerinnen und Schüler<br />
einen Eindruck von Inhalt und Musik.<br />
Ihre Ged<strong>an</strong>ken und Assoziationen bat<br />
ich sie auf großen Blättern zu notieren,<br />
die sie <strong>an</strong>schließend vorlasen<br />
– nicht kommentierten – und um ein<br />
Plakat mit dem Titel „Brundibár“ <strong>an</strong>ordneten.<br />
Zu lesen war bspw: „St<strong>an</strong>dardmoral<br />
für Kinder: alle müssen<br />
zusammenhalten“ – „Was m<strong>an</strong> immer<br />
schon kennt: das Gute siegt über das<br />
Böse“ – „schlichte Geschichte mit<br />
einfacher Musik“ – „Märchen“ – „wenig<br />
<strong>an</strong>spruchsvoll und einfallsreich“.<br />
Gestützt auf Bilder (Buchtitel „Die<br />
Kinder von Theresienstadt“, H<strong>an</strong>s<br />
Krása, Theresienstadt, Titel der Erstausgabe<br />
von Brundibár, Deportationstafel<br />
von H<strong>an</strong>s Krása) informierte<br />
ich die Schülerinnen und Schüler<br />
in einem nächsten Schritt über den<br />
Komponisten, die Geschichte der<br />
Kinderoper, über das Konzentrationslager<br />
Theresienstadt, die Aufführungen<br />
von Brundibár dort sowie über<br />
die Entstehung <strong>des</strong> Propag<strong>an</strong>dafilms<br />
„Der Führer schenkt den Juden eine<br />
Stadt“. Dabei hatten sie Gelegenheit,<br />
eigenes Vorwissen zu Theresienstadt<br />
einzubringen. Die wichtigsten Begriffe<br />
und Namen schrieb ich dabei<br />
groß auf und ordnete diese Begriffe,<br />
um die zuvor notierten Eindrücke der<br />
Schülerinnen und Schüler herum <strong>an</strong>.<br />
<strong>Wenn</strong> m<strong>an</strong> diese Informationsphase<br />
weniger knapp gestalten möchte,<br />
bietet es sich auch <strong>an</strong>, ergänzend<br />
Auszüge aus dem Buch „Die Kinder<br />
von Theresienstadt“ vorzulesen.<br />
D<strong>an</strong>n bat ich die Gruppe, sich die<br />
Auszüge der Oper – im Wissen um<br />
ihre Geschichte – erneut <strong>an</strong>zuhören<br />
und abermals die Eindrücke aufzuschreiben.<br />
Schon beim erneuten<br />
Hören war deutlich zu spüren, wie<br />
die Atmosphäre sich veränderte, wie<br />
die Schülerinnen und Schüler eine<br />
veränderte Haltung, einen <strong>an</strong>deren<br />
Gesichtsausdruck <strong>an</strong>nahmen. Dies<br />
schlug sich auch in ihren Äußerungen<br />
nieder, die zum Ausdruck brachten,<br />
dass sie die Kinder von Theresienstadt<br />
im Blick hatten und überlegten,<br />
was diese Oper für die Kinder<br />
bedeutet haben könnte: „Brundibár<br />
zeigt eine bessere Welt“ – „<strong>Wenn</strong> die<br />
Kinder über Brundibár siegen, siegen<br />
sie damit über Hitler“ – „<strong>Wenn</strong><br />
m<strong>an</strong> sich auf Gemeinschaft verlassen<br />
k<strong>an</strong>n, übersteht m<strong>an</strong> auch die grauenvollsten<br />
Dinge besser“ – „Es wird<br />
deutlich, wie wichtig Perspektiven für<br />
eine bessere Welt <strong>sind</strong>“ – die Kenntnis<br />
<strong>des</strong> Kontextes veränderte den<br />
Blick auf die vermeintlich einfache<br />
und schlichte Geschichte vom <strong>Sie</strong>g<br />
über Brundibár komplett, wie eine<br />
Schülerin spont<strong>an</strong> artikulierte: „<strong>Wenn</strong><br />
m<strong>an</strong> weiß, unter welchen Bedingungen<br />
Brundibár aufgeführt wurde, hört<br />
m<strong>an</strong> die Oper g<strong>an</strong>z <strong>an</strong>ders!“<br />
Hier regte ich – mit dem Hinweis auf<br />
die dokumentierten und durch Informationen<br />
zum „Sitz im Leben“ veränderten<br />
Eindrücke der Schülerinnen<br />
und Schüler zu Brundibár – die<br />
Diskussion über die Wirksamkeit<br />
von Literatur wieder <strong>an</strong>. Natürlich ist<br />
Brundibár kein apokalyptischer Text,<br />
aber die Oper zeigt, wie Texte neue<br />
Perspektiven eröffnen, den Blick auf<br />
die Wirklichkeit verändern, sie erträglicher<br />
machen können, weil m<strong>an</strong> weiß<br />
bzw. erfährt, dass es noch etwas <strong>an</strong>deres,<br />
etwas besseres gibt.<br />
Vertieft wurde dieser Aspekt durch<br />
das Anhören eines Auszugs aus dem<br />
o. g. Feature von H<strong>an</strong>nelore Wonschick,<br />
in dem Überlebende von Theresienstadt<br />
sich zu Brundibár äußern.<br />
Nach <strong>einer</strong> kurzen Einführung hörten<br />
sich die Schülerinnen und Schüler<br />
die o. a. Aussagen zur Bedeutung<br />
Brundibárs <strong>an</strong> und waren sehr beeindruckt:<br />
„Ich hätte nie gedacht, dass<br />
eine Erzählung von <strong>einer</strong> besseren,<br />
gerechten Welt im KZ wichtiger gewesen<br />
sein könnte als ein Stück Brot!“<br />
Wer diesen Ged<strong>an</strong>ken der Wirksamkeit<br />
weiter vertiefen möchte, sei<br />
verwiesen auf einen Text von Dieter<br />
Bauer, mit dem ich gute Erfahrungen<br />
im Unterricht gemacht habe: „ … In<br />
<strong>einer</strong> Welt, die suggeriert, es gäbe<br />
nur zwei Alternativen: Unterwerfung<br />
oder Tod, gibt dieser ‚dritte St<strong>an</strong>dpunkt‘<br />
– der Blick ‚hinter die Kulissen‘<br />
Lebensfreude im Religionsunterricht<br />
Auf dem Weg zum kompetenzorientierten<br />
Religionsunterricht begegnet<br />
uns die Lebensfreude – in Form<br />
eines neuen Unterrichtswerks für die<br />
Schuleing<strong>an</strong>gsphase der Grundschule.<br />
Die Lebensfreude ist in biblischchristlicher<br />
Tradition eine Gabe Gottes<br />
(vgl. Psalm 4,8). In ihr zeigt sich<br />
das Ja Gottes zu uns Menschen. Der<br />
Mensch ist eingeladen, diese Gabe<br />
<strong>an</strong>zunehmen und zu gestalten. Von<br />
dieser gelebten Freude gehen gemeinschaftsstiftende<br />
Impulse aus,<br />
die wiederum Freude freisetzen können.<br />
In diesen Kreislauf der Lebensfreude<br />
sollen die Schülerinnen und<br />
Schüler eingeführt und einbezogen<br />
werden.<br />
Mit Hilfe von Ausschnitten aus dem<br />
Kapitel „Weihnachten – Jesus wird<br />
geboren“ stellen die Autorinnen ausschnittsweise<br />
ein Schulbuch vor, das<br />
voraussichtlich Mitte 2011 im Schöningh<br />
Verlag erscheinen wird.<br />
Das neue Lehrwerk leistet einen wesentlichen<br />
Beitrag zur Umsetzung<br />
<strong>des</strong> Lehrpl<strong>an</strong>s katholische Religionslehre<br />
für die Grundschule in Nordrhein-Westfalen<br />
vom August 2008<br />
und fördert die Kinder stringent im<br />
Erwerb der vom Lehrpl<strong>an</strong> geforderten<br />
Kompetenzen.<br />
Die Kinder werden befähigt, die religiöse<br />
Dimension <strong>des</strong> Alltags wahrzunehmen<br />
und ermutigt, <strong>an</strong> der<br />
Gestaltung <strong>des</strong> religiösen Lebens teilzunehmen.<br />
Dabei werden sie in der<br />
religiösen Ausdrucksfähigkeit und im<br />
Umg<strong>an</strong>g mit der biblisch-christlichen<br />
Bildsprache gefördert.<br />
Das Lehrwerk bietet grundlegende<br />
Hilfen für die Arbeit in der Praxis und<br />
unterstützt vor allem die Lehrkräfte in<br />
ihrer unterrichtlichen Pl<strong>an</strong>ungsarbeit.<br />
Die Arbeit mit dem Schülerbuch wird<br />
durch das gleichzeitig erscheinende<br />
Lehrerh<strong>an</strong>dbuch ergänzt. Das vorliegende<br />
Schulbuch ist jahrg<strong>an</strong>gsüberoder<br />
die Schau der ‚eigentlichen‘<br />
Zusammenhänge – die Möglichkeit,<br />
diese konkreten Lebensumstände<br />
zu relativieren und dadurch wieder<br />
H<strong>an</strong>dlungsspielraum zu bekommen.<br />
Die Sicht, dass diese Welt ‚nicht alles<br />
ist‘, ja, dass sie v. a. nicht ‚das letzte<br />
Wort‘ hat, k<strong>an</strong>n trösten und motivieren,<br />
sie zu ändern …. Insofern ist diese<br />
Weltsicht der Apokalyptiker nicht<br />
passiv. Es stimmt: <strong>Sie</strong> erwarten sich<br />
nichts von militärischem Widerst<strong>an</strong>d<br />
… <strong>Sie</strong> haben allerdings etwas <strong>an</strong>deres<br />
geleistet: <strong>Sie</strong> haben die ‚eigentlichen<br />
Zusammenhänge‘ der Weltgeschichte<br />
durchschaut und entlarvt,<br />
sie haben Unrecht und Gewalt beim<br />
Namen gen<strong>an</strong>nt und den Opfern eine<br />
Sprache gegeben. Ihre Sichtweise<br />
hat vielen geholfen, ihrem Leben<br />
einen Sinn zu geben, die Hoffnung<br />
nicht fahren zu lassen. In <strong>einer</strong> Welt<br />
der Unterdrückung ist das subversiv,<br />
weil Menschen, die das System<br />
durchschauen, <strong>an</strong>dere werden: <strong>Sie</strong><br />
lassen sich nicht mehr alles gefallen,<br />
sie bestreiten einem Unrechtssystem<br />
jede Berechtigung, ihr neuer St<strong>an</strong>dpunkt<br />
macht sie frei – selbst in <strong>einer</strong><br />
Welt der Unfreiheit…“<br />
e<br />
Anschrift der Autorin:<br />
Gabriele Otten<br />
Bettina-von-Arnim-Str. 15<br />
48268 Greven<br />
GNJ.Otten@vr-web.de<br />
Esther Dr<strong>einer</strong> und Annette Voß<br />
greifend für die Schuleing<strong>an</strong>gsphase<br />
konzipiert. Gleichzeitig bietet das<br />
Lehrerh<strong>an</strong>dbuch zu jedem Kapitel<br />
Hinweise zu jahrg<strong>an</strong>gsbezogenem<br />
Arbeiten. Zu jedem Kapitel werden<br />
eine Vernetzung und ein Arbeitspl<strong>an</strong><br />
<strong>an</strong>geboten, die im Schulbuch konsequent<br />
umgesetzt werden. Außerdem<br />
<strong>sind</strong> im Lehrerh<strong>an</strong>dbuch zu finden:<br />
Theologische Erläuterungen, didaktische<br />
Kommentare, Hinweise zu unterrichtspraktischen<br />
Umsetzungen,<br />
Kopiervorlagen, Erzählvorschläge,<br />
Lieder, Bilder, … Des Weiteren unterstützt<br />
das Lehrerh<strong>an</strong>dbuch die Lehrkraft<br />
bei der Leistungsfeststellung:<br />
Zu jedem Kapitel wird ein kompetenzorientierter<br />
Beobachtungsbogen<br />
für die Lehrperson geboten und die<br />
Kinder werden durch einen Selbsteinschätzungsbogen<br />
in die Beobachtung<br />
der eigenen Lernprozesse<br />
mit einbezogen.<br />
Lebensfreude. Arbeitsbuch Religion. Klassen 1 und 2. Hrsg. von Esther Dr<strong>einer</strong>, Herm<strong>an</strong>n-Josef Perrar, Annette Zitzelsberger. Paderborn:<br />
Schöningh Verlag 2011, 145 S., ISBN 978-3-14-053550-2
8 Themenschwerpunkt 9<br />
Der rote Faden Lebensfreude zieht<br />
sich durch alle Kapitel <strong>des</strong> Schulbuches.<br />
Das „Sich – Freuen“ findet in<br />
B<strong>an</strong>d 1/2 seinen Ausdruck<br />
• in gelungenem, gelingendem Leben<br />
(z. B. Kapitel „Achtsam sein“)<br />
• in erfülltem Leben<br />
(z. B. Kapitel „Heilige“),<br />
• in ge- und beschenktem Leben<br />
(z. B. Kapitel „Schöpfung“, „Mitein<strong>an</strong>der<br />
unterwegs – Tobias und<br />
Rafael“)<br />
• im Bewusstsein, sein Leben als gesegnet<br />
zu verstehen und zu bekennen<br />
(z. B. Kapitel „Weihnachten“,<br />
„Ostern“, „Taufe“).<br />
Allen 16 Kapiteln <strong>des</strong> Schulbuchs<br />
liegt ein korrelativer Ansatz zugrunde.<br />
Biblische Bezüge werden in keinem<br />
Kapitel außer Acht gelassen.<br />
Das Schulbuch ist als „Arbeitsbuch“<br />
konzipiert: Jede Doppelseite bietet<br />
Aufgaben oder Impulse: Das selbstständige<br />
Lernen wird insbesondere<br />
durch eine umfassende Lernaufgabe<br />
in jedem Kapitel gefördert. Eine weitere<br />
Besonderheit <strong>sind</strong> die extra für<br />
das Schulbuch gestalteten Bilder von<br />
Hiltrud Breuer, die für viele Geschichten<br />
Deutungshilfen <strong>an</strong>bieten.<br />
sich konsequent <strong>an</strong> den Kompetenzerwartungen<br />
<strong>des</strong> Lehrpl<strong>an</strong>s für katholische<br />
Religionslehre NRW von 2008.<br />
Im Mittelpunkt <strong>des</strong> Kapitels stehen<br />
Auszüge aus den Kindheitsgeschichten<br />
der Ev<strong>an</strong>gelisten Lukas und Matthäus,<br />
die unter den zentralen Bildern<br />
und Symbolen „Krippe“, „Licht“ und<br />
„Stern“ erzählt werden.<br />
Im Schulbuch wird zunächst bei den<br />
Erfahrungen der Kinder in der Vorweihnachtszeit<br />
<strong>an</strong>gesetzt. Durch<br />
christliche Bräuche können Kinder<br />
verschiedene sinnenhafte Erfahrungen<br />
machen, die ihnen Zugänge zur<br />
Advents- und Weihnachtszeit eröffnen<br />
können.<br />
Die beiden Doppelseiten sprechen<br />
mit dem Bild von Hiltrud Breuer und<br />
dem Text von der Verkündigung <strong>des</strong><br />
l<strong>an</strong>ge erwarteten Retters (Abb. 1).<br />
Durch die Krippendarstellung von<br />
Honthorst auf der nächsten Doppelseite<br />
wird sichtbar, wie in der Malerei<br />
Jesus als Lichtbringer gedeutet<br />
wurde. Auf der gegenüberliegenden<br />
Seite wird das Symbol Krippe aufgegriffen<br />
und die Bedeutung in <strong>einer</strong><br />
Lernaufgabe erschlossen (Abb. 2).<br />
Im Anschluss dar<strong>an</strong> gibt das Lehrerh<strong>an</strong>dbuch<br />
einen Auszug aus der<br />
Kindheitsgeschichte nach Matthäus<br />
wieder. Das ausgewählte Bild der<br />
Magier k<strong>an</strong>n zur Sprache bringen: Die<br />
Magier haben sich von einem Stern<br />
faszinieren lassen, sie haben sich auf<br />
den Weg gemacht und haben das örtliche<br />
Ziel (fast) erreicht. Ihr Anliegen<br />
„niederzuknien und <strong>an</strong>zubeten“ wird<br />
in der Darstellung <strong>des</strong> Kölner Dreikönigsschreins<br />
verwirklicht (Abb. 3).<br />
Mit der Sternsingeraktion (Abb. 4)<br />
wird lebendiges Brauchtum aufgegriffen<br />
und bei den Erfahrungen der<br />
Kinder <strong>an</strong>gesetzt. Gleichzeitig wird<br />
den Kindern ein Anstoß gegeben,<br />
gemäß dem Motto der Sternsinger<br />
selbst aktiv zu werden: Kinder helfen<br />
Kindern, damit Kinder leben können!<br />
Anschrift der Autorinnen:<br />
Esther Dr<strong>einer</strong><br />
Am Scherenstück 28<br />
53757 St. Augustin<br />
Annette Voß<br />
Gleuelerstr.<br />
50935 Köln<br />
Abb. 2<br />
Ein Beispiel: Das Kapitel „Weihnachten<br />
– Jesus wird geboren“ orientiert<br />
Abb. 3<br />
Abb. 1 Menschen warten auf den Retter<br />
Abb. 2 Die Krippe als Zeichen<br />
Abb. 3 <strong>Sie</strong> folgten einem hellen Stern<br />
Abb. 4 Als Sternsinger unterwegs<br />
Abb. 1<br />
Abb. 4
10 Themenschwerpunkt 11<br />
Qui-Gong-Kugeln fördern die Achtsamkeit der Schülerinnen und Schüler.<br />
„Die Stille nährt, der Lärm verbraucht“<br />
(Reinhold Schneider)<br />
Die Adventszeit ist eine besondere<br />
Zeit – auch in der Schule. Mehr Hektik,<br />
mehr Stress, mehr Gereiztheit,<br />
mehr Streit …! Und immer wieder jagt<br />
m<strong>an</strong> hinter dem her, was m<strong>an</strong> sich eigentlich<br />
für diese Zeit wünscht. Mehr<br />
Zeit für Ruhe und Besinnung, weniger<br />
Termine und die Sehnsucht nach dem<br />
„Besonderen“ in dieser dunklen Jahreszeit.<br />
Was aber ist das „Besondere“?<br />
Gibt es da mehr als nur die sentimentalen<br />
Erinnerungen aus unserer<br />
Kindheit? Ich glaube ja!<br />
Der Wunsch und der Ruf nach Entschleunigung<br />
werden immer lauter<br />
und drängender. Die Zahl der stressbedingten<br />
Kr<strong>an</strong>kheiten steigt stetig –<br />
gerade in Schule – und nicht nur bei<br />
den Lehrern, sondern auch bei den<br />
Schülern. Aber wie lautet die Antwort<br />
auf diese beängstigende Situation?<br />
Welche Hilfen – Überlebenshilfen<br />
werden uns <strong>an</strong>geboten? Beratungs-<br />
stellen <strong>sind</strong> mittlerweile hoffnungslos<br />
überlastet und überfordert; Ärzte bieten<br />
auch keine wirklichen Lösungen<br />
<strong>an</strong>. Bleibt da nur die Resignation?<br />
Lioba Kolbe<br />
Gibt es in der Bibel, dem Buch der<br />
„Menschheitsgeschichte mit Gott“<br />
