stellen wir Ihnen das Heft 1/2012 - Institut für Religionspädagogik ...
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1.<br />
NUMMER<br />
46.<br />
JAHRGANG<br />
<strong>2012</strong><br />
Schwerpunkt<br />
Individuelle Förderung<br />
Förderkonzept St. Xaver<br />
Seite 4<br />
Schnupperpraktikum<br />
Le Mans<br />
Seite 10<br />
Online-Medienportal<br />
Seite 19<br />
Drehtürprojekt Brede<br />
Seite 7<br />
Projekt Verantwortung<br />
Seite 14<br />
Musical „Edith Stein“ Seite 26
Themenschwerpunkt<br />
3<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
Individuelle Förderung in der Praxis<br />
3<br />
4<br />
7<br />
8<br />
10<br />
12<br />
14<br />
17<br />
19<br />
20<br />
21<br />
26<br />
31<br />
Editorial: Individuelle Förderung in der Praxis<br />
Msgr. Joachim Göbel<br />
Das Konzept „Individuelle Förderung“ am Gymnasium St. Xaver (Bad Driburg)<br />
Johannes Vennemann<br />
„Es ist unglaublich, was Schüler vollbringen können – wenn sie wollen.“<br />
Das Drehtürprojekt am Gymnasium Brede (Brakel)<br />
David Waldeyer<br />
Praxisbeispiele individueller Förderung am St.-Ursula-Gymnasium in Arnsberg-Neheim<br />
Bertin Kotthoff<br />
Stage d´observation: Ein Schnupperpraktikum in Le Mans<br />
Kirsten Geschke<br />
Besondere Schwerpunkte am St.-Ursula-Gymnasium Attendorn<br />
Doris Kennemann | Barbara Sander-Graetz<br />
Starke Kinder für eine starke Gesellschaft:<br />
Projekt Verantwortung an der St.-Ursula-Realschule Attendorn<br />
Dirk Burkhardt<br />
„Menschenfischer – Menschengärtner“: Die Verleihung der Missio Canonica<br />
Christoph Quasten<br />
Online-Medienportal:<br />
Digitale Mediendistribution für Religionsunterricht und Gemeindearbeit jetzt auch per Internet<br />
Michael Müller<br />
IRUM Dortmund: Internet-OPAC jetzt mit Leserkontoverwaltung<br />
„Alles was recht ist …!“ Förderunterricht statt Religionsunterricht?<br />
Roland Gottwald<br />
Es sind Brücken gebaut worden:<br />
Partnerschaft zwischen den Edith-Stein-Schulen in Lubliniec und Paderborn<br />
Dr. Magdalene Marx<br />
Impressum<br />
Zum Titelbild:<br />
© Dieter Schütz / pixelio.de<br />
Individuelle Förderung ist in den letzten<br />
Jahren zunehmend in den Blick<br />
der schulischen Arbeit gerückt. Der<br />
Begriff ist Leitidee des Schulgesetzes<br />
in Nordrhein-Westfalen und findet in<br />
der Formulierung des § 1 seinen Niederschlag:<br />
„Jeder junge Mensch hat<br />
ohne Rücksicht auf seine <strong>wir</strong>tschaftliche<br />
Lage und Herkunft und sein<br />
Geschlecht ein Recht auf schulische<br />
Bildung, Erziehung und individuelle<br />
Förderung“.<br />
Individuelle Förderung gehört aber<br />
schon von jeher zur Zielsetzung des<br />
katholischen Schulwesens. Jeder<br />
Person kommt deshalb eine uneingeschränkte<br />
Wertschätzung zu, weil<br />
sie Geschöpf und zugleich Ebenbild<br />
Gottes ist. „Jungen Menschen mit<br />
Aufmerksamkeit, Ehrfurcht und Achtung<br />
zu begegnen, sie wahrzunehmen,<br />
ihnen zur Seite zu stehen und<br />
sie adäquat zu fördern, <strong>das</strong> muss die<br />
Stärke katholischer Schulen sein“,<br />
betonte Erzbischof Hans-Josef Becker,<br />
Vorsitzender der Kommission<br />
für Erziehung und Schule der Deutschen<br />
Bischofskonferenz, beim fünften<br />
Bundeskongress Katholische<br />
Schulen im November 2008 in Essen.<br />
Erzbischof Becker weiter: „Einer<br />
der großen Pluspunkte Katholischer<br />
Schulen ist <strong>das</strong> meist überdurchschnittlich<br />
gute Schulklima, die gute<br />
Atmosphäre, <strong>das</strong> freundliche, nicht<br />
selten geradezu freundschaftliche<br />
Miteinander auch im Lehrer-Schüler-<br />
Verhältnis“.<br />
Im Leitbild der katholischen Schulen<br />
in Trägerschaft des Erzbistums Paderborn<br />
heißt es: „Jeder Schüler hat<br />
Stärken und Schwächen. Daher ist<br />
jeder Einzelne mit seinen Begabungen<br />
und seinen Defiziten aufmerksam<br />
zu fördern.“ Diese Forderung bezieht<br />
sich in erster Linie auf den Lernprozess<br />
im Unterricht, aber auch auf die<br />
vielfältigen Möglichkeiten außerunterrichtlichen<br />
und außerschulischen Lernens<br />
und Erziehens. Welche Bedeu-<br />
tung unsere Schulen diesem Auftrag<br />
beimessen, zeigt sich u. a. auch darin,<br />
<strong>das</strong>s mehrere Schulen inzwischen<br />
mit dem Gütesiegel Individuelle Förderung<br />
des Ministeriums für Schule<br />
und Weiterbildung des Landes NRW<br />
ausgezeichnet worden sind.<br />
In der vorliegenden Ausgabe unserer<br />
Schulinformationen wollen <strong>wir</strong> <strong>Ihnen</strong><br />
im Themenschwerpunkt einige Möglichkeiten<br />
und Wege individueller Förderung<br />
an unseren Schulen vor<strong>stellen</strong>:<br />
Konzepte zur Individuellen Förderung<br />
am Gymnasium St. Xaver, Erfahrungen<br />
aus der Begabtenförderung und<br />
dem „Drehtürmodell“ am Gymnasium<br />
Brede sowie am St.-Ursula-Gymnasium<br />
in Arnsberg-Neheim, einen besonderen<br />
Weg der Persönlichkeitsbildung<br />
am St.-Ursula-Gymnasium<br />
in Attendorn und schließlich <strong>das</strong> Projekt<br />
„Soziale Verantwortung an der<br />
St.-Ursula-Realschule in Attendorn.<br />
Diese Berichte aus der Praxis des<br />
Schulalltags Katholischer Schulen in<br />
Trägerschaft des Erzbistums Paderborn<br />
zeigen beispielhaft, mit welchem<br />
Engagement sich unsere Schulen um<br />
jede Schülerin und um jeden Schüler<br />
bemühen.<br />
Was bietet <strong>Ihnen</strong> <strong>das</strong> vorliegende <strong>Heft</strong><br />
darüber hinaus? Besonders weise ich<br />
Sie auf ein ausführliches Portrait über<br />
die letzte Verleihung der Missio Canonica<br />
hin. Das IRUM bietet ein Medienportal<br />
an, mit dessen Hilfe Sie Filme<br />
für den Religionsunterricht und die<br />
Gemeindearbeit herunterladen können.<br />
Zwei Beiträge des Edith-Stein-<br />
Berufskollegs in Paderborn zeugen<br />
vom europäischen Engagement dieser<br />
Schule. In seiner regelmäßigen<br />
Kolumne „Alles was recht ist“ widmet<br />
sich Roland Gottwald der Frage, ob<br />
Förderunterricht statt Religionsunterricht<br />
zulässig ist.<br />
Ich bin mir sicher, viele kleinere Beiträge<br />
und Meldungen werden für Ihren<br />
beruflichen Alltag nützlich sein.<br />
Wenn Sie etwas vermissen, freut sich<br />
unser Redakteur Christoph Quasten<br />
über Ihre Rückmeldung.<br />
Mit den Wochen nach Pfingsten biegen<br />
Sie auf die Zielgerade des Schuljahres<br />
ein. Wie der Läufer in wenigen<br />
Wochen in London bei den Olympischen<br />
Spielen einen guten Schluss-<br />
Spurt benötigt, um vorne zu sein, so<br />
wünsche ich <strong>Ihnen</strong> die nötige Ausdauer<br />
zum Ende des Schuljahres. Wir<br />
wissen aber auch – und hier greife ich<br />
noch einmal auf <strong>das</strong> Bild des Läufers<br />
zurück –, <strong>das</strong>s nicht zuletzt auch Ausdauer<br />
gefragt ist, um die gesamte Distanz<br />
zurückzulegen. Wir freuen uns,<br />
wenn <strong>wir</strong> hier durch unsere Arbeit in<br />
der Hauptabteilung Schule und Erziehung<br />
in den verschiedenen Bereichen<br />
und Handlungsebenen einen Beitrag<br />
leisten können.<br />
Mit den besten Wünschen und<br />
Grüßen an Sie und Ihre Familien<br />
Ihr<br />
Msgr. Joachim Göbel, Domkapitular<br />
Leiter der Hauptabteilung Schule<br />
und Erziehung
4 Themenschwerpunkt 5<br />
Das Konzept „Individuelle Förderung“ am<br />
Gymnasium St. Xaver (Bad Driburg)<br />
Der Autor Johannes Vennemann<br />
ist am Gymnasium St. Xaver Koordinator<br />
des Ganztages und<br />
Beauftragter für die „Individuelle<br />
Förderung“.<br />
Vorbemerkung<br />
„Jeder Schüler hat Stärken und<br />
Schwächen. Daher ist jeder Einzelne<br />
mit seinen Begabungen und seinen<br />
Defiziten aufmerksam zu fördern.<br />
Schwächere Schüler und Schüler mit<br />
Behinderungen erfahren besondere<br />
Aufmerksamkeit und Förderung und<br />
– wenn sie die Anforderungen nicht<br />
erfüllen können – begleitende Unterstützung.<br />
Begabte Schüler erfahren<br />
ebensolche Aufmerksamkeit und Förderung.“<br />
(Leitbild der kath. Schulen in<br />
Trägerschaft des Erzbistums Paderborn,<br />
S. 7)<br />
Am Gymnasium St. Xaver sammeln<br />
<strong>wir</strong> seit über 25 Jahren konkrete und<br />
sehr praktische Erfahrungen mit der<br />
individuellen Förderung von Schülern.<br />
Als ehemalige Internatsschule<br />
der Steyler Missionare im ländlichen<br />
Raum war die Begleitung der Schüler<br />
über den Unterricht hinaus selbstverständlicher<br />
Teil der Schulkultur. Überregional<br />
bekannt wurde <strong>das</strong> Gymnasium<br />
durch <strong>das</strong> sog. „Spanische<br />
Modell“, bei dem Kinder spanischer<br />
Mitbürger gezielt auf <strong>das</strong> Abitur vorbereitet<br />
wurden.<br />
Basierend auf diesen Erfahrungen<br />
entwickelte sich eine Förderkultur, die<br />
den Schüler ganzheitlich wahrnimmt<br />
und ihm sehr differenzierte Möglichkeiten<br />
anbietet, Stärken zu pflegen<br />
und Schwächen zu verbessern. Mit<br />
dem Trägerwechsel zum Erzbistum<br />
Paderborn hin blieb diese Tradition<br />
der Schülerbegleitung nicht nur erhalten,<br />
sondern sie <strong>wir</strong>d bewusst weiterentwickelt.<br />
Insofern betrachten <strong>wir</strong><br />
die verstärkte Aufmerksamkeit, die<br />
der Gesetzgeber seit einigen Jahren<br />
der individuellen Förderung widmet,<br />
als Bestärkung unserer jahrzehntelangen<br />
Überzeugungen.<br />
Diagnose, Evaluation<br />
„Kein Diagnoseverfahren misst hinreichend<br />
genau, um den künftigen<br />
Lernerfolg von Lernenden sicher<br />
Johannes Vennemann<br />
vorherzusagen.“ (Kretschmann) Das<br />
Gymnasium St. Xaver legt deshalb<br />
sehr viel Wert darauf, mit den Eltern<br />
und Schülern ins Gespräch zu kommen.<br />
Gemäß unserem ganzheitlichen<br />
Menschenbild sehen <strong>wir</strong> <strong>das</strong> Kind,<br />
den Jugendlichen nicht als isolierte<br />
Person, sondern eingebunden in viele<br />
soziale Bezüge und betrachten ihn<br />
auch nicht nur unter dem Blickwinkel<br />
einzelner Stärken und Schwächen,<br />
sondern sehen diese als Eigenschaften<br />
unter vielen anderen.<br />
Wir wollen versuchen, den Schüler<br />
zu verstehen, um so individuelle Angebote<br />
zu entwickeln. Deshalb beginnen<br />
<strong>wir</strong> mit einem individuellen<br />
Aufnahmegespräch zwischen Eltern,<br />
Schüler und zuständigen Lehrern.<br />
Die hier angedeutete Gesprächsbereitschaft<br />
ist Grundlage der Beziehung<br />
zwischen Eltern, Schülern und<br />
Lehrern. Sie <strong>wir</strong>d auf vielfältige Weise<br />
fortgeführt und gepflegt und ermöglicht<br />
so <strong>das</strong> „Verstehen“ der Schüler<br />
und damit „individuelle Förderung“.<br />
Ergänzt <strong>wir</strong>d dies durch mindestens<br />
vier Erprobungsstufenkonferenzen<br />
Das Gymnasium St.<br />
Xaver in Bad Driburg<br />
ging aus der 1916<br />
gegründeten Missionsschule<br />
der Steyler<br />
Missionare hervor. Seit<br />
dem Jahr 2000 ist <strong>das</strong><br />
Erzbistum Paderborn<br />
der Schulträger. Die<br />
Schule hat ca. 900<br />
Schüler und Schülerinnen<br />
und ca. 70 Lehrer.<br />
Seit einigen Jahren ist<br />
sie eine gebundene<br />
Ganztagsschule.<br />
pro Schuljahr und Klasse, in der die<br />
einzelnen Beobachtungen und Erfahrungen<br />
der Fachlehrer diskutiert<br />
werden. Ausgeweitet <strong>wir</strong>d diese<br />
schulinterne Evaluation zum Beispiel<br />
in der Jahrgangsstufe 5 durch die<br />
Berücksichtigung der Grundschullehrergutachten<br />
und ein ausführliches<br />
Gespräch mit den Grundschullehrern<br />
am Ende der Klasse 5.<br />
So versuchen <strong>wir</strong>, eine individuelle<br />
Lernbiographie des Schülers zu gewinnen,<br />
die über <strong>das</strong> einzelne Fach,<br />
auch über den internen Rahmen der<br />
Schule hinausgeht und die oben angesprochene<br />
ganzheitliche Sicht ermöglicht.<br />
Nur in diesem Rahmen ist<br />
nach unserer Überzeugung individuelle<br />
Förderung sinnvoll: Die auf <strong>das</strong><br />
einzelne Fach begrenzte Diagnose<br />
von Defiziten und/oder Stärken muss<br />
ergänzt werden durch den Blick auf<br />
den „ganzen Menschen“. Dann kann<br />
man z. B. bei den „Stärken“ ansetzen<br />
und so Motivation dafür schaffen,<br />
„Schwächen“ zu verbessern.<br />
Das Förderkonzept am<br />
Gymnasium St. Xaver<br />
Bei der Umsetzung des neuen Schulgesetzes<br />
für <strong>das</strong> Land NRW bezüglich<br />
der individuellen Förderung sind<br />
programmatische Gesichtspunkte<br />
und schulpraktische Zwänge miteinander<br />
zu vereinbaren. Wichtig war<br />
uns die Organisation eines Förderbandes,<br />
so <strong>das</strong>s individuelle Förderung<br />
in der gesamten Sekundarstufe I<br />
kontinuierlich gewährleistet <strong>wir</strong>d.<br />
Allerdings ergeben sich auch auf die<br />
einzelnen Jahrgangsstufen bezogene<br />
Differenzierungen, die den spezifischen<br />
Bedürfnissen der Schüler in<br />
den unterschiedlichen Altersklassen<br />
entgegenkommen sollen. Die individuelle<br />
Förderung von Schülern mit<br />
Defiziten in den Fächern Deutsch,<br />
Mathematik, Fremdsprachen und<br />
Naturwissenschaften <strong>wir</strong>d durch<br />
Fachlehrer der Schule in enger Abstimmung<br />
mit den unterrichtenden<br />
Kollegen geleitet. Pro Fach steht ein<br />
Kollege bereit, so <strong>das</strong>s die Gruppengröße<br />
eine intensive Förderung<br />
ermöglicht. Wir nehmen hier schon<br />
wahr, <strong>das</strong>s immer mehr Familien sehr<br />
stark belastet sind. Dann fehlen oft<br />
die inneren Ressourcen, um mit neuen<br />
Problemen, die sich zum Beispiel<br />
im Schulalltag der Kinder ergeben,<br />
