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Neustädter Neueste Nachrichten

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Was uns aber selbstverständlich am meisten freute, war, dass der Inhaber Gerhard Grasschneider sich im Anschluss zu<br />

einem kurzen Interview bereit fand.<br />

E.E.K.: Herr Grasschneider ­ heute ist sicher ein stolzer<br />

Tag für Sie, Sie haben sozusagen ihr Lebensziel erreicht!<br />

Können Sie uns sagen, wie Sie auf die Idee kamen, den<br />

alten Bauernhof in ein Zentrum für Kunst und<br />

Kunsthandwerk umzuwandeln?<br />

G.G.: Nun ­ schon als Kind habe ich wie meine beiden<br />

älteren Brüder Gernot und Gunther die Arbeit auf dem<br />

Bauernhof gehasst. Auf den Staub des Getreides<br />

reagierten wir allergisch und die Kühe flößten uns sogar<br />

Angst ein. Trotzdem mussten wir immer wieder bei der<br />

Ernte helfen und den Stall ausmisten. Sehnsuchtsvoll<br />

warteten wir auf den Tag der Hofübergabe, denn schon<br />

lange hatten wir beschlossen, den Betrieb von Grund auf<br />

umzuwandeln.<br />

E.E.K.: Von Ihrem Bruder Gunther haben wir ja schon<br />

berichtet, dass er in dem alten Hof einen Fischzuchtbetrieb<br />

eingerichtet hat. Wie kommt es, dass noch ein weiterer Hof<br />

für Ihre Zwecke vorhanden war.<br />

G.G.: Nun ­ mein Vater war ein leidenschaftlicher Landwirt<br />

und hat diesen Hof nach dem Tode unseres Onkels<br />

zusätzlich übernommen. Ihm war die Arbeit nie zuviel und<br />

er konnte unsere Abneigung absolut nicht begreifen.<br />

E.E.K.: Sie alle hatten schon früh Ihre eigenen Träume von<br />

der Zukunft?<br />

G.G.: Ja, Gernot, der Älteste und Abenteuerlustigste, wollte<br />

ferne Länder bereisen und Expeditionen unternehmen,<br />

Gunther träumte von einer Fischzucht, und ich war<br />

derjenige, der sein Leben der Kunst widmen wollte.<br />

E.E.K.: Gab das denn nicht arge Spannungen in der<br />

Familie, wenn die Wünsche so weit auseinander lagen?<br />

G.G.: Nun ­ mein Vater hatte ja überhaupt kein Verständnis<br />

für unsere Bestrebungen. Mutter dagegen versuchte immer<br />

auszugleichen, uns zu fördern, wo es nur ging. Ihre<br />

eigenen Wünsche und Bedürfnisse hat sie immer<br />

zurückgestellt. Oft litt sie unter dem Jähzorn ihres Mannes,<br />

aber sie hat sich nie beschwert und ihr Leid still ertragen.<br />

Immer wieder sagte sie sich, dass alles besser werden<br />

würde, wenn der Hof an uns übergeben würde.<br />

E.E.K.: Und unter den Brüdern gab es keine Probleme?<br />

G.G.: Nein, wir waren uns eigentlich schon früh einig, dass<br />

jeder versuchen sollte, das Beste aus seinem Leben zu<br />

machen. So übernahm Gunther den Hof und ich den vom<br />

Onkel, Gernot bekommt zum Ausgleich Geld aus unseren<br />

Einkünften und kann nun die Welt bereisen.<br />

3/2014 NNN­Magazin 9

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