vielleicht eine Antwort? Erstaunlicherweise<br />
finden wir dort auch<br />
schon „Burn-Out-Geschichten“. Das<br />
Alte Testament erzählt uns von der<br />
Müdigkeit <strong>des</strong> Elija (1Kön 19). Elija,<br />
ein Prophet mit Leib und Seele,<br />
ist im Auftrag Gottes unterwegs.<br />
Doch er k<strong>an</strong>n nicht mehr! Angst bestimmt<br />
sein Leben. Er begibt sich in<br />
die Wüste, in die Isolation. Er zieht<br />
sich zurück in die Stille, in das große<br />
Nichts und möchte nichts mehr<br />
als sterben: „Nun ist es genug, Herr!<br />
Nimm mein Leben!“ (1 Kön 19,4) Elija<br />
legt sich unter einen Ginsterstrauch<br />
um zu schlafen, um zu sterben. Doch<br />
der Herr begegnet ihm in der Gestalt<br />
eines Engels, „be-rührt“ ihn und<br />
spricht: „Steh auf und iss!“ ER gibt<br />
ihm das ‚Brot‘, das er zum Leben<br />
braucht. Von welchem ‚Brot‘ ernähren<br />
wir uns? Wie sieht das ‚Brot <strong>des</strong><br />
Lebens‘ für uns aus?<br />
Auch im Neuen Testament kommen<br />
Menschen <strong>an</strong> die Grenzen ihrer Kraft.<br />
Petrus und seine Männer haben die<br />
g<strong>an</strong>ze Nacht schwer gearbeitet. Erfolglos!<br />
<strong>Sie</strong> haben rein gar nichts<br />
gef<strong>an</strong>gen – trotz harter Arbeit bleibt<br />
der erhoffte und notwendige Erfolg<br />
aus. Der Druck wird größer, die Müdigkeit<br />
unerträglich. Und da kommt<br />
<strong>einer</strong>, der von der Materie Fischf<strong>an</strong>g<br />
keine Ahnung hat, der sagt: „Fahrt<br />
hinaus auf den See! Dort werft eure<br />
Netze zum F<strong>an</strong>g aus!“ Auf sein Wort<br />
hin fährt Simon vertrauensvoll zurück<br />
hinaus auf den See – weg vom<br />
Ufer, weg von den Menschen. In der<br />
Mitte <strong>des</strong> Sees, dort wo das Wasser<br />
am tiefsten ist, wirft er die Netze aus<br />
und wird reich belohnt!!! Die Wüste,<br />
die Mitte <strong>des</strong> Sees … bei<strong>des</strong> einsame<br />
und meistens stille Orte. Orte, die<br />
entschleunigen.<br />
Und auch von Jesus selbst wird erzählt,<br />
dass er müde ist und hungrig,<br />
dass er Orte aufsucht, <strong>an</strong> denen es<br />
still ist und <strong>an</strong> denen er alleine sein<br />
k<strong>an</strong>n (z. B. Lk4,42). Auch Jesus benötigte<br />
Zeiten und Orte zum Auft<strong>an</strong>ken,<br />
um d<strong>an</strong>n wieder den Menschen<br />
begegnen zu können, um sie zu berühren,<br />
sie zu heilen, um ihnen von<br />
Gottes Liebe zu erzählen. Jesus aber<br />
bleibt nicht beim gesprochenen Wort.<br />
Im Umg<strong>an</strong>g mit den (ausgegrenzten)<br />
Menschen s<strong>einer</strong> Zeit und durch seine<br />
Art zu leben, bringt er den Menschen<br />
diese Liebe Gottes näher. Er<br />
lebt sie; damit h<strong>an</strong>delt er sich nicht<br />
nur Freunde, sondern auch Feinde<br />
ein. Das kostet Kraft!<br />
Ein Satz, den bestimmt auch <strong>Sie</strong> als<br />
Religionslehrer/in oft denken oder sagen:<br />
„Das kostet mich Kraft! Das geht<br />
über meine Kräfte!“ Wo <strong>sind</strong> d<strong>an</strong>n<br />
Ihre Orte, ihre Zeiten <strong>an</strong> und in denen<br />
sie neue Kraft schöpfen können? Die<br />
Wochenenden und die Ferien allein<br />
reichen da oft nicht aus. Tägliche Oasen<br />
zu finden, die helfen den Boden<br />
nicht unter den Füßen zu verlieren,<br />
die helfen, sich dort zu verwurzeln,<br />
wo der Grund mich trägt, ist im Alltag<br />
oft nicht einfach.<br />
Aus eigener Erfahrung weiß ich, wie<br />
wichtig der Start in den Tag ist, jeden<br />
Tag aufs Neue. Wie <strong>an</strong>ders verläuft<br />
ein Tag, der nicht mit Hektik, Stress<br />
und Ärger beginnt. <strong>Wenn</strong> ausreichend<br />
Zeit, Ruhe und Gelassenheit am Anf<strong>an</strong>g<br />
eines Tages stehen, d<strong>an</strong>n <strong>sind</strong><br />
sie, wie in der Musik, die Vorzeichen<br />
für den Tag, für meine Arbeit, für meinen<br />
Umg<strong>an</strong>g mit den Mitmenschen.<br />
So geht es Schülerinnen und Schülern,<br />
Lehrerinnen und Lehrern. Jede<br />
und jeder bringt morgens schon seine<br />
persönliche Geschichte mit in die<br />
Schule, die die Farbe eines Tages<br />
bestimmt. Kompetenzerwartungen,<br />
individuelle Förderung, Lernaufgaben,<br />
Leistungsüberprüfung, Erfolg …<br />
alles wichtige Perspektiven unseres<br />
Schulalltags. Doch die Basis für all<br />
diese Erwartungen ist eine gute Atmosphäre,<br />
ein harmonisches Lernklima.<br />
Nur d<strong>an</strong>n ist gemeinsames Lernen<br />
und Lehren möglich. Der Alltag<br />
vor Ort spricht oft leider eine <strong>an</strong>dere<br />
Sprache. Umso notwendiger ist es innezuhalten,<br />
zu entschleunigen.<br />
Warum beginnt der Schulmorgen<br />
nicht mit <strong>einer</strong> be-wussten Verzögerung.<br />
Anhalten, in Ruhe <strong>an</strong>kommen,<br />
da sein, den Boden unter den Füßen<br />
spüren, mich wahrnehmen, so wie ich<br />
gerade bin, mit meinen Sorgen und<br />
Nöten, den <strong>an</strong>deren wahrnehmen, so<br />
wie er gerade „drauf ist“, und alles so<br />
<strong>an</strong>nehmen. Einfach da sein! Ein kostbares<br />
Gut, das es zu bewahren gilt,<br />
bevor es g<strong>an</strong>z verschwunden ist und<br />
d<strong>an</strong>n nur schwer wieder belebt werden<br />
k<strong>an</strong>n. „Zeit für Ruhe. Zeit für Stille<br />
…“ (Gerhard Krombusch), ein Lied,<br />
ein Wunsch, eine Sehnsucht … eine<br />
Notwendigkeit für uns und unsere<br />
Schüler – gerade heute!<br />
Nehmen wir diese Sehnsucht aus der<br />
Adventszeit mit in das neue Jahr hinüber<br />
und schaffen uns und unseren<br />
Schülern Zeiten und Räume, die uns<br />
nähren …!<br />
Die Stille nährt … – Elemente<br />
der „Ent-schleunigung“ für<br />
den Schulalltag<br />
Der Start in den (Schul-)Morgen k<strong>an</strong>n<br />
die Farbe eines Tages bestimmen …!<br />
Welche Farbe wünschen <strong>Sie</strong> sich<br />
heute? Or<strong>an</strong>ge – wie die wärmende<br />
Sonne, Rot – weil <strong>Sie</strong> heute so<br />
energiegeladen <strong>sind</strong>, oder ist es eher<br />
Violett, weil Sorgen <strong>Sie</strong> belasten?<br />
M<strong>an</strong>chmal reicht es, die Kleidung<br />
passend auszuwählen. Doch häufig<br />
braucht es mehr.<br />
Gerade in der Grundschule <strong>sind</strong> die<br />
Kinder sehr offen und sensibel für einen<br />
besonderen Start in den Schultag.<br />
Ein Morgenritual zu Beginn der<br />
1. Stunde verschafft Lehrerinnen/<br />
Lehrern und Schülerinnen/Schülern<br />
einen Moment <strong>des</strong> Innehaltens. Dieses<br />
„Inne-Halten“ k<strong>an</strong>n die Tagesfarbe<br />
bewusst machen, sie intensivieren<br />
oder aber auch verändern.<br />
Morgenrituale, gleich zu Beginn <strong>des</strong><br />
1. Schuljahres eingeführt, geben den<br />
Kindern auf der einen Seite eine verlässliche<br />
äußere Ordnung und auf der<br />
<strong>an</strong>deren Seite aber einen g<strong>an</strong>z wichtigen<br />
inneren Halt. Schule wird somit<br />
zu einem lebendigen Erfahrungs- und<br />
Lebensraum. Feste Rituale geben<br />
Halt und Orientierung. <strong>Sie</strong> schaffen<br />
einen verlässlichen Rahmen<br />
möge dein <strong>an</strong>f<strong>an</strong>g gesegnet sein<br />
und dein ende auch<br />
mögest du wachsen<br />
jeden tag ein stückchen mehr<br />
und wach bleiben<br />
ich wünsche dir<br />
dass du die nähe von menschen genießen k<strong>an</strong>nst<br />
aber auch das alleinsein mit dir<br />
dass du arbeit hast<br />
die dich erfüllt<br />
und ab und zu ein leeres zimmer<br />
wo du dich<br />
mit dir unterhalten k<strong>an</strong>nst<br />
ich wünsche dir<br />
eine innere sparb<strong>an</strong>k<br />
wo du güte, freundlichkeit und liebeswürdigkeiten abheben k<strong>an</strong>nst<br />
immer d<strong>an</strong>n<br />
wenn du sie gerade brauchst<br />
ich wünsche dir jeden tag eine kleine melodie<br />
ein wärmen<strong>des</strong> gedicht<br />
und eine h<strong>an</strong>dvoll sonne<br />
ich wünsche dir den hunger<br />
nach sättigenden worten<br />
und einen engel<br />
der deine wunden streichelt<br />
aus deinen narben<br />
mögen sonnenblumen sprießen<br />
und aus deinen träumen<br />
wunder<br />
möge dein gott sich zeigen<br />
sich bei dir einhängen und sagen:<br />
ich gehe mit dir.<br />
© Sabine Heuser
12 Themenschwerpunkt 13<br />
und bedeuten Zuverlässigkeit und<br />
Stabilität. Gerade heute <strong>sind</strong> das<br />
Werte von elementarer Bedeutung –<br />
für die Schüler, wie auch für die Lehrer.<br />
Im folgenden Teil <strong>sind</strong> lediglich Anregungen,<br />
Möglichkeiten und Vorschläge<br />
für die Gestaltung eines Morgenrituals<br />
aufgeführt. Es gibt keine<br />
kompletten, fertigen Konzepte, die<br />
sofort umsetzbar <strong>sind</strong>. Es gibt Zutaten,<br />
kein Menü. Der Grund ist einfach:<br />
Rituale entfalten nur ihre Wirkung,<br />
wenn sie individuell zu Ihnen als<br />
Lehrer/-in, zu Ihren Schülern/-innen,<br />
zu Ihrer Klasse passen. Und nur wenn<br />
<strong>Sie</strong> selbst voll und g<strong>an</strong>z hinter ihrem<br />
Ritual stehen, ist ein Ritual glaubwürdig<br />
und wird von ihren Schülerinnen<br />
und Schülern akzeptiert, später d<strong>an</strong>n<br />
gewünscht bzw. sogar gefordert.<br />
<strong>Sie</strong> als Lehrerin oder Lehrer müssen<br />
mit Ihrem Ritual authentisch „`rüberkommen“,<br />
um wirkungsvoll zu sein.<br />
Sinn machen nur Rituale, die Lehrern<br />
und Lehrerinnen sowie Schülern und<br />
Schülerinnen gleichermaßen etwas<br />
bedeuten. Die Einführung von Ritualen<br />
ist ein Prozess, der nur Schritt für<br />
Schritt erreicht werden k<strong>an</strong>n. Es lohnt<br />
sich aber, wenn auch m<strong>an</strong>chmal nur<br />
mit kleinen Schritten zu beginnen.<br />
Der Raum<br />
Nur dort, wo sich Lehrer und Schüler<br />
wohl fühlen, k<strong>an</strong>n Sammlung, k<strong>an</strong>n<br />
Konzentration, k<strong>an</strong>n Vertrauen Raum<br />
bekommen. Lieblose Klassenräume<br />
wirken kalt, unpersönlich und machen<br />
unruhig – überladene irritieren<br />
und lenken ab. Einen Platz – idealerweise<br />
die Mitte – in der Klasse als<br />
„Versammlungsort“ gestalten (lassen)<br />
und ihn nutzen, zentriert. Dieser Ort<br />
ist ein Ort für alle, dort hat jeder seinen<br />
Platz mit allem, was ihn bewegt.<br />
Die Kerze<br />
<strong>Wenn</strong> mir morgens schon ein Licht<br />
aufgeht oder mir jem<strong>an</strong>d ein Licht<br />
schenkt, d<strong>an</strong>n ist das ein gutes Gefühl.<br />
Die <strong>an</strong>gezündete Kerze ist ein<br />
wichtiges Symbol in der Mitte. Diese<br />
brennende Kerze in Ruhe im Kreis<br />
weiterzugeben lässt sich, je nach Situation,<br />
unterschiedlich gestalten. Ein<br />
passen<strong>des</strong> Lied k<strong>an</strong>n dazu gesungen<br />
werden (z. B.: Mache dich auf und<br />
werde Licht; Gottes Wort ist wie Licht<br />
in der Nacht; Zeit für Ruhe, Zeit für<br />
Stille). Auch beim Singen k<strong>an</strong>n variiert<br />
werden: gemeinsam, mal laut, mal leise,<br />
nur die Mädchen oder die Jungen.<br />
Es k<strong>an</strong>n dazu gebetet werden, gemeinsam<br />
oder individuell frei formuliert,<br />
laut oder leise. So wie es für<br />
jeden gerade stimmig ist. Die Kerze<br />
k<strong>an</strong>n aber auch still, ohne ausgesprochene<br />
Worte, weiter gereicht werden.<br />
Das erfordert Geduld und Übung.<br />
Schüler – gerade auch sehr unruhige<br />
– spüren aber bald, dass ihnen die<br />
Stille gut tut.<br />
Die Qui-Gong-Kugeln<br />
„Viele Laute <strong>sind</strong> g<strong>an</strong>z leise …“: In<br />
unserer lauten Welt überhören wir oft<br />
die wichtigsten Botschaften, die sich<br />
häufig nur leise zu Wort melden. So<br />
k<strong>an</strong>n es auch mit „leisen“ Schülerbotschaften<br />
sein. Im oft sehr lebhaften<br />
und lauten Lebensraum Schule<br />
kleine Stille-Inseln zu schaffen, tut<br />
gut – allen. Qui-Gong-Kugeln bieten<br />
sich dazu ideal <strong>an</strong>. Auch hier k<strong>an</strong>n die<br />
Kugel, können die Kugeln sehr vorsichtig<br />
im Kreis weitergegeben werden<br />
– entweder mit Kl<strong>an</strong>g, es entsteht<br />
ein kleines, leises Konzert oder aber<br />
kl<strong>an</strong>glos, so dass sie keinen Laut von<br />
sich geben. Letzteres erfordert von<br />
den Kindern eine sehr große Achtsamkeit<br />
und Aufmerksamkeit.<br />
Ich bin da<br />
Diese Körperübung sensibilisiert die<br />
Schüler für sich und ihre Mitschüler.<br />
Sich zu Beginn <strong>des</strong> Schulmorgens<br />
wahrzunehmen, <strong>an</strong>zukommen, sich<br />
zu zentrieren bringt Ruhe und Konzentration<br />
für und in die Menschen. Bek<strong>an</strong>nte<br />
kleine Körperwahrnehmungsübungen<br />
(fester St<strong>an</strong>d, sich<br />
auf rich ten, Schultern entsp<strong>an</strong>nt hängen<br />
lassen, Tiefenatmung … l<strong>an</strong>gsam<br />
wie der zurückkommen) brauchen am<br />
Mor gen einen Moment Zeit, die aber<br />
im Anschluss durch eine gute Lernatmosphäre<br />
nicht wirklich fehlt. Auch<br />
bei diesem Ritual ist ein schrittweiser<br />
Aufbau wichtig.<br />
Das Gebet<br />
In welcher Form auch immer ein Morgenritual<br />
stattfindet – es sollte auf<br />
jeden Fall authentisch und glaubwürdig<br />
sein. Das Gebet ist davon nicht<br />
ausgeschlossen. Egal ob Lehrer oder<br />
Schüler beten – glaubwürdig ist es<br />
d<strong>an</strong>n, wenn der oder die Betende<br />
voll hinter seinem/ihrem Tun steht.<br />
Wer das k<strong>an</strong>n, der schafft es, häufig<br />
den Funken überspringen zu lassen.<br />
Beim frei formulierten Gebet (für die<br />
Kinder ist zu Beginn dieser Gebetsform<br />
ein Schwerpunkt eine Hilfe:<br />
Wofür ich heute d<strong>an</strong>kbar bin, warum<br />
ich traurig/froh bin, für wen ich heute<br />
bitten möchte …) eröffnen sich<br />
für die Schüler (geschützte) Räume,<br />
in denen sie ihre individuellen Sorgen,<br />
Nöte, Bitten, Ängste oder aber<br />
auch Tages<strong>an</strong>liegen aus der Zeitung<br />
aussprechen können, ob das nun<br />
laut oder leise ist, der Raum ist da.<br />
Da Kinder diesen Raum heute sehr<br />
selten <strong>an</strong>geboten bekommen, ist es<br />
notwendig, ihnen diese Ch<strong>an</strong>ce zu<br />
geben und sie zu nutzen. Aufmerksames<br />
Hören und achtsames Umgehen<br />
mit dem Gehörten ist oft bestimmt für<br />
beide Seiten eine große Hilfe.<br />
Das Stimmungsbarometer<br />
Ein Stimmungsbarometer gibt Schülern<br />
und Lehrern die Ch<strong>an</strong>ce am Morgen<br />
(oder auch später) zu signalisieren:<br />
So geht es mir heute! Egal ob mit<br />
Namensklammern <strong>an</strong> Adjektivleisten<br />
oder mit Symbolgesichtern gearbeitet<br />
wird. Jeder k<strong>an</strong>n sich und seine<br />
Gefühle einbringen, wortlos oder aber<br />
auch mit Kommentar oder Gespräch.<br />
Auch dieses Ritual k<strong>an</strong>n in ein Gebet<br />
münden. So erfahren die Kinder, dass<br />
sie ihre Sorgen vor<br />
den Mitmenschen<br />
und vor Gott aussprechen<br />
können.<br />
Anschrift der Autorin:<br />
Lioba Kolbe<br />
IRUM/ Referat Religionspädagogik<br />
Am Stadelhof 10 • 33098 Paderborn<br />
0 52 51/ 125-1499<br />
lioba.kolbe@erzbistum-paderborn.de<br />
Abschiednehmen und Neu<strong>an</strong>f<strong>an</strong>gen:<br />
„Auld l<strong>an</strong>g syne“ und der „Himmel …übers L<strong>an</strong>d“<br />