umzugehen. Je nach Gruppengröße<br />
unterstützen ältere Schüler die Lehrkräfte<br />
bei dieser Arbeit. „Schüler helfen<br />
Schülern“ ist dabei nicht nur aus<br />
fachlicher Sicht bereichernd, dieser<br />
Aspekt fördert auch Sozialkompetenz<br />
und schulisches Miteinander.<br />
Der im Aufbau befindliche „gebundene<br />
Ganztag“ ermöglicht uns, die<br />
Förderung der individuellen Vorlieben<br />
und Fähigkeiten der Schüler durch<br />
sogenannte Neigungsfächer in den<br />
Jahrgangsstufen 5-7 weiterzuentwickeln.<br />
Dabei werden die Jahrgangsstufen<br />
jeweils für eine Wochenstunde<br />
in sechs Gruppen gemäß ihrer Wahl<br />
(z. B. Jahrgangsstufe 7: Musik, Kunst,<br />
Literatur und Film, Jugend experimentiert,<br />
Überraschung Weltall, Heading<br />
for Cambridge) aufgeteilt.<br />
In der Jahrgangsstufe 8 <strong>wir</strong>d im Schuljahr<br />
2011/12 der Wahlpflichtbereich<br />
um eine Stunde erhöht, auch um mit<br />
Blick auf die gymnasiale Oberstufe<br />
Interessenschwerpunkte der Schüler<br />
zu stärken. Die in den Jahrgangsstufen<br />
5-8 eingerichtete einstündige<br />
Lernzeit ermöglicht den Schülern<br />
unter Betreuung eines Fachkollegen,<br />
insbesondere schwierige Hausaufgaben<br />
zu erledigen und eventuell auftretende<br />
Probleme gemeinsam zu lösen<br />
und Verständnisschwierigkeiten zu<br />
besprechen.<br />
Abgerundet werden diese Angebote<br />
durch vielfältige Arbeitsgemeinschaften,<br />
die die unterschiedlichen Interessen<br />
und Bedürfnisse der Schüler<br />
ansprechen. Neben Lehrkräften und<br />
älteren Schülern sorgt hier auch die<br />
Zusammenarbeit mit externen Organisationen<br />
(Sportvereine etc.) für<br />
die Möglichkeit, sich einer ganzheitlichen<br />
Ausbildung anzunähern. Als<br />
Schule im ländlichen Raum möchten<br />
<strong>wir</strong> darüber hinaus Kindern und Jugendlichen<br />
die Chance bieten, Gemeinschaft<br />
zu erleben und Aktivitäten<br />
auszuüben, die nur mit vielen anderen<br />
zusammen möglich sind (z. B.<br />
Orchester- oder Chorarbeit). Die Bevölkerungsentwicklung<br />
verpflichtet<br />
die Schule, über den eigenen Bereich<br />
hinaus Unterstützung für eine allgemeine<br />
kulturelle Entwicklung abseits<br />
der Ballungsgebiete anzubieten.<br />
Allen AG-Teilnehmern <strong>wir</strong>d im Laufe<br />
des Schuljahres mehrfach die Gelegenheit<br />
gegeben, sich zu präsentieren<br />
(Tag der offenen Tür, Teilnahme an<br />
Wettbewerben, Kulturwoche, Konzerte,<br />
Theateraufführungen, Kreis- und<br />
Bezirksmeisterschaften etc.). Dies<br />
ist nicht nur motivierend, es stärkt<br />
auch den Zusammenhalt der Schulgemeinde.<br />
Positive Erfahrungen im<br />
außerunterrichtlichen Bereich fördern<br />
nicht nur <strong>das</strong> Selbstbewusstsein der<br />
Schüler, sie erleichtern auch die Zusammenarbeit<br />
mit den Eltern und<br />
führen zu einer differenzierteren Einschätzung<br />
des Schülers durch die<br />
Lehrkräfte.<br />
Zu einer ganzheitlichen Ausbildung<br />
gehört unabdingbar die Förderung<br />
sozialer Kompetenzen. Angebote<br />
im regulären Stundenplan (Orientierungsstunden<br />
in den Jahrgangsstufen<br />
5 und 6, ein 14-tägiges Sozialpraktikum<br />
in der Jahrgangsstufe 10,<br />
Besinnungstage und Klassenfahrten,<br />
ein jährlicher Schüleraustausch mit<br />
unseren Partnerschulen in Ungarn,<br />
Frankreich und England) werden ergänzt<br />
durch Anregungen, sich unterstützend<br />
im Schulalltag einzubringen<br />
(Schülerpaten aus den Klassen 9 und<br />
10 für die Klassen 5 und 6, Schüleraufsichten<br />
– Sporthelfer / Mentoren –<br />
während der einstündigen Mittagspause<br />
aus den Jahrgangsstufen der<br />
Oberstufe).<br />
Als katholisches Gymnasium des Erzbistums<br />
Paderborn sehen <strong>wir</strong> Schüler,<br />
Lehrer und auch Eltern gemeinsam<br />
auf dem Weg, die Verbindung<br />
mit Gott und seinem Evangelium zu<br />
festigen und zu vertiefen. Insbesondere<br />
die Schulseelsorge hat
6 Themenschwerpunkt 7<br />
Das Gymnasium St. Xaver nimmt seit vielen Jahren erfolgreich an überregionalen Wettbewerben<br />
teil. So errang die Roboter AG 2010 bei ihrer erstmaligen Teilnahme an der First Lego League im<br />
Paderborner Heinz-Nixdorf-Museumsforum vordere Plätze.<br />
die Aufgabe, ein solches religiöses<br />
Bewusstsein zu fördern. Für unsere<br />
Schule bedeutet <strong>das</strong> neben dem<br />
täglichen Gebet in allen Klassen und<br />
Kursen, <strong>das</strong>s die Eucharistie regelmäßig<br />
gefeiert <strong>wir</strong>d, insbesondere<br />
in Kleingruppen, so <strong>das</strong>s auch auf<br />
individuelle Fragen und Bedürfnisse<br />
eingegangen werden kann. Die<br />
Schulgottesdienste für alle Stufen<br />
haben deshalb einen festen Platz im<br />
Stundenplan. Daneben stehen die<br />
Gottesdienste bei allen zentralen Ereignissen<br />
im Schuljahr (Aufnahme,<br />
Entlassung, Tag der offenen Tür) im<br />
Mittelpunkt. Die Wirkung, die diese<br />
Förderung der „christlichen“ Schulgemeinschaft<br />
hat, zeigt sich u. a. alljährlich<br />
am 24. Dezember, wenn in<br />
der übervollen Kirche des Gymnasiums<br />
Schüler, Eltern, Lehrer und Ehemalige<br />
die Christmette feiern.<br />
Die mit der Schulzeitverkürzung verbundene<br />
Ausdehnung des vormittäglichen<br />
Unterrichts auf den Nachmittag<br />
an drei Tagen und der Status der gebundenen<br />
Ganztagsschule bedeuten<br />
für die Schule die Organisation einer<br />
Mittagspause. Das Gymnasium St.<br />
Xaver hat hier die Möglichkeit gesehen,<br />
außerunterrichtliche Interessen<br />
der Schüler zu fördern. Im Anschluss<br />
an ein gemeinsames Mittagessen<br />
(Förderung gesunder Ernährung und<br />
einer „angemessenen Esskultur“) versuchen<br />
<strong>wir</strong>, den Schülern Angebote<br />
zu unterbreiten, die es jedem Einzelnen<br />
ermöglichen sollen, sich in dieser<br />
Pause von Anstrengungen zu erholen<br />
und anschließend wieder aufnahmefähig<br />
zu sein. Dabei gilt es auf der einen<br />
Seite, ein „Pausenbewusstsein“<br />
zu fördern (keine Vor- und Nachbereitung<br />
von Fachunterricht), gleichzeitig<br />
aber eine zu starke Verschulung<br />
(Zwänge) zu verhindern.<br />
Die Förderung einer gesunden Ernährung,<br />
die Angebote zur „verstärkten<br />
Bewegung“ in der Mittagspause,<br />
die vielen Arbeitsgemeinschaften im<br />
sportlichen Bereich korrespondieren<br />
mit dem Festhalten an den drei regulären<br />
Sportstunden in allen Jahrgängen.<br />
Beispielhaft <strong>wir</strong>d hier unsere<br />
Konzeption deutlich, Fördermaßnahmen<br />
des regulären Unterrichts mit<br />
außerunterrichtlichen Angeboten zu<br />
verzahnen.<br />
Zielformulierungen<br />
Für <strong>das</strong> Schuljahr 2011 / <strong>2012</strong> sind<br />
alle Fachschaften aufgefordert, im<br />
Rahmen der inneren Differenzierung<br />
unterschiedliche Materialien bereit-<br />
zu<strong>stellen</strong>, um so den einzelnen Lehrer<br />
durch Konzepte und Fördermaßnahmen,<br />
die bei typischen Verstehensschwierigkeiten<br />
der Schüler im fachlichen<br />
Bereich weiterhelfen und dazu<br />
beitragen, besondere Begabungen<br />
weiterzuentwickeln, zu unterstützen.<br />
So soll einer einheitlichen Konzeption<br />
der jeweiligen Fachschaften gegenüber<br />
individuellen Maßnahmen der<br />
einzelnen Kollegen ein größeres Gewicht<br />
verliehen werden.<br />
Mittelfristig wollen <strong>wir</strong> Maßnahmen<br />
und Verfahren der äußeren Differenzierung<br />
(Lernstudios, Selbstlernzentren,<br />
Drehtürmodelle) erweitern. Erforderlich<br />
ist dafür auf der Basis einer<br />
erweiterten konzeptionellen Begründung<br />
die Erarbeitung eines geeigneten<br />
Organisationsrahmens.<br />
Geleitet werden unsere Überlegungen<br />
auch weiterhin von der Erkenntnis,<br />
<strong>das</strong>s individuelle Förderung von<br />
Schülern Veränderungen unterworfen<br />
ist. Insofern unterliegt jedes Konzept<br />
zur individuellen Förderung einem<br />
stetigen Wandel. Ausschlaggebend<br />
sind dabei weniger gesetzliche<br />
Rahmenbedingungen, eher gesellschaftliche<br />
Veränderungen und ganz<br />
entscheidend die Reaktion auf individuelle<br />
Schülerpersönlichkeiten, mit<br />
denen <strong>wir</strong> uns beschäftigen dürfen.<br />
Diese waren immer unterschiedlich,<br />
sie sind und bleiben es. Das bedingt<br />
ein großes Maß an konzeptioneller<br />
Offenheit, allerdings auf der Basis<br />
fester Grundüberzeugungen, die sich<br />
an den Werten unserer Verfassung,<br />
unseres Glaubens und damit der pädagogischen<br />
Ausrichtung unserer<br />
Schule orientieren.<br />
Anschrift des Autors:<br />
Johannes Vennemann<br />
Gymnasium St. Xaver<br />
33104 Bad Driburg<br />
Dringenberger Str. 32<br />
0 52 53 / 40 20<br />
schule@st-xaver.de<br />
www.st-xaver.de<br />
„Es ist unglaublich, was Schüler vollbringen können<br />
– wenn sie wollen.“<br />
Das Drehtürprojekt am Gymnasium Brede (Brakel)<br />
Welcher Schüler träumt nicht davon,<br />
endlich einmal Themen zu bearbeiten,<br />
die einen <strong>wir</strong>klich interessieren<br />
und für die im Unterricht weder Raum<br />
noch Zeit bleiben? Das Gymnasium<br />
Brede in Brakel, auf <strong>das</strong> ich in die<br />
Jahrgangsstufe 8 gehe, hat es geschafft,<br />
diesen Schülerwünschen ein<br />
bisschen näher zu kommen: Denn<br />
seit ein paar Jahren gibt es bei uns<br />
an der Schule <strong>das</strong> Drehtürprojekt. Im<br />
letzten Halbjahr habe ich selbst daran<br />
teilgenommen.<br />
Ab der achten Klasse bis zur EF kann<br />
man bei uns an diesem Projekt teilnehmen,<br />
bei dem die Schüler ein<br />
Halbjahr ein bis zwei Stunden in der<br />
Woche offiziell den regulären Unterricht<br />
„schwänzen“ dürfen und sich<br />
stattdessen mit einem Thema ihrer<br />
Wahl beschäftigen können. Natürlich<br />
muss man sich vorher festlegen, aus<br />
welchem Unterricht man sich „herausdreht“,<br />
damit man nicht einfach<br />
sagen kann: „So, heute habe ich keine<br />
Lust auf …, also gehe ich raus.“<br />
Die möglichen Projekteilnehmer werden<br />
von den Klassenlehrern/Tutoren<br />
vorgeschlagen und können dann entscheiden,<br />
ob sie am Projekt teilnehmen<br />
möchten oder nicht. Dabei sollte<br />
jedem bewusst sein, <strong>das</strong>s dieses<br />
Projekt mit einiger Arbeit verbunden<br />
ist.<br />
Zu Beginn des Projektes werden bei<br />
einem ersten Treffen <strong>das</strong> Drehtürprojekt<br />
kurz vorgestellt, die Rahmenbedingungen<br />
festgelegt und Termine<br />
genannt. Bei diesem ersten Treffen<br />
bekommen <strong>wir</strong> Schüler dann auch<br />
einen Anmeldezettel, auf dem <strong>wir</strong><br />
von den jeweiligen Fachlehrern bestätigen<br />
lassen müssen, <strong>das</strong>s <strong>wir</strong><br />
aus ihrem Unterricht gehen dürfen.<br />
Ordnung muss ja sein! Zusätzlich suchen<br />
<strong>wir</strong> uns Rucksackpartner, also<br />
Mitschüler, die uns berichten, was<br />
in der „geschwänzten“ Schulstunde<br />
besprochen worden ist, und die uns<br />
Arbeitsblätter, Aufgabenstellungen,<br />
Textkopien usw. mitbringen. Natürlich<br />
brauchen <strong>wir</strong> auch noch einen<br />
Betreuungslehrer, der unser Projekt<br />
begleitet und schließlich beim Überarbeiten<br />
der zu schreibenden Expertenarbeit<br />
(ähnlich einer Facharbeit)<br />
und beim Er<strong>stellen</strong> und Üben für die<br />
Präsentation unterstützt.<br />
Noch bevor die eigentliche Arbeit<br />
<strong>wir</strong>klich losgeht, findet <strong>das</strong> zweite<br />
Treffen statt, bei dem die Schüler (ca.<br />
zwölf bis sechzehn Drehtürprojektschüler)<br />
ihr Thema abgeben müssen<br />
David Waldeyer (Jg. 8)<br />
und wichtige Fragen geklärt werden:<br />
Wie komme ich an Informationen zu<br />
meinem Thema?, Wie lege ich meine<br />
Expertenarbeit an? Die Antworten<br />
auf diese Fragen stehen auch alle in<br />
unserem Logbuch, in <strong>das</strong> außerdem<br />
noch dokumentiert werden soll, wann<br />
<strong>wir</strong> wo aus dem Unterricht gegangen<br />
sind, was bei der Arbeitsphase herausgekommen<br />
ist und was unsere<br />
nächsten Schritte bei der Themenerarbeitung<br />
sind.<br />
Ein weiteres Treffen findet nach ca.<br />
vier Wochen statt. Bis zu diesem Termin<br />
sollte Literatur ausgewertet und<br />
Informationen zum Thema zusammengetragen<br />
worden sein, da nun<br />
die Expertenarbeit geschrieben <strong>wir</strong>d.<br />
Erst jetzt offenbart sich uns <strong>das</strong> komplette<br />
Arbeitsausmaß, da <strong>wir</strong> doch so<br />
manche Stunde in unserer Freizeit<br />
und in den Ferien über unserer Expertenarbeit<br />
hocken – der Abgabetermin<br />
kommt rasend schnell näher!<br />
Am Ende findet dann der Akademiemarkt<br />
statt, auf dem die einzelnen<br />
Projekte Eltern, Lehrern, Freunden<br />
und Mitschülern präsentiert werden.<br />
Um unsere Vorträge möglichst<br />
anschaulich zu machen, werden je<br />
nach Thema Anschauungsmodelle<br />
nachgebaut, Versuche nachgestellt,<br />
Umfragen ausgehängt und Räume<br />
nach dem Thema dekoriert. Unserer<br />
Phantasie sind dabei keine Grenzen<br />
gesetzt. So hat z. B. eine Drehtürschülerin,<br />
die sich in diesem Jahr mit<br />
der Taufnethe, einem Flussabschnitt<br />
in der Nähe von Peckelsheim, beschäftigt<br />
hat, eine Stück Fluss nachgebaut.<br />
Ich habe zu meinem Thema<br />
„Harry Potter – Mehr als ein Kinderbuch?“<br />
(Übersetzung aller Zaubersprüche<br />
und Intentionen)<br />
Auf dem Akademiemarkt der Brede <strong>stellen</strong> die<br />
Beteiligten ihr Drehtürprojekt den Mitschülern,<br />
Lehrern und Eltern ausführlich vor.