Eine junge Kollegin aus der Sekundarstufe<br />
I berichtet, dass sie „nach<br />
englischer Sitte zum Jahreswechsel<br />
und in pfadfinderischer Gesinnung“<br />
in <strong>einer</strong> der letzten Unterrichtstunden<br />
vor den Weihnachtsferien mit einem<br />
Pfadfinderlied das alte Jahr verabschiedet<br />
und das neue in den Blick<br />
nimmt. Ich höre zu und finde, dass<br />
dieser Versuch es wert ist, (religions-)<br />
pädagogisch bedacht oder gar in ein<br />
Ritual überführt zu werden.<br />
In Engl<strong>an</strong>d, Irl<strong>an</strong>d, Schottl<strong>an</strong>d, vielerorts<br />
in Amerika sagt bzw. singt m<strong>an</strong><br />
sich das „gute Wort“ zum Jahreswechsel<br />
im Lied zu: For auld l<strong>an</strong>g syne<br />
– sinngemäß: der längst verg<strong>an</strong>genen<br />
Zeiten wegen! Das Lied ruft in seinen<br />
Strophen eine Freundschaft aus alten<br />
Tagen wach – als eine Verbundenheit,<br />
die durch die Zeiten <strong>an</strong>dauert und<br />
auf die es sich lohnt, einen kräftigen<br />
Schluck zu nehmen (5. Strophe: And<br />
we'll tak'ae richt guid wullie – waught,<br />
for auld l<strong>an</strong>g syne. Und d<strong>an</strong>n lass uns<br />
einen ordentlichen Schluck nehmen,<br />
der alten Zeiten wegen.)<br />
So fügt m<strong>an</strong> sich feiernd ein in die Gewissheit,<br />
nicht allein in dieser Welt zu<br />
sein. Jeder Abschied und jede Wendezeit<br />
brauchen diese Vergewisserung!<br />
Die Gesten zum Lied stellen die g<strong>an</strong>ze<br />
Person mit überkreuzten Armen und<br />
im festen Schluss mit den Menschen<br />
rechts und links in die l<strong>an</strong>ge Traditionskette<br />
der Gemeinschaft. Mehr noch:<br />
Über den Tod hinaus fühlen sich die<br />
Sängerinnen und Sänger verbunden<br />
mit denen, die vor ihnen gelebt, ihren<br />
Platz in ihren Herzen und auf immer im<br />
Gedächtnis Gottes gefunden haben.<br />
Should auld acquaint<strong>an</strong>ce be forgot<br />
Sollte denn alte Bek<strong>an</strong>ntschaft / Verbundenheit<br />
<strong>an</strong>d never brought to min'?<br />
vergessen sein und ihrer nicht mehr<br />
gedacht werden?<br />
For auld l<strong>an</strong>g syne, my dear,<br />
Der l<strong>an</strong>ge zurückliegenden Tage wegen,<br />
mein<br />
for auld l<strong>an</strong>g syne!<br />
Lieber, der l<strong>an</strong>ge zurückliegenden<br />
Tage wegen<br />
We'll tak'ae cup o'kindness yet,<br />
lass uns zuein<strong>an</strong>der recht freundlich<br />
sein. Der<br />
for auld l<strong>an</strong>g syne!<br />
l<strong>an</strong>ge zurückliegenden Tage wegen!<br />
T.: Robert Burns (1759 – 1796)<br />
Im sicheren Blick zurück und im Bewusstsein<br />
nicht endender Gemeinschaft<br />
k<strong>an</strong>n der Mensch Abschied<br />
nehmen – und sich dem Neuen stellen.<br />
Das ist die Grundsituation, in die<br />
hinein der Segen, das gute Wort von<br />
Gott (bene-dicere = gut sagen), zugesprochen<br />
wird. Selten wird der Segen<br />
so dicht erfahren, wie beim Jahresabschlussgottesdienst<br />
und am Ende <strong>einer</strong><br />
Neujahrsmesse: „Der Herr segne<br />
und behüte dich.“(Lesung vom Tage:<br />
Num 6,22–27). Es ist, als würden sich<br />
alle Erfahrungen <strong>des</strong> zurückliegenden<br />
Jahres zu <strong>einer</strong> nach vorne gerichteten<br />
Sehnsucht verdichten.<br />
<strong>Wenn</strong> wir in unseren (Lern-)<br />
Gruppen dieses Lied <strong>an</strong>stimmen<br />
und bedenken, d<strong>an</strong>n zu<br />
allermeist in der sinngemäßen<br />
Übertragung ins Deutsche.<br />
Für die 1929 in Altenberg<br />
gegründete Deutsche Pfadfinderschaft<br />
St. Georg gestaltete<br />
Claus Ludwig Laue<br />
nach dem 2. Weltkrieg die<br />
Stimmung <strong>des</strong> „Auld l<strong>an</strong>g<br />
syne“: „Nehmt Abschied,<br />
Brüder“ (Schwestern!)<br />
wurde zu einem Pfadfinderlied,<br />
das wie kein<br />
zweites die Herzen der<br />
Pfadfinderinnen und<br />
Pfadfinder <strong>an</strong> vielen<br />
Orten der Welt erobert<br />
hat.<br />
Abschied und Neubeginn erfahren<br />
eine explizit christliche Deutung –<br />
und das nicht nur in der Lagerfeuerrom<strong>an</strong>tik<br />
der Pfadfindergruppen.<br />
Schauen wir auf wenige aber entscheidende<br />
Textbausteine <strong>des</strong> Lie<strong>des</strong>.<br />
„Nehmt Abschied, Brüder, ungewiss<br />
ist alle Wiederkehr.<br />
Die Zukunft liegt in Finsternis und<br />
macht das Herz uns schwer.“<br />
Alles beginnt mit der Aufforderung:<br />
Nehmt Abschied! – (vgl. hierzu: Ulrich<br />
Lüke, Fahrlässige Tröstung?<br />
Leipzig 1998, S.21f.)<br />
Das Lied empfiehlt uns den Abschied!<br />
Die erste Strophe erinnert <strong>an</strong><br />
eine schlichte Weisheit: Wir müssen<br />
immer wieder Abschied nehmen, immer<br />
wieder von einem Tag zum <strong>an</strong>deren<br />
und von einem Jahr zum <strong>an</strong>deren,<br />
von einem Lebensabschnitt<br />
zum <strong>an</strong>deren – und schließlich sogar<br />
vom Leben. Abschied nehmen<br />
gehört zum Menschsein. Armselig<br />
<strong>sind</strong> Menschen, die es nicht gelernt<br />
haben, Abschied zu nehmen.
14 Neues aus Schulen und Schulabteilung 15<br />
Ich denke <strong>an</strong> Menschen, die im Jugendwahn<br />
unserer Tage ewig jugendlich<br />
bleiben wollen und ihren Körper<br />
in enge Je<strong>an</strong>s oder Lederhosen der<br />
Enkelgeneration quälen. Ich denke <strong>an</strong><br />
Mütter und Väter, die ihre Kinder nicht<br />
loslassen können – und umgekehrt<br />
<strong>an</strong> Kinder, die sich nie aus dem „Hotel<br />
Mama“ verabschieden, um zu lernen,<br />
für sich selbst und das eigene Leben<br />
Ver<strong>an</strong>twortung zu übernehmen.<br />
Wendezeiten <strong>sind</strong> Einübungen ins Abschied<br />
nehmen. Das gilt auch für uns<br />
– privat und auch im Rückblick <strong>einer</strong><br />
Schulklasse oder <strong>einer</strong> Lerngruppe<br />
Religion. Von wem und von was haben<br />
wir im letzten Jahr Abschied genommen?<br />
Ich denke da nicht nur <strong>an</strong><br />
den schweren Abschied im To<strong>des</strong>fall.<br />
Ich denke dar<strong>an</strong>, dass „Kinder“ den<br />
Lebensabschnitt „Schule“ beendet<br />
Und noch etwas fürs neue Jahr:<br />
In Kürze werden wieder die Sternsinger<br />
von Haus zu Haus ziehen. Oft <strong>sind</strong><br />
ihre Aktionen auch Thema <strong>des</strong> Religionsunterrichts.<br />
Spielerisch tragen die<br />
Kinder die Zuversicht, in Gottes Licht<br />
geborgen zu sein, im mitgeführten<br />
Stern zu den Menschen. Nachdem<br />
sie vor den Türen der Menschen singen<br />
und um Gaben für die Kinder in<br />
Not bitten, nehmen sie die geweihte<br />
Kreide und schreiben „C + M + B +<br />
2011“ (Christus M<strong>an</strong>sionem Benedicat)<br />
<strong>an</strong> die Haustür. Christus segne<br />
dieses Haus! Der Anbeginn <strong>des</strong> Jahres<br />
– gleich auf welches Ende er auch<br />
zuläuft – wird unter ein großes Plus,<br />
unser Kreuz- und Segenszeichen gestellt.<br />
In allen Unwegbarkeiten der Ereignisse<br />
<strong>des</strong> kommenden Jahres ist<br />
im Segen Gottes „der gewölbte Himmel“<br />
über uns – gut, zu wissen!<br />
haben. Ich denke <strong>an</strong> Menschen, die<br />
aus der Nachbarschaft weggezogen<br />
<strong>sind</strong>. Ich denke <strong>an</strong> Menschen, die uns<br />
als Kolleginnen und Kollegen jahrel<strong>an</strong>g<br />
zur Seite st<strong>an</strong>den und nun in den<br />
Ruhest<strong>an</strong>d oder in die Altersteilzeit<br />
geg<strong>an</strong>gen <strong>sind</strong>. Immer wieder galt es,<br />
Abschied zu nehmen.<br />
Eigentlich gilt es täglich Abschied<br />
zu nehmen: <strong>an</strong> jedem Abend beim<br />
Einschlafen – mit dem Bewusstsein:<br />
„ungewiss ist alle Wiederkehr“. Aber<br />
wir haben uns eingeübt in diese Ungewissheit<br />
<strong>des</strong> Abschieds – und sie<br />
bringt uns nicht um. Zum einen haben<br />
wir das „A-Dieu-Sagen“ („auf Gott“)<br />
noch nicht verlernt. Zum <strong>an</strong>deren haben<br />
wir uns tausendfach eingeübt in<br />
der Hoffnung auf das Erwachen <strong>an</strong><br />
einem neuen Tag.<br />
In der dritten Strophe heißt es:<br />
So ist in jedem Anbeginn das Ende<br />
nicht mehr weit.<br />
Wir kommen her und gehen hin<br />
und mit uns geht die Zeit.<br />
Zu Recht singt das Lied „So ist in<br />
jedem Anbeginn das Ende nicht<br />
mehr weit …“. Klug ist, wer mit diesem<br />
Rhythmus gelernt hat zu leben.<br />
Klug ist, wer weiß (besser: nicht verdrängt),<br />
dass jeder Anf<strong>an</strong>g auf ein<br />
Ende zuläuft. Es gibt Menschen, die<br />
<strong>an</strong> der Gewissheit der abgezählten<br />
Tage leiden – und verzweifeln. Es<br />
gibt Menschen, die leben, als gäbe<br />
es keinen Abschied. Je<strong>des</strong> Ende wird<br />
in die weite Ferne gedrängt: nur nicht<br />
dar<strong>an</strong> denken! Eine solche Haltung<br />
ist Selbsttäuschung. Der Psalmist<br />
sagt im Psalm 90,12: „Unsere Tage zu<br />
zählen lehre uns! D<strong>an</strong>n gewinnen<br />
wir ein weises Herz.“<br />
Alle Ged<strong>an</strong>ken <strong>des</strong> Lie<strong>des</strong> werden<br />
verbunden durch den Refrain:<br />
Der Himmel wölbt sich übers<br />
L<strong>an</strong>d, ade, auf Wiederseh'n.<br />
Wir ruhen all' in Gottes H<strong>an</strong>d,<br />
lebt wohl, auf Wiederseh'n.<br />
Jede Strophe <strong>des</strong> Pfadfinderlie<strong>des</strong><br />
öffnet sich zum Refrain mit einem<br />
wunderbaren Trost in den Abschied<br />
und mit <strong>einer</strong> vertrauensvollen Ermutigung,<br />
Neues zu beginnen: „Der Himmel<br />
wölbt sich übers L<strong>an</strong>d, … . Wir<br />
ruhen all´ in Gottes H<strong>an</strong>d,… .“ Alles,<br />
jeder Abschied und jeder Anbeginn<br />
ruhen in Gottes H<strong>an</strong>d. Im Glauben<br />
<strong>sind</strong> wir überzeugt, dass unserem<br />
Gott nichts entrinnt. Er ist Herr über<br />
Zeit und Ewigkeit. Als Christen tragen<br />
wir seit der Taufe ein großes Plus vor<br />
unserem Leben, das weiter reicht als<br />
jeder Abschied: es reicht bis zu einem<br />
Wiedersehen – auf Erden und im<br />
Himmel. Im Kreuzzeichen dürfen wir<br />
uns getrost in den Rhythmus der Zeit<br />
hinein begeben. Dabei ist es zur wertvollen<br />
Gewohnheit geworden, uns mit<br />
einem Kreuz zu bezeichnen, wenn wir<br />
einen Segen empf<strong>an</strong>gen. Sinnenhaft<br />
stellen wir Abschied und Neubeginn<br />
unter das (Vertrauens-)Zeichen unseres<br />
Glaubens. In diesem Zusammenh<strong>an</strong>g<br />
denke ich gerne dar<strong>an</strong> zurück,<br />
dass meine Mutter uns Kinder nicht<br />
in den neuen Tag hinausschickte und<br />
nicht zum Schlafen verabschiedete<br />
ohne ein Kreuzzeichen auf der Stirn.<br />
Was spricht eigentlich dagegen, am<br />
Ende dieses Jahres (im Religionsunterricht)<br />
auf ein Pfadfinderlied zu<br />
schauen (und es zu singen), um gemeinsam<br />
zu entdecken, welche Lebensweisheit<br />
für Abschieds- und<br />
Wendezeiten darin verborgen <strong>sind</strong>?<br />
Im englischen Original oder in der<br />
deutschen Übertragung?<br />
Ich finde: die junge Kollegin hatte<br />
eine gute Idee!<br />
Anschrift <strong>des</strong> Autors:<br />
Gerhard Krombusch<br />
Direktor <strong>des</strong> IRUM<br />
Am Stadelhof 10<br />
33098 Paderborn<br />
0 52 51/ 125-1320<br />
gerhard.krombusch@erzbistumpaderborn.de<br />
Am Ende <strong>des</strong> Gottesdienstes überreichte Erzbischof H<strong>an</strong>s-Josef Becker allen Schulleiterinnen und Schulleitern ein besonders gestaltetes Exemplar<br />
<strong>des</strong> Leitbilds. © PDP<br />
Erzbischof H<strong>an</strong>s-Josef Becker setzt Leitbild in Kraft<br />
Im Rahmen eines Pontifikalamtes<br />
setzte Erzbischof H<strong>an</strong>s-Josef Becker<br />
am 13. September <strong>2010</strong> das Leitbild<br />
für die katholischen Schulen in Trägerschaft<br />
<strong>des</strong> Erzbistums Paderborn<br />
in Kraft. Die Schulleitungen der 18<br />
Schulen in Trägerschaft <strong>des</strong> Erzbistums<br />
sowie die Marienschule Bielelfeld<br />
(Gymnasium in Trägerschaft der<br />
Stiftung Marienschule der Ursulinen)<br />
erhielten am Ende der Messfeier ein<br />
vom Erzbischof unterschriebenes Exemplar<br />
<strong>des</strong> Leitbilds überreicht.<br />
Mehr als 1000 Schülerinnen und<br />
Schüler aus den 18 Schulen <strong>des</strong> Erzbistums<br />
sowie aus der Marienschule<br />
Bielefeld, die sich bereits zu einem<br />
frühen Zeitpunkt dem Leitbildprozess<br />
<strong>an</strong>geschlossen hatte, kamen mit ihren<br />
Lehrerinnen und Lehrern in den<br />
Hohen Dom, um mit ihrem Erzbischof<br />
eine Heilige Messe zu feiern.<br />
In s<strong>einer</strong> Predigt fragte Erzbischof<br />
Becker, worin denn nun der Sinn eines<br />
Leitbil<strong>des</strong> bestehe. Sei es nicht<br />
eher so, dass „der Geist <strong>einer</strong> Schule<br />
– geprägt von Hunderten von geistbegabten<br />
Schülerinnen und Schülern,<br />
Lehrern und Eltern –, der sollte<br />
doch das Entscheidende <strong>einer</strong> katholischen<br />
Einrichtung sein. Und nicht<br />
das, „was m<strong>an</strong> Schwarz auf Weiß<br />
besitzt und somit getrost nach Hause<br />
trägt… Wer wollte dem widersprechen?<br />
Der tatsächlich verkündete,<br />
gefeierte und gelebte Glaube in Unterricht,<br />
Gottesdienst und Schulalltag<br />
zeichnet unsere Schulen aus, macht<br />
sie – allen Unkenrufen zum Trotz – attraktiv<br />
und lässt sie zu Orten werden,<br />
<strong>an</strong> denen Schüler gerne lernen, Lehrer<br />
engagiert unterrichten und Eltern<br />
ihre Kinder gut aufgehoben wissen.“<br />
Gerade <strong>des</strong>halb, so Erzbischof Becker,<br />
sei ein Leitbild für unsere Schulen<br />
wichtig, dass nicht am grünen<br />
Tisch entworfen sei, sondern<br />
in einem prozesshaften Entstehen<br />
inspiriert sei durch<br />
die gelebte Wirklichkeit, vom<br />
g<strong>an</strong>z normalen Alltag unserer<br />
Schulen. „Dieser große<br />
Erfahrungsschatz steht mit<br />
dem neuen Leitbild erstmals<br />
allen Schulen in gebündelter<br />
Form zur Verfügung, damit sie<br />
sich dar<strong>an</strong> zu orientieren können. Ich<br />
möchte <strong>Sie</strong> heute dazu ermutigen,<br />
dieses Leitbild nicht einfach „ad acta“<br />
zu legen, sondern es vielmehr zum<br />
Maßstab <strong>des</strong>sen zu machen, was <strong>an</strong><br />
Ihren Schulen morgen und übermorgen<br />
geschieht. Prüfen <strong>Sie</strong> also <strong>an</strong>h<strong>an</strong>d<br />
dieses Leitbilds aufmerksam,<br />
inwieweit ihr Lehren und Leben vor<br />
Ort im Einkl<strong>an</strong>g steht mit unseren<br />
Vorstellungen von <strong>einer</strong> katholischen<br />
Schule in der heutigen Gesellschaft.“<br />
Nach dem Gottesdienst gab es auf<br />
dem Gelände der Schulen St. Michael<br />
Gelegenheit zu Gespräch und Begegnung.<br />
In diesem Rahmen zeichnete<br />
Erzbischof Becker die Gewinner <strong>des</strong><br />
Lesezeichen-Wettbewerbs aus. cq<br />
In der Sakristei <strong>des</strong> Hohen Domes unterzeichnete Erzbischof H<strong>an</strong>s-Josef Becker (li.)<br />
das Leitbild in Begleitung von Domkapitular Msgr. Joachim Göbel, Leiter der Hauptabteilung<br />
Schule und Erziehung.