8 Themenschwerpunkt 9<br />
große Kinoplakate aufgehängt. Zwei<br />
Schüler, die sich den „Energieschuh –<br />
Energie aus Bewegung“ zur Aufgabe<br />
gemacht haben und am Wettbewerb<br />
„Jugend forscht“ teilgenommen haben,<br />
hatten natürlich ihr Modell des<br />
Energieschuhs dabei. Neben diesen<br />
Themen gab es in diesem Jahr auch<br />
bei den Vorträgen zu den Themen<br />
„Jugendschutz und FSK“, „Pablo<br />
Escobar: Drogenhandel“, „Polygon –<br />
Flächenermittlung nach Gauß“,„Der<br />
Regenwurm“, „Alkohol – eine beliebte<br />
und verharmloste Droge“, „Navigation<br />
– früher und heute“, „Namibia“<br />
und „Stealth-Technik“ Interessantes<br />
zu hören. Das Schöne am Akademiemarkt<br />
ist, <strong>das</strong>s man <strong>wir</strong>klich spürt,<br />
Praxisbeispiele individueller Förderung am<br />
St.-Ursula-Gymnasium in Arnsberg-Neheim<br />
„Was soll ich nur nehmen? Ich möchte<br />
beides!“ Ein durchaus ernst zu<br />
nehmender Wunsch einiger besonders<br />
sprachbegabter Schülerinnen<br />
und Schüler der Jahrgangsstufe 5,<br />
wenn die Entscheidung zur Wahl der<br />
zweiten Fremdsprache ansteht. Denn<br />
diese Schülerinnen und Schüler sind<br />
nicht etwa entscheidungsunwillig,<br />
sondern machen sich viele Gedanken<br />
um ihre schulische Zukunft und darüber<br />
hinaus.<br />
Das Drehtürmodell in der Differenzierung<br />
der Erprobungsstufe beinhaltet<br />
<strong>das</strong> gleichzeitige Erlernen von Französisch<br />
und Latein, obwohl die Differenzierungskurse<br />
parallel unterrichtet<br />
werden.<br />
<strong>das</strong>s jeder von uns in seinem Projekt<br />
der absolute Fachmann ist, mit dem<br />
man bei einem anschließenden Imbiss<br />
noch weiter fachsimpeln kann.<br />
So unterschiedlich sich die Themen<br />
auch anhören, eines haben <strong>wir</strong> Drehtürprojektschüler<br />
doch alle gemeinsam:<br />
Wir interessieren uns für unser<br />
Thema so sehr, <strong>das</strong>s <strong>wir</strong> auch nach<br />
der Schule und in den Ferien Freizeit<br />
für <strong>das</strong> Drehtürprojekt verwendet haben,<br />
denn natürlich reicht die Zeit in<br />
der Schule nicht aus, um <strong>das</strong> Thema<br />
zu bearbeiten.<br />
Zusammenfassend würden einige<br />
von uns wahrscheinlich sagen: „Nö,<br />
Die Schülerinnen und Schüler, die<br />
von den Lehrkräften als dafür geeignet<br />
angesehen werden – auf Grund<br />
sprachlicher Begabung, leichten<br />
Lernvermögens, Fleiß, Zuverlässigkeit,<br />
Engagement – werden nach der<br />
dritten Erprobungsstufenkonferenz<br />
zu einem Gespräch eingeladen, an<br />
dem auch ihre Eltern, eine Kollegin<br />
mit den Fächern Latein/Französisch,<br />
eine Klassenlehrerin/ein Klassenlehrer<br />
und die Erprobungsstufenkoordinatorin<br />
(die Kollegin für individuelle<br />
Förderung) teilnehmen.<br />
Gemeinsam <strong>wir</strong>d am runden Tisch<br />
überlegt,<br />
da mach ich nie wieder mit; <strong>das</strong> ist<br />
viel zu viel Arbeit“, doch andere und<br />
ich zähle mich selbst auch dazu, werden<br />
sagen: „Ich will da nächstes Jahr<br />
unbedingt noch einmal mitmachen,<br />
denn mir fallen noch ungefähr<br />
2 000 000 neue Themen ein!“<br />
Anschrift des Autors:<br />
David Waldeyer (Jg. 8)<br />
Gymnasium Brede<br />
Bredenweg 7<br />
33034 Brakel<br />
0 52 72 / 3 91 60<br />
info@brede-brakel.de<br />
www.gymnasium-brede.de<br />
Drehtürmodell für <strong>das</strong> gleichzeitige Erlernen der zweiten und dritten Fremdsprache<br />
• welche persönlichen, familiären<br />
sowie schulischen Rahmenbedingungen<br />
gegeben sind und welche<br />
Vor- und Nachteile mit dem Drehtürmodell<br />
für den jeweiligen Schüler<br />
/ die jeweilige Schülerin verbunden<br />
sein können,<br />
• welche Konsequenzen sich für den<br />
Schulalltag ergeben (z. B. ggf. drei<br />
Klassenarbeiten in einer Woche)<br />
und welche Regelungen zu treffen<br />
sind (z. B. wann welcher Kurs besucht<br />
<strong>wir</strong>d) zuverlässige Versorgung<br />
mit Informationen zu verpasstem<br />
Unterrichtstoff, zu Hausaufgaben),<br />
• welche Ziele die Schülerin/der<br />
Schüler mit dem Vorhaben verbindet.<br />
Kinder und Eltern haben dann eine<br />
Bedenkzeit für die Entscheidung.<br />
Entscheiden sie sich für die Teilnahme,<br />
hat die Schülerin/der Schüler jeweils<br />
zum Schulhalbjahr die Gelegenheit<br />
auszusteigen. Außerdem soll mit<br />
dem ersten Halbjahreszeugnis festgelegt<br />
werden, welches Fach als versetzungs<strong>wir</strong>ksam<br />
gilt. Die Begleitung<br />
der Schülerinnen und Schüler erfolgt<br />
durch die Fachkollegen und die betreuende<br />
Lehrkraft.<br />
Und was <strong>wir</strong>d aus der anfänglichen<br />
Euphorie, beides zu dürfen, wenn<br />
der Alltag einkehrt? Yola und Miriam<br />
(Jahrgangsstufe 6) müssen sich noch<br />
an <strong>das</strong> viele Vokabellernen gewöhnen,<br />
finden aber die Sache selbst und<br />
die Begleitung „sehr gut“; Jana, Louisa<br />
und Cedric (Jahrgangsstufe 7) finden<br />
<strong>das</strong> Modell „super“ und betonen,<br />
<strong>das</strong>s sie notenmäßig prima <strong>das</strong>tehen.<br />
Ann-Sophie (Jahrgangstufe 11) urteilt<br />
„empfehlenswert“; sie hat drei Jahre<br />
teilgenommen und dann aufgehört,<br />
weil sie sich mehr naturwissenschaftlich<br />
orientiert hat. Sie weist auch darauf<br />
hin, <strong>das</strong>s es wichtig ist, in jedem<br />
Kurs „seinen“ Platz zu haben, damit<br />
man sich hinter allen Türen heimisch<br />
fühlt.<br />
Rechtschreibförderung<br />
Wer nimmt am Kurs teil? Zu Beginn<br />
des 5. und 6. Schuljahres führen<br />
die Deutschlehrer Rechtschreibtests<br />
durch (z. B. nach der Münsteraner<br />
Rechtschreibanalyse). Nach<br />
Diagnose und Auswahl der in Frage<br />
kommenden Schülerinnen und Schüler<br />
werden individuelle Förderpläne<br />
je nach den persönlichen Fehlerschwerpunkten<br />
erstellt. Im Laufe des<br />
Schuljahres kommen ggf. noch Schülerinnen<br />
und Schüler dazu, die in den<br />
Klassenarbeiten oder Schulheften<br />
eine hohe Fehlerzahl aufweisen.<br />
Wie groß sind die Kurse? Nur in<br />
Ausnahmefällen sind mehr als zehn<br />
Schülerinnen und Schüler in einem<br />
Kurs zusammengefasst. Grundsätzlich<br />
besteht wegen des Stundenplans<br />
eine Aufgliederung in die Jahrgangsstufen<br />
5 und 6. Zurzeit gibt es aber<br />
auch einen 6er Kurs, an dem auch<br />
eine Schülerin aus der 5 und eine<br />
Schülerin aus der 9 teilnehmen.<br />
Wie verläuft der Unterricht? Die Schüler<br />
bekommen Übungsmaterialien<br />
zur selbständigen Bearbeitung, ihren<br />
derzeitigen Förderschwerpunkt und<br />
allgemein die Konzentration betreffend,<br />
kontrollieren sich gegenseitig<br />
bei Partnerdiktaten, besprechen im<br />
Unterrichtsgespräch Rechtschreibregeln<br />
und von Zeit zu Zeit gibt es Kontrolltests,<br />
die ergänzt werden durch<br />
die Auswertung der Klassenarbeiten.<br />
Was mögen die Schülerinnen und<br />
Schüler am Rechtschreibkurs? Befragte<br />
Schülerinnen und Schüler aus<br />
der 6 schätzen am meisten die ruhige<br />
Atmosphäre, aber auch, <strong>das</strong>s die<br />
Arbeitsblätter Spaß machen und die<br />
Stunde eingerahmt <strong>wir</strong>d von Stuhlkreis<br />
oder Lockerungsübungen und<br />
Sprachrätseln.<br />
Wie sieht die Erfolgsbilanz aus? Die<br />
meisten Schülerinnen und Schüler<br />
verbessern ihre Leistung in den geübten<br />
Bereichen, aber einige brauchen<br />
sehr lange dafür, z. B. wenn Deutsch<br />
nicht ihre Muttersprache oder die<br />
ihrer Eltern ist oder ADHS vorliegt.<br />
Einige wenige haben auch keinen<br />
nennenswerten Erfolg, zuweilen versuchen<br />
sie es dann in einem späteren<br />
freiwilligen Anlauf noch einmal.<br />
Sportförderunterricht<br />
Die veränderten Lebensbedingungen<br />
machen für eine steigende Zahl<br />
von Schülerinnen und Schülern ergänzende<br />
Fördermaßnahmen im<br />
Bereich Sport erforderlich. In der<br />
Orientierungsstufe (Klasse 5 und 6)<br />
und in besonderen Fällen auch in<br />
der Klasse 7 können unsere Schülerinnen<br />
und Schüler zusätzlich zum<br />
obligatorischen Sportunterricht am<br />
Sportförderunterricht teilnehmen. Er<br />
ist vor allem für Schülerinnen und<br />
Schüler bestimmt, die motorische<br />
Defizite und psycho-soziale Auffälligkeiten<br />
aufweisen, und zielt darauf<br />
ab, die Bewegungsentwicklung positiv<br />
zu beeinflussen, die Gesundheit<br />
zu fördern oder auch die Integration<br />
der Schülerinnen und Schüler in <strong>das</strong><br />
Schulleben zu steigern.<br />
Die Auswahl der Schülerinnen und<br />
Schüler erfolgt zu Beginn eines jeden<br />
Schuljahres durch die Sportlehrkräfte<br />
des obligatorischen Sportunterrichts.<br />
Die Kolleginnen und Kollegen sprechen<br />
eine Empfehlung aus, die unter<br />
Beteiligung der Erziehungsberechtigten<br />
zu einer Teilnahme am Sportförderunterricht<br />
führen sollte.<br />
Der Sportförderunterricht findet regelmäßig<br />
einmal wöchentlich (45<br />
Minuten) statt und bezieht alle Inhalte<br />
des Schulsports ein, soweit dies<br />
sinnvoll und organisatorisch möglich<br />
ist. Die Auswahl der Inhalte richtet<br />
sich vornehmlich an den grundlegenden<br />
Bedürfnissen der teilnehmenden<br />
Schülerinnen und Schüler aus.<br />
Inhaltliche Schwerpunkte <strong>stellen</strong> aber<br />
immer elementare Körper- und Bewegungserfahrungen<br />
und die Entwicklung<br />
sozialer Kompetenzen dar.<br />
Die Förderung der Bewegungskoordination<br />
sowie die Erhöhung der physischen<br />
Belastbarkeit sind zentrale<br />
Anliegen.<br />
Die Motivation zum Sporttreiben in<br />
der Schule (obligatorischer Sportunterricht,<br />
Sport-AGs) und in der Freizeit<br />
soll gefördert werden.<br />
Weitere Informationen:<br />
Bertin Kotthoff<br />
St.-Ursula-Gymnasium<br />
Engelbertstraße 43<br />
59755 Arnsberg<br />
0 29 32 / 63 94-0<br />
kotthoff@st-ursula.de<br />
www.st-ursula.de<br />
In einer kleinen Lerngruppe werden die Schülerinnen und<br />
Schüler in der Rechtschreibung gefördert.<br />
Der Sportförderunterricht will motorische Schwächen ausgleichen und die Schülerinnen<br />
und Schüler motivieren, auch außerhalb der Schule Sport zu treiben.
10 Themenschwerpunkt 11<br />
Das Jugendamt der Stadt Le Mans betreute die Gruppe des Edith-Stein-Kollegs vorbildlich.<br />
Stage d´observation:<br />
Ein Schnupperpraktikum in Le Mans<br />
Als Französischlehrerinnen beschäftigten<br />
<strong>wir</strong> uns schon seit geraumer<br />
Zeit, eine Möglichkeit für unsere<br />
Schüler zu finden, Frankreich kennenzulernen<br />
und dort die bis dahin<br />
nur aus Büchern gelernte Sprache<br />
auch zu praktizieren. Eine Schulpartnerschaft<br />
zwischen dem Edith-Stein<br />
Berufskolleg und einer anderen Schule<br />
in der Partnerstadt gestaltet sich<br />
aufgrund des Schulschwerpunktes<br />
„Sozial- und Gesundheitswesen“ und<br />
der unterschiedlichen Schulsysteme<br />
in Frankreich und Deutschland als<br />
schwierig. Hinzu kommt, <strong>das</strong>s durch<br />
die verschiedenen Bildungsgänge die<br />
Voll- und Teilzeitschüler in der Regel<br />
nur zwei bis drei Jahre an unserer<br />
Schule verweilen. Die Schulzeit dieser<br />
Schüler ist zudem durchzogen von<br />
vielen Praktika zu unterschiedlichen<br />
Zeiten im Schuljahr. Französisch als<br />
Unterrichtsfach ist außerdem nicht in<br />
allen Bildungsgängen relevant.<br />
Motivation des Projekts<br />
Unter diesen Umständen wuchs mit<br />
der Zeit die Idee, unseren Schülern<br />
ein Sozialpraktikum in Frankreich zu<br />
ermöglichen. Damit vereinten sich<br />
ein Aufenthalt in unserer Partnerstadt<br />
Le Mans mit unserem Schulprofil<br />
zum „stage d´observation“,<br />
übersetzt: Schnupperpraktikum. Bei<br />
der Anfrage nach Praktikumsplätzen<br />
an die Stadtverwaltung von Le Mans<br />
und verschiedene kirchliche Instanzen<br />
war schon bald <strong>das</strong> Jugendamt<br />
von Le Mans bereit, uns zu helfen.<br />
Dem französischen Kooperationspartner<br />
gelang es durch seine sehr<br />
herzliche und unkomplizierte Art, alle<br />
Praktikumsplätze für unsere Schüler<br />
in städtischen Einrichtungen zur<br />
Verfügung zu <strong>stellen</strong>. Da uns für dieses<br />
Projekt jedoch keine finanziellen<br />
Zuschüsse zur Verfügung standen,<br />
drohte <strong>das</strong> Projekt schon fast an den<br />
Kosten zu scheitern. Fahrt, Unterkunft<br />
und Verpflegung beliefen sich<br />
auf ca. 320 Euro pro Schüler.<br />
Zielsetzung des Projekts<br />
Neben der praktischen Anwendung<br />
der französischen Sprache im Alltag<br />
würden die Schüler durch den Arbeitsalltag<br />
sicherlich auch Besonderheiten<br />
der französischen Kultur kennenlernen.<br />
In fremder Umgebung mit<br />
damit verbundenen Erfahrungen und<br />
z. T. sicherlich auch Schwierigkeiten<br />
und möglichen Konflikten an den<br />
verschiedenen Arbeits<strong>stellen</strong> würde<br />
zudem ein sehr intensiver Austausch<br />
der Schülerinnen und Schülern untereinander<br />
stattfinden.<br />
Kirsten Geschke<br />
Die Schüler würden in einer für sie<br />
außergewöhnlichen Situation (in einem<br />
für die meisten fremden Land,<br />
in fremder Sprache, in einer fremden<br />
Stadt und an einem fremden Arbeitsplatz)<br />
die Gruppe als Gemeinschaft<br />
und Stütze erleben. Als Solidargemeinschaft<br />
könnte diese Sicherheit<br />
bei der Klärung von Fragestellungen<br />
und Problemen geben, aber ihnen<br />
auch die Möglichkeit, die Freude über<br />
erlebte Dinge gemeinsam mit den anderen<br />
zu teilen.<br />
Inhalte des Schnupperpraktikums<br />
Das Projekt dauerte vom<br />
05. – 11. 11. 2011 und hatte folgende<br />
Struktur:<br />
Samstag/Sonntag<br />
Nachtfahrt mit dem Reisebus von<br />
Paderborn bis Paris; kurzer Zwischenstopp<br />
mit Möglichkeit der Besichtigung<br />
von Eiffelturm, Louvre und<br />
weiteren Sehenswürdigkeiten nach<br />
individuellen Interessen; Weiterfahrt<br />
mit dem TGV nach Le Mans; Ankunft<br />
und Zimmerbelegung im Centre de<br />
l´Etoile in Le Mans<br />
Montag<br />
8.00 Uhr gemeinsames Frühstück<br />
im Centre de l´Etoile; Empfang im<br />
Jugendamt von Le Mans; Verteilung<br />
der Schüler an die verschiedenen<br />
Praktikumsplätze;<br />
18.00 Uhr 1. Erfahrungsaustausch;<br />
19.00 Uhr gemeinsames Abendessen;<br />
19.45 Uhr – 20.15 Uhr Kurzreferate;<br />
Gespräche; Rest des Abends zur<br />
freien Verfügung<br />
Dienstag/Mittwoch<br />
8.00 Uhr gemeinsames Frühstück;<br />
volle Praktikumstage von 8.30/9.00 –<br />
16.30/17.00 Uhr je nach Einrichtung;<br />
18.00 Uhr freiwilliger Treff zum<br />
Erfahrungsaustausch;<br />
19.00 Uhr gemeinsames Abendessen;<br />
19.45 – 20.15 Uhr Kurzreferate und<br />
Erfahrungsaustausch; Rest des<br />
Abends zur freien Verfügung<br />
Donnerstag<br />
8.00 Uhr gemeinsames Frühstück;<br />
halber Praktikumstag;<br />
15.00 Uhr Empfang durch den stellvertretenden<br />
Bürgermeister im Rathaus<br />
von Le Mans; Rest des Nachmittags<br />
zur freien Verfügung;<br />
19.00 Uhr gemeinsamer Abschlussgottesdienst<br />
in deutscher und französischer<br />
Sprache;<br />
20.00 Uhr Abfahrt nach Paderborn<br />
Freitag<br />
8.00 Uhr Ankunft in Paderborn<br />
Welche Ziele hat <strong>das</strong> Praktikum<br />
erreicht?<br />
Die Fahrt hat insgesamt unsere Zielsetzungen<br />
weit übertroffen. Die Schülerinnen<br />
und Schüler haben sich von Beginn<br />
der Zusage des Projektes an über den Aufenthalt<br />
in Le Mans und die Nachbereitung des<br />
„Schnupperpraktikums“ sehr interessiert<br />
„Scheinbar total unfähig mit den Kinder auch nur<br />
im Entferntesten zu kommunizieren, tat ich <strong>das</strong>,<br />
was jeder verantwortungsvolle Erwachsene getan<br />
hätte: Ich zettelte eine Laubschlacht an! Dieses<br />
Unterfangen ngen war rückblickend betrachtet wohl<br />
genau <strong>das</strong> Richtige, denn es brachte mir umgehend<br />
die Sympathie der Kinder ein, denn spätestens als<br />
sie mich unter einem Berg von Blättern lebendig<br />
begraben hatten, hatten sie „l´Allemand mand“ ins Herz<br />
geschlossen.“<br />
(Chr<br />
isti<br />
an)<br />
Unter dem Projekttitel SynErgeia Franco-Allemande – „Das Ganze ist mehr als<br />
die Summe seiner Teile“ hatte sich <strong>das</strong> Edith-Stein-Berufskolleg am Wettbewerb<br />
SynErgeia 2011 beteiligt und den mit 3.000 € dotierten ersten Preis des<br />
Kreativ-Wettbewerbes errungen.<br />
Dieser Wettbewerb richtet sich an alle Schulen, die sich in Trägerschaft des<br />
Erzbistums Paderborn befinden oder sich als freie Schulen in katholischer Trägerschaft<br />
dem Leitbild angeschlossen haben. Der Preis <strong>wir</strong>d verliehen für Projekte,<br />
die sich zum Ziel gesetzt haben, grundlegende Aspekte des Leitbilds<br />
umzusetzen. Mit diesem Preis sollen alle am Schulleben Beteiligten angeregt<br />
und ermutigt werden, <strong>das</strong> eigene Profil zu schärfen und die Identifikation mit<br />
der Schule und dem Erzbistum Paderborn zu stärken. Der Preis <strong>wir</strong>d verliehen<br />
für ein Schulprojekt, <strong>das</strong> sich aus der Umsetzung des Leitbildes ergibt.<br />
„Sicherlich war es am Anfang schwer, die<br />
neue Kultur kennen zu lernen und sich in der<br />
Sprache zurechtzufinden, dennoch hat mich<br />
die Zeit in Frankreich sehr bereichert. Ich<br />
habe sehr viele neue Erfahrungen gesammelt<br />
und es hat mich sehr gefreut, <strong>das</strong>s ich die<br />
Chance hatte, so eine Fahrt einmal miterleben<br />
zu dürfen.“ (Meike)<br />
„Am Anfang hatte ich große Angst wegen<br />
der Sprache, doch durch die Unterstützung<br />
und Offenheit meiner Kollegen konnte ich<br />
fremde Situationen und Kommunikationsprobleme<br />
meistern.“ (Elisabeth)<br />
„Was ich besonderss gut<br />
fand ist, <strong>das</strong>s sich<br />
einige<br />
Mitarbeiter viel Zeit für uns<br />
genommen haben und sehr<br />
geduldig mit uns waren.“<br />
(So<br />
Sofia)<br />
Auch in diesem Jahr ist wieder der Kreativpreis Synergeia ausgeschrieben. Der Wettbewerb endet am 30. Mai. Die Preisverleihung durch Erzbischof<br />
Hans-Josef Becker erfolgt am 7. Juli.
12 Themenschwerpunkt 13<br />
und engagiert gezeigt. Natürlich hat<br />
auch die Rückkehr in die einzelnen<br />
Französischkurse noch einmal für<br />
besonders frischen Wind gesorgt. In<br />
kleinen Rollenspielen nach der Fahrt<br />
haben die Frankreichfahrer die anderen<br />
Schüler in ihren Sog genommen<br />
und ihre Begeisterung für den Aufenthalt<br />
weitergegeben.<br />
Erfolgreich abgeleistete DELF-Prüfungen<br />
sind hier als ein weiteres<br />
messbares Ergebnis der Verbesserung<br />
der sprachlichen Kompetenzen<br />
zu sehen. Es ist ein intensiverer<br />
Kontakt zwischen den verschiedenen<br />
Bildungsgängen innerhalb der Schule<br />
Besondere Schwerpunkte<br />
am St.-Ursula-Gymnasium Attendorn<br />
Mit dem Schwerpunkt Fußball und einem Koch- und Benimmkurs stellt <strong>das</strong><br />
St.-Ursula-Gymnasium (SUG) zwei besondere Projekte vor.<br />
DFB-Stützpunktschule ein<br />
Volltreffer<br />
So bietet die Schule seit längerem talentiertem<br />
Fußballnachwuchs zusätzliches<br />
Training an. Aus diesem Anlass<br />
und in Würdigung der Erfolge unterzeichnete<br />
<strong>das</strong> SUG einen Partnerschaftsvertrag<br />
mit dem Deutschen<br />
Fußballbund (DFB).<br />
Motiviert durch die großen Erfolge<br />
der Fußballmannschaften des St.-<br />
entstanden. Die Schüler haben durch<br />
ihre Arbeit in Le Mans und die bereits<br />
in Deutschland abgeleisteten Berufspraktika<br />
Vergleiche zwischen den<br />
beiden Ländern angestellt und somit<br />
auch einige Sachverhalte kritisch hinterfragt.<br />
In menschlicher Hinsicht war es für<br />
die Beteiligten durch ihre vielen Erfahrungen<br />
und <strong>das</strong> gemeinsame Erlebnis<br />
in der Gruppe sicherlich sehr<br />
fruchtbar und auch die beiden begleitenden<br />
Lehrerinnen sind durch die<br />
Begleitung unserer Schülerinnen und<br />
Schüler noch einmal ein Stück „gewachsen“.<br />
Das Ganze war mehr als die Summe<br />
seiner Teile, denn ohne <strong>das</strong> Geben<br />
und Nehmen in finanzieller und<br />
menschlicher Hinsicht aller an dieser<br />
Fahrt Beteiligten hätte die Fahrt nicht<br />
so stattgefunden wie sie stattgefunden<br />
hat.<br />
Herzlichen Dank allen Beteiligten!<br />
Anschrift der Autorin:<br />
Kirsten Geschke<br />
Edith-Stein-Berufskolleg<br />
Am Rolandsbad 4<br />
33102 Paderborn<br />
www.edith-stein-berufskolleg.de<br />
info@edith-stein-berufskolleg.de<br />
Doris Kennemann | Barbara Sander-Graetz<br />
Ursula-Gymnasiums hat sich die<br />
Schule unter der Federführung von<br />
Sportlehrer und Trainer Marco König<br />
um diese Partnerschaft beworben,<br />
von der alle nur profitieren können.<br />
„Zukünftig <strong>wir</strong>d zunächst talentierten<br />
Schülerinnen und Schülern der<br />
Jahrgangsstufen 5 und 6 einmal pro<br />
Woche ein zweistündiges, leistungsorientiertes<br />
Training angeboten, <strong>das</strong><br />
sich an den Grundsätzen des DFB-<br />
Stützpunktrainings und Bestimmungen<br />
des Schulsports orientiert“, erläutert<br />
Marco König die konkrete<br />
Bedeutung der Partnerschaft für die<br />
Schule. Dadurch werde den Jungen<br />
und Mädchen ergänzend zum Vereinssport<br />
ein effizientes Training in<br />
ihrer Umgebung geboten, so <strong>das</strong>s<br />
zeitaufwändige Fahrten zu einem höherklassigen<br />
Verein reduziert werden<br />
können. „Schulintern oder –übergreifend<br />
durchgeführte Turniere bieten<br />
auch den Vertretern des DFB Gelegenheit,<br />
frühzeitig Potential zu kennen<br />
und zu fördern“, ergänzt Klaus<br />
Germann, Trainer des DFB-Stützpunkts<br />
Olpe. Dass die Partnerschaft<br />
für die Stützpunktschulen selbst weiterreichende<br />
Vorteile mit sich bringt,<br />
heben Manfred Deister, Jugendkoordinator<br />
des DFB, und Herbert Hrubesch,<br />
DFB-Stützpunktkoordinator<br />
Westfalen-West, hervor: „Fußball ist<br />
die populärste Sportart, so <strong>das</strong>s von<br />
den DFB-Partnerschulen eine hohe<br />
Anziehungskraft für die Jungen und<br />
Mädchen ausgeht. Gerade talentierte<br />
Mädchen, die erfahrungsgemäß erst<br />
später als Jungen in die Vereine eintreten,<br />
können so gefördert werden.“<br />
Außerdem bietet der DFB den Schülerinnen<br />
und Schülern an den Partnerschulen<br />
zertifizierte Ausbildungen<br />
zum Sporthelfer im Bereich Fußball<br />
sowie Schiedsrichterausbildungen<br />
und den verantwortlichen Lehrern<br />
jährliche Fortbildungen an.<br />
„Von den 18 Schulen in Trägerschaft<br />
des Erzbistums Paderborn ist <strong>das</strong><br />
St.-Ursula-Gymnasium Attendorn die<br />
erste DFB-Stützpunktschule. Doch<br />
<strong>das</strong> Modell <strong>wir</strong>d wohl auch bei den<br />
übrigen Schulen auf großes Interesse<br />
stoßen“, ist sich Claudius Hildmann,<br />
schulfachlicher Referent in der Hauptabteilung<br />
Schule und Erziehung des<br />
Erzbistums, sicher. Schulleiter Markus<br />
Ratajski erläutert die vom DFB<br />
bescheinigten optimalen Voraussetzungen<br />
des St.-Ursula-Gymnasiums:<br />
„Mit der großen Außensportanlage<br />
und der Dreifachsporthalle ist ganzjährig<br />
eine Trainingsmöglichkeit gewährt.<br />
Die Kooperation mit der St.-<br />
Ursula-Realschule bietet zudem den<br />
Vorteil, den Fußball in weiten Bereichen<br />
zu fördern.“ Wichtiger jedoch als<br />
nur Zeit und Raum zur Verfügung zu<br />
<strong>stellen</strong>, so Ratajski, sei jedoch auch<br />
die Bereitschaft der Schulleitung und<br />
des Kollegiums, talentierte Schüler<br />
so weit wie möglich bei ihrem Werdegang<br />
zu unterstützen und individuell<br />
zu fördern. Dass diese Bereitschaft in<br />
höchstem Maß gegeben ist, zeigt <strong>das</strong><br />
Beispiel von Jonas Ermes, Abiturient<br />
des Jahres 2011. Trotz Qualifikationsphase<br />
zum Abitur erhielt er die Frei-<br />
stellung vom Schulunterricht, um als<br />
Torwart der U 17-Nationalmannschaft<br />
an der Weltmeisterschaft in Nigeria<br />
teilzunehmen. Dieses Entgegenkommen<br />
wusste Jonas Ermes durchaus<br />
zu schätzen, da er ein Angebot des<br />
DFB zum Wechsel an ein Internat<br />
ausschlug und unbedingt am St.-Ursula-Gymnasium<br />
bleiben wollte.<br />
Manieren bei Tisch sind<br />
unerlässlich<br />
Darf man mit dem Handy bei Tisch<br />
telefonieren oder mal eben noch eine<br />
SMS schreiben? Wie benutzt man<br />
<strong>das</strong> Besteck? Von innen nach außen<br />
oder umgekehrt? Wann beginnt man<br />
mit dem Essen und wie serviert man<br />
überhaupt? Und die ganzen Gläser:<br />
Welches benutzt man für welches<br />
Getränk? Fettnäpfchen bei einem<br />
Festessen gibt es genug und daher<br />
hatten die Schüler der Jahrgangsstufe<br />
10 des St.-Ursula-Gymnasiums<br />
viele Fragen rund um <strong>das</strong> Tischbenehmen.<br />
Aber Alexandra Meier, Kerstin<br />
Pieper-Cavaleri und Carina Krüger<br />
vom Attendorner Restaurant „Himmelreich“<br />
hatten immer die passenden<br />
Antworten.<br />
Spätzle schaben: Was einfach aussieht, ist<br />
es nicht immer. © Barbara Sander-Graetz<br />
Zum dritten Mal bot die Schule in Zusammenarbeit<br />
mit Besitzer Wolfgang<br />
Böhmer und seinem Team diesen<br />
Benimmkurs rund um die Tischmanieren<br />
an. „Aber nicht nur richtiges<br />
Benehmen bei Tisch war unser Thema,<br />
sondern auch richtiges Eindecken<br />
eines Tisches und was man<br />
bei der Dekoration beachten muss“,<br />
erklärt Lehrerin Ingrid Sangermann.<br />
„Gute Manieren bei Tisch sind heute<br />
unerlässlich, besonders im Beruf<br />
und bei Geschäftsessen.“ 40 Schüler<br />
wollten es wissen und so wurde an<br />
zwei Tagen <strong>das</strong> Restaurant zur Benimm-Schule.<br />
Hinzu kam als besonderer<br />
Höhepunkt <strong>das</strong> eigenständige<br />
Kochen eines Vier-Gänge-Menüs.<br />
„Schüler kochen für ihre Lehrer“, so<br />
die Überschrift dieses Teils. Hier war<br />
Geduld und auch <strong>das</strong> Organisationstalent<br />
des Küchenteams gefragt.<br />
Chefkoch Jochen Sommer mit Oliver<br />
Markus und Mike Bettendorf an seiner<br />
Seite erklärte den Schülern nicht<br />
nur, wie man kocht, sondern wie man<br />
auch den organisatorischen Rahmen<br />
eines solchen Menüs im Auge behält.<br />
„Es nützt nichts, wenn die Hauptspeise<br />
langsam auf dem Herd verkocht,<br />
weil man die Vorspeise noch nicht<br />
fertig hat“, so Jochen Sommer. Daher<br />
wurden einzelne Gruppen gebildet,<br />
die jeweils <strong>das</strong> komplette Menü kochen<br />
müssten. Besonders die selbst<br />
gemachten Spätzle für <strong>das</strong> Hauptgericht<br />
erforderten Können. Was bei<br />
den Köchen so leicht aussah, erwies<br />
sich als recht schwierig, denn Spätzle<br />
schaben ist eine Kunst. Doch schließlich<br />
war <strong>das</strong> Essen fertig und es konnte<br />
serviert werden, natürlich auch von<br />
den Schülern. Und während einzelne<br />
Schüler hier echtes Talent bewiesen<br />
und direkt drei Teller zu den Tischen<br />
trugen, fürchtete andere schon um<br />
die Unversehrtheit von zwei Gedecken.<br />
Als Gäste waren die Lehrer<br />
eingeladen. „Schüler kochen für ihre<br />
Lehrer“, so <strong>das</strong> Motto und die ließen<br />
sich gern auf <strong>das</strong> Experiment ein. Ihr<br />
Fazit am Ende des Abends: „Das Essen<br />
war ein Genuss!“<br />
Anschrift der Autorinnen:<br />
Doris Kennemann<br />
Barbara Sander-Graetz<br />
St.-Ursula-Gymnasium<br />
57439 Attendorn<br />
St.-Ursula-Str. 12<br />
www.st-ursula-attendorn.de<br />
gymnasium@st-ursula-attendorn.de<br />
Begeistert feiern die Schülerinnen und Schüler den Partnerschaftsvertrag ihrer Schule mit dem DFB. © Anette Leusmann
14 Themenschwerpunkt 15<br />
Starke Kinder für eine starke Gesellschaft:<br />
Meinungen der Schüler:<br />
Projekt Verantwortung an der St.-Ursula-Realschule Attendorn<br />
Dirk Burkhardt<br />
Leon kauert am Boden, ganz klein.<br />
Um ihn herum stehen Mitschüler und<br />
schauen auf ihn herab, haben die<br />
Arme verschränkt oder zeigen mit<br />
dem Finger auf ihn, lachen ihn aus.<br />
Was nach einer Mobbing-Szenerie<br />
auf dem Pausenhof aussieht, ist Teil<br />
eines Rollenspiels an der St.-Ursula-<br />
Realschule in Attendorn im Südsauerland.<br />
Wie fühlt sich <strong>das</strong> an, der<br />
Schwache zu sein? Wie fühlt sich<br />
<strong>das</strong> an, der scheinbar Starke zu sein?<br />
Gefühle nachzuempfinden, auszudrücken<br />
und anzuerkennen, <strong>das</strong> sind<br />
Ziele dieser gespielten Situation und<br />
damit ein Baustein des „Projekts Verantwortung“,<br />
<strong>das</strong> an der Realschule<br />
des Erzbistums Paderborn in Klasse<br />
7 als Unterrichtsfach mit zwei Wochenstunden<br />
gleichberechtigt mit anderen<br />
Fächern fester Bestandteil des<br />
Stundenplans ist und auch auf dem<br />
Zeugnis stattfindet. „Die Grundidee<br />
ist, den Kindern und Jugendlichen die<br />
Bedeutung von Verantwortung, Gefühlen<br />
und Selbstvertrauen anschaulich<br />
und eindrücklich nahe zu bringen<br />
und dadurch ihre Kompetenzen in<br />
puncto Lernbefähigung und Lebensgestaltung<br />
zu fördern“, beschreibt<br />
Rektor Jürgen Beckmann die Ziele.<br />
2007 startete <strong>das</strong> fächerübergreifende<br />
Projekt in den Klassen 7 mit den<br />
Themen „Gewalt- und Suchtprävention“<br />
sowie „Gutes Benehmen“ und<br />
„Gesunde Ernährung“. Zu Beginn<br />
des Schuljahres 2011/12 wurde es<br />
auf die Klassen 5 und 6 ausgeweitet.<br />
„Wir haben gesehen, wie gut den Kindern<br />
diese Inhalte tun und außerdem<br />
gemerkt, <strong>das</strong>s einige Themen schon<br />
früher für die Schülerinnen und Schüler<br />
wichtig sind“, so der 2. Konrektor<br />
Rudolf Schmidt, einer der Mit-Initiatoren<br />
des schuleigenen Projekts, <strong>das</strong><br />
im Folgenden in kurzen Zügen vorgestellt<br />
<strong>wir</strong>d.<br />
Klasse 5 – Soziale Strukturen<br />
in der Klasse und Internetkompetenz<br />
Eine neue Schule bedeutet nicht nur<br />
räumlich ein neues Umfeld für die<br />
Schülerinnen und Schüler. Vor allem<br />
<strong>das</strong> Einfinden in die neue Gruppe ist<br />
für die Kinder eine Herausforderung.<br />
Innerhalb der Orientierungsstunden<br />
befassen sich die Klassen 5 deshalb<br />
in spielerischen Übungen, Diskussionen<br />
und Reflexionen damit, Regeln<br />
für ein positives Miteinander zu entwickeln<br />
und anzuwenden. Außerdem<br />
stehen Handlungsmöglichkeiten für<br />
eine gewaltfreie Konfliktlösung im<br />
Mittelpunkt. Im zweiten Halbjahr steht<br />
der schulinterne Internetführerschein<br />
auf dem Programm. In 4 x 2 Stunden<br />
werden die Schülerinnen und Schüler<br />
an die Themen Passwörter, Rechte<br />
und Soziale Netzwerke herangeführt.<br />
Ein Vortragsabend der Initiative „Eltern<br />
und Medien“ unter dem Motto<br />
„Internet und Handy“ bringt die Thematik<br />
auch den Eltern nah.<br />
Klasse 6 – Starke-Seiten-<br />
Projekt und Medienkompetenz<br />
Neben der Vertiefung der Medienkompetenz<br />
geht es in diesem Schuljahr<br />
um die Themen Selbstvertrauen<br />
und Selbsteinschätzung. Im „Starke-<br />
„Man kann sich in<br />
den Rollenspielen<br />
sehr gut in andere<br />
hineinversetzen.“<br />
(Lena)<br />
„Ich habe gelernt,<br />
mich lecker und<br />
gleichzeitig richtig<br />
zu ernähren.“<br />
(Fabian)<br />
Seiten-Projekt“ sollen die Schülerinnen<br />
und Schüler ein Bewusstsein für<br />
die eigenen Stärken entwickeln und<br />
lernen, wie sie diese für den Schulund<br />
Lebensalltag nutzen können. In<br />
einer Kompetenzmappe gestalten<br />
die Kinder eigene Seiten dazu, die<br />
ergänzt werden mit Rückmeldungen<br />
aus dem außerschulischen Umfeld<br />
wie Familie, Verein oder Freundeskreis.<br />
„Der Projektteil ist in diesem<br />
Alter ein wichtiger Beitrag zur Persönlichkeitsentwicklung<br />
und kann<br />
später sogar in die Berufswahl einfließen“,<br />
unterstreicht der 2. Konrektor<br />
Schmidt.<br />
Klasse 7 – Sucht- und Gewaltprävention,<br />
Medienerziehung,<br />
Gutes Benehmen,<br />
Gesunde Ernährung<br />
Den Kern des „Projekts Verantwortung“<br />
bilden in der Jahrgangsstufe 7<br />
die Module Sucht- und Gewaltprävention<br />
/ Medienerziehung sowie gutes<br />
Benehmen und gesunde Ernährung.<br />
In halber Klassenstärke und jeweils<br />
unter Leitung eines Lehrers setzen<br />
sich die Schülerinnen und Schüler<br />
in zwei Unterrichtsstunden pro Woche<br />
sowie an Projekttagen intensiv<br />
in Gruppenarbeiten und Rollenspielen<br />
mit den drei gleichberechtigten<br />
„Man lernt,<br />
mit Konflikten<br />
umzugehen und<br />
sie zu lösen.“<br />
(Leon)<br />
„Man erfährt konkret,<br />
warum Alkohol und<br />
Drogen so gefährlich<br />
sind.“ (Madleen)<br />
Themenschwerpunkten auseinander.<br />
Im Bereich „Sucht“ kommen Alkohol-<br />
oder Drogenkonsum genauso<br />
zur Sprache wie Internet- oder Spielkonsolennutzung.<br />
Genauso detailliert<br />
werden die Inhalte zur Gewaltprävention<br />
im zweiten Halbjahr aufgearbeitet.<br />
Neben den Formen physischer<br />
Gewalt werden die Jugendlichen<br />
auch für Themen wie Gewalt in den<br />
Medien und Cybermobbing sensibilisiert.<br />
Die Unterrichtsreihen zum respektvollen<br />
Umgang miteinander im<br />
Alltag und zur gesunden und richtigen<br />
Ernährung als zweites und drittes<br />
Modul vervollständigen den Komplex,<br />
um auch auf dieser Ebene ein<br />
bleibendes Bewusstsein zu schaffen.<br />
Fächerübergreifend werden die Inhalte<br />
zum Beispiel in Biologie, Sozialwissenschaften<br />
oder im Religionsunterricht<br />
aufgegriffen und vertieft.<br />
„Man lernt viel über<br />
sich und andere.“<br />
(Paula)<br />
„Man setzt sich mit<br />
Dingen auseinander,<br />
die mit dem 'richtigen<br />
Leben' zu tun haben.“<br />
(Bernd)<br />
In den Jahrgängen 8-10 finden später<br />
punktuell Veranstaltungen statt,<br />
„denn Nachhaltigkeit können <strong>wir</strong> nur<br />
erreichen, wenn die Themen immer<br />
wieder aufgegriffen werden“, betont<br />
Schmidt. Zum Beispiel gibt es für die<br />
Klassen 9 und 10 eine Veranstaltung<br />
zur Alkoholprävention mit Vortrag,<br />
Diskussion und Interaktion. Auch gab<br />
es bereits einen Projekttag mit dem<br />
Kölner Spielcircus, der als Organisation<br />
zur Suchtprävention durch einen<br />
Tag führte, an dem die Schülerinnen<br />
und Schüler in Spielen und Gruppenaktionen<br />
Stärke und Zusammenhalt<br />
erlebten.<br />
„Über die Jahre haben <strong>wir</strong> unser<br />
Konzept immer wieder an der Praxis<br />
überprüft und verfeinert. Das <strong>wir</strong>d<br />
auch in den kommenden Jahren so<br />
sein. Mittlerweile ist <strong>das</strong> „Projekt Verantwortung“<br />
fester Bestandteil unseres<br />
Schullebens und Fächerkanons.<br />
Die Erfahrungen und Rückmeldungen<br />
bestätigen uns, diesen Weg weiterzugehen.<br />
Denn Kinder und Jugendliche,<br />
die ihre Stärken kennen und einsetzen,<br />
haben für sich und in unserer<br />
Gesellschaft eine gute Zukunft“, ist<br />
Rektor Beckmann von der Perspektive<br />
des schuleigenen Unterrichtsfachs<br />
überzeugt.<br />
Anschrift des Autors:<br />
Dirk Burkhardt<br />
St.-Ursula-Realschule<br />
St.-Ursula-Str. 12<br />
57439 Attendorn<br />
0 27 22 / 9 25 90<br />
sekretariat@st-ursula-realschule.de<br />
www.st-ursula-realschule.de<br />
„Happy Slapping“ – in Rollenspielen lernen die Klassen bestimmte Situationen kennen.