16 Neues aus Schulen und Schulabteilung 17<br />
Das Leitbild der katholischen Schulen in<br />
Trägerschaft <strong>des</strong> Erzbistums Paderborn<br />
1.<br />
2.<br />
3.<br />
4.<br />
5.<br />
6.<br />
Das Leitbild soll den katholischen<br />
Schulen in Trägerschaft <strong>des</strong> Erzbistums<br />
Paderborn und den weiteren<br />
katholischen Schulen in freier Trägerschaft<br />
im Erzbistum eine gemeinsame<br />
Orientierung und Ausrichtung geben.<br />
Für alle Schulen in Trägerschaft<br />
<strong>des</strong> Erzbistums Paderborn <strong>sind</strong> die<br />
hier formulierten Kriterien bindend.<br />
Das Leitbild stellt eine lebendige und<br />
förderliche Verbindung zum Erzbistum<br />
als Träger und zwischen den<br />
Schulen her. Dadurch werden eine<br />
Selbstvergewisserung sowie eine<br />
Darstellung nach außen als katholische<br />
Schule ermöglicht.<br />
Das Leitbild entfaltet sich in sieben<br />
Themenkomplexen:<br />
Authentische christliche Spiritualität:<br />
Menschen auf der Suche nach Gott<br />
Die Würde <strong>des</strong> Menschen:<br />
Verwurzelt in s<strong>einer</strong> Gottebenbildlichkeit<br />
Katholisch:<br />
allgemein, umfassend<br />
Im Dialog leben:<br />
Katholisch in ökumenischer Offenheit<br />
Der Mensch:<br />
Einheit von Leib, Seele und Geist<br />
Die Welt als Schöpfung:<br />
Zur Ver<strong>an</strong>twortung bereit sein<br />
Fragestellungen und Kriterien <strong>an</strong>derer<br />
Evaluationsmaßnahmen, besonders<br />
was die Qualität von Unterricht<br />
<strong>an</strong>geht, sollen nicht ersetzt werden.<br />
In Würdigung der jeweiligen Tradition<br />
der Schule soll ein hohes Maß <strong>an</strong> Gemeinsamkeiten<br />
durch die hier gesetzten<br />
St<strong>an</strong>dards erreicht werden.<br />
Das Leitbild geht davon aus, dass<br />
das „Katholische“ das gemeinsame<br />
Proprium aller katholischen Schulen<br />
ist; dies ist das unterscheidende<br />
Merkmal zu <strong>an</strong>deren Schulen. Unter<br />
dieser Voraussetzung werden Kriterien<br />
entwickelt, die leitend sein sollen<br />
für die konkreten Schulprogramme<br />
sowie die immer neue Vergewisserung<br />
im Schulleben.<br />
Das Leitbild erhebt nicht den<br />
Anspruch, den Begriff „katholisch“<br />
umfassend und letztgültig<br />
auszulegen. Das, was m<strong>an</strong> unter<br />
<strong>einer</strong> „guten Schule“ versteht,<br />
vor allem die Erteilung von Unterricht<br />
auf der Höhe der jeweiligen<br />
fachlichen und fachdidaktischen<br />
St<strong>an</strong>dards, soll hier nicht<br />
eigens erwähnt werden.<br />
Im Hinblick auf <strong>an</strong>dere christlichen<br />
Prägungen versteht sich<br />
der Begriff „katholisch“ in diesem<br />
Leitbild nicht als Abgrenzung,<br />
sondern als Präzisierung<br />
und Profilierung.<br />
Das Titelbild <strong>des</strong> Schulexemplars gestaltete<br />
die Schülerin Monika Lohoff (Lichtenau),<br />
Gymnasium St. Michael, Paderborn.<br />
Auf www.schuleunderziehung.de steht<br />
eine <strong>PDF</strong>-Datei zum Download zur Verfügung.<br />
<strong>Wenn</strong> <strong>Sie</strong> die Broschüre „Leitbild der katholischen<br />
Schulen in Trägerschaft <strong>des</strong><br />
Erzbistums Paderborn“ bestellen wollen,<br />
wenden <strong>Sie</strong> sich bitte <strong>an</strong>:<br />
Erzbischöfliches Generalvikariat<br />
Hauptabteilung Schule und Erziehung<br />
Postfach 14 80<br />
33044 Paderborn<br />
Die Begutachtung von 1358 Lesezeichen stellte die Jury vor eine große Herausforderung, v.l.n.r: Werner Stock (IRUM), Dr. Uta Heim<strong>an</strong>n-Störmer (St.<br />
Fr<strong>an</strong>ziskus Berufskolleg, Hamm) sowie Bettina Baum<strong>an</strong>n und Je<strong>an</strong>ette Wipperm<strong>an</strong>n (beide Edith Stein-Berufskolleg, Paderborn)<br />
Erzbischof H<strong>an</strong>s-Josef Becker ehrt<br />
<strong>Sie</strong>ger im Lesezeichenwettbewerb<br />
Eine <strong>an</strong>spruchsvolle Aufgabe hatten<br />
die Schülerinnen und Schüler<br />
der katholischen Schulen <strong>des</strong> Erzbistums<br />
Paderborn zu lösen. Auf der<br />
Fläche eines Lesezeichens mit nur 90<br />
qcm galt es, die komplexen Ged<strong>an</strong>kengänge<br />
<strong>des</strong> Leitbilds katholischer<br />
Schulen <strong>des</strong> Erzbistums Paderborn<br />
künstlerisch-kreativ umzusetzen. Mit<br />
diesem Wettbewerb sollten auch die<br />
Schülerinnen und Schüler altersgerecht<br />
in den Prozess der Leitbildentwicklung<br />
eingebunden werden.<br />
Mit großem El<strong>an</strong> hatten sich die<br />
Schulen beteiligt und insgesamt 1358<br />
Lesezeichen aus 15 Schulen eingeschickt.<br />
Und so hatte die Jury die<br />
schwierige Aufgabe, jeweils die ersten<br />
drei Plätze in den Klassen 5–7,<br />
8–10 und 11–13 zu nominieren.<br />
Die Ehrung der Gewinner übernahm<br />
Erzbischof H<strong>an</strong>s-Josef Becker persönlich.<br />
Im Rahmen <strong>einer</strong> Begegnung<br />
mit rund 1000 Schülern auf dem Innenhof<br />
der Schulen St. Michael in<br />
Paderborn nach dem Pontifikalamt<br />
im Hohen Dom freute er sich über<br />
die außerordentlich hohe Beteiligung<br />
und zeichnete die Gewinner aus. Die<br />
Lesezeichen der drei Erstplatzierten<br />
wurden gedruckt und <strong>an</strong> die Schülerinnen<br />
und Schüler verteilt. Außerdem<br />
würdigte die B<strong>an</strong>k für Kirche und Caritas<br />
das Engagement mit Geldpreisen,<br />
die <strong>an</strong> die Schulen der Gewinner<br />
ausgezahlt wurden.<br />
Im Wettbewerb der Klassen 5–7 gew<strong>an</strong>n<br />
Joh<strong>an</strong>na Dentel (Gymnasium<br />
Brede, Brakel) den ersten Platz, in den<br />
Klassen 8–10 Marvin Henneke (Realschule<br />
Attendorn) sowie im Oberstufenbereich<br />
Leonie Hartl (Gymnasium<br />
St. Michael, Paderborn).<br />
7.<br />
Zum Guten befähigen:<br />
Zur Liebesfähigkeit führen<br />
Erzbischof H<strong>an</strong>s-Josef Becker<br />
und Domkapitular Joachim Göbel<br />
(li.) zeichneten die Gewinner <strong>des</strong><br />
Lesezeichen-Wettbewerbs aus.
18 Neues aus Schulen und Schulabteilung 19<br />
Dr. Rainer G<strong>an</strong>tenbrink<br />
in den Ruhest<strong>an</strong>d verabschiedet<br />
In <strong>einer</strong> Feierstunde wurde StD<br />
i. K. Dr. Rainer G<strong>an</strong>tenbrink nach 15<br />
Jahren als Referent der Abteilung<br />
Katholische Schulen in freier Trägerschaft<br />
am 1. September <strong>2010</strong> in den<br />
Ruhest<strong>an</strong>d verabschiedet. Die Verabschiedung<br />
beg<strong>an</strong>n mit <strong>einer</strong> Heiligen<br />
Messe in der Krypta <strong>des</strong> Hohen<br />
Domes, die von Domkapitular Msgr.<br />
Joachim Göbel, Leiter der Hauptabteilung<br />
Schule und Erziehung, zelebriert<br />
wurde.<br />
In seinen Abschiedsworten skizzierte<br />
Abteilungsleiter StD i. K. Edmund<br />
Hermwille kurz den Lebensweg <strong>des</strong><br />
scheidenden Kollegen.<br />
1945 in Leipzig geboren legte er 1966<br />
sein Abitur am Walram-Gymnasium<br />
in Menden ab und absolvierte d<strong>an</strong>ach<br />
einen 2-jährigen Wehrdienst.<br />
Anschließend nahm er ein Studium<br />
<strong>an</strong> der damaligen Pädagogischen<br />
Hochschule Ruhr (Dortmund) auf in<br />
den Fächern Deutsche Sprache und<br />
Literatur sowie Geografie und Künstlerisches<br />
Werken. 1971 legte er die<br />
I. Staatsprüfung für das Lehramt <strong>an</strong><br />
Grund- und Hauptschulen ab.<br />
Nach 1-jährigem Referendariat und<br />
dem II. Staatsexamen war er zwei<br />
Jahre als Lehrer <strong>an</strong> der Hauptschule<br />
II in Hemer tätig. An der Pädagogischen<br />
Hochschule Ruhr wurde er im<br />
J<strong>an</strong>uar 1978 zum Dr. päd. promoviert.<br />
Als wissenschaftlicher Assistent war<br />
er <strong>an</strong>schließend bis 1986 <strong>an</strong> der Universität<br />
Dortmund im Fachbereich<br />
Deutsch tätig.<br />
Vom 1. 8. 1987 <strong>an</strong> wechselte Dr. G<strong>an</strong>tenbrink<br />
als Lehrer <strong>an</strong> der Gesamtschule<br />
Dortmund-Gartenstadt mit<br />
den Fächern Deutsch, Pädagogik und<br />
Geografie. In den folgenden Jahren<br />
hat er seine Qualifikation nochmals<br />
ausgebaut und die Erweiterungsprüfung<br />
für das Lehramt für die Sek. II in<br />
den Fächern Deutsch und Pädagogik<br />
abgelegt. Ab SS 1993 w<strong>an</strong>dte er sich<br />
mit einem Lehrauftrag im Fachbereich<br />
Deutsch <strong>an</strong> der Universität Dortmund<br />
erneut neuen Aufgaben zu; 1994 wurde<br />
er zum Mitglied <strong>des</strong> Staatlichen<br />
Prüfungsamtes für I. Staatsprüfungen<br />
für Lehrämter <strong>an</strong> Schulen berufen.<br />
Diese fundierten schulischen und universitären<br />
Erfahrungen prä<strong>des</strong>tinierten<br />
Dr. G<strong>an</strong>tenbrink für seine Tätigkeit<br />
in der Schulabteilung <strong>des</strong> Erzbischöflichen<br />
Generalvikariates, die geprägt<br />
war von schulaufsichtlichen und<br />
schulfachlichen Schwerpunkten. Diese<br />
Stelle trat er zum 1. 8. 1995 <strong>an</strong> und<br />
hat in den kommenden 15 Jahren als<br />
Referent und Mitarbeiter in der kirchlichen<br />
Schulaufsicht seine Aufgaben<br />
mit großem Engagement und mit vollem<br />
Einsatz für die ihm zugewiesenen<br />
Schulen wahrgenommen.<br />
Stets habe er, so Edmund Hermwille,<br />
die Interessen <strong>des</strong> Erzbistums als<br />
privater Schulträger mit Vehemenz<br />
vertreten, und so m<strong>an</strong>che Kollegin<br />
oder m<strong>an</strong>cher Kollege der staatlichen<br />
Schulaufsichtsbehörde habe einen<br />
mehr als deutlichen Hinweis erhalten,<br />
wenn sie oder er eine unserer Schulen<br />
wie eine staatliche Schule zu beh<strong>an</strong>deln<br />
drohte. Aber nicht nur <strong>des</strong>wegen<br />
seien ihm die staatlichen Kollegen mit<br />
großem Respekt begegnet – sondern<br />
vor allem auch, weil sie seine Kompetenz<br />
und seine l<strong>an</strong>gjährige Erfahrung<br />
zu schätzen wussten. Die Betreuung<br />
der Schulen erfolgte mit einem hohen<br />
Maß <strong>an</strong> persönlicher Zuwendung.<br />
Den Wegg<strong>an</strong>g von Dr. G<strong>an</strong>tenbrink<br />
wertete sein Abteilungsleiter als großen<br />
Verlust. „In all Ihrem Tun haben<br />
<strong>Sie</strong> sich stets mit Ihrer g<strong>an</strong>zen Überzeugung<br />
für unsere katholischen<br />
Schulen eingesetzt: dafür, geeignete<br />
Lehrkräfte zu gewinnen, für ein gutes<br />
Verhältnis zwischen Schulträger und<br />
Schulen zu sorgen, die Qualität <strong>des</strong><br />
Unterrichts zu steigern, das Profil der<br />
Schulen zu schärfen und damit ihren<br />
guten Ruf zu festigen. Eine g<strong>an</strong>z<br />
besondere Unterstützung haben die<br />
Schulen durch <strong>Sie</strong> erfahren, als sie<br />
vor Jahren den Auftrag erhielten, ein<br />
je eigenes Schulprogramm zu schreiben.<br />
Für Ihre Arbeit, die <strong>Sie</strong> in den verg<strong>an</strong>genen<br />
15 Jahren in der Schulabteilung<br />
geleistet haben, sagen wir Ihnen<br />
g<strong>an</strong>z herzlichen D<strong>an</strong>k und: Vergelts<br />
Gott. Für die nun beginnende Zeit<br />
<strong>des</strong> Ruhest<strong>an</strong>ds wünschen wir Ihnen<br />
und Ihrer verehrten Gattin das Gefühl<br />
von viel freier Zeit und Muße, Gelassenheit,<br />
Gesundheit, viele neue Ideen<br />
und Pläne und zu all dem Gottes reichen<br />
Segen.“<br />
cq<br />
D<strong>an</strong>iela Bröckl wechselt zur Gefängnisseelsorge<br />
Ein Weihbischof zum Anfassen<br />
Anf<strong>an</strong>g Oktober konnten die Schülerinnen<br />
und Schüler der „Rom<strong>an</strong>-<br />
Herzog-Schule“ (Förderschule für<br />
emotionale und soziale Entwicklung)<br />
in Brilon einen g<strong>an</strong>z besonderen Gast<br />
begrüßen. Aufregung und Vorfreude<br />
waren bei Schülern und Lehrern groß.<br />
Weihbischof Matthias König aus Paderborn<br />
war im Frühjahr auf s<strong>einer</strong><br />
Firmreise im Dek<strong>an</strong>at Brilon von Lehrerin<br />
Nicole Thurau-Stoeck zu einem<br />
Besuch der Schule eingeladen worden.<br />
Anlässlich <strong>des</strong> Ernted<strong>an</strong>kfestes<br />
Viel Zeit nahm sich Weihbischof Matthias König<br />
bei s<strong>einer</strong> Begegnung mit Schülerinnen und<br />
Schülern der „Rom<strong>an</strong>-Herzog-Förderschule“<br />
in Brilon. © Rom<strong>an</strong>-Herzog-Schule, Brilon<br />
„<strong>Sie</strong> waren in den letzten sieben<br />
Jahren ein Gar<strong>an</strong>t für Stabilität<br />
im Bereich der Schülerpastoral“, so<br />
bringt es P. Georg Becher, Abteilungsleiter<br />
der Abteilung Schulpastoral<br />
und direkter Vorgesetzter von<br />
D<strong>an</strong>iela Bröckl, auf den Punkt. Mit<br />
großem Bedauern sehen der Leiter<br />
der Hauptabteilung Schule und Erziehung,<br />
Domkapitular Joachim Göbel,<br />
und alle Kolleginnen und Kollegen<br />
der Schulabteilung den Wegg<strong>an</strong>g<br />
von D<strong>an</strong>iela Bröckl. <strong>Sie</strong> wechselt mit<br />