16 Neues aus Schulen und Schulabteilung 17<br />
„Menschenfi scher – Menschengärtner“:<br />
Die Verleihung der Missio Canonica<br />
Eine Reportage<br />
Christoph Quasten<br />
An der diesjährigen Einführungstagung<br />
im Jugendhaus des Erzbistums<br />
Paderborn in Warburg-Hardehausen<br />
vom 14. bis 16. März nahmen 35 neue<br />
Kolleginnen und Kollegen der katholischen<br />
Schulen im Erzbistum Paderborn<br />
teil. Die wie auch in den vergangenen<br />
Jahren hohe Teilnehmerzahl<br />
beweist, <strong>das</strong>s unsere Lehrerkollegien<br />
einen erfreulichen Verjüngungsprozess<br />
durchlaufen. Einen besonderen<br />
Auftakt der Tagung bildete eine Führung<br />
durch die Ausstellung „Franziskus<br />
– Licht aus Assisi“ im Diözesanmuseum.<br />
Hier hatten die Teilnehmer<br />
die Möglichkeit, sich mit dem Leben<br />
und Wirken des berühmten Heiligen<br />
auseinanderzusetzen.<br />
Das Programm an den verbleibenden<br />
eineinhalb Tagen in Hardehausen,<br />
<strong>das</strong> von Adelheid Büker-Oel aus der<br />
Abteilung Schulpastoral und den Referenten<br />
der Abteilung Katholische<br />
Schulen gestaltet wurde, sah neben<br />
Informationen zum Angebot des Jugendhauses<br />
und des Jugendbauernhofes,<br />
einem Überblick über <strong>das</strong><br />
katholische Schulwesen und einer<br />
Intensiv setzten sich die Teilnehmer mit dem Thema „Neue Medien“ auseinander.<br />
Einführungstagung <strong>2012</strong><br />
Reflexion des eigenen Werdegangs<br />
als Lehrer an einer katholischen<br />
Schule <strong>das</strong> Schwerpunktthema<br />
„Nähe und Distanz im Schulalltag“<br />
vor. Dieses Thema ist in den Schulen<br />
derzeit besonders aktuell, weil der<br />
Leiter der Hauptabteilung Schule und<br />
Erziehung, Domkapitular Joachim<br />
Göbel, in einem Schreiben vom November<br />
letzten Jahres alle Schulen in<br />
Trägerschaft des Erzbistums zur Einrichtung<br />
einer Arbeitsgruppe „Nähe<br />
und Distanz“ aufgefordert hat mit<br />
dem Ziel, einen Schul-Codex für <strong>das</strong><br />
Miteinander aller an Schule Beteiligten<br />
zu formulieren.<br />
In arbeitsteiligen Gruppen untersuchten<br />
die Teilnehmer vier verschiedene<br />
Bereiche des Themas in ihrer Bedeutung<br />
und Problematik für den<br />
Schulalltag: allgemeine Unterrichtssituationen,<br />
den Bereich außerunterrichtlicher<br />
Aktivitäten, die besondere<br />
Situation des Sportunterrichts sowie<br />
den Bereich neuer Medien. Welche<br />
Bedeutung letzterer gerade für junge<br />
Kolleginnen und Kollegen hat, wurde<br />
daran erkennbar, <strong>das</strong>s sich gleich<br />
zwei Gruppen mit dieser Problematik<br />
auseinandersetzten. Die Präsentation<br />
der Gruppenergebnisse in Anwesenheit<br />
von Msgr. Göbel machte die Aspektvielfalt<br />
und Vielschichtigkeit des<br />
Verhältnisses von Nähe und Distanz<br />
in allen betrachteten Bereichen deutlich.<br />
Die erzielten Ergebnisse werden<br />
in die Arbeit der schulischen Arbeitsgruppen<br />
einfließen.<br />
Eine gemeinsame Eucharistiefeier mit<br />
Msgr. Göbel bildete den Abschluss<br />
dieses intensiven Arbeitstages. Am<br />
späteren Abend nutzten die Teilnehmer<br />
<strong>das</strong> Beisammensein in der<br />
„Schmiede“ zum besseren gegenseitigen<br />
Kennenlernen und Gedankenaustausch.<br />
Edmund Hermwille<br />
Leiter der Abteilung Katholische<br />
Schulen in freier Trägerschaft<br />
Hauptabteilung Schule und Erziehung<br />
Domplatz 15 (Konrad-Martin-Haus)<br />
33098 Paderborn<br />
0 52 51 / 125-1413<br />
edmund.hermwille@erzbistum-paderborn.de<br />
Langsam füllt sich die Aula des Liborianum.<br />
47 Kandidatinnen und<br />
Kandidaten für die Verleihung der<br />
Missio Canonica treffen allmählich<br />
im Bildungshaus der Bischofsstadt in<br />
Paderborn ein. Die Meisten kennen<br />
sich nicht, denn sie kommen aus unterschiedlichen<br />
Regionen des Erzbistums<br />
Paderborn und haben mitunter<br />
schon eine längere Anreise an diesem<br />
Freitagmorgen hinter sich. Denn<br />
die Fläche des Erzbistums Paderborn<br />
erstreckt sich von Castrop-Rauxel<br />
bis Warburg und von Siegen bis Minden.<br />
Manchmal ist Paderborn weit<br />
entfernt. Fast zögerlich nehmen sie<br />
Platz an den verschiedenen Tischen,<br />
die durch ihre Anordnung im Raum<br />
die Teilnehmerinnen und Teilnehmer<br />
zu Arbeitsgruppen vereinen. Erste<br />
zaghafte Gespräche mit den Tischnachbarn<br />
beginnen mit Fragen, die<br />
jedem einen Einstieg ermöglichen:<br />
Wo studiert? An welcher Schule <strong>das</strong><br />
Referendariat absolviert? An welcher<br />
Schule eingesetzt?<br />
Die Missio Canonica als<br />
Voraussetzung<br />
Doch verbindet sie etwas Gemeinsames:<br />
Alle haben Katholische Theologie<br />
im Studiengang Lehramt studiert,<br />
<strong>das</strong> Erste Staatsexamen erfolgreich<br />
bestanden und die anschließende<br />
zweijährige Referendariatszeit mit<br />
dem Zweiten Staatsexamen beendet.<br />
Alle unterrichten <strong>das</strong> Fach „Katholische<br />
Religionslehre“, sind also angehende<br />
Religionslehrerinnen und -lehrer<br />
in der Förder- und Grundschule,<br />
an Haupt-, Real- oder Gesamtschulen<br />
sowie am Gymnasium. Nun fehlt<br />
nur noch die Missio Canonica.<br />
Die freundliche Begrüßung durch<br />
Domkapitular Joachim Göbel, dem<br />
Leiter der Hauptabteilung Schule und<br />
Erziehung, verdeutlicht noch einmal<br />
Anlass und Ziel dieses Tages: „Mit<br />
der Verleihung der Missio Canonica<br />
haben Sie ein Amt übernommen.<br />
Sie sind Gesandte des Bischofs und<br />
haben Teil an seinem Lehramt.“ Die<br />
Missio ist die kirchenrechtlich vorgeschriebene<br />
Voraussetzung, um als<br />
katholische Religionslehrerin und –<br />
lehrer an Schulen <strong>das</strong> Fach Religion<br />
unterrichten zu dürfen. Mit Antragstellung<br />
der Missio Canonica gibt der<br />
Religionslehrer <strong>das</strong> Versprechen ab,<br />
den Religionsunterricht in Übereinstimmung<br />
mit der Lehre der katholischen<br />
Kirche zu erteilen. Gemäß dem<br />
Beschluss der Synode der deutschen<br />
Bistümer von 1974 gilt für die Religionslehrkraft,<br />
<strong>das</strong>s sie „in der persönlichen<br />
Lebensführung die Grundsätze<br />
der Lehre der katholischen Kirche“<br />
beachtet. Erwartet <strong>wir</strong>d die auf Taufe<br />
und Firmung gründende Bereitschaft,<br />
den schulischen Dienst in christlicher<br />
Verantwortung zu übernehmen.<br />
Anders formuliert: Religion ist ein reguläres<br />
Unterrichtsfach – wie jedes<br />
andere auch. Aber darüber hinaus erfordert<br />
es ein Bekenntnis: Der Religionspädagoge<br />
unterrichtet sein Fach<br />
nicht religionskundlich mit innerer Distanz,<br />
sondern steht mit seinem Bekenntnis<br />
hinter den Inhalten.<br />
Eigenschaften eines guten<br />
(Religions-)Lehrers<br />
Daher sei dieser Tag nicht als Fortbildung<br />
angelegt, sondern eher eine<br />
Art „Conclusio“ für den Abschluss<br />
der Ausbildung, fasst Gerhard Krombusch,<br />
Direktor des <strong>Institut</strong>s für Religionspädagogik<br />
und Medienarbeit,<br />
den weiteren Ablauf des Tages und<br />
seinen Charakter zusammen. Er lädt<br />
die Teilnehmer ein, in verschiedenen<br />
Arbeitsgruppen mit ihren Referentinnen<br />
und Referenten sich darüber<br />
auszutauschen, was einen guten Religionslehrer<br />
ausmacht.<br />
Die Aufgabe ist gut vorbereitet. Alle<br />
Teilnehmerinnen und Teilnehmer erhalten<br />
in ihren Arbeitsgruppen einen<br />
Umschlag mit 28 Zetteln, auf denen<br />
Begriffe und Eigenschaften stehen<br />
wie: zuhören, authentisch, sachkundig,<br />
vertrauenswürdig, begeistern<br />
können, methodenkundig sein, elementarisieren<br />
können, Lebenswelt<br />
der S. kennen. Geschäftig werden<br />
die Karteikarten ausgebreitet, immer<br />
wieder neu sortiert, einzelne<br />
Weihbischof Manfred Grothe überreicht<br />
Christine Dietrich die Missio-<br />
Urkunde.<br />
Miriam Wirtz (l., Wenden), und Kati<br />
Susanne Reuber (Siegen) suchen<br />
auf ihren Karteikarten nach den fünf<br />
wichtigsten Eigenschaften eines<br />
Religionslehrers.