Beginn <strong>des</strong> Monats November in die<br />
Gefängnisseelsorge der Justizvollzugs<strong>an</strong>stalt<br />
(JVA) Bielefeld-Senne.<br />
<strong>Sie</strong> betreut dort Insassen im offenen<br />
Vollzug sowie ihre Familien, sie ist<br />
gleichzeitig aber auch zuständig für<br />
die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
der JVA. Ihre Aufgabengebiete <strong>sind</strong><br />
die seelsorgliche Betreuung in Einzel-<br />
und Gruppengesprächen und der<br />
Aufbau der Kontakte zu den betroffenen<br />
Familien. <strong>Sie</strong> soll Kontakte knüpfen<br />
zu den örtlichen Pfarrgemeinden<br />
und in der Öffentlichkeit die Möglichkeiten<br />
der Gefängnisseelsorge bek<strong>an</strong>nter<br />
machen.<br />
In s<strong>einer</strong> Ansprache <strong>an</strong>lässlich der<br />
Verabschiedung von D<strong>an</strong>iela Bröckl<br />
betonte Prälat Göbel, dass er sie ungern<br />
gehen lasse, da er ihre Arbeit,<br />
ihre Herzlichkeit und Freundlichkeit<br />
immer sehr geschätzt habe. Er sei<br />
sich sicher, dass sie mit dem neuen<br />
Arbeitsfeld eine gute Wahl getroffen<br />
habe, denn hier könne sie die Tür zu<br />
den Menschen öffnen.<br />
Sendungsauftrag der Kirche<br />
D<strong>an</strong>iela Bröckl erläuterte den Kolleginnen<br />
und Kollegen ihre Beweggründe<br />
für den Stellenwechsel. Er sei keine<br />
Entscheidung gegen die bisherige<br />
Arbeit mit Schülerinnen und Schülern,<br />
sondern für einen zwar schwierigen<br />
feierte Weihbischof König mit den<br />
Schülerinnen und Schülern, zusammen<br />
mit Pfarrer Jörg Eulenstein und<br />
Gemeindereferentin Monika Winzenick,<br />
einen ökumenischen Gottesdienst.<br />
Der Ernted<strong>an</strong>kgottesdienst<br />
war ein glaubensfroher Auftakt für die<br />
gemeinsamen Stunden. Besonders<br />
erstaunt und erfreut war der Weihbischof<br />
darüber, wie die Jungen ihre<br />
Lieder vortrugen. Anschließend erlebte<br />
Weihbischof König hautnah die<br />
Praxis <strong>des</strong> Faches Katholische Religionslehre<br />
<strong>an</strong> <strong>einer</strong> Förderschule. Wunderbar<br />
gelungen f<strong>an</strong>d er die Art und<br />
Weise, wie den Kindern die Hl. Schrift<br />
nahe gebracht wurde.<br />
Arbeitsbereich, der aber seit längerem<br />
ihrer Zielvorstellung entspreche.<br />
„Kirche muss sich auch und gerade<br />
um diejenigen Menschen kümmern,<br />
die gescheitert <strong>sind</strong>“, so bringt sie in<br />
einem Satz ihre Motivation auf den<br />
Punkt.<br />
Die guten Wünsche ihrer Kolleginnen<br />
und Kollegen aus der Hauptabteilung<br />
Schule und Erziehung werden sie auf<br />
ihrem weiteren Berufsweg in der JVA<br />
Bielefeld-Senne begleiten. cq<br />
Domkapitular Joachim Göbel (l.) und P. Georg<br />
Becher CPPS (re.) d<strong>an</strong>ken D<strong>an</strong>iela Bröckl für<br />
ihre Arbeit in der Schülerpastoral.<br />
Den Abschluss bildete ein gemeinsames<br />
Frühstück, bei dem Schülerinnen<br />
und Schüler aus allen Klassenstufen<br />
die Möglichkeit hatten, Fragen<br />
zu stellen und mit dem Weihbischof<br />
ins Gespräch zu kommen. Besondere<br />
Momente der Offenheit und Vertrautheit<br />
konnten entstehen – für die<br />
Schülerinnen und Schüler, aber bestimmt<br />
auch für Weihbischof König,<br />
ein echtes Geschenk!<br />
Diese Begegnung eröffnete ungeahnte<br />
Momente <strong>des</strong> Vertrauens bei Kindern<br />
und Jugendlichen, die in diesem<br />
Bereich oft sehr verschlossen und<br />
vorsichtig <strong>sind</strong>. Auch wenn es nicht<br />
der „Papst“ war (Zitat eines Schülers),<br />
der zum Frühstück kam, so hat<br />
doch der Paderborner Weihbischof<br />
mit seinem besonderen Besuch allen<br />
gezeigt, wie wichtig die Begegnung<br />
und die Vermittlung <strong>des</strong> Glaubens für<br />
Kinder und Jugendliche ist: als Quelle<br />
der Hoffnung, der Sehnsucht nach<br />
Sicherheit und dem Wunsch <strong>des</strong><br />
Wahr- und Angenommenwerdens.<br />
Ein beeindruckender Besuch, weil er<br />
Spuren bei den Kindern hinterlässt –<br />
Spuren der positiven Begegnung: Da<br />
ist jem<strong>an</strong>d, der nimmt uns wahr, der<br />
hört uns zu und respektiert uns. LK
20 Neues aus Schulen und Schulabteilung 21<br />
35 Jahre in der Medienarbeit<br />
H<strong>an</strong>s-Erwin Schlenger verabschiedet sich<br />
H<strong>an</strong>s-Erwin Schlenger gehört zu<br />
den Mitarbeitern <strong>des</strong> IRUM bzw. <strong>des</strong><br />
Medienzentrums, s<strong>einer</strong> Vorgängereinrichtung,<br />
die das Gesicht der<br />
Einrichtung nach außen so geprägt<br />
haben wie nur wenige <strong>an</strong>dere. Am<br />
1. Dezember hat für ihn die Freistellungsphase<br />
s<strong>einer</strong> Altersteilzeit begonnen,<br />
nur wenige Tage nach seinem<br />
64. Geburtstag. Seit mehr als 35<br />
Jahren war er die prägende Person<br />
im Bereich der Medientechnik und<br />
-gestaltung im Medienzentrum und<br />
später d<strong>an</strong>n im IRUM.<br />
Als er am 1. April 1975 seinen Dienst<br />
im Medienzentrum <strong>an</strong>trat, gab es diese<br />
Einrichtung offiziell noch nicht, da<br />
sie erst Anf<strong>an</strong>g September eröffnen<br />
und ihre Räumlichkeiten in Paderborn<br />
am Rathausplatz im Haus Pötz<br />
beziehen sollte. So konnte Erwin<br />
Schlenger gleich in s<strong>einer</strong> Anf<strong>an</strong>gsphase<br />
die notwendigen Umbauarbeiten<br />
im Bereich der AV-Medienausleihe<br />
und Technik begleiten. Dabei<br />
kam ihm sicherlich seine berufliche<br />
Ausbildung in der Fernmeldetechnik<br />
bei der Deutschen Bun<strong>des</strong>post zu<br />
gute. Über eine Schwester, die in der<br />
Büchereifachstelle arbeitete, hatte<br />
er Kontakt zum Medienzentrum erhalten.<br />
Gern wechselte er von Hella<br />
in Lippstadt wieder in seine Heimatstadt<br />
Paderborn.<br />
Die 70er Jahre waren medial in der<br />
Bildungsarbeit geprägt vom 16 mm-<br />
Film, dem (Ton-)Dia und den entsprechenden<br />
Projektoren. In dieses<br />
Feld arbeitete er sich mit Fleiß und<br />
Engagement ein. Die noch junge Videotechnik<br />
sollte aber sein nächster<br />
Schwerpunkt werden. Hier machte er<br />
sich mit <strong>einer</strong> sich neu entwickelnden<br />
Technik vertraut und wurde schnell<br />
zu einem geschätzten Fachm<strong>an</strong>n für<br />
Videokameras und -rekorder. Zahlreiche<br />
Produktionen in der Erwachsenenbildung<br />
und in der Jugendarbeit<br />
sowie die Geräteberatung für<br />
diözes<strong>an</strong>e Einrichtungen machten ihn<br />
rasch über die Grenzen Paderborns<br />
im Erzbistum bek<strong>an</strong>nt und geschätzt.<br />
Er wurde zu einem „Aushängeschild“<br />
<strong>des</strong> Medienzentrums.<br />
Als das Medienzentrum 1989 vom<br />
Rathausplatz <strong>an</strong> den Stadelhof zog,<br />
war seine Fachkompetenz in der<br />
Baupl<strong>an</strong>ung zum zweiten Mal gefragt.<br />
<strong>Wenn</strong> das heutige IRUM als Nachfolgereinrichtung<br />
<strong>des</strong> Medienzentrums<br />
über ausgezeichnete Produktionsund<br />
Ver<strong>an</strong>staltungsräume sowie einen<br />
hohen technischen St<strong>an</strong>dard verfügt,<br />
d<strong>an</strong>n ist dies nicht zuletzt Erwin<br />
Schlenger zu verd<strong>an</strong>ken. Er war in<br />
der Umbau- und Einrichtungsphase<br />
der maßgebliche Ansprechpartner für<br />
alles, was mit Medien- und Ver<strong>an</strong>staltungstechnik<br />
in Verbindung st<strong>an</strong>d.<br />
Jeder spürt in seinem Alltag, wie ras<strong>an</strong>t<br />
der technische W<strong>an</strong>del gerade in<br />
den Medien erfolgt ist. Prägten in den<br />
70er und frühen 80er Jahren noch der<br />
16 mm-Film und das Dia die Bildungsarbeit,<br />
so wurden sie in den 80er Jahren<br />
von der Videokassette abgelöst.<br />
In den 90er Jahren nun setzte die<br />
Digitalisierung ein. DVD, CD und CD-<br />
ROM hielten Einzug. In den letzten<br />
Jahren beschleunigte sich diese Entwicklung,<br />
kein Technikbereich blieb<br />
ohne Änderung. Die <strong>an</strong>aloge Welt<br />
wurde endgültig von der digitalen abgelöst.<br />
Aber auch darauf ließ sich Erwin<br />
Schlenger ein und vollzog in der<br />
Medientechnik <strong>des</strong> Medienzentrums<br />
und <strong>des</strong> IRUM diesen Schritt zur<br />
konsequenten Digitalisierung. Heute<br />
bietet das IRUM vielfältige Dienstleistungen<br />
im digitalen Audio- und Videoschnitt,<br />
Bildbearbeitungen am PC<br />
<strong>sind</strong> ebenso selbstverständlich wie<br />
ein digitales Equipment für die Ausleihe<br />
und für eigene Produktionen.<br />
Die Lücke, die Erwin Schlenger nach<br />
35 Jahren im Dienst <strong>des</strong> Medienzentrums<br />
und <strong>des</strong> IRUM hinterlässt, ist<br />
groß. Die Kolleginnen und Kollegen,<br />
aber auch Benutzerinnen und Benutzer<br />
<strong>sind</strong> d<strong>an</strong>kbar für die gemeinsame<br />
Zeit und die vielfältige Zusammenarbeit<br />
und Unterstützung. Sein Nachfolger<br />
wird auf ein bestelltes Arbeitsfeld<br />
zurückgreifen können. cq<br />
Erzbischof H<strong>an</strong>s-Josef Becker ergriff freudig die Gelegenheit, die Big-B<strong>an</strong>d der St. Ursula-Schulen zu dirigieren und wurde dabei von vielen Schülern<br />
und Lehrern beobachtet. © pdp<br />
„Schule ist Ort, um Kirche zu erleben“<br />
Erzbischof Becker zu Besuch <strong>an</strong> St. Ursula-Schulen in Attendorn<br />
Das Erzbistum Paderborn engagiere<br />
sich intensiv im Bereich der<br />
Schulen, sie seien ein wichtiges Feld<br />
der Seelsorge, sagte Erzbischof<br />
H<strong>an</strong>s-Josef Becker bei seinem Besuch<br />
der St. Ursula-Realschule und<br />
<strong>des</strong> St. Ursula-Gymnasiums Ende<br />
September in Attendorn. „Wir haben<br />
in den vom Erzbistum Paderborn getragenen<br />
Schulen ein wichtiges Potential<br />
der Begleitung und Seelsorge<br />
<strong>an</strong> Kindern und Jugendlichen“, so der<br />
Paderborner Erzbischof, der erstmals<br />
im Rahmen s<strong>einer</strong> Rundreise durch<br />
die insgesamt 18 Schulen in Trägerschaft<br />
<strong>des</strong> Erzbistums Paderborn, die<br />
St. Ursula-Schulen in Attendorn besuchte.<br />
Das Besuchsprogramm für Erzbischof<br />
Becker <strong>an</strong> den beiden vom Erzbistum<br />
Paderborn getragenen Schulen<br />
in Attendorn mit über 1400 Schülern<br />
war umf<strong>an</strong>greich: Ein Gottesdienst<br />
mit den Schülerinnen und Schülern<br />
der fünften bis siebten Klassen der<br />
Realschule und <strong>des</strong> Gymnasiums im<br />
Sauerländer Dom, Unterrichtsbesuche<br />
in beiden Schulen, Gespräche<br />
mit den Schulleitern, Lehrern und Elternvertretern<br />
und ein Gespräch mit<br />
den Religionslehrern beider Schulen<br />
st<strong>an</strong>den auf dem Programm.<br />
Die von ihm <strong>an</strong> den beiden vom Erzbistum<br />
getragenen Schulen wahrgenommene<br />
Vielfalt und Lebendigkeit<br />
schenke ihm Freude und mache ihm<br />
Mut, sagte Erzbischof Becker im Gespräch<br />
mit Pastor Markus Ratajski,<br />
Schulleiter <strong>des</strong> St. Ursula-Gymnasiums,<br />
und Georg Geers, Schulleiter<br />
der St. Ursula-Realschule. „Schule ist<br />
ein wichtiger Ort, um Kirche zu erleben.“<br />
Dabei sei das soeben in Kraft<br />
gesetzte Leitbild für die Schulen in<br />
Trägerschaft <strong>des</strong> Erzbistums ein guter<br />
Rahmen für ein lebendiges Schulleben.<br />
Das neue Leitbild sei eine<br />
Anstiftung zu profiliertem Christsein<br />
im Bereich der Schule. Der in Unterricht,<br />
Gottesdienst und im Alltag <strong>einer</strong><br />
Schule verkündete, gefeierte und gelebte<br />
Glaube zeichne die katholischen<br />
Schulen aus, mache sie attraktiv und<br />
lasse sie zu Orten werden, <strong>an</strong> denen<br />
Schüler gerne lernen würden, Lehrer<br />
engagiert unterrichteten und Eltern<br />
ihre Kinder gut aufgehoben wüssten.<br />
Dabei sei ebenso klar, dass das Leitbild<br />
von den Schulen, den Schülern,<br />
ihren Eltern und den Lehrern in den<br />
Schulalltag übersetzt werden müsse,<br />
so Erzbischof Becker, der Vorsitzender<br />
der Kommission VII „Erziehung<br />
und Schule“ der Deutschen Bischofskonferenz<br />
ist.<br />
Im Gespräch mit den Religionslehrerinnen<br />
und Religionslehrern von Realschule<br />
und Gymnasium betonte Erzbischof<br />
Becker die Bedeutung von<br />
deren Rolle: „<strong>Sie</strong> <strong>sind</strong> als Religionslehrer<br />
mit ihrer Existenz ‚Bekenner’.<br />
<strong>Sie</strong> <strong>sind</strong> herausgefordert, deutlich<br />
und klar zu benennen, wo <strong>Sie</strong> stehen.“<br />
Religionsunterricht solle nicht<br />
als „Religionskunde“ „neutral“ sein,<br />
vielmehr würden Religionslehrer als<br />
„Lehrer der Religion“ in Wort und Vorbild<br />
bezeugen, was Ihnen wichtig sei.<br />
pdp<br />
Über 35 Jahre war H<strong>an</strong>s-Erwin Schlenger ver<strong>an</strong>twortlich für die Medientechnik und -gestaltung<br />
im Medienzentrum und später d<strong>an</strong>n im IRUM.