18 Neues aus Schulen und Schulabteilung 19<br />
werden weggelegt. Die Auswahl fällt<br />
schwer, beschreibt doch jede Karte<br />
unbestritten eine zutreffende Eigenschaft.<br />
Mit der Methodik der Pyramidendiskussion<br />
soll jeder die aus seiner<br />
Sicht fünf wichtigsten Tugenden<br />
oder Charaktereigenschaften benennen.<br />
Ausschlaggebend für die Auswahl<br />
der fünf wichtigsten Eigenschaften<br />
ist schließlich der individuelle<br />
Hintergrund und Erfahrungshorizont.<br />
So berichtet etwas Theresa Berbüsse<br />
von ihren Unterrichtserfahrungen auf<br />
dem Berufskolleg in Brakel. Der Religionsunterricht<br />
an der Berufsschule<br />
im handwerklichen Bereich sei eher<br />
ernüchternd, da eine Wissensvermittlung<br />
nicht im Vordergrund stehe.<br />
Chancen biete der Religionsunterricht<br />
aber dann, wenn es gelinge,<br />
<strong>das</strong> Gespräch auf die Lebenswelten<br />
der Schüler zuzuschneiden und hier<br />
beratend und begleitend, oft spontan<br />
mit Ecken und Kanten den Unterricht<br />
zu gestalten.<br />
Zur spirituellen Dimension<br />
Mitunter bietet ein Film Gelegenheit,<br />
zu überraschenden Einsichten zu gelangen.<br />
Obwohl im Rahmen der Referendarausbildung<br />
sicherlich mehrfach<br />
auch audiovisuelle Medien im<br />
Religionsunterricht zum Einsatz gekommen<br />
sind, waren viele Teilnehmer<br />
zunächst überrascht, welche Hinweise<br />
auf spirituelle Quellen der norwegische<br />
Kurzfilm „Der Kubist“ von Joachim<br />
Ronning vermitteln kann.<br />
Denn der Inhalt irritiert. Der sechsminütige<br />
Kurzfilm zeigt einen Mann,<br />
dem nur Eckiges gefällt. Den ganzen<br />
Tag ist er von Quadraten und Rechtecken<br />
umgeben, in seiner Wohnung,<br />
unter der morgendlichen Dusche, in<br />
seiner Amtsstube. Sogar <strong>das</strong> Pausenbrot<br />
ist streng symmetrisch. Doch<br />
er ist in seiner beengten, gleichförmigen<br />
Welt unglücklich. Eine Frau bietet<br />
ihm eine runde (!) Traube an. Er nimmt<br />
sie dankbar an. Als er sie gerade in<br />
den Mund führen will, lässt sich eine<br />
Biene darauf nieder. Mit einem Stich<br />
in den Hals droht ihm potentiell der<br />
Tod. Im letzten Augenblick verhindert<br />
die Frau durch eine Ohrfeige <strong>das</strong> Verspeisen<br />
von Traube und Biene. Der<br />
Mann ist gerettet. Auf seinem Weg<br />
von der Arbeit nach Hause fällt er<br />
durch eine rundes (!) Kanalloch und<br />
verschwindet. Die letzte Bildeinstellung<br />
zeigt die Erde als blauen Planeten<br />
im Weltall. Skurril!<br />
In einer ersten Runde sind die spontanen<br />
Statements der Teilnehmer noch<br />
ver<strong>wir</strong>rend, Verständnisfragen werden<br />
geäußert. In Gruppen kommen<br />
die Teilnehmer untereinander ins Gespräch.<br />
Einzelne Antworten ergeben<br />
wie kleine Mosaiksteine schließlich<br />
ein Bild. Als Quintessenz <strong>wir</strong>d deutlich:<br />
Nur wer bereit ist, sich auf etwas<br />
anderes einzulassen, seine begrenzt<br />
erscheinende Welt zu verlassen, wer<br />
bereit ist, sich auf Begegnungen einzulassen,<br />
der <strong>wir</strong>d in der Lage sein,<br />
die Welt aus einem neuen Blickwinkel<br />
zu betrachten. Oder mit dem bekannten<br />
Satz von Francis Picabia: „Der<br />
Kopf ist rund, damit <strong>das</strong> Denken die<br />
Richtung ändern kann.“<br />
Menschenfischer – Menschengärtner:<br />
Die Missio<br />
Canonica als Beauftragung<br />
Es ist still in der Krypta des Hohen<br />
Domes. Die Geräusche der Außenwelt<br />
dringen allenfalls gedämpft ins<br />
Innere. Die Bänke sind gut gefüllt,<br />
denn zusätzlich zu den Missio-Kandidatinnen<br />
und -Kandidaten sind auch<br />
Angehörige gekommen: Eltern, Geschwister,<br />
Partner. Mit Weihbischof<br />
Manfred Grothe wollen sie gemeinsam<br />
zum Abschluss des Tages die<br />
Heilige Messe feiern. Hier <strong>wir</strong>d Weihbischof<br />
Grothe dann auch die Ernennungsurkunden<br />
für die Missio Canonica<br />
überreichen.<br />
Der Ort ist nicht zufällig gewählt,<br />
denn in der Krypta des Hohen Domes<br />
werden unterhalb des Altars in einem<br />
Holzschrein die Gebeine des Heiligen<br />
Liborius aufbewahrt, des Schutzpatrons<br />
des Bistums. Die Übertragung<br />
seiner Reliquien von Le Mans nach<br />
Paderborn im Jahr 836 hat <strong>das</strong> noch<br />
junge Christentum in Westfalen gestärkt.<br />
Er gehört über seinen Tod hinaus<br />
zu denen, die am Anfang der<br />
Verkündigung gestanden haben.<br />
In seiner Predigt erinnert Weihbischof<br />
Grothe an die Berufung der ersten<br />
Apostel durch Jesus am See Genezareth.<br />
Mit dem Begriff „Menschenfischer“<br />
knüpft Jesus an <strong>das</strong> berufliche<br />
Umfeld der Berufenen als Fischer an<br />
und ruft sie mit einem für sie passenden<br />
Vergleich in seine Nachfolge. Für<br />
Weihbischof Grothe ist der Bezug<br />
zur Verleihung der Missio Canonica,<br />
zum Jetzt und Hier, deutlich: „Das ist<br />
nicht nur die Bestätigung einer weiteren<br />
Qualifikation für Ihren beruflichen<br />
Lebensweg. Es ist ein konkreter Auftrag,<br />
der hier ausgesprochen <strong>wir</strong>d wie<br />
damals am See von Galiläa bei Simon<br />
und Andreas, Jakobus und Johannes.“<br />
Weihbischof Grothe ergänzt diesen<br />
neutestamentlichen Begriff des Menschenfischers<br />
um den des „Menschengärtners“.<br />
So wie der Gärtner<br />
seine Pflanzen liebt, sie pflegt, zum<br />
Erblühen bringt und im Bedarfsfall<br />
auch stutzt, um <strong>das</strong> Wohl der Pflanze<br />
zu erreichen, so ist der „Menschengärtner“<br />
berufen und gesandt, „den<br />
Einzelnen in den Mittelpunkt zu <strong>stellen</strong>.<br />
Einem jeden nachzugehen, Beziehungen<br />
zu pflegen, <strong>das</strong> Wachstum<br />
des Gegenübers, physisch im Einsatz<br />
gegen Leid und Not, psychisch in<br />
der Sorge um <strong>das</strong> seelische Wohl, im<br />
Auge zu behalten.“<br />
Nach der Predigt überreicht Weihbischof<br />
Grothe jedem Teilnehmer<br />
persönlich die Missio-Urkunde. Er<br />
nutzt gern die Gelegenheit, um einige<br />
Worte mit den jungen Religionspädagogen<br />
zu wechseln. Nun verkünden<br />
sie im Auftrag von Erzbischof Hans-<br />
Josef Becker den Glauben in ihrem<br />
Handlungsfeld. <strong>Ihnen</strong> <strong>wir</strong>d die Traditionslinie<br />
bewusst, in die sie eintreten<br />
hier am Grab des Heiligen Liborius.<br />
Niemand spürt in diesem Augenblick<br />
mehr die Kühle des Raumes, der die<br />
winterliche Kälte noch in seinen Mauern<br />
festhält. Draußen wartet der Aufbruch<br />
des wärmenden Frühlings.<br />
Online-Medienportal:<br />
Digitale Mediendistribution für Religionsunterricht<br />
und Gemeindearbeit jetzt auch per Internet<br />
Das <strong>Institut</strong> für Religionspädagogik und<br />
Medienarbeit im Erzbistum Paderborn<br />
(IRUM) bietet ab sofort zahlreiche Medien<br />
für den Einsatz im Religionsunterricht und<br />
in der Gemeindearbeit zum Download per<br />
Internet an. Auf einer Internet-Plattform<br />
können hochwertige Filme und begleitende<br />
Arbeitsmaterialien heruntergeladen<br />
und anschließend verwendet werden.<br />
Zum Start stehen über 90 Titel zur Verfügung.<br />
Weitere Titel werden sukzessive<br />
hinzugefügt. Das Portal sichert die bislang<br />
hohe Qualität von Bildungsmedien<br />
der AV-Medien<strong>stellen</strong> auch für die digitale<br />
Zukunft. Das Medienportal <strong>wir</strong>d gemeinsam<br />
von evangelischen und katholischen<br />
AV-Medien<strong>stellen</strong> in Deutschland betrieben.<br />
Wo finden Sie <strong>das</strong> Online-Medienportal?<br />
Gehen Sie auf die Homepage des IRUM<br />
(www.irum.de) und dort in der rechten<br />
Spalte auf den Button „Online-Medienportal“<br />
oder geben Sie in die Adresszeile<br />
Ihres Internet-Browser direkt die Adresse<br />
ein: www.medienzentralen.de<br />
Wie nutzen Sie <strong>das</strong> Medienportal?<br />
Zunächst müssen Sie sich registrieren lassen.<br />
Gehen Sie auf die Webseite Medienportal<br />
und wählen auf der Übersichtskarte<br />
der katholischen Bistümer <strong>das</strong> Erzbistum<br />
Paderborn aus (Abb. 1). Sie finden auf der<br />
Startseite rechts oben den Button „Jetzt<br />
Registrieren“ (Abb. 2). Wählen Sie in der<br />
Liste der beteiligten Einrichtungen unter<br />
Erzbistum Paderborn <strong>das</strong> IRUM aus.<br />
Tragen Sie nun in die Abfragemaske die<br />
notwendigen Angaben ein, setzen einen<br />
Haken in <strong>das</strong> Feld „AGBs akzeptieren“,<br />
wenn Sie nach sorgfältiger Lektüre mit<br />
den AGBs einverstanden sind. Senden<br />
Sie den Account-Antrag mit einem Klick<br />
auf <strong>das</strong> Feld Registrieren ab. Innerhalb<br />
von maximal 1-2 Arbeitstagen erhalten<br />
Sie die Angaben für Ihr individuelles Login<br />
mit Passwort.<br />
Wenn uns Ihr Antrag mit der Einverständniserklärung<br />
vorliegt und Sie sich auf dem<br />
Medienportal registriert haben, prüfen <strong>wir</strong><br />
Ihre Daten. Anschließend erhalten Sie Zugang<br />
zum Portal über Ihre E-Mail- Adresse<br />
und ein persönliches Passwort, <strong>das</strong> nur<br />
Sie kennen. Dieses tragen Sie dann zukünftig<br />
immer in <strong>das</strong> Feld „Kundenbereich-Login“<br />
ein. Nach der Anmeldung<br />
und der Freigabe des Accounts stehen<br />
alle Möglichkeiten des Medienportals zur<br />
Verfügung.<br />
Nach der Freischaltung können Sie sofort<br />
die vorhandenen Titel recherchieren.<br />
Wenn Sie einen Titel im Unterricht oder<br />
in der Gemeindearbeit einsetzen wollen,<br />
können Sie ihn problemlos herunterladen<br />
(Abb. 3).<br />
Wer darf <strong>das</strong> Medienportal nutzen?<br />
Zwei Voraussetzungen müssen Sie erfüllen:<br />
• Sie arbeiten haupt- oder ehrenamtlich<br />
in Schule, Kindertagesstätte oder in der<br />
Gemeindearbeit mit einer religions-/<br />
oder medienpädagogischen Zielsetzung.<br />
• Sie setzen die Medien im Erzbistum Paderborn<br />
ein.<br />
1 2 3<br />
Die Medien dürfen heruntergeladen, auf<br />
Festplatte oder mobile Datenträger gespeichert<br />
und so in der Schule oder einer<br />
Gemeindeveranstaltung eingesetzt werden.<br />
Die Nutzung ist derzeit kostenlos.<br />
Warum ist die Nutzung des Medienportals<br />
sinnvoll?<br />
• Kompetente Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
des IRUM filtern aus der Vielzahl<br />
von Medienangeboten geeignete<br />
Titel und <strong>stellen</strong> sie den Nutzern für die<br />
Arbeit in Schule und Gemeinde digital<br />
zur Verfügung.<br />
• Jeder Nutzer hat die Garantie, <strong>das</strong>s die<br />
Medien mit den notwendigen Rechten<br />
zur Nutzung ausgestattet sind. Urheberrechtliche<br />
Verstöße oder Grauzonen<br />
sind ausgeschlossen.<br />
Für Ihre Fragen stehen <strong>wir</strong><br />
gern zur Verfügung:<br />
Michael Müller<br />
IRUM Paderborn<br />
Am Stadelhof 10<br />
33098 Paderborn<br />
0 52 51 / 125-1906<br />
michael.mueller@erzbistum.paderborn<br />
oder unter der Medienausleihe in<br />
• Paderborn: 0 52 51 / 125-1907 oder<br />
avmedien@erzbistum-paderborn.de<br />
• Dortmund: 0231 / 20605-300 oder<br />
irumdortmund@erzbistum-paderborn.de
20 Neues aus Schulen und Schulabteilung 21<br />
IRUM Dortmund: Internet-OPAC jetzt mit Leserkontoverwaltung<br />
Seit vielen Jahren bietet <strong>das</strong> IRUM für<br />
seine beiden Standorte in Dortmund<br />
und Paderborn einen Internet-Katalog<br />
an, in dem Benutzer in den Medienbeständen<br />
des IRUM – getrennt<br />
nach Standorten – recherchieren<br />
können. Nun erhält der WEB-OPAC<br />
für Dortmund eine ergänzende Komponente:<br />
Der Benutzer kann ab sofort<br />
sein Benutzerkonto einsehen (was<br />
habe ich ausgeliehen?) und die Rückgabefrist<br />
seiner Medien kontrollieren<br />
(wann läuft die Leihfrist ab?). Bei Bedarf<br />
kann er über diesen Weg Medien<br />
verlängern, sofern sie nicht vorgemerkt<br />
sind oder die Zahl der möglichen<br />
Verlängerungen bereits erreicht<br />
wurde, sowie Medien vormerken.<br />
So einfach können Sie den<br />
WEB-OPAC für <strong>das</strong> IRUM<br />
Dortmund bedienen:<br />
Gehen Sie auf www.irum.de. In der<br />
rechten Spalte finden Sie unter der<br />
Überschrift Standort Dortmund den<br />
Button „Medien finden in Dortmund“.<br />
Mit einem Klick gelangen Sie zum<br />
WEB-OPAC Dortmund. Sie sind hier<br />
auf einer externen Seite. Dieses Angebot<br />
<strong>wir</strong>d von einem anderen Anbieter<br />
bereitgestellt.<br />
Der Button „Benutzeranmeldung“ öffnet<br />
<strong>Ihnen</strong> nun verschiedene Möglichkeiten:<br />
• Wenn sie bereits im IRUM Dortmund<br />
einen Benutzerausweis haben, aber<br />
erstmalig die Leserkontoverwaltung<br />
im OPAC nutzen wollen, geben Sie<br />
in <strong>das</strong> Feld „Leserausweisnummer“<br />
die Nummer ein, die Sie auf Ihrem<br />
Leserausweis finden. Geben Sie<br />
bei der erstmaligen Anmeldung Ihr<br />
Geburtsdatum in der Form tt.mm.<br />
jjjj ein. Sie erhalten dann zeitnah<br />
eine automatisch generierte Antwort-E-Mail<br />
mit einem temporären<br />
Passwort, mit dem Sie sich dann<br />
erstmalig anmelden. Nach der Anmeldung<br />
können Sie <strong>das</strong> temporäre<br />
Passwort in ein individuelles ändern.<br />
• Wenn Sie dieses Anmeldeverfahren<br />
erfolgreich abgeschlossen haben,<br />
melden Sie sich zukünftig mit der<br />
Leseausweisnummer und ihrem individuellen<br />
Passwort an.<br />
• Wenn Sie im IRUM Dortmund noch<br />
keinen Benutzerausweis haben,<br />
können Sie sich auf diesem Weg<br />
zukünftig auch per Internet anmelden.<br />
Klicken Sie auf den Button<br />
„Registrierung“ und füllen die Abfragefelder<br />
mit den entsprechenden<br />
Angaben. Geben Sie die beiden<br />
angegebenen Sicherheitsabfragen<br />
ein und senden Sie Ihren Antrag<br />
mit einem Klick auf „Registrierung“<br />
ab. Sie erhalten dann eine Mail, mit<br />
deren Beantwortung Sie die Benutzungsbedingungen<br />
anerkennen.<br />
Wenn Sie sich als Benutzer angemeldet<br />
haben, haben Sie Zugriff auf<br />
Ihr Benutzerkonto. Alle gespeicherten<br />
Angaben sind hier für Sie sichtbar,<br />
einige wie Adressangaben oder<br />
Passwort können Sie mit einem Doppelklick<br />
ändern und über die Befehle<br />
„Zwischenspeichern“ sowie „Änderungen<br />
absenden“ in Ihr Benutzerkonto<br />
eintragen lassen.<br />
Der Button „Ausleihe offen“ listet <strong>Ihnen</strong><br />
die ausgeliehenen Medien und<br />
<strong>das</strong> Rückgabedatum auf. Hier können<br />
Sie die Ausleihfrist von Medien auch<br />
verlängern (Button „Verlängern“). Der<br />
„Vormerk-Button zeigt die von <strong>Ihnen</strong><br />
im IRUM Dortmund vorgemerkten<br />
Medien, der „Gebühren-Button“ die<br />
noch offenen Gebühren. Der Button<br />
„RSS-Feed“ ist noch nicht aktiviert.<br />
Mit seiner Hilfe können Sie sich zukünftig<br />
über Neuerwerbungen informieren<br />
lassen.<br />
Durch die Freischaltung der Leserkontoverwaltung<br />
steht <strong>Ihnen</strong> nun<br />
auch eine Vormerkfunktion für einzelne<br />
Medien zur Verfügung. Über die<br />
Medienrecherche können Sie Medien<br />
vormerken, die für Sie bei Rückgabe<br />
eines ausgeliehenen Mediums bereitgestellt<br />
werden. Per Mail erhalten Sie<br />
die notwendigen Informationen.<br />
cq<br />
„Alles was Recht ist …!“<br />
Schulpraktische Hinweise zum Handlungsfeld „Kirche und Schule“<br />
Förderunterricht statt<br />
Religionsunterricht<br />
Fallbeispiel<br />
Die Schulleiterin einer Grundschule<br />
entscheidet nach Rücksprache mit<br />
den Eltern, <strong>das</strong>s ein im Fach Mathematik<br />
besonders schwacher Schüler<br />
der Klasse 4 für ein Vierteljahr an einem<br />
entsprechenden Förderunterricht<br />
der Klasse 3 teilnehmen soll. Aus<br />
stundenplantechnischen Gründen ist<br />
dies nur montags und freitags in der<br />
fünften Stunde möglich, an denen der<br />
Schüler eigentlich am katholischen<br />
Religionsunterricht seiner Klasse teilnimmt.<br />
Der Religionslehrerin <strong>wir</strong>d dieser<br />
Sachverhalt lediglich mitgeteilt.<br />
Auf entsprechende Rückfrage erfährt<br />