22 Alles was Recht ist 23<br />
„Alles was Recht ist …!“<br />
Schulrechtliche Hinweise zum H<strong>an</strong>dlungsfeld „Kirche und Schule“<br />
Immer wieder erreichen uns Anfragen<br />
aus dem schulischen und kirchlichen<br />
Bereich zur rechtlichen Bewertung<br />
von Konfliktsituationen, insbesondere<br />
im Hinblick auf die Erteilung <strong>des</strong> Religionsunterrichts,<br />
der Durchführung der<br />
Schulpastoral und der Org<strong>an</strong>isation<br />
der öffentlichen Bekenntnisschulen.<br />
„Beaufsichtigung“ von<br />
nichtkatholischen Kindern<br />
im Religionsunterricht<br />
Fallbeispiel<br />
An <strong>einer</strong> städtischen Realschule hat<br />
sich in den letzten Jahren die Konfessionsstruktur<br />
der Schülerschaft<br />
deutlich verändert; war diese früher<br />
überwiegend ev<strong>an</strong>gelisch/ katholisch<br />
geprägt, so <strong>sind</strong> inzwischen mehr als<br />
ein Drittel der Schülerinnen und Schüler<br />
Muslime oder „ohne Bekenntnis“.<br />
Da es eine Lehrkraft für das Ersatzfach<br />
„Praktische Philosophie“ <strong>an</strong><br />
der Schule gibt, war es bisher problemlos<br />
möglich, konfessionellen<br />
Religionsunterricht außerhalb der<br />
R<strong>an</strong>dstunden zu org<strong>an</strong>isieren. Wegen<br />
kr<strong>an</strong>kheitsbedingtem, längerfristigen<br />
Ausfalls <strong>des</strong> o. g. Fachlehrers<br />
bittet nunmehr die Schulleitung die<br />
ev<strong>an</strong>gelischen und katholischen Religionslehrkräfte,<br />
die nichtchristlichen<br />
Kinder <strong>an</strong> ihrem jeweiligen Religionsunterricht<br />
teilnehmen zu lassen.<br />
Im Wesentlichen ginge es dabei um<br />
Beaufsichtigung; Noten sollten nicht<br />
erteilt werden.<br />
Nach <strong>an</strong>fänglicher Zustimmung stellt<br />
eine katholische Religionslehrerin<br />
fest, dass sie ihren konfessionellen<br />
Religionsunterricht in <strong>einer</strong> 8. Klasse<br />
nicht mehr wie bisher erteilen k<strong>an</strong>n;<br />
die <strong>an</strong>f<strong>an</strong>gs <strong>interessiert</strong>en neuen<br />
Gerade in der zunehmend multireligiösen<br />
Schule schafft Rechtssicherheit<br />
wichtige Voraussetzungen für das<br />
notwendige konstruktive Mitein<strong>an</strong>der<br />
von Lehrern, Eltern, Schülern und<br />
kirchlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.<br />
Schüler lehnen das Unterrichtsthema<br />
„Heiliger Geist“, mit dem die in den<br />
Gemeinden parallel stattfindende<br />
Firmvorbereitung unterstützt werden<br />
soll, ab. Es kommt vermehrt zu Unterrichtsstörungen.<br />
Die Bitte der Lehrerin <strong>an</strong> die Schulleitung,<br />
die Beaufsichtigung der<br />
nichtchristlichen Schüler <strong>an</strong>derweitig<br />
sicher zu stellen, wird aus org<strong>an</strong>isatorischen<br />
Gründen abgelehnt.<br />
Fragen<br />
1. Unter welchen Voraussetzungen<br />
können nichtkatholische Kinder am<br />
katholischen Religionsunterricht<br />
teilnehmen?<br />
2. Muss die Schulleitung dem Wunsche<br />
der Religionslehrerin, die<br />
nichtchristlichen Schüler <strong>an</strong>derweitig<br />
zu beaufsichtigen, nachkommen?<br />
Rechtsgrundlagen<br />
• Teilnahme am Religionsunterricht<br />
eines <strong>an</strong>deren Bekenntnisses –<br />
Bun<strong>des</strong>verfassungsgericht, Beschluss<br />
vom 25. 2. 1987, Az.: 1 BVR<br />
47/84<br />
• § 31 SchulG NRW<br />
• Religionsunterricht <strong>an</strong> Schulen<br />
(BASS 12–05 Nr.1), RdErl. d. Ministeriums<br />
für Schule, Jugend und<br />
Kinder v. 20. 6. 2003<br />
Rol<strong>an</strong>d Gottwald<br />
Ausgehend von konkreten „Fällen“<br />
werden <strong>an</strong> dieser Stelle praxisorientierte<br />
Informationen zu den Rechtsgrundlagen<br />
<strong>des</strong> H<strong>an</strong>dlungsfelds<br />
„Kirche und Schule“ <strong>an</strong>geboten. Die<br />
Org<strong>an</strong>isation <strong>des</strong> schulischen Alltags<br />
gelingt allerdings sicher nicht durch<br />
„Rechthaberei“, sondern braucht respektvolle<br />
und wertschätzende Kommunikation<br />
aller Beteiligten. Wir würden<br />
uns freuen, wenn wir dazu durch<br />
diese neue Reihe einen kleinen Beitrag<br />
leisten können.<br />
• Gemeinsames Votum der katholischen<br />
(Erz-) Bistümer und der<br />
ev<strong>an</strong>gelischen L<strong>an</strong><strong>des</strong>kirchen vom<br />
14. 05. 1998<br />
Stellungnahme<br />
1. Die Rechtsgrundlagen geben eindeutige<br />
Hinweise auf Zuständigkeiten<br />
und Verfahrensfragen: „Die Zulassung<br />
<strong>an</strong>derskonfessioneller Schülerinnen<br />
und Schüler zum Religionsunterricht<br />
ist Sache der jeweiligen Kirche oder<br />
Religionsgemeinschaft. In der Regel<br />
entscheidet die Religionslehrerin oder<br />
der Religionslehrer in Übereinstimmung<br />
mit den Grundsätzen der jeweiligen<br />
Kirche oder Religionsgemeinschaft<br />
aufgrund <strong>einer</strong> schriftlichen<br />
Erklärung der Erziehungsberechtigten<br />
bzw. der religionsmündigen Schülerin<br />
oder <strong>des</strong> religionsmündigen Schülers.<br />
Gleiches gilt, wenn eine Schülerin<br />
oder ein Schüler k<strong>einer</strong> Konfession<br />
oder <strong>einer</strong> Konfession <strong>an</strong>gehört, für<br />
die Religionsunterricht nicht erteilt<br />
wird.“ ( BASS 12–05 Nr.1, 5.2).<br />
Diese Hinweise stehen im Einkl<strong>an</strong>g<br />
mit dem gemeinsamen Votum der<br />
katholischen (Erz-) Bistümer und der<br />
ev<strong>an</strong>gelischen L<strong>an</strong><strong>des</strong>kirchen. Nehmen<br />
unter diesen Voraussetzungen<br />
nichtkatholische Kinder freiwillig am<br />
katholischen Religionsunterricht teil,<br />
so werden ihre Leistungen selbstverständlich<br />
benotet und können ver-<br />
setzungsrelev<strong>an</strong>t sein. Das Recht auf<br />
Abmeldung vom Religionsunterricht<br />
( BASS 12–05 Nr.1, 6.2) bleibt ihnen,<br />
wie allen <strong>an</strong>deren Schülern,<br />
grundsätzlich unbenommen.<br />
Eine rechtliche Verpflichtung für insbesondere<br />
Religionslehrkräfte zur<br />
Aufnahme von <strong>an</strong>dersgläubigen Kindern<br />
in ihren Religionsunterricht zur<br />
„Beaufsichtigung“ besteht daher<br />
nicht; vielmehr hat die Schule „gegenüber<br />
Schülerinnen und Schülern,<br />
die nicht am Religionsunterricht teilnehmen,<br />
eine Aufsichtspflicht, die<br />
sich auch auf Freistunden erstreckt."<br />
( BASS 12–05 Nr.1, 6.3)<br />
2. In unserem Fallbeispiel hat die<br />
Religionslehrerin freiwillig, allerdings<br />
in Unkenntnis der Rechtslage, der<br />
Beaufsichtigung der <strong>an</strong>dersgläubigen<br />
Kinder im Rahmen ihres Reli-<br />
Im Haus der Heiligen<br />
Seit über 700 Jahren steht der<br />
heutige Hohe Dom am Platz s<strong>einer</strong><br />
ebenfalls berühmten Vorgängerbauten.<br />
Ein altersgerechter Entdeckungsrundg<strong>an</strong>g<br />
zeigt, wie die Menschen<br />
seit der Erbauung <strong>des</strong> Doms<br />
bis heute die Bedeutung der Liturgie<br />
und den Glauben in Architektur und<br />
Bild sichtbar machten. Die Schüler<br />
erarbeiten sich selbst Sp<strong>an</strong>nen<strong>des</strong>,<br />
Unbek<strong>an</strong>ntes, aber auch viel Vertrautes<br />
in der wichtigsten Kirche der Erzdiözese:<br />
Wie l<strong>an</strong>ge hat m<strong>an</strong> am Dom<br />
gebaut und welche Bauabschnitte<br />
erkennt m<strong>an</strong>? Wieso <strong>sind</strong> Kili<strong>an</strong> und<br />
Liborius im Dom zu Hause? Was hat<br />
es mit den „Säulen <strong>des</strong> Glaubens“<br />
auf sich? Wer schenkt Maria eine<br />
Blume? Von wem sieht m<strong>an</strong> nur die<br />
Beine und Füße? Was ist das „Verkehrszeichen<br />
Gottes“?<br />
gionsunterrichts zugestimmt. Diese<br />
können selbstverständlich nicht zur<br />
regulären Teilnahme im o. g. Sinn verpflichtet<br />
werden. Die Lehrerin reklamiert<br />
zu Recht die Gefährdung ihrer<br />
Unterrichtsziele, was <strong>an</strong>gesichts der<br />
vereinbarten Unterrichtskooperation<br />
mit dem externen Partner Kirchengemeinde<br />
im Hinblick auf die bevorstehende<br />
Firmung der katholischen<br />
Schüler besonders misslich ist.<br />
Wir sehen daher in diesem konkreten<br />
Fall eine Verpflichtung der Schulleitung,<br />
die Religionslehrerin von der<br />
Beaufsichtigung <strong>an</strong>dersgläubiger<br />
Schüler im Religionsunterricht zu entbinden<br />
und diese bis zur erneuten<br />
Aufnahme <strong>des</strong> Ersatzunterrichts <strong>an</strong>ders<br />
zu org<strong>an</strong>isieren.<br />
In diesem Zusammenh<strong>an</strong>g ist die<br />
häufig praktizierte Verlegung <strong>des</strong><br />
Für diesen altersgerechten Entdeckungsrundg<strong>an</strong>g<br />
und eine Erkundung<br />
<strong>des</strong> Domes bedarf es <strong>einer</strong><br />
besonderen Sensibilität. Mit Dr. Kristina<br />
Hartm<strong>an</strong>n und Thorsten Hoppe-<br />
Hartm<strong>an</strong>n stehen zwei erfahrene<br />
Museumspädagogen zur Verfügung,<br />
die bereits <strong>an</strong> der Entwicklung <strong>des</strong><br />
museumspädagogischen Begleitprogramms<br />
zur Meinwerk-Ausstellung<br />
beteiligt waren.<br />
Kontaktaufnahme<br />
Dr. Kristina Hartm<strong>an</strong>n<br />
Thorsten Hoppe-Hartm<strong>an</strong>n<br />
0 52 1 / 39 91 688<br />
mail@hoppe-hartm<strong>an</strong>n.de<br />
Selbst org<strong>an</strong>isierte Führungen<br />
Gern können Schulen aber auch innerhalb<br />
eigener Lerngruppen Domerkundungen<br />
durchführen. Zu diesem<br />
Zweck melden sich Religionslehrer<br />
Religionsunterrichts in R<strong>an</strong>dstunden<br />
als Dauerlösung unseres Erachtens<br />
unzulässig; sie widerspricht insbesondere<br />
dem Gleichbeh<strong>an</strong>dlungs<strong>an</strong>spruch<br />
<strong>des</strong> Religionsunterrichts als<br />
ordentliches Lehrfach.<br />
Weitere Auskünfte:<br />
Rol<strong>an</strong>d Gottwald, Schulrat i. K.<br />
Hauptabteilung Schule und Erziehung<br />
Domplatz 15 (Konrad-Martin-Haus)<br />
33098 Paderborn<br />
0 52 51 / 125-1217<br />
rol<strong>an</strong>d.gottwald@erzbistum-paderborn.de<br />
Ein Rundg<strong>an</strong>g durch den Dom für die Primarstufe und Sekundarstufe I<br />
Viele Schulklassen entdecken den Dom in<br />
Paderborn als Ort <strong>des</strong> gelebten Glaubens.<br />
und -lehrerinnen zu Beginn ihrer Domerkundung<br />
kurz beim neu eingerichteten<br />
Info-St<strong>an</strong>d (erste Seitenkapelle<br />
rechts neben dem Haupteing<strong>an</strong>g) im<br />
Dom <strong>an</strong>. So hat das Domkapitel zum<br />
einen die Möglichkeit nachzuhalten,<br />
wie viele Schulklassen und Lerngruppen<br />
im Jahreslauf den Dom besuchen.<br />
Zum <strong>an</strong>deren können möglicherweise<br />
noch Infoblätter u. a. m. für<br />
die Schülerinnen und Schüler ausgegeben<br />
werden. Eine schriftliche Vorab-Anmeldung<br />
ist nicht notwendig.<br />
L. K. / G. K.<br />
Weitere Beispiele und Hinweise zur Thematik Rechtsgrundlagen für Kirche und Schule finden <strong>Sie</strong> auf<br />
www.schuleunderziehung.de Religionsunterricht.
24 Ver<strong>an</strong>staltungen 25<br />
„Seelsorgestunde“ in einem neuen „Outfit“?!<br />
Religiöse Kinderwochen<br />
Studien- und Zertifikatskurse <strong>des</strong> IfL<br />
Neuer Studienkurs zur Erl<strong>an</strong>gung der Lehrbefähigung für das Fach<br />
Katholische Religionslehre in den Sekundarstufen I und/oder II<br />
Seelsorgestunden fallen aufgrund<br />
unterschiedlicher Ursachen für viele<br />
katholischen Schülerinnen und Schüler<br />
in der 4. Klasse oft aus – vor allen<br />
Dingen in den Diasporagebieten <strong>des</strong><br />
Erzbistums. Diese unbefriedigende<br />
Situation für alle Beteiligten gab den<br />
Anstoß, sich auf „Neul<strong>an</strong>d“ zu begeben.<br />
Das „Neul<strong>an</strong>d“ heißt: RKW – Religiöse<br />
Kinderwoche – und hat in den<br />
östlichen Bun<strong>des</strong>ländern schon eine<br />
l<strong>an</strong>ge und bewährte Tradition. Die vielen<br />
positiven Erfahrungen der jungen<br />
Menschen mit den Religiösen Kinder-<br />
Wochen in ihren Gemeinden und die<br />
jährliche thematische „Schatzkiste“<br />
zu den RKW aus dem Benno-Verlag<br />
in Leipzig, waren der Ausg<strong>an</strong>gspunkt<br />
für einen Arbeitskreis, der diese<br />
Ch<strong>an</strong>ce auch für das Erzbistum Paderborn<br />
nutzen wollte.<br />
Gemeinsam brachten Vertreter <strong>des</strong><br />
Dek<strong>an</strong>ates Herford/Minden, <strong>des</strong> Bonifatiuswerkes<br />
Paderborn und der<br />
Hauptabteilung Schule und Erziehung<br />
diese Idee auf den Weg in die<br />
Praxis. Der Dek<strong>an</strong>atskatechet Ulrich<br />
Martinschledde erarbeitete mit einem<br />
Team vor Ort zum diesjährigen Thema<br />
„Gott find ich gut … Eine Gottsucher<br />
– RKW“ ein Konzept für eine RKW in<br />
Bünde aus. Als roter Faden dienten<br />
die RKW-Unterlagen <strong>2010</strong> (Benno-<br />
Verlag, Leipzig) die in diesem Jahr<br />
vom Bistum Erfurt erarbeitet wurden.<br />
18 Teilnehmer/-innen – eingeladen<br />
waren die letzten drei Kommunionjahrgänge<br />
– gründeten in der letzten<br />
Woche der Sommerferien im Pfarrheim<br />
in Bünde ein Detektivbüro und<br />
machten sich auf unterschiedliche Art<br />
auf, die Spuren Gottes zu suchen – in<br />
ihrer Stadt, in der Natur, bei den Heiligen,<br />
den Zeugen <strong>des</strong> Glaubens, in<br />
Freud und in Leid –, und sie kamen<br />
auch ihrer eigenen Sehnsucht nach<br />
Gott auf die Spur. Fünf Tage (er)lebten<br />
die Detektive (sich) als Spurensucher:<br />
Auch in einem Seniorenheim gingen die Kinder auf Gottsuche.<br />
in der Gemeinschaft, in dem Thema,<br />
bei sich selbst, wie auch im Leben mit<br />
und für <strong>an</strong>dere Menschen.<br />
Die „Gottsucherwoche“, die den religionspädagogischen<br />
Aspekt wunderbar<br />
mit dem Aspekt <strong>des</strong> gemeinsamen<br />
Erlebens der Gemeinschaft<br />
bei Spiel und Spaß verbunden hatte,<br />
mündete d<strong>an</strong>n am Sonntag in die Feier<br />
und Mitgestaltung <strong>des</strong> Gemeindegottesdienstes<br />
vor Ort, zu dem nicht<br />
nur die Eltern eingeladen waren, sondern<br />
auch die Menschen, denen die<br />
Gottsucher bei ihrer Gottsuche begegneten.<br />
Da waren zum einen die<br />
Bedürftigen, die von den Gottsuchern<br />
zum Frühstück eingeladen worden<br />
waren, wo zusammen gegessen, gesungen<br />
und gespielt wurde. Und da<br />
gab es die alten Menschen aus dem<br />
Seniorenheim, bei denen die Teilnehmer<br />
der RKW „Gottes Spuren der<br />
Freude“ hinterlassen haben.<br />
Nicht nur die Kinder und Jugendlichen<br />
freuen sich auf die RKW 2011,<br />
auch das Betreuerteam unter der<br />
Leitung von Dek<strong>an</strong>atskatechet Ulrich<br />
Martinschledde ist sich einig, dass<br />
das Feuer der Begeisterung für die<br />
Sache Gottes auch im nächsten Jahr<br />
wieder geschürt werden muss. Diese<br />
Form von Seelsorge hat Spuren hinterlassen!<br />
L. K.<br />
WWW<br />
Unter: www.schuleunderziehung.de<br />
Schulpastoral Seelsorgestunde<br />
stehen weitere Informationen bereit.<br />
Weitere Informationen zur RKW in<br />
Bünde:<br />
Ulrich Martinschledde,<br />
Dek<strong>an</strong>atskatechet<br />
Fünfhausenstr. 31<br />
32257 Bünde<br />
0 52 23 / 18 32 31<br />
u.martinschledde@teleos-web.de<br />
Informationen zum RKW-Material:<br />
Bonifatiuswerk Paderborn<br />
Matthias Micheel<br />
Kamp 22<br />
33098 Paderborn<br />
0 52 51 / 29 96 50<br />
www.bonifatiuswerk.de e<br />
Dieser Kurs beginnt im Oktober<br />
2011 und führt Lehrerinnen und Lehrer,<br />
die Inhaber <strong>des</strong> Lehramtes für die<br />
Sekundarstufe I und/oder II <strong>sind</strong>, zur<br />
Erweiterungsprüfung im Fach Katholische<br />
Religionslehre nach § 29 LPO.<br />
Die Studienzeit beträgt drei (Sek I)<br />
bzw. vier (Sek II) Jahre. Das Studium<br />
besteht aus der Teilnahme <strong>an</strong> halbjährlichen<br />
Studienwochen und <strong>an</strong> ca.<br />
20 Studientagen (Samstagen), dem<br />
Selbststudium und (nach Möglichkeit)<br />
der Erprobung und Auswertung<br />
von Unterrichtseinheiten. Die Erweiterungsprüfung<br />
wird beim L<strong>an</strong><strong>des</strong>prüfungsamt<br />
I NRW (Geschäftsstelle<br />
Essen) abgelegt. Anschließend k<strong>an</strong>n<br />
die Missio c<strong>an</strong>onica be<strong>an</strong>tragt werden.<br />
Für die Teilnahme wird Sonderurlaub<br />
gewährt gemäß der Vereinbarung zwischen<br />
dem L<strong>an</strong>d NRW und den (Erz-)<br />
Bistümern in NRW vom 22. 01. 1985<br />
(BASS 20–53, Nr.5), wenn sich die<br />
Bewerberin / der Bewerber in einem<br />
unbefristeten Dienstverhältnis befindet.<br />
Die Kosten für Unterkunft und<br />
Verpflegung während der Studienwochen<br />
betragen jeweils 150,– EUR.<br />
Weitere Kosten entstehen nicht, Reisekosten<br />
werden erstattet. Weitere<br />
Einzelheiten zum Studienkurs unter<br />
www.ifl-muelheim.de (Weiterbildung).<br />
Erste Studienwoche: 17. – 22. Oktober<br />
2011 in Essen-Werden<br />
Interessenten fordern bitte beim Institut<br />
für Lehrerfortbildung die Anmeldeunterlagen<br />
<strong>an</strong>. Der Kursleiter, Dr. Paul<br />
Rul<strong>an</strong>ds, steht unter der Nummer<br />
0211 / 1752731 für Beratungsgespräche<br />
zur Verfügung. Anmeldung bis<br />
zum 31. Mai 2011.<br />
Zertifikatskurs zum Erwerb<br />
<strong>des</strong> Zertifikats und der<br />
Lehr erlaubnis im Fach<br />
Katholische Religionslehre<br />
<strong>an</strong> Berufs kollegs<br />
Der Zertifikatskurs richtet sich <strong>an</strong><br />
Lehrpersonen im Berufskolleg, die<br />
das Fach Katholische Religionslehre<br />
unterrichten möchten. Der Erwerb<br />
<strong>des</strong> Zertifikats bewirkt für die Absolventinnen<br />
und Absolventen nicht<br />
den Erwerb eines Lehramtes im Fach<br />
Kath. Religionslehre (und hat damit<br />
Das Neue Forum Religion<br />
Zwischen 2008 und <strong>2010</strong> ist die<br />
Schulbuchreihe „Neues Forum Religion“<br />
(NFR) vollständig erschienen.<br />
<strong>Sie</strong> umfasst sechs Arbeitsbücher, die<br />
eine grundlegende Neubearbeitung<br />
der beiden Vorgängerreihen „Theologisches<br />
Forum“ mit 18 Bänden (ab<br />
1969) und <strong>des</strong> „Forum Religion“ mit<br />
7 Bänden (ab 1985) bieten. Zusammen<br />
decken sie das gesamte Spektrum<br />
für den katholischen Religionsunterricht<br />
der Sekundarstufe II ab.<br />
Dazu gibt es jetzt die Bände „GOTT“<br />
(Kurs Theologie), „JESUS“ (Kurs<br />
Christologie), „MENSCH“ (Kurs Anthropologie),<br />
„LEBEN“ (Kurs ETHIK),<br />
„KIRCHE“ (Kurs Ekklesiologie) und<br />
„HOFFNUNG“ (Kurs Eschatologie).<br />
In der Erzdiözese Paderborn ist die<br />
gesamte Schulbuchreihe zugelassen.<br />
Auf den Umschlägen aller Bände befindet<br />
sich ein jeweils thematisch abgestimmtes<br />
Bild <strong>des</strong> jüdisch-amerik<strong>an</strong>ischen<br />
Künstlers Barnett New m<strong>an</strong><br />
(1905–1970), <strong>des</strong>sen Werke heute in<br />
den bedeutendsten Museen der Welt<br />
zu bewundern <strong>sind</strong>. Als Jude hält sich<br />
keine laufbahnrechtlichen Konsequenzen),<br />
wohl aber die fachliche<br />
Voraussetzung für die Erteilung der<br />
Kirchlichen Unterrichtserlaubnis und<br />
damit für die Berechtigung, im Berufskolleg<br />
katholischen Religionslehre<br />
zu erteilen. Der Kurs vermittelt Inhalte<br />
aus den Bereichen der Biblischen,<br />
Systematischen, Historischen und<br />
Praktischen Theologie einschließlich<br />
der Fachdidaktik.<br />
Der Zertifikatskurs beginnt am Mittwoch,<br />
14. September 2011 und endet<br />
am Mittwoch, 04. Juli 2012. Die<br />
Kurstage <strong>sind</strong> jeweils mittwochs von<br />
9 – 16 Uhr im Kardinal-Hengsbach-<br />
Haus in Essen-Werden.<br />
Die vollständig ausgefüllten Anmeldeunterlagen<br />
müssen spätestens am<br />
25. Februar 2011 dem IfL Mülheim<br />
vorliegen.<br />
WWW<br />
Über weitere Einzelheiten informiert<br />
ein Informationsblatt auf www.schuleunderziehung.de<br />
Ver<strong>an</strong>staltungen.<br />
dr. s. m.<br />
Dr. Werner Trutwin, Bonn<br />
Newm<strong>an</strong> <strong>an</strong> das Bilderverbot und<br />
kommt ohne Gegenstände und Symbole<br />
aus. Seine leuchtenden Bildtafeln<br />
übersteigen („Tr<strong>an</strong>szendenz“) die<br />
Welt der Sinne und <strong>des</strong> Verst<strong>an</strong><strong>des</strong>,<br />
verweisen auf das Nicht-Darstellbare<br />
und laden zur Betrachtung ein. Die<br />
Titel der Bilder können mühelos auf<br />
zentrale Aspekte der Arbeitsbücher<br />
bezogen werden, z. B. The Word (JE-<br />
SUS), Eve (MENSCH), Concord (KIR-<br />
CHE) und The end of Silence (HOFF-<br />
NUNG).
26 Informationen 27<br />
Alle Arbeitsbücher weisen eine völlig<br />
neue Struktur auf, haben neue Inhalte,<br />
zeigen neue Bilder und ermöglichen<br />
den Erwerb zentraler Kompetenzen.<br />
Ein größeres Format bietet<br />
mehr Gestaltungsmöglichkeiten für<br />
die Texte und Platz für größere Bilder.<br />
Auf (fast) jeder Doppelseite befindet<br />
sich ein grün unterlegtes Lexikon,<br />
das zentrale Aspekte <strong>des</strong> Themas<br />
benennt. Hellbraun unterlegte Arbeits<strong>an</strong>regungen<br />
und Denk<strong>an</strong>stöße<br />
wollen den Kompetenzerwerb sichern.<br />
Quellen in blauer Schrift bieten<br />
sich zur Interpretation <strong>an</strong>. Lehrtexte<br />
in schwarzer Schrift, die vom Autor<br />
verfasst wurden, stellen die Probleme<br />
und Kontexte sowie die Bedeutung<br />
<strong>des</strong> Themas im Zusammenh<strong>an</strong>g <strong>des</strong><br />
Kursprogramms vor. So ergibt sich<br />
der Typ eines Arbeitsbuches, das<br />
sowohl Quellensammlung als auch<br />
Lehrbuch ist. Es ermöglicht exemplarisches<br />
und systematisches Lernen,<br />
auch als Vorbereitung auf das Zentral<br />
abitur, und lässt Freiraum für eigenes<br />
Arbeiten.<br />
„Endstation Sehnsucht –<br />
Bal<strong>an</strong>ce zwischen Beharrung<br />
und W<strong>an</strong>del“<br />
Dieses Motto gaben wir, die Vertreter<br />
von fünf Bistümern, der 22. Musischen<br />
Werkwoche. Bei der Wahl<br />
dieses Mottos erhofften wir auch,<br />
dass diese Bal<strong>an</strong>ce programmatisch<br />
für die Existenz der Werkwoche über<br />
weitere Jahre sein würde.<br />
Der W<strong>an</strong>del zeigte sich <strong>an</strong>ders! In<br />
diesem Sommer mussten wir uns<br />
nach 23 Jahren von einem liebgewordenen,<br />
ereignisreichen Intermezzo<br />
An den Anf<strong>an</strong>g je<strong>des</strong> Buches wurde<br />
ein Abschnitt „Basiswissen“ gestellt,<br />
der nicht nur für den einzelnen B<strong>an</strong>d,<br />
sondern für die g<strong>an</strong>ze Reihe wichtig<br />
ist. Darin finden sich folgende Themen:<br />
Religion – Was ist das?; Einführung<br />
in das Alte und in das Neue Testament;<br />
Juden und Christen; Glaube<br />
und Vernunft; Glaube und Geschichte.<br />
Neben den traditionellen St<strong>an</strong>dardthemen<br />
und den Vergleichen mit<br />
dem Judentum und den Weltreligionen<br />
<strong>sind</strong> zahlreiche aktuelle Diskussionen<br />
aufgegriffen, z. B.:<br />
• im B<strong>an</strong>d „GOTT“: Monotheismus<br />
als Ursache von Gewalt (J<strong>an</strong> Assm<strong>an</strong>n);<br />
Gott-ein Gehirnmodul?;<br />
• im B<strong>an</strong>d „JESUS“: Ein Star im Film;<br />
Im Denken der Philosophen;<br />
• im B<strong>an</strong>d „MENSCH“: Gehirnforschung<br />
und Willensfreiheit;<br />
• im B<strong>an</strong>d LEBEN: Der Verbrauch<br />
embryonaler Stammzellen; Vom<br />
Wegsehen;<br />
• im B<strong>an</strong>d „KIRCHE“: Kirchenkrise;<br />
Heiße Eisen; Antimodernismus; Kirche<br />
und Staat heute; Entkonfessionalisierung;<br />
Hoffnung für die Zukunft;<br />
• im B<strong>an</strong>d „HOFFNUNG“: Apokalyptik;<br />
Wiedergeburtsglaube heute;<br />
Ersatz-Paradiese<br />
Theologisch und methodisch-didaktisch<br />
neu <strong>sind</strong> detaillierte Hinweise<br />
zum Umg<strong>an</strong>g mit jedem einzelnen Arbeitsbuch,<br />
ein oder zwei Projekte und<br />
ein umf<strong>an</strong>greicher Methodenteil am<br />
der Sommerferien verabschieden.<br />
Die Werkwoche scheiterte <strong>an</strong> äußeren<br />
Umständen. Maßgebliche Gründe<br />
für das Scheitern <strong>sind</strong> u. a. die<br />
Terminschwierigkeiten, die aus der<br />
Beteiligung dreier Bun<strong>des</strong>länder mit<br />
unterschiedlichen Ferienterminen<br />
resul tieren, sowie der Ausstieg von<br />
Kooperationspartnern. Die Teilnehmerzahl<br />
zeigte einen l<strong>an</strong>gsamen aber<br />
steten Schwund von <strong>an</strong>f<strong>an</strong>gs 100 bis<br />
auf 60 Teilnehmer/-innen in den letzten<br />
Jahren. In diesem Jahr konnte<br />
aufgrund der geringen Anmeldungen<br />
von nur 35 die Konzeption der Werk-<br />
Bilder <strong>des</strong> jüdischen Künstlers Barnett Newm<strong>an</strong><br />
prägen das Cover aller Teilbände der<br />
Reihe Neues Forum Religion.<br />
Die Musische Werkwoche im Ludwig-Windthorst-Haus<br />
(Holthausen- Lingen)<br />
Ein Nachruf<br />
Schluss je<strong>des</strong> B<strong>an</strong><strong>des</strong>, der den Schülerinnen<br />
und Schülern das „Lernen<br />
lernen“ erleichtern soll, z. B. die Erstellung<br />
eines Referats, den Umg<strong>an</strong>g<br />
mit Texten und Bildern, die Einübung<br />
<strong>einer</strong> Meditation.<br />
Insgesamt soll das Unterrichtswerk<br />
heutigen theologischen, religionspädagogischen,<br />
politischen, ästhetischen<br />
und methodisch-didaktischen<br />
Ansprüchen genügen und von Schülerinnen<br />
und Schülern, aber auch von<br />
Kolleginnen und Kollegen mit Freude<br />
und Gewinn benutzt werden.<br />
Marlene Dickmeiß<br />
woche nicht umgesetzt werden.<br />
„Alles hat seine Zeit“<br />
Wir erinnern uns gerne <strong>an</strong> die vielen<br />
Religionspädagogen/-innen und<br />
Lehrer/-innen,<br />
• die durch das vielfältige Angebot<br />
<strong>an</strong> Kursen Anregungen für die Umsetzung<br />
im schulischen Alltag gew<strong>an</strong>nen,<br />
• die sich inspirieren ließen durch<br />
neue, m<strong>an</strong>chmal ungewohnte Impulse<br />
der Referenten/-innen,<br />
• die durch den täglichen liturgischen<br />
Rahmen und die gemeinsam konzipierten,<br />
thematisch orientierten<br />
Gottesdienste spirituelle Erfahrungen<br />
machen konnten<br />
• die beim kreativen Gestalten – wie<br />
z. B. beim Malen oder Arbeiten mit<br />
Ton, beim Theaterspielen, beim Bibliodrama,<br />
beim meditativen T<strong>an</strong>zen,<br />
beim Schreiben kreativer Texte<br />
– sowie beim Singen und Musizieren<br />
Begeisterung und Freude empfinden<br />
konnten.<br />
Für mich, die ich 21 mal die Musische<br />
Werkwoche erleben durfte – 13<br />
Jahre in der Leitung im Auftrag <strong>des</strong><br />
Am Institut für Lehrerfortbildung<br />
(IfL) in Mülheim/Ruhr, <strong>einer</strong> Einrichtung<br />
der Gemeinnützigen Gesellschaft<br />
zur Förderung von Wissenschaft<br />
und Bildung, F.W.B. GmbH,<br />
in der Trägerschaft der fünf (Erz-)<br />
Bistümer in Nordrhein-Westfalen, ist<br />
zum 1. November 2011 oder später<br />
die Stelle der/<strong>des</strong> stellvertretenden<br />
Institutsleiterin/lnstitutsleiters<br />
in Verbindung mit <strong>einer</strong> Dozentur für<br />
das Fach Katholische Religionslehre<br />
(Bes. Gr. A 16 /EG 15 Ü KA VO)<br />
wegen Pensionierung <strong>des</strong> derzeitigen<br />
Stelleninhabers neu zu besetzen.<br />
Als bedeutende Einrichtung der<br />
Lehrer fort- und -weiterbildung in<br />
Nordrhein-Westfalen führt das IfL für<br />
Lehrkräfte aller Schulformen Maßnahmen<br />
insbesondere in den Bereichen<br />
Katholische Theologie und<br />
Religionspädagogik, Fachdidaktik<br />
<strong>an</strong>derer Fächer, Allgemeine Didaktik<br />
und Pädagogik, Schulentwicklung<br />
und Schulrecht durch.<br />
Die ständige Vertreterin/der ständiger<br />
Vertreter ist neben dem nebenberuflichen<br />
wissenschaftlichen Leiter<br />
hauptberufliches Mitglied der Institutsleitung,<br />
Vorgesetzte/r aller hauptamtlichen<br />
Dozentinnen und Dozenten<br />
Erzbistums Paderborn – versiegt eine<br />
Quelle für lebendige Impulse und gelungene<br />
Begegnungen. Die Intention<br />
der Werkwoche war mir stets eine<br />
Herzens<strong>an</strong>gelegenheit.<br />
Es bleibt der D<strong>an</strong>k<br />
Es bleibt mir, mich herzlich zu bed<strong>an</strong>ken<br />
• für die fin<strong>an</strong>zielle Unterstützung<br />
durch die Bistümer und den Deutschen<br />
Katechetenverein,<br />
• für die fruchtbare und freundschaftliche<br />
Zusammenarbeit im Vorbereitungsteam<br />
IfL Stellenausschreibung<br />
und mitver<strong>an</strong>twortlich für die Pl<strong>an</strong>ung<br />
und Durchführung <strong>des</strong> Programms.<br />
<strong>Sie</strong>/er hat zudem in einem ermäßigten<br />
Umf<strong>an</strong>g Fort- und Weiterbildungsver<strong>an</strong>staltungen<br />
im Fach Katholische<br />
Religionslehre durchzuführen.<br />
• für die Org<strong>an</strong>isation und g<strong>an</strong>zheitliche<br />
Betreuung (einschließlich<br />
der guten Küche) <strong>des</strong> Ludwig-<br />
Windthorst-Hauses,<br />
• bei den vielen Referenten/-innen,<br />
die uns über Jahre bereicherten<br />
und die Treue hielten,<br />
• und vor allem bei allen treuen und<br />
wissbegierigen Teilnehmer/-innen,<br />
ohne die die Werkwochen nicht zu<br />
diesem auch für uns Ver<strong>an</strong>twortliche<br />
inspirierenden und unvergesslichen<br />
Erlebnis geworden wäre.<br />
?<br />
Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung,<br />
wenn <strong>Sie</strong> folgende Voraussetzungen<br />
mitbringen:<br />
• 1. und 2. Staatsprüfung für das<br />
Lehramt <strong>an</strong> Gymnasien und Gesamtschulen<br />
bzw. für die Sekundarstufen<br />
I und II im Fach Katholische<br />
Religionslehre und einem<br />
weiteren Fach sowie mehrjährige<br />
Unterrichtserfahrung,<br />
• eine überdurchschnittliche wissenschaftliche<br />
und didaktische Qualifikation,<br />
• Erfahrungen in der Lehrerfort- oder<br />
Erwachsenenbildung,<br />
• ausgeprägte kommunikative und<br />
org<strong>an</strong>isatorische Fähigkeiten,<br />
• Kooperations- und Durchsetzungsfähigkeit,<br />
• Bereitschaft zu guter Zusammenarbeit<br />