sie, <strong>das</strong>s keine Abmeldung vom Religionsunterricht<br />
vorliegt; aus o. g.<br />
Gründen würde lediglich dem Förderunterricht<br />
in Mathematik für eine<br />
begrenzte Zeit mit Zustimmung der<br />
Eltern Priorität eingeräumt.<br />
Frage:<br />
• Ist dieses Verfahren zulässig?<br />
Rechtsgrundlagen:<br />
1. § 31 SchulG NRW<br />
2. Religionsunterricht an Schulen<br />
(BASS 12-05 Nr.1), RdErl. d. Ministeriums<br />
für Schule, Jugend und<br />
Kinder v. 20. 06. 2003<br />
3. Verordnung über den Bildungsgang<br />
der Grundschule (AO-GS),<br />
BASS 13-11 Nr.1.1<br />
Stellungnahme<br />
(kursive Zitate beziehen sich auf die genannten<br />
Rechtsquellen):<br />
1. Der Religionsunterricht ist gemäß<br />
Grundgesetz und Landesverfassung<br />
NRW (Art.14) ordentliches<br />
Lehrfach. Die Schülerinnen und<br />
Schüler sind daher grundsätzlich<br />
„verpflichtet, an dem Religionsunterricht<br />
ihrer Konfession oder<br />
Religionsgemeinschaft teilzunehmen,<br />
soweit sie nicht gemäß § 31,6<br />
SchulG befreit sind.“ (BASS 12-05<br />
Nr.1, 6.1). Eine Abmeldung vom<br />
Religionsunterricht durch religionsmündige<br />
Schülerinnen und Schüler<br />
oder Eltern (bei Schülern unter 14<br />
Jahren) ist zwar jederzeit ohne Angabe<br />
von Gründen möglich, aber<br />
nicht befristet oder mit einem von<br />
vornherein feststehenden „Rückkehrtermin“.<br />
2. Es liegt auch nicht im Ermessen<br />
der Schulleiterin oder der Eltern,<br />
einem beliebigen Förderunterricht<br />
Priorität gegenüber dem Religionsunterricht<br />
einzuräumen. Als<br />
ordentliches Lehrfach ist der Religionsunterricht<br />
verbindlicher Bestandteil<br />
der Stundentafel, der, wie<br />
alle anderen Fächer, grundsätzlich<br />
nicht zur Disposition steht.<br />
Roland Gottwald<br />
3. Die AO-GS ermöglicht allerdings im<br />
Rahmen des Auftrags „Individuelle<br />
Förderung“ durch Maßnahmen der<br />
„äußeren Differenzierung“ (Lernstudio)<br />
die befristete Aufhebung<br />
der verbindlichen Stundentafel<br />
und stattdessen die Teilnahme an<br />
besonderen Fördermaßnahmen.<br />
Dies setzt aber <strong>das</strong> Vorhandensein<br />
eines differenzierten schuleigenen<br />
Förderkonzeptes mit Aussagen<br />
„zur Lernstandsdiagnose, zur Förderplanung“<br />
und „zu den Anforderungen<br />
an die Unterrichtsorganisation“<br />
voraus. (VVzAO-GS, 4.13).<br />
Außerdem ist ein durch die Klassenlehrerin<br />
zu er<strong>stellen</strong>der „individueller<br />
Förderplan“ (VVzAO-GS,<br />
4.2) vorgeschrieben.<br />
4. Sollten die unter 3. genannten Bedingungen<br />
formal und inhaltlich<br />
erfüllt sein, ist auch die befristete<br />
Nichtteilnahme am Religionsunterricht<br />
zur individuellen Förderung im<br />
Lernstudio zulässig.<br />
Weitere Auskünfte:<br />
Roland Gottwald, Schulrat i. K.<br />
Hauptabteilung Schule und Erziehung<br />
Domplatz 15 (Konrad-Martin-Haus)<br />
33098 Paderborn<br />
0 52 51 / 125-1217<br />
roland.gottwald@erzbistum-paderborn.de<br />
Häufig erreichen uns Anfragen aus dem<br />
schulischen und kirchlichen Bereich zur<br />
rechtlichen Bewertung von Konfliktsituationen,<br />
insbesondere im Hinblick auf die<br />
Erteilung des Religionsunterrichts, der<br />
Durchführung der Schulpastoral und der<br />
Organisation der öffentlichen Bekenntnisschulen.<br />
Gerade in der zunehmend multireligiösen<br />
Schule schafft Rechtssicherheit wichtige<br />
Voraussetzungen für <strong>das</strong> notwendige<br />
konstruktive Miteinander von Lehrern, Eltern,<br />
Schülern und kirchlichen Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeitern.<br />
Ausgehend von konkreten „Fällen“ sollen<br />
daher an dieser Stelle praxisorientierte<br />
Informationen zu den Rechtsgrundlagen<br />
des Handlungsfelds „Kirche und Schule“<br />
angeboten werden.<br />
Die Gestaltung der Schule gelingt allerdings<br />
sicher nicht durch „Rechthaberei“,<br />
sondern braucht respektvolle und wertschätzende<br />
Kommunikation aller Beteiligten.<br />
Wir würden uns freuen, wenn <strong>wir</strong><br />
dazu durch diese Reihe einen kleinen Beitrag<br />
leisten können.<br />
Weitere Beispiele und Hinweise zur Thematik „Rechtsgrundlagen für Kirche und Schule“ finden Sie auf<br />
www.schuleunderziehung.de Religionsunterricht
22 Neues aus Schulen und Schulabteilung 23<br />
Tagungsdokumentation „Menschsein – von Anfang an“<br />
Anlässlich der Woche für <strong>das</strong> Leben<br />
2011 hatte die Bildungsstätte Liborianum<br />
die Tagung „Menschsein – von<br />
Anfang an“ durchgeführt. Dabei ging<br />
es um die in der bioethischen Debatte<br />
vertretenen Menschenbilder, die <strong>das</strong><br />
menschliche Leben relativieren und<br />
für verfügbar erklären. Die Referenten<br />
setzten sich mit diesen Positionen<br />
kritisch auseinander und boten<br />
grundlegende Argumentationshilfen<br />
für den Lebensschutz von Anfang an.<br />
Die Beiträge dieser Tagung sind in einer<br />
von der Hauptabteilung Pastorale Dienste<br />
herausgegebenen Dokumentation veröffentlicht<br />
worden. Die Broschüre kann kostenlos<br />
über die Bildungsstätte Liborianum bezogen<br />
werden.<br />
info@liborianum.de oder<br />
0 52 51 / 121-4467<br />
Die Beiträge:<br />
Christentum und Menschenrecht<br />
auf Leben<br />
Prof. Dr. phil. Werner Wertgen<br />
„Der Embryo – ein würdeloses<br />
Wesen?“<br />
Rainer Beckmann,<br />
Richter am Amtsgericht<br />
Wer bestimmt, wann menschliches<br />
Leben beginnt?<br />
Dr. theol. Werner Sosna<br />
Lebensrecht in der Schule – eine<br />
Herausforderung<br />
Alexandra M. Linder M. A.<br />
„Der verleugnete Rechtsstaat“ –<br />
Zur Kultur des Todes in Deutschland<br />
Prof. Dr. phil. Manfred Spieker<br />
Europäische Jugendfahrt nach Krakau/Auschwitz<br />
vom 14. – 18. Juli <strong>2012</strong><br />
Die Gemeinschaft Sant’ Egidio organisiert<br />
für Jugendliche ab 16 Jahren<br />
eine europäische Jugendfahrt<br />
vom 14.–18. Juli <strong>2012</strong> nach Krakau/<br />
Auschwitz. Jugendliche zwischen 16<br />
und 24 Jahren werden an drei Tagen<br />
ein interessantes Programm gemeinsam<br />
erleben. Im Mittelpunkt stehen<br />
Themen wie: „Wo begegnen <strong>wir</strong> in<br />
unseren Ländern Diskriminierung und<br />
Ausgrenzung, und was können <strong>wir</strong><br />
dagegen tun?“, „Wie kam es zum Holocaust“,<br />
„Zukunftsvisionen über <strong>das</strong><br />
Engagement gegen Rassismus“ und<br />
„Aufbau eines Europas für alle“.<br />
Am letzten Tag werden <strong>wir</strong> für die Jugendlichen,<br />
die bis 18. Juli bleiben<br />
können, die historische Stadt Krakau,<br />
die Heimat Papst Johannes Paul II.,<br />
besichtigen. Bundesländer in denen<br />
noch keine Ferien sind, können auch<br />
im Rahmen einer Klassenfahrt teilnehmen<br />
und, wenn nötig, bereits am<br />
Dienstag, 17. Juli <strong>2012</strong>, nach dem offiziellen<br />
Programm abreisen.<br />
Die Gemeinschaft Sant’ Egidio organisiert<br />
diese Reise, die Kosten pro<br />
Schüler betragen 200 Euro für Reise,<br />
Übernachtung und Verpflegung. Wir<br />
können bei Interesse weiteres Material<br />
zur Verfügung <strong>stellen</strong>.<br />
Ansprechpartner:<br />
Daniela Göbel<br />
Gemeinschaft Sant’ Egidio<br />
Schönthalstraße 6<br />
97070 Würzburg<br />
09 31 / 32 29 40<br />
01 63 / 9 74 28 20<br />
dgoebel@santegidio.de<br />
www.santegidio.de<br />
„Gemeinsam feiern – voneinander lernen. Leitfaden für<br />
multireligiöse Feiern in der Schule“ erschienen<br />
IRUM Dortmund: Cajón neu in der Ausleihe<br />
Die Hauptabteilung Schule und Erziehung<br />
hat eine Arbeitshilfe für die konkrete<br />
Zusammenarbeit zwischen den<br />
Religionen im schulischen Rahmen<br />
zusammengestellt und veröffentlicht.<br />
Dort sind praktische Vorschläge für<br />
eine multireligiöse Schuleingangsfeier<br />
in der Grundschule zu finden, darüber<br />
hinaus aber auch ein grundsätzlicher<br />
Leitfaden, wie, mit wem und wo multireligiöse<br />
Feiern in Schulen sinnvoll<br />
zu planen und durchzuführen sind.<br />
Literaturtipps und Kontaktadressen<br />
im Erzbistum Paderborn runden die<br />
Informationen ab. Neben der gedruckten<br />
Version <strong>wir</strong>d es gleichzeitig<br />
eine Veröffentlichung im Internet geben,<br />
die als Materialbörse angelegt<br />
<strong>wir</strong>d. Praxisbeispiele, Gebetstexte,<br />
Gestaltungsvorschläge und weitere<br />
Kontaktadressen können laufend eingepflegt<br />
werden.<br />
Der Cajón, auf Deutsch auch Kistentrommel<br />
genannt, ist ein aus Peru<br />
stammendes Musikinstrument. Es<br />
hat einen trommelähnlichen Klang<br />
und <strong>wir</strong>d mit den Händen, vereinzelt<br />
mit Besen, gespielt. Spezifisches<br />
Kennzeichen von Cajónes ist, <strong>das</strong>s<br />
ihre Schlagflächen – statt einer Felloder<br />
Folienbespannung – aus Holzplatten<br />
bestehen. Ihr Korpus besteht<br />
meistens ebenfalls aus Holz, wobei<br />
inzwischen auch andere Materialien<br />
Verwendung finden.<br />
Das gedruckte Exemplar können Sie im IRUM be<strong>stellen</strong> bei Marilies Risse (marilies.risse@<br />
erzbistum-paderborn.de) oder im Internet herunterladen unter www.schuleunderziehung.de<br />
Schulpastoral Schulgottesdienste.<br />
Bitte vergessen Sie nicht, bei der Bestellung Ihre vollständige Adresse anzugeben.<br />
Zwei Cajónes bietet <strong>das</strong> IRUM Dortmund<br />
nun zum Verleih an. Sie können<br />
eingesetzt werden beispielsweise in<br />
Gottesdiensten oder bei musikalischen<br />
Elementen im Religionsunterricht.<br />
Petra Ständker erprobt mit dem ehemaligen<br />
Referenten des <strong>Institut</strong>s, Hans-Georg Glasner,<br />
die Klangfarben des Cajóns.
24 Veranstaltungen 25<br />
Neue Wege im Religionsunterricht<br />
Sozialpraktikum am Gymnasium Nepomucenum<br />
„Ein Koffer für die Kinder in Auschwitz“<br />
Die Diplom-Pädagogin Sarah Kass<br />
hat einen Museumskoffer entwickelt.<br />
Er bietet im Rahmen einer Unterrichtseinheit<br />
im Religionsunterricht<br />
einen neuen Zugang zur Thematik für<br />
Schülerinnen und Schüler der Primarstufe.<br />
Museumskoffer ermöglichen<br />
im Gegensatz zu Lehrbüchern handlungsorientiertes,<br />
entdeckendes und<br />
experimentelles Arbeiten. Die Möglichkeit,<br />
Gegenstände aus dem Koffer<br />
zu nehmen, zu betasten, zu fühlen,<br />
<strong>das</strong> alte Material zu riechen, Lieder in<br />
jiddischer Sprache (Klezmer-Musik)<br />
zu hören, spricht verschiedene Sinnesorgane<br />
an, was eine hohe Nachhaltigkeit<br />
und Intensität des Lernens<br />
in den Schülerinnen und Schülern<br />
erzeugt. Es kommt zu einer „Berührung“<br />
im doppelten Sinne und regt zu<br />
kommunikativem Austausch an. Da<br />
Zahlen, Daten und Schwarzweißfotos<br />
aus Lehrbüchern die Vorstellungskraft<br />
vieler Kinder und Jugendlicher<br />
übersteigen, bietet ein Museumskoffer<br />
die Möglichkeit, sich mit individuellen<br />
Einzelschicksalen auseinanderzusetzen.<br />
Sarah Kass, Diplom Pädagogin, promoviert<br />
seit 2007 zum Thema „Kinderzeichnungen<br />
aus Theresienstadt“<br />
an der Universität Paderborn, wo sie<br />
zwischenzeitlich als wissenschaftli-<br />
che Hilfskraft tätig war. Über ihr Forschungsthema<br />
hielt sie mehrere Vorträge<br />
an Universitäten, Workshops<br />
und jüdischen Gemeinden. Mit ihrem<br />
Museumskoffer, für den sie nach einer<br />
Ausstellung in der Zeche Zollverein<br />
den ersten Platz am UNESCO Weltkulturerbe-Tag<br />
im Juni 2010 belegte,<br />
bereitet sie seit Januar 2011 Schüler<br />
auf den Besuch der Gedenkstätte<br />
Auschwitz -Birkenau vor und begleitet<br />
diese. Das geschieht im Rahmen<br />
einer freien Mitarbeit bei der Stiftung<br />
(www.erinnern-ermoeglichen.de), die<br />
Jugendliche in NRW für eine Reise<br />
nach Auschwitz großzügig finanziell<br />
unterstützt.<br />
Im Rahmen „Schüler erleben reales<br />
Leben“ haben sich Schülerinnen und<br />
Schüler der Jahrgangsstufe 8 verpflichtet,<br />
für sechs Monate ehrenamtliche<br />
Betreuungsdienste zu leisten.<br />
Ausgehend vom Gymnasium Nepomucenum<br />
arbeiten die Schüler und<br />
Schülerinnen an der Schulstation,<br />
Martinsschule, im Betreuten Wohnen<br />
der Caritas und im Altenpflegeheim<br />
Haus St. Margareta in Neuenkirchen.<br />
In dem Projekt „Seitenwechsel“ gehen<br />
die Schülerinnen und Schüler<br />
aus der Schule in die Alltagswelt und<br />
engagieren sich ehrenamtlich. Anders<br />
als bei einem Berufspraktikum steht<br />
nicht die Berufsorientierung im Vordergrund,<br />
sondern <strong>das</strong> Erleben von<br />
sozialen Erfahrungen in einem für die<br />
Schüler unbekanntem neuem Feld,<br />
<strong>das</strong> sie selbstständig entdecken. Sie<br />
kommen mit der sozialen Wirklichkeit<br />
außerhalb der Schule in Kontakt, die<br />
sie bisher kaum wahrgenommen haben.<br />
Sie unterhalten sich mit älteren<br />
Menschen, spielen mit den Senioren<br />
Wii und übernehmen die Verantwortung<br />
für die Technik oder helfen<br />
Schülern der Schulstation bei den<br />
Hausaufgaben. Ihr Aufgabenfeld ist<br />
vielseitig. Eins verbindet alle Aufgaben<br />
– <strong>das</strong> aktive Handeln mit den<br />
Mitmenschen, am Nächsten.<br />
Im Rahmen einer Examensarbeit für<br />
<strong>das</strong> zweite Staatsexamen für <strong>das</strong><br />
Lehramt, entwickelte Lena Schulte ein<br />
Konzept, wie dieses Projekt die soziale<br />
Kompetenz der Schüler fördern<br />
kann. Soziale Kompetenz ist nicht<br />
durch Theorie erlernbar, sondern <strong>wir</strong>d<br />
durch aktives Handeln erfahrbar. Ihr<br />
Anspruch als Religionslehrerin ist es,<br />
<strong>das</strong> soziale Engagement der Schüler<br />
und Schülerinnen zu entwickeln. Die<br />
Schüler und Schülerinnen erleben<br />
durch soziales Engagement Religion<br />
praktisch. Das Gleichnis vom barmherzigen<br />
Samariter erhält eine aktuelle<br />
Gültigkeit. Nächstenliebe <strong>wir</strong>d<br />
nicht nur theoretisch gelernt, sondern<br />
praktisch erfahrbar und gelebt.<br />
Begleitet werden die Schüler von der<br />
Religionslehrerin während ihres Sozialpraktikums<br />
in monatlichen Reflexionsgesprächen.<br />
Aktuelle Erfahrungen<br />
werden ausgetauscht. Werden doch<br />
die Schülerinnen und Schüler möglicherweise<br />
erstmals in ihrem Leben<br />
mit Extremsituationen wie dem Tod<br />
eines Mitmenschen konfrontiert.<br />
„Wir sind sozial!“ Diesen Slogan haben<br />
die Schüler und Schülerinnen<br />
sich selbst gegeben und er fasst kurz<br />
<strong>das</strong> Ziel des Projekts zusammen. Die<br />
Schüler sind stolz auf ihre Arbeit und<br />
Erfahrungen und übertragen dies auf<br />
den schulischen Alltag.<br />
Das erfolgreiche Projekt „Seitenwechsel“<br />
ermutigt, ehrenamtliche<br />
Mitarbeit verpflichtend einzuführen.<br />
Daher hat <strong>das</strong> Gymnasium Nepomucenum<br />
ab dem Schuljahr 2011 soziales<br />
Engagement für alle Schüler und<br />
Schülerinnen verpflichtend eingeführt<br />
hat. Das Ziel ist, <strong>das</strong>s sich alle Schüler<br />
für ihre Mitmitmenschen im Laufe<br />
ihrer Schullaufbahn einsetzen und<br />
soziales Engagement erfahren. Das<br />
soziale Engagement der Schüler und<br />
Schülerinnen hat <strong>das</strong> Erziehungsziel<br />
„Selbstver<strong>wir</strong>klichung in sozialer Verantwortung“<br />
zu stärken. Es dient in<br />
besonderer Weise der Förderung der<br />
Persönlichkeitsentwicklung, <strong>das</strong> im<br />
Rahmen des Schulprogramms des<br />
Gymnasiums schon in hohen Maße<br />
den Schulalltag bestimmt.<br />
Anschrift der Autorin:<br />
Lena Schulte<br />
Gymnasium Nepomucenum<br />
Torfweg 53<br />
33397 Rietberg<br />
0 52 44 / 98 64 60<br />
verwaltung@gymnasium-rietberg.de<br />
www.nepomucenum-rietberg.de<br />
Weitere Informationen zur Unterrichtseinheit mit dem<br />
Museumskoffer:<br />
www.sarah-kass.de<br />
Weitere Informationen und Antragsformulare für eine<br />
Studienreise nach Auschwitz unter:<br />
www.erinnern-ermoeglichen.de<br />
„Wir sind sozial.“ Schülerinnen und Schüler<br />
der Jahrgangsstufe 8 am Nepomucenum in<br />
Rietberg sind stolz auf ihr Sozialpraktikum.