mit dem Dozententeam, dem<br />
Leiter und den Vertretern <strong>des</strong> Trägers<br />
<strong>des</strong> IfL sowie den externen<br />
Kooperationspartnern,<br />
• den Willen und die Fähigkeit, sich<br />
aktiv für die Bewahrung und Entwicklung<br />
<strong>des</strong> Profils <strong>des</strong> IfL einzusetzen,<br />
• eine persönliche Lebensführung,<br />
die den Grundsätzen der katholischen<br />
Kirche entspricht.<br />
Vergütung und Sozialleistungen erfolgen<br />
gemäß KAVO (vergleichbar<br />
TVöD). Bei Erfüllung der laufbahnrechtlichen<br />
Voraussetzungen ist eine<br />
Anstellung nach beamtenrechtlichen<br />
Grundsätzen nach A 16 BBesG möglich.<br />
Wir freuen uns auf die Bewerbung engagierter<br />
Damen und Herren.<br />
Für Rückfragen steht der derzeitige<br />
stv. Institutsleiter, Herr OStD i. K. Dr.<br />
Rudolf Laufen, unter Telefon 0208 /<br />
3003530 zur Verfügung.<br />
Richten <strong>Sie</strong> bitte Ihre Bewerbung<br />
bis zum 31. 12. <strong>2010</strong> <strong>an</strong>:<br />
F. W. B.GmhH<br />
Herrn Heinz-Theo Rauschen<br />
Friedrichstr. 80<br />
40217 Düsseldorf
28 Neue Medien im Verleih 29<br />
Audiovisuelle Medien zum Thema<br />
Sexueller Missbrauch<br />
Die hier <strong>an</strong>geführte, exemplarische<br />
(Kurz-)Spiel- und Dokumentarfilmliste<br />
basiert auf Empfehlungen<br />
der diözes<strong>an</strong>en AV-Medienstellen, die<br />
diese Medien verleihen. Die meisten<br />
der gen<strong>an</strong>nten Titel können <strong>Sie</strong> im<br />
IRUM am St<strong>an</strong>dort Paderborn (PB),<br />
einige der Titel auch in Schwerte (S),<br />
ausleihen. Titel ohne St<strong>an</strong>dort<strong>an</strong>gabe<br />
werden umgehend besorgt.<br />
PB: V3101/DVD0818<br />
Abgehauen<br />
Lotte k<strong>an</strong>n’s nicht glauben: Ihre<br />
Schulkameradin V<strong>an</strong>essa steht in der<br />
Zeitung! Eine Suchmeldung. Später<br />
in der Schule zerbricht sich die g<strong>an</strong>ze<br />
Klasse den Kopf, warum V<strong>an</strong>essa<br />
wohl abgehauen ist. Eine Kritzelei auf<br />
ihrem Schreibtisch entpuppt sich als<br />
Wichtiges Indiz. „Go<br />
off my way!“, steht<br />
da. Lotte und Ömür<br />
<strong>sind</strong> schließlich auf der<br />
richtigen Spur, aber<br />
V<strong>an</strong>essa hält sich versteckt.<br />
D 1994, 30 Min., Kurzspielfilm<br />
Ab 12 Jahren<br />
PB: DVD0799<br />
Chatgeflüster<br />
S: V/4.1.1/32<br />
Die 14-jährige Julia lernt beim Chatten<br />
Max, der den Nickname „FlotterOtter“<br />
benutzt, kennen. Eines Tages will<br />
Max, dass Julia sich vor der Webcam<br />
für ihn auszieht. Julia bricht daraufhin<br />
sofort den Kontakt ab, aber Max findet<br />
Julias Adresse und Telefonnummer<br />
heraus und belästigt sie weiter.<br />
Kommissar Meiniger<br />
wird eingeschaltet und<br />
k<strong>an</strong>n in letzter Sekunde<br />
verhindern, dass<br />
Julia Opfer <strong>des</strong> Pädophilen<br />
wird.<br />
D 2008, 45 Min.<br />
Ab 10 Jahren<br />
Die unbarmherzigen<br />
Schwestern<br />
(The Magdalene Sisters)<br />
(Kurz-)Filme eignen sich in hervorragender<br />
Weise, auch komplexe Themen<br />
audio-visuell g<strong>an</strong>zheitlich und<br />
erfahrungsorientiert „<strong>an</strong>zuteasern“.<br />
Medien in Bildungsprozessen stehen<br />
nie für sich allein, sondern eröffnen<br />
und vertiefen dialogisch Lern- und<br />
Erfahrungsprozesse. Daher sollte<br />
nach jeder Filmsichtung Raum für<br />
Gespräche sein, um individuelle Eindrücke<br />
zur Sprache und in größere<br />
Erkenntniszusammenhänge bringen<br />
zu können.<br />
Der Borromäusverein hat eine themen<br />
orientierte Bücherempfehlungsliste<br />
erstellt.<br />
Beide Übersichten stehen unter<br />
www.irum.de Medienverleih zur<br />
Ansicht und zum Download bereit.<br />
Vier junge irische Frauen werden in<br />
den 1960er-Jahren wegen geringfügiger<br />
Vergehen, die die Sexualmoral der<br />
Verw<strong>an</strong>dten zu beschmutzen drohen,<br />
in ein von Magdalenen-Schwestern<br />
geführtes Erziehungsheim gesteckt.<br />
Jahrel<strong>an</strong>g müssen sie dort unter<br />
großen seelischen und körperlichen<br />
Qualen in <strong>einer</strong> Wäscherei schuften.<br />
Nur die wenigsten überstehen dies<br />
ohne bleibende Schäden. Eine nach<br />
authentischen Zuständen erzählte<br />
Geschichte, die subjektiv aus der<br />
Perspektive der gef<strong>an</strong>genen Mädchen<br />
erzählt, dadurch ein eindeutiges<br />
Feindbild schafft, mit dem aber weniger<br />
die Kirche gemeint ist als der<br />
betreffende Orden und die restriktive<br />
Gesellschaft, die ihn instrumentalisiert.<br />
Peter Mull<strong>an</strong>, GB/Irl<strong>an</strong>d, 2002, 119 Min.,<br />
f., Spielfilm, Drama<br />
Ab 14 Jahren<br />
Themen: Unterdrückung, Gewalt, Erniedrigung,<br />
Menschenrechte, Sexueller<br />
Missbrauch, Macht<br />
Eine gewisse Art von Tod.<br />
Leben nach <strong>einer</strong> Vergewaltigung<br />
Eine Produktion im Auftrag <strong>des</strong> WDR,<br />
Köln. Das Opfer eines Gewaltverbrechens<br />
zu werden – was bedeutet<br />
das? Vorgestellt wird eine junge Frau,<br />
die vor etlichen Jahren vergewaltigt<br />
und brutal missh<strong>an</strong>delt wurde. <strong>Sie</strong><br />
berichtet über dieses furchtbare Erlebnis<br />
und über die schrecklichen<br />
Erinnerungen, die sie bis heute noch<br />
immer bedrängen. <strong>Sie</strong> spricht aber<br />
auch über die Hoffnung und Zuversicht,<br />
dieses traumatische Erlebnis<br />
einmal bewältigen zu können.<br />
D 1999, 34 Min.<br />
Ab 14 Jahren<br />
PB: V1530/DVD0821<br />
Gewalt auf m<strong>einer</strong> Haut<br />
Vier von sexuellem Missbrauch in der<br />
Kindheit betroffene Erwachsene, drei<br />
Frauen und ein M<strong>an</strong>n, berichten vor<br />
der Kamera, wie sich ihr Leben durch<br />
die <strong>an</strong>get<strong>an</strong>e Gewalt verändert hat.<br />
Die Auswirkungen <strong>des</strong> Missbrauchs<br />
beeinträchtigen ihr Leben heute<br />
noch. Es zeigt sich, dass die Opfer<br />
ihr erschüttertes Selbstbewusstsein<br />
nur d<strong>an</strong>n wiedererl<strong>an</strong>gen, wenn<br />
sie Vertrauen zu sich<br />
selbst und zu <strong>an</strong>deren<br />
Menschen gewinnen.<br />
Der Film unterstreicht<br />
nachdrücklich,<br />
dass dies jedoch ein<br />
schwieriger und l<strong>an</strong>gwieriger<br />
Prozess ist.<br />
D 1996, 30 Min., Dokumentarfilm<br />
Ab 14 Jahren<br />
PB: DVD0176<br />
Häschen in der Grube<br />
Eine g<strong>an</strong>z normale Familie <strong>an</strong> einem<br />
g<strong>an</strong>z normalen Tag,<br />
so scheint es. Doch<br />
für den zwölfjährigen<br />
Markus ändert sich<br />
<strong>an</strong> diesem Tag alles,<br />
als er entdeckt, dass<br />
sein Vater seine kleine<br />
Schwester sexuell<br />
missbraucht.<br />
H<strong>an</strong>na Doose, D 2004, 11 Min., f., Kurzspielfilm<br />
Ab 14 Jahren<br />
Kinder-Kummer<br />
S: V/4.6/10<br />
PB: V0631/DVD0820 S: V/4.1.1/31<br />
Ein Animationsfilm über den sexuellen<br />
Missbrauch von Kindern, erzählt<br />
aus der Perspektive <strong>des</strong> betroffenen<br />
Mädchens Anne: Der Film ist über<br />
uns alle, über alle Kinder,<br />
egal, wie wir <strong>sind</strong>.<br />
Und es ist ein Film über<br />
Kummer…<br />
Norwegen 1987, 7 Min.<br />
Ab 6 Jahren<br />
PB: V2539<br />
Krystina<br />
Ein junges Mädchen spielt eben noch<br />
mit <strong>an</strong>deren Kindern auf der Straße<br />
<strong>einer</strong> trostlosen Vorstadt. Plötzlich<br />
wird es ins Haus gerufen und geschminkt,<br />
während schon ein M<strong>an</strong>n<br />
auf das Kind wartet. Ein Filmspot gegen<br />
Kinderprostitution und sexuellen<br />
Missbrauch, in Auftrag gegeben vom<br />
Diakonischen Werk.<br />
D 2004, 11 Min.<br />
Ab 16 Jahren<br />
PB: DVD0822<br />
Postcard to daddy<br />
Michael Stock wurde als Kind sexuell<br />
missbraucht, jahrel<strong>an</strong>g – von seinem<br />
eigenen Vater. 25 Jahre später ist er<br />
noch immer auf der Suche nach innerem<br />
Frieden. Mit der Kamera besucht<br />
er seine Mutter und seine Geschwister.<br />
In Gesprächen, eigenen Erzählungen,<br />
Familienfilmen und Ausschnitten<br />
aus Michaels Projekten entsteht ein<br />
Bild seines Lebens. Mit ungeheurer<br />
Intensität wird spürbar, wie sehr das<br />
Trauma s<strong>einer</strong> Kindheit alles überschattet.<br />
Trotz <strong>des</strong> unfassbaren Dramas<br />
aber ist der Film nicht von Hass<br />
geprägt, sondern von überraschender<br />
Hoffnung und Liebe zum Leben.<br />
Michael Stock will nicht <strong>an</strong>klagen,<br />
sondern verstehen. Als er und sein<br />
Vater fast gleichzeitig einen Schlag<strong>an</strong>fall<br />
haben, will Michael<br />
nicht die womöglich<br />
letzte Ch<strong>an</strong>ce<br />
verpassen. Mit der<br />
Videobotschaft – der<br />
„Postkarte <strong>an</strong> Daddy“<br />
– im Gepäck besucht er das erste Mal<br />
nach Jahren seinen Vater und konfrontiert<br />
ihn vor laufender Kamera.<br />
Michael Stock, D, <strong>2010</strong>, 85 Min., f.,<br />
Dokumentarfilm<br />
Ab 16 Jahren<br />
PB: DVD0771<br />
SAG NEIN<br />
Ein Kinderfilm zum Thema sexueller<br />
Missbrauch. „Hast du das auch<br />
schon erlebt? Jem<strong>an</strong>d berührt dich,<br />
und du hast g<strong>an</strong>z un<strong>an</strong>genehme Gefühle.<br />
Aber du wagst nicht, Nein zu<br />
sagen.“ Der Film mit dem Titellied<br />
„Nein, ich sag Nein“ hilft Kindern,<br />
über ihre Gefühle zu reden.<br />
Alice Schmid, CH, 1993/2008, 29 Min., f.,<br />
Dokumentarfilm<br />
Ab 8 Jahren<br />
Trau Dich<br />
Die H<strong>an</strong>dlung <strong>des</strong> Films beginnt und<br />
endet mit dem Tag der Premiere in<br />
einem Kinderzirkus. Die zehnjährige<br />
Lena schreibt in ihr Tagebuch. <strong>Sie</strong> erzählt<br />
von ihrer Freundin Sophie, von<br />
Alex, von der tatkräftigen „Hexe“ und<br />
all den <strong>an</strong>deren Zirkusleuten. Heute<br />
sei ihr schönster Tag, seit sie im<br />
Zirkus ist! Vor einem Jahr habe alles<br />
sehr traurig ausgesehen. In <strong>einer</strong><br />
l<strong>an</strong>gen Rückblende berichtet sie von<br />
den verg<strong>an</strong>genen Geschehnissen –<br />
von Gerd, Vaters bestem Freund, der<br />
ihr bei den Nachhilfestunden plötzlich<br />
viel zu nah kam, von ihrer Einsamkeit<br />
und ihrer Verzweiflung darüber, dieses<br />
schreckliche Geheimnis nur ihrem Tagebuch<br />
<strong>an</strong>vertrauen zu können. Doch<br />
zum Glück gab es da Freunde, die<br />
„die Sache“ beim Namen n<strong>an</strong>nten:<br />
sexueller Missbrauch!<br />
H<strong>an</strong>s-Peter Meier, D 2001, 25 Min., f.,<br />
Kurzspielfilm<br />
Ab 8 Jahren
30<br />
31<br />
<strong>Wenn</strong> <strong>einer</strong> von uns stirbt,<br />
geh’ ich nach Paris<br />
Eine Frau wird tot aufgefunden. <strong>Sie</strong><br />
liegt wie aufgebahrt in ihrem Bett,<br />
die Haare gekämmt, die Lippen geschminkt.<br />
Ein Schock, sie hat sich<br />
selbst vergiftet. Ein Freitod, frei gewählt<br />
und doch nicht freiwillig. Februar<br />
1996. Elf Jahre später kommt<br />
der jüngste Sohn der Frau einem<br />
schrecklichen Geheimnis auf die<br />
Spur, das mehr mit seinem eigenen<br />
Leben zu tun hat als ihm lieb ist. Es<br />
geht um ein Verbrechen, das in vielen<br />
Familien passiert, um Schuld, um<br />
kirchliche Macht und das Schweigen<br />
als höchstes Gebot.<br />
D 2009, 81 Min. Dokumentationsfilm,<br />
Ab 12 Jahren<br />
<strong>Wenn</strong> Kinder töten<br />
Nicolas und Eva – beide 15 Jahre alt –<br />
<strong>sind</strong> Außenseiter in der Schule. Beide<br />
tragen ein furchtbares Geheimnis mit<br />
sich herum: Nicolas wird von seinem<br />
Vater sexuell missbraucht; Eva von<br />
ihrer jähzornigen Mutter oder deren<br />
neuem Liebhaber, einem Polizisten,<br />
verprügelt. Vorsichtig freunden Nicolas<br />
und Eva sich <strong>an</strong> und vertrauen<br />
sich ihr Geheimnis <strong>an</strong>. Beide <strong>sind</strong> so<br />
verzweifelt, dass Eva nur einen einzigen<br />
Ausweg sieht und Nicolas einen<br />
Pakt vorschlägt: <strong>Sie</strong> wird seinen Vater<br />
töten, wenn er ihre Mutter umbringt.<br />
Nicolas geht darauf ein, nimmt das<br />
G<strong>an</strong>ze aber nicht ernst, bis Eva ihren<br />
Teil <strong>des</strong> Paktes erfüllt und er nachziehen<br />
soll… Spielfilm nach dem Sachbuch<br />
„<strong>Wenn</strong> Kinder töten“ von Paul<br />
Mones.<br />
D 1996, 98 Min.<br />
Ab 14 Jahren<br />
Alle gekennzeichneten Medien können ab sofort<br />
ausgeliehen werden. Für den Einsatz in Schule<br />
und Gemeinde <strong>sind</strong> sie mit dem Recht zur nichtgewerblich-öffentlichen<br />
Vorführung ausgestattet.<br />
Weitere Informationen und einen Online-Katalog<br />
für die beiden St<strong>an</strong>dorte Paderborn und Schwerte<br />
finden <strong>Sie</strong> unter www.irum.de<br />
Telefonischer Kontakt:<br />
IRUM Paderborn<br />
05251 / 125-1907 oder 1908<br />
IRUM Schwerte<br />
02304 / 477-300<br />
Impressum<br />
Zusendung der Schulinformationen und <strong>des</strong> Fortbildungskalenders<br />
auch im Ruhest<strong>an</strong>d?<br />
In erster Linie richten sich die Schulinformationen und der Fortbildungskalender <strong>an</strong> diejenigen,<br />
die in Schule und Gemeindearbeit im aktiven Dienst stehen. Gern versorgen wir aber<br />
auch diejenigen mit Informationen, die sich bereits im Ruhest<strong>an</strong>d befinden. Da wir aber<br />
nicht wissen, wie viele wirklich noch <strong>an</strong> einem Bezug der Schulinformationen und <strong>des</strong> Fortbildungskalenders<br />
<strong>interessiert</strong> <strong>sind</strong>, bitten wir um eine Rückmeldung.<br />
Bitte beachten <strong>Sie</strong>, dass wir Ihnen aus technischen Gründen nur beide Druckerzeugnisse<br />
(Schulinformationen + Fortbildungskalender) zusenden können. Eine Abbestellung nur eines<br />
der beiden Publikationen ist nicht möglich.<br />
<strong>Wenn</strong> <strong>Sie</strong> dem Jahrg<strong>an</strong>g 1945 oder älter <strong>an</strong>gehören und weiterhin die Schulinformationen<br />
und den Fortbildungskalender beziehen wollen, bitten wir <strong>Sie</strong> um eine kurze Rückmeldung.<br />
Diese richten <strong>Sie</strong> bitte per Post, per Mail oder telefonisch <strong>an</strong>:<br />
IRUM<br />
Frau Marilies Risse<br />
Am Stadelhof 10<br />
33098 Paderborn<br />
0 52 51 / 125-1343<br />
marilies.risse@erzbistum-paderborn.de<br />
Herausgegeben und verlegt vom Erzbischöflichen Generalvikariat Paderborn.<br />
Ver<strong>an</strong>twortlich für den Inhalt: Domkapitular Joachim Göbel, Leiter der HA Schule und Erziehung.<br />
Redaktion: Christoph Quasten M. A., Tel.: 0 52 51 / 125-1910, E-Mail: christoph.quasten@erzbistum-paderborn.de<br />
Gestaltung: Typographen GmbH, Paderborn<br />
Herstellung: Bonifatius Druck-Buch-Verlag GmbH, Paderborn<br />
Die Schulinformationen erscheinen dreimal im Jahr.<br />
Ältere Ausgaben der Schulinformationen stehen unter www.schuleunderziehung.de<br />
als <strong>PDF</strong>-Datei zum Download zur Verfügung.<br />
Schulinformationen
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