26 Veranstaltungen 27<br />
Zum Gruppenbild vereint: Schülerinnen und Schüler beider Schulen mit ihren Lehrern (v.l.n.r.): Elisabeth Speer, Krzysztof Gembala, Britta Ewers-Nübel,<br />
Dr. Magdalene Marx, Ewa Lesik, Brigitte Nübel, Dariusz Przylas.<br />
„Es sind Brücken gebaut worden.“<br />
Partnerschaft zwischen den Edith-Stein-Schulen in Lubliniec und Paderborn<br />
Ein gemeinsames Projekt von Schülerinnen<br />
und Schülern beider Schulen<br />
in Lubliniec (Polen) und Paderborn<br />
bildete den vorläufigen Höhepunkt:<br />
die Aufführung des selbst inszenierten<br />
Musicals „Auf den Spuren Edith<br />
Steins“. Das Lied über Edith Stein<br />
„Unsere Edith“, die gemeinsame<br />
Namenspatronin beider Schule, <strong>das</strong><br />
zum Abschluss des Musicals gesungen<br />
wurde, symbolisierte diese Brücke,<br />
diese echte innere Verbindung<br />
zwischen den polnischen und deutschen<br />
Schülern und Lehrern. Denn<br />
diese Musicalaufführung war mehr<br />
als ein Theaterstück: Es sind Brücken<br />
gebaut worden zwischen Schülern<br />
und Lehrern, zwischen Kulturen<br />
und Sprachen zur Überwindung von<br />
Ängsten, Hemmungen, Vorurteilen,<br />
Vorbehalten auf beiden Seiten – der<br />
deutschen und der polnischen Seite.<br />
Gemeinsames Singen und<br />
Theater spielen<br />
Angefangen hatte es im August 2009<br />
mit einer Begegnung der Schulleiter<br />
beider Edith-Stein-Schulen, Dr. Magdalene<br />
Marx und Dariusz Przylas, in<br />
Oswiecim (Auschwitz). Daraus ergab<br />
sich eine Einladung der Schüler der<br />
„EDYTY Stein Skola“ in Lubliniec in<br />
<strong>das</strong> Edith-Stein-Berufskolleg nach<br />
Paderborn. Krzysztof Gembala, der<br />
Musiklehrer der Schule in Lubliniec,<br />
führte zusammen mit seinen Schülern<br />
im Spiegelsaal in Schloss Neuhaus<br />
seine selbst komponierte Kantate<br />
auf, die <strong>das</strong> Leben Edith Steins musikalisch<br />
darstellte. Am Edith-Stein-<br />
Berufskolleg in Paderborn war vor<br />
einigen Jahren anlässlich einer Jubiläumsfeier<br />
ein Theaterstück über <strong>das</strong><br />
Leben Edith Steins von Marita Tödtmann,<br />
der Leiterin der Theater-AG<br />
der Schule, verfasst und von Schülern<br />
aufgeführt worden. Die Idee war<br />
geboren: Kantate und Theaterstück<br />
sollten gemeinsam in einer Bühneninszenierung<br />
aufgeführt werden.<br />
Musical „Auf den Spuren<br />
Edith Steins“<br />
Viele Mails und Telefonate, gegenseitige<br />
Besuche der für die Bühneninszenierung<br />
verantwortlichen Lehrer<br />
– Marita Tödtmann, Elisabeth Speer,<br />
Britta Ewers-Nübel für die deutsche<br />
Seite und Ewa Lesik und Krzysztof<br />
Gembala für die polnische Seite – und<br />
zwei Proben – im November 2011 in<br />
Paderborn und im März <strong>2012</strong> in Lubliniec<br />
führten zur Bühnenreife des<br />
so entstandenen gemeinsamen Musicals<br />
„Auf den Spuren Edith Steins“.<br />
Ermöglicht wurden diese Begegnungen<br />
durch <strong>das</strong> Comenius-Projekt,<br />
<strong>das</strong> vom europäischen Parlament gefördert<br />
<strong>wir</strong>d. Hintergrund dieses Projekts<br />
ist <strong>das</strong> Bestreben, den europäischen<br />
Dialog zu fördern, indem von<br />
den Beteiligten Kenntnisse über und<br />
Verständnis für die Vielfalt der europäischen<br />
Kulturen und Sprachen erworben<br />
werden. Britta Ewers-Nübel,<br />
die Comenius-Beauftragte des Edith-<br />
Stein-Berufskollegs in Paderborn,<br />
und Ewa Lesik, die Comenius-Beauftragte<br />
der Schule in Lubliniec, leiteten<br />
dieses bilaterale Comenius-Projekt<br />
beider Schulen. Auf beiden Seiten<br />
wurde die Kultur, die Geschichte und<br />
die Sprache des jeweiligen anderen<br />
Landes in Arbeitsgruppen vermittelt,<br />
so <strong>das</strong>s eine gegenseitige Achtung,<br />
ein Verständnis und ein Verstehen<br />
beider Völker ermöglicht wurden. Die<br />
Verständigung beider Gruppen wurde<br />
erleichtert durch die Zweisprachigkeit<br />
von Brigitte Nübel, zweite Vorsitzende<br />
des Fördervereins des Edith-<br />
Stein-Berufskollegs und Mutter einer<br />
Schülerin, und durch einige Schüler<br />
auf beiden Seiten, die die deutsche<br />
und die polnische Sprache sprachen.<br />
Zu Gast in Lubliniec<br />
Die Begrüßung der deutschen Gäste<br />
aus Paderborn in der Edyty Stein<br />
Skola in Lubliniec im März <strong>2012</strong> erfolgte<br />
einer alten Tradition folgend<br />
durch zwei Schülerinnen, die in schlesischer<br />
Tracht den Gästen Brot und<br />
Salz reichten. Die deutschen Schülerinnen<br />
und Schüler erfuhren eine sehr<br />
große Gastfreundschaft, besonders<br />
lernten sie die polnische Küche in<br />
ihrer großen Vielfalt und Köstlichkeit<br />
kennen. Das Rahmenprogramm des<br />
Besuchs in Lubliniec war sehr abwechslungsreich<br />
gestaltet. Die deutschen<br />
Schüler lernten die Stadt Lubliniec<br />
kennen, deren Patronin Edith<br />
Stein ist. Die Großeltern Edith Steins<br />
lebten in Lubliniec und so verbrachte<br />
Edith Stein oft ihre Ferien bei den<br />
Großeltern, der Familie Courant.<br />
Heute erinnert an Edith Stein ein sehr<br />
sehenswertes Edith-Stein-Museum<br />
und die Edith-Stein-Kirche, die erste<br />
Kirche, die der Heiligen Edith Stein –<br />
Schwester Benedicta a Cruce – geweiht<br />
wurde.<br />
Besonders erwähnt sei der Besuch<br />
der Stadt Krakau. Diese Stadt an<br />
der Weichsel beeindruckt durch ihr<br />
Königsschloss, die Kathedrale und<br />
viele historische Renaissance- und<br />
Barockbauten. Ein sehr farbenfrohes<br />
Bild entstand durch den Ostermarkt<br />
auf dem Hauptmarkt Krakaus. Tief<br />
bewegt hat die deutschen Schüler der<br />
Besuch des Museums „Schindlers<br />
Fabrik“ in Kasimierz. Das Museum<br />
stellt in einer sehr anschaulichen Art<br />
und Weise <strong>das</strong> Schicksal des polnischen<br />
und der jüdischen Bevölkerung<br />
während der Zeit 1941-1943 dar, als<br />
die Nationalsozialisten fast die ganze<br />
jüdische Bevölkerung ermordeten.<br />
„Wir können es heute nur besser machen“,<br />
war die erschütterte Antwort<br />
eines deutschen Schülers. Die Schüler<br />
hatten den Wunsch dieses Museum<br />
erneut zu besuchen, falls sie der<br />
Weg noch einmal nach Krakau führen<br />
sollte. Das <strong>wir</strong>d voraussichtlich im August<br />
<strong>2012</strong> sein, wenn <strong>das</strong> Musical in<br />
Auschwitz anlässlich des 70. Todestages<br />
von Edith Stein aufgeführt <strong>wir</strong>d.<br />
Ein weiterer wichtiger Programmpunkt<br />
war die Feier der heiligen Messe<br />
im Paulinerkloster auf dem Jasna<br />
Gora, dem „Heiligen Berg“ über der<br />
Stadt Tschenstochau (Czestochawa).<br />
Die Kapelle von Tschenstochau gilt<br />
als heiliger Ort. In dem 1650 geschaffenen<br />
Hauptaltar befindet sich die<br />
Schwarze Madonna, <strong>das</strong> in Polen am<br />
meisten verehrte Bild der Muttergottes.<br />
Gestärkt durch den Besuch bei<br />
der Schwarzen Madonna wurde die<br />
12-stündige Heimreise nach Paderborn<br />
angetreten. Vielfältige Kontakte<br />
der Schüler durch die Begegnungen<br />
in den letzen Jahren haben echte<br />
Freundschaften entstehen lassen.<br />
Dieses Comenius-Projekt hat zur Völkerverständigung<br />
beigetragen. Dieses<br />
ist gerade bei der jungen Generation<br />
notwendig, die den 2. Weltkrieg<br />
nur aus Geschichtsbüchern kennt.<br />
Großes Interesse für die Geschichte<br />
des polnischen Volkes wurde bei<br />
den deutschen Schülern durch diese<br />
persönlichen Begegnungen geweckt.<br />
Grillparty, Diskobesuch und <strong>das</strong> gemeinsame<br />
Singen zur Gitarre zu den<br />
neuesten Songs zeigte, <strong>das</strong>s sich<br />
deutsche und polnische Jugendliche<br />
in ihren Interessen nicht unterscheiden.<br />
Diese Fahrt <strong>wir</strong>d in bleibender Erinnerung<br />
bleiben. In den Köpfen und Herzen<br />
auf beiden Seiten.<br />
Weitere Informationen:<br />
Dr. Magdalene Marx<br />
Edith-Stein-Berufskolleg<br />
Am Rolandsbad 4<br />
33102 Paderborn<br />
0 52 51 / 58 11-0<br />
info@edith-stein-berufskolleg.de<br />
www.edith-stein-berufskolleg.de<br />
Schüler des polnischen Orchesters Och<br />
(l.) und der Theater-AG des Edith-Stein-<br />
Berufs kollegs (r.) mit den Protagonisten<br />
(vorne v. l. n. r.) Annika Baier (Edith Stein<br />
als Ordensfrau), Veronika Pietsch, Julian<br />
Lieneke und Alexandra Leontaris (als<br />
junge Edith Stein).
28 Neue Medien im Verleih 29<br />
RelliS – die neue religionspädagogische Zeitschrift<br />
Mit dem Erscheinen der ersten beiden<br />
<strong>Heft</strong>e im November 2011 ist eine<br />
neue religionspädagogische Zeitschrift<br />
auf den Markt gekommen,<br />
die sofort große Beachtung gefunden<br />
hat: RelliS. Dieses Kürzel steht<br />
für Religion lehren und lernen in<br />
der Schule; damit ist zugleich <strong>das</strong><br />
Programm der Zeitschrift für den katholischen<br />
Religionsunterricht in den<br />
Sekundarstufen I und II beschrieben.<br />
RelliS schließt eine Lücke, die im Bereich<br />
der katholischen Religionspädagogik<br />
seit langem wahrgenommen<br />
wurde. Anders als im Bereich des<br />
evangelischen Religionsunterrichts<br />
gab es für katholische Religionslehrerinnen<br />
und -lehrer bislang keine regelmäßig<br />
erscheinende wissenschaftliche<br />
Zeitschrift, die sich der konkreten<br />
Unterrichtspraxis widmet und in der<br />
erfahrende Religionslehrerinnen und<br />
Religionslehrer erprobte Praxisbeispiele<br />
für den Religionsunterricht<br />
vor<strong>stellen</strong> und empfehlen. Mit RelliS<br />
liegt nun ein kontinuierliches und attraktives<br />
Angebot vor.<br />
RelliS erscheint viermal im Jahr im<br />
Umfang von 64 Seiten. Die Zeitschrift<br />
bietet mit ihren vielfältigen inhaltlichen<br />
und methodischen Impulsen eine<br />
kontinuierliche Unterstützung des alltäglichen<br />
Religionsunterrichts in der<br />
Sekundarstufe I und II. Die einzelnen<br />
<strong>Heft</strong>e haben jeweils ein Schwerpunktthema,<br />
<strong>das</strong> solche Begriffe und Motive<br />
aufgreift, die zum Wesentlichen der<br />
christlichen Theologie gehören, die<br />
aber im Unterricht ihre eigene Sperrigkeit<br />
und Schwierigkeit zeigen. So<br />
stehen im Mittelpunkt der ersten fünf<br />
<strong>Heft</strong>e die Themen „Erlösung“ (1/11),<br />
„Menschwerdung“ (2/11), „Auferstehung“<br />
(1/12), „Religionskritik“ (2/12)<br />
und Vaticanum II (3/12).<br />
RelliS bietet im ersten Drittel drei bis<br />
vier prägnante fachwissenschaftlichtheologische<br />
Beiträge, die <strong>das</strong> jeweilige<br />
Schwerpunktthema aus verschiedenen<br />
Perspektiven beleuchten und<br />
damit den aktuellen Diskussionstand<br />
aufbereiten. Auf den verbleibenden<br />
weiteren zwei Dritteln <strong>wir</strong>d eine Vielzahl<br />
von Unterrichtsbeispielen von<br />
der 5. bis zu 12. Klasse vorgestellt.<br />
Damit <strong>wir</strong>d der Anspruch von RelliS<br />
unterstrichen, eine Zeitschrift aus der<br />
Praxis für die Praxis zu sein.<br />
RelliS <strong>wir</strong>d von einem Herausgeberkreis<br />
verantwortet, in dem acht in der<br />
Unterrichtspraxis erfahrene Fachleute<br />
aus den verschiedenen Regionen<br />
vom Emsland bis in die Schweiz vertreten<br />
sind. Damit werden die regionalen<br />
Merkmale und unterschiedlichen<br />
Perspektiven der einzelnen<br />
Bundesländer berücksichtigt. RelliS<br />
hat zwar den katholischen Religionsunterricht<br />
im Blick, ist jedoch konfessionell<br />
kooperativ ausgerichtet. Dies<br />
kommt darin zum Ausdruck, <strong>das</strong>s zu<br />
jedem Thema immer auch evangelische<br />
Stimmen zur Sprache kommen.<br />
RelliS enthält in der Regel ein weiteres<br />
Medium (DVD, CD, Folien, Materialheft)<br />
mit zusätzlichen Angeboten,<br />
seien es Kurzfilme, ausgewählte<br />
Bilder, Musikdateien oder weiteres<br />
digitales Unterrichtsmaterial. Außerdem<br />
finden sich in jedem <strong>Heft</strong> aktuelle<br />
Buchtipps als Empfehlung zum<br />
Weiterlesen. Darüber hinaus werden<br />
spezifische AV-Medientipps zum<br />
Thema der jeweiligen Ausgabe gegeben.<br />
Und schließlich: RelliS hat in<br />
der <strong>Heft</strong>mitte eine Rubrik „Unterbrechung“<br />
– ein spiritueller Impuls für<br />
die unterrichtliche Praxis im Kontext<br />
des jeweiligen <strong>Heft</strong>themas in Form<br />
von Text und Bild; denn Religionsunterricht<br />
ist mehr als nur ein „Reden<br />
über“.<br />
Für die Herausgeber:<br />
Dr. Wolfgang Michalke-Leicht<br />
Freiburg i. Br.<br />
Prof. Dr. Clauß Peter Sajak<br />
Münster<br />
Audiovisuelle Medien<br />
zu Franz Stock neu<br />
aufgelegt<br />
Anlässlich der Ausstellung „Franz Stock und der Weg<br />
nach Europa“, die vom 20. Mai bis 26. August <strong>2012</strong> im<br />
Sauerlandmuseum in Arnsberg zu sehen ist, hat <strong>das</strong><br />
IRUM Materialien zu dieser Thematik neu zusammengestellt.<br />
Lagen bisher ältere AV-Medien als Diareihe oder Video<br />
vor, so sind die wichtigsten Titel bearbeitet und auf<br />
CD und DVD kopiert worden:<br />
Dieter Lanz, 1980<br />
Abbé Franz Stock – Die<br />
Herausforderung annehmen<br />
Die CD enthält eine Bilddokumentation,<br />
die Dieter Lanz, ein ehemaliger<br />
Seminarist aus Chartres, bereits 1983<br />
erstellt hat und nun in digitalisierter<br />
Form genutzt werden kann. Die<br />
Vielzahl der Originalaufnahmen <strong>wir</strong>d<br />
ergänzt durch einige Aufnahmen der<br />
jüngeren Geschichte. Zu allen Bildern<br />
gibt es ausführliche Beschreibungen<br />
von Dieter Lanz.<br />
Hans Peylo, 1998 Hans Schulte, 2006<br />
Abbé Franz Stock –<br />
Seelsorger der Hölle<br />
Der Film schildert Leben und Wirken<br />
von Franz Stock in Interviews mit Zeitzeugen.<br />
Der erste Teil der Dokumentation<br />
befasst sich mit Kindheit und<br />
Jugend im sauerländischen Nieheim<br />
und Franz Stocks Lehr- und Wanderjahren,<br />
in denen er enge Kontakte<br />
zu Frankreich knüpfte. Den Schwerpunkt<br />
des zweiten Teiles bilden seine<br />
Aktivitäten in Paris und Chartres.<br />
Während des Krieges wurde aus dem<br />
Rektor der deutschen katholischen<br />
Gemeinde in Paris der Gefängnispfarrer,<br />
dessen aufopfernder Dienst<br />
ein Grundstein für die deutsch-französische<br />
Aussöhnung werden sollte.<br />
In Chartres leitete Franz Stock als<br />
Kriegsgefangener <strong>das</strong> „Priesterseminar<br />
hinter Stacheldraht“.<br />
Das Stacheldrahtseminar<br />
1945-1947 – Das Lagerleben<br />
in le Coudray-Chartres<br />
Der Beitrag beschreibt <strong>das</strong> Lagerleben<br />
im „Stacheldrahtseminar“ von<br />
Chartres und verwendet Originalfilmaufnahmen<br />
von 1945-1947 aus dem<br />
Lager.<br />
Dokumentation<br />
60. Todestag Franz Stock<br />
* Neu erworbene Medien zu Franz Stock<br />
Alle Medien zu Franz Stock stehen<br />
im IRUM an den beiden Standorten<br />
Dortmund und Paderborn zur Ausleihe<br />
zur Verfügung.<br />
Die Zeitschrift ReLLiS steht im IRUM an den beiden<br />
Standorten Dortmund und Paderborn zur Verfügung.
30<br />
31<br />
Mezuzah am Eingang des IRUM Dortmund<br />
Betritt der Besucher die Räume des<br />
IRUM in Dortmund, so fällt dem aufmerksamen<br />
Betrachter ein Gegenstand<br />
am rechten Rahmen der Eingangstür<br />
auf. Dort fällt sein Blick auf<br />
eine Mezuzah, die der langjährige<br />
Referent des <strong>Institut</strong>s, Hans-Georg<br />
Glasner seinen Nachfolgerinnen am<br />
neuen Standort in Dortmund überreicht<br />
hat.<br />
Begriff und religiöser Brauch kommen<br />
aus dem Judentum. Mezuzah<br />
bedeutet eigentlich Türpfosten. In einem<br />
traditionellen jüdischen Haushalt<br />
befindet sich an jedem Türrahmen eines<br />
bewohnten Raumes eine Mezuzah.<br />
Sie <strong>wir</strong>d in der Regel am rechten<br />
Türpfosten geneigt angebracht. Sie<br />
beinhaltet auf einem Pergament die<br />
ersten zwei Abschnitte des Sch’ma<br />
Jisrael (Dtn 6,4). Auf der Rücksei-<br />
te des Pergaments steht „Schadaj“<br />
(Allmächtig). Das Pergament <strong>wir</strong>d so<br />
aufgerollt, <strong>das</strong>s „Schadaj” von außen<br />
erkennbar ist, wenn man es in <strong>das</strong><br />
Gehäuse steckt.<br />
Die Mezuzah erinnert an die Gegenwart<br />
Gottes. Sie heiligt die Wohnungen<br />
und erinnert beim Ein – und<br />
Ausgehen an die Verantwortung Gott<br />
gegenüber.<br />
Impressum<br />
Herausgegeben und verlegt vom Erzbischöflichen Generalvikariat Paderborn.<br />
Verantwortlich für den Inhalt: Domkapitular Joachim Göbel, Leiter der HA Schule und Erziehung.<br />
Redaktion: Christoph Quasten M. A., Tel.: 0 52 51 / 125-1910, E-Mail: christoph.quasten@erzbistum-paderborn.de<br />
Mit Hans-Georg Glasner freuen sich die Mitarbeiterinnen des IRUM Dortmund über die Mezuzah an ihrer<br />
Eingangstür (v. l. n. r.): Petra Ständker, Regina Lindenberg, Brigitte Zein-Schumacher, Michaela Pachler.<br />
Layout: Typographen GmbH, Paderborn<br />
Herstellung: Bonifatius Druck-Buch-Verlag GmbH, Paderborn<br />
Die Schulinformationen erscheinen dreimal im Jahr.<br />
Ältere Ausgaben der Schulinformationen stehen als PDF-Datei zum Download zur Verfügung<br />
unter: www.schuleunderziehung.de Schulinformationen